10.06.2020 Aufrufe

#wandervorfreude – Sommer 2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ein eMagazin des<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

eine Deutschlandreise<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


1 Österreichs Schönste Wanderwege Special 2018<br />

Österreich<br />

BeNeLux<br />

Italien<br />

Schweiz<br />

Herbst 2018<br />

5,50 EUR<br />

5,90 EUR<br />

6,50 EUR<br />

8,60 CHF<br />

Österreich<br />

BeNeLux<br />

Italien<br />

Schweiz<br />

Herbst 2019<br />

5,50 EUR<br />

5,90 EUR<br />

6,50 EUR<br />

8,60 CHF<br />

u1_OW_<strong>Sommer</strong>_<strong>2020</strong>.indd 1 21.04.20 14:17<br />

Schnupper-<br />

oder<br />

Prämien-Abo<br />

EXTRA<br />

DAS ORIGINAL <strong>–</strong> Seit 1984<br />

Die Schönsten Radwege <strong>2020</strong> <strong>–</strong> 68 Seiten, 48 Tourentipps<br />

in Deutschland, Österreich und Belgien<br />

Nr. 206<br />

6,90 EUR<br />

wandern genuss natur erleben<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong> 5,90 €<br />

Öste reich 7,70 EUR<br />

BeNeLux 8,10 EUR<br />

Nr. 200 / 4,90 EUR<br />

Italien 9,20 EUR<br />

Schweiz 12,10 CHF<br />

Österreich 6,70 €<br />

Schweiz 9,50 sfr<br />

BeNeLux 6,90 €<br />

Italien 7,90 €<br />

www.wandermagazin.de<br />

Reinhold<br />

Messner<br />

EXKLUSIVE<br />

INTERVIEW-<br />

WANDERUNG<br />

45<br />

DER ERINNERUNG<br />

Schweiz<br />

REGION<br />

FRIBOURG<br />

Einfach Natur erleben<br />

Entdeckungstour<br />

im Harz<br />

Exotische Schönheit<br />

LA RÉUNION<br />

SPANNENDE<br />

FAMILIENTOUREN<br />

Die Magie<br />

Der Selketal-Stieg<br />

SCHWÄBISCHE ALB<br />

6 Weitwanderwege im Ländle<br />

wandern genuss natur erleben<br />

Der Wald<br />

WANDERERS LIEBLING<br />

Norwegen<br />

KURZ MAL RAUS<br />

HAMBURG<br />

Ein Wintermärchen<br />

Genieße die grünen<br />

Oasen<br />

Fernskiwandern<br />

100 km von Schonach<br />

zum Belchen<br />

Wilde Berge<br />

STEINERNES MEER<br />

Winterfit<br />

NEU<br />

In Nachbars Garten<br />

Wandern zwischen Allgäu und Tirol<br />

Power trotz Kälte:<br />

die besten Tipps<br />

• WANDERWESTEN im Praxistest<br />

• TIPPS GEGEN DIE PLASTIKFLUT<br />

John Muir | Extremsport Speedriding | Kaufberatung<br />

Winter 2019/<strong>2020</strong> 5,90 €<br />

Interview mit<br />

Tim Leatherman<br />

Hoyer in Japan<br />

Naturphilosophie, Shintoismus<br />

und Waldbaden<br />

Der Sonnenschein<br />

eines Wintertages<br />

Öste reich 6,70 €<br />

Schweiz 9,50 sfr<br />

BeNeLux 6,90 €<br />

Italien 7,90 €<br />

200.<br />

AUSGABE<br />

JUBILÄUMSAUSGABE <strong>–</strong><br />

196 SEITEN FEIERN<br />

DAS WANDERN!<br />

www.wandermagazin.de<br />

Extra:<br />

Thüringens<br />

schönste<br />

Fernradwege<br />

13 Routen<br />

auf 36 Seiten<br />

Grenzenlose Wanderfreude auf 36 Seiten<br />

EXTRA<br />

Franken<br />

Europas Schönste Wanderwege 2019 <strong>–</strong> 22 Tourentipps in 12 Ländern<br />

Thüringens<br />

Tipps und Touren<br />

16 Seiten<br />

Naturlandschaften<br />

für Naturgenießer<br />

Nr. 204 / 4,90 EUR<br />

WANDERPERLEN:<br />

KÖNIGSDISZIPLIN<br />

Best of Wandern<br />

Saarschleifenland:<br />

Weitwandern<br />

ZU DEN QUELLEN<br />

DES GESCHMACKS<br />

Wiederentdeckung einer<br />

16 Seiten<br />

(MIT 10 TOURENTIPPS)<br />

Leidenschaft<br />

DAS RUHRGEBIET:<br />

wandern genuss natur erleben<br />

ROUTE DER<br />

EXTRA<br />

KULT(O)UR<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

INDUSTRIEKULTUR Europas Schönste<br />

Wanderwege 2019<br />

EUROPAS SCHÖNSTE<br />

WANDERWEGE:<br />

Azoren, Madeira, Teneriffa,<br />

Italien, Luxemburg<br />

Praxistest<br />

TAGESRUCKSÄCKE<br />

www.wandermagazin.de<br />

36 Seiten • 22 Touren<br />

NEU ENTDECKT:<br />

RUND UM FRANKFURT:<br />

in 12 Ländern<br />

Wandern in Serbien,<br />

Die wanderbare<br />

Tschechien &<br />

Umgebung<br />

Montenegro<br />

der Mainmetropole<br />

Ausrüstung<br />

SYNTHETISCHER KÄLTESCHUTZ<br />

Herbstliche<br />

Harmonie<br />

VON DER OSTSEE<br />

BIS NACH BAYERN<br />

SOZIALSTANDARDS<br />

in der Outdoorbranche<br />

Der schwerste<br />

Trail der Welt<br />

Snowman-Trek<br />

in Bhutan<br />

260<br />

Kilometer durchs Paradies<br />

Genussradeln<br />

im Südburgenland<br />

Interview<br />

BergDenken: Helga Peskoller<br />

Fluss des Lebens<br />

Bushcraft, Teil 1 | Streuobstwiesen | Kaufberatung<br />

DIE SCHÖNSTEN<br />

48<br />

RADWEGE<br />

MIT KARTEN UND<br />

ÜBERSICHTSKARTEN<br />

WWW.RAD-WANDERN.DE<br />

WWW.DIE-SCHÖNSTEN-RADWEGE.DE<br />

RADWEGE<br />

VON DER OSTSEE<br />

BIS NACH TIROL<br />

VON OSTBELGIEN<br />

BIS INS ERZGEBIRGE<br />

UMSTEIGEN<br />

leicht gemacht:<br />

Sicher & bequem Radfahren<br />

SPECIAL <strong>2020</strong><br />

TOURENKARTEN<br />

HÖHENPROFILE<br />

SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

DAS RICHTIGE RAD FÜR<br />

STRASSE UND GELÄNDE:<br />

Welcher Radtyp passt zu mir?<br />

NEU:<br />

ÖSTERREICHS SCHÖNSTE<br />

WANDERREGIONEN 2019<br />

DIE WAHL<br />

Die Schönsten Radwege<br />

+<br />

Beispiel Sonderhefte<br />

Deutschlands Schönste<br />

Wanderwege <strong>2020</strong><br />

90 Tourentipps<br />

+ 7 Übersichtskarten mit<br />

weiteren 114 Wegen<br />

www.die-schoensten-wanderwege.de<br />

www.die-schoensten-wanderwege.de<br />

12 Regionen & Wanderwege,<br />

die begeistern:<br />

Vom Burgenland bis Tirol<br />

Alle Tourentipps mit Karte, Höhenprofil und Highlights<br />

Ein Special von<br />

2 x WANDERMAGAZIN<br />

jede Menge Tourentipps<br />

in Deutschland und international<br />

+<br />

Österreichs<br />

Schönste<br />

Wanderwege<br />

2019<br />

Tagestouren • Mehrtageswanderungen • Fernwanderwege<br />

1 x OUTDOORWELTEN<br />

Der Guide für aktive Naturgenießer<br />

nur 12,<strong>–</strong> EURO<br />

Ein Special der Zeitschrift<br />

Deutschlands<br />

Schönster<br />

Wanderweg<br />

Sparen Sie sofort 5,70 Euro<br />

30 Jahre Mauerfall<br />

BERLINER MAUERWEG<br />

GRÜNES BAND IN SACHSEN-ANHALT<br />

Auf Humboldts Spuren<br />

WANDERTIPPS IN DER ALTEN UND NEUEN WELT<br />

SMARTER WANDERN<br />

PFIFFIG, CLEVER, NACHHALTIG<br />

BEST OF WANDERN<br />

DIE BESTEN EVENTS FÜR WANDERER<br />

Die Rhön<br />

OFFEN, WILD, GELASSEN<br />

• PILGER- UND KLOSTERWEGE<br />

• LITERATUR ALS WANDERANLASS<br />

Neues Großformat: 24,4 x 34 cm<br />

4 x WANDERMAGAZIN<br />

jede Menge Tourentipps<br />

in Deutschland und international<br />

+<br />

2 x OUTDOORWELTEN<br />

Der Guide für aktive Naturgenießer<br />

+<br />

SONDERHEFTE<br />

wie Deutschlands Schönste Wanderwege,<br />

Die Schönsten Radwege, Österreichs Schönste<br />

Wanderwege, uvm.<br />

+<br />

1 x WUNSCHPRÄMIE<br />

Praktische Gadgets für Wanderer<br />

IHR<br />

JAHRESABO<br />

FÜR NUR<br />

28,40 EURO<br />

www.wandermagazin.de/abo


<strong>#wandervorfreude</strong> <strong>–</strong><br />

eine Deutschlandreise<br />

Mitte März wurde uns schlagartig klar, dass wir zu einer<br />

großen Liebe unseres Lebens, dem Wandern, wohl auf unbestimmte<br />

Zeit auf Distanz gehen müssen. Zwei Wochen,<br />

vier Wochen, sechs Wochen <strong>–</strong> kleine Touren in kurzer Distanz<br />

zum Wohnort, klar, die waren möglich, aber mit der<br />

großen Freiheit, zum nächsten größeren Wandervorhaben<br />

zu reisen, war erstmal Schluss.<br />

Was uns jetzt erfreut, sind die Gedankenreisen, das Pläne<br />

schmieden <strong>–</strong> und nicht zuletzt die Erinnerungen an besondere<br />

Wandererlebnisse, deren Wert nun besonders deutlich<br />

wird. Deshalb möchten wir Sie mitnehmen auf eine<br />

Reise der Inspiration durch die deutschen Wanderlandschaften<br />

und -regionen, zu den großen und kleinen Wanderwegen,<br />

in die Ursprünglichkeit der Natur.<br />

Viel Spaß mit <strong>#wandervorfreude</strong> <strong>–</strong> eine Deutschlandreise<br />

<strong>–</strong> wünschen Ihnen <strong>–</strong> zusammen mit dem gesamten Team<br />

vom Wandermagazin <strong>–</strong><br />

Thorsten Hoyer<br />

Wandermagazin-<br />

Chefredakteur<br />

Michael Sänger<br />

Wandermagazin-<br />

Herausgeber<br />

Jarle Sänger<br />

freier Autor, u.a. der<br />

Wandermagazin-Serie<br />

„Deutschland zu Fuß<br />

entdecken“<br />

Impressum<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> <strong>–</strong> eine Deutschlandreise<br />

Ein eMagazin der Zeitschrift Wandermagazin der OutdoorWelten GmbH<br />

Layout: Stanislav Zilkowski, Anna Sitova<br />

Chefredakteur Wandermagazin: Thorsten Hoyer<br />

Redaktion: Andrea Engel, Annabelle Gummersbach<br />

Autoren: Annabelle Gummersbach (ag), Thorsten Hoyer, Jarle Sänger (js),<br />

Michael Sänger sowie das Wandermagazin-Team (s. S. 6-9)<br />

Anzeigen, Mediaberatung: Janina Seiler, Monika Mittendorf<br />

Titelbild und letzte Seite: Im Thüringer Wald © Dominik Ketz<br />

Editorial<br />

Verlags- u. Redaktionsanschrift: OutdoorWelten GmbH<br />

Theaterstraße 22, 53111 Bonn, Tel. 0228/28 62 94-80<br />

Fax 0228/28 62 94-99, post@wandermagazin.de, www.wandermagazin.de<br />

HRB 23232 Amtsgericht Bonn, Steuernummer 205/5733/1642<br />

USt-IdNr. DE314842611<br />

Geschäftsführer: Ralph Wuttke<br />

© OutdoorWelten GmbH, Bonn <strong>2020</strong><br />

Verbreitung <strong>–</strong> auch auszugsweise <strong>–</strong> nur mit Quellenangabe statthaft. Keine<br />

Ansprüche im Falle höherer Gewalt. Gerichtsstand für alle Streitigkeiten aus<br />

der Verbreitung oder Erstellung ist für beide Teile Bonn.<br />

Haftungsausschluss: Für Änderungen in Wegeverläufen, in der Markierungsund<br />

Wegweisungsystematik, von Öffnungszeiten und Telefonnummern etc.<br />

nach Redaktionsschluss können wir keine Haftung übernehmen. Liegt die Veröffentlichung<br />

länger als 12 Monate zurück, bitte immer auch die zuständige<br />

Auskunftsstelle nach zwischenzeitlichen Änderungen kontaktieren. Die Benutzung<br />

von Tourentipps geschieht stets auf eigenes Risiko. Soweit gesetzlich zulässig,<br />

übernehmen wir keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

2-3 Inhalt, Editorial, Impressum<br />

6-9 Das Wandermagazin-Team spürt<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

