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Wirtschafts-News I 2020 Rheinhessen

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AUSGABE IV/ I/20 15<br />

(Corona-)Krise und Chance<br />

Mehr Wirtschaft in die Schule!<br />

Beruf kommt von Berufung<br />

Ein Apropos zur Pflege<br />

Auf der Suche nach „ Zukunft“ ?<br />

Mit Suchanfragen Bäume pflanzen<br />

<strong>Rheinhessen</strong><br />

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Chancen und Risiken der Anlageprodukte nicht abschließend dar und sollen eine ausführliche und umfassende Aufklärung und<br />

Beratung nicht ersetzen. Detaillierte Informationen über Anlagestrategien und einzelne Anlageprodukte einschließlich damit<br />

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Chancen und Risiken der Fonds entnehmen Sie bitte den aktuellen Verkaufsprospekten, den Anlagebedingungen, den wesentlichen<br />

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Vorwort<br />

3<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Es gibt Aussprüche, die Ihre Zeit überdauern. Angela<br />

Merkels „Wir schaffen das“ zur Zeit der Flüchtlingskrise<br />

war so einer. Steinbrücks und Merkels<br />

apodiktisches Versprechen während der Finanzkrise,<br />

die Sparkonten seien sicher ebenso. Zu neuer Identität<br />

verhalf Boris Johnson unlängst dem Slogan „Keep<br />

Calm and carry on“, den die britische Regierung zu<br />

Beginn des zweiten Weltkrieges an ihre Bevölkerung<br />

richtete. „Whatever it takes“, wird ein solcher werden.<br />

Gleich in mehrfacher Hinsicht.<br />

Als Mario Draghi unter dem Druck der Euro-Krise<br />

den Spekulanten mit aller Entschlossenheit entgegentrat,<br />

konnte er kaum geahnt haben, dass ein<br />

nach oben hin offener Superlativ einmal noch stärker<br />

strapaziert werden könnte. Zwar betonte Draghi-<br />

Nachfolgerin Christine Lagarde, sie wolle nicht in die<br />

Rolle ihres Vorgängers schlüpfen, doch am Ende<br />

blieb ihr nichts anderes zu sagen als eben dies:<br />

„Whatever it takes“.<br />

Wann immer einem Ausspruch neues Leben eingehaucht<br />

wird, kann man davon ausgehen, dass sich<br />

die Lage unter veränderten Parametern vergleichsweise<br />

dramatisiert hat. Während in Draghis Zeit<br />

„Whatever it takes“ einzig und allein bedeutete, Geld<br />

zu drucken, heißt es nun – unter anderem Geld zu<br />

drucken. Der Rest der Lösung bleibt offen. Jener<br />

Ausspruch, der damals als entschlossene Ansage<br />

mit klarem Konsequenzweg gewertet werden durfte,<br />

wird damit zum Sinnbild der Hilflosigkeit.<br />

Über Hilflosigkeit will ich gar nicht die Nase rümpfen.<br />

Ich selbst habe meine Meinung zum politischen Kurs<br />

in den vergangenen Wochen vielfach geändert. Und<br />

von einer klaren Positionierung bin ich weit entfernt.<br />

Die Abwägung, welche Strategie zwischen Durchseuchung<br />

und komplettem Lockdown die richtige<br />

ist und sein wird, ist nicht nur komplex, sondern vor<br />

allen Dingen von der Notwendigkeit geprägt, Entscheidungen<br />

mit dünner Informationsdecke treffen<br />

zu müssen. Da dürfte mancher Politiker neidvoll auf<br />

Wissenschaftler blicken, die fernab von Kameras und<br />

Mikrophonen – im schlechteren Fall auch vor Kameras<br />

– Ratschläge auf der Grundlage von gesichertem<br />

Zahlenmaterial im geschützten Raum des Validierten<br />

aussprechen können.<br />

Nein, wer solche Entscheidungen treffen muss, braucht<br />

Beinfreiheit. Nur glaubwürdig und empathiehaft<br />

müssen sie sein. Man muss weder Ökonom, Jurist,<br />

Soziologe oder Psychologe sein, um festzustellen,<br />

mit welch unfassbaren Härten die meisten Menschen<br />

in dieser Zeit konfrontiert sind. Das funktioniert nur<br />

dann, wenn sie davon überzeugt sind, dass jene,<br />

die sie mandatiert haben, ihnen Regeln zu geben,<br />

Ihrerseits von der Notwendigkeit überzeugt sind. Da<br />

will ich nicht das Haar in der Suppe – oder im Fahrstuhl<br />

– suchen, doch Situationen unter großer Auflösung<br />

und Momentaufnahmen lassen mitunter tief<br />

blicken. Der Eindruck, es werde Wasser gepredigt<br />

und Wein getrunken, ist ein Schlag ins Gesicht für<br />

alle, die die Entbehrungen mittragen und längst an<br />

die Grenzen Ihres Daseins geraten sind.<br />

Dabei steht nicht nur Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand,<br />

sondern ebenso die Sprachreglung. So war<br />

von Kanzleramtsminister, Helge Braun, mehrfach zu<br />

hören, man werde sich das Ausgeh- und Kontaktverhalten<br />

der Bevölkerung genau ansehen, um danach<br />

zu entscheiden, welche Maßnahmen angemessen<br />

seien. Eine vollkommen unangebrachte<br />

Tonlage für einen Mandatsträger, der damit erwachsene<br />

Menschen für entmündigt erklärt.


4<br />

Als sehr angenehm empfunden habe ich die Beiträge<br />

sowohl des Deutschen Ethikrats, als auch zuletzt<br />

der Vorsitzenden des Europäischen Ethikrates<br />

Christiane Woopen. In einer kaum überschaubaren<br />

geschweige denn einordbaren Sach- und Diskurslage<br />

erweiterten sie die Debatte um wichtige Parameter,<br />

indem sie auf die dramatischen Folgen auch<br />

jenseits wirtschaftlicher Betrachtungen verwiesen.<br />

Es bringe nichts, äußerte sich der Deutsche Ethikrat,<br />

wenn wir nur auf die Menschen in den Krankenhäusern<br />

achteten, dafür indes alle anderen außerhalb<br />

der Krankenhäuser zugrunde gingen. Auch dies ist<br />

nicht weithergeholt. Wo die einen vereinsamen, fällt<br />

den anderen die Decke auf den Kopf, weil die Eltern<br />

nicht zur Arbeit gehen können und die Kinder nicht<br />

in die Schule dürfen. Gewissermaßen eine zynische<br />

Wahl zwischen Depression und Aggression – beides<br />

mit statistisch erfassten Folgen einer terminalen<br />

Qualität.<br />

„Whatever it takes“ ist damit nicht nur Ausdruck der<br />

Hilflosigkeit, sondern wird mit all dessen Unbekannten<br />

zum größten Gleichmacher, dem wir uns seit langer<br />

Zeit begegnet sehen. Viel krasser noch, als Geld ein<br />

Gleichmacher ist, sowohl im Kommunismus, als auch<br />

im Kapitalismus. Kaum verwunderlich, dass die Debatte<br />

Philosophen, Staatsrechtler und Ökonomen auf<br />

den Plan ruft, die die Corona-Krise als Katalysator<br />

für die Industrialisierung 3.0 ansehen. Eine Ironie<br />

der Geschichte mag es dabei sein, dass wir uns seit<br />

2000 Jahren erfolglos Gedanken über Ressourcenverteilung<br />

machen bis schließlich ein Argument<br />

daherkommt, das sich weder kaufen noch erschlagen<br />

lässt.<br />

Mehr Wirtschaft in die Schule! · Seite 6<br />

Opacalypse von Ingo Bartsch · Seite 20<br />

„Beruf kommt von Berufung“ · Seite 22<br />

Venen- und Lymphzentrum Mainz · Seite 57<br />

Bleiben Sie gesund – whatever it takes!<br />

Fort Malakoff Klinik · Seite 60<br />

Herzlichst,<br />

Bernd Wildemann<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe · Seite 66


Inhalt<br />

5<br />

Vorwort 3<br />

Inhaltsverzeichnis 5<br />

Zum Tod von Horst Schneider<br />

Mit Herz und Tatkraft für den Mittelstand 6<br />

Mehr Wirtschaft in die Schule! – (Corona-)Krise und Chance 8<br />

Auf der Suche nach "Zukunft"?<br />

Mit Suchanfragen Bäume pflanzen 14<br />

Nachhaltiges Bauen wie Sie es brauchen – ME-Welt 16<br />

Dachgeschoss- und Altbausanierung – Zimmereri Degreif 18<br />

Aufgegabelt<br />

Regionales Lesefutter: Opakalypse von Ingo Bartsch 20<br />

"Beruf kommt von Berufung nicht von Notlage"<br />

Folge 1: Hintern abputzen kann jeder? 22<br />

Trauma als Schicksal? – Gastbeitrag von Jörg Jaegers 28<br />

Startup eXperience – Gemeinsam gegen Traumata 32<br />

Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flohnheim 34<br />

"Wo bist du?" – Eine Wanderausstellung von Claus Maywald 36<br />

365 Tage, 24 Stunden Trost und Hilfe<br />

– Bestattungsinstitut Sulfrian 38<br />

Jürgen Gerdum über Krisenbewältigung 40<br />

Raumsysteme für alle Fälle – Isinger + Merz GmbH 41<br />

Verena Dvořák von gofuture über den vergessenen Mittelstand 42<br />

Stayhome Lieferanten & Co. 44<br />

"Gehör finden" – Koch Hörakustik GbR 46<br />

Was ist ein "gesundes Unternehmen"?<br />

– Fortbildungsakademie Renna 48<br />

Reisen mit Genuss – Fein & Wein 50<br />

Niedriges Handycap, hohe Lebenserwartung<br />

Golfer leben länger 52<br />

Hast du Worte! Und was in ihnen steckt – "Seelenhygiene" 53<br />

Schnupperkurs im Golfclub <strong>Rheinhessen</strong> e.V. 54<br />

No Hands – lebensrettender Abstand 56<br />

Venen- und Lymphzentrum Mainz 57<br />

Lymphödeme – Sanitätshaus Schmidt informiert 58<br />

Entscheidung für Ihre Schönheit – Fort Malakoff Klinik 60<br />

Elektrotechnik und Reparatur – Firma Hellwig 62<br />

pervita 24 / Impressum 64<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe 66<br />

Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim · Seite 24


6<br />

Abschied von<br />

Horst Schneider<br />

„Carpe diem (Genieße den Tag)“ stand unter<br />

seinen mobil versandten E-Mails. Horst Schneider,<br />

Unternehmer, Netzwerker, Förderer, vielen<br />

ein wertvoller Freund, Ratgeber und Unterstützer,<br />

genoss seine Tage. Nun ist er tot, überraschend<br />

verstorben. Ende Mai hätte er seinen<br />

67-jährigen Geburtstag gefeiert, er hinterlässt<br />

eine Frau und einen erwachsenen Sohn.<br />

Wenn es stimmt, dass jeder die Summe jener<br />

fünf Menschen ist, mit denen er die meiste Zeit<br />

verbringt, dürfte Horst Schneider viele tiefe<br />

Spuren hinterlassen haben. Wie kaum ein anderer<br />

war er bei so vielen präsent und hielt<br />

über persönliche Treffen, E-Mails und Telefonate<br />

Kontakt. Mit Beginn der Corona-Krise rief<br />

er für sich und „seinen“ Bundesverband Mittelständische<br />

Wirtschaft <strong>Rheinhessen</strong>-Nahe<br />

die Initiative „BVMW 4.0“ aus: „Ich rufe jeden<br />

Tag 4 Mitglieder an und dafür gibt es 0 Ausreden!“<br />

Diese enorme Aktivität dokumentiere<br />

auch die vielen Kommentare auf die Todesmeldung<br />

in den sozialen Netzwerken. So viele berichten<br />

dort, dass sie „gerade noch“ mit ihm<br />

gesprochen, zusammen gesessen, Pläne geschmiedet<br />

hätten.<br />

Er hatte immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen,<br />

viele wurden seine Freunde. Zuletzt<br />

sprach er mehrere Stunden täglich mit ihnen<br />

und half, wo er konnte. Es war für ihn immer<br />

selbstverständlich, für andere da zu sein. So<br />

stellte er wertvolle Kontakte her, wenn er das<br />

Gefühl gewonnen hatte, dass jemand sich ihrer<br />

würdig erwiesen hatte oder übernahm schon<br />

mal die Verband-Mitgliedsbeiträge für Unternehmer,<br />

die in Schwierigkeiten geraten waren.<br />

Horst Schneider war ein einmaliger Charakter,<br />

einer, an dem man sich wunderbar reiben, an<br />

dem man wunderbar wachsen konnte. Einer,<br />

der immer eine klare Meinung hatte und sich<br />

nie scheute, diese offen und deutlich vernehmbar<br />

zu vertreten.<br />

Nach einer ersten Karriere als Bänker<br />

machte sich Schneider mit der<br />

Schneider, Dr. Brodmeier<br />

+ Partner Unternehmerberatung<br />

GmbH<br />

selbstständig, die<br />

er zuletzt so clever


Freund und Weggefährte<br />

7<br />

aufgestellt hatte, dass er viel Zeit für anderes<br />

hatte. So konnte er 2006 den frisch gegründeten<br />

BVMW <strong>Rheinhessen</strong> übernehmen und zu<br />

einem der stärksten Regionalverbände der Republik<br />

aufbauen. Er organisierte über 100 Veranstaltungen<br />

pro Jahr für „seine“ Mitglieder. Er<br />

war zuletzt auch Landesbeauftragter Rheinland-<br />

Pfalz und betreute den Senat des BVMW.<br />

Seine Leidenschaft galt dem Golfen, drei Mal<br />

pro Woche stand er mit seiner Frau auf dem<br />

Platz, organisierte ein jährliches Charity-Turnier<br />

und gründete den Golfclub (GC) Mittelstand.<br />

Manche seiner Formulierungen werden als geflügelte<br />

Worte überdauern, etwa das „<strong>Rheinhessen</strong>-Piccolöschen“,<br />

eine Magnum-Flasche<br />

Winzer-Sekt aus dem Hause Erbeldinger, die<br />

ein BVMW-Mitglied bekam, wenn es ein anderes<br />

Mitglied warb, die „Welcome-Dutt“ (Willkommenstüte)<br />

für Neue oder so hintergründige<br />

Sätze wie „Ich habe volles Vertrauen zu<br />

Ihnen, bis Sie mir das Gegenteil beweisen“. Er<br />

war so stolz auf sein Lebenswerk, seine Familie,<br />

seinen Verband, die Zeichen seines Wirkens,<br />

seinen Wohlstand. Avancen von Finanzberatern<br />

pflegte er mit einem lächelnden „Danke, ich bin<br />

in der Auszahlungsphase“ abzulehnen.<br />

Netzwerken - das war seine Paradedisziplin.<br />

Wie kein anderer konnte er Menschen im Kleinen<br />

und im Großen zusammenbringen. Dabei<br />

lebte er sein Motto „erst mal geben“ in der ihm<br />

eigenen Vehemenz vor. Er war großzügig und<br />

neugierig, geschickt in der Entwicklung und<br />

Kombination neuer Ideen und immer zuverlässig.<br />

Sein Wort galt. Sein Wort hatte Gewicht.<br />

Horst Schneider war noch lange nicht fertig. Die<br />

Dimension der Lücke, die sein plötzlicher Tod<br />

reißt, wird seinen vielen Wegbegleitern und Freunden<br />

sicher erst mit der Zeit bewusst werden.<br />

Ich bin mir sicher, für sehr viele Menschen zu<br />

sprechen, wenn ich sage: Ich vergieße Tränen<br />

tiefer Trauer für einen unersetzlichen Freund und<br />

Förderer. Ich werde Horst Schneider immer dankbar<br />

sein für all die schönen Begegnungen, die<br />

wertvollen Gespräche und das herzliche Lachen.<br />

Meine Gedanken gelten seiner Witwe und seinem<br />

Sohn in diesen schier unerträglich schweren<br />

Stunden.<br />

Guido Augustin<br />

Ruhe in Frieden<br />

mein Freund!<br />

Erinnerungen an<br />

Horst Schneider


Mehr Wirtschaft in die Schule!<br />

8<br />

(Corona-)Krise und Chance<br />

Not-wendig: ökonomisches Wissen + Schülerfirmen wie „Walforma“<br />

Die meisten Menschen interessieren sich kaum für Wirtschaft, obwohl es sie täglich betrifft. Sie haben<br />

schlicht nie etwas darüber gelernt. In der jetzigen surrealen Situation, in der das öffentliche Leben zum<br />

erliegen kommt, wird vielen erst bewusst, was und wer das gewohnte Leben am Laufen hält.<br />

