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• Es gibt doch Hoffnung Nur hoffen worauf? Auf den Impfstoff, oder auf die von höchster Instanz • Straft Gott? Große Katastrophen werfen früher oder später die Frage auf • Da hilft nur noch Beten! Selbst geübte Beter wissen oft nicht, was und wie sie beten sollen • Die ersten Christen und zwei schwere Epidemien … danach waren sie doppelt so viele • Das Virus und der blockierte Odem „Guter Hoffnung“ trotz Pandemie? • Gott hauchte Atem in meine Lungen Ein Corona-Patient berichtet von einem außergewöhnlichen Erlebnis • EXIT – die Strategie Deutschlands bester Weg aus der Coronakrise • Sterben – ein Gewinn? Das Äußerste, was einen durch Corona treffen könnte, wäre zu sterben • Erfreuliche Nebenwirkungen Im Gespräch mit Fadi Krikor über globale spirituelle Zusammenhänge • Danach wird die Welt eine andere sein Wie wird sich die Zukunft gestalten nach diesem weltweiten Shutdown?
• Es gibt doch Hoffnung
Nur hoffen worauf? Auf den Impfstoff, oder auf die von höchster Instanz
• Straft Gott?
Große Katastrophen werfen früher oder später die Frage auf
• Da hilft nur noch Beten!
Selbst geübte Beter wissen oft nicht, was und wie sie beten sollen
• Die ersten Christen und zwei schwere Epidemien
… danach waren sie doppelt so viele
• Das Virus und der blockierte Odem
„Guter Hoffnung“ trotz Pandemie?
• Gott hauchte Atem in meine Lungen
Ein Corona-Patient berichtet von einem außergewöhnlichen Erlebnis
• EXIT – die Strategie
Deutschlands bester Weg aus der Coronakrise
• Sterben – ein Gewinn?
Das Äußerste, was einen durch Corona treffen könnte, wäre zu sterben
• Erfreuliche Nebenwirkungen
Im Gespräch mit Fadi Krikor über globale spirituelle Zusammenhänge
• Danach wird die Welt eine andere sein
Wie wird sich die Zukunft gestalten nach diesem weltweiten Shutdown?
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f ü r Z u k u n f t
kompakt
N r. 2 / 2 0
X Straft Gott? X Da hilft nur noch Beten! X
X Die ersten Christen und zwei schwere
Epidemien X Das Virus und der blockierte
Odem X Gott hauchte Atem in meine Lungen X
X EXIT ‒ die Strategie: Deutschlands bester
Weg aus der Coronakrise X Sterben ‒ ein
Gewinn? X Erfreuliche Nebenwirkungen X
X Danach wird die Welt eine andere sein X
ES GIBT DOCH
HOFFNUNG
Foto: © Agentur PJI/Montage
„Es ist eine Stunde der Hoffnung“
Gibt es sie wirklich? Hoffen,
aber worauf? Auf ein
Rettungs schlauchboot
ohne Luft, auf den Fallschirm ohne
Reißleine, auf einen Rettungswagen
mit leerem Tank, auf viel
Geld nach dem Crash … Worauf
setzen wir unsere Hoffnung?
Zurzeit hoffen alle auf einen
schnellen Impfstoff gegen Covid-19. Normalerweise
braucht so eine Entwicklung
10 bis 15 Jahre; jetzt soll es auch in anderthalb
Jahren gehen.
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen hofft, „dass gegen Ende
dieses Jahres ein Impfstoff entwickelt
ist“. Bill Gates, der sich seit Jahren profiliert
für eine gesündere Welt, hofft, dass
für die CEPI, die von ihm angestoßene
globale Impfstoff-Allianz „Coalition for
Epidemic Preparedness Innovations“, die
nötigen Milliarden ins Rollen kommen,
und verlangt von den G-20-Wirtschaftsmächten,
sich kräftig daran zu beteiligen.
Deutschland ist mit einer halben
Milliarde dabei, mit 525 Mio. Euro. Bundeskanzlerin
Angela Merkel weist darauf
hin, die Pandemie sei eine globale Herausforderung
und könne nur in weltweiter
Zusammenarbeit besiegt werden. „Es
ist eine Stunde der Hoffnung“, betont
sie an der Geberkonferenz Anfang Mai.
Gemeinsam will man insgesamt 7,4 Mrd.
Euro in diese Hoffnung investieren, in
einen Impfstoff; der soll möglichst noch
in diesem Jahr bereitgestellt werden.
Impfstoff: Ende
des Lockdowns?
Ein Impfstoff verheiße
das Ende des Lockdowns mit
all seinen fatalen Folgen – so
hoffen Politiker, Wirtschaftsexperten
und die
Bevölkerung.
Bill Gates schwebt ein globales
Immunisierungsprojekt vor. Es
ist ein Wettrennen um ganz neuartige
Impfstoffe; es geht um den Einsatz von
RNA-Impfstoffen, ein recht junges Forschungsgebiet:
Nanoteilchen dringen
in das Innere einer Zelle ein und übermitteln
genetische Information. Die
Mainzer Startup „BioNTech“ kann als
erstes Unternehmen an Menschen Tests
durchführen. 200 gesunde Freiwillige
werden gesucht. Werden sie sich melden?
Das weckte große Hoffnungen, der Börsenkurs
schoss sofort in die Höhe. Auch
die Universität Oxford hat ein Ergebnis
angekündigt, für September; dort will
A u s g a b e 2 / 2 0
Z-kompakt 1
w w w . Z f ü r Z u k u n f t . d e
kompakt
Redaktion: Peter Ischka
Impressum
Herausgeber:
Anschrift: Zukunft-Europa e.V.
Zukunft-Europa e.V.
Vorstand: Peter
Ischka, Dr. Martin Fontanari,
Christa Meves,
Sr. Dogan Hatune
Postfach 1409 • 73014 Göppingen
www.ZwieZukunft.de • info@ZwieZukunft.de
Liebe Leser
beider Geschlechter,
wir erleben gerade
eine Er schütterung, wie
es seit dem Zweiten Weltkrieg
keine gegeben hat.
– Anfang des Jahres hätte
das kaum jemand für möglich gehalten. Nun
macht der tägliche Todeszahlen-Ticker Angst,
die Todesangst sitzt uns tief in den Knochen,
das erzeugt Panik und die schwächt das
Immunsystem enorm.
Was Angst macht, hören und lesen Sie in
den Medien ohnehin reichlich; deshalb soll
diese Ausgabe vor allem Hoffnung machen.
Gibt es überhaupt noch Hoffnung? Das
fragen sich inzwischen viele. Ja!, sagen wir;
fragt sich nur, worauf man hofft: Wer auf
einen Impfstoff hofft, hat zurzeit noch keine
Garantie, ob überhaupt einer gefunden wird
und ob das Virus nicht schneller mutiert, als
die Wissenschaft forschen kann.
Wäre es nicht sinnvoll, die Hoffnung gleich
auf die höchstmögliche Instanz zu setzen?
Dazu empfehlen wir Gott, den Vater von Jesus
Christus. Sicher gilt es, mit verzerrten Gottesbildern
aufzuräumen. Zu oft müssen Gott
oder der Teufel herhalten, wenn wir Menschen
in unserer Gier und Selbstsucht Chaos,
ja globales Chaos angerichtet haben. Ein Beitrag
geht der Frage nach, ob „Corona“ die
Strafe Gottes ist, ober ob wir uns vielleicht
selber strafen, indem wir uns durch Ignoranz
seiner Segnungen berauben lassen?
Das Wort „Hoffnung“ verbinden wir um -
gangs sprachlich mit „vielleicht wird’s noch“.
Für die ersten Christen war Hoffnung eine
sichere Erwartung. Sie waren fest überzeugt:
Was der liebende, gute Gott zugesagt
hat, das tut er auch.
Hier stehen wir an einer bedeutsamen
Weichenstellung: Wer glaubt, hat diese Hoffnung;
wer nicht glaubt, hat sie nicht! Auch
Lektorat: Gabriele Pässler,
www.g-paessler.de
Produktion: Agentur PJI UG, Adelberg
Druck: Printendo.de GmbH
13353 Berlin, Westhafenstraße 1
Erscheinungsweise:
Unregelmäßig, ca. 4 bis 6 x jährlich
Ausgabe Juni 2020
Einzel-Abo: € 29,– inkl. Versand in D.
Einzelexemplar.: Z-kompakt € 2,95
Auch digital verfügbar. Abo-digital: € 19,-
Themen-Z € 4,95, Doppel-Nr. € 7,95
„glauben“ ist solch ein missverstandenes
Wort. Man denkt dabei an „nicht wissen“,
doch es bedeutet schlicht „tief vertrauen“,
also eine höhere Form des Wissens. Glauben
oder nicht glauben – definitiv Schwarz-Weiß
und daher gar nicht das, was man heute unter
„tolerant“ versteht. Aber wir wollen den Leser
ja nicht mit falschen Hoffnungen täuschen.
Es heißt, in den neuheidnischen deutschsprachigen
Ländern seien nur noch ca. 2 %
der Bevölkerung Christen (eine Kirchenmitgliedschaft
macht noch keinen Christen).
Demnach ist anzunehmen, dass 98 % der
Bevölkerung angstgesteuert von Hoffnung
eher wegdriften. Das ist nachvollziehbar:
Wenn man von Gott „offline“ ist, kann die
Verbindung nicht funktionieren.
Aber es gibt keinen Grund, deshalb auf
Gott oder seine Vertreter sauer zu sein, denn
auch auf Ihren Namen ist eine „unbegrenzte
Prepaid-Karte“ für eine Flatrate ausgestellt
worden: Im Voraus alles bezahlt! Es wäre
unklug, davon nicht Gebrauch zu machen.
Sichern Sie sich Ihren unlimitierten Zugang
zu dieser sicheren Hoffnung!
In dieser Ausgabe erfahren Sie weitere
Details dazu, wie Sie diese Prepaid-Karte
für sich aktivieren können. Ja, es gibt diese
sichere Hoffnung aus höchster Instanz, es
gibt sie für jeden. Der einzige Haken: Man
muss dazu im richtigen Netz „online“ gehen.
Eine hoffnungsvolle Lektüre wünscht Ihnen
Ihr
Peter Ischka
PS.: Lesen Sie auf Seite 14 über die weitere
Entwicklung in Albanien ‒ immer noch
gibt es Nachbeben und ein strenger Lockdown
hat viele an den Rand der Existenz
gebracht. Die staatlichen Hilfen sind minimal;
wir engagieren uns bei einigen Projekten.
Machen Sie bitte mit, mit Ihrer Spende.
Copyright: Wenn nichts anderes vermerkt
ist, liegen alle Rechte bei Zukunft-Europa e.V.,
Nachdruck und weitere Veröffentlichung nur
auf Anfrage bei der Redaktion.
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Auch online auf www.ZfürZukunft.de
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man einen bereits entwickelten MERS-
Impfstoff leicht verändern und anpassen.
Der Schweizer Immunologe Martin Bachmann
will ab Oktober seine Landsleute
mit seinem Impfstoff versorgen und ab
2021 den Rest der Welt. Er braucht nur
noch 95 Mio. Euro dazu.
Darf man Bedenken haben?
Eine Hoffnung jagt die andere. Auf welche
darf man hoffen?
Klaus Cichutek, Präsident des für
Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts,
betont, man dürfe die Abläufe nicht
zu sehr beschleunigen, es brauche verträgliche
und sichere Impfstoffe.
Gesundheitsminister Spahn gibt zu
bedenken: „Bis es so weit ist, könnte es
Jahre dauern. Es kann auch Rückschläge
geben“, und Dr. David Nabarro, Professor
für globale Gesundheit am Imperial
College London, fragt in einem CNN-
Bericht: „Wir können nicht sicher sein,
ob es überhaupt einen Impfstoff gegen
Covid-19 geben wird. Werden alle Tests
auf Wirksamkeit und Sicherheit bestanden?“
Viren mutieren schneller, als Wissenschaftler
forschen können; gegen
einige Viren hat man auch nach Jahren
immer noch keinen wirksamen Impfstoff
gefunden.
Also hoffen worauf?
Gibt es eine Hoffnung,
die sicherer ist als die
Milliarden teure?
Ein Kontrastprogramm
Nehmen wir an, jemand ist Christ, er hat
sich also im Laufe seines Lebens dafür
entschieden, Jesus Christus zu vertrauen,
dass er hält, was er verspricht. Durch dieses
Vertrauen ist dieser Glaubende vollkommen
entlastet von aller Schuld; er
wurde freigesprochen, also gerechtfertigt.
1 Daraus folgt ein tiefer Friede mit
Gott – im Kontrast zur allgemein vorhandenen,
natürlichen Gottesferne. 2
Dieses
Vertrauen eröffnet einen unlimitierten
Zugang zu den unverdienten Geschenken
Gottes. Unser Freund steht fest gegründet
in dieser Gunst, mit erhobenem Haupt (im
2 Z-kompakt
kompakt
Gegensatz zu Niedergeschlagenheit und
Todesangst), und zwar aufgrund dieser
Hoffnung – und hier steht dieses Wort
für „die Erwartung von etwas Sicherem“,
nämlich die unaussprechliche Auswirkung
der Größe Gottes im Alltagserleben. 3
Grenzen der Vorstellung sprengen
Aber nicht nur das; ein Christ, der in
Anspruch nimmt, was für ihn vorgesehen
ist, geht mit dem Wissen, dass er
in Christus auf sicherem Grund steht,
auch in der schlimmsten Krise, selbst
wenn der Druck die Situation ausweglos
erscheinen lässt. Er blickt über das
Tagesgeschehen hinaus in dem Wissen,
dass diese Extremsituation wie ein Praxistest
ist, der Test von bisher vielleicht
nur theoretisch gedachten Werten. Im
Bewusstsein, von Gott begünstigt zu sein,
führt ihn das zur Bewährung dessen, was
er geglaubt hat – der Glaube erweist
sich als wirksam. 4 Das wiederum untermauert
die Hoffnung als eine Erwartung
von etwas Sicherem. Diese Art von Hoffnung
kann nicht enttäuscht werden, weil
noch eine weitere Superlative ins Spiel
kommt: Das, was Gott im Zentrum seines
Wesens ausmacht, ist überreichlich in
das Herz dieses Menschen
implantiert, also in dessen
innerste Persönlichkeit
– ich spreche von agape,
der Liebe Gottes 5
(nicht
Hoffen auf den
Impfstoff, oder?
zu verwechseln mit phileo,
der Freundschaft, oder dem
eros). Gott ist Liebe – das
hat sich am deutlichsten
darin erwiesen, dass er seinen
einzigen Sohn in dieser
Welt für unsere Schuld am
Kreuz sterben ließ, um dadurch für uns
den Freispruch zu erwirken. 6 Diese Hoffnung,
oder besser gesagt: diese Gewissheit,
kann nicht enttäuscht werden, denn
durch den Geist Gottes, der jedem Christen
gegeben worden ist, wurde diese
Liebe in das Herz eingepflanzt.