12-17 Der Norden und Nordwesten:<br />

Michael Sänger spürt<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

18-21 Bergedorf: Hamburgs<br />

grüner Garten<br />

22-23 Teutoburger Wald: Das Reich des<br />

Fürsten<br />

24-25 Sauerland: Energietankstelle<br />

für die Sinne <strong>–</strong> mit Video<br />

26-27 Siegen-Wittgenstein: Raus aus dem<br />

Rummel, rein in die Ruhe<br />

28-31 Der Osten und die Mitte: Thorsten<br />

Hoyer spürt <strong>#wandervorfreude</strong><br />

32-39 Sachsen-Anhalt: Echt schön<br />

40-41 Erzgebirge: Das Erbe von Mensch<br />

und Natur<br />

42-43 Rhön: Kilometerweite Stille<br />

44-49 Der Süden und Südwesten: Jarle<br />

Sänger spürt <strong>#wandervorfreude</strong><br />

50-51 Westerwald: Wandertraum<br />

in allen Farben<br />

52-59 Wanderlust im Saarschleifenland<br />

<strong>–</strong> mit Video<br />

60-61 St. Wendeler Land: Am Hausberg<br />

des Saarlandes<br />

62-63 Saarbrücken: Abhängen im Urwald<br />

64-65 Die Pfalz: Wandern à la Pfalz<br />

<strong>–</strong> mit Video<br />

66-67 Kaiserstuhl: Platz an der Sonne<br />

68-69 Zollernalbkreis: Wanderparadies<br />

Hechingen<br />

70-71 Metzingen: Zwei Gesichter einer<br />

Stadt <strong>–</strong> mit Video<br />

72-73 Liebliches Taubertal:<br />

Durch deutsche Geschichte<br />

74-75 Rothenburg o.d. Tauber:<br />

Das Fränkische Jerusalem<br />

76-77 Frankenwald: Draußen.<br />

Im Wanderwald.<br />

78-79 Oberpfälzer Wald:<br />

Oberpfälzer Wanderglück<br />

80-81 Passauer Land:<br />

Im Reich der Donau<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 3


Shop.<br />

Magazin.<br />

Erlebnis.<br />

Mehr Bergzeit.<br />

bergzeit.de<br />

Bergzeit Outdoor: Am Eisweiher 2, 83703 Gmund<br />

Bergzeit Alpin: Tölzer Straße 131, 83607 Holzkirchen


Das Wandermagazin-Team<br />

spürt<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

Auf geht’s zur <strong>#wandervorfreude</strong> Deutschlandreise!<br />

Erste Haltestellen: die Traumziele der<br />

Kollegen vom Wandermagazin. Vielleicht sind da auch<br />

gleich schon ein paar Inspirationen für Sie dabei. Auf<br />

den darauf folgenden Seiten sollte indes jeder das<br />

eine oder andere Fleckchen Landschaft finden, von<br />

dem er oder sie denkt: das ist doch eine Wanderreise<br />

wert. Da will ich hin!<br />

Fotos © privat, wenn nichts<br />

anderes angegeben.<br />

Ricarda Große, Redaktion<br />

Am liebsten bin ich auf langen und<br />

einsamen Wegen unterwegs. Pfade,<br />

die sich durch den Wald schlängeln<br />

und mich über Anhöhen führen oder<br />

am Wasser vorbei, finde ich besonders<br />

reizvoll. Dabei bin ich kein Freund<br />

von steilen Anstiegen, doch für eine<br />

belohnende Aussicht bezwinge ich<br />

gerne den inneren Schweinehund.<br />

Danach ist die Freude meist umso<br />

größer.<br />

Annabelle Gummersbach, Redaktion<br />

Von der Region Köln/Bonn ist das Ahrtal gar<br />

nicht so weit entfernt <strong>–</strong> umso mehr freue ich<br />

mich über diese kleinen Wander-Alltagsfluchten.<br />

Ich mag es sehr, der Ahr auf versteckten Pfaden<br />

durch Wald und Tal zu folgen und die Region<br />

auch fernab der bekannten Wanderwege zu<br />

entdecken.<br />

6 www.wandermagazin.de


Anna Sitova, Grafik<br />

Im Bonner Kottenforst gibt es viel zu<br />

entdecken, Wildgehege, Grün und Wasser.<br />

Genau das richtige für mich und meinen<br />

Hund Ernie, um sich eine Auszeit vom<br />

Stadtleben zu gönnen. Auch immer<br />

wieder ein Highlight: Wandern durch das<br />

Weingebiet im Ahrtal und anschließend den<br />

Tag mit einem leckeren Wein ausklingen<br />

lassen.<br />

Janina Seiler, Mediaberatung<br />

Ich mag vor allem einsame Wege, auf<br />

denen man Weitblicke vom feinsten<br />

genießen kann oder auch verschlungene<br />

Waldpfade. Den Rheinburgenweg<br />

direkt vor der Haustür zu haben, war<br />

in den letzten Wochen ganz praktisch<br />

und auch die Nähe zur Eifel oder<br />

meiner alten Heimat dem Westerwald.<br />

Allerdings freue ich mich auch sehr,<br />

wieder „entferntere“ Ziele in Angriff<br />

zu nehmen, wie die Rhön oder das<br />

Elbsandsteingebirge. Deutschland hat<br />

so viele schöne Ecken, die sich lohnen<br />

entdeckt zu werden.<br />

Svenja Walter, Redaktion<br />

In den vergangenen Wochen habe ich<br />

gestaunt über die wunderschönen kleinen<br />

Pfade vor meiner eigenen Haustür. Aber<br />

jetzt freue ich mich jeden Tag darauf, endlich<br />

mal wieder Strecke zu machen, mehrere<br />

Tage unterwegs zu sein, zu Fuß von<br />

A nach B und mit allem, was ich brauche im<br />

Rucksack, so wie auf dem Rennsteig.<br />

Ute Warisch, Backoffice<br />

Voller Vorfreude warte ich auf<br />

den Moment, wenn ich wieder im<br />

Osnabrücker Land wandern und<br />

schöne Felder von Wollgras im Moor<br />

entdecken kann.<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 7


Jarle Sänger, Freier Autor<br />

Jarle ist Buchautor (u.a. 111 Gründe,<br />

wandern zu gehen und Stock & Stein <strong>–</strong><br />

Das Buch vom Wandern) und schreibt<br />

für das Wandermagazin, z. B. die Serie<br />

„Deutschland zu Fuß entdecken“. Er<br />

hat verlockende Wandertipps für den<br />

Süden und Südwesten Deutschlands<br />

im Gepäck und stellt sie auf den Seiten<br />

44-49 vor.<br />

© Jarle Sänger<br />

Thorsten Hoyer,<br />

Chefredakteur Wandermagazin<br />

zeigt seine <strong>#wandervorfreude</strong> auf den Seiten<br />

28-31 und fokussiert dabei Deutschlands Osten<br />

und die Mitte<br />

© Thorsten Hoyer<br />

Anna Sitova und Ernie<br />

Andrea Engel, Redaktion<br />

Mit Mann und Mops ist es am schönsten <strong>–</strong> ich<br />

freue mich darauf, die noch ausstehenden<br />

Etappen auf dem Heidschnuckenweg zu laufen.<br />

Die Heide, die Einsamkeit, manchmal sogar Kunst<br />

am Weg und immer die Freude auf die nächste<br />

gemütliche Unterkunft mit leckerem Essen. So<br />

soll das Leben sein!<br />

8 www.wandermagazin.de


Michael Sänger,<br />

Herausgeber Wandermagazin<br />

... nimmt uns mit in Deutschlands Norden und<br />

Nordwesten <strong>–</strong> und zwar auf den Seiten 12-17.<br />

© Wandermagazin, N. Glatter<br />

Monika Mittendorf, Mediaberatung<br />

Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten<br />

abwechslungsreichen Strecken und die<br />

besonderen Überraschungen am Wegesrand.<br />

Glücklich machen mich dabei riesige alte<br />

Bäume und diese tollen ergonomisch geformten<br />

Waldsofas, die nach einem Anstieg zum Chillen<br />

und Abhängen einladen. Baumbaden schon mal<br />

ausprobiert?<br />

Svenja Walter<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 9


Freiheit<br />

neu erleben.<br />

04.-06.09.<strong>2020</strong><br />

Mehr denn je spüren wir die Sehnsucht nach grenzenlosen<br />

Abenteuern und einmaligen Naturerlebnissen. Auf der TourNatur<br />

finden Outdoor-Aktive auch in diesem Jahr traumhafte Reiseziele,<br />

passendes Equipment und individuelle Beratung von Experten.<br />

Beginnen Sie Ihre nächste Reise mit der TourNatur <strong>2020</strong>.<br />

tournatur.com


Der Norden und Nordwesten<br />

Michael Sänger spürt<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

Deutschland zu Fuß<br />

entdecken. Aber wohin soll ’s<br />

gehen? Einfach raus <strong>–</strong> erst in<br />

Gedanken, aber in Kürze ganz<br />

real. Ich freu’ mich drauf. Sie<br />

auch? Vielleicht auf meinen<br />

erinnerten Spuren, durch<br />

wunderschöne Ecken erlebtes<br />

Deutschland im Norden und<br />

Nordwesten. Schnüren Sie<br />

schon mal die Schuhe …<br />

4 x <strong>#wandervorfreude</strong>:<br />

Schleswig-Holstein<br />

#1 Fehmarnsgarn? Dieses Garn habe<br />

ich als 19-Jähriger auf Fehmarn gesponnen.<br />

Vom 4. bis 6.9.1970 zeltete<br />

ich dort beim deutschen Woodstock.<br />

Echt! Sonntags trat mein Idol Jimi<br />

Hendrix auf. Hey Joe, Woodoo Chile<br />

und so ... Letztes Jahr umrundete ich<br />

große Teile der Ostseeinsel per pedes<br />

und besuchte den gewaltigen Gedenkstein,<br />

der an Jimi Hendrix letzten Auftritt<br />

erinnert. Ein Heidenspaß!<br />

Tipp: Die Aussicht vom 37 m hohen<br />

Flügger Leuchtturm ist bombastisch.<br />

Für Langstreckenwanderer ist<br />

der 29 km lange Abschnitt von Puttgarden<br />

zur einsamen Steilküste im<br />

Inselsüden besonders empfehlenswert.<br />

www.kühlungsborn.de<br />

12 www.wandermagazin.de


Links:<br />

Auf der Pirsch im<br />

Rapsfeld<br />

© Wandermagazin,<br />

N. Glatter<br />

Rechts:<br />

Eine der<br />

Warften auf<br />

Hallig Hooge<br />

© Adobe<br />

Stock<br />

Unten:<br />

Fehmarns<br />

Steilküste im<br />

Südosten<br />

© Adobe<br />

Stock<br />

#2 Hallig Hooge. Unvergessen mein<br />

Tagestrip mit Wanderung auf der Hallig<br />

Hooge im Nationalpark Wattenmeer.<br />

Die zehn bewohnten Erdhügel auf der<br />

mehrfach jährlich von den Nordseefluten<br />

überschwemmten Hallig erkennt<br />

man schon bei der Fährfahrt von weitem.<br />

Häuser auf „Maulwurfhügeln“ ragen<br />

aus dem Meer auf.<br />

Tipp: Ob Wattwanderung nach Japsand,<br />

Besuch der Kirchwarft samt<br />

St. Johanniskirche und Hooger<br />

Friedhof <strong>–</strong> die Einkehr im Königspesel<br />

aus dem 18. Jh. auf der Hanswarft<br />

ist ein Muss. Der Pesel ist die<br />

„gute Stube“ der Friesen.<br />

www.hooge.de<br />

#3 Zwischen Nord- und Ostsee. Auf<br />

Wanderwegen die Nordsee mit der<br />

Ostsee verbinden? Das geht. 117 km<br />

ist der Nord-Ostsee-Wanderweg von<br />

Meldorf nach Kiel lang. Beeindruckend<br />

sind die Passagen entlang des Nord-<br />

Ostsee-Kanals. Wahnsinn, wenn hochhaushohe<br />

Pötte durchs Land zu fahren<br />

scheinen.<br />

Tipp: Im Herbst <strong>2020</strong> geht die Schwebefähre<br />

unter der Rendsburger<br />

Eisenbahnhochbrücke wieder in<br />

Betrieb. Sehenswert und kostenlos.<br />

Einzigartig auch: Der Wanderweg<br />

führt über Rolltreppen in 27 m Tiefe<br />

und dann auf 267 m Länge unter<br />

dem Nord-Ostsee-Kanal hindurch<br />

nach Rendsburg-Süd.<br />

www.wanderkompass.de/<br />

Deutschland/<br />

Nord-Ostsee-Wanderweg.html<br />

#4 Winnetou sehen. Die Holsteinische<br />

Schweiz ist ein phänomenales Wanderrevier.<br />

Zwei Seen und eine idyllische<br />

Passage entlang der mäandrierenden<br />

Trave berührt der 14,4 km lange Rundwanderweg<br />

„Segeberger Flüsse und<br />

Seen“. Ein erholsames Wanderspektakel<br />

für die Sinne.<br />

Tipp: Die Karl-May-Spiele finden<br />

(<strong>2020</strong> leider nicht) mit viel Pyrotechnik,<br />

Kämpfen und Geböller zu<br />

Füßen des 91 m hohen Kalkberges<br />

statt. Am Abend meiner Wanderung<br />

gab es „Unter Geiern <strong>–</strong> Der Sohn des<br />

Bärenjägers“. Sehenswert sind die<br />

begehbaren Kalkhöhlen.<br />

www.bad-segeberg.de<br />

4 x <strong>#wandervorfreude</strong>:<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

#1 „Jolie“ oder Molli? Nordwärts<br />

schnauft die Dampflok Molli, weiter und<br />

weiter bis zum Ostseestrand. Ich sehe<br />

mich wieder im Laubwald der Kühlung,<br />

des vielleicht kleinsten Mittelgebirges,<br />

wandern. Erst auf dem E 9 mit Meeresblick<br />

am Bastorfer Leuchtturm und am<br />

Riedensee vorbei, bevor es im großen<br />

Bogen zurück in die Kühlung geht.<br />

Hammer …<br />

Tipp: Die Bäderbahn Molli ist eine<br />

dampfbetriebene Schmalspurbahn<br />

mit 900 Millimeter Spurweite. Die<br />

15,43 km lange Strecke verbindet<br />

Bad Doberan mit Heiligendamm<br />

und dem Ostseebad Kühlungsborn.<br />

Fahrzeit ca. 40 Minuten.<br />

www.kühlungsborn.de<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 13


Der Norden und Nordwesten<br />

Unten links:<br />

Aufstieg zum<br />

Ausguck auf<br />

den Schmiedeberg<br />

© Adobe<br />

Stock<br />

Unten rechts:<br />

Die Windflüchter<br />

an<br />

der Westküste<br />

des Darß<br />

© Michael<br />

Sänger<br />

Mit der<br />

Dampflok Molli<br />

ans Meer<br />

© Adobe<br />

Stock<br />

#2 Die zwei Meere. Westwärts auf dem<br />

E 9 immer an der Küste entlang, liegt<br />

das Ostseebad Rerik. Rechtzeitig zum<br />

Sonnenuntergang fährt mir auflandiger<br />

Wind ins Gesicht, oben auf dem<br />

Schmiedeberg über Rerik finde ich einen<br />

tollen Aussichtsbalkon. Links das<br />

naturgeschützte Salzhaff, rechts die<br />

Ostsee.<br />

Tipp: Mit dem Fischer auf Fischfang.<br />

Rerik ist einer der letzten Fischerorte<br />

in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Vier Fischer fahren noch hinaus.<br />

www.rerik.de<br />

#3 Kreisrund. Ich muss an meine Tour<br />

bei Sternberg an den Ausläufern der<br />

Mecklenburgischen Seenplatte denken,<br />

ein regnerischer Tag. Auf einer<br />

Halbinsel liegt der kreisrunde Burgwall<br />

einer slawischen Burg aus dem<br />

9. Jh. Der Anblick des gewaltigen Tunneltores<br />

und der Holzpalisaden lässt<br />

mich heute noch erschauern.<br />

Tipp: Weit über 140 Slawenwälle, 64<br />

Burgen und Schlösser, 21 Guts- und<br />

Herrenhäuser und 12 Leuchttürme<br />

bieten sich als Wanderziele in Mecklenburg-Vorpommern<br />

an.<br />

www.freilichtmuseum-gross-raden.de<br />

#4 Windflüchter und Rotwild. Und ja,<br />

auch an meine Tour durch den Darßer<br />

Wald zu den Windflüchtern am Weststrand<br />

von Fischland-Darß-Zingst<br />

muss ich denken. Kranichschwärme<br />

über mir. Uralte Buchen mit absurden<br />

Formen um mich. Auf dem Pfad vom<br />

Leuchtturm Darß Ort zur Nordspitze<br />

der Halbinsel jagt ein Rudel Rotwild<br />

vorüber. Gänsehauterlebnisse.<br />

Tipp: Der östliche Zipfel der Halbinsel<br />

Zingst ist Teil des Nationalparks<br />

Vorpommersche Boddenlandschaft<br />

und heißt „Sundische Wiesen“.<br />

Ein Dorado für Vogelfreunde<br />

mit vielen Aussichtsplattformen und<br />

-türmen. Besonders während der<br />

Vogelzugzeiten.<br />

www.fischland-darss-zingst.de<br />

14 www.wandermagazin.de


4 x <strong>#wandervorfreude</strong>:<br />

Niedersachsen<br />

#1 Wurst oder Krabben? Wo gibt‘s<br />

grüne Strände und lustige Kutterhäfen?<br />

Im Wurster Land am Wattenmeer<br />

zwischen Bremerhaven und Cuxhaven.<br />

Die Wurster Bauern siedelten auf aufgeschütteten<br />

Wurten. Aus Wurter Land<br />

wurde Wurster Land. Mich begeisterten<br />

die bunten Fischkutter im Wremer Hafen.<br />

Die geführte Wattwanderung würde<br />

ich gerne nochmal machen.<br />

Tipp: Krabben pulen. Ernsthaft! Das<br />

Gästezentrum in Wremen bietet<br />

Krabbenpulstunden vom frischen<br />

Krabbenfang an. Sehenswert auch<br />

die Arp Schnitger-Orgel in der Cappelner<br />

Kirche<br />

www.wursternordseekueste.de<br />

#2 Rundlinge? Das Wendland, ganz im<br />

Osten von Niedersachsen im Urstromtal<br />

der Elbe und dem Drawehn, ist die<br />

Heimat der Rundlinge. Die slawischen<br />

Namen der Dörfer wie Siemen oder<br />

Satemien verweisen auf die Herkunft<br />

der bäuerlichen Siedler. Hier stehen<br />

die Bauernhöfe um einen runden oder<br />

ovalen Platz herum.<br />

Tipp: Der knapp 200 km lange Wendland-Rundweg<br />

erschließt in 10 Etappen<br />

nicht nur den Naturpark Elhöhen-<br />

Wendland, sondern startet auch in der<br />

sehenswerten Elbinselstadt Hitzacker.<br />

www.region-wendland.de<br />

#3 Vor 337.000 Jahren. Neun aus<br />

Nadelholz gefertigte Speere fand man<br />

1995 im Naturpark Elm-Lappwald.<br />

Unfassbar, dass die Flugeigenschaften<br />

dieser 337.000 Jahre alten Jagdwaffen<br />

modernen Speeren kaum nachstehen.<br />

Geheimnisvolle Quellen, kleine Seen,<br />

die bewaldeten Höhen von Elm, Lappwald,<br />

Dorm, Eiz oder Elz <strong>–</strong> wie ich diesen<br />

Flecken Erde liebe.<br />

Tipp: Ein Besuch der ältesten Jagdwerkzeuge<br />

der Welt im Paläon ist<br />

Pflicht. Die Spurensuche des Meisterschelms<br />

Till Eulenspiegel im<br />

Schöppenstedt Eulenspiegelmuseum<br />

würde ich ebenfalls empfehlen.<br />

www.palaeon.de<br />

Links:<br />

Kutter in<br />

Wremen<br />

© Adobe<br />

Stock<br />

Rechts:<br />

Kreisrund<br />

und wunderhübsch:<br />

Das Rundlingsdorf<br />

Meuchefitz<br />

© Adobe<br />

Stock<br />

Der Kaiserdom in<br />

Königslutter<br />

© Adobe Stock<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 15


Der Norden und Nordwesten<br />

#4 Archive der Natur. Wandern im<br />

Emsland, darauf freue ich mich. Dort<br />

wo in Mooren „Meere“ liegen und wo sie<br />

„Dose“ heißen, wie die Bockolter Dose,<br />

das Theikenmeer oder die Tinner Dose.<br />

Moore umweht ein Hauch von Rätsel.<br />

Moorleichenfunde regen den Grusel an.<br />

Das Bourtanger Moor an der deutschniederländischen<br />

Grenze firmiert sogar<br />

als internationaler Naturpark.<br />

Tipp: Toll ist das Emsland Moormuseum<br />

in Geeste. Sehenswert auch<br />

die sonderbare Welt der Fehnkanäle<br />

in Papenburg und der 17,2 km lange<br />

und markierte Naturparkweg ab<br />

Twist durch das Bourtanger Moor.<br />

www.twist-emsland.de<br />

4 x <strong>#wandervorfreude</strong>:<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

#1 Kohlegipfel? Ich war erst irritiert.<br />

Bergwandern im Ruhrpott? Geht aber.<br />

Dank Halden-Hügel-Hopping. Auf 250 km<br />

Wanderwegen kann man 17 Bergehalden<br />

besteigen. Die renaturierten Abraumhalden<br />

ragen bis zu 137 m auf. Die<br />

Halden Hoheward und Hoppenbruch<br />

gehören zum Landschaftspark Hoheward<br />

und belohnen mit Gipfel-Kunst<br />

wie Obelisk, Tetraeder oder Himmelsobservatorium.<br />

Tipp: Zwölf Thementouren stehen<br />

zur Wahl. Spannend wird das<br />

Halden-Hügel-Hopping durch 150<br />

Erzählstationen und digitale Wanderführer<br />

www.halden-huegel-hopping.de<br />

#2 Wie gemalt! Wie ein Gemälde liegt<br />

der wald- und wiesengrüne Hügelteppich<br />

des Tecklenburger Landes vor<br />

mir. Aussichtsreich thront die filmreife<br />

Tecklenburger Altstadt in Logenlage.<br />

Hier lebte zeitweise der berühmte<br />

Landschaftsmaler Otto Modersohn.<br />

Dieses Landschaftsgemälde zu bewandern<br />

ist pure Wanderlust.<br />

Tipp: Einer von 17 Premiumwanderwegen<br />

im Tecklenburger Land ist<br />

das Teutoschleifchen „Modersohns<br />

Spuren“. Es verbindet auf idyllischen<br />

Pfaden vier seiner beliebten<br />

Malpunkte in und um Tecklenburg<br />

herum.<br />

www.teutoschleifen.de<br />

Wandern im<br />

Naturpark<br />

Bourtanger<br />

Moor<br />

© Emsland<br />

Tourismus<br />

GmbH<br />

Das Himmelsobservatorium<br />

auf der Halde<br />

Hoheward<br />

© Adobe Stock<br />

16 www.wandermagazin.de


Uta Jenschke<br />

leitet das Otto<br />

Modersohn<br />

Museum in<br />

Tecklenburg<br />

© Michael<br />

Sänger<br />

Unten links:<br />

Der Kleine<br />

Rothaar ist<br />

ein Zwerg mit<br />

Rangerhut<br />

© Michael<br />

Sänger<br />

Unten rechts:<br />

Mannshoch ist<br />

der Römerkanal<br />

und 2.000 Jahre<br />

alt<br />

© Michael<br />

Sänger<br />

#3 Kleiner Rothaar ... Elin und Johan<br />

stürmen voran. Mit den beiden Enkelkindern<br />

war ich letzten <strong>Sommer</strong> in Siegen-Wittgenstein<br />

auf Entdeckertour.<br />

Auf den Spuren eines kleinen rothaarigen<br />

Kobolds mit grünen Rangerhut<br />

gab es so viel zu entdecken: geheime<br />

Plätze, Schatzkisten, Bäume mit Gesichtern<br />

<strong>–</strong> und die Ilsequelle.<br />

Tipp: Ganz in der Nähe des 2 km langen<br />

Kinderwanderweges liegen auch<br />

die Quellen von Eder, Lahn und Sieg.<br />

Übrigens, den legendären Rothaarsteig<br />

kreuzt man dabei mehrfach.<br />

www.kleiner-rothaar.de<br />

#4 Kölner Wasser. Ich bin ein Fan von<br />

Wanderungen auf den Spuren der Vorfahren.<br />

Dazu gehört der 117 km lange<br />

Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim<br />

in der Eifel in die Kölner City. Was<br />

für eine Meisterleistung römischer Ingenieurskunst.<br />

Die Römer führten den<br />

Kanal vor 2.000 Jahren über Berge und<br />

Täler. Genial!<br />

Tipp: Erstaunliches über die römische<br />

Wasseringenieurskunst und<br />

zum Römerkanal erfährt man im<br />

Informationszentrum Römerkanal in<br />

Rheinbach.<br />

www.roemerkanal.de


Bergedorf<br />

Hamburgs<br />

grüner Garten<br />

Wo im Osten von Hamburg<br />

die Sonne aufgeht, liegt Bergedorf,<br />

die grüne Lunge der Großstadt.<br />

Hier finden Wanderer<br />

die Ruhe und Gelassenheit,<br />

die im Trubel der Stadt oft untergeht.<br />

18 www.wandermagazin.de


heißt der Stadtteil<br />

des gleich-<br />

„Bardör“<br />

namigen Bezirks in Hamburgs<br />

Südosten auf Plattdeutsch. Er gilt<br />

als einer der schönsten Flecken<br />

der Hansestadt und als Zufluchtsort<br />

für gestresste Großstadtseelen.<br />

Ein idyllischer Kontrast zur sonst<br />

so hektischen Großstadt, der sowohl<br />

zur gemütlichen Stadtbesichtigung<br />

als auch zum Wandern in<br />

den umliegenden Landschafts- und<br />

Naturarealen einlädt. Kaum aus<br />

der S-Bahn gestiegen, scheint das<br />

Leben irgendwie ein wenig langsamer<br />

zu sein. Die kleinen Einkaufsstraßen,<br />

gesäumt von historischen<br />

Fachwerkhäuschen, der schönen<br />

Kirche Petri und Paul sowie vielen<br />

kleinen Geschäften, laden zum gemütlichen<br />

Flanieren und Bummeln<br />

ein. Viele alteingesessene Familienbetriebe<br />

und gemütliche Cafés<br />

bestimmen das Stadtbild rund um<br />

die Shoppingmeile Sachsentor und<br />

Alte Holstenstraße.<br />

Besonders prunkvoll ist das Bergedorfer<br />

Schloss, das einzige erhaltene<br />

Schloss in Hamburg, welches<br />

man vom Sachsentor aus über verträumte<br />

Nebenstraßen erreicht. Inmitten<br />

des Zentrums von Bergedorf<br />

und umgeben vom satten Grün des<br />

idyllischen Schlossparks gelegen,<br />

laden wechselnde Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen ein, durch<br />