Wasser aus der Leitung, Brot vom Bäcker, Paracetamol<br />

aus der Apotheke, Pakete vom Postdienst,<br />

gegebenenfalls Essen vom Pizzaservice.<br />

Plötzlich sind die Reis- und Nudelregale leer, die<br />

Preise für Desinfektionsmittel explodieren im<br />

Internet und Toilettenpapier scheint das neue<br />

Weiß-Gold der Deutschen zu sein. In Frankfurt<br />

schlug eine Kundin einer<br />

Drogerie-Mitarbeiterin<br />

ins Gesicht, weil sie Angst<br />

hatte, keine Rollen mehr<br />

abzubekommen. Der Virus verbreitet nicht nur<br />

Angst, sondern bringt auch das (Konsum-)verhalten<br />

sowie den Bedarf an Notwendigem gehörig<br />

aus dem Gleichgewicht.<br />

Toilettenpapier, das<br />

neue Weiß-Gold<br />

Sollte der Worst Case für uns oder unsere<br />

Liebsten eintreten und das Virus uns am atmen<br />

hindern, wollen wir, dass ein Arzt da ist! Schutzausrüstungen<br />

gehören ins Krankenhaus. Eine<br />

hohe Zahl an kompetenten Fachkräften und<br />

medizinische Ausrüstung – insbesondere Beatmungsgeräte<br />

– müssen vor Ort sein. Aber<br />

wie, wenn nicht genug Menschen dementsprechend<br />

ausgebildet sind? Und woher die<br />

Produkte, wenn die Produktion der Nachfrage<br />

nicht gerecht werden kann? Wenn die Grenzen<br />

geschlossen sind und LKW die Güter nicht mehr<br />

an ihre Ziel bringen können? Oder die Fahrer in<br />

ihrem Heimatort erst einmal in Quarantäne<br />

müssen?<br />

Was nie vorstellbar war, wird zum gewohnten Anblick:<br />

Das Phänomen der „Toilettenpapier-Hamsterei“.<br />

Kochbox-Versender mehr Wert<br />

als Lufthansa<br />

Was passiert, wenn dringend benötigte Utensilien<br />

wie Schutzmasken überteuert verkauft<br />

werden oder Millionen von der Regierung bestellte<br />

abhanden kommen? Weltweit wird die<br />

Mangelware Schutzausrüstung mittlerweile<br />

gehandelt wie früher seltene Gewürze. Was,<br />

wenn erfahrene Erntehelfer nicht einreisen<br />

können? Jedes Jahr beschäftigen unsere Bauern<br />

rund 300.000 Saisonarbeiter, die meisten<br />

davon kommen aus Osteuropa. Hinzu kommen<br />

abstürzende Börsen, Verluste in Billionenhöhe,


9<br />

Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, drohende Insolvenzen<br />

und vieles mehr. Zurzeit ist ein Berliner<br />

Kochbox-Versender („Hello Fresh“) an der Börse<br />

wertvoller als Lufthansa.<br />

Es ist offensichtlich, dass die Pandemie die<br />

ganze Welt vor extreme Herausforderungen<br />

stellt: ökonomische, soziale und ethische. Und<br />

„irgendwie“ hängt alles zusammen. Dasselbe<br />

gilt für die Klimakrise, die<br />

über die akute, dramatische<br />

Situation fast in Vergessenheit<br />

gerät. Gerade ist deutlich<br />

zu spüren, wie hochkomplex die Thematiken,<br />

wie wichtig der (globale) Austausch und gute<br />

Beratungen mit den verschiedenen Fach- und<br />

Wissensbereichen sind. Solidarität, Zusammenhalt<br />

und Zusammenarbeit, aber auch Vertrauen<br />

und Hoffnung, dass man das gemeinsam<br />

hinbekommt sowie Wertschätzung – vor<br />

allem für die ansonsten eher abgewerteten<br />

Berufe – sind viel verwendete, goldene Schlüsselwörter<br />

in dieser Zeit. Und danach?<br />

„irgendwie“ hängt<br />

alles zusammen<br />

Der Zeitpunkt.<br />

Nach dieser herausfordernden Zeit, in der wir<br />

täglich dramatische Meldungen sehen, hören<br />

oder lesen, haben wir alle hoffentlich gemerkt,<br />

wie stark wir (weltweilt) voneinander abhängen.<br />

Dass wir oft denselben Gefahren ausgesetzt<br />

sind und dass unser Handeln weitreichende<br />

Folgen haben kann. Die Krise könnte<br />

uns zu einer stärkeren (globalen) Solidarität<br />

und dem Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />

einer gerechteren, nachhaltigeren Wirtschaft<br />

führen. So liest es sich auch aus der Pressemitteilung<br />

des Bundesverbands Deutscher Volksund<br />

Betriebswirte e.V.<br />

Die Ausstattung des Bildungssystems spielt<br />

dabei eine entscheidende Rolle. Spätestens<br />

jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um in den<br />

Schulen altersgerecht die ökologischen Zusammenhänge<br />

zu erklären. Die Corona-Geschehnisse<br />

gemeinsam – so gut es geht – auf- und<br />

zu verarbeiten und gleichzeitig die Chance zu<br />

ergreifen, über wichtige Berufe und z. B. Folgen<br />

des Konsumverhaltens zu sprechen. Ökonomische<br />

Bildung trägt nicht nur zur so wichtigen<br />

Berufsorientierung bei, sondern führt im besten<br />

Fall zu mündigen Teilnehmern der Gesellschaft.<br />

Mündige Welt-Bürger<br />

Als Mündigkeit wurde ursprünglich die Erlangung<br />

wirtschaftlicher Selbständigkeit und<br />

Verantwortlichkeit sich selbst und anderen ge-<br />

„Es besteht aber auch die Chance, dass wir nach der Überwindung der Krise nachhaltiger handeln<br />

und wirtschaften werden. Wenn unsere Wirtschaft bald wieder in Gang kommt, unser Gesundheitssystem<br />

und das Bildungssystem in Zukunft besser ausgestattet werden, aber auch wenn wir<br />

mehr Rücksicht nehmen auf Umwelt und Klima und wenn wir Solidarität, Empathie und Umsicht<br />

als gesellschaftliche Herausforderung begreifen und weiterentwickeln. Dann liegt in der Krise auch<br />

eine Chance – nutzen wir sie!“ – Willi Rugen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Volks- und<br />

Betriebswirte e.V. (bdvb)


10<br />

genüber bezeichnet. In der Zeit der Aufklärung<br />

bekam der Begriff Mündigkeit eine weitere, geschichtsphilosophische<br />

Bedeutung.<br />

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus<br />

seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“,<br />

schreibt der Philosoph Immanuel Kant 1784.<br />

„(...) ,Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen<br />

Verstandes zu bedienen!‘ ist also der<br />

Wahlspruch der Aufklärung.“<br />

Sich seines Verstandes zu bedienen und Dinge<br />

richtig in den (gesellschaftlichen) Kontext einordnen<br />

zu können bedarf es (ökonomischen)<br />

Faktenwissens.<br />

„Sapere aude!“, eigentlich: „Wage es, weise zu<br />

sein!“, sollte auch der Wahlspruch des Aufatmens<br />

nach Corona sein. Der Begriff der Mündigkeit<br />

will die Geschichte als<br />

Fortschritt begreifen lassen.<br />

Wenn heute von „mündigen<br />

Bürgern“ gesprochen wird, heißt<br />

das, dass die Menschen nicht nur für sich selbst<br />

Verantwortung übernehmen, sondern auch für<br />

ihren Staat und ihre Gesellschaft. Und nicht<br />

nur eine Demokratie benötigt mündige Bürger,<br />

die sich verantwortlich und konstruktiv in das<br />

<strong>Wirtschafts</strong>- und Gesellschaftsleben einbringen,<br />

sondern die ganze Welt.<br />

„Wage es,<br />

weise zu sein!“<br />

Was der Stundenplan<br />

vermissen lässt<br />

„Für unser Leben in einer kapitalistisch<br />

geprägten Gesellschaft<br />

benötigen wir ökonomische<br />

Bildung und Übung<br />

im Umgang mit Geld. Ein<br />

Thema, das unserer Ansicht<br />

nach in den Lehrplänen der<br />

Schulen noch stärker zu<br />

finden sein sollte“, meint Johannes Damerau,<br />

Abiturient an der Freien Waldorfschule Mainz-<br />

Finthen und einer der Gründer von „Walforma“.<br />

Schon seit 2018 leiten dort Schüler*innen<br />

erfolgreich den „Freitagsmarkt“ im Bereich<br />

Bio-Backwaren. Sie verkaufen frisches Brot,<br />

Brötchen und Süßgebäck. Ihr ausgewählter Lieferant<br />

ist die Bio-Bäckerei Kaiser, die in ihrem<br />

nachhaltigen Anliegen dem ihren entspricht.<br />

“Walforma ist ein typisches Beispiel für das große<br />

Engagement und den Einfallsreichtum vieler<br />

Jugendlicher, Eltern und Lehrkräfte in Deutschland,<br />

die das Thema Wirtschaft auf dem Stundenplan<br />

vermissen“, kommentiert Dr. Matthias<br />

Meyer-Schwarzenberger vom Bündnis Ökonomische<br />

Bildung Deutschland (BÖB), „Viele von<br />

ihnen ergreifen kurzerhand selbst die Initiative,<br />

um zumindest einen Teil dieser Lücke zu füllen“.<br />

Auch in diesem Fall gab eine Schülermutter<br />

den entscheidenden Impuls. Seit über 25<br />

Jahren setzt sich Renate Fröhner bereits für die<br />

ursprüngliche Elterninitiative „Freitagsmarkt“<br />

ein und unterstützt nun beständig tatkräftig<br />

auch die Schülerfirma.<br />

Eine Spielwiese für die Zukunft<br />

„Den bewussten Umgang mit Geld empfinden<br />

wir als essenziell, um sich in der heutigen Gesellschaft<br />

frei bewegen zu können. Aus diesen<br />

Gründen haben wir das Thema selbst in die<br />

Hand genommen und uns mit Walforma eine<br />

Spielwiese geschaffen, auf der wir erleben können,<br />

wie Unternehmen handeln und Wirtschaft<br />

heutzutage funktioniert. Aber vor allem auch,<br />

wie wir unser System<br />

eventuell anders, nachhaltiger<br />

gestalten kön-<br />

System eventuell<br />

„wie wir unser<br />

nen!“, erklärt Johannes,<br />

der aktuell für die Öffentlichkeits-<br />

und Pres-<br />

gestalten können!“<br />

anders, nachhaltiger<br />

searbeit von Walforma<br />

verantwortlich ist. „In unserer Schülergenossenschaft<br />

leben wir einen Gedanken, der mehr<br />

als 200 Jahre alt ist: ‚Was dem Einzelnen nicht<br />

möglich ist, das vermögen viele!’ Als Schulgemeinschaft<br />

ein Projekt zu stemmen, das nicht<br />

nur die Schüler*innen fordert, sondern auch<br />

Impulsgeberin Renate Fröhner: „Der Freitagsmarkt ist ein wunderbarer Ort zum<br />

Einkauf und sich Begegnen! Zu erleben, wie morgens um 6:30 die ersten Schüler<br />

der Walforma mit Tatendrang ankommen, um den Markt mit vorzubereiten, das<br />

macht mir sehr, sehr viel Spaß! Ich bin unglaublich stolz auf unsere Schüler!“


unsere Werte und Ziele wie Solidarität und Hilfe<br />

zur Selbsthilfe in den Mittelpunkt stellt, das<br />

bedeutet Walforma für uns“, erklärt der junge<br />

Mann selbstbewusst.<br />

Gemeinwohlorientiert und nachhaltig<br />

„Walforma ist ein wertvolles, typisches Waldorf-Projekt“,<br />

fügt der Leiter des Schulprojekts<br />

Dr. Meyer-Oldenburg hinzu, „es gibt die Möglichkeit,<br />

aus dem eigenen Handeln sowie der<br />

Erfahrung zu lernen. Gleichzeitig bringt es einen<br />

wirklichen Mehrwert für die Akteur*innen<br />

sowie die Gemeinschaft“. Der Mittel- und Oberstufenlehrer<br />

findet das Projekt „brilliant“, die<br />

Schüler*innen erlebten von der Gründung eines<br />

Start-ups bis zur täglichen Durchführung viele<br />

wichtige Bereiche. Sie könnten und müssten<br />

verantwortlich und zugleich im Team handeln.<br />

Spielräume wie<br />

Verkaufsstrategien,<br />

Warenpalette,<br />

Verhandlungsmethoden<br />

könnten ausgelotet werden. „Für die<br />

Schulgemeinschaft ergibt sich ein lebendiges<br />

Marktgeschehen mit nachhaltig erzeugten<br />

Lebensmitteln. Hinsichtlich des Unterrichts<br />

ist ein enorm großer Gewinn an Kompetenzen<br />

zu beobachten!“, freut sich der überzeugte<br />

Lehrer, „Gute, zukunftsorientierte Bildung,<br />

nachhaltiges, gemeinwohlorientiertes und<br />

verantwortliches Wirtschaften passt zu unserem<br />

Menschenbild. Das möchten wir auf der<br />

Waldorfschule durch dieses Projekt so weit wie<br />

möglich fördern“.<br />

„ein enorm großer<br />

Gewinn an Kompetenzen“<br />

Das Wissen und die Erfahrungen werden von<br />

den höheren Jahrgangsstufen an die unteren<br />

weitergegeben. Dazu gehört auch das Wissen<br />

um die Gestaltungsmöglichkeiten jedes<br />

Einzelnen in einer Genossenschaft durch ihre<br />

demokratischen<br />

Grundstrukturen.<br />

„So finden<br />

sich bei uns<br />

neben der Mitgliederversammlung, dem Aufsichtsrat<br />

und dem Vorstand auch entsprechende<br />

Fachabteilungen“, erzählt Johannes, „Hierfür<br />

wurden Konzepte entwickelt, die die praktische<br />

Arbeit in der Schülergenossenschaft mit theoretischem<br />

Wissen unterlegen und aufzeigen,<br />

dass Prozesse, die bei uns stattfinden in ähnlicher<br />

Form auch in großen Unternehmen vorzufinden<br />

sind.“<br />

Freiheit und Verantwortung<br />

im Mittelpunkt<br />

Unterstützt wird das Schülerprojekt von der<br />

Wirtschaft. Die Mainzer Volksbank ist Genossenschaftspate<br />

und steht von Beginn an<br />

regelmäßig mit Rat und Tat zu Seite. Für den<br />

Bereichsdirektor Marketing Peter Jost sind<br />

Schülergenossenschaften eine hervorragende<br />

Sache. Schülerinnen und Schüler arbeiten gemeinsam<br />

an einer konkreten Genossenschaftsidee<br />

und lernen so<br />

wirtschaftliche, ökologische<br />

und soziale<br />

Zusammenhänge<br />

kennen. Walforma<br />

„das Wissen um die<br />

Gestaltungsmöglichkeiten“<br />

„Motivation, Innovation<br />

und dem Drang, etwas<br />

zu erschaffen"<br />

sieht er dabei auch als<br />

„Impulsgeber für andere Schulen“. Das Projekt<br />

bediene ein klassisches Geschäftsfeld, gepaart<br />

mit Motivation, Innovation und dem Drang, etwas<br />

zu erschaffen. Auch die Biobäckerei Kai-<br />

11<br />

Jeweils drei Schüler*innen (ab<br />

Klasse 7) sind zum Verkauf in den<br />

Pausen eingeteilt. Gemeinsam<br />

mit Projektleiter Dr. Meyer-<br />

Oldenburg (2.v.l) und Johannes<br />

Damerau (3.v.l.) freuen sie sich<br />

über die zahlreiche Kundschaft,<br />

die nicht nur aus Schülern und<br />

Eltern, sondern auch aus<br />

vielen Externen besteht.


12<br />

ser als Lieferant und Partner unterstützt mit<br />

Know-how. „Diese Erlebnisse und Erfahrungen<br />

versuchen wir mit Vorträgen und Workshops,<br />

die wir selbst gestalten, in den Unterricht einzubinden“,<br />

erzählt Johannes.<br />

Die große Unterstützung aus dem gesamten<br />

Lehrerkollegium der Schule sowie aus der Elternschaft<br />

zeigt, dass die Relevanz ökonomischer<br />

Bildung von allen Seiten gesehen wird.<br />

„Es ist völlig unverständlich, dass manche<br />

Bundesländer in diesem Bereich so weit abgeschlagen<br />

sind, während zum Beispiel in Bayern<br />

oder Schleswig-Holstein ein zeitgemäßer<br />

<strong>Wirtschafts</strong>unterricht ganz selbstverständlich<br />

Walforma ging gleich im Gründungsjahr<br />

als eines der TOP-50-Projekte aus dem<br />

easyCredit-Wettbewerb „Finanzielle Bildung<br />

fördern“ hervor und gewann den<br />

Jury-Wettbewerb am Raiffeisentag für<br />

Schülergenossenschaften in Koblenz.<br />

2019 wurde Walforma bei dem Projekt<br />

"demokratisch Handeln" ausgezeichnet<br />

und schaffte es beim Bundes-Schülerfirmen-Contests<br />

unter die 10 besten Schülerfirmen<br />

Deutschlands. Auch dieses Jahr<br />

ist Walforma wieder dabei. Unter<br />

www.bundes-schuelerfirmen-contest.de<br />

kann mit abgestimmt werden.<br />

zum Stundenplan an allen allgemeinbildenden<br />

Schulen gehört“, so Dr. Matthias Meyer-Schwarzenberger<br />

vom BÖB. „Im Idealfall<br />

bräuchte man beides: einen fachlich qualifizierten<br />

<strong>Wirtschafts</strong>unterricht, verpflichtend für alle<br />

und Schülerprojekte wie ‚Walforma’ als Ergänzung<br />

auf freiwilliger Basis“.<br />

Krise als Chance und Katalysator<br />

Projekte wie Walforma bestätigen auch das,<br />

was der Physiker und Philosoph Armin Grunwald<br />

sieht: ein starkes Bedürfnis nach einer<br />

bessere Zukunft. Mehr Wertschätzung für die<br />

Gemeinschaft und dass alles umwelt- und klimafreundlicher<br />

wird. Und das müsse es auch,<br />

sagt der Mann an der Spitze von Blackrock,<br />

den mit 7,4 Billionen Dollar weltgrößten Vermögensverwalter.<br />

"In meinen 44 Jahren in der<br />

Finanzindustrie habe ich noch nichts Vergleichbares<br />

erlebt", schreibt Larry Fink in einem Brief<br />

an seine Aktionäre.<br />

„Die Welt wird eine<br />

andere sein“<br />

"Wenn wir diese Krise<br />

überstanden haben,<br />

wird die Welt eine andere<br />

sein." Bereits in einem Brief Mitte Januar<br />

an CEOs hatte der 67-Jährige zur Nachhaltigkeit<br />

aufgefordert und mit Konsequenzen bei<br />

Nichthandeln gedroht. Die aktuelle Krise könnte<br />

tatsächlich als Chance und Katalysator für<br />

neue Finanzprodukte, Umweltschutz, Soziales<br />

und gute Unternehmensführung begriffen<br />

werden. "Die aktuelle Pandemie führt uns vor<br />

„Hinsichtlich des Unterrichts ist ein enorm großer Gewinn an Kompetenzen zu beobachten!“


Augen, wie fragil die Welt ist und welcher Wert<br />

in nachhaltigen Portfolios steckt", schreibt Fink.<br />

13<br />

Blackrock hatte sich kurz vorher dem Netzwerk<br />

"Climate Action 100+" angeschlossen.<br />

Das Bündnis internationaler Investoren fordert<br />

mehr Transparenz und nachvollziehbare Ziele<br />

beim Thema Klimaschutz von Unternehmen.<br />

Es besteht Hoffnung – mit den weitsichtigen<br />

älteren und den jüngeren bewussteren Generationen<br />

– dank einer neuen Haltung, die Not<br />

zum Guten zu wenden.<br />

„Sapere aude!“<br />

Redaktion: Sam<br />

Fotos: Inga Steeg, Luzie Blom<br />

Bio-Freitagsmarkt<br />

in der Waldorfschule<br />

Walforma finden Sie nach der Krise<br />

mit frischem Mut und frischen Bio-<br />

Backwaren während des Schulbetriebs<br />

Freitags von 8 Uhr bis 12 Uhr<br />

auf dem Schulmarkt in der Töpferei,<br />

Freie Waldorfschule, Merkurweg 2,<br />

55126 Mainz-Finthen<br />

Neben Backwaren der Bio-Bäckerei<br />

Kaiser bietet der Freitagsmarkt Bio-Obst<br />

und Gemüse des Johanneshof Bender<br />

sowie Demeter-Produkte (Käse/Quark)<br />

der Lehnmühle an.<br />

Kontakt unter info@walforma-esg.de<br />

Alles frisch und nachhaltig!