Der Gott der Hoffnung erfülle jeden
Leser mit der Realität dieser Information
– mit aller Freude und allem Frieden,
der mit dem Glauben verbunden ist –,
damit jeder diese sichere Hoffnung erleben
kann durch die Dynamik des Geistes
Gottes. Er persönlich soll das Licht
anknipsen, damit jeder mit den Augen
seines Herzens sehen kann, was diese
sichere Hoffnung in solch unsicheren Zeiten
bedeutet und was der unlimitierte
Zugang zu diesen unverdienten Geschenken
Gottes uns eröffnet. Damit wird ein
lang gehütetes Geheimnis gelüftet: Christus
in euch, die sichere Hoffnung darauf,
die unaussprechlich herrliche Realität
Gottes zu erfahren. 7
Auf welche Hoffnung sollen wir nun
setzen, auf die Milliarden teure – oder auf
die von höchster Instanz, die es für uns
kostenlos gibt?
1 Paulus an die Galater, 2,16.
2 Paulus an die Philipper, 4,7.
3 Paulus an die Römer, 5,2.
4 Brief des Jakobus, 1,2–4.
5 Paulus an die Römer, 5,5.
6 Paulus an die Römer, 8,3.
7 Paulus an die Römer, 5,1–5.
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4 Z-kompakt
kompakt
Straft Gott?
Große Katastrophen werfen früher
oder später die Frage auf:
Ist das eine Strafe Gottes?
Foto: Pinterest, Riri Ronron
Um darauf eine Antwort zu finden,
müsste man wohl mehr darüber
wissen, wer dieser Gott ist – ja,
richtig: Wie „tickt“ er eigentlich?
Das Gottesbild, das wir im Unterbewusstsein
abgespeichert haben, zeichnet
einen strafenden, zürnenden Gott.
Woher kommt das? Zu einer „guten
humanistischen Bildung“ alter Schule
gehört, dass man sich die griechische
Mythologie einverleiben musste: Die
Heroen – alles sterbliche Menschen,
die aber mit „Göttern“ verkehrten. Der
erste Welt-Herrscher, Uranos, wird von
seinem Sohn, dem Titanen Kronos, entmannt
und entmachtet, worauf die Titanen
das Ruder an sich reißen. Die Titanen
wiederum werden von Kronos’ Sohn
Zeus gestürzt. Zeus sichert seine Herrschaft,
indem er seine schwangere Gattin
Metis verschlingt, da sonst deren ungeborener
Sohn seine Stelle eingenommen
hätte. Eine billige Soap von Intrigen, ein
schrecklich menschliches, wenn nicht
teuflisches Machtgerangel, das „aufgeklärten“
Menschen eigentlich peinlich
sein müsste – das ist der Stoff, aus dem
unser Gottesbild gebastelt wurde.
Zeus, der oberste olympische
Gott der griechischen
Mythologie, war
Vorbild für Michelangelos
Gemälde in der Sixtinischen
Kapelle.
Bis heute erzeugt er ein
völlig falsches Gottesbild,
auch bei Menschen, die
an Gott glauben.
Foto: © God of War Wiki
Dazu kommt noch
die Saat der römischen
Kirche: „Wenn
du nicht tust, was
wir dir sagen, dann
wird dich der Zorn
des strafenden Gottes
treffen!“ Da man
nicht so lange warten wollte, hat man
die Bestrafung gelegentlich selber in die
Hand genommen, z. B. in Form der Inquisition.
Angst war der Wind, der die Menschen
damals in die Kirche trieb. Dann
wurde eine Gelegenheit geschaffen, sich
aus der zu erwartenden Verdammnis freizukaufen
– das Geschäft mit dem Ablasshandel
boomte und lieferte die Mittel,
um die exorbitanten Kosten für den Bau
des Petersdoms zu decken. Das hat das
bereits verzerrte Gottesbild noch einmal
nachhaltig geprägt, bis heute. Nur
zu verständlich, dass die meisten mit so
einem Gott nichts zu tun haben wollen.
Gerechtfertigt!
Inmitten dieser Eskalation wagte Martin
Luther einen Aufschrei: „Gerechtfertigt
– allein aus Glauben!“ Das war vor 500
Jahren. Luther handelte sich eine Menge
Ärger ein, und auch wir heute haben noch
Probleme mit diesem „allein“: „Von nichts
kommt nichts! Wenn du etwas erreichen
willst, dann streng dich gefälligst an!“ Das
lässt uns das Leben deutlich spüren.
Luthers Erkenntnis war revolutionär
– und ist bis heute ein wichtiger Schlüssel.
Haben wir sie begriffen? Oder nehmen
wir im „Land der Reformation“ diesen
Ausspruch einfach hin, ohne ihn zu
verstehen? Das könnte jedenfalls erklären,
dass weiterhin die uneingestandene
Angst vor einem strafenden Gott verbreitet
ist. Das Gottesbild wurde noch nicht
korrigiert! Und die lutherische Kirche
heute, ihrem Erbe zum Trotz, vertreibt
ihre Mitglieder, indem sie sich von zentralen
Glaubensinhalten weitgehend entleert.
Laut Selbstauskunft
Zurück an den Anfang: Um das Gottesbild
zu korrigieren, müssen wir herausfinden:
Wer ist Gott? (Nicht irgendwelche
Theatergötter.) Bei unserem begrenzten
Verständnis sind wir auf seine Selbstauskunft
angewiesen:
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kompakt
Gott ist Liebe. Wer das nicht erfasst,
hat Gott nicht erkannt, sagt der Apostel
Johannes. Gott hat seine Liebe uns
darin gezeigt, dass er seinen Sohn in
die Welt gesandt hat, damit wir durch
ihn leben sollen. Er hat uns von Anfang
an geliebt und seinen Sohn als Sühneopfer
für unsere Sünden gegeben. Geliebte,
wenn wir erkennen, dass Gott uns so sehr
geliebt hat, motiviert uns das, auch einander
zu lieben. 1
von Gott beenden und so wieder in den
vollen Genuss all der Segens-Zuwendungen
kommen.
Genau das hat Luther
gemeint mit seinem
„Gerechtfertigt ‒ allein
durch Glauben!“
Diesen Deal können wir sozusagen für
uns unterschreiben und dann sind wir
gerechtfertigt – allein aus Glauben! Glauben
heißt, sich diesen Sachverhalt anzueignen,
sich damit zu identifizieren.
Von Natur aus sind wir sehr anfällig
für Schuldzuweisungen, wir haben ja
alle eine Menge falsch gemacht. Es ist
Wie Wasser und Feuer
Viele kennen die Geschichte vom Garten
Eden und wissen, warum der Mensch
aus diesem „Paradies“ verwiesen wurde
und die direkte Beziehung zu Gott verloren
hat. 1
Gott macht kein Wischi-
Waschi. Sünde und Gott sind wie Wasser
und Feuer, das geht nicht zusammen. In
jenem Garten also ließ sich der Mensch
auf einen Deal mit dem Teufel ein – der
Schlange. Zur selbstgewählten Unabhängigkeit
von Gott gab es als Draufgabe
noch das humanistische Denkkonzept,
die „Erkenntnis von Gut und Böse“, und
damit verbunden der große Aha-Effekt:
Es gingen ihnen die Augen auf! Und sie
„erkannten“, dass sie nackt waren.
Unmittelbar danach kündigt Gott
jedoch schon den Ausweg an: Ein Nachkomme
wird dieser Schlange den Kopf
zertreten. 2
Das ganze Alte Testament
ist eine vielfältige Ankündigung dieses
Christus, der die Menschheit aus diesem
linken Deal freikaufen wird – ganz legal,
unter Einhaltung aller juristischen Bedingungen.
Der Deal mit der Schlange führte zur
Unabhängigkeit von Gott und damit auch
zum Verlust der Segens-Zuwendungen,
die ein Leben „paradiesisch“ machen
würden. Eine logische Konsequenz!
Den Deal überboten
Dann – das ist jetzt zweitausend Jahre
her – kommt Christus und überbietet
den Preis dieses Deals. Jetzt kann jeder
diese Lösung für sich in Anspruch nehmen,
die folgenschwere Unabhängigkeit
Foto: © Screenshot, Luther (Film), Montage
Da ist keine Drohung im Spiel und
Angst kommt als Entscheidungshilfe
nicht zum Einsatz.
Von Gottes Seite ist es allein seine
Güte, mit der er uns zu einer Richtungsänderung
motivieren möchte (Fachbegriffe:
„Buße“, Umkehr). 3 Androhung
von Strafe und Injizieren von Angst,
das gehört nicht zu seinem Repertoire.
Wenn Gott Liebe ist, kann er mit Angst
und Schrecken nichts am Hut haben;
Angst kommt ja von daher, dass man mit
Strafe rechnet. 4 Wenn wir es tatsächlich
mit so einem Gott zu tun haben, dann ist
bei ihm „angstfreie Zone“. (Unkorrekterweise
stehen in deutschen Bibelübersetzungen
die Wörter „Angst“ und „Schrecken“,
wo es eigentlich „Gottesfurcht“
heißen müsste, was mit Ehrfurcht zu
tun hat.)
Was viele bei aller Klugheit übersehen
– die „komplette“ Strafe lag auf Christus:
Doch er wurde um unserer Übertretungen
willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten
zerschlagen; die Strafe lag auf ihm,
damit wir Frieden hätten, und durch seine
Wunden sind wir geheilt worden. 5
Luthers Schrei:
„Allein aus Glauben!“
daher nicht schwer, uns dafür auch selbst
bestrafen zu wollen: Unsere Gedanken,
unser Gewissen klagen uns ständig an.
Alles erledigt!
Den Schuldschein, der auf unseren
Namen ausgestellt war und dessen Inhalt
uns anklagte, weil wir die Forderungen
des Gesetzes nicht erfüllt hatten, diesen
Schuldschein hat Christus für „Nicht mehr
gültig!“ erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt
und damit für immer beseitigt. 6
Irgendwie sind wir ja alle „religiös“
programmiert: Man meint, man müsse
irgendetwas tun, um irgendeinen Gott
gnädig zu stimmen – und dabei ist man
sich nie sicher, ob das, was man tut, auch
„genug“ ist; das knechtet gerade die, die
es besonders ernst meinen.
Und jetzt kommt’s: Aber wir können
und wir müssen nichts dazu tun; Christus
hat alles „bezahlt“, was dafür nötig war.
Zum Abschluss hat er laut ausgerufen:
„Es ist vollbracht!“
Wenn wir dieses gigantische Konzept
auch nur annähernd erfassen, erleben wir
eine neue Dimension von Freiheit – das
6 Z-kompakt
kompakt
gibt uns die längst bezahlte Eintrittskarte:
„Gerechtfertigt allein aus Glauben!“
Das widerspricht allem, wie wir üblicherweise
ticken; selbst viele Christen
meinen (meist unbewusst), sie müssten
durch „religiöse Übungen“ Gott noch ein
wenig unter die Arme greifen. Zu viele
leben in einem „Wir müssen“-Modus und
haben dabei oft das Gefühl: „Wir schaffen
es nicht.“ Die Wahrheit ist: „Jesus
Christus hat alles erledigt!“, und das
kann auch in unserem Leben zur Realität
werden. Definitiv! Weil er, Christus, alles
getan hat, können wir frei sein von Angst;
und dann, dank seiner Quelle der Kraft,
können wir Dinge tun, die einem Menschen
normalerweise nicht möglich sind.
Das ist eine komplett andere Situation:
Wir müssen nichts, doch sollen wir alles
wollen, was er verfügbar gemacht hat.
Die Kehrseite der Medaille
Achtung, alles hat zwei Seiten, auch diese
Medaille!
Wer diese Eintrittskarte, dieses Ge -
schenk, nicht als Geschenk annimmt,
der befindet sich weiterhin im Unabhängigkeitsmodus,
getrennt von Gott. Das
ist keine Drohung, sondern einfach eine
Feststellung. Die Konsequenz? Es besteht
weiterhin kein unmittelbarer Zugriff auf
Segens-Ressourcen. Menschen und ganze
Gesellschaften strafen sich auf diese Weise
selbst, eben durch Segensentzug: Sie bleiben
von Gott, der Segens-Quelle, gelöst,
also Gott-los; die Kraft der Vergebung und
Heilung kann sie nicht erreichen.
Wer also sagt: „Wir schaffen das!“,
und auf die Hilfe Gottes verzichtet, der
kommt eben nur so weit, wie es die
eigene Kraft zulässt. Das aktuelle Virus
hat einen Durchmesser von 0,00014 mm –
und so ein kleines Ding setzt die ganze
Welt in Angst und Schrecken!
Gigantisch
Demgegenüber lesen wir: „Gott misst das
Universum mit seiner Spanne“; 7 nach jetzigem
Stand der Wissenschaft hat das
Universum eine Ausdehnung von 93 Mrd.
Lichtjahren.
Foto: © Wikipedia, 123rf/mousemd
Wer unter dem Schirm dieses großen
Gottes ist, 8
dem ist gigantischer Schutz
zugesagt. Wer sich nicht unter diesen
Schutzschirm begibt, der straft sich selbst.
Ja, es gibt Strafe und es gibt Gericht,
und das scheint recht schrecklich zu sein;
aber Gott will nicht, dass irgendjemand
dort endet. Gottes Absicht ist es, dass jeder
Mensch errettet wird und
erkennt, wie sehr Gott ihn liebt und wie die
Zusammenhänge in Wirklichkeit sind. 9
Die Schlange im Garten Eden, auch als
„Fürst dieser Welt“ bekannt – ihre Spezialität
ist zu rauben, zu töten und zu verderben.
Christus aber ist gekommen, damit die Menschen
das Leben haben und das im Überfluss
10 – also alle, die sich durch ihn rechtfertigen
lassen. Wie viele (die meisten, ohne es
bewusst zu wollen) sind immer noch im Einflussbereich
dieses mörderischen Fürsten
dieser Welt? Die überaus größere Mehrheit
von uns ist immer noch seiner Bosheit ausgeliefert.