spannende Fenster in die Vergangenheit<br />

zu blicken. Wer einfach nur<br />

die Zeit im Schatten des erstmalig<br />

im 14. Jahrhundert erwähnten<br />

Schlosses genießen will, findet mit<br />

Links: Der grüne Garten Hamburgs <strong>–</strong><br />

Natur so weit das Auge reicht in den<br />

Vier- und Marschlanden<br />

© Bezirksamt Bergedorf<br />

Rechts: Wie aus einer anderen Zeit <strong>–</strong><br />

Das Freilichtmuseum Rieckhaus<br />

erweckt die Vergangenheit zum Leben<br />

© Bezirksamt Bergedorf<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 19


Bergedorf<br />

Sanddünen<br />

in Hamburg:<br />

Das einzigartige<br />

Naturschutzgebiet<br />

der Boberger<br />

Dünen<br />

© Bezirksamt<br />

Bergedorf<br />

Typisches Bild<br />

in den Vier- und<br />

Marschlanden:<br />

Die Reitbrooker<br />

Mühle an der<br />

Dove-Elbe<br />

© mKunze,<br />

Bezirksamt<br />

Bergedorf<br />

einigen Cafés, Liegewiesen oder dem<br />

Kinderspielplatz jede Menge Möglichkeiten<br />

zum Abschalten im Freien. Spaziergänger<br />

erfreuen sich am schönen<br />

Wassergraben oder den uralten Baumgestalten<br />

am Wegesrand, die allesamt<br />

als stumme Zeitzeugen ihre ureigene<br />

Geschichte erzählen.<br />

Und dann ist da noch das Bergedorfer<br />

Villenviertel, durch das viele spannende,<br />

kleine Wege führen. Vorbei schlendert<br />

man am schlossartigen Bergedorfer<br />

Rathaus mit seinem Turm, der gegen<br />

Anmeldung bestiegen werden kann und<br />

von dem aus man eine tolle Aussicht auf<br />

Bergedorf und den angrenzenden Park<br />

hat, der ein bedeutendes Gartendenkmal<br />

darstellt. Das heutige Bergedorfer<br />

Rathaus wurde Ende des 19. Jahrhunderts<br />

im Auftrag eines wohlhabenden<br />

Kaufmannes als prunkvolles Anwesen<br />

errichtet und ist seit 1924 im Besitz der<br />

damals noch eigenständigen Stadt Bergedorf<br />

<strong>–</strong> ein durchaus beeindruckendes<br />

Aushängeschild. Weiter geht es dann zur<br />

Bergedorfer Sternwarte mit ihrer großen<br />

Parkanlage und sehenswerten neobarocken<br />

Kuppelbauten. Ein wunderschönes,<br />

denkmalgeschütztes Ensemble, das mit<br />

Besucherzentrum, Café und Parkanlage<br />

zum Verweilen einlädt. Außerdem gibt es<br />

geführte Rundgänge, Vorträge und ein<br />

vielfältiges Veranstaltungsprogramm.<br />

Doch Bergedorf hält nicht nur etwas<br />

für Stadtbummler, Kultur- und Astronomiefans,<br />

sondern auch einige spannende<br />

Landschaftsareale zum Erwandern<br />

parat. Zum Beispiel die Boberger<br />

Dünen, die einen Hauch von den nordfriesischen<br />

Inseln inmitten der norddeutschen<br />

Hansestadt versprühen.<br />

20 www.wandermagazin.de


Das Naturschutzgebiet aus Sanddünen,<br />

Trockenwiesen und Erlenbrüchen ist<br />

durchzogen von Spazier- und Radwegen,<br />

die Wanderern und Radlern diesen<br />

ungewöhnlichen Flecken näherbringen.<br />

Hamburgs letzte Wanderdüne ist einst<br />

wie viele andere dieser Dünen durch regelmäßige<br />

Winde am Nordufer des früheren<br />

Elburstromtals im Übergangsbereich<br />

von Marsch zu Geest entstanden.<br />

Die meisten der Dünen wurden im<br />

Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts für<br />

Bauzwecke abgetragen, doch weil man<br />

sich damals nicht auf einen Preis für<br />

den Sand einigen konnte, blieb die Boberger<br />

Düne durch kuriose Umstände<br />

der Geschichte verschont. Heute ist sie<br />

beliebtes Ausflugsziel für gestresste<br />

Großstädter, die in den sandigen Dünen<br />

ein Stück unberührte Natur inmitten<br />

von Hamburg finden, und Lebensraum<br />

für seltene Tier- und Pflanzenarten.<br />

Besonders an heißen Tagen wirkt ein<br />

Sprung ins kühle Nass des Badesees,<br />

der ebenfalls im Naturschutzgebiet<br />

Boberger Dünen liegt, wahre Wunder.<br />

Also: Unbedingt die Badehose in den<br />

Rucksack packen!<br />

Mitten in der Hamburger Märchenkulisse<br />

liegt das Freilichtmuseum Rieckhaus<br />

in Curslack als Teil der Bergedorfer<br />

Museumslandschaft, wo über 500 Jahre<br />

Geschichte in einem Haus erlebbar<br />

werden. Unter dem Motto „Schauen,<br />

hören oder selbst ausprobieren“ werden<br />

Jahrhunderte alte Traditionen und<br />

Handwerkskünste in dem Vierländer<br />

Bauernhof samt Hufnerhaus zum Leben<br />

erweckt. Vor allem die malerische<br />

Außenanlage aus dem Jahre 1533 mit<br />

der historischen Schöpfmühle, dem<br />

großen Getreidespeicher, dem blühenden<br />

Schaugarten, dem altem Backhaus<br />

Prunkvoll: Das<br />

Bergedorfer<br />

Schloss samt<br />

Wassergraben<br />

und Schlosspark<br />

im Hintergrund,<br />

© mKunze,<br />

Bezirksamt<br />

Bergedorf<br />

Ob „Hamburgs grüne Lunge“ oder „Garten<br />

Hamburgs“, wie man sie auch nennt,<br />

die Vier- und Marschlande sind, genauso<br />

wie die Boberger Dünen, ein Ort der<br />

Entspannung und Entschleunigung. Das<br />

Wasser der Elbe glitzert in der Sonne,<br />

an den Ufern links wie rechts schmiegen<br />

sich sattgrüne Wiesen ganz nah ans<br />

Wasser und zahlreiche Gärten blühen in<br />

ihrer vollen Pracht. Kaum zu glauben,<br />

doch das größte Gemüse- und Blumenanbaugebiet<br />

in Deutschland befindet<br />

sich in den Vier- und Marschlanden,<br />

direkt vor den Toren Hamburgs. Zusammen<br />

mit den schönen Deichanlagen,<br />

romantischen Fachwerkhäuschen,<br />

historischen Mühlen und schmucken<br />

Dorfkirchen gibt die von Landwirtschaft<br />

und Gartenbau geprägte Region ein<br />

überaus malerisches Bild ab. Einfach<br />

mal ins Gras sinken und die Seele bei<br />

einem Picknick an der verschlungenen<br />

Dove-Elbe, einem idyllischen Seitenarm<br />

der Elbe, baumeln lassen. Fernab von<br />

Stress und Hektik der Großstadt, was<br />

kann es Schöneres geben?<br />

sowie dem Schweinekoben bleibt noch<br />

lange in Erinnerung. Ein besonderes<br />

Highlight ist das Erdbeerfest, das jedes<br />

Jahr im Juni stattfindet. Doch ganz egal,<br />

ob Frühling, <strong>Sommer</strong>, Herbst oder Winter<br />

<strong>–</strong> Bergedorf ist das ganze Jahr über<br />

ein Sehnsuchts- und Zufluchtsort vor<br />

den Toren Hamburgs. (js)<br />

INFO: www.bergedorf.de<br />

BERGEDORFER VERANSTALTUNGEN<br />

AUF EINEM BLICK:<br />

Eine tolle Übersicht über alle Ausstellungen,<br />

geführten Wanderungen, Lesungen, Seminare,<br />

Vorträge, Wochen- und Flohmärkte sowie alle<br />

anderen Veranstaltungen findet man unter<br />

www.bergedorf.de/veranstaltungskalender<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 21


Teutoburger Wald<br />

Im Land des Hermann, ganz im<br />

Norden von Nordrhein-Westfalen<br />

und zu Füßen des Cheruskerfürsten<br />

Arminius, erstreckt sich die fantastische<br />

Mittelgebirgslandschaft vom<br />

Teutoburger Wald<br />

und dem Eggegebirge.<br />

Das Reich<br />

des Fürsten<br />

22 www.wandermagazin.de


Arminius der<br />

Cheruskerfürst<br />

wacht über das<br />

Lipperland<br />

© Tourismus<br />

NRW e.V<br />

Rechts oben:<br />

Zauberhafter<br />

Anblick:<br />

Die sagenumwobenen<br />

Externsteine<br />

© LTM GmbH<br />

Unten:<br />

Elegant und<br />

anmutig: Die<br />

Wildpferde der<br />

Wistinghauser<br />

Senne<br />

© Tourismus<br />

NRW e.V.<br />

D<br />

as Land des Hermann ist eine<br />

überaus geschichtsträchtige<br />

Region; der Grund dafür ist<br />

nicht zuletzt eine der legendärsten<br />

Schlachten der Antike: die Varusschlacht,<br />

in der Arminius <strong>–</strong> auch<br />

Hermann der Cherusker genannt<br />

<strong>–</strong> den römischen Feldherrn Varus<br />

im Jahre 9 n. Chr. vernichtend<br />

schlug. Heute erinnert das Hermannsdenkmal<br />

als höchste Statue<br />

Deutschlands und Mahnmal des<br />

Friedens an diese Schlacht. Zahlreiche<br />

Wanderwege führen hinauf auf<br />

den Berg Grotenburg bei Detmold,<br />

von wo man zu Füßen des großen<br />

Cheruskerfürsten eine fantastische<br />

Sicht auf das Lipperland hat. Allen<br />

voran der 160 km lange Hermannsweg,<br />

der als einer der schönsten<br />

Höhenwege Deutschlands gilt und<br />

einmal quer über den Kamm des<br />

Teutoburger Waldes führt.<br />

Doch auch die Externsteine sind<br />

ein einzigartiges Kulturdenkmal im<br />

Land des Hermann, das seit jeher<br />

einen besonders mystischen Zauber<br />

auf die Menschen ausübt. An<br />

der markanten Sandsteinformation<br />

befindet sich neben einem Kreuzabnahmerelief<br />

und einer Grottenanlage<br />

auch ein sagenumwobenes<br />

Felsengrab. Die Besteigung der<br />

Aussichtsplattform sowie offene<br />

Führungen mit Besichtigung der<br />

Grottenanlage gehören zu den absoluten<br />

Highlights der 6,4 km langen<br />

Bärensteinroute, die darüber<br />

hinaus durch knorrige Eichenwälder,<br />

offene Blaubeer- und Besenheideflächen<br />

sowie entlang eines<br />

plätschernden Quellflusses, der<br />

Wiembecke, und damit mitten<br />

durch die typische Landschaft des<br />

Teutoburger Waldes führt.<br />

So vielfältig die Natur im Land des<br />

Hermann ist, so abwechslungsreich<br />

sind die Wanderwege der Region,<br />

die dank eines durchweg hohen<br />

Qualitätsniveaus der gesamten<br />

Wanderinfrastruktur auf bestem<br />

Wege zur zertifizierten Qualitätswanderregion<br />

ist. Ganz gleich, ob<br />

Pivitker Wasserweg, der durch eine<br />

einzigartige Moor- und Seenlandschaft<br />

leitet, oder Wilddiebsroute,<br />

die sich auf spannende Spurensuche<br />

der Silixer Wilddiebe und Holzfrevler<br />

macht. Auch die Ochsentour<br />

zu den Waldrindern und Wildpferden<br />

der Wistinghauser Senne oder<br />

die Velmerstot-Route mit fantastischem<br />

Blick vom höchsten Berg<br />

des Eggegebirges zeugen von der<br />

Wandervielfalt im Land des Hermann.<br />

Und abseits der Wanderwege? Da<br />

warten <strong>–</strong> neben urigen Gutshöfen,<br />

Brennereien und Brauereien <strong>–</strong> die<br />

Adlerwarte in Detmold mit über<br />

200 Greifvögeln aus aller Welt, der<br />

Vogelpark Heiligenkirchen oder der<br />

tiefblaue SchiederSee mit<br />

Bootsverleih auf ihre<br />

Entdeckung. (js)<br />

INFO: www.land-des-hermann.de<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 23


Sauerland<br />

Auftanken und entspannen<br />

entlang der<br />

Sauerland-Waldroute<br />

© Klaus-Peter Kappest,<br />

Sauerland-Tourismus e.V.<br />

Energietankstelle<br />

für die Sinne<br />

24 www.wandermagazin.de


Frische Luft und glasklares Wasser, wohltuende Weite und imposante<br />

Höhe, herrliches Waldaroma und bunte Blumenwiesen zum<br />

Sattgenießen - genau hinhören: #sauerlandcalling!<br />

INFO: www.sauerland.com<br />

Rechts:<br />

Sauerländer<br />

Morgenstimmung<br />

©Klaus-Peter<br />

Kappest,<br />

Sauerland-<br />

Wanderdörfer<br />

D<br />

as Sauerland im Osten von<br />

Nordrhein-Westfalen hat all<br />

das zu bieten, wonach sich Wanderfreunde<br />

sehnen. Abwechslungsreiche<br />

Fernwanderwege wie<br />

den Rothaarsteig, den Sauerland-<br />

Höhenflug oder die Sauerland-<br />

Waldroute durchziehen die sanft<br />

geschwungenen Wald- und Wiesenteppiche,<br />

auf denen jede Etappe<br />

ein kleines Wanderabenteuer<br />

für sich darstellt.<br />

Doch auch kürzere Wandervorhaben<br />

lassen sich bequem planen<br />

und sorgenfrei umsetzen. Die<br />

Wege im Sauerland sind bestens<br />

markiert und nahezu „unverlaufbar“<br />

ausgeschildert, allen voran<br />

die Sauerland-Spuren. Als besonders<br />

spannende Rundwege betten<br />

sie sich in die abwechslungsreiche<br />

Natur, welche binnen eines halben<br />

Wandertages stressfrei erkundet<br />

werden kann. Allesamt widmen<br />

sie sich spannenden Themen oder<br />

führen zu verwunschenen Plätzchen,<br />

imposanten Aussichttürmen<br />

und Skywalks sowie zu kraftvollen<br />

Sauerland-Seelenorten.<br />

Als erste und bundesweit größte<br />

„Qualitätsregion Wanderbares<br />

Deutschland“ stehen die Sauerland-Wanderdörfer<br />

für ausgezeichnete<br />

Wanderqualität. Die<br />

Sauerland-Wanderdörfer, das sind<br />

elf Orte mit ihren idyllischen Dörfchen,<br />

die sich mit ihrem Service besonders<br />

auf Wanderer eingestellt<br />

haben. Herzliche Gastgeber freuen<br />

sich darauf, endlich wieder Gäste<br />

empfangen und sie mit wohligem<br />

Komfort sowie schmackhaften<br />

Gerichten begeistern zu können.<br />

Vor allem Wandern ohne Gepäck<br />

erfreut sich großer Beliebtheit.<br />

Kein Wunder, denn wenn die vollgepackten<br />

Koffer zügig vorausreisen,<br />

während sich Wanderer unbeschwert<br />

zur nächsten Unterkunft<br />

aufmachen, ist der Weg frei zum<br />

Energieaufladen und Krafttanken.<br />

Unbedingt ausprobieren: Kostenlos<br />

Wandertouren aufs Smartphone<br />

herunterladen und anschließend<br />

offline nutzen sowie die spannendsten<br />

Sehenswürdigkeiten und<br />

Geheimtipps am Wegesrand finden<br />

<strong>–</strong> die Sauerland-App macht es<br />

möglich. Erhältlich in den gängigen<br />

Stores für Apple und Android. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 25