14<br />

Auf der Suche nach „Zukunft“?<br />

ECOsen statt googeln.<br />

Mit Suchanfragen Bäume pflanzen<br />

Ecosia heißt die „grüne“ Google-Alternative aus Berlin. „Grün“, weil Ecosia ihre Gewinne, nutzt, um<br />

Bäume zu pflanzen. Derzeit werde laut Unternehmensangaben alle 0,8 Sekunden ein neuer Baum<br />

durch ECOsen finanziert. In Kürze wird der 100-millionste Baum gepflanzt.<br />

Die grüne Suchmaschine Ecosia funktioniert<br />

ähnlich wie die des High-Tech-Riesen Google<br />

aus den USA. Das Berliner Unternehmen<br />

entwickelt die Suchalgorithmen jedoch nicht<br />

selbst, sondern arbeitet mit der Technologie<br />

der Suchmaschine Bing von Microsoft. Für jede<br />

Suche mit Ecosia, erhält Microsoft eine Zahlung.<br />

Ecosia wiederum erhält den Großteil des<br />

Werbeumsatzes. Man könnte „Greenwashing“<br />

vermuten, aber Ecosia lässt nachweisbar und<br />

im großen Stil Bäume pflanzen. Das wiederum<br />

geschieht nicht planlos, sondern mit dem Wissen,<br />

das es für die Wiederherstellung des<br />

ursprünglichen Ökosystems braucht.<br />

GmbH ohne „For-Profit-Komponente“<br />

Um die Mission des – wie es sich selbst nennt –<br />

„Social Business“ zu untermauern, hat das 2009<br />

gegründete Unternehmen vor zwei Jahren 99<br />

Prozent des Kapitals an die Ecosia GmbH und<br />

ein Prozent der Stimmrechte an die Purpose-<br />

Stiftung übergeben. Ecosia kann damit weiterhin<br />

frei und unternehmerisch handeln, hat aber,<br />

so Gründer Christian Kroll, die „Non-Profit-<br />

Komponente“ herausgenommen. Der Verkauf<br />

des Unternehmens ist, genau wie eine Gewinnentziehung,<br />

ausgeschlossen. Es gehört sich<br />

gewissermaßen selbst; die Mitarbeiter arbeiten<br />

und engagieren sich für „den Purpose“. Denn<br />

Ecosia sei nicht dazu da, Shareholder reich zu<br />

machen, sagt der 36-Jährige Unternehmer.<br />

Mit „Sinnorientierung statt Gewinnmaximierung<br />

durch Verantwortungseigentum“ erklärt<br />

Geschäftsführer Christian Kroll


Qualität + Privatsphäre<br />

Stiftung Warentest hat Ecosia im Jahr 2019<br />

auf Platz 3 gewählt. Die ersten beiden Plätze<br />

gingen an Google. Wichtig: Ecosia erstellt<br />

keine Nutzerprofile. Die neutralen Suchergebnisse<br />

führen auch zu Abweichungen<br />

von Google und Co.<br />

15<br />

die Purpose-Stiftung ihren Zweck. Ihr Ziel ist<br />

eine gesunde Wirtschaft, die dem Menschen<br />

dient. Zu den rund 200 deutschen Unternehmen<br />

in Verantwortungseigentum zählen zum<br />

Beispiel Zeiss, Schott, Globus, Bosch, Alnatura,<br />

Waschbär, Waldorfshop, Sonett und Voelkel.<br />

In den Niederlanden gilt Verantwortungseigentum<br />

bereits als<br />

„Sinnorientierung statt<br />

Gewinnmaximierung durch<br />

Verantwortungseigentum“<br />

Erfolgsmodel, auch<br />

der vorbildliche<br />

Pflegedienst Buurtzorg<br />

zählt dazu.<br />

„Die Welt“ titelte in einem Bericht über das<br />

in Deutschland wenig bekannte Verantwortungseigentum:<br />

„So funktioniert die ‚Fridays for<br />

Future’-Formel für den Kapitalismus“. Vielleicht<br />

ist „Verantwortungskapitalismus“ das neue<br />

Wort dafür.<br />

„Dieses Paradies<br />

haben wir ausgetauscht<br />

für diese Wüste“<br />

Christian Kroll fand zu seiner Mission durch<br />

Eindrücke, die er auf Reisen, unter anderem<br />

in Nepal und Südamerika, gesammelt hatte.<br />

Gerade fertig mit seinem Studium, veränderte<br />

sich damit seine Weltsicht: „Wenn man mit<br />

dem Bus stundenlang an Sojafeldern vorbeifährt<br />

und die Endstation ist dann im Regenwald,<br />

dann merkt man: Dieses Paradies haben<br />

wir ausgetauscht für diese Wüste“, erzählte<br />

der Betriebswirtschaftler im Deutschlandfunk<br />

Kultur. Der Schritt, die mittlerweile millionenschwere<br />

Ecosia GmbH<br />

zu einem Purpose-Unternehmen<br />

zu machen,<br />

sei „gewissermaßen<br />

auch die Wette auf eine<br />

Zukunft, von der ich hoffe, dass wir weniger<br />

auf materialistische Ziele aus sind“, erklärt er<br />

in einem Interview mit dem Magazin „Gründerszene“.<br />

Finanzbericht und Baumpflanzbelege<br />

Mindestens 80% der Erträge fließen in Baumpflanzprojekte,<br />

der Rest wird im Sinne des<br />

Unternehmens investiert. Monatliche Online-<br />

Berichte zeigen transparent die Einnahmen<br />

durch ECOsen und den Prozentsatz der Erträge,<br />

die in Baumprojekte geflossen sind. Um<br />

einen Setzling zu finanzieren seien momentan<br />

45 Suchanfragen nötig. In Zukunft sollen auch<br />

die Werbeanzeigen grüner werden. Unliebsame<br />

Ergebnisse würden dabei jedoch nicht ausgeblendet.<br />

Es gehe nicht um „Ökodiktatur“, sondern<br />

darum, ökologisch sinnvolle Alternativen<br />

schnell zu finden und vorbildliche Unternehmen<br />

zu unterstützen. Die gesamte Leistung, die mit<br />

der Nutzung von Ecosia zusammenhängt, wird<br />

klimaneutral angeboten. Genaueres hierzu findet<br />

sich auf der Website.<br />

Der Marktanteil in Deutschland beläuft sich derzeit<br />

auf etwa ein Prozent. Trotzdem mache es<br />

Google schwer, Ecosia in Android und im Google<br />

Browser Chrome als Suchmaschine<br />

einzustellen. Diesbezüglich äußerte<br />

sich Kroll 2019 gegenüber der Süddeutschen<br />

Zeitung: "Wir sind nicht<br />

David gegen Goliath, wir sind eher Bakterie<br />

gegen Goliath." Mittlerweile ist allerdings wohl<br />

jedem bewusst, was Mikroorganismen für eine<br />

Wirkung haben können.<br />

Exponentielles Wachstum erwünscht<br />

Unternehmensziel sind eine Billion Bäume in<br />

den nächsten 20 Jahren. Eine schöne Überraschung<br />

wäre es doch, wenn sich auch im Guten<br />

ein exponentielles Wachstum zeigen würde.<br />

Einige große Unternehmen wie Bosch haben<br />

Ecosia bereits als Standardsuchmaschine eingerichtet.<br />

Auf der Suche nach „Zukunft“?<br />

„eher Bakterie<br />

gegen Goliath“<br />

Redaktion: Sam<br />

Fotos: Ecosia<br />

www.ecosia.org<br />

Ecosia kann im Internet-Browser als Standardsuchmaschine<br />

eingerichtet werden. Für<br />

Handys gibt es die Ecosia-Browser-App.


Anzeige<br />

16<br />

... denn wir haben nur EINE<br />

NACHHALTIG – AUTARK – GEHOBEN<br />

Bauen, wie Sie es brauchen<br />

Ob wohngesunde Raumerweiterung, Eigenheim, Startup-Büro,<br />

erweiterbare Unternehmensimmobilie, Partner-<br />

Space, Ferien-Chillout oder modulare Senioren-WG:<br />

Alles ist möglich.<br />

Ökologisch durchdacht, modular und transportabel<br />

konzipiert können die Räume flexibel auf den jeweiligen<br />

Bedarf angepasst werden. Die Photovoltaik-Anlagen<br />

machen das System autark. So ergeben sich nahezu<br />

unbegrenzte, jederzeit veränderbare Möglichkeiten.<br />

Wohnen, leben und wirken wie Sie es wollen: gesund,<br />

klug und schön.<br />

ME-Space ist Raum-Einheit<br />

Die beliebig aufeinander aufbaubaren „Spaces“ sind<br />

hochwertige, aus Holz und nachhaltigen Materialien<br />

(cradle to cradle) gebaute Räume. Die Naturmaterialen<br />

schaffen gesundes, angenehmes Raumklima in Einheit<br />

mit Ökoeffizienz.<br />

ME-Spaces können einfach überall hingesetzt werden,<br />

wo sich Fläche bietet. Dabei ist der Ausbau zur kulturell<br />

und sozial wertvollen „ME-Welt” – auch später<br />

– gegeben. Genauso möglich ist ein Rückbau.<br />

WohnGLÜCK<br />

– die Fähigkeit der Wandlung!<br />

Nichts ist so beständig wie der Wandel,<br />

Leben ist Veränderung: „ME too!“. Wird<br />

die Familie größer – oder kleiner? Wächst<br />

die Firma oder muss reduziert werden?<br />

Ist Treppensteigen plötzlich ein Problem?<br />

Kein Problem. Die Räume lassen sich<br />

einfach erweitern, reduzieren oder umsetzen<br />

– ganz den jeweiligen Lebensumständen<br />

entsprechend. ME wandelt sich<br />

für Sie. Was ein Glück!<br />

LebensKUNST<br />

– das Gefühl von Freiheit!<br />

ME-Spaces fügen sich harmonisch in<br />

regionaltypische Strukturen ein. Natur<br />

atmen, das Leben genießen. Genau das<br />

richtige für Chillout-Zone, „modernes<br />

Chalet“, Hotel oder Ferienpark. Die Pla´tou<br />

Studie bestätigt: Durchdachte Architektur<br />

rechnet sich insbesondere für die Tourismusbranche.<br />

Architektur macht Orte<br />

zur Destination – im Weinberg, am See<br />

oder in den Bergen. Frei sein!<br />

ArbeitsWELT<br />

– die Freude des Schaffens<br />

ME-Spaces bieten alles, was Ihr Business<br />

verlangt. Ihr Geschäftsmodell und unser<br />

Know-how ergeben das wichtige Fundament,<br />

die Wände und das Dach für Ihr<br />

Unternehmen. Sobald die Planung steht,<br />

geht es los. Schnell, unkompliziert, sicher.<br />

Holen Sie sich den Raum, den Sie für<br />

Ihren Erfolg brauchen. Und erhalten Sie<br />

bessere Arbeit, weil das Umfeld stimmt.<br />

Zur Freude aller!


17<br />

ENGAGIERTE MITARBEITER – ERFOLGREICHES UNTERNEHMEN<br />

Denken in rund<br />

Qualifiziertes engagiertes Personal ist für den Erfolg<br />

eines Unternehmens unerlässlich. Nachhaltiges Engagement<br />

und wachsendes Potenzial zeigen gesunde<br />

zufriedene Mitarbeiter.<br />

Aus diesem Grund entwickelte ME ein flexibles Kita-<br />

Konzept. Genau abgestimmt auf die Bedürfnisse und<br />

Mitarbeiter kann es spielend mit einer firmeneigenen<br />

Fitness- oder Chillout-Zone ergänzt werden.<br />

Mitarbeiter, die ausgeglichen sind und eine Balance<br />

zwischen Leben und Arbeiten finden, sind nachweislich<br />

effektiver. Indessen werden Sie zum hochattraktiven<br />

Arbeitgeber und leisten gleichzeitig einen wertvollen<br />

Beitrag zu einer nachhaltigen, sozialen (Arbeits-)Welt.<br />

Ihre Firmen-Kita, Ihr Fitness-Bereich<br />

Legen Sie Ihre Vision in unsere Hände. Die aktuell<br />

benötigten Räumlichkeiten können dabei flexibel mit<br />

der Anzahl Ihrer Mitarbeiter und dem Erfolg Ihres Unternehmens<br />

wachsen. Klein anfangen, große Träume<br />

wahr werden lassen.<br />

Seit über 10 Jahren baut ME erfolgreich im privaten,<br />

öffentlichen und gewerblichen Bereich. Wir sind Mitglied<br />

und Vorstand der Vereinigung freischaffender Architekten<br />

(VfA) RLP. Der deutschlandweite Austausch mit<br />

weiteren, hochqualifizierten Architekten fördert und<br />

untermauert unsere Expertise im Bereich Nachhaltigkeit.<br />

... ist an der ZEIT<br />

Michael U. Hemm<br />

Dipl. Ing (FH) Architekt<br />

1. Vorsitzender VfA Rheinland Pfalz<br />

Holzmechaniker<br />

Ellen E. Süllentrop<br />

AD Creativ Design Feng Shui Planung<br />

BIM zertifiziert<br />

me-welt.de


18<br />

NEUE GOLDEN ROSS KASERNE<br />

Sanierung und Ausbau des Dachgeschosses<br />

Die historische Dragoner Kaserne in der Mombacher Straße, Mainz wurde im Laufe der vergangenen<br />

Jahren zu einem stilvollen Bürogebäude mit ganz eigener Anmutung umgebaut. Dabei wurde die Idee<br />

verfolgt, den Loft-Charakter des im späten 19. Jahrhundert entstandenen Backsteinbaus mit Modernität<br />

und Nachhaltigkeit zu verbinden. Die umfangreichen Ausbau- und Sanierungsarbeiten im Dachgeschoss<br />

stellen einen besonders hohen Anspruch an die Fertigkeiten der ausführenden Handwerker<br />

- sie wurden an den in Stadecken ansässigen Zimmereibetrieb Degreif vergeben. Thorsten Degreif,<br />

Inhaber des Traditionsunternehmens, ist stolz auf das in ihn und seine Mannschaft gesetzte Vertrauen.<br />

Er freut sich, nun auf ein weiteres Referenz-Projekt verweisen zu können.<br />

Die Zimmerei Degreif blickt auf eine lange Erfahrung<br />

zurück – der Familienbetrieb existiert<br />

ja bereits seit 1908.Tradition alleine reiche allerdings<br />

nicht mehr aus, sagt Thorsten Degreif.<br />

„Wer sich heutzutage in unserer Branche behaupten<br />

will, muss flexibel sein und immer die<br />

aktuellen Entwicklungen im Auge behalten“,<br />

erklärt uns der Geschäftsführer. Mit seiner Vita<br />

kann er diese Aussage untermauern: Er ist Zimmerermeister,<br />

zertifizierter Gebäude-Energieberater<br />

und Betriebswirt in einer Person. Zusammen<br />

mit seinen Mitarbeitern, die ihrerseits<br />

ebenfalls regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen<br />

absolvieren, bietet er eine facettenreiche Angebotspalette<br />

auch jenseits des klassischen Dach-<br />

stuhls: Ob Einbau von Dachflächenfenstern,<br />

Erstellung von Gauben, oder Schiefer-, Spenglerund<br />

Dachdeckerarbeiten, ob Vordach, Carport,<br />

Wintergarten oder Aufstockung - der Name<br />

Degreif steht immer für vorbildliche Handwerksqualität.<br />

Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte gewinnen<br />

an Bedeutung<br />

Bereits seit 2008 führt die Zimmerei Degreif auch<br />

das Qualitätszeichen „Fachbetrieb für Dämmtechnik“.<br />

Seit dieser Zeit gehören auch nachhaltige<br />

CO2-Sanierungen zum erweiterten Leistungsspektrum.<br />

Oftmals fallen diese Arbeiten


Anzeige<br />

19<br />

nicht nur im Dachbereich an, sie erstrecken sich<br />

auch auf die Gebäudefassaden. Bei den Auftraggebern<br />

gewinnt dabei die baubiologische und<br />

ökologische Unbedenklichkeit der verwendeten<br />

Baustoffe eine zunehmende Bedeutung. O-Ton<br />

Thorsten Degreif: „Ich möchte mit meinen Kindern<br />

ja auch nicht in einem Joghurtbecher leben“. Er<br />

rate seinen Kunden daher zur Wärme- und<br />

Schalldämmung statt einer Styropor-Verkleidung<br />

lieber auf ökologische, atmungsaktive Alternativen<br />

wie Hanf, Weichholzfaser- oder Zelluloseplatten<br />

zu setzen.<br />

Redaktion: S. K.<br />

Fotos: Neue Golden Ross Kaserne<br />

Zimmerei Degreif • Thorsten Degreif • Kreuznacher Straße 21 • 55271 Stadecken-Elsheim • Tel.: 0 61 36 / 28 23<br />

info@zimmerei-degreif.de • www.zimmerei-degreif.de


20<br />

AUFGEGABELT:<br />

Wunderbares Lesefutter<br />

Ingo Bartsch<br />

OPAKALYPSE<br />

Ein bitterböser Altenheimroman<br />

Literatur, die frei heraus erzählt,<br />

wo wir A****loch sind<br />

Wunderbar frisches Lesefutter, erfreut aufgegabelt<br />

in Rheinland-Pfalz und Hessen.<br />

Unsere Redakteurin Sam entdeckt für Sie<br />

interessante Bücher von Autorinnen und<br />

Autoren aus der Region.<br />

Pointiert und (sprachlich) unverblümt wird<br />

der Leser gemeinsam mit dem kiffenden<br />

Langzeitstudenten Jules eiskalt in die<br />

OPAKALYPSE geschickt. Das „Wirtstier“,<br />

der angesehene Lobby-Anwalt Wicküler,<br />

dreht dem Endzwanziger kurzerhand den<br />

Geldhahn zu. Gemeinsam mit der Erwartungshaltung<br />

seiner gut verdienenden<br />

Freundin Nadja schießt das den bisher in<br />

den Tag lebenden Play-Station-Spieler aus<br />

seiner Komfortzone. Unverhofft findet er<br />

sich bei abgelaufenen Gummibärchen in<br />

einer Zeitarbeitsfirma und genauso schnell<br />

in den Gängen „mit vielen Türen, und hinter<br />

jeder lauert der Schrecken menschlichen<br />

Alterns“. In der Welt des Billiglohns,<br />

und der Knochenarbeit versucht der Protagonist<br />

das Leid mithilfe von<br />

Spezial-Cookies zu lindern.<br />

Menschliche Werte, so erfährt<br />

er, sind – im Zeitalter<br />

der Investoren – nicht viel<br />

Wert. Es geht um Gewinnoptimierung<br />

unter<br />

vorgeblicher Beachtung<br />

aller<br />

Vorgaben und Gesetze. Parallel läuft Nadja<br />

mit seinem besten Freund davon und postet<br />

verliebte Seifenblasenbilder.<br />

Misshandlung, Vernachlässigung, die Frage,<br />

wie das Opfer zum Täter wird, sind genauso<br />

Themen wie Liebe, Vertrauen, Haltung<br />

und Würde. „Jede Tragödie ist auch<br />

eine Komödie“ trifft zweifellos auf die Opakalypse<br />

zu. Der nicht wirklich „bitterböse<br />

Altenheimroman“ liegt viel mehr sehr nah<br />

an der bitterbösen Wahrheit. Dabei enthält<br />

die lesenswerte schwarze Komödie in der<br />

Tradition der investigativen Literatur auch<br />

einen Hauch „Schokolade zum Frühstück“.<br />

Der Debüt-Roman des bei Mainz lebenden<br />

Autors erschien Mitte 2019 bei Piper – seine<br />

Aktualität wird indessen noch ein paar<br />

Jahre anhalten.<br />

„Es wäre schön, wenn solch eine Lektüre<br />

unseren Politikern vorgelegt würde“, kommentiert<br />

ein Leser online.<br />

Ingo Bartsch, seit vielen Jahren Medienschaffender,<br />

studiert derzeit obenauf Soziale<br />

Arbeit an der FH Wiesbaden. Im Zuge<br />

eines Sabbaticals hat er als Zeitarbeitskraft<br />

ein Jahr in einem Altenpflegeheim<br />

gearbeitet und dort einige Steilvorlagen<br />

für sein Erstlingswerk erhalten. Der Autor<br />

ist Lesebühnenveranstalter (die Leselampe,<br />

Dorett Bar, Mainz) und tritt erfolgreich<br />

auf weiteren Lesebühnen in Rhein-Main,<br />

Rhein-Neckar und der Pfalz auf.