Schauen Sie sich nur die Nachrichten
an: Ehebruch, Perversion, Götzenkult,
Zauberei, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht,
Parteiungen, Neid, Mord und dergleichen
mehr. (Angst und Panik erscheint dabei
noch als ziemlich normal.)
Wer in diesem Zustand gefangen
ist, der ist in der Tat gestraft
Der Gott der unbeschreiblichen Liebe
aber hat seinen einzigen Sohn gegeben,
um unsere Strafe für alle diese Bosheit
auf sich zu nehmen, damit jeder, der an
ihn glaubt, nicht verloren geht – nicht
verdammt bleibt –, sondern ewiges Leben
erfährt. Gott hat seinen Sohn nicht in die
Welt gesandt, um die Welt zu verurteilen,
sondern um sie durch ihn zu retten. 11
Wer also an Jesus Christus glaubt,
wird nicht verurteilt. Wer aber nicht
glaubt, dem kann die Strafe nicht abgenommen
werden; er hat den angebotenen
Freispruch ausgeschlagen.
So vollzieht sich das Gericht: Durch
Christus ist das Licht in die Welt gekommen,
doch die Menschen liebten die Finsternis
des Fürsten dieser Welt mehr als
das Licht, sie nahmen das Angebot nicht
an, sich in das Licht zu stellen. Immer
noch besteht die Chance, den Ort zu
wechseln; wer jedoch bleibt, wo er ist,
der bleibt am Ende endgültig dort, wo er
eben ist. Das ist nicht die Strafe Gottes,
sondern eine Selbstbestrafung, die logische
Konsequenz dessen, die Vergebung
nicht angenommen zu haben. 12
Auch wenn es manchen schwerfällt,
Geschenke anzunehmen: Diese Eintrittskarte
gibt es nur als Geschenk, und man
muss sie selber abholen.
1 1. Mose 3, nachzulesen z. B. auf www.bibleserver.com.
2 1. Buch Mose, 3,15.
3 Paulus an die Römer, 2,4.
4 1. Brief des Johannes, 4,18.
5 Jesaja 53,5.
6 Paulus an die Kolosser 2,14.
7 Jesaja 40,12.
8 Psalm 91.
9 1. Brief des Paulus an Timotheus, 2,4.
10 Evangelium des Johannes, 10,10.
11 Evangelium des Johannes, 3,16–17.
12 Evangelium des Johannes 3,16–19.
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kompakt
Foto: © Agentur PJI, Montage
Da hilft nur noch Beten!“ Das sagt
man, wenn wirklich nichts mehr
geht, wenn die eigenen Möglichkeiten
ausgeschöpft sind. Aber wie macht
man das, wenn man mit Gebet kaum
Erfahrung hat? „Lieber Gott, hilf, dass ich
keinen Virus bekomme!“ Ist es das?
Selbst geübte Beter wissen oft nicht,
was und wie sie beten sollen; doch da
springt der Heilige Geist ein und hilft uns
dabei mit unaussprechlichem Seufzen. 1
Machen Sie sich dann keinen Kopf, lassen
Sie diese „Geräusche“ einfach ungeniert
’raus.
Jesus hat einmal darauf hingewiesen,
dass wir bis jetzt noch nichts in seinem
Namen gebeten haben. Probieren Sie es
doch mal, beten Sie in seinem Namen,
wenn er das schon vorschlägt; dann werden
Sie empfangen und Ihre Freude wird
gigantisch sein! 2 Das „In seinem Namen
bitten“ könnte man damit vergleichen:
Bill Gates gibt Ihnen seine Kreditkarte
und ermöglicht Ihnen „in seinem Namen“
einen grenzenlosen Einkaufsbummel.
Hätten Sie auch gerne
Bill Gates’ Kreditkarte?
Den Jüngern Jesu ging es wie uns;
sie wollten wissen, wie man beten kann,
und Jesus erklärte es ihnen anhand eines
Modell-Gebets, das mit konkretem Inhalt
zu füllen ist. (Dass daraus einmal eine
rituelle Gebetsformel würde, war nicht
seine Absicht.)
Er sagte: „Betet ungefähr so …“ 3
• Hallo, mein himmlischer Vater! (Das
geht natürlich nur, wenn Sie sein Kind
sind; sonst könnten Sie ja nur sagen:
„Oh Gott …“)
• Ich ehre deinen Namen! Du bist Jahwe
Jireh, der Herr, mein umfassender Versorger;
Jahwe Rapha, der Herr, der
mich heilt; Jahwe Zebaoth, der Herr
der Heerscharen; Jahwe Schalom, der
Herr ist Friede; Jahwe Zidqenu, der
Herr, unsere Gerechtigkeit – um nur
einige zu nennen. Diese Namen sagen
viel über den Charakter Gottes aus.
• Deine Königsherrschaft komme! (Das
betrifft Ihr Leben und es befasst sich
mit allen Gesellschaftsbereichen, in
denen Gott noch nicht die Oberhoheit
hat – über das Gesundheitswesen z. B.
spreche ich aus: „Vater, deine Königsherrschaft
komme in diese Bereiche;
komme als der Herr, der heilt.“
• Dein Wille geschehe, wie im Himmel,
so auch auf Erden! Hier fügen wir
ein, was Gott für das jeweilige Anliegen
geplant hat, also seine To-Do-List,
die er im Himmel bereithält für Beter.
Ein einfaches Beispiel: Angst ist nicht
Gottes Wille. Gott ist Liebe, und Liebe
treibt Angst aus; und auch Jesus hat
die Angst überwunden. Das kann mal
beanspruchen auch für konkrete Situationen.
– „Dein Wille geschehe!“, das
ist übrigens keine Bitte, sondern ein
Befehl, nur um das klarzustellen: „Ich
befehle der Angst, mich zu verlassen!“
• Unser tägliches Brot gibst du uns
heute – das können wir als Dank gebet
formulieren: Gott ist Jahwe Jireh, unser
Versorger. Er weiß, was wir benötigen,
und ist besorgt um uns.
• Vergebung ist ein sehr wichtiger Faktor:
Vergib mir meine konkrete Schuld
(nennen Sie Fakten), so wie auch ich
meinen Schuldnern vergeben habe
(nennen Sie Namen). „So wie“, das
bedeutet im Umkehrschluss: Wenn
ich nicht vergebe, dann kann mir nicht
vergeben werden – und das wäre doch
äußerst ungünstig.
• Führe mich in der Versuchung: Versuchung
an sich ist noch keine Sünde,
sondern nur ein (zweifelhaftes!) Angebot
– wenn aber Gott uns führt, werden
wir Überwinder sein.
• Rette uns von dem Bösen! Wenn Gott
unser Vater ist, dann sind wir in der Welt,
aber nicht mehr von der Welt; im Glauben
haben wir dann die volle Erlösung emp-
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kompakt
Foto: © Agentur PJI, Montage
fangen – dank dem, was Jesus am Kreuz
für uns getan hat, für dich und für mich.
Die Erlösung ist der Startschuss für die
Errettung; diesen ständigen Vorgang
nennt man in der Fachsprache „Heiligung“,
das bedeutet, dass die Beziehung
zu Gott vertieft wird.
• Wenn wir dann noch sagen: Dein ist
das Reich und die Kraft und die
Herrlichkeit in Ewigkeit, dann erinnern
wir uns daran, dass der Heilige
Geist uns die volle Ladung dieser Kraft
übergeben hat (und das wirkt sich auch
darauf aus, wie wir beten).
Bedenken Sie: Im Gebet geht es in
erster Linie darum, dass Ihr Herz in Einklang
kommt mit Gottes Herz, damit Sie
seinen Willen erkennen – und den sprechen
Sie dann aus.
Gebet ist auf keinen Fall, Gott zu belabern
oder zuzutexten; wir brauchen ihn
nicht zu überreden, unsere Probleme zu
lösen, als ob wir ihn manipulieren könnten.
Stellen sie sich vor, der Landwirt
betet um den dringend benötigten Regen
und der Urlaubsgast für Sonnenschein.
Besonders „unerhört“ ist es, wenn wir
ihn um etwas bitten, das er uns bereits
gegeben hat. Oder würden Sie ein solches
Gebet erhören wollen?
Der große Missionar Paulus hat für uns
gebetet, für Sie, dass Sie erfassen mögen,
was wir schon alles bekommen haben, wie
überwältigend groß diese Kraft ist, die sich
als Wirkung seiner Macht und Stärke an
Ihnen zeigt. Sie merken: Das birgt unvorstellbare
Dimensionen in sich. 4
Auf keinen Fall
Gott zutexten und plappern
wie die Götzenanbeter.
Aber auch zu erbitten, was
er uns schon gegeben hat,
kann man sich sparen
An anderer Stelle legt Jesus noch eins
drauf, was den Inhalt des Gebets betrifft:
„Wenn ihr etwas auf der Erde als verbindlich
erklärt, wird es im Himmel verbindlich
sein, und wenn ihr etwas auf der
Erde auflöst, wird es im Himmel aufgelöst
sein. Und wenn zwei von
euch auf der Erde durch den
Geist Gottes übereinkommen,
irgendeine Sache zu erbitten,
so wird sie ihnen von meinem
und eurem himmlischen
Vater gegeben. Denn wo zwei
oder drei in der Autorität meines
Namens zusammen sind,
da bin ich auch heute gegenwärtig.“
5
Ein weiteres Modellgebet
liefert Jesus in Johannes 17, und auch das
sollen wir mit konkretem Inhalt füllen:
„Heiliger Vater! (Der ist übrigens im
Himmel und nicht in Rom.) Bewahre sie
in deinem Namen, den du mir gegeben
hast, damit sie so eins sein können gleich
wie wir!“ Das ist übrigens die Voraussetzung,
dass wir überhaupt in seinem, Jesu,
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Namen beten können wie oben dargelegt:
Wo wir erkennen, dass es um seinen
Namen geht (und nicht um meinen
oder den einer Organisation), dort fängt
Einheit an. Das macht Gebet erst richtig
effizient.
„Ich bitte nicht, dass du sie aus dieser
schnöden Welt wegnimmst, sondern dass
du sie bewahrst vor dem Bösen.“
„Heilige sie durch die Wahrheit! Dein
Wort ist Wahrheit.“ 6
Diese drei Elemente sind wichtig für
wirkungsvolles Gebet: (1) Wir sollen nicht
aus der Autorität seines, Gottes und Jesu
Christi, Namens fallen. (2) Die Welt ist
durch und durch böse, und das Schlimmste
sind die religiösen Imitationen; davor sollen
wir bewahrt werden; (3) dazu braucht
es die Wahrheit, die aus der Offenbarung
des Wortes Gottes kommt.
Diese drei letzten Punkte sind Gebete
für die Christenheit; wir brauchen sie,
damit wir Christen das sein können, wozu
Gott uns eigentlich vorgesehen hat.
Ich wünsche Ihnen siegreiches Gebet
zu zweit oder dritt, wodurch Jesus bei
Ihnen zu Hause gegenwärtig ist. Planen
Sie ein Gedeck mehr ein.
1 Paulus an die Römer, 8,26.
2 Evangelium des Johannes, 16,24.
3 Evangelium des Matthäus, 6,9–14.
4 Paulus an die Epheser, 1,17–21.
5 Evangelium nach Matthäus, 18,18–20.
6 Evangelium nach Johannes, 17,9–19.
Sie könnten ein Buch
schreiben
... ja, warum eigentlich nicht?
Ihre Texte – korrekt, verständlich, interessant
Ihr Erfahrungsreichtum für die Nachwelt
Z-kompakt 9
kompakt
Die ersten Christen und
zwei schwere Epidemien
… danach waren sie doppelt so viele
Angesichts der aktuellen Pandemie
fragen sich Christen: Wie können
wir jetzt ein Segen sein? Ein Blick
in die Kirchengeschichte zeigt es uns:
indem wir Ruhe bewahren, uns um Mitmenschen
kümmern und die Königsherrschaft
Gottes ausbreiten.
Unter Kaiser Mark Aurel wütete
165–180 n. Chr. im Römischen Reich die
„Antoninische Pest“; laut Medizinhistorikern
vermutlich eine Pockenepidemie.
Die Pocken waren in Europa neu. Viele
starben daran, in den 15 Jahren raffte die
Epidemie ein Viertel bis ein Drittel (!) der
Bevölkerung hinweg.
Siebzig Jahre später, 251 n. Chr.,
schlug eine neue Seuche zu – mit ähnlich
hoher Sterblichkeit, dieses Mal waren es
möglicherweise die Masern. Die Epidemien
schwächten Streitmacht und Gesellschaft
Roms. Nicht nur in Italien wurden
Dörfer und Städte menschenleer und verödeten.
Verglichen damit ist das „Coronavirus“
ziemlich harmlos. Treten wir also
einen Schritt zurück, um das große Bild
zu betrachten: Heute geht es uns weit
besser als damals, was Gesundheit und
Fresko eines christlichen Agape-Festes, das das Brechen des
Brotes zeigt. Griechische Kapelle, Catacombe di Priscilla,
Rom. 2. bis 4. Jh. Foto: © Wikipedia/André Held
Lebenserwartung angeht; die Medizin
hat in den letzten 100 Jahren große Fortschritte
gemacht.
In der Minderheit
Wie reagierte die damals marginale Kirche
auf diese Katastrophen? 165 n. Chr.
waren nur 0,08 % der Bevölkerung im
Römischen Reich Christen, insgesamt
etwa 45 000 Menschen. Zu Beginn der
zweiten Seuche, 251 n. Chr., waren es
bereits 1,9 %, insgesamt 1.171.000 Menschen;
aber immer noch waren die Christen
statistisch dem heidnischen Rest weit
unterlegen und zudem häufig staatlicher
Verfolgung ausgesetzt.
Der Religionssoziologe und Universitäts-Dozent
Rodney Stark (geb. 1934) ist
überzeugt: Diese Epidemien haben viele
zugrunde gerichtet – aber sie trugen zur
Ausbreitung des Christentums bei. Das
schreibt er in Der Aufstieg des Christentums.