Siegen-Wittgenstein<br />

Der Märchenwanderweg<br />

Kleiner Rothaar<br />

begeistert Jung und Alt<br />

© Kappest, TVSW<br />

Raus aus dem Rummel,<br />

rein in die Ruhe<br />

26 www.wandermagazin.de


Wandern in Siegerland und<br />

Wittgenstein - durch die<br />

waldreichste Region Deutschlands<br />

Rechts:<br />

Ein Besuch<br />

bei den<br />

majestätischen<br />

Wisenten<br />

ist immer<br />

faszinierend<br />

© Tourismus<br />

NRW e.V<br />

Unten:<br />

Die historische<br />

Altstadt von<br />

Freudenberg,<br />

der Alte<br />

Flecken, ist<br />

ein beliebtes<br />

und weltweit<br />

bekanntes<br />

Fotomotiv<br />

© Klaus-<br />

Peter Kappest,<br />

TVSW<br />

E<br />

ndlich mal die Baumwipfel<br />

flüstern hören und dem eifrigen<br />

Rascheln der Tiere im Wald<br />

lauschen. Das sanfte Rauschen der<br />

Blätterdächer ganz bewusst wahrnehmen,<br />

leise murmelnde Bäche<br />

beobachten und fröhlich singende<br />

Vögel bewundern. Die vielerorts<br />

fast völlig unberührten, schier unendlichen<br />

Wälder in Siegerland<br />

und Wittgenstein locken in die<br />

Natur: in die verwunschenen Täler,<br />

auf stolze Berggipfel, in kleine<br />

Ortschaften mit denkmalgeschützten<br />

Fachwerkhäusern, malerische<br />

Graslandschaften und geheimnisvolle<br />

Wälder des Rothaargebirges.<br />

In dieser urwüchsigen Naturlandschaft<br />

fühlt sich auch der König<br />

der Wälder wohl, der majestätische<br />

Wisent. Einst fast ausgestorben,<br />

sind die größten Landsäugetiere<br />

Europas immer noch sehr<br />

selten. Freilebende Wisente gibt<br />

es in Westeuropa nur hier in der<br />

Mittelgebirgslandschaft des Rothaargebirges.<br />

Seit 2013 durchstreift<br />

eine Wisentherde die Natur<br />

rund um Bad Berleburg <strong>–</strong> ein faszinierendes<br />

Artenschutzprojekt.<br />

Doch Wanderer brauchen schon<br />

ganz schön viel Glück, um die<br />

scheuen Tiere in ihrem riesigen<br />

Territorium zu sehen. Dafür gibt<br />

es die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“,<br />

in der man eine zweite<br />

Herde auf rund 20 Hektar Fläche<br />

in ihrer natürlichen Umgebung<br />

beobachten kann.<br />

Nicht nur majestätisch, auch verwunschen<br />

und rätselhaft geht es<br />

unter dem Blätterdach von Siegerland<br />

und Wittgenstein zu. Auf<br />

den Spuren des Kobolds „Kleiner<br />

INFO: http://freizeit.siegen-wittgenstein.info/tipps<br />

Rothaar“ rund um die geheimnisvolle<br />

Ilsequelle bei Heiligenborn<br />

gibt es viel zu entdecken,<br />

vor allem für Kinder. Auf dem<br />

gleichnamigen Märchenwanderweg<br />

wandern Familien durch das<br />

geheime Reich des uralten Quellenzauberers<br />

und erfahren dabei<br />

jede Menge über das Waldreich.<br />

Einen wunderschönen Gegensatz<br />

zur Naturkulisse bietet der „Alte<br />

Flecken“, der historische Stadtkern<br />

von Freudenberg. Weltbekannt<br />

ist der Blick über die<br />

romantische Altstadt mit ihren<br />

ursprünglichen schwarz-weißen<br />

Fachwerkhäusern. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 27


Der Osten und die Mitte<br />

V<br />

ielleicht sollte ich den<br />

Schreibtisch einfach umdrehen.<br />

So, dass ich zur Wand sehe<br />

und nicht rechts am PC vorbei<br />

durch das Fenster auf das frische<br />

Grün der Stadtparkbäume. Mit<br />

beiden Händen halte ich mich am<br />

nächsten Pott Kaffee fest, während<br />

ich das Schattenspiel an der<br />

Wand betrachte. Es sind die Schatten<br />

der Bäume im Stadtpark, die<br />

mir winken, mir zurufen „Komm<br />

raus, komm zu uns, lass doch die<br />

Arbeit!“.<br />

Ich bin durchaus froh, mitten in der<br />

Stadt einen gepflegten Park mit<br />

stattlichen Bäumen vor der Nase<br />

zu haben und keine Häuser. Aber,<br />

ihr schönen Stadtparkbäume, seht<br />

es mir nach, ihr seid kein Wald. Bequem,<br />

die breiten, von Rasenkanten<br />

gesäumten Spazierwege, aber<br />

spannende Naturpfade <strong>–</strong> Fehlanzeige.<br />

Die Natur ist draußen, jenseits<br />

von Wänden begrenzter 20 m²,<br />

jenseits eines Stadtparks und jenseits<br />

einer Stadt. An der Wand tanzen<br />

die Silhouetten der Blätter und<br />

lassen mich tagträumen, denn ein<br />

Virus hält nicht nur mich, sondern<br />

die gesamte Welt gefangen.<br />

Meiningen <strong>–</strong> Fulda am Stück <strong>–</strong><br />

Mission erfüllt<br />

Exakt ein Jahr ist es her, dass ich<br />

mich mit meinem guten Freund<br />

Claus auf den Weg nach Fulda gemacht<br />

habe. In Meiningen sind wir<br />

losgelaufen und der Milseburgweg<br />

sollte uns durch die thüringische<br />

und hessische Rhön zu unserem<br />

rund 80 km entfernten Ziel bringen.<br />

Dabei waren wir sozusagen<br />

in einer Mission unterwegs, gela-<br />

Fotos, soweit nicht anders<br />

gekennzeichnet © Thorsten Hoyer<br />

Links: Mit Bernd, dem Brot,<br />

auf der Via Regia in Erfurt<br />

Rechts: Im sächsischen Zschopautal<br />

28 www.wandermagazin.de


Thorsten Hoyer spürt<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

Der Ruf der Bäume<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 29


Der Osten und die Mitte<br />

Auftakt zur<br />

nonstop-<br />

Runst mit<br />

Aussicht auf<br />

die Wartburg<br />

© Joachim<br />

Stark<br />

Unvergesslicher<br />

Sonnenuntergang<br />

am Milseburgweg<br />

in der<br />

Rhön<br />

dene Gäste einer Dekanweihe im Fuldaer<br />

Dom. Wir versprachen, den Weg<br />

dorthin wandernd und an einem Stück<br />

zurückzulegen. Dabei hat sich ein<br />

traumhafter Sonnenuntergang über<br />

dem Land der offenen Fernen in meine<br />

Erinnerung eingebrannt: Abgesehen<br />

vom Singen eines Vogels herrschte<br />

Stille, unhörbar wehte ein lauer Wind<br />

über das langsam dunkler werdende<br />

Grün der Wiesen und Wälder <strong>–</strong> Natur<br />

ist Frieden.<br />

Wald <strong>–</strong> heißt es nicht, dass Deutsche<br />

zu „ihrem“ Wald eine besondere Beziehung<br />

haben? Ursprünglich ein Ort<br />

des Unbekannten, der Dunkelheit und<br />

Gefahr, wurde der Wald zu einer Sehnsuchtslandschaft.<br />

In Märchen und Sagen<br />

erscheint der Wald als eine Welt,<br />

die beides in sich vereint. Aber ist das<br />

nicht zwangsläufig so? Zumindest<br />

dann, wenn man tags durch Wald wandert<br />

<strong>–</strong> und nachts nicht damit aufhört.<br />

Ich erinnere mich an erste nächtliche<br />

Ausflüge als Kind, wie ich das Gefühl<br />

hatte, vor Anspannung nicht mehr atmen<br />

zu können, weil sich hinter jedem<br />

Baum unheimliche Wesen verstecken<br />

konnten.<br />

Donnerwetter bei der nonstop-Runst<br />

Ich blinzle durch das Fenster zum sonnenbeschienenen<br />

Stadtpark und muss<br />

schmunzeln, da mich meine Gedanken<br />

auf einen nächsten Erinnerungstrip<br />

entführen. Vor einigen Jahren machte<br />

ich mich auf zu einer Runst, also einer<br />

Rennsteig-Wanderung durch den Thüringer<br />

Wald von Hörschel bei Eisenach<br />

nach Blankenstein. Wieder einmal<br />

hatte ich mir vorgenommen, die rund<br />

170 km in einem Rutsch zu wandern,<br />

sozusagen eine nonstop-Runst zu versuchen.<br />

An diesem Tag war es bereits<br />

am Vormittag heiß und im Laufe des<br />

Tages wurde es zunehmend drückend.<br />

Gegen Einbruch der Dunkelheit türmten<br />

sich dicke grau-schwarze Wolken<br />

übereinander und ein dumpfes Grollen<br />

mischte sich in die Schwüle der Nacht.<br />

Ich zog das Tempo weiter an und versuchte,<br />

mich im wackligen Lichtstrahl<br />

30 www.wandermagazin.de


der Stirnlampe auf den Pfad zu konzentrieren.<br />

Dann ein mächtiger Schlag, der<br />

sogleich folgende Blitz ließ die Bäume<br />

um mich herum für eine Millisekunde<br />

wie riesige, hell aufblitzende Gestalten<br />

erscheinen. Bevor meine Fantasie<br />

jedoch vollkommen mit mir durchzugehen<br />

drohte, öffnete der Himmel seine<br />

Schleusen und durchnässt fand ich<br />

mich in einer Scheune am Rande eines<br />

kleinen Dorfes wieder. Da hockte ich<br />

auf einem Baumstamm, lauschte den<br />

Tropfen und genoss den Geruch eines<br />

<strong>Sommer</strong>regens. Da war ein Gefühl von<br />

Geborgenheit.<br />

Temperatursturz am Fichtelberg<br />

Mit der inzwischen erkalteten Kaffeetasse in der<br />

Hand wandere ich weiter. Unterwegs auf dem<br />

Kammweg schreite ich über die Höhen des Erzgebirges.<br />

An einem Morgen im Juli folgte ich der<br />

Markierung hinauf auf den Fichtelberg, Sachsens<br />

höchstem Berg. Viel zu sehen gab es nicht, denn der<br />

Berggipfel war eingehüllt in dicke, alles verschluckende<br />

Wolken. Der Wind pfiff mir um die Ohren und<br />

bei einstelligen Temperaturen hätte mich Schnee<br />

auch nicht mehr überrascht. Dafür war es im Fichtelberghaus<br />

urgemütlich. Ziemlich genau ein Jahr<br />

später stieg ich abermals auf den Fichtelberg und<br />

war erneut froh, dass das Fichtelberghaus geöffnet<br />

hatte: Bei fast 30°C war dieses Mal eine erfrischende<br />

Belohnung überfällig.<br />

Wie ungleich das Wetter ein und dieselbe Landschaft<br />

doch darstellen kann, wie deren verschiedenartige<br />

Charaktere durch Wetter zum Ausdruck gebracht<br />

werden. Mal mystisch und rau, dann wieder<br />

leicht und sonnig. Den Harzer Hexenstieg wanderte<br />

ich mal im sprichwörtlich goldenen Herbst und<br />

mal ganz bewusst Ende November. Dieselbe Region,<br />

derselbe Weg <strong>–</strong> aber grundverschiedene Charaktere.<br />

Gerade auch das ist es, was mich immer<br />

wieder fasziniert, mich berührt, mich nachdenklich<br />

macht und mir Lust macht, vermeintlich bekannte<br />

Wege neu zu entdecken. Ziehen sich also mal graue<br />

Wolken über mir zusammen, stelle ich mich unter<br />

<strong>–</strong> aber nur, um meinen Weg gestärkt fortzusetzen.<br />

Ich stelle die Tasse beiseite, mache den PC aus und<br />

folge dem Ruf meiner Stadtparkbäume. Und ich<br />

freue mich auf die bevorstehende Wanderung, denn<br />

es geht ja weiter <strong>–</strong> auf dem Kammweg im Vogtland.<br />

Zwar mit einer Maske im Gepäck, die ist aber nur für<br />

das Gesicht, ganz sicher nicht für meine Wanderlebensfreude!<br />

Ich freue mich schon riesig darauf, …<br />

wenn ich meiner Tochter den faszinierenden<br />

Spreewald (natürlich mit Gurkenverkostung)<br />

zeigen kann. Und nicht nur<br />

hiermit überrascht Brandenburg, auch mit<br />

der Märkischen Schweiz <strong>–</strong> noch immer ein<br />

echter Geheimtipp.<br />

Immer wieder ein Erlebnis …<br />

ist der Blick vom Kyffhäuserdenkmal im<br />

Norden Thüringens. Die im Mai blühenden<br />

Rapsfelder sehen aus, als hätte jemand<br />

gelbe Farbe in die Weite der Landschaft<br />

gekleckst.<br />

Wussten Sie, …<br />

dass die historische Handelsroute<br />

Via Regia heute als Ökumenischer Pilgerweg<br />

markiert ist? Auf rund 450 km Länge<br />

geht es von Görlitz an der deutschpolnischen<br />

Grenze nach Vacha an der<br />

thüringisch-hessischen Grenze.<br />

Das Thüringer Meer …<br />

ist eine einzigartige Stauseeregion, zu der<br />

mit Bleiloch- und Hohewartestausee zwei<br />

der größten Stauseen Europas gehören.<br />

Eine traumhafte Landschaft, perfekt für<br />

das Wandern. Und Abkühlung ist nie weit<br />

entfernt!<br />

Entdecken Sie das Vogtland …<br />

nicht nur auf dem Kammweg, zahlreiche<br />

Halbtages- und Tageswanderungen wollen<br />

auch erkundet werden.<br />

Wandern am Fluss entlang, …<br />

von der Quelle bis zur Mündung, ist immer<br />

ein großartiges und lebendiges Erlebnis.<br />

Kennen Sie die Zschopau? Eigentlich egal,<br />

ob ja oder nein <strong>–</strong> auf ins sächsische Zschopautal<br />

zu einer Zeitenreise.<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 31


Sachsen-Anhalt<br />

Sensationelle<br />

Lichtspiele an der<br />

Teufelsmauer bei Thale<br />

© plainpicture.com/<br />

deepol<br />

Echt schön<br />

32 www.wandermagazin.de


Prachtvolle Bauwerke entlang der „Straße der Romanik“,<br />

die lebhafte Geschichte der Reformation an Wirkungsstätten<br />

von Martin Luther, zauberhafte Parks und Gärten,<br />

archäologische Fundorte von globaler Bedeutung sowie<br />

zahlreiche UNESCO-Welterbestätten <strong>–</strong> all das ist Sachsen-Anhalt.<br />

Doch das Land kann noch mehr:<br />

Wunderschöne Landschaften locken Wanderer,<br />

Radler und Naturliebhaber ins Freie, wo die aktive<br />

Freizeitgestaltung inmitten unberührter Natur beiträgt<br />

zu mehr Entschleunigung, Ruhe und Gelassenheit.<br />

Im Land der<br />

Weltkultur<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 33


Sachsen-Anhalt I Welterberegion<br />

Zum Wandern<br />

Die WelterbeRegion<br />

gemacht<br />

Anhalt-Dessau-Wittenberg<br />

ist nicht nur Heimat von gleich<br />

vier UNESCO-Welterbestätten,<br />

sondern auch eine Oase für Naturliebhaber.<br />

34 www.wandermagazin.de


Blick über<br />

das Land: Der<br />

Naturpark Fläming<br />

zu Füßen des<br />

Apollensbergs,<br />

© David Ludely,<br />

Naturpark<br />

Fläming e.V.<br />

Rechts:<br />

Spielwiese<br />

für kleine<br />

Entdecker:<br />

Auf Spurensuche<br />

der<br />

Schätze<br />

dieser Erde<br />

© David<br />

Ludley,<br />

Naturpark<br />

Fläming e.V<br />

Unten:<br />

Artenreiches<br />

Paradies: Die<br />

Goitzsche-<br />

Wildnis ist<br />

größtenteils<br />

sich selbst<br />

überlassen<br />

© Anett<br />

Freudenreich<br />

O<br />

b Naturparke, Biosphärenreservate<br />

oder Heidelandschaften<br />

<strong>–</strong> facettenreiche Wanderwege<br />

durch idyllische Wälder, über<br />

blühende Wiesen und entlang kleiner<br />

Bäche und großer Flüsse liegen<br />

vielerorts versteckt. Auch Radler<br />

gehen dank des rund 700 km langen<br />

Wegenetzes nicht leer aus. Im<br />

Gegenteil, hochkarätige Radwege<br />

wie der Elberadweg, der Europaradweg<br />

R1, der Saaleradweg oder<br />

der Radweg Berlin-Leipzig führen<br />

zu den schönsten Schauplätzen der<br />

WelterbeRegion.<br />

Einer davon ist der Naturpark Fläming,<br />

ein waldreicher Gebirgszug,<br />

der sich bis zu 200 m in die Höhe<br />

reckt. Ausgedehnte Laub- und<br />

Kiefernwälder sowie romantisch<br />

versteckte Dörfer, umgeben von<br />

fruchtbaren Wiesen und Äckern,<br />

verleihen dem Naturpark Fläming<br />

seinen ureigenen Charakter. Auch<br />

der Naturpark Dübener Heide gibt<br />

sich einzigartig. Eingebettet in die<br />

Flusslandschaften von Elbe und<br />

Mulde verströmt der größte Mischwald<br />

Mitteldeutschlands die Frische<br />

einer eiszeitlich geprägten<br />

Hügellandschaft, wo seltene Pflanzen<br />

und Tiere einen wertvollen<br />

Lebensraum finden. Über 500 km<br />

Wanderwege, darunter die zertifizierte<br />

Heide-Biber-Tour, laden zu<br />

ausgedehnten Wanderungen ein.<br />

Ganz in der Nähe der drei UNESCO-<br />

Weltkulturerbestätten Luthergedenkstätten<br />

Wittenberg, Bauhaus<br />

Dessau und Gartenreich Dessau-<br />

Wörlitz schlummert das Biosphärenreservat<br />

Mittelelbe, dessen<br />

Anmut und Artenreichtum allgegenwärtig<br />

sind. Besonders beliebt<br />

sind Rangerführungen durch die<br />

schöne Oranienbaumer Heide, auf<br />

denen ausgebildete Naturführer<br />

den wertvollen Lebensraum vor<br />

allem Kindern spielerisch näherbringen.<br />

Ähnlich wie in der Goitzsche-Wildnis,<br />

ein ausgedehntes<br />

Wildnisgebiet und ehemaliges<br />

Braunkohlerevier, in dem sich Groß<br />

und Klein nach Herzenslust an der<br />

frischen Luft austoben können. Nur<br />

von wenigen Wanderwegen durchzogen,<br />

hält die Goitzsche-Wildnis<br />

zahlreiche Naturerlebnisse parat:<br />

Ob geführte Fuß- und Radwanderungen,<br />

Abenteuer- und Wildnistage<br />

oder Fachexkursionen zu<br />

Wildnisentwicklung, Naturschutz<br />

oder Braunkohlefolgelandschaft<br />

für die Erwachsenen. (js)<br />

Tipp<br />

DIE WELTERBECARD!<br />

Mit der All-Inklusive Gästekarte<br />

zahlen Sachsen-Anhalt-Entdecker<br />

einmalig und erhalten kostenfreien<br />

Eintritt an 115 Stätten und<br />

Einrichtungen (auch Standorte<br />

der UNESCO-Welterbestätten).<br />

www.welterbecard.de<br />

INFO: www.anhalt-dessau-wittenberg.de<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 35


Sachsen-Anhalt I Altmark<br />

Ob zu Fuß, zu Rad, zu Pferd oder<br />

unter Wasser, die Altmark im Norden<br />

von Sachsen-Anhalt vereint zahlreiche<br />

Aktivitäten unter freiem Himmel <strong>–</strong> in herrlicher<br />

Landschaft und vor historischer Kulisse.<br />

Unterwegs im<br />

Reiterland: Die<br />

Altmark gilt<br />

als besonders<br />

pferdefreundliche<br />

Region<br />

Fotos<br />

© Danny Kurz<br />

Unten links:<br />

<strong>Sommer</strong>traum<br />

am<br />

Arendsee:<br />

Die „Queen“<br />

legt ab<br />

Unten rechts:<br />

Das Grüne<br />

Band: Wandern<br />

auf den<br />

Spuren der<br />

Vergangenheit<br />

W<br />

enn es ums Wandern in der<br />

Altmark geht, kommt man an<br />

der „Perle der Altmark“ nicht vorbei.<br />

Der Luftkurort Arendsee schmiegt<br />

sich beschaulich an den gleichnamigen<br />

See, der größte natürliche<br />

See in Sachsen-Anhalt. Hier lässt<br />

es sich nach Herzenslust zwischen<br />

bunt blühenden Feuchtwiesen und<br />

naturnahen Gewässern flanieren.<br />

Endlich wieder wirklich saubere<br />

Luft atmen und in klares Wasser<br />

blicken <strong>–</strong> die Natur am Arendsee ist<br />

herrlich intakt. Kein Wunder ist es<br />

da, dass sich auch zahlreiche Maränen<br />

im kühlen Nass des Sees wohlfühlen.<br />

Fangfrisch landen sie am<br />

Ende des Tages auf den Tellern der<br />

gemütlichen Restaurants, die im<br />

beschaulichen Arendsee mit seiner<br />

sehenswerten romanischen Baukunst<br />

zu finden sind.<br />

52° 53`127 Nord und 11° 29`235<br />

Ost <strong>–</strong> das sind die Koordinaten für<br />

eine ganz besonders spannende<br />

Entdeckung. Tief im Arendsee<br />

schlummert ein 2006 für Tauchzwecke<br />

versenktes, ehemaliges Patrouillenboot<br />

der NVA. Das Wrack<br />

ist seither ein ganz besonderer<br />

Anziehungspunkt für Taucher, die<br />

ihren Wanderrucksack auf dem Rücken<br />

gegen die Pressluftflasche getauscht<br />

haben.<br />

Zurück in die deutsche Vergangenheit<br />

entführt auch das Grüne Band<br />

gleich hinter Arendsee. Wo früher<br />

das grenznahe Sperrgebiet begann,<br />

ragt heute eine alte DDR-Grenzsäule<br />

mahnend aus der Sanddüne<br />

und erinnert an die Zeiten der<br />

deutsch-deutschen Teilung. Vorbei<br />

wandert man an Überbleibseln der<br />

Geschichte wie einer ehemaligen<br />

Grenzkaserne sowie einem alten<br />

Beobachtungsturm. Längst hat<br />

sich die Natur ihr Reich in der Wirler<br />

Spitze entlang des ehemaligen<br />

Grenzstreifens aus Stahl und Beton<br />

zurückerobert und ein wunderschönes<br />

Naturareal zum Wandern<br />

geschaffen. Doch auch die Brietzer<br />

Teiche westlich von Salzwedel sind<br />

wertvoller Lebensraum für Watund<br />

Wasservögel, Libellen und Amphibien,<br />

durch den es sich zu wandern<br />

lohnt.<br />

Wer lieber zu Pferd unterwegs ist,<br />

freut sich über eines der größten<br />

zusammenhängenden Reitwegenetze<br />

Deutschlands. Auf über 1.600 km<br />

Reitwegen und 40 Reithöfen in der<br />

Altmark können sich Mensch und<br />

Tier im Reiterland von Sachsen-Anhalt<br />

nach Herzenslust austoben.<br />

Organisiert im Interessenverein<br />

„Sternreiten in der Altmark“ finden<br />

Reitfans jede Menge pferdefreundliche<br />

Angebote, die nicht zuletzt dafür<br />

gesorgt haben, dass die Altmark<br />

2010 das Prädikat „Pferdefreundliche<br />

Region“ erhalten hat. (js)<br />

INFO: www.altmark.de<br />

36 www.wandermagazin.de


Unter freiem<br />

Himmel


Sachsen-Anhalt I Harz<br />

Im Herzen<br />

Deutschlands<br />

38 www.wandermagazin.de<br />

Urwüchsig, wild und natürlich <strong>–</strong><br />

Wandern im Harz in der Mitte<br />

Deutschlands bedeutet,<br />

ganz nah an der Natur zu sein,<br />

nachhaltige Entschleunigung<br />

zu spüren sowie einzigartige<br />

Natur- und Kulturdenkmäler zu<br />

bestaunen.