21<br />

OPAKALYPSE können Sie über alle (Online-)Buchhandlungen<br />

beziehen oder direkt beim Verlag.<br />

Einfach den QR-Code scannen!<br />

„Pflegehelfer sind die letzten Deppen.<br />

Die ärmsten Schweine. Miese Arbeit,<br />

miese Bezahlung. Warum tust du das?“<br />

„Dein Rücken. Deine Psyche. Dieser Job<br />

wird dich fertig machen, im Ernst.“<br />

„Warum soll ich, Abkömmling einer<br />

wohlhabenden Akademikerdynastie einer<br />

solchen Arbeit nachgehen?“<br />

„Mich ängstigen diese alten Menschen.“<br />

„Genauso außerirdisch ist es, diesen<br />

bürokratischen Exzess im Heimalltag<br />

unterzukriegen.“<br />

„Die Altenpflege ist definitiv eine Zukunftsbranche.<br />

In einigen Jahren werden<br />

die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge<br />

in die Einrichtungen strömen.“<br />

„Aber ich habe ein Herz wie aus Schaumgummi<br />

und ich würde gerne irgendetwas<br />

für sie tun.“<br />

„Und so stehe ich an ihrem Bett und<br />

fürchte mich davor, mich zu erschrecken.<br />

Aber Frau Kugler rührt sich nicht.<br />

Ich starre den Leichnam an, krampfhaft<br />

und ohne zu blinzeln ... nichts. (...) Es<br />

kommt doch der Tag, da geht es einem<br />

wie Frau Kugler.“<br />

Wenn das das Alter ist:<br />

Was zur Hölle will ich damit?“<br />

„Und dann passiert es. Ich stelle den<br />

dreiviertelvollen Teller zurück auf den<br />

Servierwagen. Ich tue so, als sei Frau<br />

Günther schon satt.“<br />

Mehr zu diesem zukunftsrelevanten<br />

Thema lesen Sie auf den folgenden Seiten<br />

der <strong>Wirtschafts</strong> <strong>News</strong>.


„Beruf kommt von Berufung – nicht von Notlage“<br />

/Folge1<br />

22<br />

Hintern abputzen kann jeder?<br />

AproPOs Pflege: Wo Würde und Werte am Allerwertesten sind<br />

Inmitten meines Studiums opakalyptischer Literatur* bestätigte die Bundesregierung die anhaltend<br />

haarsträubende Situation in den Pflegeberufen. Ist uns das nicht peinlich? Ist das nicht sogar ein Verbrechen?<br />

Und erst recht, weil es anders geht? Es gibt junge Unternehmen, die zeigen, was anders heißt<br />

– und welche Modelle zukunftsfähig sind. Vielleicht denken wir – Corona-wachgerüttelt – darüber<br />

demnächst intensiver nach? Über Werte und „Wertschätzungsmangel“ oder andersherum. Von Sam<br />

Rund jede dritte Pflegekraft arbeitet an der<br />

Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Kurz vor dem<br />

Corona-Shutdown ging dieser Fakt noch einmal<br />

offiziell aus einer Antwort der Bundesregierung<br />

hervor. Wenige Tage zuvor haben Betroffene<br />

eine Petition gegen Arbeitsüberlastung<br />

an den Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung<br />

überreicht – mit 75.000 Unterschriften.<br />

Der Power- und Dauereinsatz schade nicht<br />

nur der Gesundheit der Pflegekräfte, sondern<br />

auch die der zu pflegenden Menschen. Und<br />

jetzt – ganz aktuell – ging ein „Gemeinsamer<br />

Aufruf von Pflegefachkräften<br />

an Jens<br />

„... warme Worte, Merci-<br />

Schokolade und Partys<br />

für die Funktionäre.“<br />

Spahn!“ mit bisher<br />

über 300.000 Unterschriften.<br />

"Das<br />

Problem sind zu<br />

wenig Pflegekräfte", titelte der Spiegel online,<br />

„In deutschen Krankenhäusern gibt es so viele<br />

Betten auf Intensivstationen wie nirgendwo<br />

sonst in Europa. Und doch herrscht in den<br />

Kliniken ein gefährlicher Mangel: beim qualifizierten<br />

Personal“, aber das nicht erst seit<br />

Covid-19. „Es sind zunächst einmal nicht Sie<br />

(Herr Spahn), der diese katastrophale Situation<br />

alleine zu verantworten hat, sondern ebenso<br />

Ihre Vorgänger. Aber wir Pflegekräfte (wertvolles<br />

Gut) hätten schon ein bisschen mehr<br />

Substanz in den letzten Jahren erwarten dürfen,<br />

als warme Worte, Merci-Schokolade, und<br />

Partys für die Funktionäre“, heißt es in der Petition<br />

auf change.org.<br />

Bedrohliche „Wertschätzungsmangelerscheinung<br />

(WERS-M-19)“<br />

Der seit vielen Jahren schlechte Zustand im<br />

Pflegesektor lässt auch für viele Menschen<br />

kein würdevolles Altern mehr zu. „Die Würde<br />

des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten<br />

und zu schützen ist Verpflichtung aller<br />

staatlichen Gewalt“, heißt es jedoch in Artikel<br />

1 unseres Grundgesetzes. Wer gegen Gesetze<br />

verstößt, macht<br />

„Die Würde des Menschen<br />

ist unantastbar.“<br />

sich strafbar.<br />

Aber nicht im<br />

Alten- und<br />

Pflegebereich? Sind unsere Omis, Opis und<br />

Kranken keine Menschen? Wie erkläre ich das<br />

bloß meinem Kind?<br />

Deutschland hat seit langem das riesige Problem<br />

namens „Fachkräftemangel“. Die Ursache<br />

dessen lautet: mangelnde Wertschätzung.<br />

„Wertschätzungsmangel“, ein Wort, das<br />

es als festen Begriff z. B. auch zur Erklärung<br />

des Fachkräftemangels in den Duden schaffen<br />

sollte. Oder als gefährliche Krankheit in<br />

die Massenmedien, so wie es der Coronavirus<br />

geschafft hat. Eine bedrohliche „Wertschätzungsmangelerscheinung<br />

(WERS-M-19)“<br />

*Siehe Vorstellung des Buchs „Opakalypse“ von Ingo Bartsch (Piper) auf den vorhergehenden Seiten dieser Ausgabe


durch die viele leiden und viele sterben. Nur<br />

aufgewacht wird eben erst, wenn es die Wirtschaft<br />

trifft und die Aktien stürzen.<br />

Opakalyptische Reiter<br />

für die Generation Babyboom<br />

Der Fachkräftemangel wird gerade dort am<br />

schmerzlichsten gespürt, wo unsere Fürsorge<br />

am allergrößten sein sollte: bei Schwachen,<br />

Kranken, Alten. „Das komplette System ist<br />

leider beschissen“, lautet der Kommentar des<br />

Opakalypse-Autors,<br />

Ingo Bartsch.<br />

„Es mangelt an<br />

Personal, Ausstattung,<br />

Schulungen, einer anständigen Bezahlung<br />

und vielem mehr. Der heftige Druck, der<br />

dabei auf allen Beteiligten lastet, kreiert ein<br />

ungesundes Klima. In diesem Umfeld erfährt<br />

niemand Anerkennung. Und jeder versucht<br />

für sich selbst irgendwie unbeschadet davonzukommen.“<br />

Laut dem Institut der deutschen<br />

Wirtschaft in Köln könnte sich die Versorgungslücke<br />

im Pflegebereich bis 2035 auf<br />

knapp 500.000 Fachkräfte vergrößern. Diese<br />

Zahlen müssen der Babyboom-Generation<br />

doch wie die Opakalyptischen Reiter vorkommen!<br />

Die Vorboten auf Leid und Untergang<br />

„Das komplette System<br />

ist leider beschissen.“<br />

im eigenen Heim. Von der aktuellen Situation<br />

ganz zu schweigen ...<br />

Renditegier, der Feind der Pflege<br />

„Es gibt eine sensible Systemstörung“, lautet<br />

Bekim Hysenis Kommentar, “verursacht durch<br />

den Kommerz auf Kosten der sozialen Sicherungssysteme,<br />

der Gemeinschaft und vor allem<br />

der Alten und Kranken. Während die Gelder<br />

für Krankheit und Pflege von den jeweils<br />

kassierenden Kassen teuer verwaltet werden,<br />

werden die Leistungserbringer zur äußersten<br />

Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit aufgerufen.<br />

Als Ergebnis können die Verwalter der ‚Solidargemeinschaftsgelder’<br />

am Jahresende mit<br />

Millionenüberschüssen glänzen“. Lange Jahre<br />

hat Bekim als Helfer in einer großen Klinikkette<br />

gearbeitet. Scharf kritisiert er die größten<br />

Pflegeheimketten in Deutschland, die in der<br />

Hand ausländischer Investoren liegen dürften.<br />

“Die Renditegier ist der Feind der Pflege und<br />

die deutschen Kassen füttern ihn kräftig.“<br />

Massenmenschenhaltung<br />

Die Zustände in solchen Bettenburgen seien<br />

vergleichbar mit Massentierhaltung –„eine<br />

Massenmenschenhaltung“. Für den Pfle-<br />

23<br />

... wo unsere Fürsorge am allergrößten sein sollte ...


24<br />

ger dort heißt es rennen, hasten, oberflächlich<br />

hinsehen und -hören. Keine Chance, für<br />

den bedürftigen Menschen angemessen da<br />

zu sein. Keine Zeit, es „menscheln“ zu lassen,<br />

erzählt Bekim. Es gäbe unzählige Dinge,<br />

die es zu hinterfragen gälte. Dazu gehörten<br />

die erschlagenden Vorgaben, Empfehlungen,<br />

Richtlinien, Umstellungen<br />

von Pflegestufe<br />

in Pflegegrad, vielfältigen<br />

Zuständigkeiten<br />

in den einzelnen Sozialgesetzbüchern, bei denen<br />

nicht einmal die Zuständigen selbst mehr<br />

durchblicken würden und vieles mehr. „Zeit,<br />

um gut zu pflegen, ist ein riesiges Problem. Alles<br />

ist auf die Minute getaktet. Der Mensch ist<br />

aber keine Liste zum Abhaken. Genauso wenig<br />

ist die Pflegekraft ein Roboter“.<br />

„Der Mensch ist keine<br />

Liste zum Abhaken.“<br />

Überforderung und Erniedrigung<br />

Pflege als solches sei keine komplizierte Sache,<br />

versichert Bekim, aber je komplizierter<br />

man es mache, desto besser könne „Geld gespart“<br />

werden. „Computerprogramme statt<br />

Personal. Silo-denken und -handelnde Konzerne<br />

brauchen diese komplizierten Strukturen.<br />

Sonst würde gar nichts funktionieren.<br />

Aber es gibt nicht wirklich Verantwortliche!<br />

Im schlimmsten Fall wird ein Bauernopfer geliefert.<br />

Dann, wenn der Behördendruck steigt<br />

oder es Schlagzeilen gibt." In diesen Konstrukten<br />

würden niemals die Verantwortlichen zur<br />

Verantwortung gezogen. Neben der täglichen<br />

großen Überforderung stehe gleichberechtigt<br />

die Erniedrigung.<br />

Abwertung eines tollen Berufs<br />

„Trotz harter Arbeit und übermäßigem Einsatz<br />

erfährt niemand Wertschätzung“, das bestätigend<br />

reichte Bekim in der Zeit als Pflegehelfer<br />

am Monatsende das Geld nicht einmal für<br />

alle Lebenskosten. „Als<br />

Helfer wurde ich häufig<br />

wie eine Fachkraft eingesetzt<br />

und brauchte<br />

trotzdem zusätzlich einen Minijob. Meine Arbeit<br />

für die Menschen habe ich dennoch geliebt.<br />

Nur: Ich wollte sie auch pflegefachlich<br />

gut machen können!“ Bekim entschloss sich<br />

daher zu einer berufsbegleitenden Ausbildung<br />

„Ich werde etwas<br />

anders machen!"<br />

zur Pflegefachkraft. Schnell kletterte er die<br />

Karriereleiter nach oben. Bekims Antrieb: „Ich<br />

werde leiten und ganz neue Ziele für mich definieren.<br />

Ich werde etwas anders machen! Für<br />

die Leute, die gerne in diesem Beruf arbeiten.<br />

Für diese Leute muss etwas geändert werden.<br />

Ich kann nicht zuschauen, wie dieser tolle Beruf<br />

so abgewertet wird.“<br />

Auf Augenhöhe<br />

In der Position als Führungskraft musste Bekim<br />

allerdings feststellen, dass er in einer stark<br />

gewinnorientierten Struktur nicht viel verändern<br />

konnte. Das machte ihn wütend. „Kümmere<br />

dich um die Menschen, die mit Herz in<br />

diesen Berufen arbeiten – ordentlich!“ Für ihn<br />

ist es unverständlich, dass Betreiber von Pflegeunternehmen<br />

mehr als fünf Prozent für das<br />

unternehmerische Risiko einbehalten dürfen.<br />

„Das gehört in einer Solidargemeinschaft untersagt.<br />

Ganz schnell wären die ausländischen<br />

Investoren verschwunden. Das Geld könnte<br />

zu den Menschen gehen, die es brauchen und<br />

verdienen.<br />

Eine automatische<br />

Marktbereinigung<br />

wäre die Folge“, meint Bekim. Es könnte wieder<br />

um Menschlichkeit, soziales Miteinander<br />

und die ursprüngliche Pflege gehen. Mit sozialer<br />

Intelligenz und Mut zur Veränderung.<br />

Heute führt Bekim sein eigenes Unternehmen:<br />

eine Arbeitnehmerüberlassung für Fachpflegepersonal.<br />

Hier setzt er seine Vorstellungen<br />

von gesunder Mitarbeiterführung mit Erfolg<br />

um. Das Wort „Mitarbeiter“ nimmt er dabei<br />

nicht in den Mund. „Wir sind alle auf Augenhöhe,<br />

also Kolleg*innen“, gehört zu Bekims Firmenphilosophie.<br />

Eine Art Feuerwehr<br />

„Mit sozialer Intelligenz und<br />

Mut zur Veränderung“<br />

In diesen Zeiten könnte Bekim leicht noch<br />

mehr Kolleg*innen einstellen und rasant<br />

zum Großunternehmen aufsteigen. „Wir werden<br />

jedoch in akuten Krisen eingesetzt. Da,<br />

wo es brennt – wir sind eine Art Feuerwehr“,<br />

erläutert Bekim, „Viele Bewerber können das<br />

nicht einschätzen. Ich erläutere unseren Auftrag<br />

immer sehr genau. Das Team braucht<br />

nur Menschen, die entsprechende Kompe-


„Wir werden in akuten<br />

Krisen eingesetzt.“<br />

tenzen haben und sich bewusst für diese Art<br />

der Pflege sowie Flexibilität entscheiden. Es<br />

sind fachlich versierte Leistungsträger die sich<br />

verantwortungsvoll, engagiert, kollegial einsetzen,<br />

um dem jeweiligen<br />

Stammpersonal<br />

aus der Not zu helfen.<br />

Empathie ist für diese<br />

Arbeit unabdingbar, genau wie Belastbarkeit<br />

bei gleichzeitiger Fähigkeit, auf seine eigene<br />

Gesundheit zu achten. Bei den Pflegenden an<br />

der Basis steht ebenfalls nicht der Kommerz<br />

im Vordergrund. Die Liebe zum Menschen ist<br />

ihre Motivation. Beruf kommt von Berufung –<br />

nicht von Notlage. Und das sollte für alle Beteiligten<br />

gelten.<br />

Demütige Haltung<br />

Sich auf ein gut ausgewähltes Team verlassen<br />

zu können und umgekehrt sei wesentlich, erzählt<br />

Bekim weiter. „Verträge schützen nicht<br />

vor Missbrauch. Verantwortungsbewusstes<br />

Miteinander ersetzt hingegen erfolgreich<br />

„Vertrauen kann man<br />

nicht vertraglich regeln“<br />

nutzloses Papier.<br />

Mit und für Menschen<br />

zu arbeiten,<br />

sollte von einer<br />

demütigen Haltung geprägt sein. Es dürfe kein<br />

von Renditen und Macht getriebener <strong>Wirtschafts</strong>zweig<br />

sein. Es sei eine gesellschaftliche,<br />

soziale Aufgabe. So wie Pflegende mehr<br />

seien, als ihre Stellenbeschreibung. „Sie sind<br />

Tröster, Hoffnungsbringer, Vermittler und vieles<br />

andere. Diese sozialen Kompetenzen sowie<br />

Vertrauen kann man nicht vertraglich regeln“,<br />

ist sich Bekim als verantwortungsvoller<br />

Unternehmer und Familienmensch sicher.<br />

Die Zukunft<br />

Alle Kolleg*innen seien nicht aufgrund des<br />

höheren Gehalts im Team, ist sich sein Führungsteam<br />

sicher. Auschlaggebend sei, dass<br />

alle ihrer Berufung nachgehen wollen: mit<br />

Herz pflegen – statt hauptsächlich zu dokumentieren<br />

und ähnliches. Sie möchten zum<br />

Feierabend ohne schlechtes Gewissen nach<br />

Hause gehen und freie<br />

Tage auch frei verbringen<br />

können. Ihre Ideen und<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

einbringen und selbst entscheiden, was<br />

sie verantworten können und was nicht. „Sich<br />

fortbilden und ihre Kompetenzen erweitern,<br />

treibt die Menschen um mich herum an. Weiterentwicklung<br />

auf allen Ebenen ist für alle ein<br />

Gewinn. Und die Wertschätzung im doppelten<br />

Sinn ist dabei unerlässlich.“<br />

„Wertschätzung im<br />

doppelten Sinn“<br />

Bekim sieht die Zukunft der Pflegewelt in der<br />

Häuslichkeit und im „liebevoll betreuten Wohnen,<br />

solange es geht“. Auf dem Vormarsch seien<br />

neue Wohnformen wie Senioren-WGs – familiär,<br />

individuell und überschaubar. „Es muss<br />

wieder sozialer werden. Menschen reden miteinander,<br />

kümmern sich umeinander. Haben<br />

Zeit füreinander. Betreut wird von einer guten<br />

Pflegefirma, wie es die Holländer vormachen“,<br />

so Bekim. „Das neue Modell Buurtzorg aus den<br />

Niederlanden könnte auch hierzulande Patient<br />

und Pflegekräfte glücklich machen“, verlautet<br />

25<br />

Unternehmer und Familienmensch Bekim (2.v.l.) mit seiner Frau Anastasia,<br />

der jüngsten Tochter Emma und einem Teil des Führungsteams


26<br />

auch der Deutschlandfunk Kultur. Es enthält<br />

(viel) weniger Bürokratie, den Fokus auf den<br />

Bedürftigen und Pflegekräfte in Verantwortung<br />

bei entsprechender Wertschätzung.<br />

Keine Zeit<br />

Die FH Münster, die Hochschule Osnabrück<br />

und das Netzwerk Gesundheitswirtschaft<br />

Münsterland e.V. (GeWi) untersucht aktuell, ob<br />

das holländische Konzept auch in Deutschland<br />

Besserung bringen könnte. Die Abrechnung<br />

erfolgt bei den Buurtzorg-Teams nicht wie in<br />

Deutschland üblich nach Leistungskomplexen,<br />

sondern nach Zeitfenstern, so dass die Pflege<br />

nicht zu kurz kommt. Das lässt sich allerdings<br />

nicht eins zu eins anwenden. Die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen sind viel zu unterschiedlich.<br />