Neue Erkenntnisse aus soziologischer
Sicht; 1 hier eine Zusammenfassung
aus dem Kapitel „Epidemien, Netzwerke
und Bekehrung“:
Jede Krise ist eine Chance
Die Kirchenväter Cyprian, Dionysius
und Eusebius zeigen in ihren Schriften,
wie diese Epidemien dem Christentum
Vorschub leisteten: Die heidnischen
– römischen und hellenischen – Philosophien
boten weder Sinn noch Trost; das
Christentum konnte viel besser erklären,
warum diese schrecklichen Zeiten über
die Menschheit hereingebrochen waren,
und es gab Hoffnung für die Zukunft.
Der Glaube der Christen gab dem Leben
einen Sinn, auch mitten in Todesgefahr.
Ein weiterer Faktor: Die Christen kümmerten
sich umeinander und sie waren eng
miteinander verbunden. Deshalb kamen sie
in Katastrophen besser zurecht – es überlebten
viel mehr Christen als Heiden, daher
wuchs ihr Anteil (auch ohne Berücksichtigung
der Neubekehrungen). Dieses „Wunder“
brachte noch mehr Heiden zum christlichen
Glauben.
Soziologen haben festgestellt, dass in
Notzeiten oft die bisherige Religion verworfen
wird – man sucht sich eine neue.
Anders ausgedrückt: Jede Krise ist eine
Chance, man kann sie nutzen oder verstreichen
lassen. Damals erwies sich das Christentum
inmitten der Seuchen als stark und
attraktiv; es wurde zu einer „Lebens-Bewegung“,
es bewegte zu Gemeinsinn und
stellte damit seinen ideellen Wert unter
praktischen Beweis.
Die Seuche als Prüfung der Liebe
Cyprian, Bischof von Karthago, fand gute
Worte für die Epidemie; 251 schrieb er in
einem Brief, die Pest sei eine Gelegenheit
zur „Erneuerung“:
„Wie passend, wie notwendig ist es,
dass diese Pest, die schrecklich und tödlich
scheint, die Gerechtigkeit eines jeden
prüft und die Gesinnung der Menschheit
erforscht: ob die Gesunden sich um die
Kranken kümmern, ob Angehörige ihren
Verwandten die gehörige Liebe erweisen,
ob die Herren Erbarmen haben mit
ihren kranken Sklaven, ob die Ärzte die
Bedrängten nicht im Stich lassen.“
Die Christen ermahnte er, den Tod
nicht zu fürchten und die Verstorbenen
als Samen neuen Lebens zu betrachten.
10 Z-kompakt
kompakt
Largo Mercatello in Neapel während der Pest. Gemälde
von Domenico Gargiulo (1609–1675). Nationalmuseum
San Marino. Foto: © Wikipedia
Die christliche Lehre – dass es Gottes
Gebot ist, einander opferbereit zu
lieben – war ein wahrhaft revolutionäres
Rezept. 260 n. Chr. verfasste Dionysius,
Bischof von Alexandria, eine ausführliche
Würdigung der heldenhaften Taten der
Christen seiner Stadt: Viele verloren ihr
Leben, weil sie selbstlos Kranke pflegten;
Heiden hingegen flohen aufs Land und
ließen die Erkrankten im Stich.
Laut Dionysius
„... erwiesen die meisten unserer christlichen
Brüder grenzenlose Liebe und Treue,
schonten sich nie und dachten nur an die
anderen. Der Gefahr nicht achtend, pflegten
sie die Kranken, besorgten alle ihre
Bedürfnisse und dienten ihnen in Christus,
und mit ihnen verließen sie dieses
Leben in heiterer Freude. Auf diese Weise
verloren die besten unserer Brüder ihr
Leben – solcher Tod, Frucht großer Frömmigkeit
und starken Glaubens, kommt in
jeder Hinsicht dem Martyrium gleich.“
Ein internes soziales Netz
Dieses Wertegerüst und die Mildtätigkeit
in Krisenzeiten ließen die Kirche
stark wachsen. Ein Jahrhundert später
beklagte Kaiser Julian, angesichts der
Nächstenliebe der „Galiläer“ verblasse
die der Heiden; in einem gnadenlosen
Weltreich hatten die Christen ein eigenes
soziales Netz geknüpft. Was bewegte sie
dazu, und was war die Triebkraft? Jesus
lehrt in Matthäus 25,35–40:
„Denn ich war hungrig und ihr habt
mir zu essen gegeben; ich war durstig
und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich
war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen;
ich war nackt und ihr habt
mir etwas anzuziehen gegeben; ich war
krank und ihr habt mich versorgt; ich war
im Gefängnis und ihr habt mich besucht.
[…] Ich versichere euch: Was ihr für einen
meiner geringsten Brüder oder für eine
meiner geringsten Schwestern getan
habt, das habt ihr für mich getan.“
Die Christen bestellten Diakone zum
Dienst an Kranken, Gebrechlichen, Armen
und Behinderten. Sie taten Gutes und
kümmerten sich um die Notleidenden;
dies taten sie nicht nur an ihresgleichen,
sondern auch an Kirchenfremden, und retteten
so auch vielen Heiden das Leben –
und die schlossen sich den Christen an.
Was nicht tötet, härtet ab
Die Christen pflegten die Kranken und
riskierten dabei ihr Leben. Warum gab
es hinterher so viel mehr Christen als
zuvor?
Wenn alles zusammenbricht, reduziert
schon eine Grundversorgung die Sterblichkeit
enorm – ist jemand zu schwach, um
sich Wasser zu holen und Essen zu machen,
kann es ihm das Leben retten, wenn
jemand ihm auch nur halbwegs ordentlich
zu essen gibt. Mediziner glauben, dass
sorgfältige Pflege allein die Sterblichkeit
um mindestens zwei Drittel senken kann,
ganz ohne Medikamente. Von den Heiden
starben 30 %, die Sterblichkeit der Christen
lag bei nur 10 %; dadurch stieg deren
Anteil an der Bevölkerung.
Die Christen, die überlebten, waren
fortan immun; damals wusste man darüber
noch wenig und so schienen sie ihren
Mitmenschen wie magisch geschützt –
das galt als ein Wunder. Nach der Epidemie
genossen die Christen höheres
Ansehen als zuvor, und es gab mehr gute
Beziehungen auch zu Heiden.
Rodney Starks Fazit: In diesen beiden
Epidemien habe sich dank der Reaktion
der Christen darauf der Anteil der Christen
im Römischen Reich jedes Mal verdoppelt.
Um 300 n. Chr. waren es bereits 10,9 %.
Wie wäre es, die aktuelle Krise durch
diese Brille zu sehen?
Bearbeiteter Auszug aus „Wie die ersten Christen mit
zwei schweren Epidemien umgingen“, hg. von Joel
News, http://joel-news.net/.
1 Rodney Stark, Der Aufstieg des Christentums. Neue
Erkenntnisse aus soziologischer Sicht. Weinheim: Beltz
Athenäum 1997.
Von den ersten Christen lernen
Ein
Schlüssel für alle,
die Kirche nicht nur als
Hobby betreiben.
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und Gruppen
Hier kommen wir dem näher, was Jesus meinte,
als er von Einheit sprach. Mit Anleitung für‘s persönliche
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kompakt
Das Virus und der blockierte Odem
„Guter Hoffnung“ trotz Pandemie?
Frank H. Wilhelmi
Foto: © 123rf, lightfieldstudios, Montage
Hoffnung ist die freudige Zuversicht,
auf eine gute Zukunft
zu zugehen. Wie kann das gelingen
in einer Welt im „Shutdown“? Sicher
nicht, indem wir die Situation schönreden
oder eine rosarote Brille aufsetzen – aber
vielleicht sollten wir unsere Hoffnung auf
ein solideres Fundament stellen.
Der Begriff „Hoffnung“ taucht auf in
dem berühmten 13. Kapitel des Paulusbriefes
an die Korinther:
Jetzt sehen wir alles nur wie in einem
Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht
zu Angesicht. Jetzt erkenne ich
stückweise, dann aber werde ich genau
erkennen, wie auch ich erkannt worden
bin. Was für immer bleibt, sind Glaube,
Hoffnung, Liebe, diese drei. Aber am
größten von ihnen ist die Liebe. 1
Wenn eine Frau schwanger ist und ein
Kind erwartet, sagt man, sie sei „guter Hoffnung“.
Wir meinen damit die Vorfreude auf
das Kind, das im Mutterleib heranwächst.
Wir sehen seine Gestalt im Ultraschall
„undeutlich“, dann aber, nach der Geburt,
„von Angesicht zu Angesicht“. Erst erkennen
wir es nur „stückweise“, dann aber
erkennen wir es deutlich. Eine Schwangerschaft
ist eine spannende Phase; sie
kann zuweilen von Ängsten begleitet sein,
von der Unsicherheit, dass es zu Komplikationen
kommen könnte. Wir wünschen uns,
dass es gut geht. Doch das Leben verläuft
nicht immer so, wie wir es uns wünschen. –
Hoffnung?
Bei diesen Versen steht üblicherweise
die Liebe im Mittelpunkt; hier nehmen
wir Hoffnung in den Blick: Das hebräische
Wort bedeutet „in freudiger Erwartung
vertrauen, dass etwas Gutes geschieht“.
Die Hoffnung, von der hier die Rede ist,
geht über das übliche „Vielleicht, vielleicht
auch nicht“ hinaus; sie ist eine
„zuversichtliche Erwartung“, die Gewissheit,
dass sich etwas erfüllt. – Hoffnung?
Eines aber wissen wir:
Denen, die Gott lieben, wirken alle Dinge
zum Guten mit, denen, die nach seinen
Absichten berufen sind. Denn die
er (Gott) vorhererkannt hat, die hat er
auch vorherbestimmt, dem Bilde seines
Sohnes gleichgestaltet zu sein, denn er
sollte der Erstgeborene unter vielen Brüdern
sein. 2
Hier nennt Paulus den Grund seiner
Hoffnung. Wie war das bei Paulus?
Zunächst – gelinde gesagt – mochte er
diesen Jesus Christus gar nicht, sondern
verfolgte dessen Anhänger bis in den
Tod. Aber Paulus war nach Gottes Vorsatz
dazu berufen, dem Bild Jesu Christi
gleichgestaltet zu werden. Wenn denen,
die Gott lieben, „alle Dinge zum Guten“
mitwirken, dann heißt das, dass sie echten
Grund zur Hoffnung haben, denn das
Fundament ihrer Zuversicht stützt sich
auf Gottes Handeln und ihr Mitwirken
(Letzteres im Sinne von „nicht dagegenwirken“).
Nur dann ist Hoffnung begründet;
alles andere wäre Illusion, An maßung
oder Irrglauben; die darauf bauen, befinden
sich auf Treibsand. Im konkreten
Fall: Wenn eine Pandemie kommt, hat solche
Hoffnung keinen Bestand.
Die Voraussetzungen: geschenkt!
Im ersten Brief des Paulus an die Korinther
werden die Voraussetzungen
ge nannt, die es braucht, damit Leben in
Hoffnung gelingt. Diese Voraussetzungen
sind Charis men – Gaben, Geschenke –,
und diese Gaben hält Gott für jeden Menschen
bereit, damit der guter Hoffnung
sein kann. Wir lesen aber auch, dass
alle Gaben, einschließlich Wohlstand
und Gesundheit, nichts nützen, wenn wir
nicht diese Liebe in uns tragen:
Wenn ich meinen ganzen Besitz an die
Armen verteile, wenn ich sogar bereit bin,
mein Leben als Märtyrer zu opfern, aber
keine Liebe habe, nützt es mir nichts. 3
Glaube, Hoffnung und Liebe sind im
Wesen Jesu untrennbar verbunden und
sie sind Voraussetzung dafür, dass das,
was „Leben“ ist, diese Bezeichnung auch
verdient: Es ist kein bloßes Überleben.
Leben in Gott ist Glaube und Hoffnung –
und aufgrund einer Wesensveränderung
kann sich diese Gewissheit in uns verankern.
Wenn wir beten: „Dein Reich
komme auf Erden, wie es schon im Himmel
ist“, dann gilt das für jene, die Gott
lieben. Diese Liebe ist die gegenseitige
12 Z-kompakt
kompakt
Liebe zwischen Schöpfer und Geschöpf
(wobei die Liebe des Geschöpfes, des
Menschen, nur Antwort auf Gottes Liebe
zu ihm sein kann).
In der Triade „Glaube, Hoffnung, Liebe“
ist die Liebe ist das Größte, die Krönung
des Dreiklangs! Die Liebe ist das Bindeglied
zwischen Gegenwart (Glaube) und
dem Plan Gottes (Hoffnung). Und – sie
endet nie!
Das neue und das uralte Virus
Diese Welt erlebt eine Apokalypse
(griech. apokálypsis – „Enthüllung“ von
etwas, das bisher verschleiert war), eine
Zeit, in der die Folgen des Getrenntseins
von Gott durch Sünde offenbar werden
und sich zuspitzen. Auch die Dimension
der Hoffnung (= Gewissheit) wird solche
Enthüllung erfahren: In der Welt habt ihr
Angst; aber seid guten Mutes, ich habe
die Welt überwunden. 4
Wie kommt es, dass die äußeren
Erscheinungen, Erfahrungen und Erlebnisse
uns oft nicht wie ein Heilsplan
erscheinen, sondern eher nach Krieg und
Zerstörung aussehen?
Welches Virus schleicht sich da ein
und verbreitet sich unter den Menschen,
dass es unsere Hoffnung raubt, unseren
Glauben in Zweifel wendet und die Liebe
erkalten lässt?
Kann uns das Corona(= Kranz, Krone)-
Virus eventuell ein Bild für diesen Zustand
liefern?
Die Virologen sagen uns, dass Covid-19
über die Atemwege in die Lunge gelangt
und sich dort ausbreitet. Wenn unser
Immunsystem damit überfordert ist, gerät
es in Panik, die Lungenbläschen blähen
sich auf und das kann zu multiplem Organversagen
führen, zum Tod.
Da bildete Gott, der HERR, den Menschen
aus Staub vom Erdboden und
hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so
wurde der Mensch eine lebende Seele. 5
Gott erschuf den Körper des Menschen
aus Elementen der Erde; aber erst durch
den Atem Gottes wurde der Mensch ein
lebendiges Wesen, eine „Seele“. Bildlich
gesprochen sind alle Menschen, auch jedes
neugeborene Kind, Träger des göttlichen
Atems. Dieser Atem ist „das“ Leben, ist
die Vitalität, die Geschöpf und Schöpfer
in gegenseitiger Liebe verbindet. Dieses
Leben aus Gott hat Ewigkeits charakter.