Bestens geleitet:<br />

Die Wanderinfrastruktur<br />

im<br />

Harz ist vorbildlich<br />

© M. Gloger,<br />

Harzer Tourismusverband<br />

Oben:<br />

Adrenalinkick:<br />

Die „Titan RT“<br />

über der<br />

Talsperre<br />

Wendefurth<br />

hängt<br />

100 m hoch<br />

© Andreas<br />

Lehmberg<br />

Unten:<br />

Kunstvoll:<br />

Die<br />

Erlebnisinsel<br />

Kiepenfrau<br />

am Harzer-<br />

Hexen-Stieg<br />

bei Osterode<br />

© Harzer<br />

Tourismusverband<br />

W<br />

ilde Flussläufe und unberührte<br />

Täler in der Tiefe,<br />

blühende Bergwiesen, dichte Wälder<br />

und bizarre Felsformationen<br />

in der Höhe <strong>–</strong> schon große Denker<br />

und Literaten wie Johann Wolfgang<br />

von Goethe ließen sich von der<br />

mystischen Landschaft des Harzes<br />

inspirieren. Heute tun es ihnen die<br />

Wanderer auf dem Harzer-Hexen-<br />

Stieg gleich, denn der Top Trail of<br />

Germany verbindet die schönsten<br />

Landschaften im Harz zwischen<br />

Osterode im Westen und Thale im<br />

Osten. Auf 94 spannenden Kilometern<br />

geht es zu einzigartigen Schauplätzen<br />

wie der Oberharzer Wasserwirtschaft,<br />

die noch heute aus<br />

über 100 Teichen besteht und seit<br />

2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

gehört, sowie vorbei an zahlreichen<br />

Erlebnisinseln, künstlerischen Installationen<br />

und romantischen Dörfern.<br />

Die Fußreise durch den Harz<br />

führt hinauf auf den nebelverhangenen<br />

Brocken und hinab in wilde<br />

Täler wie das Bodetal, das tiefste<br />

Felsental in Mitteleuropa nördlich<br />

der Alpen. Sprudelnd und tosend<br />

schießt das Wasser durch die hohen<br />

Felswände im „Grand Canyon“<br />

des Harzes. Ganz gewiss, der Harzer-Hexen-Stieg<br />

bedeutet Harz pur.<br />

Übrigens: Für einen echten Adrenalinkick<br />

sorgt die Überquerung<br />

der „Titan RT“, der längsten Hängebrücke<br />

ihrer Art, während die<br />

Harzer Wandernadel zur Jagd auf<br />

heißbegehrte Wandertitel bläst.<br />

Weniger bekannt ist der Harzer<br />

Grenzweg. Er macht sich auf eine<br />

ganz besonders geschichtliche<br />

Reise. Immer entlang der ehemaligen<br />

deutsch-deutschen Grenze<br />

überquert er den Harz mit großer<br />

historischer Wucht. Vielerorts erinnern<br />

Grenztürme, Befestigungen,<br />

Gedenksteine und Mahnmale<br />

an die deutsche Teilung. Sie regen<br />

zum Nachdenken an und klären auf<br />

über eine der bedeutendsten Epochen<br />

deutscher Zeitgeschichte, die<br />

man Dank des Harzer Grenzweges<br />

auf verschwiegenen Grenzpfaden<br />

und ehemaligen Kolonnenwegen<br />

eindrucksvoll erwandern kann.<br />

Es versteht sich von selbst, dass<br />

auch im Harz mit seiner bewegten<br />

Geschichte viele der sachsen-anhaltinischen<br />

UNESCO-Welterbestätten<br />

zu finden sind. Neben der<br />

Oberharzer Wasserwirtschaft und<br />

dem Erzbergwerk Rammelsberg<br />

reihen sich außerdem das Dreigestirn<br />

in der Altstadt von Goslar sowie<br />

die wunderschöne Altstadt von<br />

Quedlinburg in die Liste der Kulturschätze<br />

des Landes ein. (js)<br />

INFO: www.harzinfo.de<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 39


Erzgebirge<br />

Schauplatz wahrer Wanderträume:<br />

Kaum eine Region ist so reich an unberührter<br />

Natur, spannenden Erzählungen,<br />

wechselhafter Geschichte und kulturellen<br />

Schauplätzen wie das Erzgebirge.<br />

Das Erbe<br />

von Mensch und Natur<br />

40 www.wandermagazin.de


Bilder wie diese: Der<br />

feuerrote Sonnenuntergang<br />

macht die<br />

erzgebirgische Kulisse<br />

perfekt<br />

© TVE, Photoron<br />

Rechts:<br />

Perfekt<br />

markiert.<br />

Sorgenlos<br />

wandern<br />

auf dem<br />

Kammweg<br />

Erzgebirge-<br />

Vogtland<br />

© TVE,<br />

Rene Gaens<br />

D<br />

as Erzgebirge südlich von<br />

Chemnitz ist ein sagenhaftes<br />

Land mit langer Tradition, die ihren<br />

Ursprung in einer über 800 Jahre<br />

alten Bergbaugeschichte hat. Noch<br />

heute lebt der Geist dieser glorreichen<br />

Zeit in beschaulichen Bergstädten<br />

wie Schneeberg, Schwarzenberg<br />

oder Zwönitz, die man auf<br />

aussichtsreichen Panoramawegen<br />

umwandern kann. Der Silberne Panoramaweg<br />

Freiberg führt durch<br />

das stadtnahe Grubenfeld zum<br />

Silberbergwerk. Prachtvolle Häuser<br />

und sakrale Bauwerke, wie der<br />

Dom St. Marien, künden vom einstigen<br />

Reichtum der Bergstädte. Mit<br />

3.500 Mineralien, Edelsteinen und<br />

Meteoriten beherbergt die „terra<br />

mineralia“ eine der schönsten Mineralienschauen<br />

der Welt. Ob auf<br />

einer Stadtführung oder auf einem<br />

der vielen Rundwanderwege, es<br />

lohnt sich, auf Tuchfühlung mit<br />

der sehenswerten Geschichte der<br />

erzgebirgischen Kulturlandschaft<br />

zu gehen, die seit 2019 auch auf<br />

der Liste des UNESCO-Welterbes<br />

prangt.<br />

INFO: www.erzgebirge-tourismus.de/<br />

Urlaub-im-Erzgebirge<br />

tälern hat das Erzgebirge alles,<br />

was Naturliebhaber suchen. Der<br />

Kammweg Erzgebirge-Vogtland,<br />

einer der Top Trails of Germany,<br />

entführt Wanderer dabei von Altenberg<br />

nahe der tschechischen<br />

Grenze bis nach Blankenstein in<br />

Thüringen zu den schönsten Winkeln.<br />

Auf 285 abwechslungsreichen<br />

Kilometern sind Hektik, Stress und<br />

Trubel schnell vergessen, oft fehlt<br />

gar der Handyempfang. Was dann<br />

bleibt, ist die so wertvolle Zeit mit<br />

sich und der Natur, die es mit dem<br />

Erzgebirge wahrlich gut gemeint<br />

hat. Dazwischen immer wieder<br />

Schauwerkstätten traditionellen<br />

Handwerks, welche die erzgebirgische<br />

Wanderreise säumen. Spannende<br />

Einblicke bei Herstellern von<br />

Räuchermännchen oder Blumen-<br />

Unten:<br />

Wie gemalt.<br />

Unterwegs auf<br />

dem Glockenwanderweg,<br />

dem ersten<br />

seiner Art in<br />

Deutschland<br />

© TVE,<br />

Uwe Meinhold<br />

Gebettet sind all die historischen<br />

Schauplätze in eine fantastische,<br />

gar malerische Landschaft. Mit<br />

grandiosen Blicken von windigen<br />

Gipfeln aus hinaus ins Land, blühenden<br />

Bergwiesen, die man mit<br />

ihrem würzigen Duft in der Nase<br />

sonst nur aus den Alpen kennt, tiefen<br />

Wäldern und idyllischen Bach-<br />

kindern in Seiffen und Olbernhau<br />

oder beim Glasschleifer in Satzung<br />

geben Einblick in jahrhundertealte,<br />

noch heute lebendige Handwerkstraditionen.<br />

Doch ganz egal, ob auf den Spuren<br />

der lebhaften Geschichte oder einsam<br />

wandernd inmitten unberührter<br />

Natur <strong>–</strong> das Wandern im Erzgebirge<br />

kommt einer spannenden<br />

Entdeckungsreise gleich, auf die<br />

man sich ganz besonders freuen<br />

kann. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 41


Rhön<br />

Kilometerweite<br />

Stille<br />

42 www.wandermagazin.de


Fernblick:<br />

Die schier endlosen<br />

Weiten der Rhön<br />

© Arnulf Müller,<br />

Rhön GmbH<br />

Wandern durch die Rhön heißt<br />

Abschalten und Krafttanken fernab<br />

von Trubel und Hast. Denn in der<br />

einzigartigen Kuppenlandschaft der Rhön<br />

gibt es sie noch: die kilometerweite Stille.<br />

INFO: www.rhoen.de<br />

Rechts:<br />

Abendstimmung.<br />

Die<br />

Sonne senkt<br />

sich hinter den<br />

Kuppen<br />

© Arnulf<br />

Müller,<br />

Rhön GmbH<br />

Unten:<br />

Freiluftspielplatz.<br />

Die Natur<br />

spielerisch<br />

erkunden<br />

© Wolfgang<br />

Fallier,<br />

Rhön GmbH<br />

E<br />

inzigartig ist die Landschaft<br />

der Rhön im Dreiländereck<br />

von Bayern, Hessen und Thüringen<br />

gewiss. Das Zusammenspiel<br />

von sanften, waldlosen Kuppen<br />

und den von beeindruckenden<br />

Basaltformationen geprägten Gipfeln<br />

mit fantastischen Weitsichten<br />

ist ein sehenswertes Merkmal<br />

von Deutschlands Mitte. Das Land<br />

der offenen Fernen ist durchzogen<br />

von einem hochklassigen<br />

Wandernetz, allen voran der DER<br />

HOCHRHÖNER®, der auf 180 km<br />

Gesamtlänge einmal quer durch<br />

das UNESCO-Biosphärenreservat<br />

Rhön führt, wo übrigens auch hervorragender<br />

Wein im Fränkischen<br />

Saaletal gedeiht.<br />

Wer es kürzer mag, findet mit den<br />

30 zertifizierten Extratouren jede<br />

Menge Wanderwege im Tagesbzw.<br />

Halbtagesformat. Neu ist die<br />

Extratour „Weinberg“ um Hünfeld<br />

mit dem Aussichtsturm Via Regia,<br />

teilweise mediterranem Flair sowie<br />

fantastischen Fernblicken bis<br />

in die Hochrhön. Ebenfalls neu ist<br />

„Der Rasdorfer“, der sich auf die<br />

Spuren gotischer, romanischer<br />

sowie mittelalterlicher Epochen<br />

und kulturellen Erbes begibt. Und<br />

dann gibt es noch die 30. Extratour<br />

im Bunde: Die brandneue Extratour<br />

„Waldfenster“, die sich auf schmalen<br />

Pfaden durch artenreiche Wiesenteppiche,<br />

idyllische Auen sowie<br />

üppige Buchenwälder schlängelt.<br />

Die unverwechselbare Landschaft<br />

der Rhön ist vulkanischen Ursprungs.<br />

Sie erstreckt sich zu Füßen<br />

der 950 m hohen Wasserkuppe,<br />

dem höchsten Berg der Rhön,<br />

die oftmals spannende Einblicke in<br />

die Erdgeschichte zulässt. Die perfekte<br />

Kulisse für 13 neue Familienwanderwege<br />

in der Thüringischen<br />

Rhön, auf denen Familien mit Kindern<br />

ab <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong> die Freizeit<br />

aktiv im Freien gestalten können.<br />

Mit „Kinderaugen erschaffen“ vermitteln<br />

sie nicht nur spielerisch<br />

jede Menge Wissenswertes zu<br />

Land, Leuten und Vergangenem,<br />

sondern bieten die ideale Kulisse<br />

für mehr Zeit mit der Familie. Also,<br />

wenn das kein Grund für Wandervorfreude<br />

ist? (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 43


Der Süden und Südwesten<br />

Jarle Sänger spürt<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

Das ist Pfälzer Freiheit:<br />

Der Blick verliert sich in der Ferne <strong>–</strong><br />

der Geist tut es ihm gleich<br />

44 www.wandermagazin.de


Rheinland-Pfalz<br />

Eine neue Heimat<br />

In der nordrhein-westfälischen<br />

Beethovenstadt Bonn geboren und<br />

aufgewachsen, hatte ich es noch<br />

nie weit nach Rheinland-Pfalz und<br />

mittlerweile habe ich in der Osteifel<br />

unweit des Rheins eine neue<br />

Heimat gefunden. Raus aus der<br />

Stadt und hinein in die Stille <strong>–</strong> das<br />

war, was ich suchte. Und das war,<br />

was ich fand. Heute öffne ich das<br />

Fenster und die frische Luft der<br />

Eifel strömt in meine Nase. Ich öffne<br />

die Tür, gehe ein paar Schritte<br />

und bin im Grünen, wo sich über<br />

mir erloschene Vulkankegel und<br />

schroffe Felsen aufbauen. Wo ich<br />

hinabblicke in tiefblaue Maare, geschaffen<br />

von den Urgewalten der<br />

Natur. Von hier aus ist es nicht<br />

weit zum Westerwald, dessen grüne<br />

Hügellandschaft gleich auf der<br />

anderen Rheinseite auf mich wartet.<br />

Auch der schier endlos weite<br />

Pfälzerwald, das romantische Tal<br />

der Mosel sowie das Mittelrheintal<br />

oder die stillen Höhenzüge des<br />

Hunsrücks liegen nicht weit weg.<br />

Und auch wenn ich während des<br />

Corona-Lockdowns alleine wandere,<br />

sehne ich mich danach, wieder<br />

mit meinen Freunden unterwegs<br />

sein zu können. Um ihnen zu zeigen,<br />

wie schön meine neue Heimat<br />

ist.<br />

Weißt du noch? Damals im Ahrtal:<br />

Um mich herum nur Dunkelheit,<br />

sonst nichts. In der Ferne leuchten<br />

müde ein paar Laternen in der<br />

Oben:<br />

Auf Trekkingtour<br />

im Pfälzerwald.<br />

Die Burgruine<br />

Scharfenberg im<br />

Hintergrund<br />

Unten:<br />

Gelb so weit<br />

das Auge reicht.<br />

Rapsfelder in der<br />

Eifel<br />

Fotos, soweit<br />

nicht anders<br />

gekennzeichnet:<br />

© Jarle Sänger<br />

#WANDERVORFREUDE PFÄLZERWALD:<br />

Es ist nicht lange her, da bin ich morgens mit<br />

dem Gezwitscher der Vögel und dem seichten<br />

Zug des Windes aufgewacht. Verschlafen zog ich<br />

mein Zelt auf und war mitten im Wald.<br />

Unterwegs auf den Trekkingplätzen im<br />

Pfälzerwald ist man der Natur so nah wie sonst<br />

kaum in Deutschland. 14 Trekkingplätze, mitten<br />

in der Natur gelegen und nur zu Fuß erreichbar,<br />

gibt es in der Pfalz und ich möchte sie alle<br />

sehen. Darauf freue mich schon jetzt!<br />

www.trekking-pfalz.de<br />

Nacht. Das kleine Altenahr im Ahrtal<br />

liegt still zu meinen Füßen. Und<br />

die Welt, sie schläft längst. Doch<br />

ich sitze hier oben, allein auf der<br />

Engelsley, einem fast schon alpin<br />

anmutenden Felsen. Drei Stunden<br />

habe ich für meine Tour hierher<br />

gebraucht, über kleine Felsen<br />

bin ich im Schein der Stirnlampe<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 45