„In Deutschland gibt es bisher andere<br />

Finanzierungslogiken als in den Niederlanden“,<br />

bestätigt Bekim. Den Krankenkassen<br />

ist es aus rechtlichen Gründen nicht möglich,<br />

von heute auf morgen das System zu ändern.<br />

Es besteht jedoch die Hoffnung, dass die wissenschaftliche<br />

Evaluation dazu beiträgt, eine<br />

Änderung herbeizuführen. Das Ergebnis soll<br />

allerdings erst in drei Jahren feststehen. Die<br />

Zeit, auf die notwendige Reformierung des<br />

Sozialversicherungssystems zu warten, sieht<br />

Bekim allerdings nicht gegeben.<br />

Sozialer Zusammenhalt<br />

Mit der Pflegesituation scheint es sich ähnlich<br />

wie mit dem Ausbruch des Coronavirus oder<br />

dem Klimawandel zu verhalten: Die Daten<br />

sprechen für sich, aber es fällt schwer, deren<br />

Bedeutung zu erfassen und dementsprechend<br />

zu agieren. Gebraucht wird hier wie da der soziale<br />

Zusammenhalt und mutige Menschen,<br />

die lösungsorientiert handeln. Jetzt müssen<br />

wir anfangen, etwas zu tun und „nicht warten,<br />

bis was von oben kommt“. Konzepte entstehen<br />

durch regionale Ideengeber. So arbeitet<br />

Bekim mit Hochdruck an der Umsetzung einer<br />

seiner Visionen. Das Wohnprojekt, das er<br />

demnächst mit seinem professionellen Team<br />

vorantreiben möchte, ist riesig – und vorbildlich.<br />

Es soll gleichwohl die Bedarfe von speziell<br />

Pflegebedürftigen<br />

und den<br />

zuständigen<br />

Pflegekräften<br />

im Blick haben, ökologisch ausgerichtet und<br />

nachhaltig sein. Sein Motto dabei: „Für die<br />

Region und mit der Region.“ Auch das unterscheidet<br />

ihn von vielen anderen Betreibern,<br />

„denn ohne eine Gemeinde, die Menschen der<br />

Region, kann ein soziales Wohnprojekt nicht<br />

erfolgreich sein“, weiß Bekim. Mehr erzähle ich<br />

Ihnen in Folge II „Beruf kommt von Berufung –<br />

nicht von Notlage“. Seien Sie gespannt.<br />

Konzepte entstehen durch<br />

regionale Ideengeber<br />

Solidarität ist nun in Corona-Tagen ein oft angemahnter<br />

Wert. Ein Virus dreht die Gesellschaft<br />

auf den Kopf! Dieser ungewöhnlichen<br />

Lage kann nicht mit alten Mustern begegnet<br />

werden. Die Zeit zum Nachdenken scheint<br />

gekommen: über uns. Unser Leben, unser<br />

Gemeinwesen, unser Land. Unsere Erde. „ ...<br />

und wir werden als Gemeinschaft zeigen, dass<br />

wir einander nicht allein lassen. (...) aber auch<br />

nicht einen Moment denken, auf ihn oder sie<br />

komme es doch nicht wirklich an. Niemand ist<br />

verzichtbar. Alle zählen, es braucht unser aller<br />

Anstrengung.“ Das sind emotionale Worte<br />

aus der historischen Rede der Kanzlerin.<br />

Sie sollten nach der Corona-Krise<br />

nicht vergessen werden ...<br />

Herzlich, Ihre Sam<br />

Fotos: Inga Steeg<br />

Liebevoll betreut wohnen, solange es geht


“Niemand<br />

27<br />

ist verzichtbar.<br />

Alle zählen,<br />

Ein Macher: Bekim Hyseni<br />

Möchten Sie mehr über Bekims Projekte<br />

erfahren oder fühlen Sie sich als Pflegefachkraft<br />

angesprochen?<br />

es braucht unser<br />

Über Ihre Kontaktaufnahme freut<br />

sich das<br />

BEKIM Pflegefachpersonal<br />

aller Anstrengung.”<br />

Pariser Straße 96 ·55268 Nieder-Olm<br />

Tel.: 06136 92 65 306<br />

info@bekim.net · www.bekim.net<br />

Über die Autorin<br />

Sam studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Sprachen in Mainz und London.<br />

Schon während ihres Studiums arbeitete sie für verschiedene Verlage und absolvierte<br />

zusätzlich eine redaktionelle Ausbildung. Als Ghostwriterin unterstützt Sam heute die<br />

Realisierung von Büchern sowie Filmscripten und schreibt für verschiedene Magazine.<br />

sam@reprion.de<br />

(gezeichnet von Annika Beers)


28<br />

Trauma als Schicksal?<br />

Der Weg raus – führt über uns.<br />

Die Überwindung von Traumata als gesellschaftliche Aufgabe<br />

Das Wort „Trauma“ kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“, „Verletzung“.<br />

Seit dem 19. Jahrhundert steht es in der Psychologie für die Verletzung der Psyche. Während körperliche<br />

Verletzungen sichtbar sind, ist die Wahrnehmung der seelischen schwieriger. Verantwortlich<br />

für diese sind z. B. Vernachlässigung, emotionale Gewalt, Missbrauch, Unfälle, Flucht, Folter und<br />

Krieg. Was machen Traumata mit unserer Gesellschaft und wie heilen wir? Jörg Jaegers, Heilpraktiker<br />

für Psychotherapie, reflektiert das Thema anhand weitreichender Ereignisse.<br />

In der letzten Januarwoche standen gleich<br />

zwei Gedenktage im Zentrum der öffentlichen<br />

Aufmerksamkeit, die mit schwersten Traumatisierungen<br />

verbunden sind: die Befreiung der<br />

Überlenden des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau<br />

und der Beginn der Aufdeckung<br />

des Missbrauchs in Deutschland nach<br />

1945. Während die Weltgemeinschaft am 27.<br />

Januar des Genozids<br />

an den<br />

europäischen<br />

Juden, Sinti und<br />

Roma sowie der Ermordung politisch Verfolgter<br />

gedachte, wurde am 19. Januar an die<br />

Verbrechen an Millionen Kindern und Jugendlichen<br />

erinnert. Beide Ereignisse<br />

gingen mit lebensgefährlichen<br />

„Es brauchte und braucht<br />

viel mehr als eine Therapie“<br />

und lebenseinschränkenden<br />

Traumatisierungen für eine<br />

unübersehbar große Menge<br />

von Menschen einher und<br />

wirken bis heute weiter.<br />

Erinnern – der Prozess ist nicht zu Ende<br />

Allein im Konzentrationslagers Ausschwitz-<br />

Birkenau wurden über eine Million jüdische<br />

Europäer ermordet. Die Gesamtzahl der in allen<br />

KZs in Deutschland, Polen, auf dem Balkan<br />

und in Nordafrika Ermordeten wird auf über<br />

sechs Millionen geschätzt. Unzählige individuelle<br />

wie auch kollektive Traumatisierung<br />

der Menschen jüdischen Glaubens waren einer<br />

der anhaltenden Folgen. Transgenerational<br />

wirken sich diese Verletzungen bis heute<br />

aus. Psychische und körperliche Spätfolgen,<br />

die Menschen nach einer solchen Tragödie<br />

erleiden, lassen sich nicht einfach mit einer<br />

Therapie aufgrund einer „posttraumatische<br />

Belastungsstörung“ heilen.<br />

Es brauchte und braucht viel mehr als eine<br />

Therapie, um die vernichtenden Entwertungen<br />

aufzuarbeiten und aufheben zu können. Unter<br />

anderem half ein starker israelischer Staat,<br />

der Leiden zu gedenken und den Opfern Anerkennung<br />

und Zuspruch zuteilwerden zu lassen.<br />

Der Heilungsprozess ist noch lange nicht<br />

zu Ende. Er geht auch für die Enkelgeneration<br />

weiter, die oft erst in der Lage ist, über die Ereignisse<br />

und ihr Leben mit diesem traumatischen<br />

Hintergrund zu sprechen.


29<br />

Festgeschrieben in Deutschlands DNA<br />

Die Entwertung der jüdischen Menschen als<br />

„zu vernichtendes Ungeziefer“. Der Entwurf einer<br />

bedrohlichen Weltverschwörung, Manipulation<br />

und Indoktrinierung machten es möglich,<br />

dass<br />

die deutsche<br />

Bevölkerung<br />

weitgehend tatenlos zusah, wie die Nazis, ihr<br />

Diskriminierungs- und Vernichtungswerk vollziehen<br />

konnten. Über die Befürwortung von<br />

vielen Deutschen für diesen Genozid gar nicht<br />

zu sprechen.<br />

Der Holocaust als Mahnmal gehört seither zur<br />

DNA Deutschlands. Was an Kenntnissen über<br />

die Nazigreuel – das Verhalten der Täter und<br />

des Tätervolkes, über die Bürokratie des Todes<br />

und die staatlichen Grundlagen dieses Unrechtssystems<br />

– gewonnen wurde, darf nicht<br />

vergessen werden. Diese Verbrechen dürfen<br />

sich nie mehr wiederholen.<br />

„Diese Verbrechen dürfen<br />

sich nie mehr wiederholen“<br />

Traumatisierung beginnt in der Abwertung<br />

Traumatisierung beginnt für das Opfer bereits<br />

in der Abwertung. Sie setzt sich in der Ausgrenzung<br />

fort und wird endgültig mit der Tat zum<br />

Verbrechen. Antisemitismus ist in Deutschland<br />

weiterhin ein zentrales Problem, wie sich<br />

überdeutlich in den Morden in Halle und den<br />

Übergriffen auf jüdische Mitbürger in Berlin und<br />

Bonn zeigt. Die Querverbindung zum Hass auf<br />

Ausländer und die damit verbundenen Gewalttaten<br />

werden nur in ihrer Spitze benannt, wenn<br />

an dieser Stelle an die Ermordung des Kassler<br />

Regierungspräsidenten, die Opfer des NSU-<br />

Prozesses und der Opfer des Mörders von Hanau<br />

und die Opfer des NSU Prozesses erinnert<br />

wird. Traumafolgen für Betroffene und Hinterbliebene<br />

gibt es in allen Fällen.<br />

Missbrauch in angesehenen Einrichtungen<br />

– aber auch „zu Hause“<br />

Der zweite, allerdings nationale Gedenktag,<br />

galt dem Skandaljahr 2010. Am 19. Januar<br />

hatte der ehemalige Rektor des jesuitischen<br />

Canisius-Kollegs Pater Klaus Mertes SJ nach<br />

Aufforderung durch drei betroffene Altschüler<br />

ehemalige Schüler am Kolleg angeschrieben.<br />

Er informierte sie über im bekannt gewordene<br />

Missbrauchsfälle und bat ebenfalls Betroffene<br />

sich bei der Schule zu melden. Damit traten<br />

er und die aktiv gewordenen<br />

Betroffenen eine Lawine los.<br />

Tausende Missbrauchsopfer<br />

meldeten sich über die<br />

eingerichteten Hotlines der katholischen Kirche.<br />

Neben den Missbrauchsfällen in katholischen<br />

Einrichtungen und Gemeinden sowie<br />

dem Missbrauch in der evangelischen Kirche<br />

kamen auch die Missbrauchsfälle in privaten<br />

Einrichtungen ans Licht wie zum Beispiel in<br />

der Odenwaldschule.<br />

Tätersysteme im Blick<br />

„Tausende<br />

Missbrauchsopfer“<br />

Tätersysteme, die oft über Jahrzehnte Minderjährige<br />

missbraucht und sadistisch misshandelt<br />

hatten, wurden in ihrem unfasslichen<br />

Ausmaß bekannt. Darüber hinaus rückte gerade<br />

in den letzten Jahren der Missbrauch im<br />

Sport, an öffentlichen Schulen und in Kindergärten<br />

in den Blick.<br />

Eine äußerst hohe Zahl an Missbrauchsopfern<br />

findet sich weiterhin im familiären Umfeld. Ein<br />

beständiger Strom an Hilfesuchenden wendet<br />

sich beispielsweise<br />

an den Ersatzhilfefond<br />

in Berlin, um<br />

Unterstützung zu erfahren. Der Umgang mit<br />

solchen Ereignissen stellt die deutsche Gesellschaft<br />

vor bleibende Aufgaben.<br />

„... bleibende Aufgaben.“


30<br />

Notwendig: Pakt gegen Missbrauch<br />

Der sexuelle Missbrauch ist durch den Fall<br />

eines Jungen in Oberstaufen sowie die Missbrauchsfälle<br />

in Lügde und in Bergisch-Gladbach<br />

erneut ins öffentliche Bewusstsein gerückt. In<br />

allen Fällen gab es umfangreiche pädokriminelle<br />

Strukturen. Das Versagen der zum Schutz<br />

gebotenen behördlichen<br />

Ämter oder/<br />

und der zum Teil<br />

gegebene Verdacht<br />

ihrer Beteiligung ging in allen Fällen mit einher.<br />

Jeder der umfangreichen Fälle unterstreicht die<br />

Notwendigkeit eines Paktes gegen Missbrauch.<br />

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung<br />

Johannes-Wilhelm Rörig fordert einen solchen<br />

von der Gesellschaft und Politik ein.<br />

„Schaden für die Gesellschaft<br />

erheblich“<br />

13.000 Kinder pro Jahr ...<br />

Nach offiziellen Zahlen werden nach wie vor<br />

13.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr Opfer<br />

sexueller Gewalt. Die Dunkelziffer liegt um ein<br />

Vielfaches höher. Die WHO geht für Europa davon<br />

aus, dass 90 % der Missbrauchsfälle nicht<br />

wahrgenommen werden. Neben den Traumatisierungen,<br />

die das Leben der Betroffenen<br />

gefährdet und in jedem Fall schwer belastet,<br />

ist der Schaden für die Gesellschaft erheblich.<br />

Außer den körperlichen und seelischen Folgen<br />

verschlechtert die erlebte Kindesmisshandlung<br />

auch die Bildungs- und Berufsaussichten.<br />

Viele Betroffene sind nicht in der Lage<br />

einer geregelten Arbeit nachzugehen. Es sind<br />

dann die Familien oder der Sozialstaat, die für<br />

die Betroffenen aufkommen müssen.<br />

Immense Traumafolgekosten<br />

Die Deutsche Traumafolgekostenstudie von<br />

2012 des Universitätsklinikums Ulm hat errechnet,<br />

dass im moderaten Fall der einzelne<br />

Betroffene Folgekosten von 432.950 Euro bedeutet.<br />

Im pessimistischen Szenario steigern<br />

sich die Kosten auf 1,16 Millionen Euro. Heute,<br />

acht Jahre später, liegen die Kosten noch um<br />

einiges höher. Die wahrscheinliche Anzahl der<br />

Betroffenen der katholischen wie der evangelischen<br />

Kirche wird – im niedrigsten Fall – mit<br />

114.000 angegeben. Ergänzt man diese Zahlen<br />

mit den Missbrauchsfällen in anderen Institutionen<br />

und in den Familien, ergeben sich<br />

Schätzwerte von mehr als sechs Millionen<br />

Missbrauchsopfern seit 1945.<br />

Schmerz für die Seele –<br />

und die Gesellschaft<br />

Von dem Ausmaß des Leides abgesehen ist<br />

der volkswirtschaftliche Schaden immens. Es<br />

erstaunt daher sehr, dass bei der Wahl zum<br />

Bundestag 2017 keine der vertretenen Parteien<br />

die Bekämpfung und Prävention dieser<br />

Verbrechen in ihren Parteiprogrammen<br />

als politisches<br />

Ziel formuliert hatten. Dabei<br />

fordert der Missbrauchsbeauftragte<br />

der BRD dringlich dazu auf, endlich<br />

die Gleichgültigkeit der Gesellschaft gegen<br />

Traumatisierung von Kindern zu überwinden.<br />

Gleichgültigkeit<br />

überwinden


31<br />

Den Datenschutz nicht über Kinderschutz zu<br />

stellen, angemessene Entschädigungen, mehr<br />

qualifizierte therapeutische Angebote, Weiterbildung<br />

für Berufe, die mit Traumatisierten<br />

und Zielgruppen der Täter zu tun haben, um<br />

nur einige Beispiele zu nennen, sind tatsächlich<br />

dringende nationale Aufgaben. Sie sind<br />

mit dem Kampf gegen rechtsnationale, antisemitische<br />

und ausländerfeindliche Gewalttaten<br />

zusammen zentral, um der endemischen<br />

Gewalt und ihren Traumafolgen Einhalt zu gebieten.<br />

Trauma muss kein Schicksal bleiben<br />

Traumatisierung muss weder im Einzelfall<br />

noch als Gesellschaft Schicksal bleiben. Dazu<br />

müssen wir die Zusammenhänge zwischen<br />

gesellschaftlichen Einstellungen, Täterverhalten<br />

und der Not der Opfer verstehen. Traumatisierungen<br />

betreffen zum Beispiel auch<br />

zunehmend Helfer wie Sanitäter, Notfallärzte,<br />

Feuerwehrleute und Polizisten. Sie alle sind<br />

der Gewalt von Tätern am Einsatzort ausgesetzt.<br />

Es braucht Aufklärung und die Bereitschaft,<br />

sich den alten und neuen Strukturen<br />

der Gewalt entgegen zu stellen. Ansonsten reproduziert<br />

sich die Gewalt immer wieder neu.<br />

Es braucht zudem die Bereitschaft, sich mit<br />

den Betroffenen auseinanderzusetzen: ihnen<br />

die Menschenwürde individuell und kollektiv<br />

als Gesellschaft zurückzugeben, die sie durch<br />

Missbrauchs- oder rassistische Gewalterfahrungen<br />

verloren haben. Menschen mit dieser<br />

Erfahrung zu integrieren, zu vermitteln, dass<br />

wir an ihrer Seite stehen und uns um ihr Wohl<br />

sorgen, ist ein wichtiger Beitrag für die Heilung.<br />

So schaffen wir Zuversicht, wo zuvor die<br />

Hoffnung starb. Der Weg aus Traumata führt<br />

über uns.<br />

Redaktion: L. S.<br />

Über den Autor<br />

Jörg Jaegers ist Heilpraktiker für Psychotherapie. Seit über 20 Jahren arbeitet er mit Hypnoseverfahren,<br />

Gestalt- und NLP-Techniken, Schwerpunkt bildet dabei die Begleitung von Menschen mit traumatischen<br />

Erlebnissen. In diesem Zusammenhang setzte er sich umfassend mit der christlichen Prägung unserer<br />

Kultur auseinander.