Doch dann betritt im Paradies ein
Virus die Bühne, das durch die Schlange
(ein Tier) – auf den Menschen übertragen
wird! Dieses Tier repräsentiert die
Rebellion gegen Gott, und durch die
Gott hauchte Atem
in meine Lungen
Clay Bentley, ein Corona-Überlebender
aus dem US-Bundesstaat Georgia,
erzählt von einem besonderen
Erlebnis. Im März berichteten amerikanische
Sender wie CBS, CBN und Fox davon.
Bentley hatte zunehmend Atemnot, weil
sich seine Lungen mit Wasser füllten.
Wegen der Atembeschwerden fuhr
er zur nächstbesten Notaufnahme; dort
stellte man Lungenentzündung fest und
schickte ihn nach Hause. Es ging ihm
immer schlechter, deshalb suchte er
einige Tage später erneut das Krankenhaus
auf, und nun wurde eine Corona-
Infektion diagnostiziert.
„Zwölf Tage war ich dort; am fünften
oder sechsten Tag sagten die Ärzte, sie
hätten alles versucht, aber mein Zustand
habe sich nur weiter verschlechtert.“ Die
Ärzte diskutierten, wie die Flüssigkeit
aus der Lunge zu bekommen wäre.
In dieser Situation, so Bentley, hatte er
den Eindruck, als sage Gott zu ihm: „Du
Sünde kommt es zum Verlust der Einheit
zwischen Schöpfer und Geschöpf:
Der Mensch ist vom Odem Gottes abgeschnitten
und damit auch von den göttlichen
Lebens-Gaben Glaube, Hoffnung,
Liebe. Von nun an lebt er aus dem Geist
der Schlange, aus den Elementen der
Biosphäre und nicht mehr aus der göttlichen
Quelle. Er schöpft nur noch aus dem
Weltlichen, und mit seinem gottesfernen
bist auf dem Wege der Genesung.“ Gegen
drei Uhr früh war er dann „am Ende“,
konnte kaum noch atmen. Es fühlte sich
an, als läge ihm ein Doppelzentner auf
der Brust, das Atmen war ihm einfach
unmöglich. „Doch dann spürte ich, wie
Luft in meine Lungen strömte. Als gläubiger
Christ kannte ich Gottes Gegenwart,
konnte sie wahrnehmen. Ja, er blies Luft
in meine Lungen.“
Am nächsten Morgen bei der Visite
sagte der Arzt: „Gestern ging es Ihnen
so schlecht wie noch nie, und heute
haben Sie kaum noch Flüssigkeit in der
Lunge. Darf ich Sie fragen: Beten Sie?“
Bentley bejahte; darauf der Arzt: „Wenn
Menschen beten, fließt positive Energie
in den Körper und er fängt an, sich
selbst zu heilen – das habe ich schon oft
erlebt.“ Bentley erwiderte: „Das können
Sie gerne so sehen; aber ich sage Ihnen:
Heute Nacht kam Gott in dieses Zimmer
und er hat mich geheilt.“
Quellen: https://www.fox5atlanta.com/news/georgiacovid-19-victim-i-feel-totally-restored-now;
https://vfinews.com/en/news/march-31-2020/god-breathed-into-my-lungs-and-healed-me
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Ja, wir haben eine Krise, doch
Albaner sind noch ärmer ...
Nach über 1500 Erdbeben seit November 2019 hat
sich durch den harten Shutdown die Not dieses Volkes
weiter zugespitzt.
„Was ihr einem der Geringsten getan habt,
habt ihr mir getan“, sagt Jesus. Durch die Zusammenarbeit
mit der AMOS-Mission ist uns das Land
nahe geworden. AMOS leistet Hilfe direkt an bedürftige
Menschen in den vernetzten Kirchen.
Viele haben jetzt auch noch ihre schlecht bezahlte
Arbeit verloren. Es gibt keine staatliche Soforthilfe.
Viele stehen vor dem Nichts.
Selbst wenn durch unser Engagement nur einigen
Hundert geholfen werden kann, so macht es für
diese den Unterschied. Etliche entscheiden sich
für ein Leben mit Jesus, weil der Liebesdienst der
AMOS-Mission vor Ort überzeugt.
Wir können so viel unterstützen, wie Spenden dafür
eingehen. Jeder Beitrag hilft! Gerade gilt es Transportkosten
von ca. € 1000 für 40 t Sachspenden
abzudecken. Vielen Dank für Ihren Beitrag.
Spenden Sie an Mission is possible e.V.
IBAN DE 23 6105 0000 0049 0096 08
Zweck: Albanien, KSK-Göppingen
Spendenquittungen werden ausgestellt.
Mehr Infos: www.mission-is-possible.de/alb
Streben nach Reichtum, Geltung, fehlgeleiteter
Liebe (Erotik, Sex, Pornografie,
Abtreibung, geschlechtlicher Verirrung
etc.) er-schöpft er die Schöpfung. Mithilfe
künstlicher Intelligenz, Biotechnologie
und Genmanipulation sucht er nach
einem Idealbild des Menschen, nach perfekter
Schönheit, völliger Gesundheit und
ewigem Leben.
Das Virus zeigt uns die Folgen
Das Corona(= Krone)-Virus erinnert uns
an die Grenzen dieser Selbstverabsolutierung;
es verweist auf die Macht des
Unsichtbaren, gegen die alle menschlichen
Schwerter (Geld, Macht, Waffen)
stumpf sind und die an keiner Grenze
haltmacht. Das Coronavirus zeigt uns
die Folgen des Mangels an Geist: Wir
sind nicht an der Quelle angeschlossen,
sondern missbrauchen unsere Fähigkeiten
in egoistischer Anmaßung gegen über
Natur und Mitmenschen. Die Folge ist
Todesangst, denn dieses Leben ohne Gott
endet mit dem Tod, und das Virus stellt
uns diese Grenze vor Augen – trotz aller
Errungenschaften haben wir das Leben
doch nicht im Griff.
Die Angst vor dem Virus macht deutlich,
wie verletzlich all das ist, was wir für
Leben halten und worauf wir unsere Hoffnung
gesetzt hatten; Autos, Flugzeuge,
Geschäftsreisen, Urlaub, Kontakte außerhalb
der eigenen Wohnung – alles, was
wir für unverzichtbar hielten, steht plötzlich
still. Das Geld, das wir für die Hungernden
auf der Welt nicht übrighaben,
die Liebe (agape), die uns mangelt, um
die ungeborenen Kinder lebend zur Welt
zu bringen oder um den Flüchtenden ein
Zuhause zu geben, diese Lücken verweisen
auf die Ursache unserer Angst: Sie
liegt im Mangel an Verbindung mit dem
liebenden Schöpfer.
Krone ab!
Da wir nun von Gottes Atem getrennt sind
(Sünde = Gottesferne), bleibt uns weder
Hoffnung noch Glaube und auch keine
Liebe, kein Raum zum Atmen (Empfang)
des göttlichen Geistes. Nehmen wir die
Krone (= Corona), mit der wir uns selbst
die Macht anmaßten, vom Kopf und ziehen
wir den Geist Christi an, den Geist
der Liebe, die sich sogar eine Dornenkrone
hat aufsetzen lassen, und des
Dienens. Kehren wir um! Jesus Christus
allein ist die Quelle der Hoffnung und des
Lebens! Er hat das Virus „Tod“ besiegt!
1 1. Brief des Paulus an die Korinther, 13,12–13.
2 Paulus an die Römer, 8,28–29 (Zusatz in Klammern
hinzugefügt).
3 1. Brief des Paulus an die Korinther, 13,3.
4 Evangelium nach Johannes, 16,33b.
5 1. Buch Mose, 2,7.
14 Z-kompakt
kompakt
Liest man den „König der Propheten“,
das Buch Jesaja 1 , ist es erstaunlich,
wie viele Parallelen zum aktuellen
Zeitgeschehen sich finden lassen, obwohl
diese Worte vor 2700 Jahren an das jüdische
Volk und an Jerusalem gerichtet
waren. „Erinnert euch an das, was die Propheten
vorausgesagt haben,“ 2
empfiehlt
der Apostel Petrus den ersten Christen.
Selbst Jesus bestätigte, dass Jesaja den
Punkt getroffen hat, er zitiert ihn wörtlich:
„Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,
aber ihr Herz ist weit von mir entfernt.“ 3
Gott zeigt dem Volk durch den Propheten,
wohin sie in der Unabhängigkeit von
ihm geraten sind: „Rinder kennen ihren
Besitzer, aber ihr habt keine Erkenntnis,
mein Volk hat keine Einsicht … Eine sündige
Nation, schuldbeladene verderbte
Übeltäter, sie haben Gott verlassen.“ 4
Falsche Wege verlassen
Der Prophet ruft zur Umkehr auf, dazu,
falsche Wege zu verlassen, und zeigt
zugleich eine Perspektive, durch die die
gesamte Schuld der Nation reinzuwaschen
sei: „Wenn eure Sünden rot wie Purpur
sind, weiß wie Wolle sollen sie werden“
5 – und bringt damit eine der vielen
Vorankündigungen der Erlösung, die sich
in Jesus Christus erfüllt hat. „Durch sein
Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen
wie in einem reinigenden Bad von ihr
abgewaschen.“ 6 Um welche Schuld könnte
es sich bei Deutschland handeln? Denken
wir nur an die fünfundvierzig Jahre Abtreibung
von mindestens vier Millionen Kindern
(andere Schätzungen sprechen von
acht Millionen). Aber Gott will nicht, dass
irgendwelche verloren gehen, sondern
dass alle umkehren können. Wenn wir
nicht umkehren, strafen wir uns selbst.
Verharren wir aber in der Unabhängigkeit
von Gott, kann uns noch Schlimmeres
treffen: „Macht euch nichts vor! Gott lässt
keinen Spott mit sich treiben. Was der
Mensch sät, das wird er auch ernten.“ 7
Sind die Katastrophen und Krisen nicht
die Ernte von dem, was wir gesät haben?
Papst Franziskus hat es in seinem Gebet
vom 27.03.2020 so ausgedrückt:
Foto: © Agentur PJI, Montage Covers „Das Spiel“, Kosmos
Deutschlands bester Weg
aus der Coronakrise
„Wir haben vor deinen Mahnrufen
nicht angehalten, wir haben uns von
Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit
nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht
auf den Schrei der Armen und unseres
schwer kranken Planeten gehört. In dieser
Fastenzeit erklingt ein eindringlicher
Aufruf: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen
mit Fasten, Weinen und Klagen.“
Gott lädt zur Umkehr ein
Hinter „Umkehr“ verbirgt sich eine einfache
Logik: Wenn wir in einer falschen
Richtung unterwegs sind, müssen wir
anhalten und dann die Richtung wechseln
– am besten wählen wir die, die Gott
vorschlägt. Wir können davon ausgehen,
dass er den ultimativen Überblick hat. Der
Mensch ist damit beschäftigt, Probleme zu
lösen, die er gar nicht hätte, wenn er sich
an Gottes Anweisungen gehalten hätte.
Hochmut und Eigensinn sind in Gottes
Augen wie Götzenkult; dem widersteht er.
Jesaja fährt fort mit einer Auflistung
von Verhaltensweisen, die mit Gott
auf keinen Fall vereinbar sind. Stellen
wir dieser Liste die aktuelle Situation
Deutschlands gegenüber, dann entdecken
wir weitere Parallelen:
- Sie haben auf Wahrsagerei gesetzt
(allem wird geglaubt, nur nicht Gott)
- Das Land ist stolz auf Silber und Gold
(Deutschland ist reich)
- Götzen überziehen das Land
(Mammon, Ego, Esoterik …)
- Sie beten Machwerke ihrer Hände an
(Ingenieurskunst als Erfolgsgarant)
- Menschen haben sie erniedrigt
(Vollzeitarbeit mit zu geringem Lohn),
- den Mann entehrt
(der Mann ist nur selten noch Haupt
der Familie)
- er verkriecht sich in den Höhlen
(Kontaktverbot, Quarantäne)
- Hochmut der Männer
(„sie interessieren sich nicht für Gott“)
Erstaunlich, wie deutlich die
Parallelen in dieser Passage sind!
Z-kompakt 15
kompakt
Jesaja und wir –
weitere Parallelen folgen
Doch die Parallelen von Jesaja zur Jetztzeit
gehen noch weiter: 9
Foto: © 123rf/salajean, Montage
„Sie werfen ihre silbernen und goldenen
Götzenfiguren (Deutschlands
funktionierendes Wirtschaftsleben), die
sie mit viel Mühe angefertigt haben,
achtlos den Ratten hin (2020 ist in China
das „Jahr der Ratte“; die Virusausbreitung
begann mit dem chinesischen Neujahr)
und den Fledermäusen (laut RKI
Ursprungsträger des Coronavirus), um
so schnell wie möglich in Felsspalten und
Höhlen zu verschwinden (Quarantäne, zu
Hause). Eine tiefe Furcht wird sie packen
(Ansteckungsgefahr und Wunsch nach
Veränderung): Wenn der Herr sich in seiner
Pracht und Majestät erhebt, ist das
absolut Ehrfurcht einflößend. – Hört endlich
auf, euch auf Menschen zu verlassen!
(‚Wir schaffen das!‘) Sie vergehen wie ein
Lufthauch.“ 8 Ist nicht exakt das passiert:
Wir opfern unsere Wirtschaft und unser
Finanzsystem einem Virus, das im Jahr
der Ratte von Fledermäusen ausging?
Hat Jesaja gesehen,
wie im Jahr der Ratte
Fledermäuse die
Menschen durch Angst in
die Höhlen treiben?