Der Süden und Südwesten<br />

durch die Nacht gekraxelt, habe<br />

gekeucht und geschnauft. Alles<br />

für diesen einen Moment mit mir<br />

allein, an den ich so gerne zurückdenke.<br />

www.ahrtal.de<br />

Saarland<br />

Ein Scheinzwerg<br />

Viel zu selten bin ich im Saarland<br />

unterwegs. Und das, obwohl das<br />

kleinste Flächenland in Deutschland<br />

ein so großartiges Wanderland<br />

ist. Ein Wanderland, in dem<br />

viel Platz für stille Pfade in unberührter<br />

Natur ist. Wild ist es im<br />

Reich von Saar und Mosel, die sich<br />

sehenswerte Täler gegraben haben.<br />

Auch im Nationalpark Hunsrück-Hochwald<br />

ist vieles allein<br />

dem Lauf der Zeit sowie dem Tun<br />

der Natur überlassen, ein klitzekleines<br />

Stück liegt der aktuell<br />

jüngste Nationalpark Deutschlands<br />

im Saarland. Spektakulär<br />

sind die Blicke, wie der von der<br />

Cloef aus auf die Saar oder von<br />

den Weinhängen bei Perl hinab<br />

auf die Mosel. Und Losheim am<br />

See gilt als eine der Wanderhochburgen<br />

in Westdeutschland, von<br />

wo aus unzählige Wanderwege in<br />

alle Himmelsrichtungen starten.<br />

Ob Tafeltouren oder Traumschleifen,<br />

Qualitätswege findet man im<br />

Saarland in jeder Ecke. Was für ein<br />

Scheinzwerg! Warum also bin ich<br />

so selten im Saarland gewesen?<br />

Ich finde keine Antwort auf diese<br />

Frage und so beschließe ich, mit<br />

#WANDERVORFREUDE <strong>–</strong> SAAR-HUNSRÜCK-STEIG:<br />

Er ist einer der schönsten und bekanntesten<br />

Weitwanderwege Deutschlands und doch ist er bis<br />

heute ein schwarzer Fleck im Tagebuch meiner<br />

Wandererlebnisse. Doch jetzt, wo Zeit ist, Pläne für<br />

kommende Wanderabenteuer zu schmieden, freue<br />

ich mich darauf, den 410 km langen Weg zwischen<br />

Mosel und Rhein, zumindest in Teilen, endlich zu<br />

erwandern!<br />

www.saar-hunsrueck-steig.de<br />

Blick in die Zukunft und der <strong>#wandervorfreude</strong><br />

im Rücken, wieder<br />

öfter im Saarland Halt zu machen.<br />

Weißt du noch? Damals an der<br />

Saarschleife: Wer einmal an der<br />

Cloef hoch über der Saarschleife<br />

stand, wird diesen Blick nie<br />

wieder vergessen. Der Anblick<br />

der Saar, die sich in einer engen<br />

Schleife zwischen die Steilhänge<br />

des Durchbruchtals zwängt,<br />

brennt sich ins Gedächtnis. Es<br />

sind diese Wow-Momente, nach<br />

denen wir Wanderer suchen. Und<br />

noch oft denke ich an den Moment<br />

zurück, als ich das Spektakel<br />

das erste Mal bewundern durfte.<br />

www.tourist-info.mettlach.de<br />

Baden-Württemberg<br />

Im Schatten schwereloser Tage<br />

Was habe ich nicht schon für wundervolle<br />

Zeit da draußen im Ländle<br />

verbracht <strong>–</strong> damals, als jeder<br />

Schritt noch federleicht und die<br />

Träume grenzenlos erschienen.<br />

Was habe ich herumgetollt auf den<br />

aussichtsreichen Höhen des sattgrünen<br />

Hochschwarzwaldes. Wie<br />

mutig bin ich hinab gestiegen in<br />

die Tiefen der Schwäbischen Alb.<br />

Und wie sorglos habe ich mich<br />

gebadet im kühlen Nass des Bodensees.<br />

Baden-Württemberg, die<br />

Bühne meiner Nostalgie. Angefeuert<br />

von der Sehnsucht nach der<br />

Himmel & Hölle:<br />

Das Teufelsloch<br />

im Ahrtal gibt die<br />

Abendstimmung<br />

am Horizont frei<br />

Rechts:<br />

Eine Berühmtheit <strong>–</strong><br />

der fantastische<br />

Blick vom<br />

Baumwipfelpfad<br />

oberhalb der Cloef<br />

auf die Saarschleife<br />

© Michael Sänger<br />

46 www.wandermagazin.de


Panoramablick<br />

auf den<br />

Brombachsee<br />

© Archiv TV<br />

Fränkisches<br />

Seenland/<br />

multimaps360°<br />

In der Wutachschlucht<br />

im Schwarzwald<br />

© Michael Sänger<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 47


Der Süden und Südwesten<br />

Natur und einem Ende des Corona-Lockdowns,<br />

ist sie größer denn<br />

je. Ich kann es kaum erwarten,<br />

wieder mal auf dem 1.241 m hohen<br />

Kandel zu stehen, um dort in verblasste<br />

Fußspuren zu treten. Um<br />

in Erinnerungen zu schwelgen,<br />

am Rande des sagenumwobenen<br />

Blautopfs stehend. Und um wieder<br />

zu flanieren, vorbei an friedlich<br />

blökenden Schafen, die ihr Glück<br />

in den Wacholderheiden auf der<br />

Alb gefunden haben. Ich will wieder<br />

wandern im Schatten schwereloser<br />

Tage.<br />

Die Sehnsucht ist groß:<br />

Stiefel aus, ab ins Gras<br />

und den Blick übers<br />

Allgäu streifen lassen.<br />

Burg Hohenzollern auf<br />

der Schwänbischen Alb<br />

bei Albstadt und den<br />

Traufgängen<br />

© Michael Sänger<br />

Weißt du noch? Damals auf dem<br />

Donauradweg: Gerne denke ich<br />

noch heute zurück an Donaueschingen<br />

am östlichen Rand des<br />

Schwarzwaldes, wie ich begeistert<br />

von der langen Reise der Donau,<br />

die vom Fürstlich Fürstenbergischen<br />

Schlossgarten aus ihren<br />

Anfang nimmt, in die kreisförmig<br />

gefasste Quelle blickte. Von hier<br />

aus begleiteten wir den noch kleinen<br />

Fluss auf seinem Weg zum<br />

Schwarzen Meer. Ein paar Tage<br />

lang per Rad und mit Zelt auf<br />

unserem Rücken. Durch den wunderschönen<br />

Naturpark Obere Donau,<br />

Hand in Hand mit der jungen<br />

Flussdame. Sehnsüchte, gespeist<br />

aus der Erinnerung.<br />

www.donau-radweg.info<br />

#WANDERVORFREUDE <strong>–</strong> TRAUFGÄNGE:<br />

Die Vorfreude ist groß, darauf, endlich wieder<br />

meinen Blick hinab von der steil abfallenden<br />

Traufkante schweifen zu lassen und hinaus in die<br />

Welt zu meinen Füßen zu schauen, während der<br />

orange leuchtende Feuerball am schwäbischen<br />

Horizont versinkt. So wie am Böllat, der ganz<br />

sicher zu den spektakulärsten Aussichtspunkten<br />

des Bundeslandes gehört und grandiose<br />

Sonnenuntergänge verspricht. Unterwegs auf<br />

dem Felsenmeersteig, einem von zehn<br />

Traufgängen bei Albstadt, den ich unbedingt<br />

noch einmal wandern möchte.<br />

www.traufgaenge.de<br />

48 www.wandermagazin.de


Bayern<br />

Dem Himmel so nah<br />

Das Land der Berge ist das Land<br />

meines größten Fernwehs, denn<br />

höher hinaus als in Bayern kommen<br />

wir Wanderer in Deutschland<br />

nicht. Und so zieht und zerrt und<br />

reißt die Bergziege in mir mich<br />

schon jetzt in Gedanken wieder<br />

hoch hinaus auf das vernebelte<br />

Rubihorn im Allgäu, hoch über<br />

dem malerischen Gaisalpsee. Festgesetzt<br />

zu Hause in der Heimat,<br />

schließe ich die Augen und träume<br />

vom Himmel. Dann rieche ich den<br />

würzigen Duft vom frischen Heu.<br />

Ich höre das Rauschen des wilden<br />

Wassers, das sich am Zipfelsfall<br />

nahe Bad Hindelang quellfrisch in<br />

die Tiefe stürzt. Ich fühle den nackten<br />

Fels, den ich beim Aufstieg zum<br />

Brünnstein im Mangfallgebirge<br />

mit festem Griff umklammere. Ich<br />

schmecke das kühle Weißbier, das<br />

angesichts des fließenden Schweißes<br />

nirgends besser schmeckt als<br />

hier oben auf der Freudenreichalm<br />

über dem Schliersee. Und ich sehe<br />

mich, inmitten der traumhaft schönen<br />

Welt der Berchtesgadener<br />

Alpen, wo ich im Zusammenspiel<br />

von Begeisterung und Demut für<br />

ein paar Tage nur das wahrnehme,<br />

was wirklich zählt.<br />

#WANDERVORFEUDE - NATURPARK AUGSBURG:<br />

So schön die Alpen auch sind, so vielfältig ist der Rest von<br />

Bayern. Und so freue ich mich, den Freistaat auch abseits<br />

der höchsten Bergriesen des Landes bald noch besser<br />

kennenlernen zu können. Vor allem unbekannte Flecken<br />

wie der Naturpark Augsburg <strong>–</strong> Westliche Wälder, der sich<br />

südlich des Donautals und östlich von Augsburg erstreckt,<br />

sind auf meiner Liste. Was wird mich erwarten in diesem<br />

sanft gewellten Stück Natur, dem einzigen Naturpark<br />

Mittelschwabens? Ich kann es kaum erwarten.<br />

www.naturpark-augsburg.de<br />

Weißt du noch? Damals auf der<br />

Kösseine: Lange dachte ich, so<br />

richtige Berghütten gäbe es nur<br />

in den Alpen. Doch dann führte<br />

mich meine Wanderreise durch<br />

Deutschland in das Fichtelgebirge,<br />

ganz im Norden von Bayern. Durch<br />

das fantastische Felsenlabyrinth<br />

Luisenburg, wo einst die Großen<br />

unserer Geschichte, wie Johann<br />

Wolfgang von Goethe oder Königin<br />

Luise, ein und aus gingen, führte<br />

mich der Weg hinauf auf die 959 m<br />

hohe Kösseine, wo das gleichnamige<br />

Berghaus direkt auf dem Gipfel<br />

in der prallen Sonne badete. Was<br />

für ein Ausblick, was für eine Einkehr<br />

und was für eine Erinnerung.<br />

www.das-koesseinehaus.de<br />

Das Land der<br />

wilden Berge: Die<br />

Berchtesgadener<br />

Alpen mit dem<br />

wolkenverhangenen<br />

Watzmann<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 49


Westerwald<br />

Wandertraum<br />

in allen Farben<br />

Der Westerwald <strong>–</strong> seit jeher<br />

die traumhafte Kulisse für<br />

Wanderungen, die nachhaltig<br />

begeistern und noch lange<br />

nachwirken.<br />

50 www.wandermagazin.de


Westerwälder<br />

Picasso: Grünblaues<br />

Kunstwerk am Dreifelder<br />

Weiher<br />

Rechts:<br />

Sonniger<br />

Weitblick:<br />

In die Ferne<br />

träumen am<br />

Roßbacher<br />

Häubche<br />

Unten:<br />

Felsiger<br />

Rastplatz: Die<br />

Seele baumeln<br />

lassen bei Bad<br />

Marienberg<br />

Fotos:<br />

© Dominik<br />

Ketz, Westerwald<br />

Touristik-<br />

Service<br />

D<br />

er Duft nach Harz und Moosen<br />

liegt in der Luft, vermischt<br />

sich mit den satten Farben lichter<br />

Buchen, blühender Wiesen sowie<br />

glasklarer Seen und Bachläufe.<br />

Wortwörtlich über Stock und Stein<br />

führen die Wanderschuhe, Schritt<br />

für Schritt über wurzelübersäte<br />

Pfade, über Basalt, Schiefer und<br />

Ton, die hier vielerorts die Landschaft<br />

prägen. Immer ganz nah an<br />

unberührter Natur, die fest mit der<br />

lebendigen Kultur verwoben ist und<br />

die an vielen Orten spannende Geschichten<br />

zu erzählen weiß.<br />

Mitten durch diese farbenfrohe<br />

Landschaft schlängelt sich der zu<br />

den Top Trails of Germany gehörende<br />

WesterwaldSteig auf insgesamt<br />

235 km. Er trägt seinen Schatz bereits<br />

im Namen, denn die Wälder<br />

sind immer wieder kraftvolle Begleiter<br />

auf allen Wegen. Rund 16<br />

erlebnisreiche Wandertage können<br />

Wanderer zwischen Herborn im<br />

Hessischen Westerwald und Bad<br />

Hönningen im Rheintal einplanen.<br />

Und was in der Großstadt längst<br />

zum Relikt geworden ist, findet sich<br />

im Westerwald in all den romantischen<br />

Fachwerkdörfchen und beschaulichen<br />

Städtchen überall: die<br />

Nähe zu Land und Leuten, die ihre<br />

Gäste nicht nur mit authentischer<br />

Gastfreundschaft, sondern auch mit<br />

Gutem aus Küche und Keller zu begeistern<br />

wissen. Mit seinen Höhen<br />

INFO: www.westerwald.info<br />

und Tälern, den Fernblicken und<br />

traumhaften Panoramen, aber auch<br />

durch seine zahlreichen Naturdenkmäler<br />

und -schutzgebiete sowie der<br />

ausgezeichneten Qualitätsgastgeber<br />

wird Wandern im Westerwald<br />

nie langweilig. Gut sichtbare Markierungszeichen<br />

und einheitliche Wegweiser<br />

begleiten die Wanderer dabei<br />

lückenlos auf Schritt und Tritt.<br />

Doch auch für Tageswanderer hat<br />

die Region zwischen Rhein, Lahn,<br />

Dill und Sieg abseits des WesterwaldSteigs<br />

einiges zu bieten. Auf<br />

den als Qualitätswanderwegen zertifizierten<br />

Wäller Touren tauchen<br />

Naturbegeisterte noch tiefer in die<br />

regionale Vielfalt ein, wo sich abwechslungsreiche<br />

Streckenverläufe<br />

und zahlreiche Höhepunkte<br />

die Hand geben. Übrigens: Für alle<br />

Bummler und Kurzentschlossene,<br />

die sich am liebsten auf kurze Tour<br />

begeben, eröffnen schon im Juni<br />

<strong>2020</strong> die „Kleinen Wäller“, bei denen<br />

das erholsame Gehen ohne spezielle<br />

Vorbereitung und Ausrüstung<br />

im Mittelpunkt steht. Doch egal, ob<br />

kurz, mittel oder lang <strong>–</strong> die Vorfreude<br />

auf Wandern im wunderschönen<br />

Westerwald? Riesig! (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 51


PREMIUMWANDERN IM SAARSCHLEIFENLAND<br />

Auf kleinem Raum konzentrieren sich im Reich der<br />

Saarschleife, einem der schönsten Naturmotive<br />

Deutschlands, 30 vom Deutschen Wanderinstitut<br />

ausgezeichnete Wanderwege für alle Ansprüche.<br />

Sie sind so idyllisch und abwechslungsreich,<br />

dass sie den Sprung an die Spitze<br />

der besten Wanderwege Deutschlands mit Leichtigkeit<br />

geschafft haben. Natur tanken und Energie aufladen<br />

in Weiskirchen, Wadern und Losheim am See <strong>–</strong><br />

drei Regionen im Herzen des Saarschleifenlandes<br />

stellen sich und ihre schönsten Wanderwege vor.<br />

www.wanderlust.saarland<br />

Wanderlust<br />

im Saarschle<br />

52 www.wandermagazin.de


ifenland<br />

Naturtanken im<br />

Saarschleifenland: Typische<br />

Aussicht am Felsenweg<br />

© Klaus-Peter Kappest,<br />

Projektbüro<br />

Saar-Hunsrück-Steig<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 53


Saarschleifenland<br />

Die Stadt Wadern<br />

im Osten des Saarschleifenlandes ist<br />

ein Genussort, wie er im Buche steht.<br />

Wandern und Bummeln in und<br />

um Wadern, das heißt probieren,<br />

schmecken, genießen und entdecken.<br />

Kulinarische<br />

Zeitreise<br />

54 www.wandermagazin.de


INFO: www.wadern-saarschleifenland.de<br />

Auf Tuchfühlung:<br />

Der Weg des Wassers<br />

führt ganz nah ans<br />

kühle Nass<br />

© Klaus-Peter<br />

Kappest, Projektbüro<br />

Saar-Hunsrück-Steig<br />

Rechts:<br />

Zünftige Einkehr:<br />

Auszeit<br />

auf der Hochwaldalm<br />

© Klaus-<br />

Peter Kappest,<br />

Projektbüro<br />

Saar-Hunsrück-Steig<br />

D<br />

as satte Grün des Hochwaldes<br />

wirkt wie ein Filter,<br />

durch den man sich der Stadt Wadern<br />

nähert. Überall liegt der Duft<br />

von Wald und Wild in der Luft. Er<br />

macht Lust, sich auf einem der<br />

regelmäßigen Märkte in der Stadt<br />

oder in den umliegenden Dörfern<br />

mit Wurst und Schinken, frischem<br />

Brot und heimischem Obst einzudecken.<br />

Auch die vielen Hofgüter<br />

in und um Wadern laden zum<br />

Probieren von selbstgemachten<br />

Leckereien ein. Authentischer Genuss<br />

und traditionelles Handwerk<br />

stehen hoch im Kurs. So verwundert<br />

es nicht, dass der kulinarische<br />

Kalender der Stadt jedes Jahr mit<br />

zahlreichen Highlights gefüllt ist.<br />

Ob „Waderner Marktsommer“, die<br />

„Kartoffeltage Saar-Hunsrück“<br />

oder die „Hochwälder Wildwoche“,<br />

wenn Hornbläser ihr Halali erklingen<br />

lassen <strong>–</strong> Wadern versteht es,<br />

kulinarische Genüsse aus der Region<br />

ins Rampenlicht zu stellen.<br />

Auch dank der Regionalinitiative<br />

„Ebbes von Hei!“, die qualitativ<br />

hochwertige Produkte und engagierte<br />

Dienstleistungen aus dem<br />

Saar-Hunsrück auszeichnet und<br />

deren heimische Produkte auf vielen<br />

Speisekarten der Stadt landen.<br />

Doch genug geschlemmt, Wadern<br />

ist auch zum Wandern da.<br />

Vor allem die lange und bewegte<br />

Geschichte Waderns gibt Anlass<br />

für wandernde Entdecker, sich<br />

auf eine spannende Zeitreise zu<br />

begeben, bei der kaum eine Geschichtsepoche<br />

ausgelassen wird.<br />

Mal sind es keltische Funde oder<br />

gallorömische Gräber, mal prächtige<br />

Bauwerke wie die mittelalterliche<br />

Burgruine Dagstuhl oder das<br />

gleichnamige Barockschlösschen.<br />

Wen es über die Stadtgrenzen hinaus<br />

ins Freie zieht, der findet<br />

auf dem Premium-Spazierwanderweg<br />

„Bardenbacher Fels“ eine<br />

wundervolle Landschaftskulisse<br />

direkt vor den Toren der Stadt.<br />

Der etwa einstündige Rundweg<br />

führt durch stille Wälder und<br />

Auen sowie zu gemütlichen Liegebänken<br />

mit weiten Blicken.<br />

Auch der Saar-Hunsrück-Steig,<br />

einer der beliebtesten deutschen<br />

Fernwanderwege, macht Halt in<br />

Wadern, sodass kulinarische Genießer<br />

und leidenschaftliche Wanderer<br />

gleichermaßen ihr Glück in<br />

Wadern finden. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 55


Saarschleifenland<br />

Ankommen!<br />

Aufatmen!<br />

Durchatmen!<br />

Ob verwunschene Wälder oder weite Hügellandschaften<br />

mit Panoramablick, ob anspruchsvolle Touren oder<br />

spannende Familienwanderungen <strong>–</strong> die Naturtankstelle<br />

rund um Weiskirchen ist facettenreich.<br />

56 www.wandermagazin.de


Wild und authentisch:<br />

Erfrischung auf<br />

dem Wildnis-Trail in<br />

Weiskirchen<br />

© Klaus-Peter<br />

Kappest, Projektbüro<br />

Saar-Hunsrück-Steig<br />

Rechts:<br />

Auf dem<br />

Hochwaldpfad:<br />

Einer von<br />

vielen Panoramablicken<br />

im<br />

Saarschleifenland<br />

© Klaus-Peter<br />

Kappest,<br />

Projektbüro<br />

Saar-Hunsrück-Steig<br />

Unten:<br />

Wandern<br />

durch sattes<br />

Grün: Unterwegs<br />

auf dem<br />

Georgi Panoramaweg<br />

© Saarschleifenland<br />

Tourismus<br />

GmbH,<br />

W.Goetzingen<br />

W<br />

eiskirchen ist die nördlichste<br />

Gemeinde des Saarlandes<br />

und ein Heilklimatischer Kurort<br />

der Premium-Class. Er liegt unmittelbar<br />

am Südhang des „Schwarzwälder<br />

Hochwaldes“ und mitten im<br />

Herzen des Naturparks Saar-Hunsrück.<br />

Es ist der schönen Höhenlage<br />

zu verdanken, dass Wanderer in<br />

den ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern<br />

nicht nur ein hervorragendes<br />

Klima mit besonders reiner<br />

Luft vorfinden, sondern auch viele<br />

abwechslungsreiche Wanderwege.<br />

Rund 160 km Premiumwanderwege<br />

schlängeln sich durch die Region.<br />

Einer davon ist der Hochwald-Pfad,<br />

der sich seinen Weg mitten durch<br />

den facettenreichen Wald bahnt.<br />

Vorbei geht es am Herberloch, das<br />

sich im Laufe der Zeit von einem<br />

Steinbruch zu einem idyllischen<br />

See entwickelt hat. Die Stille genießen<br />

und in der Ruhe schwelgen <strong>–</strong><br />

bei einer Rast am Ufer des kleinen<br />

Naturwunders oder entlang der<br />

wildromantischen Bachtäler fällt<br />

das nicht schwer.<br />

Auch der Wildnis-Trail macht seinem<br />

Namen alle Ehre. Von Weiskirchen<br />

aus führt er bald schon in<br />

vollkommene Abgeschiedenheit.<br />

Schmale, naturbelassene Pfade<br />

tänzeln über die Höhenzüge des<br />

nördlichen Saarschleifenlandes, die<br />

auf 17,5 km wegen des markanten<br />

Reliefs gute Kondition erfordern.<br />

Doch wo Mühe, da auch ein Lohn:<br />

Artenreiche und unberührte Wälder<br />

sowie einsame Pfade vorbei an<br />

sehenswerten Naturdenkmälern<br />

vermitteln die langersehnte innere<br />

Balance und Ruhe, die im Alltag all<br />

zu oft zu kurz kommt.<br />

Über sattgrüne Wiesen, weite Felder<br />

und offene Weiden erschließt<br />

sich derweil ein ganz anderes Panorama.<br />

Die wunderschöne Hügellandschaft<br />

auf dem Georgi-Panorama-Weg<br />

ist ein herrlicher Kontrast<br />

zum Schwarzwälder Hochwald.<br />

Hier dominieren tolle Aussichten,<br />

urige Busch- und kurze Waldpassagen<br />

sowie erfrischende Bachläufe.<br />

Auch die wie verzaubert wirkenden<br />

Sumpflandschaften sorgen für lebhafte<br />

Abwechslung und verbergen<br />

seltene Tier- und Pflanzenarten.<br />

Sanfte Steigungen, weicher Grasund<br />

Waldboden sowie zahlreiche<br />

Einkehrmöglichkeiten auf einer<br />

Länge von 13,5 km machen den Georgi-Panorama-Weg<br />

zur perfekten<br />

Tour für die ganze Familie.<br />

INFO: www.weiskirchen-saarschleifenland.de<br />

Übrigens: An sog. „Baumelstationen“,<br />

die an einigen Orten<br />

im Saarschleifenland zu<br />

finden sind, können Abenteurer<br />

ihre Hängematten mitten<br />

im Wald aufschlagen, um im<br />

Anschluss tiefentspannt in<br />

der Natur abzuhängen. Der<br />

Verleih von Hängematten ist<br />

kostenlos und über die Saarland<br />

Touren-App planbar. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 57


Saarschleifenland<br />

Auf Tuchfühlung<br />

mit der Natur<br />

Malerische Aussichten,<br />

romantische Bachtäler und schöne<br />

Waldlandschaften <strong>–</strong><br />

in Losheim am See wartet dank<br />

10 der insgesamt 111 Traumschleifen in<br />

der Premiumwanderregion<br />

Saar-Hunsrück ganz<br />

großes Wanderglück.<br />

58 www.wandermagazin.de


INFO: www.losheim-saarschleifenland.de<br />

Wie gemalt: Der<br />

Losheimer Stausee<br />

erfrischt auch an<br />

heißen Tagen<br />

Rechts:<br />

Kunstvolle<br />

Kulisse: Der<br />

Waldsaumweg<br />

verspricht<br />

Natur zum Anfassen<br />

Unten:<br />

Über Stock<br />

und Stein: Auf<br />

dem Felsenweg<br />

bei Losheim<br />

am See<br />

Fotos ©<br />

Klaus-Peter<br />

Kappest,<br />

Projektbüro<br />

Saar-Hunsrück-Steig<br />

L<br />

osheim am See im Herzen<br />

des Saarschleifenlandes ist<br />

so etwas wie das Wanderdrehkreuz<br />

des Saarlandes. Am Ufer des<br />

Stausees treffen sich Hochkaräter<br />

wie der Saar-Hunsrück-Steig und<br />

zahlreiche Traumschleifen, die den<br />

Fernwanderweg als zertifizierte<br />

Tagestouren auf seinem Weg von<br />

Perl an der Mosel bis nach Boppard<br />

am Rhein begleiten. Wanderfreundlich<br />

markiert und abwechslungsreich<br />

gestaltet, versprechen<br />

die Traumschleifen unvergessliche<br />

Erinnerungen.<br />

Allen voran der 2005 zum schönsten<br />

Wanderweg des Jahres gewählte<br />

Felsenweg, auf dem dank<br />

imposanter Felsformationen, zweier<br />

Kneippanlagen, einem Barfußpfad,<br />

spektakulären Aussichten,<br />

idyllischen Streuobstwiesen sowie<br />

neu angelegten Waldpfaden in romantischen<br />

Bachtälern keine Langeweile<br />

aufkommt. Über Stock und<br />

Stein geht es mit Hilfe von Trittsteinen<br />

über sprudelnde Bäche und<br />

vorbei an den Resten der mittelalterlichen<br />

„Römerburg“ sowie einem<br />

Heiligtum aus der Keltenzeit.<br />

Mit sage und schreibe 96 Erlebnispunkten<br />

des Deutschen Wanderinstituts<br />

ausgestattet, gehört er<br />

auch heute noch zu den schönsten<br />

und abwechslungsreichsten Wanderwegen<br />

Deutschlands!<br />

Schön und abwechslungsreich<br />

geht es auch auf dem Schluchten-<br />

pfad zu. Verschlungene Pfade<br />

durch Grätschluchten mit einigen<br />

anstrengenden Auf- und Abstiegen<br />

bieten Stoff für sportliche Naturabenteuer.<br />

Hohlwege leiten durch<br />

urige Wälder, dann führen schmale<br />

Wege sowie unebene Gras- und<br />

Erdpfade zur „Großen Grät“. Der<br />

Blick von oben in die steil abfallende<br />

Schlucht ist gewaltig. Auf<br />

den bunten Sandsteinfelsen zeigt<br />

sich das Zusammenspiel von Sonne<br />

und Wind, während von Moos<br />

überzogene Felsen und Bäume<br />

sowie Farne und Efeu den wilden<br />

Anblick komplettieren.<br />

Erfrischend und genussvoll geht<br />

es derweil auf der Stausee Tafeltour<br />

zu. Der Losheimer Stausee<br />

lädt zum Bad im kühlen Nass,<br />

während Panoramablicke in den<br />

Hochwald und idyllische Waldsäume<br />

mit schmalen Wiesen- und<br />

Waldwegen zum Abschalten verleiten.<br />

Zum Abschluss widmen sich<br />

Wanderer dann den kulinarischen<br />

Genüssen des Saarschleifenlandes.<br />

Wen es stattdessen in die einzigartige<br />

Stille des Waldes zieht,<br />

der findet auf dem Waldsaumweg<br />

sein Glück. Abgeschieden, nur vom<br />

Rauschen des Windes und sanft<br />

plätschernden Bächen umgeben,<br />

tanken Wanderer hier Kraft und<br />

Energie auf Tauchfühlung mit der<br />

Natur. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 59


Saarland<br />

Dort, wo die Ruhe der Natur,<br />

spannende Wanderwege,<br />

historische Schauplätze und<br />

Hochgenüsse der saarländischen<br />

Küche zusammenkommen, da liegt<br />

das Sankt Wendeler Land.<br />

Am Hausberg<br />

des Saarlandes<br />

60 www.wandermagazin.de


Am keltischen<br />

Ringwall bei<br />

Otzenhausen: Blick<br />

auf die glitzernde<br />

Primstalsperre<br />

Fotos © Josef<br />

Bonenberger<br />

Oben:<br />

Saarländischer<br />

Dom: Die Wendelinusbasilika<br />

in St. Wendel<br />

wird auch<br />

„Wendelsdom“<br />

genannt<br />

Unten:<br />

Prächtiges<br />

Farbenspiel:<br />

Wandern am<br />

568 m hohen<br />

Schaumberg<br />

D<br />

as Sankt Wendeler Land liegt<br />

mitten im Naturpark Saar-<br />

Hunsrück, im Norden des Saarlandes,<br />

wo die abwechslungsreiche<br />

Landschaft aus tief eingeschnittenen<br />

Kerbtälern, romantischen<br />

Bachtälern, waldreichen Höhenzügen,<br />

fantastischen Aussichten und<br />

einsamen Pfaden die Wanderherzen<br />

höherschlagen lässt. Mitten in<br />

der Stille dieser malerischen Landschaft<br />

verstecken sich beeindruckende<br />

Sehenswürdigkeiten, wie<br />

der keltische Ringwall von Otzenhausen,<br />

der bereits im ersten Jh.<br />

vor Chr. zum Schutze gegen die Römer<br />

erbaut wurde, das älteste Kloster<br />

Deutschlands in Tholey, die Marienverehrungstätte<br />

„Härtelwald“<br />

oder die Straße der Skulpturen, die<br />

auf 19 km mit über 50 Kunstwerken<br />

einer beeindruckenden Open-Air-<br />

Galerie gleichkommt und am tiefblauen<br />

Bostalsee ihr Ende findet.<br />

Das Schöne ist: Sorgen müssen<br />

sich Wanderer im Sankt Wendeler<br />

Land wahrlich nicht machen, die<br />

meisten der Wanderwege sind vom<br />

Deutschen Wanderinstitut mit dem<br />

Premiumsiegel ausgezeichnet und<br />

versprechen nicht nur ein hohes Erlebnisniveau,<br />

sondern auch lückenlose<br />

Markierung. Nur selten führen<br />

die zwischen 6 und 19 km langen<br />

Premiumwege im Sankt Wendeler<br />

Land, ganz egal ob Pilger-, Themen-,<br />

oder Tafeltouren, über breite<br />

Forstwege. Stattdessen dominieren<br />

abwechslungsreiche Pfade<br />

das Geschehen im Reich des aussichtsreichen<br />

Schaumbergs, dem<br />

Hausberg des Saarlandes. So wie<br />

auf dem Tiefenbach-Pfad, einem<br />

der schönsten Wanderwege der<br />

Region, der abtaucht in das Reich<br />

jahrhundertealter Buchen und Rast<br />

macht am Wendelinushof, wo allerhand<br />

regionale Produkte auf der<br />

Speisekarte stehen. Mit einem Spaziergang<br />

durch das mittelalterliche<br />

Ambiente der St. Wendeler Altstadt<br />

im Anschluss wird der Wandertag<br />

perfekt.<br />

Ganz besonders kulinarisch wird<br />

es auf den Tafeltouren, die zwei<br />

Hochgenüsse gekonnt miteinander<br />

verbinden: leckeres Essen und<br />

Wandern. Gleich drei saarländische<br />

Tafeltouren führen durchs Sankt<br />

Wendeler Land, sie zeichnen sich<br />

vor allem durch die authentischen<br />

Restaurants und Gasthäuser zu Beginn<br />

bzw. am Ende der Touren aus<br />

und sorgen schon jetzt für riesengroße<br />

<strong>#wandervorfreude</strong>! (js)<br />

INFO: www.sankt-wendeler-land.de<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 61