Das gibt’s so nicht? Jetzt schon.<br />

32<br />

Mainzer Startup eXperience netzwerkt für ein:<br />

Gemeinsam gegen Traumata<br />

Unterstützer<br />

willkommen!<br />

eXperience gab es als<br />

Selbsthilfegruppe für<br />

Menschen mit posttraumatischer<br />

Belastungsstörung (PTBS) bereits von 2017 bis<br />

2018. „Schnell wurde uns aber klar, dass der<br />

Bedarf an Unterstützung für traumatisierte<br />

Menschen in Mainz und Umgebung sehr hoch<br />

ist“, erklärt die 30-jährige Diana Komugisha. Die<br />

gebürtige Unganderin kam mit drei Jahren als<br />

Kind eines politisch Verfolgten mit ihren Geschwistern<br />

– jedoch ohne Eltern – nach<br />

Deutschland. PTBS habe sie nicht, erklärt sie,<br />

sie sei jedoch mit vielen traumatisierten Menschen<br />

in einem Heim groß geworden. Für sie<br />

gab es „ein normales Leben“ außerhalb des<br />

Heims, „zum Beispiel in der Schule“ und „das<br />

andere Leben“ in einer Institution mit vielen<br />

Kindern, die zum Teil stark traumatisiert waren.<br />

Ihre Herzensangelegenheit heute sei daher,<br />

Menschen mit PTBS zu unterstützen und<br />

gleichzeitig die Lücken in einem System aufzuzeigen,<br />

die es zu überbrücken gelte.<br />

An der richtigen Stelle investieren<br />

Das große Interesse an der Gruppe und der<br />

enorme Zulauf von Betroffenen hätten auch<br />

deutlich gemacht, dass es Fachleute bedurfte,<br />

um nachhaltig Hilfe zu bieten. Im Rahmen einer<br />

GKV-Förderung erhielt die Gruppe in 2018 finanzielle<br />

Unterstützung für ein Exkursionsprojekt,<br />

Fachpersonal miteingeschlossen. Das Projekt<br />

wurde zum Erfolg für die Teilnehmer, was<br />

die Wichtigkeit und Effektivität derartiger professioneller<br />

Programme unterstrich. Mit dem<br />

entstandenen Netzwerk von ehrenamtlich unterstützenden<br />

Fachleuten wurde auch thematisiert,<br />

„welche Einsparungen es für die Krankenkassen<br />

und Sozialdienstleister bedeutet,<br />

wenn an der richtigen Stelle investiert wird“.<br />

Vom Netzwerk zum Start-up<br />

Der US-Kriegsveteran Calvin James Burpee,<br />

dem die Thematik aufgrund eigener Erfahrungen<br />

ebenfalls am Herzen liegt, erarbeitete daraufhin<br />

mit seiner Partnerin Diana Komugisha<br />

einen Business Plan für ein gemeinnütziges<br />

Unternehmen. Seit Dezember 2019 ist eXperience<br />

als solches am Start. „Das gibt’s so nicht!“,<br />

hebt die Gründerin hervor. Psychologen, Professoren<br />

und Doktoren von verschiedenen Universitäten<br />

aus Deutschland und England, stehen<br />

dem Unternehmen für fachspezifische<br />

Fragen zur Seite. Das Team besteht weiterhin<br />

aus einer Reihe Bachelor- und Masterabsolventen,<br />

ehrenamtlichen Helfern sowie Menschen,<br />

die selbst von einer PTBS betroffen sind.<br />

Minderung des Leids und der Folgekosten<br />

Neben der Minderung des Leids der Betroffenen<br />

sehen die Jungunternehmer ein enormes<br />

Einsparpotenzial für die Kostenträger im Gesundheitswesen.<br />

„Wir können eine Vermeidung<br />

hoher Folgekosten, eine Reduzierung der kostenintensiven<br />

Klinikbehandlung und eine Verkürzung<br />

ambulanter Therapiezeiten erreichen.<br />

So fördern die Programme auch den konstruktiven<br />

Umgang mit Traumafolgeerscheinungen<br />

– wie zum Beispiel Panikattacken – im Alltag“,<br />

so die Gründer.<br />

„Wir schließen eine bedeutende Lücke“<br />

Neben Therapien bietet EXperience eine nach<br />

Klinikaufenthalten ergänzende Betreuung und<br />

Begleitung im Alltag zur Bewältigung verschiedener<br />

Alltagssituationen. Damit würde dem typischen<br />

Vermeidungsverhalten konstruktiv<br />

entgegnet und das Sozial- und Arbeitsleben<br />

unterstützt. Signifikante Folgekosten wie wei-


33<br />

Diana Komugisha (Geschäftsführerin) & Calvin James Burpee (Geschäftsführer)<br />

Veronika Bugaieva (Psychologin B.Sc.)<br />

tere Klinikaufenthalte oder langjährigen Therapien<br />

könnten vermieden werden. „Wir schließen<br />

eine bedeutende Lücke in der Versorgung<br />

der Betroffenen, indem wir ein Auffangsystem<br />

nach dem Klinikaufenthalt bilden“, erklären die<br />

Gründer. Momentan ist das Jungunternehmen<br />

auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern<br />

und Fördermitteln, um ein großes und<br />

nachhaltiges Gemeinsam gegen Traumata zu<br />

etablieren.<br />

Präventionsarbeit und Vorträge<br />

Das Unternehmen sieht sich zudem der Aufklärungs-<br />

und Präventionsarbeit verpflichtet. Orte<br />

hierfür sind Schulen, Universitäten, Refugeeheime<br />

und entsprechende Events.<br />

„Wir erkennen an, daß Veränderungen im<br />

weltweiten Gesundheitszustand voraussetzen,<br />

daß wir der „Politik Gesundheit für alle für<br />

das 21. Jahrhundert“ durch relevante regionale<br />

und nationale Konzepte und Strategien Wirkung<br />

verleihen.“<br />

Dr. Martin Ohly - Facharzt für<br />

Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie<br />

Luis Raab -<br />

Assistenz der Geschäftsführung<br />

So steht es in Gesundheit 21, dem Rahmenkonzept<br />

„Gesundheit für alle“ für die<br />

Europäische Region der WHO (Weltgesundheitsorganisation).<br />

Es ist auch von der Anerkennung und Förderung<br />

öffentlicher Kostenträger abhängig, ob ein<br />

relevantes Konzept wie das von eXperience erfolgreich<br />

sein kann. Die <strong>Wirtschafts</strong> <strong>News</strong> begleitet<br />

die Entwicklung des Start-ups und blickt<br />

gespannt in die Zukunft.<br />

Redaktion: L.S.<br />

Sarah Koudijs - Gruppenleiterin der<br />

PTBS-Austauschgruppe<br />

Jessica Vorwerg - Praktikantin<br />

Mehr Informationen unter: www.experience-ptbs.de<br />

Persönlicher Kontakt über info@experience-ptbs.de<br />

Spendenkonto<br />

Experience gemeinsam gegen Traumata<br />

GLS Bank Bank<br />

IBAN: DE50 4306 0967 6043 6922 00


Anzeige<br />

34<br />

EXPERTEN FÜR DAS GESAMTE<br />

Das Team der Zahnärzte Flonheim Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster<br />

Mit Implantaten feste<br />

Zähne an einem Tag<br />

Das Implantat-Zentrum in Flonheim (izf) wird<br />

mit Luka Klimaschewski und Dr. Andreas Pelster<br />

von zwei profilierten Experten geleitet. Bereits<br />

mehrere tausend Implantate haben die Fachärzte<br />

erfolgreich gesetzt und versorgt. So kann<br />

die Praxis auf 15 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet<br />

der Implantologie zurückblicken, Keramikimplantate<br />

werden seit über 10 Jahren gesetzt. Nur<br />

durch Fortbildung kann das Implantat-Zentrum<br />

seine Patienten nach höchsten Qualitätsstandards<br />

und neuester Technologie behandeln.<br />

Zahnarzt<br />

Luka Klimaschewski:<br />

Geprüfter Experte der<br />

Implantologie – DGOI<br />

ICOI Diplomate<br />

Dr. Andreas Pelster:<br />

Geprüfter Experte der<br />

Implantologie – DGOI<br />

ICOI Diplomate<br />

Zahnärztin<br />

Christiane Ertl:<br />

Tätigkeitsschwerpunkt:<br />

Kinderzahnheilkunde<br />

Kieferorthopädie<br />

mit Invisalign Go und<br />

Myobrace<br />

„Geprüfte Experten der Implantologie“.<br />

Ergänzt wird die Erfahrung und das Know-how<br />

der Zahnärzte durch aktuelle Technik. Die Praxis<br />

verfügt über das beste 3D-Röntgengerät, das sich<br />

durch die heute höchst mögliche Bildqualität auszeichnet,<br />

wodurch auch kleinste Details zu erkennen<br />

sind.<br />

Eine umfassende und genaue Diagnose unter<br />

Einsatz modernster 3D-Bildgebung, ist der Beginn<br />

einer jeden Beratung. Es folgen möglichst schonende<br />

Verfahren, sowie innovative und nachhaltige<br />

Behandlungsmethoden in der Therapie. Eine<br />

Besonderheit ist das zahntechnische Eigenlabor,<br />

womit eine effiziente und reibungslose Kommunikation<br />

zwischen Zahnarzt und Zahntechnikern<br />

stattfinden kann. Da der Techniker den Patienten<br />

persönlich kennenlernt, erhält der Patient nicht<br />

nur perfekt funktionell passende Zähne, sondern<br />

auch ein Ergebnis, das optimal und individuell auf<br />

sein gesamtes Erscheinungsbild angepasst ist.<br />

Patienten können sich daher sicher sein, dass der<br />

Zahnersatz qualitativ hochwertig gefertigt wird<br />

und schnell verfügbar ist. Auf diese Weise kann<br />

die Praxis eine hochwertige und nachhaltige Vorsorge<br />

und Versorgung ihrer Patienten sicherstellen<br />

– unter einem Dach.<br />

Redaktion: S.H.<br />

Fotos: J.M.<br />

„Im Mittelpunkt steht für uns immer die Patientenzufriedenheit.<br />

Schmerzvermeidung bei Diagnose<br />

und Therapie, nachhaltiger Behandlungserfolg<br />

und optimale zeitliche Abläufe sind uns<br />

ebenso wichtig wie die Rücksicht auf individuelle<br />

Wünsche unserer Patienten“, erklärt Luka<br />

Klimaschewski die Praxisphilosophie. Die Einrichtung<br />

der Praxis ist modern: Jeder Behandlungsstuhl<br />

ist mit digitalem Röntgen und einer<br />

Intraoralkamera ausgestattet. Neben dem 3D-<br />

Röntgenverfahren für eine aussagefähige Diagnostik<br />

wird auch Laser für die schonende<br />

Behandlung der Patienten genutzt. „Zahnmedizinische<br />

Kompetenz, modernste Ausstattung<br />

und optimierte Arbeitsabläufe resultieren schließlich<br />

auch in Kostenvorteilen, die wir vorteilhaft<br />

an unsere Patienten weitergeben“, fasst Dr.<br />

Andreas Pelster zusammen.<br />

Die Vorteile für den Patienten auf einen<br />

Blick:<br />

• Moderne Zahnheilkunde in einem Team<br />

von Spezialisten unter einem Dach<br />

• Bequeme und zinslose Ratenzahlung<br />

für alle Patienten über das „Deutsche<br />

Zahnärztliche Rechenzentrum“ (DZR)<br />

• Die Praxis ist auch samstags geöffnet.<br />

Das garantiert eine flexible Vereinbarung<br />

von Behandlungszeiten.<br />

• Ausreichend kostenlose Parkplätze<br />

stehen zur Verfügung.<br />

• Behandlungen sind auch mit entspannendem<br />

Lachgas angstfrei möglich<br />

• Eigenes zahntechnisches Labor<br />

Geprüfte Experten<br />

der Implantologie<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für orale Implantologie<br />

Geprüfte Experten der Implantologie – DGOI<br />

Diplomates


Anzeige<br />

35<br />

SPEKTRUM DER ZAHNMEDIZIN<br />

Metallfreie<br />

Implantologie<br />

Die beiden Zahnärzte und Implantologen erklären,<br />

was man über ein Implantat wissen sollte:<br />

Was ist ein Implantat?<br />

Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die<br />

dauerhaft mit dem Kiefer verbunden ist. Es dient<br />

als Tragpfeiler für den Zahnersatz, der einzeln<br />

oder als Brücke, fest verbunden oder herausnehmbar<br />

aufgebaut sein kann.<br />

Spüre ich ein Implantat im Alltag?<br />

Im Gegensatz zum früher vorherrschenden<br />

„künstlichen Gebiss“ ist ein Implantat mit keinerlei<br />

Einschränkungen der Lebensqualität verbunden.<br />

Die neuen Zähne fühlen sich an wie<br />

gewachsen und sind ebenso belastbar wie die<br />

natürlichen Zähne.<br />

Aus welchen Materialien werden Implantate<br />

hergestellt?<br />

Ausgehend von den individuellen Gegebenheiten<br />

und den Wünschen des Patienten bieten sich<br />

zwei Materialien an. Titan und ganzheitliche<br />

metallfreie Keramikimplantate.<br />

Welche Vorteile haben metallfreie Keramikimplantate?<br />

Keramikimplantate bieten eine 100-prozentige<br />

Biokompatibilität. Dies führt zu einer optimalen<br />

Gewebeverträglichkeit mit besserer Zahnfleischanlagerung.<br />

Zusätzlich besteht eine geringere<br />

Plaqueanlagerungsaffinität und damit ein niedrigeres<br />

Risiko für Zahnfleischentzündungen. Bei<br />

Patienten mit sehr zartem Zahnfleisch ergibt<br />

sich zusätzlich eine bessere Ästhetik.<br />

Welche Nachteile haben Keramikimplantate?<br />

Die Einheilung in den Knochen dauert länger.<br />

Keramikimplantate gibt es erst seit einigen Jahren.<br />

Wegen der kurzen Beobachtungsdauer und<br />

kontinuierlichen Verbesserungen des Designs<br />

gibt es nur wenige mehrjährige Studien über die<br />

Erfolgsrate von Keramikimplantaten. Unsere<br />

Erfahrung und die vorliegenden Studien zeigen<br />

aber, dass prinzipiell Zirkonimplantate eine den<br />

langjährig untersuchten Titanimplantaten vergleichbare<br />

sehr gute Überlebensraten haben.<br />

Leider sind Keramikimplantate wesentlich teurer<br />

als Titanimplantate.<br />

Wie kann ich in nur einer Sitzung feste neue<br />

Zähne erhalten?<br />

In vielen Fällen können die gerade gesetzten<br />

Implantate direkt mit einer festen Brücke versorgt<br />

werden. Die früher für die Einheilphase nötige,<br />

herausnehmbare Übergangsprothese entfällt.<br />

Welche Kriterien sollte die Diagnostik für eine<br />

nachhaltig erfolgreiche Implantation erfüllen?<br />

Nur mit dem 3D-Röntgenverfahren ist die Qualität<br />

der Diagnostik zu erreichen, die wiederum<br />

Voraussetzung für die Planung der Implantation<br />

ist. Dieses auch als Digitale Volumen Tomographie<br />

(DVT) bekannte Verfahren liefert auf schonende<br />

Weise eine dreidimensionale Volu- mendarstellung<br />

des gesamten Kiefer- und<br />

Zahnbereichs, sowie Schnittbilder in allen drei<br />

Ebenen. Dabei ist die Strahlenbelastung um ein<br />

Vielfaches geringer, als bei der konventionellen<br />

Computertomographie. Diese hochauflösenden<br />

Aufnahmen helfen auch dem Patienten, die un-<br />

terschiedlichen Behandlungsmethoden zu verstehen<br />

und sich für die beste Lösung zu entscheiden.<br />

Wie kann ich mich beraten lassen<br />

und erfahre welche Kosten für die festen<br />

Zähne entstehen?<br />

Wir bieten spezielle Beratungstermine, auch am<br />

späten Abend und samstags. Hier besprechen<br />

wir nach genauer Diagnostik in einer individuellen<br />

Beratung, welche Lösungen die besten sind.<br />

Für unsere implantologische Beratung entstehen<br />

keinerlei Extrakosten.<br />

Habe ich neben dem Implantologen an- dere<br />

Behandler?<br />

Nein. Sie haben einen Behandler und Ansprechpartner<br />

von der ersten Beratung, dem Erstellen<br />

des 3D-Bildes ihres Kiefers, dem Setzen der<br />

Implantate bis zum Einsetzen des endgültigen<br />

Zahnersatzes. Von Beginn an ist ein Techniker<br />

unseres Praxislabors beteiligt. Der persönliche<br />

Kontakt und die enge Zusammenarbeit von Behandler,<br />

Patient und Zahntechniker ist ein wesentlicher<br />

Faktor für unsere erfolgreichen Behandlungen.<br />

Gibt es verschiedene Implantationsmethoden?<br />

Ja, hier profitieren unsere Patienten von unserer<br />

langjährigen und breitgefächerten Erfahrung in<br />

allen Implantationstechniken. Aufgrund unserer<br />

Diagnose und der Wünsche unserer Patienten<br />

geben wir unsere Empfehlung. Dann entscheidet<br />

unser Patient.<br />

Zahnärzte Flonheim • Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster • Bornheimer Landstraße 8 • 55237 Flonheim<br />

tel: 0 67 34 / 3 68 • fax: 0 67 34 / 9 13 21 15 • info@zahnaerzte-flonheim.de • www.zahnaerzte-flonheim.de


36<br />

Wo bist du?<br />

Ist eine der Fragen, wenn es um den Verlust eines geliebten Menschen geht. Ist er einfach weg?<br />

Der Titel der Ausstellung über Trauer und Trauerbewältigung im Museum für Sepulkralkultur in Kassel<br />