… weil er uns segnen will
Wir lesen hier von – und wir erleben –
eine eindringliche Erschütterung, und sie
möchte zur Umkehr von den falschen Wegen
führen, sowohl den Einzelnen als auch den
Staat. Gott lädt zur Umkehr ein, damit er
jene, die sich einladen lassen, mit seinem
Segen erreichen kann. Gott kümmert es,
worauf unser Schicksal hinausläuft:
- das Schicksal eines jeden ungeborenen
Kindes, das seiner Familie zum
Segen werden soll
- das Schicksal eines jeden Klein- und
Schulkindes, das seine Eltern braucht
- das Schicksal einer Familie, die nicht
mehr von ihrer Hände Arbeit leben
kann
- das Schicksal eines überbeschäftigten
Managers, den seine Familie dringend
braucht
- das Schicksal Alleinerziehender, die
Unterstützung benötigen
- das Schicksal unserer Älteren, die sich
einen würdevollen letzten Lebensabschnitt
wünschen
- das Schicksal jedes Armen und jedes
Inhaftierten in unserem Land
- das Schicksal jedes Menschen in Not,
auch außerhalb Deutschlands
- Stütze und Stab wird weggenommen
(alles, was uns bisher getragen hat)
- jede Stütze an Wasser fehlt (es könnte
wieder ein Dürre-Sommer werden)
- … und jede Stütze an Brot (die Dürre
könnte Engpässe bei Lebensmitteln
nach sich ziehen)
- die Helden werden genommen
(z. B. Fußballer) …
- … und die Kriegsleute (der Zustand
unserer Bundeswehr ist kritisch)
- … auch die Richter (Rechtsprechung
gegen Gottes Gebot)
- … und die Propheten (die Zahl der
Gläubigen mit Gottesbeziehung sinkt)
- weniger werden auch die Ältesten
als Ratgeber (die Zahl neu geweihter
Priester sinkt seit Jahren)
- unreife Kinder als Fürsten (Greta
Thunberg)
- Mann gegen Mann (Hetze und Gewaltäußerung
im Internet)
- Junge lehnen sich gegen Alte auf
(Kinderchor singt: „Oma ist ’ne alte
Umweltsau“)
- Ehrlose gegen Würdenträger (viele
meinen, Politiker beschimpfen zu müssen)
- „Ohne Hemmungen reden sie offen von
ihren Sünden wie damals die Leute in
Sodom. Aber das wird ihnen schlecht
bekommen! Sie stürzen sich selbst ins
Unglück.“ 10
Hier könnte die Legalisierung der Prostitution
gemeint sein, die Einführung
der Homo-Ehe (die, bei aller Liebe zu und
Respekt gegenüber den Homosexuellen,
in Gottes Augen wie vieles andere Sünde
ist) sowie das Gesetz vom Aschermittwoch,
das die gewerbliche Beihilfe zur
Selbsttötung älterer Menschen erlaubt.
Nun fragt Gott:
„Habe ich für meinen Weinberg denn
nicht alles getan? Konnte ich nicht mit
16 Z-kompakt
kompakt
Recht eine reiche Ernte erwarten?“ 11
Wir denken an Deutschlands Wirtschaftswunder
nach dem Zweiten Weltkrieg, den
Exportweltmeister, das Geschenk der
deutschen Einheit – und all das nach der
Vernichtung von sechs Millionen Juden
und all dem Leid, das wir sonst noch über
die Welt gebracht haben!
Und was tun wir?
Wir in Deutschland wenden uns mehr und
mehr von Gott ab. Selbst jetzt, in diesen
Tagen, überlegt man, wie man die Abtreibung
durch Online-Scheine oder nach
Telefonberatung erleichtern könnte. –
Haben wir noch nichts gelernt? Ein Trend
zur Umkehr zu Gott ist in unserem Land
jedenfalls nicht erkennbar. Braucht es
noch stärkere Erschütterungen, müssen
wir erst in eine nächste Krise schlittern?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie
lange es braucht, Hochmut in Demut
umzukehren: „Streckt nur eure Hände
zum Himmel, wenn ihr betet! Ich halte
mir die Augen zu. Betet, so viel ihr wollt!
Ich werde nicht zuhören, denn an euren
Händen klebt Blut.“ 12
Blutschuld ist ein starkes Wort; aber
als einer, der seit zwanzig Jahren in seiner
Branche und darüber hinaus erfolglos
gegen Abtreibung kämpft, kann ich diese
Aussage gut nachempfinden. Letztendlich
haben auch wir Christen in Deutschland
uns an die Tötung der Ungeborenen
gewöhnt, bei aller Wertschätzung des
Engagements einzelner tapferer Heldinnen
und Helden auf Mahnwachen oder
Beratungsstellen. (Dazu passt auch das
Hinnehmen der erstmaligen Absage aller
Gottesdienste in Friedenszeiten.)
Ernst, nicht nur ernst gemeint
Gott lädt gerade jetzt zur Umkehr ein,
den Einzelnen und uns alle zusammen als
Land. Diese Einladung ist nicht nur ernst
gemeint, sie ist ernst! Sind die Paral lelen
zu Jesaja für uns heute schlüssig? Könnte
es sein, dass sie Wegweiser sind und hinweisen
auf den besten Weg heraus aus
der Krise? Hier eine Zusammenfassung
der Aufzählung; jeder kann sie mühelos
illustrieren mit konkreten Beispielen
aus seinem Leben oder unserer Gesellschaft:
13
1. Sinnlose religiöse Aktivität kann man
sich sparen, Gott findet sie abscheulich.
Es ärgert Gott, wie sein Volk mit
seinen, Gottes, Feiertagen umgeht.
Religiöse Feste ohne Hingabe und
heidnische Feste sind Gott verhasst.
2. Wir sollen uns waschen und reinigen
von all unserer Bosheit (durch
Umkehr). Lernen wir, Gutes zu wirken!
3. Wir sollen nach Recht und Gerechtigkeit
suchen: „Tretet den Gewalttätern
entgegen!“ Wir sollen den Waisen und
Witwen (Vaterlosen, Alleinerziehenden)
zu ihrem Recht verhelfen.
Prüfen in der Zwiesprache mit Gott
Alles beginnt mit Gebet, der Zwiesprache
mit Gott. So können wir prüfen, ob
diese Parallelen schlüssig sind und ob sich
da raus Hoffnung ableiten lässt, die Hoffnung
auf Heilung unseres Landes. Dabei
geht es nicht darum, eine Abkürzung,
einen möglichst schnellen Ausstieg zu finden,
sondern den besten Weg aus dieser
Krise; an dessen Ende könnte eine erfreuliche
Veränderung Deutschlands stehen:
Deutschland als …
- ein Land, dessen Menschen sich einander
zuwenden, statt sich entzweien zu
lassen;
- ein Land, das sich innerhalb und außerhalb
seiner Grenzen um die Armen
kümmert;
- ein Land, das seine Kinder nicht dem
Wirtschaftserfolg opfert;
- ein Land, dessen Firmen Gott und
den Menschen dienen (und nicht dem
Mammon);
- ein Land, das wehrhaft ist gegen
Bedrohungen von innen und außen;
- ein Land, das alle Gründe beleuchtet,
warum bzw. woran seine Menschen
vorzeitig sterben;
- ein Land, das sich nicht länger blind
und naiv vom Ausland abhängig macht;
- ein Land, das seinen Gott wieder zu lieben
und zu ehren lernt;
- ein Land, das sich wieder nach Gottes
Anordnungen ausrichtet;
- ein Land, das hilft, Europa nach Gottes
Konzept zu reformieren und Afrika auf
Augenhöhe als Kooperationspartner zu
unterstützen
Diese 2700 Jahre alten Worte vom
Propheten Jesaja regen zum Nach- und
Umdenken an. Es ist beeindruckend:
Jesaja hat „gesehen“, wie Menschen ihre
Götzen den Ratten und Fledermäusen
hinwerfen, um sich dann in den Felsspalten
zu verstecken. – Sich nicht auf Menschen
zu verlassen, sondern in Ehrfurcht
auf Gott vertrauen, das ist die Devise.
1 Vor allem die Kapitel 1–3.
2 2. Brief des Petrus, 3,1–2.
3 Evangelium nach Markus, 7,6.
4 Jesaja 1,3–4.
5 Jesaja 1,18.
6 Paulus an die Epheser, 5,26.
7 Paulus an die Galater, 6,7.
8 Jesaja 2,20–22.
9 Hier Details aus Jesaja 3.
10 Jesaja 3,9.
11 Jesaja 5,4.
12 Jesaja 1,15.
13 Jesaja 1,13–17.
Die Zukunft, eine Auswirkung unserer
Herkunft, eine Fortsetzung von Vergangenem:
Mit diesem Buch werden Sie
Zusammenhänge besser verstehen
Warum ist Europa wohlhabend und frei? Und
was hat ihm die Orientierung geraubt, den Verrat
an den Grundwerten eingeleitet? Ein Blick in die
Zukunft rundet das Werk ab. Gb, 480 S.,
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Z-kompakt 17
kompakt
Foto: © Agneur PJI, Montage, Willem Kuijupers
Das Äußerste, was einen
durch Corona treffen könnte,
wäre, daran zu sterben
Im Artikel „Die ersten Christen und
zwei schwere Epidemien“ auf Seite
10 blicken wir zurück ins 2. und 3.
Jahrhundert: Epidemien rafften ein Drittel
der Menschen im Römischen Reich
hinweg.
Dionysius, Bischof von Alexandria,
schrieb 260 n. Chr. über die Taten der
Christen seiner Stadt: „Viele verloren ihr
Leben, weil sie selbstlos Kranke pflegten;
Heiden hingegen flohen aufs Land und ließen
die Erkrankten im Stich. Der Gefahr
nicht achtend, pflegten Christen die Kranken
und dienten ihnen in Christus, und mit
ihnen verließen sie dieses Leben in heiterer
Freude.“ Kaiser Julian beklagte sich, angesichts
der Nächstenliebe der „Galiläer“ verblasse
die der Heiden.
Der Apostel Paulus schrieb aus dem
Gefängnis (das er nicht überlebte): „Ich
trete mit voller Zuversicht auf. Es soll die
Größe Christi bei allem sichtbar werden,
egal, was mit mir geschieht, ob ich nun
am Leben bleibe oder sterbe. Denn der
Inhalt meines Lebens ist Christus, und
Sterben ist für mich ein Gewinn.“ 1
Wie kann Paulus nur so etwas sagen?
Welche Perspektive hat er zu bieten, um
am Ende nicht als frommer Spinner dazustehen?
Paulus wusste, dass die Kraft dessen,
der Jesus aus den Toten auferweckt hat,
in ihm wohnt und so auch seinen sterblichen
Leib lebendig macht. 2 Für Menschen,
die sich dieser Kraft gewiss sind,
scheint das offensichtlich und völlig klar
zu sein. Von einem gewissen Stephanus 3 ,
der zu Tode gesteinigt wurde, heißt es:
„Direkt vor seiner Hinrichtung sprach
er mit strahlendem Gesicht: Ich sehe die
Himmel geöffnet und Jesus, den Menschensohn,
zur Rechten Gottes stehen!“ 4
„Ich sehe ’was, was du nicht siehst …“ –
kennen Sie dieses Spiel? Stephanus hat
etwas gesehen, das ihm jede Todesfurcht
genommen hat.
Er hat Jesus gesehen, den, der durch
seinen Tod am Kreuz den zunichte
gemacht hat, der bis dahin die Macht
des Todes innehatte, den Teufel; dessen
Hauptbeschäftigung ist es wohl, die
Menschheit in Angst und Schrecken zu
versetzen – aber jeder, der wie Stephanus
oder Paulus an Jesus glaubt, wird von dieser
Todesfurcht befreit, auch wenn sonst
jeder das ganze Leben hindurch von ihr in
Bann gehalten wird. 5
Wer mit Christus im Bunde steht, der
wird frei von dieser tiefsitzenden Todesangst,
einer Angst, die viel zu viele Bereiche
unseres Lebens steuert. Von Angst
getrieben kommen wir zu Fehlentscheidungen,
die dann neue Probleme produzieren.
Aus gesteigerter Angst sucht man
Lösungen, die aber keine sind. Es entsteht
eine Angstspirale. Jesus fragt: „Warum habt
ihr solche Angst? Es fehlt euch wohl der
Glaube, den es bei mir abzuholen gäbe?“ 6
Das einzig wirksame Medikament
gegen Angst ist Liebe
Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen
Platz! Wenn wir die verzerrten Gottesbilder
unserer Kultur hinter uns lassen
können, dann vertreibt Gottes vollkommene
Liebe jede Angst. Angst hat man
auch dann, wenn man mit Strafe rechnen
muss. 7 Doch wer die Vergebung seiner
Schuld durch das umfassende Werk
Jesu am Kreuz im Glauben für sich angenommen
hat, der braucht keine Strafe
zu fürchten. 8 Statt mit einem Geist der
Furcht oder Ängstlichkeit sind diese
Leute ausgestattet mit dem Geist der
Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. 9
Wer sich festklammert an dem von
Angst beherrschten Leben, der wird es
verlieren; wer aber dieses Leben loslässt,
18 Z-kompakt
kompakt
der wird ein Leben gewinnen, das über
alle seine Vorstellungen hinausgeht und
das mit dem körperlichen Tod nicht beendet
wird. 10
Etliche Menschen, die gestorben waren
und wieder in dieses Leben zurückgekehrt
sind, berichten übereinstimmend
von Erfahrungen, die sich schwer in Worte
fassen lassen. Sie begegneten alle einem
enormen Licht, aus dem eine alles durchdringende
Liebe strömt. Sie hatten den
Eindruck, an der letztgültigen, der wahren
Quelle aller Liebe zu sein. Das ist weder
romantisch noch kitschig, es ist zutiefst
Ehrfurcht einflößend. Sie sehen auch herrliche
Landschaften, die in prächtigen Farben
leuchten; für diese Farben und Landschaften
scheint es hier auf Erden keine
Entsprechung zu geben. Das Wasser ist
absolut klar, wie Kristalle. Einige berichten
von Häusern, die für Menschen vorbereitet
sind – Häuser, die keine Wünsche
offenlassen; dagegen erscheinen die ausladenden
Villen der Movie-Stars in Beverly
Hills nur wie Gartenhäuser. Diese „Rückkehrer“
begegneten Schlüsselpersonen aus
der Glaubensgeschichte und auch eigenen
Bekannten, die schon einige Zeit zuvor verstorben
waren.
Aber man muss dazu nicht erst sterben;
dieser Realität kann man schon in diesem
Leben begegnen. Wer nicht zu erdenschwer
ist und mit dem Geist Gottes kooperiert,
kann schon mal für einen Ausflug in den
Himmel versetzt werden. So erging es
ja dem Apostel Paulus: „Ich kenne einen
Menschen, der zu Christus gehört [Paulus
spricht da von sich selbst und betont: zu
Christus zu gehören ist natürlich Voraussetzung
dafür!] und der bis in den dritten
Himmel versetzt wurde. Ob er dabei in seinem
Körper war oder außerhalb, weiß ich
nicht so genau. Auf jeden Fall weiß ich, dass
der Betreffende ins Paradies des Himmels
versetzt wurde und dass er dort geheimnisvolle
Worte hörte, Worte, die auszusprechen
einem Menschen nicht zusteht.“ 11
Paulus wusste sehr gut, worauf er sich
zubewegte, daher konnte er so locker aus
Foto: © Agentur PJI/Montage
dem Gefängnis in Rom schreiben: „Der
Inhalt meines Lebens ist Christus, und
Sterben ist für mich Gewinn.“
Ändern wir die Position,
ändert sich auch der Blick
Wenn wir uns auch in diese Position
heben lassen, werden wir vieles aus
einer anderen Perspektive sehen, und
vor allem: angstfrei – denn dann kann uns
nichts mehr in Panik versetzen.