Saarland<br />

Abhängen<br />

im Urwald<br />

62 www.wandermagazin.de


Die besondere Pause in einem<br />

besonderen Wald finden<br />

Wanderer unmittelbar vor<br />

den Toren der saarländischen<br />

Landeshauptstadt Saarbrücken.<br />

Links:<br />

Ein<br />

Kindertraum:<br />

Spannende<br />

Erlebnisse<br />

warten im<br />

Saarbrücker<br />

Urwald<br />

© Manuela<br />

Meyer, RV<br />

Saarbrücken<br />

Rechts:<br />

Natur trifft auf<br />

Moderne: Der<br />

Infopavillon im<br />

Saarbrücker<br />

Urwald<br />

© Monika<br />

Prießnitz, RV<br />

Saarbrücken/<br />

NABU<br />

Saarland<br />

E<br />

inmal durch den Urwald, bitte.<br />

Die vom Deutschen Wanderinstitut<br />

zertifizierte „Urwald-Tour“<br />

ist einer von insgesamt sechs Premiumwanderwegen<br />

in der Region<br />

Saarbrücken. Er führt mitten durch<br />

die grüne, rund eintausend Hektar<br />

große Oase am Rande von Saarbrücken,<br />

die vor rund zwanzig Jahren<br />

aus der Forstwirtschaft entlassen<br />

wurde und heute den passenden<br />

Namen „Urwald“ trägt. Und wie in<br />

einem echten Urwald wechseln sich<br />

die Bilder unterm dichten Blätterdach<br />

stetig ab. Mal sind es munter<br />

plätschernde Bachläufe, mal verwunschene<br />

Waldseen, entwurzelte<br />

Bäume und mal morastige Sumpflandschaften,<br />

die zur urwüchsigen<br />

Kulisse beitragen. Zusammen mit<br />

dem abwechslungsreichen Relief<br />

birgt der Urwald von Saarbrücken<br />

kurzweiligen Wanderspaß, für den<br />

sich auch jüngere Wanderer leicht<br />

begeistern lassen.<br />

Ganz egal, ob jung oder alt, was<br />

wäre das Wandern ohne die Rast?<br />

Auf der Urwald-Tour wird selbst<br />

die Pause zum Highlight, denn<br />

die Saarbrücker Premiumtour ist<br />

einer von insgesamt zehn saarländischen<br />

Wanderwegen mit sog.<br />

„Baumelstationen“. Baumelstationen?<br />

Das sind ausgewählte Plätze<br />

im Wald mit speziell markierten<br />

Bäumen, an denen Hängematten<br />

aufgehängt werden dürfen. Und<br />

da nicht jeder eine solche Baumelmatte<br />

im Rucksack hat, gibt es<br />

diese gegen eine Kaution von 20<br />

Euro an Stellen wie der Tourist-Information<br />

im Saarbrücker Schloss<br />

kostenlos zum Verleih. Eingerollt<br />

in einem kleinen, bananenförmigen<br />

Tragebeutel wiegt sie gerade mal<br />

500 Gramm <strong>–</strong> nicht viel für ein Bett<br />

unter freiem Himmel. So einfach<br />

der Verleih, so simpel auch der Aufbau:<br />

Bereits fix und fertig verknotet<br />

muss die Hängematte nur noch<br />

um den Baum geschlungen und<br />

festgezogen werden, fertig ist die<br />

Wohlfühloase im Freien. Was dann<br />

bleibt, ist entspanntes Schaukeln<br />

mitten im Saarbrücker Urwald, wo<br />

das malerische Bild aus Buchenzweigen,<br />

Eichenlaub, Wolkenweiß<br />

und Himmelblau ganz sanft in den<br />

Schlaf wiegt. Was für ein Entspannungsort,<br />

fernab jeglicher Alltagshektik.<br />

Abschalten und Entspannen:<br />

Die Seele baumelt in der Hängematte<br />

© Saarroamers, RV Saarbrücken<br />

Die „Urwald-Tour“ findet man, wie<br />

die übrigen Wege mit „Baumelstationen“<br />

samt der Verleihstellen, in<br />

der Saarland Touren App oder unter<br />

der untenstehenden<br />

Infoadresse. (js)<br />

INFO:<br />

www.tostay.saarland<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 63


Pfalz<br />

Oben:<br />

Im hügeligen Pfälzer Bergland<br />

zur Ruhe finden<br />

Unten:<br />

Dahner Felsenpfad<br />

Wandern<br />

Wandern<br />

à la Pfalz<br />

à la Pfalz<br />

64 www.wandermagazin.de


Ob Entspannung oder Abenteuer:<br />

Im Pfälzer Wandermenü sind<br />

Wege für jeden Geschmack.<br />

Rechts:<br />

Entspannt<br />

wandern auf<br />

dem Veldenz<br />

Wanderweg<br />

alle Fotos<br />

© Pfalz.<br />

Touristik e.V.<br />

Als Gastgeber mit Leib und Seele<br />

freuen sich die Pfälzer, endlich<br />

wieder Wandergäste in ihrer Region<br />

begrüßen zu können. Die Hügellandschaften<br />

des Pfälzer Berglandes, die<br />

Auwälder entlang des Rheins und die<br />

Pfälzer Sandsteinfelsen warten nur<br />

darauf, von Wanderern entdeckt zu<br />

werden.<br />

Das Wandermenü Pfalz<br />

Die Pfalz ist bekannt für kulinarische<br />

Spezialitäten wie Wein, Mandellikör<br />

oder auch den Dubbes, eine regionale<br />

Gewürzmischung. Wer diese<br />

Köstlichkeiten noch nicht probiert<br />

hat, kann dies auf einer Wanderung<br />

durch die sanfte Wald- und Hügelwelt<br />

der Pfalz nachholen. Denn die<br />

48 Wanderwege des „Wandermenü<br />

Pfalz“ verbinden Genuss, Kulinarik<br />

und Naturerleben miteinander.<br />

Hier werden Geselligkeit und Gastfreundschaft<br />

groß geschrieben. Das<br />

können Wanderer auf jeder Tour feststellen.<br />

Neben wohltuender Ruhe in<br />

der weiten, nahezu ursprünglichen<br />

Natur, treffen sie auf Bewohner, die<br />

INFO: www.pfalz.de/wandermenue-magazin<br />

die Region zu dem machen, was sie<br />

ist. Kleine Läden oder urige Hütten finden<br />

sich entlang der Wanderwege und<br />

laden ein zum Entdecken und Genießen.<br />

Zum Beispiel auf dem rund 60 km<br />

langen Veldenz-Wanderweg: Hier tauchen<br />

Wanderer ein in die „alte Welt“<br />

und lernen Familien kennen, die sich<br />

seit Generationen liebevoll dem Handwerk<br />

und der Landwirtschaft widmen.<br />

Bei einer Wanderung durch das<br />

Dahner Felsenland hingegen zeigt<br />

sich die Pfalz von ihrer rauen Seite:<br />

Bizarr geformte Felsformationen aus<br />

Buntsandstein ragen aus den Bäumen<br />

des Pfälzerwaldes empor.<br />

Besonders zahlreich sichtbar werden<br />

sie auf dem etwa 18 km langen<br />

Dahner Rundwanderweg. Ebenfalls<br />

durch die Südwestpfalz führen<br />

der 15 km lange Hauensteiner<br />

Schusterpfad und der 6 km lange<br />

Teufelspfad <strong>–</strong> beide Wege stehen<br />

übrigens in diesem Jahr zur Wahl<br />

als „Deutschlands Schönster Wanderweg“.<br />

Auch Kinder werden begeistert<br />

sein von den Felskolossen<br />

und verwunschenen Wäldern dieser<br />

Wanderregion. Denn so fühlt sich<br />

Abenteuer an! (ag)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 65


Kaiserstuhl<br />

Platz an der<br />

Sonne<br />

66 www.wandermagazin.de


Sehenswert und verheißungsvoll:<br />

Unterwegs<br />

inmitten der Weinberge<br />

© Patrick Kunkel,<br />

Naturgarten Kaiserstuhl<br />

Verwöhnt von Sonne und<br />

einzigartiger Landschaft, lädt<br />

der Naturgarten Kaiserstuhl<br />

auf Entdeckungsreise mit<br />

mediterranem Flair.<br />

Links:<br />

Grandiose<br />

Abendstimmung:<br />

Blick<br />

vom Eichelspitzturm<br />

© DerLichtklicker,<br />

Naturgarten<br />

Kaiserstuhl<br />

Rechts:<br />

Schmuckstück<br />

mit Weitblick:<br />

Die terrassierte<br />

Weinkulisse<br />

des Kaiserstuhls<br />

© Schröder<br />

Esch, Naturgarten<br />

Kaiserstuhl<br />

W<br />

ie Inseln im Meer erheben<br />

sich die grünen Weinterrassen<br />

von Kaiserstuhl und Tuniberg<br />

aus der Oberrheinebene<br />

zwischen Schwarzwald und dem<br />

Rhein, es ist die sonnenreichste<br />

Gegend Deutschlands. Kein<br />

Wunder ist es da, dass hier nicht<br />

nur ausgezeichnete Weine sowie<br />

eine exzellente Küche, sondern<br />

auch eine in Deutschland nahezu<br />

einzigartige Landschaft zu<br />

Hause sind. Auf dem ehemaligen<br />

Vulkan herrscht heute ein fast<br />

schon mediterranes Klima, in der<br />

eine außergewöhnliche Flora und<br />

Fauna gedeiht. So bilden artenreiche<br />

Mischwälder, aussichtsreiche<br />

Weinterrassen und ausgedehnte<br />

Naturschutzgebiete das<br />

landschaftliche Kunstwerk ganz<br />

in der Nähe zu den Grenzen von<br />

Frankreich und der Schweiz. Und<br />

wenn im Frühling die zahlreichen<br />

Obstbäume die ganze Region mit<br />

ihrem bunten Blütenband überziehen,<br />

ist der Zauber vollends<br />

perfekt.<br />

Über 400 km ausgeschilderte<br />

Wanderwege sowie Themen- und<br />

Lehrpfade durchziehen Deutschlands<br />

Sonnenterrasse zwischen<br />

Südschwarzwald und Rhein.<br />

Dabei erschließen 10 Themenachsen<br />

die Wanderreviere von<br />

Kaiserstuhl und Tuniberg, ob von<br />

Süden nach Norden oder von<br />

Westen nach Osten. Darunter<br />

tummeln sich Aushängeschilder<br />

wie der Kaiserstuhlpfad, der<br />

INFO: www.naturgarten-kaiserstuhl.de<br />

vom Deutschen Wanderverband<br />

zum Qualitätsweg zertifiziert und<br />

von über 17.000 Wanderern aus<br />

ganz Deutschlands zu einem der<br />

schönsten Wanderwege 2019 gekürt<br />

worden ist. Doch egal, ob auf<br />

dem Kaiserstuhlpfad oder einem<br />

der vielen anderen Routen, sie<br />

alle weisen den Weg zu seltenen<br />

Smaragdeidechsen, wilden Orchideen,<br />

historischen Lösshohlgassen,<br />

bezaubernden Vogelarten<br />

und anderen Naturschätzen, die<br />

den Naturgarten Kaiserstuhl so<br />

wertvoll und einzigartig machen.<br />

Ganz vorne mit dabei ist auch der<br />

Burgunderpfad, der quer durch<br />

die Natur des Tunibergs führt. Es<br />

ist ein ganzes Wegenetz im Naturgarten<br />

Kaiserstuhl, welches<br />

durch lokale Themenrundwege in<br />

einzelnen Orten ergänzt worden<br />

ist. Fest steht: Deutschland hat<br />

einen Platz an der Sonne; und der<br />

ist ganz im Südwesten des Landes<br />

zu finden. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 67


Zollernalbkreis<br />

Blumige Kulisse:<br />

Hechingen mit der<br />

Burg Hohenzollern<br />

im Hintergrund<br />

Wanderparadies<br />

Hechingen<br />

68 www.wandermagazin.de


Fernab bekannter und viel bewanderter<br />

Pfade ist das Wanderparadies ein<br />

Geheimtipp auf der Schwäbischen Alb.<br />

Rechts:<br />

In Hechingen<br />

wandert auch<br />

der gestiefelte<br />

Kater<br />

alle Fotos<br />

© Stadt<br />

Hechingen<br />

Unten:<br />

Die Friedhofskirche<br />

Schlatt<br />

unterhalb des<br />

Kirchenköpfle<br />

Links unten:<br />

Entspannte<br />

Wanderpause<br />

in der Heide<br />

A<br />

m Westrand der Schwäbischen<br />

Alb, unterhalb der Burg<br />

Hohenzollern gelegen, befindet<br />

sich das Wanderparadies Hechingen.<br />

Ursprünglich und fernab der<br />

bekannten und viel bewanderten<br />

Pfade erweist sich die Region als<br />

Geheimtipp auf der Alb. Ob groß,<br />

ob klein, sportlich oder eher genussorientiert,<br />

allein oder mit der<br />

ganzen Familie: Hier findet sich für<br />

jeden was.<br />

Paradiesische Wanderungen<br />

Derzeit führen drei Rundwanderwege<br />

durch das Wanderparadies<br />

Hechingen, weitere Touren sind in<br />

Umsetzung. Märchenhaft geht es<br />

auf der 4,5 km langen Martinsberg-<br />

Tour zu, die sich perfekt für Familien<br />

eignet. Unterwegs treffen diese auf<br />

Hänsel und Gretel oder auch den<br />

gestiefelten Kater. Wunderschöne<br />

Ausblicke auf die Burg Hohenzollern<br />

lassen dabei Träume vom Leben<br />

als Ritter oder Prinzessin entstehen.<br />

Die farbenfroh blühenden<br />

Landschaften der Region können<br />

Wanderer auf der 5,6 km langen<br />

Heideweg-Tour erkunden. Sie führt<br />

mitten durch die artenreiche „Beurener<br />

Heide“ und bietet Erholung<br />

INFO: www.hechingen.de<br />

fernab des Alltagstrubels. Hoch<br />

hinauf geht es schließlich auf der<br />

9,4 km langen Kirchenköpfle-Tour.<br />

Auf naturbelassenen Wegen und<br />

über verschlungene Pfade führt sie<br />

auf den Albtrauf. Aussichten vom<br />

Köhlberg auf die Burg Hohenzollern<br />

oder bis in den Schwarzwald<br />

belohnen für den anstrengenden<br />

Aufstieg.<br />

Auch abseits der Wanderwege hat<br />

Hechingen einiges zu bieten. Sind<br />

die Füße müde von der Wanderung,<br />

finden sie auf dem Barfußparcours<br />

„erleb-dich-pfad“ zu neuen Kräften.<br />

Oder wie wäre es mit einer Reise in<br />

die Vergangenheit? Das Römische<br />

Freilichtmuseum Hechingen-Stein<br />

bietet Einblicke in das Alltagsleben<br />

der Römer. Zum Ausflug ins Museum<br />

passt die 5,7 km lange Römer-<br />

Tour, die im Herbst <strong>2020</strong> eröffnet<br />

wird. Hier können Kinder an Spielstationen<br />

ihre Fähigkeiten unter<br />

Beweis stellen und so eine Antwort<br />

auf die alles entscheidende Frage<br />

finden: Bin ich geschickt genug, um<br />

eine Legion zu führen? (ag)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 69


Schwäbische Alb<br />

Der Volksmund sagt:<br />

Gegensätze ziehen sich an.<br />

Metzingen am Fuße der Schwäbischen<br />

Alb zeigt mit naturnahen Wanderwegen<br />

und einem lebendigem Stadtleben<br />

eindrucksvoll, wie das geht.<br />

Zwei Gesichter<br />

einer Stadt<br />

70 www.wandermagazin.de


Herlis Häusle<br />

im Metzinger<br />

Weinberg<br />

mit Blick auf<br />

Metzingen<br />

© Achim Mende<br />

Unten:<br />

Um sich<br />

einmal frei zu<br />

fühlen wie ein<br />

Vogel <strong>–</strong> dazu<br />

dient dieser<br />

beflügelte<br />

Wanderweg.<br />

© Angela<br />

Hammer,<br />

hochgehberge<br />

E<br />

s ist ruhig, hoch oben am Gelben<br />

Fels, wo sich ein fantastischer<br />

Blick über das lebendige<br />

Metzingen im schönen Ermstal und<br />

hinüber zu den Höhen der Schwäbischen<br />

Alb auftut. Blicke wie dieser<br />

sind rund um die Kleinstadt,<br />

die gebettet im Schoß der Albausläufer<br />

liegt, wahrlich keine Seltenheit.<br />

Hochgehflogen heißt der zertifizierte<br />

Premium-Wanderweg, der<br />

Ferngucker und Ruhesuchende zu<br />

diesem und anderen grandiosen<br />

Aussichtspunkten über den roten<br />

Dächern von Metzingen führt. Er<br />

hält, was sein Name verspricht.<br />

So wie der Hochgehflogen macht<br />

auch der Weinerlebnisweg seinem<br />

Namen alle Ehre. Er führt auf zwei<br />

miteinander verbundenen Wegen<br />

direkt durch die beiden Weinberge<br />

von Metzingen, wo der edle<br />

Tropfen bereits seit dem 11. Jahrhundert<br />

wächst und gedeiht. Die<br />

Weingärtnergenossenschaft Metzingen-Neuhausen<br />

ist die kleinste<br />

Erzeugergemeinschaft im Weinland<br />

Württemberg und doch versprüht<br />

die schwäbische Weinstadt,<br />

nicht zuletzt dank des beschaulichen<br />

Weinbaumuseums sowie der<br />

kleinen Vinothek am historischen<br />

Kelternplatz, unverhohlen ihren<br />

Charme.<br />

Der dritte Rundwanderweg im<br />

Bunde ist der Gustav-Ströhmfeld-<br />

Weg, benannt nach einem der ersten<br />

Mitglieder des Schwäbischen<br />

Albvereins und Erfinder des Wegzeichensystems<br />

der Schwäbischen<br />

Alb. Er gilt als einer der schönsten<br />

Wanderwege am Albtrauf. Von<br />

Metzingen aus führt die abwechslungsreiche<br />

Wanderung vorbei an<br />

grandiosen Ausblicken hinaus ins<br />

Ländle, durch stille Wälder sowie<br />

sehenswerte Streuobstwiesen bis<br />

nach Neuffen. Unterwegs auf überwiegend<br />

naturnahen Pfaden lädt<br />

das Gasthaus der Naturfreunde<br />

Falkenberg zur wohlverdienten<br />

Rast mit regionaler Küche ein.<br />

Während draußen in der Natur<br />

vor allem Entschleunigung zu finden<br />

ist, zeigt die Geburtsstadt von<br />

Hugo Boss in ihrem Herzen ein<br />

überaus quirliges und lebendiges<br />

Gesicht. Vor allem in der Outletcity<br />

Metzingen, ganz im Zeichen von<br />

internationalen Labels, berühmten<br />

Designern und extravagantem Lifestyle,<br />

werden Stadtbummler und<br />

Modeliebhaber fündig. Aber auch<br />

preisgekrönte Architektur und zahlreiche<br />

Gartenwirtschaften, gemütliche<br />

Cafés sowie hochwertige Restaurants<br />

laden zur Stadterkundung<br />

ein. Wer sagt’s denn, Metzingen hat<br />

für alle ein passendes<br />

Ass im Ärmel. (js)<br />

INFO: www.metzingen.de/de/wandern<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 71