... gib mir den Ort<br />

„ist eine Forderung, zugleich aber auch ein Aufschrei“,<br />

so der Initiator Dr. Claus Maywald in<br />

seiner Eröffnungsrede. Die einzigartige Sonderund<br />

Wanderausstellung beschäftigt sich sowohl<br />

emotional als auch wissenschaftlich mit<br />

der Verzweiflung, den Fragen, dem Schmerz,<br />

aber auch mit der Hoffnung und den Erkenntnissen<br />

von Trauernden, die einen geliebten<br />

Menschen verloren haben. Ausgangspunkt der<br />

Ausstellung ist der Gedichtband Monolog, in<br />

dem Claus Maywald zu seiner mit sechs Jahren<br />

verstorbenen Tochter Lara spricht.<br />

„Auf der Suche nach den Spuren deiner<br />

Möleküle,<br />

irre werden an der Zeit,<br />

an dem Ort, wo du warst,<br />

aber die Bilder sich nicht mehr übereinander<br />

legen, (...)“<br />

Die Ausstellung zeigt, was den Schmerz der eigenen<br />

Trauer mit dem allgemeinen Modell der<br />

Trauerfacetten verbindet. „Das Trauermodell<br />

ist ein Begleiter, der einen ernst nimmt“, erläutert<br />

Maywald. „Es lässt uns auch in Momenten<br />

verstehen, in denen wir eigentlich noch nicht<br />

verstehen können.“ Die Soziale Verhaltenswissenschaftlerin<br />

und Leiterin des Trauerinstituts<br />

Deutschlands, Chris Paul, beschreibt<br />

hierzu verständlich die Facetten der Gefühle<br />

von Trauernden. Mit ihrem „Trauerkaleidos-<br />

„Der Schleier“ von Felix Pestemer


37<br />

kop“ präsentiert sie einen ganz neuen Ansatz<br />

zur Bewältigung des Trauerns.<br />

Die großformatigen Seelenbilder des Künstlers<br />

und Illustrators Felix Pestemer verbildlichen<br />

das Auf und Ab des Trauerweges von<br />

Claus Maywald. Sie zeigen, wie schwer es Betroffenen<br />

fällt, den Verlust zu realisieren und<br />

mit dem Schmerz zu leben. „Denn das Leben<br />

mit der Tochter will weitergelebt werden“, erklärt<br />

Maywald, „Für mich – und für so viele andere<br />

- gilt, die gemeinsame Geschichte weiter<br />

zu erzählen, den Bruch in die eigene Biographie<br />

zu integrieren.“<br />

Die Suche von Claus Maywald nach Orten, an<br />

denen er seine Tochter Lara wiederfinden<br />

könnte, ist gleichzeitig die Suche nach dem<br />

Sinn eines unzeitigen Todes.<br />

„Trauer ist keine Krankheit, sie darf durchlebt<br />

werden. Trauer braucht ihren Ausdruck und<br />

Trauer birgt Chancen. Sie darf Teil meiner<br />

Identität und Teil unserer Kultur sein. Trauer<br />

gehört im Leben immer dazu.“<br />

Die Ausstellung wird<br />

unterstützt von<br />

Programm <strong>2020</strong> in Alzey<br />

April:<br />

Juni:<br />

Krimi-Lesung<br />

Bestattungsinstitut Sulfrian<br />

Weinrufstraße 16, 55232 Alzey<br />

Weitere Filialen in<br />

Nierstein – Sironastrasse 10<br />

Gau-Odernheim – Mainzerstrase 28<br />

Wöllstein – Ernst-Ludwigstrasse 14a<br />

Kontakt<br />

info@sulfrian-bestattungen.de<br />

www.sulfrian-bestattungen.de<br />

oder telefonisch unter 06731 2564<br />

Der Alzeyer Friedhof – zur Geschichte<br />

der Alzeyer Bestattungskultur<br />

Die Ausstellung mit Katalog ist als leicht<br />

transportable Wanderausstellung konzipiert<br />

und kann gegen Gebühr in Kassel ausgeliehen<br />

werden. Kontakt und Information unter:<br />

www.sepulkralmuseum.de.<br />

Redaktion: L.S.<br />

Aug.:<br />

Okt.:<br />

Dez.:<br />

Friedwald und Bäume – ein Vortrag<br />

Das mexikanische Totenfest<br />

Schüler/innen aus Gau-Odernheim<br />

gestalten eine Ofrenda<br />

Weihnachtskonzert mit dem<br />

Pianisten Wolfgang Nieß


Anzeige<br />

38<br />

365 Tage/24 Stunden präsent<br />

– um zu helfen und zu trösten<br />

Wie die Geburt, so ist das Sterben untrennbar mit unserem Dasein verbunden. Das allgemeine<br />

Wissen darum hilft im Trauerfall oft wenig weiter. Es ist unfassbar, wenn die Eltern,<br />

Großeltern, Freunde oder sogar das eigene Kind sterben. Schock und Trauer setzen uns zu.<br />

Wie kommen wir mit unserem Schmerz zurecht? Wo finden wir Unterstützung und Verständnis<br />

und in welche Hände wollen wir die anstehende Bestattung legen? In solch schwierigen<br />

Zeiten braucht es Menschen, die empathisch entgegenkommen und professionell<br />

unterstützen.<br />

„Helfend zur Seite stehen, empathisch Trost<br />

spenden und gleichzeitig professionell agieren“,<br />

so beschreibt Paul Sulfrian senior die<br />

hohen Anforderungen an seinen Berufsstand.<br />

Gemeinsam mit seiner Frau Ulrike und dem<br />

Bestattermeister-Ehepaar<br />

Fabienne und Paul Sulfrian<br />

junior führt er seit 25 Jahren<br />

das gleichnamige Alzeyer Bestattungsinstitut:<br />

„Immer präsent, auf Abruf, 365 Tage,<br />

24 Stunden sind wir für die Menschen da.“<br />

Empathie und Professionalität<br />

„Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt nicht<br />

nur auf der handwerklichen Seite der Bestattung,<br />

sondern ebenso in der Begleitung<br />

„Wir denken an alles“<br />

der Hinterbliebenen. Wir wollen ihnen in<br />

der schwierigen Zeit Hilfe und Stütze sein,<br />

sie bei ihrem persönlichen Umgang mit Tod<br />

und Trauer unterstützen“, erklärt Bestattermeister<br />

Paul Sulfrian junior die Philosophie<br />

des Familienbetriebs.<br />

Die Trauernden bei jeglichen<br />

Formalitäten zu entlasten,<br />

mit ihnen Form und Ablauf der Bestattung<br />

zu besprechen und sie gegebenenfalls auch<br />

in ihrer Trauer, über die Bestattung hinaus,<br />

ein Stück weit zu begleiten, gehören dabei<br />

zu den wichtigsten Angeboten und Aufgaben<br />

des Hauses. „Wir denken an alles.“<br />

Das ausgeprägte Berufsethos, eine fünfundzwanzigjährige<br />

Berufserfahrung als


39<br />

Bestatter und die vorausgegangene Tätigkeit<br />

von Paul Sulfrian senior in der Rechtspflege<br />

– all das stellt die Basis des Betriebes dar,<br />

welche höchste Qualität ermögliche. „Fairness<br />

und Transparenz sind weitere, feste<br />

Grundsätze. Unerwartete Kostennoten in<br />

der Rechnung sind ausgeschlossen“, versichert<br />

Paul Sulfrian junior.<br />

„Wir kümmern uns um Erd-, Natur- und<br />

Feuerbestattungen, stehen aber auch für<br />

individuelle Formen wie See- oder Diamantbestattungen<br />

zur Verfügung“, führt der<br />

junge Bestatter weiter aus.<br />

Wohin mit der Trauer?<br />

Mit dem „Haus der Begegnung“, einer stilvollen<br />

Gründerzeitvilla in der Alzeyer Weinrufstraße<br />

mit künstlerisch gestalteten<br />

Innenwänden, hat die<br />

Familie Sulfrian der Trauerkultur<br />

einen eigenen<br />

„Orte, an denen Trauer<br />

sein darf.“<br />

Ausdruck gegeben. Die<br />

Räume strahlen Ruhe und Geborgenheit<br />

aus. „Es sind Orte, an denen Trauer sein<br />

darf“, so Paul Sulfrian senior.<br />

Regelmäßig stattfindende Gesprächskreise<br />

für Trauernde, Einzelbegleitung für Erwachsene,<br />

Kinder und Jugendliche sowie<br />

kulturelle Veranstaltungen runden das Bild<br />

im „Haus der Begegnung“ ab.<br />

Für diese Angebote steht der Diplompädagoge<br />

Dr. Claus Maywald als ausgebildeter<br />

Trauerbegleiter und angehender Fachberater<br />

für Psychotraumatologie zur Verfügung.<br />

Auf Wunsch übernimmt er auch die Aufgabe,<br />

zusammen mit den<br />

Betroffenen eine passende<br />

Trauerrede zu verfassen.<br />

Redaktion: L.S.<br />

Fotos: J.K.<br />

365 Tage/24 Stunden<br />

telefonisch erreichbar unter 06731 2564<br />

Beratungsgespräche – auch für<br />

Vorsorgevereinbarungen – erhalten Sie in:<br />

55232 Alzey, Haus der Begegnung, Weinrufstraße 16<br />

55239 Gau-Odernheim, Mainzer Straße 28<br />

55597 Wöllstein, Ernst-Ludwig-Straße 14a<br />

55283 Nierstein, Sironastraße 1<br />

Haus der Begegnung Sulfrian in Alzey<br />

E-Mail:<br />

Webseite:<br />

info@sulfrian-bestattungen.de<br />

www.sulfrian-bestattungen.de


40<br />

Jürgen Gerdum ist Geschäftsführer der Strategieberatung<br />

GoFuture XP GmbH und berät Verantwortungsträger von<br />

Unternehmen bei ihrer zukünftigen Ausrichtung und aktuell<br />

bei der Bewältigung der COVID-19 Krise.<br />

KRISENBEWÄLTIGUNG<br />

Shutdown, Chancen, Neubeginn -<br />

wo, wie und auf welche Weise?<br />

Krisenmanagement ist Zukunft!<br />

Die Ausbreitung des Corona-Virus trifft uns<br />

schneller und härter als vermutlich viele von<br />

uns angenommen hätten. Unsere Welt erhält<br />

durch das Virus einen nachhaltigen Tiefschlag.<br />

Die Deutsche Bundesregierung und die Europäische<br />

Union versuchen das gesundheitliche<br />

Risiko für uns alle so gering wie möglich<br />

zu halten. Leider werden durch die getroffenen<br />

Maßnahmen viele Menschen und Unternehmen<br />

in ihrer Existenz bedroht. Dies<br />

gilt es auszuhalten, da Gesundheit absolut<br />

Vorrang hat. Der Respekt vor dem Leben steht<br />

im Vordergrund.<br />

Die Krise als Chance<br />

Die unternehmerische Landschaft, primär die<br />

Realwirtschaft in Deutschland, in Europa, ja<br />

sogar weltweit wird sich jedoch durch die<br />

aktuellen massiven Einschneidungen verändern.<br />

Vergangene Krisen haben gelehrt, dass<br />

es immer Gewinner aus einer Krise gibt! Dies<br />

sind die Unternehmen, deren Produkte in der<br />

Krise gefragt waren. Dies werden Unternehmen<br />

aus der Pharmaindustrie, dem Gesundheitswesen,<br />

des Online Handels und der<br />

Logistik sein. Es werden aber auch Unternehmen<br />

sein, die in der Lage waren, die Krisenbewältigung<br />

deutlich besser zu meistern<br />

und den wirtschaftlichen Wiederaufbau in<br />

kürzester Zeit und auch gestärkt zu schaffen.<br />

Dies sind Unternehmen, die aus den Krisen<br />

der letzten Jahre gelernt und ein professionelles<br />

Risikomanagement bzw. Krisenmanagement<br />

installiert haben. Zuletzt werden auch<br />

die Unternehmen dabei sein, die aus der<br />

Krise Chancen genutzt haben.<br />

Aktives Risikomanagement<br />

ist der systematische Umgang mit einer Krise,<br />

der Übernahme von Verantwortung und<br />

bedingt eine sehr gute Kommunikation. Jedes<br />

Unternehmen und jeder einzelne, egal ob<br />

Großkonzern, Mittelstand oder allein arbeitender<br />

Selbstständiger, ob Arbeitgeber oder<br />

Arbeitnehmer, egal aus welcher Branche,<br />

beschäftigt sich jetzt damit, wie das Unternehmen<br />

und wie sie oder er durch die jetzige<br />

kritische Zeit kommt. Für viele wird es<br />

trotz allen Beteuerungen des Staates zu<br />

einem finanziellen Kollaps kommen, da die<br />

Corona Krise die Landschaft in vielen Bereichen<br />

für immer verändern wird. Die Arbeitswelt,<br />

der Umfang von Digitalisierung, der<br />

stationäre Handel, das Einkaufsverhalten,<br />

aber auch der Umgang untereinander werden<br />

sich ändern.<br />

Aktuell betreibt wohl jeder ein mehr oder<br />

weniger gutes Krisenmanagement. Aber es<br />

wird die Zeit kommen, in der man sich mit<br />

der Zukunft beschäftigen muss. Und das<br />

gehört zu einer erfolgreichen Krisenbewältigung.<br />

Text: Jürgen Gerdum<br />

Seit 10 Jahren<br />

Herrenausstatter & Maßatelier<br />

Wagemannstraße 13 65183 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611 44760121 www.jourdan-wiesbaden.de<br />

Illustrationen: Katrin Wolff


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1<br />

41<br />

ISIDesign®TrennWand –<br />

EIN RAUMSYSTEM FÜR ALLE FÄLLE<br />

An ungewohnter Stelle bewähren sich die ISIDesign® Trennwand-Bauelemente. Der internationale TV-Sender „CNN-Money<br />

Switzerland“ nutzt die besonderen Produkteigenschaften für seine Sende- und Regieräume im „Content Park Zürich“.<br />

In nur viereinhalb Tagen wandelte die Konstruktion den nackten<br />

Rohbau in ein komplettes Fernsehstudio mit allen Nebenräumen.<br />

400 qm Wandflächen mit Türen und Innenfenstern wurden verbaut,<br />

teils mit Sichtoberfläche im Backstage, teils als Hintergrund<br />

für die eigentliche Kulisse. Durch fast werkzeuglose Montage<br />

verliefen die Arbeiten sehr staubarm und dazu so geräuschlos,<br />

dass schon während der Bauzeit ein vorbereitender Studiobetrieb<br />

stattfinden konnte.<br />

Maximal variabel für spätere Änderungen und Erweiterungen<br />

mussten die Wände sein, dabei höhenflexibel und schallminimierend.<br />

Praktisches Highlight der ISIDesign® Trennwände ist<br />

jedoch die ständige Revisionsbereitschaft an beliebiger Stelle<br />

zum Verlegen und Warten der komplexen Kabelstränge. Die sehr<br />

nutzerfreundliche All-in-One-Lösung begeisterte das Medienunternehmen<br />

so, dass bereits ein zweites Studio auf gleicher<br />

Basis beauftragt wurde.<br />

Fotos: Isinger + Merz<br />

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42<br />

Der vom Staat vergessene Mittelstand<br />

– ab durch die Krise<br />

Verena Dvořák, Geschäftsführerin der Mainzer<br />

Unternehmensberatung GoFuture XP erläutert die Hintergünde<br />

„Du kriegst 4000 EUR geschenkt". So oder so<br />

ähnlich versuchten viele „Berater“ an Kunden<br />

zu kommen und die BAFA bluten zu lassen.<br />

Dass die BAFA von Anträgen überrannt wurde<br />

und bereits nach 2 Wochen das eingestellte<br />

Budget um ein Vielfaches überschritten war<br />

– unabhängig dessen, dass dieses bei ca. 3,5<br />

Millionen klein- und mittelständischen Unternehmen<br />

(KMU) in Deutschland niemals reichen<br />

konnte – verwundert somit nicht.<br />

Bei der BAFA, deren Schwerpunkte unter anderem<br />

in der Außenwirtschaft und <strong>Wirtschafts</strong>und<br />

Mittelstandsförderung liegen, handelt es<br />

sich um das Bundesamt für Wirtschaft und<br />

Ausfuhrkontrolle, das dem Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie unterstellt ist. Die<br />

BAFA Programme sind nicht grundlegend neu,<br />

sondern existieren bereits seit vielen Jahren.<br />

Wen fördert die BAFA?<br />

Förderungsfähig sind kleine und mittelständische<br />

Unternehmen (KMU) sowie Freiberufler,<br />

die nicht beratend oder schulend tätig sein<br />

dürfen. Als KMU zählt ein Unternehmen bis 250<br />

Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von maximal<br />

50 Millionen Euro (Jahresbilanzsumme<br />

bis 43 Mio.).<br />

Was fördert die BAFA?<br />

• Aufbau unternehmerischen Know-hows<br />

Beratung bei wirtschaftlichen, finanziellen,<br />

personellen und organisatorischen Fragen<br />

der Unternehmensführung sowie speziellen<br />

strukturellen Themen.<br />

• Beratung bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

Wiederherstellung der wirtschaftlichen Leistungs-<br />

und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

• Bis 26.05.<strong>2020</strong>: Beratung bei wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten durch Corona<br />

Wiederherstellung der Liquidität, Suche<br />

neuer Geschäftsfelder oder für Maßnahmen<br />

zur Digitalisierung.<br />

Bei dieser vagen Beschreibung verwundert es<br />

nicht, dass viele „Berater“ auf den Zug der<br />

BAFA-finanzierten Corona Beratung aufsprangen.<br />

Bei der Auswahl des beratenden Unternehmens<br />

sollte dessen Expertise daher kritisch<br />

hinterfragt werden.<br />

Wieviel fördert die BAFA?<br />

Der (gedeckelte) Fördersatz ist abhängig von der<br />

Bemessungsgrundlage, d. h. dem Rechnungsbetrag,<br />

vom Alter des Unternehmens, seinem


Verena Dvořák<br />

v.dvorak@gofuture.eu<br />

43<br />

Detaillierte Ausführungen zum<br />

Thema unter www.gofuture.eu<br />

Standort (dem Bundesland) aber auch von der<br />

Intention der Beratung.<br />

Die Idee hinter der BAFA-finanzierten Beratung<br />

ist großartig. Anders als eine Einmalzahlung wie<br />

die „Corona-Soforthilfe“ entfaltet eine qualifizierte<br />

Beratung ihre Wirkung besonders nachhaltig.<br />

Sie hilft den Unternehmen nicht nur kurz-<br />

, sondern auch mittel- und langfristig. Als<br />

BVMW-zertifizierte Unternehmensberatung für<br />

den Mittelstand bietet GoFuture XP daher einen<br />

2-tägigen Workshop zum Thema „Krisenmanagement<br />

und Liquiditätssicherung“ an – mit der<br />

Möglichkeit einer seriösen BAFA-Förderung.<br />

Die nachstehende Graphik verdeutlicht die individuell<br />

abgestimmte Vorgehensweise.<br />

Die knappe Zeit, die dem Unternehmen zur Verfügung<br />

steht, sollte in die Maßnahmen investiert<br />

werden, die den höchsten Effekt haben und<br />

erfolgreich durch die Krise führen.<br />

Corona Unterstützung gescheitert<br />

Der Bund hat dem Mittelstand und den vielen<br />

Kleinunternehmen keinen Gefallen mit dem<br />

Programm getan, sondern massiv geschadet.<br />

Ein Budget für eine Hilfe, das gerade mal für<br />

3.500 Unternehmen in einer extremen Krise<br />

ausreicht, von der aber rund 3,5 Millionen kleine<br />

und mittelständische Unternehmen mit 10 Millionen<br />

Arbeitnehmern betroffen sind, ist noch<br />

nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein.<br />

Die Maßnahme wurde vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

am 03.04.<strong>2020</strong> mit einer Gültigkeit<br />

bis Ende <strong>2020</strong> angekündigt. Die schleppend voranschreitende<br />