Jesus Christus hat uns gerettet aus dem
Machtbereich der Bösartigkeit dieser Welt
und versetzt in den Herrschaftsbereich
seiner Liebe. 12 Das gibt jenen, die sich
darauf einlassen, schon auf Erden einen
Vorgeschmack auf den Himmel, selbst
wenn nicht alles „reibungslos“ läuft.
Zusammen mit Jesus Christus hat
Gott uns vom Tod auferweckt und uns
schon jetzt einen Platz und Zugang in
der himmlischen Welt gegeben, weil wir
mit Jesus Christus verbunden sind. 13 Das
klingt in „aufgeklärten“ Ohren vielleicht
etwas abgehoben. Aber nur weil Denker
und Theologen für sich die transzendente
Dimension wegrationalisiert haben, heißt
das noch lange nicht, dass diese nicht
wirklicher wäre als das, was wir mit unseren
natürlichen Augen sehen.
Wichtig ist also nur, dass wir mit
Christus verbunden sind. Ohne diese Verbindung
wäre man von Gott „offline“ – das
funktioniert nicht. Lassen Sie sich daher
Einsteigen,
und ab die Post!
Den Himmel gibt’s wirklich
versöhnen, verbinden mit Gott. Gehen Sie
online, 14 und schon ändert sich der Blick
auf alles: Gottes Liebe eliminiert jede
Todesangst, dazu kommen unzählige weitere
vorteilhafte Nebenwirkungen.
1 Paulus an die Philipper, 1,20–21.
2 Paulus an die Römer, 8,11.
3 Der griechische Name bedeutet übrigens „Siegeskranz“,
„Krone“, eng verwandt mit dem lateinischen
corona.
4 Apostelgeschichte 6,15; 7,56.
5 Brief an die Hebräer 2,14–15.
6 Evangelium nach Matthäus, 8,26.
7 1. Brief des Johannes, 4,18.
8 Paulus an die Epheser, 1,7.
9 2. Brief des Paulus an Timotheus, 1,7.
10 Evangelium nach Johannes, 12,25.
11 2. Brief des Paulus an die Korinther, 12,2–4.
12 Paulus an die Kolosser, 1,13.
13 Paulus an die Epheser, 2,6.
14 2. Brief des Paulus an die Korinther, 5,20.
Ian McCormack starb
als ein Sunnyboy, der
von Gott nichts wissen
wollte. Beim Tauchen
wurde er von der giftigen
Würfelqualle fünf Mal
getroffen. Er hat den
Himmel gesehen – und
kam wieder zurück.
Das Buch zum Film
„Die perfekte Welle“ mit
Scott Eastwood. Eine Lebensge
schichte, das sehr
viele mit Jesus bekannt
gemacht hat. Mit DVD
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Erfreuliche Nebenwirkungen
Im Gespräch mit Fadi Krikor über globale spirituelle Zusammenhänge
Was Corona geschafft hat, hat
die Kirche jahrzehntelang nicht
hinbekommen: Wir erleben zurzeit
eine Qualität an Einheit zwischen
Leitern verschiedenster christlicher
Kirchen, wie es vor einem halben Jahr
kaum denkbar gewesen wäre – im März
„Deutschland betet gemeinsam“ und im
Mai „Gemeinsam vor Pfingsten“. Kathedralen,
Dome, Kirchen, Freikirchen aller
Denominati onen wirken zusammen. Das
erscheint wie ein Traum. Man könnte beinahe
sagen: Gott sei Dank für das Coronavirus!
Das ist das Schöne an Gottes Weisheit:
Es geschieht nichts, es sei denn, Er
erlaubte das. Auf der einen Seite haben
wir die Pandemie und das Chaos, auf der
anderen die Frucht im Geistlichen, und
die ist in meinen Augen gewaltig.
Seit Beginn dieses Jahrtausends beobachten
wir einen dramatischen Einschlag
nach dem anderen: 2001 – der 11. September.
2009 – die Finanzkrise. 2011 –
der sogenannte arabische Frühling. 2020
– die aktuelle Pandemie. Es sieht fast
nach einem Zehn-Jahres-Rhythmus aus.
Ich will daraus kein Muster ableiten, aber
es ist interessant, wie sich alles mehr
und mehr verdichtet. Gott tut nichts, es
sei denn, er enthüllt seine Geheimnisse
zuvor seinen Propheten. 1
Foto: © Agentur PJI UG, Montage
Das globale Geschehen muss mit
den Verheißungen Gottes in Verbindung
gebracht werden: 70 Jahre Staat Israel,
50 Jahre Jerusalem [als Hauptstadt Israels],
500 Jahre Reformation: Ereignisse
verdichten sich. Auch im Leib Christi verdichtet
sich so manches; das ist begeisternd,
obwohl wir diese Pandemie haben,
die Wirtschaft in unermessliche Probleme
gerät und die Regierungen ziemlich ratlos
scheinen. Im Natürlichen sehen wir
dieses Chaos sehr wohl, aber im Geistlichen
zeigt sich eine starke Ermutigung.
China spielt eine
wichtige Rolle in dieser Zeit
Es wird einige erstaunen, aber China ist
zurzeit die Nation, die das Evangelium
voranträgt (nicht der Staat, aber das
Volk). China ist heute der Fackelträger!
Das Geistliche steht immer in Interaktion
mit dem Natürlichen; daher ist es auch
kein Zufall, dass China wirtschaftlich auf
einem aufsteigenden Ast ist; die Corona-
Pandemie hat diesen Prozess in meinen
Augen sogar noch beschleunigt. Wenn
wir parallel eine Schwächung der USA
sehen, so meine ich damit nicht, dass
China demnächst die Welt beherrschen
würde. Ich sehe vor allem den geistlichen
Schub, und der zeigt sich in diesem Land
eben auch auf anderen Ebenen.
Seit dem letzten Jahr (2019) wird die
Kirche Chinas wieder deutlich stärker
unterdrückt. In den letzten zehn Jahren
sah es aus, als könnte sogar dort Religionsfreiheit
Wirklichkeit werden; nun wird
die Politik wieder aggressiver. Selbst
darin könnte man eine Weisheit Gottes
erkennen: Diamanten entstehen nur
unter extrem hohem Druck. Leider sehen
wir eine strahlende Kirche nur dort, wo
sie verfolgt wird; die Geschichte hat uns
das immer wieder gezeigt. Das sagen die
Chinesen selber, mit einem weinenden
Auge natürlich; doch andererseits wissen
sie, dass nur so ihr Glaube wächst.
Und die Kirche in China wächst enorm,
gerade durch die zunehmende Verfolgung.
Die Coronakrise und die Entwicklung
der Kirche heben dieses Land auf
eine neue Ebene.
Blick in den Nahen Osten
Schwenken wir unseren Blick auf den Iran
und weiter zum Nahen Osten: Der Iran ist
wirtschaftlich enorm geschwächt – durch
die Sanktionen des Westens, den niedrigen
Ölpreis, und nun ist das Land auch
noch stark von Corona getroffen. Der Iran
blutet schon seit Beginn des arabischen
Frühlings; 14 Millionen Menschen unter
der Regierung Assads müssen Tag für Tag
zu essen haben, das bezahlt u. a. der Iran.
Das System und die Wirtschaft
des Iran liegen am
Boden; das schwächt das
Land und damit die Hisbollah.
Ich wage es nicht, eine
Prognose zu stellen; aber
es könnte sein, dass sich in
Kürze die Situation gravierend
verschlechtert.
1400 Jahre Islam haben
auch radikale Strömungen
hervorgebracht. Wie lange
20 Z-kompakt
kompakt
kann der radikale Islam noch überleben?
Der Niedergang des IS ist ein Spiegel
dafür: Die meisten Menschen im Nahen
Osten sind fertig mit dieser Ideologie. Die
kurze Regierungszeit der Moslem brüder in
Ägypten war dramatisch peinlich für diese
Ideologie; sie verabschiedeten Gesetze wie
vor 1500 Jahren, das konnte keiner verstehen.
Eine Reporterin fragte im öffentlichen
Fernsehen hohe Gelehrte der Al-Azhar-
Universität (die Autorität in islamischen
Lehrfragen), ob die Gräueltaten des IS
nicht abscheuliche Verbrechen seien?
Der Gelehrte antwortete sinn gemäß: „Das
kann man so nicht sagen; die tun genau
das, was damals zur Zeit des Propheten
üblich war.“ Der radikale Islam hat sich
gewaltig demaskiert. Die Bevölkerung
distanziert sich – viele wurden zu Atheisten,
etliche sind Christ geworden. Viele
Muslime haben Träume und Visionen, in
denen Jesus zu ihnen spricht. Es gibt nun
Traumdeuter, die ihnen erklären, was ihre
Träume bedeuten. Die Leute bekehren sich
daraufhin zu Jesus, es sind Millionen.
Hätte der IS sein Ziel erreicht, wäre es
das Ende der Christen in der Wiege des
Christentums gewesen. Ziel des IS war
es, alles Christliche auszu löschen, damit
es für eine zukünftige Bewegung des Heiligen
Geistes in der Wiege des Christentums
(Syrien) keinen „Landeplatz“ mehr
gibt. Mit dem Niedergang des IS ist eine
geistliche Macht zusammengebrochen.
Die Wurzeln dieser teuflischen Ideologie
stecken in der arabischen Welt;
verdorren die Wurzeln, werden auch die
Früchte austrocknen. Diese Ideologie
wird daher von selbst vergehen.
Wenn im arabischen Raum
die Kirche aufsteht
Es fängt an, die Kirche ist im Auf[er]stehen
begriffen. Ja, bis ins 7. Jh. hinein kamen die
meisten Kirchenväter aus dem Nahen Osten
und Nordafrika; seit 1400 Jahren erhält die
arabische Kirche Unterstützung aus dem
Westen, theologisch und finanziell – aber
jetzt entsteht etwas Neues. Wenn diese Kirche
aufsteht, wird die vorherrschende Ide-
Foto: © Derrick Bills, SyriacChristianity.org/Montage
ologie mit ihren verdorrten Wurzeln nicht
standhalten können. Mit dem arabischen
Frühling, der eigentlich ein Winter war, hat
sich durch Gottes Weisheit diese Ideologie
selbst demaskiert und den eigenen Auflösungsprozess
eingeleitet.
Der Kreis schließt sich
Dabei spielt China wieder eine einzigartige
Rolle: Die chinesische Kirche wird
der arabischen Kirche beistehen, damit
die tatsächlich aufstehen kann. Zurzeit
formiert sich eine starke Bewegung aus
China, „Back to Jerusalem“: 100 Mio.
oder mehr Christen unterstützen es, das
Evangelium von China nach Jerusalem
zurückzubringen und dabei die Länder an
der Seidenstraße (z. B. in Zentralasien)
mit Jesus Christus bekannt zu machen.
Das ist eine Dimension, die der Leib
Christi bisher so noch nicht gekannt hat:
China, inzwischen die christenreichste
Nation der Welt, setzt sich in Bewegung!
... und was ist mit Deutschland?
Auch Deutschland spielt in dieser Entwicklung
eine interessante Rolle: So wie
in der Reformation die Trennung der
Kirche in diesem Land begann, so wird
auch ihre echte Einheit in diesem Land
beginnen. Das wird nicht nur Heilung
für Deutschland bedeuten, sondern auch
Heilung für die Nationen. Bereits jetzt
zeichnet sich das ab in einer Dimension,
wie wir es kaum kennen! Deutschland hat
die Berufung, ein „Vaterland“ für Nationen
zu sein. Manche mögen mit dieser
Perspektive ein Problem haben; man hat
eine gewisse Aversion dagegen, zu leiten.
Aber Deutschland ist eine führende
Nation, ohne Deutschland
geht nichts.
Überall bei internationalen
Treffen, wenn
Deutsche dabei sind,
bemerke ich, dass ein
geschützter Raum für
Annahme und Versöhnung
entsteht. Sogar
Feinde kommen zusammen
und nehmen einander
an, wenn Deutsche anwesend sind.
Wenn der „Vater“ da ist, finden die Kinder
besser zusammen.
Das, was sich in Sachen Einheit unter
den Leitern der Kirchen momentan tut,
hat nichts mehr zu tun mit einer bisher
bekannten Ökumene, einer politischen
Aktion. Wir erleben eine Zusammenkunft
der Herzen; Titel und Kittel stehen nicht
mehr im Vordergrund. Man kommt einfach
zusammen, um Gott zu suchen – und
das Coronavirus hat diese Einstellung
enorm befördert.
Fadi Krikor (Bild oben) ist Syrer mit armenischen
Wurzeln. Er lebt in Deutschland, arbeitet als Architekt
und leitet das Zentrum „Father’s House for all Nations“
in Bayern.
1 Amos 3,7.
DAS Medikament gegen Angst
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werden, um sie großzügig weiterzugeben. Ein
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Z-kompakt 21
kompakt
Danach wird die Welt eine andere sein
Wie wird sich die Zukunft gestalten nach diesem weltweiten Shutdown? Peter Ischka
Wie können wir leben nach der
Pandemie? Eine Frage (nicht
nur) für Zukunftsforscher, Philosophen
und Propheten.
Neue Flüchtlinge aus Regionen mit unzureichender
medizinischer Versorgung?
Zukunftsforscher gehen davon aus,
dass die Zukunft offen, aber nicht beliebig
ist. Die Zukunft ist eine Auswirkung
unserer Herkunft und somit die Fortsetzung
von Vergangenem. Sie wird auch
geprägt von „Wild Cards“, das sind eher
unwahrscheinliche Ereignisse mit jedoch
gravierenden Folgen wie eben diese Pandemie.
Wird sie die Welt dauerhaft umgestalten?
Zukunftsforscher versuchen, die
Zukunft zu beschreiben als etwas, das
offen, jedoch nicht vollständig vorhersehbar
ist – per Simulation versucht man herauszufinden,
in welche neue Richtung die
Zivilisation sich bewegen könnte.
