Geo- und umweltwissenschaftliche Ausbildung im Netz – Konzept ...
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getroffen werden: Falls der prognostizierbare Lernerfolg durch psychologische oder neuro-<br />
biologische Prinzipien mit dem didaktischen Handeln verknüpft werden kann, kann von einer<br />
Theorie gesprochen werden, anderenfalls von einem Modell.<br />
Basis der Instruktionsdesigntheorien <strong>und</strong> -modelle sind die bekannten Lerntheorien. Dement-<br />
sprechend lassen sich behavioristische, kognitivistische <strong>und</strong> konstruktivistische<br />
(situationistische) Instruktionsdesigntheorien <strong>und</strong> -modelle ableiten (ALBRECHT 2003;<br />
KALTENBAECK 2005; NIEGEMANN 2001; NIEGEMANN et al. 2004).<br />
Diese gehen <strong>–</strong> entsprechend ihrer zugr<strong>und</strong>eliegenden Lerntheorie <strong>–</strong> von unterschiedlichen<br />
Annahmen des Lernen <strong>und</strong> Lehrens aus <strong>und</strong> leiten aus diesen einen jeweils unterschied-<br />
lichen Satz von Prinzipien für die Planung <strong>und</strong> Gestaltung von Unterrichtssituationen <strong>und</strong><br />
Lernumgebungen ab. Die Wahl einer spezifischen Instruktionsdesigntheorie beziehungs-<br />
weise eines -modells bei der Planung <strong>und</strong> Entwicklung eines e-Learning-Angebots legt die<br />
didaktische Strategie fest <strong>und</strong> best<strong>im</strong>mt damit auch das didaktische Design der e-Learning-<br />
Materialien (vgl. Kap. 4). Zudem hat die Wahl eines Instruktionsdesignmodells in der Regel<br />
Einfluss auf die methodische Ausgestaltung des Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesses (ALBRECHT 2003).<br />
Häufig werden mit den spezifischen Instruktionsdesigntheorien direkt konkrete Lehr-<br />
methoden in Verbindung gebracht (vgl. MANDL <strong>und</strong> WINKLER 2002; ZUMBACH 2004;<br />
SCHULMEISTER 2002). Die Ausformulierung der jeweiligen Modelle führt zu einer Beschrei-<br />
bung spezifischer Lehr- beziehungsweise Lernmethoden für e-Learning (ALBRECHT 2003).<br />
Eine direkte Herleitung der Lehrmethoden aus den Lerntheorien <strong>und</strong> folglich eine zwangs-<br />
läufigen Verknüpfung zwischen Instruktionsdesigntheorien <strong>und</strong> Lehrmethoden wird von<br />
einigen Didaktikern kritisch bewertet (u.a. ALBRECHT 2003). Eine enge Beziehung zwischen<br />
Instruktionsdesigntheorie <strong>und</strong> Lehrmethode wird aber auch hier angenommen. Zudem spielt<br />
ebenfalls die Organisation des Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesses eine Rolle. Im Folgenden werden<br />
die drei instruktionsdesigntheoretischen Orientierungen, ihre zugr<strong>und</strong>e liegenden Lern-<br />
theorien <strong>und</strong> ihre spezifischen Prinzipien erklärt <strong>und</strong> konkrete Modelle angeführt. Die<br />
Darstellung orientiert sich an der chronologischen Reihenfolge der Lerntheorien.<br />
2.5.1 Behavioristische Instruktionsdesigntheorien <strong>und</strong> -modelle<br />
Die behavioristische Instruktionsdesigntheorie ist direkt von der behavioristischen<br />
Lerntheorie hergeleitet. Im Fokus dieser Lerntheorie steht das beobachtbare Verhalten. Es<br />
wird angenommen, dass dieses nicht durch innere Prozesse gesteuert wird, sondern durch<br />
die Reaktionen der Umwelt auf ein konkretes Verhalten. Durch positive Rückmeldung<br />
(Belohnung) kommt es zur Verstärkung des gezeigten Verhaltens. Negative Konsequenzen<br />
(Bestrafung) bewirken, dass die Verhaltensweise weniger oft gezeigt wird. Zudem kann ein<br />
Verhalten gezielt ignoriert werden (Löschen), so dass es mit der Zeit verschwindet. Damit<br />
diese Mechanismen funktionieren können, sollte die Rückmeldung unmittelbar nach der<br />
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