Liebliches Taubertal<br />

Durch deutsche<br />

Geschichte<br />

Wandern mit Ausblick:<br />

Den Main zu Füßen<br />

© Peter Frischmuth,<br />

Tourismusverband<br />

Liebliches Taubertal<br />

72 www.wandermagazin.de


Ob Strecken- oder<br />

Rundwanderwege, ob Pilgeroder<br />

Themenwege, das „Liebliche<br />

Taubertal“ lockt hinaus zum<br />

Flanieren unter der Sonne.<br />

Rechts:<br />

Fränkisches<br />

Wanderglück:<br />

Im Hintergrund<br />

schlummert<br />

Tauberbischofsheim<br />

© Peter<br />

Frischmuth,<br />

Tourismusverband<br />

Liebliches<br />

Taubertal<br />

S<br />

onnig war auch der Weinherbst<br />

des Jahres 1865, als „Wanderprofessor“<br />

Wilhelm Heinrich<br />

Riehl feststellte: „Ein Gang durch<br />

das Taubertal ist ein Gang durch<br />

deutsche Geschichte“. Wie Recht<br />

er doch hatte, denn noch heute ist<br />

das „Liebliche Taubertal“ ganz im<br />

Nordosten von Baden-Württemberg<br />

geprägt von Jahrhunderten<br />

deutscher Geschichte. Am Fuße<br />

der fruchtbaren Weinhänge finden<br />

Wanderer sehenswerte Baukunst,<br />

die kreative Köpfe wie Kurt Tucholsky<br />

oder Clemens von Brentano<br />

schon damals ins Schwärmen<br />

versetzte. Sakrale Bauwerke und<br />

mittelalterliches Flair gibt es nicht<br />

nur im weltbekannten Rothenburg<br />

ob der Tauber, sondern auch in vielen<br />

der idyllisch gelegenen Weindörfer<br />

und Kleinstädten, die den<br />

Reiz der lieblichen Mittelgebirgslandschaft<br />

ausmachen.<br />

TIPP:<br />

Serviceleistungen wie<br />

„Wandern ohne Gepäck“ oder<br />

die Taubertäler Rad- und Wanderzüge<br />

bzw. der Radbus machen das Wandern<br />

im „Lieblichen Taubertal“<br />

noch bequemer!<br />

INFO: www.liebliches-taubertal.de<br />

Auch Wanderer können sich auf<br />

diesen Gang durch die Geschichte<br />

machen. Zum Beispiel auf dem<br />

Panoramaweg Taubertal, der in<br />

Rothenburg o. d. Tauber seinen<br />

Anfang nimmt und in Freudenberg<br />

am Main nach 133 eindrucksvollen<br />

Kilometern sein Ende findet. Ausgestattet<br />

mit dem Qualitätssiegel<br />

„Wanderbares Deutschland“ ist er<br />

das Wander-Aushängeschild des<br />

Taubertals. Hier finden Wanderer<br />

nicht nur eine hervorragende<br />

Wanderinfrastruktur, sondern auch<br />

jede Menge Ruhe und Erholung inmitten<br />

fränkischer Natur.<br />

Eine solch geschichtsträchtige Kultur-<br />

und Naturlandschaft ist zum<br />

Pilgern wie gemacht. So durchzieht<br />

auch der 170 km lange Jakobswanderweg<br />

Odenwald, Main- und Taubertal<br />

die fränkische Weinregion,<br />

wo zahlreiche Zeugnisse früherer<br />

Pilger am Wegesrand warten. Darüber<br />

hinaus führen meditative<br />

Wanderwege zu wunderschönen<br />

Kirchen, Kapellen oder Bildstöcken.<br />

Ganz gewiss, im „Lieblichen<br />

Taubertal“ finden Wanderer sowohl<br />

Zeit als auch die richtige Kulisse,<br />

um inne zu halten.<br />

Mit rund 30 Rundwanderwegen<br />

zwischen 8 und 15 km Länge haben<br />

Wanderer die Möglichkeit, das<br />

Taubertal und seine versteckten<br />

Nebentäler auch tageweise zu erkunden.<br />

Besonders verheißungsvoll<br />

klingen dabei die drei Bierwanderwege<br />

sowie die Qualitätswege<br />

LT 2 Wildbach, LT 6 Wasser.Wein.<br />

Weite und LT-M6, die ebenfalls mit<br />

dem Siegel des Deutschen Wanderverbandes<br />

ausgestattet sind. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 73


Rothenburg ob der Trauber<br />

Das Fränkische<br />

Jerusalem<br />

74 www.wandermagazin.de


Wie aus einer anderen<br />

Zeit: Wandern auf dem<br />

Taubermühlenweg<br />

© Rothenburg<br />

Tourismus Service,<br />

P. Frischmuth<br />

Sehenswerte Blicke in und auf<br />

die weltberühmte Altstadt von<br />

Rothenburg ob der Tauber im<br />

Nordwesten Bayerns begeistern<br />

Wanderer aus aller Welt.<br />

Rechts:<br />

Aus der Ferne:<br />

Rothenburgs<br />

mittelalterliches<br />

Stadtpanorama<br />

© Rothenburg<br />

Tourismus<br />

Service,<br />

F. Respondek<br />

Unten:<br />

In voller<br />

Pracht:<br />

Der Burggarten<br />

in<br />

Rothenburg<br />

o. d. Tauber<br />

© Rothenburg<br />

Tourismus<br />

Service,<br />

W. Pfitzinger<br />

E<br />

s war Caspar Bruschius im Jahre<br />

1555, der in Rothenburg ob<br />

der Tauber einen Hauch von Jerusalem<br />

mitten in Franken erkannte.<br />

Was er sah, war der romantische<br />

Stadtkern aus gepflasterten Straßen,<br />

kleinen Gassen, sehenswerten<br />

Brunnen und romantischen Fachwerkhäusern,<br />

die umgeben von<br />

mächtigen Türmen, Stadttoren und<br />

-mauern noch heute Besucher aus<br />

aller Welt in längst vergangene<br />

Zeiten träumen lassen. Doch auch<br />

unzählige grüne Oasen schlummern<br />

in der pittoresken Mittelalterstadt.<br />

Prachtvolle Gärten, wie der<br />

Burg- oder der Klostergarten, die<br />

Rothenburger Riviera, der Leyks<br />

Lotos-Garten oder der Landschaftspark<br />

des Wildbads sind neben sieben<br />

weiteren Privatgärten die ganz<br />

besonderen Sehenswürdigkeiten<br />

der Themenjahre <strong>2020</strong> und 2021.<br />

Unter dem Motto „Rothenburg<br />

als Landschaftsgarten“ nimmt die<br />

Stadt an der Tauber den Blick der<br />

Maler, Schriftsteller, Architekten<br />

und Städteplaner an<br />

und zeigt auf, wie<br />

üppig und grün das<br />

Herz von Rothenburg<br />

ist. Zahlreiche<br />

Veranstaltungen und<br />

Ausstellungen laden<br />

dabei zur spannenden<br />

Reise durch eine<br />

der schönsten Städte<br />

Deutschlands.<br />

Doch nicht nur von<br />

nah, auch von fern<br />

weiß sich das malerische<br />

Stadtbild von<br />

INFO: www.rothenburg-tourismus.de<br />

Rothenburg immer wieder geschickt<br />

zu wandeln. Ob von der Hohenloher<br />

Ebene betrachtet und mit Blick auf<br />

die stolze St. Jakobskirche oder aus<br />

dem Taubertal heraus, wo die aus<br />

Stein gemauerten Kunstwerke des<br />

Mittelalters imposant am Horizont<br />

prangen. 13 bestens markierte und<br />

eng miteinander verknüpfte Wanderwege<br />

führen von den Toren der<br />

Altstadt aus in alle Himmelsrichtungen.<br />

Beeindruckende Blicke auf<br />

Rothenburg sowie eher unbekannte<br />

Kunstwerke und Baudenkmäler,<br />

versteckt vor der Stadtmauer gelegen,<br />

säumen die Wege, die mal hinaufsteigen<br />

auf die aussichtsreichen<br />

Höhen des Naturparks Frankenhöhe<br />

oder eintauchen in das idyllische<br />

Tal der Schandtauber. Auch im Tal<br />

der quirligen Tauber, wo der Taubermühlenweg<br />

21 historische Mühlen<br />

miteinander verbindet, finden<br />

Wanderer gleichermaßen ihr Glück<br />

wie auf zahlreichen Pilgerwegen,<br />

die sich am historischen Pilgerknotenpunkt<br />

in Rothenburg ob der Tauber<br />

auf ihrer Reise nach Santiago<br />

de Compostela vereinen. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 75


Frankenwald<br />

Authentisch, ursprünglich<br />

und abseits des Massentourismus <strong>–</strong><br />

der Naturpark Frankenwald<br />

ist Bayerns erste<br />

„Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“.<br />

Draußen.<br />

Im Wanderwald.<br />

76 www.wandermagazin.de


Traumhaft <strong>–</strong><br />

Orangefarbene<br />

Abendstimmung über<br />

dem Frankenwald<br />

© Frankenwald<br />

Tourismus, Marco<br />

Felgenhauer<br />

Rechts:<br />

Idyllisch <strong>–</strong><br />

Schlafen<br />

inmitten der<br />

Natur auf den<br />

drei Trekkingplätzen<br />

im<br />

Frankenwald<br />

© Frankenwald<br />

Tourismus,<br />

Marco<br />

Felgenhauer<br />

Unten:<br />

Himmlisch <strong>–</strong><br />

<strong>Sommer</strong>liche<br />

Abkühlung am<br />

Teufelssteg im<br />

Höllental<br />

© Frankenwald<br />

Tourismus,<br />

Marie Setale<br />

S<br />

tille hören, Weite atmen und<br />

Wald verstehen <strong>–</strong> das sind die<br />

drei dominanten Erlebnisse des<br />

Frankenwaldes, ganz im Norden<br />

von Bayern. Immer wieder begegnen<br />

sie den Wanderern unterwegs<br />

in der bayerischen Mittelgebirgslandschaft,<br />

die mit überraschenden<br />

Ausblicken von den windigen<br />

Hochebenen, facettenreichen Wäldern<br />

und friedlichen Bachtälern<br />

alle Komponenten einer traumhaften<br />

Kulisse mit sich bringt. Aushängeschild<br />

der Frankenwälder<br />

Wanderfreuden ist der FrankenwaldSteig,<br />

der auf 242 spannenden<br />

Kilometern einmal um den<br />

Frankenwald herumführt. Tageswanderer<br />

finden ihr Glück hingegen<br />

auf 31 FrankenwaldSteigla,<br />

die in der ganzen Region verteilt<br />

sind und als zertifizierte Qualitätswege<br />

von 5 bis 18 km Länge vorbei<br />

an naturkundlichen Schönheiten,<br />

historischen Sehenswürdigkeiten<br />

oder kulturellen Schätzen führen<br />

und dabei vor allem eines ermöglichen:<br />

Abschalten und Loslassen.<br />

Spätestens bei einer Nacht unter<br />

freiem Himmel in einem der drei<br />

neuen Trekkingcamps des Frankenwaldes,<br />

versteckt inmitten des<br />

Waldes gelegen, ist die Hektik des<br />

Alltags weit weg.<br />

INFO: www.wandern-im-frankenwald.de<br />

Wenn der Frankenwald, den seine<br />

Gäste auch gern mal den Wanderwald<br />

nennen, eines versteht,<br />

dann ist es das Wandern. Denn<br />

um „Qualitätsregion Wanderbares<br />

Deutschland“ zu werden, müssen<br />

mehr als 40 Kriterien erfüllt sein.<br />

Darunter sind ein zertifiziertes<br />

Wanderwegenetz, aktuelle Wanderinformationen,<br />

verschiedene<br />

Servicedienstleistungen rund<br />

ums Wandern sowie jede Menge<br />

authentische Gastgeber, die nicht<br />

nur speziell Wanderer herzlich<br />

willkommen heißen, sondern vor<br />

allem mit fränkischen Genüssen<br />

zu verwöhnen wissen. Und dass<br />

es im Frankenwald genussvoll zugeht,<br />

beweist die Zugehörigkeit zu<br />

Franken, wo es nachweislich die<br />

größte Brauerei-, Bäckerei- und<br />

Metzgereidichte der Welt gibt. Kein<br />

Wunder ist es da, dass gleich sieben<br />

der „100 Genussorte Bayerns“<br />

im Frankenwald zu finden sind, wo<br />

traditionelle Bratwurst, Frankenwälder<br />

Zicklein und andere fränkische<br />

Schmankerln aus den urigen<br />

Gasthäusern nicht mehr wegzudenken<br />

sind. (js)<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 77


Oberpfälzer Wald<br />

Authentisch und<br />

echt: Natur pur auf<br />

dem waldreichen<br />

Nurtschweg bei Bärnau<br />

© Oberpfälzer Wald,<br />

Thomas Kujat<br />

Oberpfälzer<br />

Wanderglück<br />

78 www.wandermagazin.de


Die Auszeit ruft!<br />

Wer raus in die Natur und das<br />

Glück beim Wandern finden will,<br />

ist auf dem Nurtschweg im<br />

Oberpfälzer Wald genau richtig.<br />

Rechts:<br />

Was für ein<br />

Auftakt: Die<br />

Dreifaltigkeitskirche<br />

Kappl<br />

am Startpunkt<br />

des Nurtschweges<br />

© Oberpfälzer<br />

Wald, Thomas<br />

Kujat<br />

Unten:<br />

Klein, aber<br />

wunderschön:<br />

Der Muglbach-<br />

Wasserfall<br />

plätschert<br />

munter vor<br />

sich hin<br />

© Oberpfälzer<br />

Wald, Matthias<br />

Kunz<br />

S<br />

tille Waldwege, verträumte<br />

Teiche, weite Blicke über die<br />

Baumwipfel hinweg und ab und<br />

an das sanfte Plätschern eines<br />

Bächleins: Wald und Wasser sind<br />

die Elemente, die den Oberpfälzer<br />

Wald ganz besonders prägen und<br />

die das Wandern durch die märchenhafte<br />

Kulisse so zauberhaft<br />

machen. Hier im Norden Bayerns<br />

finden Wanderer unverfälschte Natur,<br />

herzliche Gastgeber sowie ein<br />

gut ausgebautes Wanderwegenetz.<br />

Der Oberpfälzer Wald <strong>–</strong> ein Ort zum<br />

Abschalten und Glücklichsein. Spätestens<br />

wenn die zarten Sonnenstrahlen<br />

des Morgens durch die<br />

Äste brechen, Moos und Steine zum<br />

Funkeln bringen und das Leben im<br />

Wald aus dem Tiefschlaf kitzeln,<br />

sind Stress und Alltagssorgen weit,<br />

weit weg.<br />

Die Oberpfälzer Glückseligkeit begleitet<br />

den 133 km langen Qualitätsweg<br />

Nurtschweg auf Schritt<br />

und Tritt. Gleich zu Beginn auf den<br />

ersten drei Etappen von Waldsassen<br />

bis Bärnau erleben Wanderer<br />

ein großes Stück vom Nurtschweg-<br />

Glück. Im Stiftland, dem ehemaligen<br />

Herrschaftsbereich des Klosters<br />

Waldsassen, gehen barocke<br />

Baukultur und die weiten Wälder<br />

des Grünen Dachs Europas Hand<br />

in Hand. Start des Nurtschwegs ist<br />

die Dreifaltigkeitskirche Kappl bei<br />

der Klosterstadt Waldsassen. Mitten<br />

in der Oberpfälzer Hügellandschaft<br />

gelegen, setzt das kulturelle<br />

Zentrum des Stiftlandes gleich ein<br />

barockes Ausrufezeichen. Dann<br />

verliert sich der Nurtschweg in der<br />

Ruhe und Weite des Oberpfälzer<br />

Waldes. Mal vorbei an lauschigen<br />

Forstkapellen und idyllischen Wasserfällen,<br />

dann wieder allein mit<br />

quirligem Vogelgezwitscher und<br />

dem Knacken der Schritte auf dem<br />

Waldboden. Nur ab und an macht<br />

der Nurtschweg Halt in einem der<br />

liebenswerten kleinen Orte der<br />

Oberpfalz, sonst nichts als ursprüngliche<br />

Natur.<br />

Schritt für Schritt deckt der Nurtschweg<br />

die Schönheit und Geschichte<br />

einer ganzen Region auf. In<br />

Bad Neualbenreuth bewundern<br />

Wanderer beispielsweise das<br />

einmalige Egerländer Fachwerk<br />

als lebendigen Zeugen der bayerisch-böhmischen<br />

Vergangenheit,<br />

während man im Geschichtspark<br />

Bärnau-Tachov, einem archäologischen<br />

Freilandmuseum, dieser<br />

gemeinsamen Geschichte bis<br />

ins frühe Mittelalter nachspüren<br />

kann. Authentisch, ursprünglich<br />

und gesäumt von vielen kleinen<br />

Glücksmomenten <strong>–</strong> der Nurtschweg<br />

im Oberpfälzerwald weckt<br />

<strong>#wandervorfreude</strong>. (js)<br />

INFO: www.oberpfaelzerwald.de/nurtschweg<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 79


Passauer Land<br />

Aussichtspunkte und Ruheoasen<br />

in einzigartiger Natur,<br />

traditionsreiche Kultur sowie<br />

bayerische Lebensfreude<br />

in urigen Wirtshäusern<br />

und authentischen Dörfern<br />

<strong>–</strong> das Passauer Land!<br />

Im Reich<br />

der Donau<br />

80 www.wandermagazin.de


Phänomenal: Blick vom<br />

Ebensteinfelsen ins Donautal,<br />

© Gregor Lengler, Tourismus<br />

Passauer Land<br />

Schweigsam:<br />

Das Waldreich<br />

in den<br />

Donauleiten<br />

© Gregor<br />

Lengler,<br />

Tourismus<br />

Passauer<br />

F<br />

lüsse, Wälder und Thermen <strong>–</strong><br />

so könnte man die drei charakterstarken<br />

Regionen des Passauer<br />

Landes prägnant beschreiben.<br />

Im Norden sind es die markanten<br />

Höhenzüge des Bayerischen<br />

Waldes, im Süden reihen sich die<br />

Wohlfühltempel des Bayerischen<br />

Golf & Thermenlandes auf und dazwischen<br />

hat sich die Donau über<br />

Jahrmillionen hinweg ihr beeindruckendes<br />

Tal gegraben. Egal wo, die<br />

Region rund um die über 2.000 Jahre<br />

alte Dreiflüssestadt am Zusammenfluss<br />

von Donau, Inn und Ilz ist<br />

ein ganz besonderer Sehnsuchtsort<br />

und prädestiniert zum Wandern<br />

und Entdecken.<br />

Vor allem das Engtal der Donau<br />

überrascht mit seiner Vielfältigkeit.<br />

Am Ufer der Flussschönheit finden<br />

Wanderer noch echte Kiesstrände,<br />

während Aussichtsfelsen oben in<br />

der Höhe fantastische Blicke ins<br />

Tal freigeben, allen voran der grandiose<br />

Blick vom Ebensteinfelsen. In<br />

den Donauleiten sind es die steilen<br />

Hang- und Schluchtwälder, die nicht<br />

nur ungeheuren Artenreichtum,<br />

sondern auch die wohltuende Ruhe<br />

abseits der Großstadthektik behüten.<br />

Doch die Region in Bayerns<br />

Süden ist nicht nur reich an sehenswerter<br />

Natur, die vielen kleinen und<br />

großen Orte, ob direkt am Ufer oder<br />

im Hinterland gelegen, beherbergen<br />

viele historische Kulturdenkmäler<br />

und Bauwerke. So erzählen<br />

Kirchen, Klöster und Schlösser<br />

überall in den sog. Donauperlen von<br />

der wechselvollen Geschichte rund<br />

um die Universitätsstadt Passau.<br />

Mitten durch die Passauer Landschaftskulisse,<br />

in der man Zeuge von<br />

gelebter Gastfreundschaft wird, führen<br />

abwechslungsreiche Fernwanderwege<br />

wie der Donausteig, der in<br />

Passau den Anfang seiner 450 km<br />

langen Reise bis nach Grein in Österreich<br />

macht. Auch der Donau-<br />

Panoramaweg macht Halt im Passauer<br />

Land: Als Verlängerung des<br />

Donausteigs auf deutscher Seite<br />

begleitet er die stolze Flussdame<br />

auf Schritt und Tritt. Damit nicht genug<br />

der Wanderfreuden, denn auf<br />

den Goldenen Steigen, denen schon<br />

vor über 1.000 Jahren die Salzsäumer<br />

mit ihren Karawanen folgten<br />

und die noch heute lebendig von<br />

dieser spannenden Geschichte zu<br />

erzählen wissen, kann man durch<br />

den Bayerischen Wald bis rüber<br />

nach Tschechien wandern. Und das<br />

sind nur drei der zahlreichen<br />

Wanderperlen in der Bilderbuchlandschaft<br />

des<br />

Passauer Landes. (js)<br />

INFO: www.passauer-land.de<br />

<strong>#wandervorfreude</strong> 81


abschalten&<br />

Und jetzt:<br />

raus in die Natur!<br />

oder<br />

noch mehr<br />

<strong>#wandervorfreude</strong><br />

tanken unter<br />

www.wandermagazin.de<br />

oder<br />

mit unserem kostenlosen<br />

Newsletter<br />

Hier bestellen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!