Gewinner und Verlierer
Nach dem Shutdown werden die zu den
Gewinnern zählen, die die Digitalisierung
und Automatisierung beherrschen; verlieren
werden jene, die sich nicht an die
neuen Bedingungen anpassen konnten.
In der Gesellschaft ist in der Zeit der
Kontaktbeschränkung die Vereinzelung
und Individualisierung vorangeschritten;
doch sind auch neue Kooperationen entstanden
und Menschen sind zusammengerückt.
Müssen wir uns auf neue Flüchtlingsströme
gefasst machen? Ein weltweiter
Wirtschaftseinbruch wird mehr Bürger
aus gescheiterten Staaten fliehen lassen.
Dazu kommt ein neuer Fluchtgrund: aus
Die Wirtschaft
traf es heftiger als
beim Bankenchrash 2008
Foto: © UNHCR / B. Loyseau
Regionen mit unzureichender medizinischer
Versorgung in Gebiete mit guter
Versorgung.
Gibt es in zehn Jahren die nächstgrößere
Pandemie?
Der Zukunftsforscher Dr. Bernd Flessner,
Göttingen, sieht für das Jahr 2030 eine
nächste Katastrophe am Horizont. Das
immer noch fragile Gesundheitssystem
werde dann etwas besser gerüstet sein.
Wohl, so Dr. Flessner, haben die Menschen
wieder einmal nicht so viel gelernt,
wie möglich wäre, aber immerhin genügend,
um besser reagieren zu können.
Der Schweizer Journalist Frank André
Meyer fragt nach der Alternative zur
grenzenlosen Globalisierung; bei dem
zentralen Begriff des Produktionsablaufs,
der Wertschöpfungskette, ist in seinen
Augen der Faden gerissen.
Wie einst die Pest könnte Corona
ein neues Zeitalter einläuten
Die Pest im 14. Jh. hat in Europa und Asien
Millionen das Leben gekostet. Herrschafts-
Systeme zerbrachen, in Europa stiegen die
Löhne gewaltig und dank Erforschung
der Weltmeere expandierte
die Wirtschaft – in den darauffolgenden
Jahrhunderten. Die Folgen
der aktuellen Pandemie werden wir
sicher schneller sehen.
Auch Philosophen
suchen nach Antworten
Wie könnte die Welt danach werden? Der
deutsche Denker Richard David Precht
stellt fest, „dass Menschen mehr Angst
um ihr eigenes Leben haben als um das
Überleben der Menschheit“. Er bedauert,
dass das Virus geschafft habe, was
dem Klima bisher versagt war: „Der
Staat setzt alle unter Quarantäne, fährt
die Wirtschaft herunter und stoppt den
Flugverkehr.“
Philosophen sind sich einig: So wie
bisher kann es nicht weitergehen! Der
lukrative Kapitalismus, ein von hinten
aufgezäumtes, ungestümes Pferd, von
verantwortungslosen Jockeys gehetzt, ist
zuschandengeritten, Corona und Klima
lassen grüßen. Wie der linke Denker
Theodor W. Adorno schon gesagt hat: „Es
gibt kein richtiges Leben im falschen.“
Frank André Meyer sieht in der Flucht
vor der Seuche ein „Unbehaustsein“ des
Menschen. Das Leben sei eine einzige
Sucht nach Behausung: körperlich, emotional,
intellektuell – eben die Suche nach
Geborgenheit, mit dem Ziel absoluter
Gerechtigkeit. Diese Behaustheit sieht
Meyer in einer offenen Gesellschaft in
Gefahr. Er sieht Weltgestalter nach Souveränität
dürsten und eine Lösung suggerieren:
autoritäre Verhältnisse und sanfte
kommunistische Macht. Wege aus der
Zögerlichkeit der Demokratie.
22 Z-kompakt
kompakt
Der Philosoph Markus Gabriel fordert:
Die Welt nach Corona muss eine andere
sein; auch er sieht die Chance für einen
Neuanfang im Sinne eines moralischen
Fortschritts der Menschheit. Unvorhergesehene
Prozesse verändern die Spielregeln
des bisher Normalen; daher könne
es keine Rückkehr geben zu dem, was in
den letzten Wochen wie ein Kartenhaus
zusammengebrochen ist.
Gabriel sagt, wir seien freie geistige
Lebewesen und damit Gestalter dessen,
was noch nicht ist, aufgrund unserer Entscheidungen
aber einmal sein wird. In
Krisen, die das Potenzial haben, eine Zeitenwende
herbeizuführen, sieht er für die
Philosophie die Aufgabe, eine neuartige
„Vision des Guten“ zu bringen. „Eine neue
Gesellschaft ist gefragt“ – eine Werteordnung,
auf unbedingter Achtung der Menschenwürde
begründet. Eine Gerechtigkeit,
die sich speist aus Quellen höherer Moral.
Naturwissenschaftlich-technologischer
Fortschritt müsse fortan gekoppelt werden
mit moralischem Fortschritt, fordert
Gabriel. Wenn unser ökonomischer Wohlstand
weiterhin Ergebnis moralischer
Missstände ist, werde er früher oder später
kollabieren, so seine Prognose.
Was sagen Propheten
zur aktuellen Lage?
Solch eine Ausnahmesituation lässt viele
Wissende die Bühne betreten – die, die
meinen, auch etwas sagen zu müssen.
Wie überall ist es dringend nötig, alles
zu prüfen.
Foto: © tangible interactions & new
interfaces
Propheten sind wie Lautsprecher
Zum Verständnis: Propheten sind normaler
Bestandteil funktionierender christlicher
Kirchen. Das hat der Apostel Paulus
den Christen in Ephesus verdeutlicht:
Christus hat die einen als Apostel eingesetzt
und andere als Propheten, andere als
Foto: © Agentur PJI, Montage
Evangelisten, Pastoren und Lehrer, um die
Kirchenmitglieder zu bevollmächtigen Helden
auszurüsten, statt sie zu entmündigten
Zuschauern zu degradieren. 1 In jeder Kirche
sollte es deshalb Propheten geben, die
von Gott hören und das Gehörte weitergeben.
Gott tut nämlich nichts, ohne es zuvor
seinen Propheten mitzuteilen. 2
Bringen wir also prophetische Aussagen
in Verbindung mit denen der Zukunftsforscher
und Philosophen:
Wie ist es mit dem Behaustsein, das
Frank André Meyer in Gefahr sieht? Diese
Sehnsucht nach Geborgenheit und Gerechtigkeit
– woher nehmen? Der Philosoph
Gabriel erkennt in der Krise die Chance
eines Neuanfangs – aber in welche Richtung?
Er hat hohe Erwartungen an die
Menschheit, die als freie geistige Lebewesen
Gestalter dessen wäre, was noch nicht
ist. Die moderne Philosophie solle „Visionen
des Guten“ hervorbringen, Visionen
einer Gerechtigkeit, die sich aus „Quellen
höherer Moral“ speise. Aus welchen Quellen
genau?
Propheten sagen: Alles wird erschüttert,
was erschütterbar ist, damit sich das
Unerschütterliche deutlicher abhebt. Es
wird kein Stein auf dem anderen bleiben. 3
Die ewige Selbstüberschätzung wird
erschüttert, die uns in der Unabhängigkeit
von Gott sagen lässt: „Wir schaffen
das!“ – Doch plötzlich geht nichts mehr …
Diese Erschütterung erfasst auch die
Kirche, die sich von humanistischen Philosophien
hat korrumpieren lassen. Die
eigentlich berufen wäre, diese Behausung
zu bieten, nach der sich Frank
André Meyer sehnt, und die „Vision des
Guten“ zu bringen, wie Markus Gabriel es
formuliert. Aber sie ist lau, nur mit sich
selbst beschäftigt und hat ebenfalls die
Rollläden heruntergelassen (shut down).
Wir schaffen vieles nicht, wenn wir auf
Gottes Hilfe pfeifen. Ohne ihn schaffen
wir nur neue Probleme, für die wir dann
mit großem Aufwand teure Lösungen
schaffen müssen. Wenn kein Stein auf
dem anderen bleibt, dann wird die Welt
danach wirklich eine andere sein.
Propheten sagen: Die Spreu wird
vom Weizen getrennt, die Schafe von den
Böcken. 4 – Wer tut, als wäre etwas echt,
das in Wirklichkeit nur ein Imitat ist, der
lebt in einer Illusion.
Propheten sagen: „Es werde Licht!“
Wenn das Licht angeht, kann nichts mehr
verborgen bleiben. Korruption kann sich
nicht mehr verstecken. Alles kommt ans
Licht. Es ist ein Ruf an die Kirche, die bisher
das Licht in ihren Kirchengebäuden
versteckt hat wie unter einem Eimer.
Wenn atheistische Humanisten meinen,
sie seien „als geistige Lebewesen
Gestalter dessen, was noch nicht ist“,
dann wird im Licht plötzlich sehr klar,
dass das allein Gott und seinem Bodenpersonal
vorbehalten ist. 5 Doch die von
Gott dazu Beauftragten sollten bei dieser
Gelegenheit „in die Gänge kommen“.
Die Propheten rufen: Kehrt um
von den falschen Wegen!
Wäre das nicht die Chance für so einen
Neuanfang, den der Philosoph Gabriel
im Blick hat? Auch die Quelle höherer
Moral wäre bei einem Richtungswechsel
eher zu entdecken. Sie rufen uns zu: Verlasst
die Quellen der Vernünfteleien und
schöpft aus der Quelle der allerhöchsten
Instanz – der des allmächtigen Gottes,
des Urhebers der Menschenwürde,
der den Menschen geschaffen hat, ihm
gleich, zu seinem Bilde. Legt dieses Bild
frei von dem Müll der falschen Gottesbilder,
die die menschliche Vernunft im
Verein mit allerlei Götzen zum Maß aller
Dinge erhoben hat. „Stütze dich nicht auf
deinen Verstand, sondern vertraue allein
Z-kompakt 23
kompakt
Danach wird die Welt
eine andere sein
Wie wird die Zukunft nach diesem
weltweiten Shutdown?
Fortsetzung von Seite 23
auf Gott“ – nicht mit dem Gehirn, sondern
mit ganzem Herzen. 6
Adorno wusste nicht, wie recht er
hatte: „Es gibt kein richtiges Leben im
falschen.“
„Da ist definitiv kein Gerechter, auch
nicht einer, der trotz Verstand verständig
ist; keiner, der Gott ernsthaft sucht. Alle
haben sich verirrt in ihren Ideologien und
sind unbrauchbar vor Gott, um auf seinem
Niveau Gutes zu bewirken.“ 7
Frank André Meyer drückt seine
Sehnsucht aus im Wunsch nach absoluter
Gerechtigkeit. – Was Philosophen erträumen,
das gibt es wirklich! Den Weg dorthin
erklärte Paulus seinerzeit den Christen
in Rom:
„Doch jetzt hat Gott – unabhängig von
den unerfüllbaren Gesetzen und doch
völlig gesetzeskonform und übereinstimmend
mit allen Ankündigungen der Propheten
– seine Gerechtigkeit sichtbar
werden lassen. Es ist eine Gerechtigkeit,
deren Grundlage der Glaube Jesu Christi
ist und die allen zugutekommt, die an ihn
glauben. [Mehr braucht es dafür nicht.]
Dabei macht es keinen Unterschied,
ob jemand Jude oder Nichtjude ist: alle
haben denselben Ausgangspunkt, sie
haben das Ziel verfehlt (gesündigt). In
ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit
nicht zum Ausdruck. Durch den Glauben
werden sie nun umsonst, das heißt ohne
Gegenleistung, für gerechtfertigt erklärt;
das ist ein unbezahlbares Geschenk und
nur möglich aufgrund der Erlösung durch
Jesus Christus.“ 8
Die Welt nach Covid-19
muss nicht dieselbe bleiben!
Was nach der Erschütterung übrig bleibt
(die ist allerdings noch nicht abgeschlossen),
das wird unerschütterlich sein.
„Das sind jene, die mit Gott im Bunde
stehen, jene, die den atheistischen Zeitgeist
überwunden haben; denn der, der
Foto: © Agentur PJI, Montage
in ihnen lebt, ist größer und stärker als
der, der immer noch vorgibt, die Welt zu
beherrschen.“ 9
Wenn Christen tun, was ihr Herr ihnen
aufgetragen hat, könnte das die Antwort
sein auf Gabriels Wunsch nach einer
„neuen Gesellschaft“: Sie achten den anderen
höher als sich selbst. Sie vergeben einander,
wie ihnen vergeben ist. Wen hungert,
dem geben sie zu essen. Den Fremden
nehmen sie auf. Den Bloßen bekleiden sie
und heilen den Kranken. Sie ertragen einander
in Sanftmut, mit Langmut und in
Liebe. Sie lieben einander in der Dimension,
wie Christus sie geliebt hat und sein
Leben für sie gegeben hat. – Es braucht
nicht viel, und die Welt wäre eine andere;
aber es braucht alles das.
Die Zukunft ist eine Wirkung auf
unsere Herkunft, eine Fortsetzung von
Vergangenem, sagen Zukunftsforscher.
Gehen wir also zurück in die Zukunft,
... was, wenn sich etwas zum
Guten wendet?
dann kommen wir an den ultimativen
Punkt, an dem die alles umfassende
Reset-Taste der Menschheit gedrückt
wurde: am vollkommenen Erlösungswerk,
das Jesus Christus am Kreuz vollbracht
hat. Von diesem Punkt aus können
wir selbst die dramatischsten Entwicklungen
betrachten aus der Perspektive:
„Es ist vollbracht!“
Die Aussagen von Dr. Bernd Flessner, Frank André Meyer
und Markus Gabriel sind eine Rezension der Focus-Serie
„Die Welt nach der Corona-Krise“: https://www.focus.de/
politik/experten/gastbeitrag-von-frank-a-meyer-kehrtsich-jetzt-die-globalisierung-um-corona-pandemieerzwingt-umdenken_id_11894724.html.
1 Paulus an die Epheser, 4,11–13.
2 Amos 3,7.
3 Evangelium nach Matthäus, 24,2.
Brief an die Hebräer, 12,27.
4 Evangelium nach Matthäus, 25,32–33.
5 Paulus an die Römer, 4,17.
6 Sprichwörter Salomos, 3,5.
7 Nach dem Brief des Paulus an die Römer, 3,10–12.
8 Paulus an die Römer, 3,21–24.
9 Nach dem 1. Brief des Johannes, 4,4.
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