Auftragsbearbeitung sowie die<br />

Nachricht über die vorzeitige Beendigung des<br />

Programms im „Kleingedruckten“ einer Pressemitteilung<br />

vom 26. Mai über die Erfolge der BAFA<br />

sind einfach nur traurig. Das Ergebnis einer gescheiterten<br />

Mittelstandshilfe!<br />

Kleinunternehmen und der Mittelstand sind für<br />

die deutsche Regierung offensichtlich deutlich<br />

weniger wert als die so großzügig beschenkten<br />

Industriekonzerne. Für viele KMU, die auf Hilfe<br />

gehofft haben und nun leer ausgehen, eine Katastrophe!<br />

Laut BAFA sollen die übrigen Förderprogramme<br />

weiterlaufen. Fragt sich nur, ob<br />

dieses Budget nicht ebenfalls schon bald erschöpft<br />

sein wird.<br />

Ganz gleich ob mit oder ohne BAFA Förderung:<br />

Jetzt ist die Zeit, das eigene Geschäftsmodell<br />

zukunftsfähig auszurichten.<br />

Text: Verena Dvořák<br />

Terminvereinbarung<br />

0172 - 6124999


44<br />

StayHome Lieferanten & Co.<br />

Sie unterstützen die Unternehmen vor Ort!<br />

Die Coronakrise trifft viele lokale Unternehmen<br />

aus den unterschiedlichsten Branchen in<br />

noch nicht absehbarem Ausmaß. Einige Unternehmen<br />

sind aber gerade jetzt kreativ in ihren<br />

Bemühungen, weiterhin ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen anzubieten. Um den Kunden<br />

eine bestmögliche Übersicht der Angebote, Öffnungszeiten,<br />

Liefer- und Abholdienste geben<br />

zu können, haben vier Unternehmer aus dem<br />

Rhein-Main-Gebiet die Plattform StayHome<br />

Lieferanten & Co. gegründet.<br />

Die Corona-Krise hat auch die vier Gründer von<br />

StayHome Lieferanten & Co. getroffen. Als<br />

plötzlich Auftragseinbußen zu verzeichnen<br />

waren, schlossen sie sich zusammen, um ihre<br />

teilweise frei gewordene Arbeitszeit sinnvoll zu<br />

nutzen. Mit dem Ziel, anderen Unternehmen<br />

zur Seite zu stehen und sich gegenseitig zu unterstützen,<br />

gründeten sie ein Netzwerk, in dem<br />

sich lokale Unternehmer und Dienstleister präsentieren,<br />

um bei Endverbraucher besser sichtbar<br />

zu werden.<br />

Gerade in den letzten Wochen ist die Solidarität<br />

mit den lokalen Anbietern in der Bevölkerung<br />

stark gestiegen. Die Initiative wird sicherlich<br />

dazu beitragen, dieses Bewusstsein zu manifestieren.<br />

Ob Dienstleistung, Gastronomie,<br />

Handwerk oder Beratung - die Vielfalt der Angebote<br />

auf der Plattform stayhome-lieferant.<br />

de ist groß. Die Anbieter sind nach Städten der<br />

Rhein-Main-Region geordnet und übersichtlich<br />

aufgeführt.<br />

Maximilian Reus (31 Jahre) bewirtschaftet gemeinsam<br />

mit seiner Familie den Betrieb "Wetterauer<br />

Früchtchen" in der nördlichen Wetterau.<br />

Neben Süßkirschen, Erdbeeren, Himbeeren<br />

und Spargel baut er auch Zuckerrüben und Getreide<br />

an. Außerdem betreibt er einen eigenen<br />

Hofladen, in welchem regionale Produkte aus<br />

teils eigener Ernte angeboten werden. "Stay-<br />

Home Lieferanten und Co. ist für uns eine super<br />

tolle Sache. Wir mussten nicht lange zögern<br />

und waren sofort dabei. Es ist ein regionales<br />

Netzwerk und wir haben regionale Produkte -


Anzeige<br />

Kontakt<br />

Unternehmen aus dem Rhein-Main Gebiet,<br />

die sich ebenfalls auf der Plattform präsentieren<br />

wollen, erreichen das Team von Stay-<br />

Home Lieferanten unter:<br />

45<br />

info@stayhome-lieferant.de<br />

das passt! Es ist für uns eine tolle Möglichkeit,<br />

uns zu präsentieren, und wir glauben, dass dies<br />

in Zukunft noch wichtiger werden wird."<br />

Neben der Präsentation der lokalen Unternehmen<br />

auf der Homepage bieten die kreativen<br />

Köpfe hinter der Plattform auch ihre Kern-<br />

Dienstleistungen an. Das Team kümmert sich<br />

auf Anfrage um die Social Media Auftritte, das<br />

Kreieren von Produkt- und Imagefilmen sowie<br />

das Erstellen professioneller Homepages.<br />

Die Plattform wurde sehr gut angenommen,<br />

mehr als 250 Unternehmen nutzen sie bereits<br />

(Stand Mai <strong>2020</strong>). Auch für die Zeit nach Corona<br />

versprechen die Gründer eine Fortführung<br />

ihrer Netzwerks: "Wir möchten den Zusammenschluss<br />

der Unternehmen auch nach der<br />

Corona-Krise weiter fördern. Wir bekamen sehr<br />

positives Feedback, sowohl vom Endverbraucher<br />

als auch von den Unternehmen, so dass<br />

wir uns entschlossen haben, die Plattform unter<br />

einem anderen Namen weiterzuführen. Wir<br />

möchten den regionalen Gedanken vorleben<br />

und in unserem Netzwerk weiter fördern."<br />

Redaktion + Fotos : Sebastian Schiller<br />

www.stayhome-lieferant.de


46<br />

„Gehör finden“<br />

Als sie früher ihre Oma umarmte, sagt Saskia Siegler-Koch, habe es immer<br />

gepiepst. Das Geräusch, das die Hörakustikmeisterin meinte, entstammte einer<br />

Rückkopplung des Hörgeräts. Und helfen, erzählt sie weiter, wollte sie<br />

ohnehin schon immer. Kaum verwunderlich also, dass sie sich nun um Menschen<br />

mit Hörschwierigkeiten kümmert. Wie drängend die Probleme eben jener sind,<br />

können die meisten nicht nachvollziehen. Kennt man es nicht anders, ist ein<br />

funktionstüchtiges Gehör eine Selbstverständlichkeit. Doch die Alltagsschwierigkeiten<br />

und die Folgen daraus sind gravierend. Gut, dass es nunmehr komfortable<br />

Lösungen gibt. Anders, als zu Zeiten von Rückkopplungen, unansehnlichen<br />

Ohrmuscheln und dergleichen mehr.<br />

Saskia Siegler-Koch, Hörakustikmeisterin


Anzeige<br />

47<br />

Erstaunlich ist nicht einmal der Weg an<br />

sich von Saskia Siegler-Koch, sondern vielmehr<br />

ihr Tempo. Nachdem sie in Lübeck<br />

ihre Ausbildung zur Hörakustikmeisterin<br />

absolvierte, arbeite sie zunächst ein Jahr<br />

in einem anderen Geschäft. Im Jahr 2011<br />

eröffnete sie dann gleich zwei Geschäfte,<br />

erst in Saulheim, dann in Oppenheim. Fünf<br />

Jahre später, 2016, kam die Wormser Niederlassung<br />

hinzu. „Gehör finden“ steht über<br />

all ihren Geschäften. Dies fällt ihr schon<br />

deshalb leicht, da sie die Sprache der Menschen<br />

spricht. Die Hörakustikmeisterin ist<br />

gebürtige Rheinhessin.<br />

Mehrwöchige Testzeit<br />

Doch „Gehör finden“ hat für Siegler-Koch<br />

und ihre zehn Mitarbeiter natürlich vor<br />

allen Dingen eine ernsthafte Bedeutung.<br />

Um ein Hörgerät richtig anzupassen, führen<br />

sie bei ihren Kunden zunächst einen<br />

aufwändigen Hörtest durch. Ton- und Sprachaudiometrie<br />

geben dabei Aufschluss über<br />

den Grad der Höreinschränkung. Ebenso<br />

wichtig ist eine Art Anamnese. „Wir klappern<br />

den Alltag des Kunden ab“, beschreibt<br />

es Siegler Koch. Dabei geht es um Abläufe,<br />

Gewohnheiten, Hobbies und natürlich<br />

berufliche Aspekte. Etwa darum, ob jemand<br />

viel telefoniert, gerne fernsieht, Musik hört<br />

oder gar selbst musiziert. Letzte Unwägbarkeiten<br />

werden dann durch eine mehrwöchige<br />

Testzeit beseitigt. In dieser Zeit<br />

nimmt der Kunde zwei Geräte mit nach<br />

Hause und testet, welches ergonomischer<br />

und klanglich angenehmer sowie funktionstüchtiger<br />

ist.<br />

Tragekomfort und Hörqualität<br />

Einen Eindruck vom technischen Fortschritt<br />

der Geräte kann man sich machen, wenn<br />

man sich die Anpassungsmöglichkeiten an<br />

den Alltag des Kunden ansieht. Was noch<br />

vor einigen Jahren gewissermaßen nicht<br />

mehr, als ein Klangverstärker war, ist heute<br />

sowas Ähnliches, wie ein Tonstudio. Nur<br />

eben kaum sichtbar. So ist es auf unterschiedlichen<br />

Kanälen per Bluetooth koppelbar<br />

mit Fernseher, PC, Handy oder anderen<br />

Gebrauchsgeräten. Individuell<br />

einstellbar sind Lautstärke, Klangfarbe und<br />

vieles mehr.<br />

Ebenso bedeutsam ist die Ergonomie, die<br />

anatomische Anpassung. Neben den Standardgeräten<br />

gibt es so genannte Otoplastiken,<br />

individuell angefertigte Ohrstücke.<br />

Die Fertigung dieser Otoplastiken ist ein<br />

aufwändiger Prozess, der dem Kunden ein<br />

besonders hohen Tragekomfort sicherstellt<br />

und natürlich Hörqualität bietet. Hierzu<br />

wird zunächst ein Abdruck von Ohrmuschel<br />

und Gehörgang gemacht. Anschließend wird<br />

das Bild als Scan an ein Labor gesandt, in<br />

dem das Ohrstück gefertigt wird. Gleichzeitig<br />

sucht der Kunde sich sein Wunschgerät<br />

aus, das schließlich mit der Otoplastik<br />

zusammengefügt wird.<br />

„Gehör finden“ viele bei Koch-Hörakustik.<br />

Ein Gutteil der Kunden sind Menschen mit<br />

Altersschwerhörigkeit. Doch ebenso darunter<br />

sind Lärmgeschädigte und Menschen<br />

mit angeborener oder vererbter Schwerhörigkeit.<br />

Zudem können Krankheiten zu<br />

Schwerhörigkeit führen. Etwa von Entzündungen,<br />

Masern oder Hirnhautentzündungen<br />

sind häufig Kinder betroffen. Doch auch<br />

Gehörknöchelversteifungen ziehen Probleme<br />

beim Hören nach sich. Nicht selten,<br />

sagt Saskia Siegler-Koch, sei ein vertrauensvolles<br />

Gespräch der erste Schritt, die<br />

richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Auch<br />

das bedeutet, Gehör zu finden.<br />

Redaktion: Koch Hörakustik<br />

Fotos: B.W.<br />

Koch Hörakustik<br />

Sant-Ambrogio-Ring 13b – 55276 Oppenheim – 0 61 33 / 5 73 54 20<br />

Ober-Saulheimer-Str. 25 – 55291 Saulheim – tel: 0 67 32 / 9 51 96 81<br />

Bahnhofstr. 40 – 67547 Worms – 0 62 41 / 8 49 96 60<br />

kontakt@koch-hoerakustik.de – www.koch-hoerakustik.de


48<br />

Was ist ein „gesundes Unternehmen“?<br />

Als KMU mit BGM Fachkräfte halten und gewinnen<br />

Gesunden Unternehmen fällt es leichter, begehrte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Aber<br />

was zeichnet „gesunde Unternehmen“ eigentlich aus? Alleine die Wirtschaftlichen Ergebnisse?<br />

Oder die Gesundheit ihrer Angestellten? Wird dort gerne gearbeitet? Gehen die Mitarbeiter gesund<br />

in den Ruhestand? Mit diesen und ähnlichen Fragen erreicht das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

(BGM) immer mehr Unternehmensverantwortliche. Denn die positiven Effekte<br />

eines zielgerichteten BGM gehen weit über die Prävention von Krankheiten hinaus.<br />

„BGM wirkt sich positiv auf Mitarbeiter- und<br />

Kundenzufriedenheit aus. Jeder eingesetzte<br />

Euro, bringt ein Vielfaches an Nutzen. Arbeitsbelastungen<br />

werden reduziert, Produktivität<br />

und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigen,<br />

Arbeitsprozesse laufen besser“, da ist sich Maximilian<br />

Renna sicher. Er ist als Leiter für die<br />

„Zukunftsfähige Arbeit für KMU im Bereich des<br />

Gesundheitsmanagements (ZABeGeMa)“ bei<br />

der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW)<br />

gGmbH zuständig. Es ist ein Projekt des Europäischen<br />

Sozialfonds und des Landes Rheinland-Pfalz,<br />

das Klein- und Mittelständischen<br />

Unternehmen die Möglichkeit gibt, ihr Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement zu professionalisieren.<br />

„Wir wollen Klein- und mittelständige Unternehmen<br />

die Reichweite des Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

und die positiven<br />

Auswirkungen auf ihre Unternehmensentwicklung<br />

aufzeigen“, erläutert Renna. Nach den<br />

zahlreichen Veranstaltungen in 2019 und individuellen<br />

Beratungen bei sieben verschiedenen<br />

Unternehmen, blickt er mit großen Erwartungen<br />

nach vorn.<br />

Sowohl Modul 1 – Fach- oder Informationsveranstaltungen<br />

– als auch Modul 2 – Individuelle<br />

Einzelbetriebliche Steigerung von Situationsund<br />

Umsetzungswissen – sind in größerer Zahl<br />

geplant. Regional bewegt er sich dabei zwischen<br />

Mainz, Grünstadt und Idar-Oberstein.<br />

Neben seinen erfahrenen Kollegen sind auch<br />

externe Referenten im Boot: Mediziner, Therapeuten<br />

sowie Sport- und Gesundheitsexperten.<br />

Begeistert ist Renna von der Offenheit zahlreicher<br />

Kooperationspartner aus den Reihen der<br />

Kreishandwerkerschaften, der IHK, den <strong>Wirtschafts</strong>förderungen<br />

und den Krankenkassen.<br />

„Überall gibt es Menschen, die sich für mehr Gesundheit<br />

im Arbeitsleben stark machen“, freut<br />

er sich. Kollegin Verena Beckhaus ist als Psychologin<br />

gerne mit im Team. „Wir leben in ständiger<br />

Veränderung. Die berufliche Welt dreht<br />

sich immer schneller. Der klassische Nine-tofive-Job<br />

wird zur Seltenheit. Die fortschreitende<br />

Digitalisierung erlaubt uns, überall und damit<br />

immer mehr zu arbeiten. Die Grenzen zwischen<br />

Arbeits- und Privatleben verwischen dabei“,<br />

fasst sie zusammen. Es sei zu beobachten,<br />

dass dieser Umstand zunehmend zu Schwierigkeiten<br />

führe. Ein Schwerpunkt der FAW-Mitarbeiter<br />

ist die Vermittlung, Förderung und Unterstützung<br />

junger und erwachsener Menschen<br />

in Ausbildung und Arbeit. Nach folgenreichen<br />

Erkrankungen suchen Erwachsene oft Unterstützung<br />

bei der Rückkehr in die Arbeitswelt.<br />

„Hier zeigt sich, dass erworbenes Wissen immer<br />

schneller veraltet, sodass lebenslanges<br />

Lernen zur Norm wird“, erklärt Anastasia Eppinger.<br />

Sie verantwortet die Blended-Learning-<br />

Angebote, Teilqualifizierungen und Umschulungen<br />

für Erwachsene. Mit ihm Team ist auch<br />

ihr Kollege Gerald Kadelbach, der im Rahmen<br />

des Reha-Managements Erwachsene bei der<br />

Integration in die Arbeitswelt unterstützt.<br />

Rennas Projekt setzt frühzeitig an – es gilt der<br />

Prävention. Es soll folgenschwere Erkrankungen<br />

rechtzeitig vermeiden. Die veränderte Ar-


Anzeige<br />

49<br />

beitswelt führe zu neuen gesundheitlichen Risikofaktoren:<br />

Muskel-Skelett-Erkrankungen, chronische Erkrankungen wie<br />

Diabetes und Herzkrankheiten sowie psychische Erkrankungen<br />

seien auf dem Vormarsch, erklärt er. Viele dieser Risiken<br />

könne man durch gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen<br />

und die Befähigung zu gesundheitsförderlichem Verhalten<br />

positiv beeinflussen.<br />

Text: S. K<br />

Fotos: Marcus Steinbrücker<br />

Projektleiter Maximilian Renna steht für Fragen, Informationsveranstaltungen<br />

und Beratungen rund um BGM<br />

gerne zur Verfügung.<br />

E-Mail: maximilian.renna@faw.de<br />

Telefon: 06131 62209-51<br />

Mobil: 0160 4174464<br />

Terminübersicht<br />

17.03.<strong>2020</strong> 18:00 Uhr Gesundheitsforum, Bodenheim<br />

Mehr-Wert<br />

für Ihr Unternehmen<br />

Gesundheitsforum<br />

der FAW Mainz gGmbH und<br />

des BVMW <strong>Rheinhessen</strong> – Nahe<br />

24.04.<strong>2020</strong> 16:00 Uhr Gehspräche, Donnersberg<br />

19.05.<strong>2020</strong> 18:00 Uhr Gesundheitsforum, Mainz<br />

09.07.<strong>2020</strong> 18:00 Uhr Gesundheitsforum, Gau-Bischofsheim<br />

12.08.<strong>2020</strong> 18:00 Uhr Gesundheitsforum, Mainz<br />

21.10.<strong>2020</strong> 18:00 Uhr Gesundheitsforum, Bodenheim<br />

Im Rahmen des Förderansatzes „Zukunftsfähige Arbeit“ des Europäischen Sozialfonds Rheinland-Pfalz<br />

realisiert die FAW gGmbH am Standort Mainz das Projekt „ZABeGeMa - Zukunftsfähige Arbeit für KMU<br />

im Bereich des Betrieb lichen Gesundheitsmanagements“.<br />

Mit verschiedenen Veranstaltungen werden kleine und mittelständische Unternehmen für gesundheitsrelevante<br />

Themen sensibilisiert und über praxisnahe Handlungsmöglichkeiten informiert.<br />

Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind.<br />

KONTAKT<br />

Gesunde Arbeitsbedingungen schaffen – Arbeitgeberattraktivität steigern<br />

Fachkräftemangel und steigende Anforderungen durch den digitalen Wandel sind<br />

regel mäßige Herausforderungen im unternehmerischen Alltag. Umso wichtiger ist es,<br />

Mitarbeitende beim Erhalt ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu unterstützen.<br />

In den Veranstaltungen des ESF-Projekts „ZABeGeMa - Zukunftsfähige Arbeit für KMU im<br />

Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements“ erhalten Sie einen Überblick über<br />

Möglichkeiten, Notwendigkeiten und Grenzen eines Betrieblichen Gesundheits managements<br />

(BGM). Ziel jeder Veranstaltung ist es, Ihnen praktische Tipps sowie weiterführende<br />

Empfehlungen an die Hand zu geben, damit Sie zielgerichtete Beiträge für die Gesunderhaltung<br />

Ihrer Mitarbeitenden leisten und somit Ihre eigene Firmen marke stärken können.<br />

FAW gGmbH<br />

Akademie Mainz<br />

Lise-Meitner-Straße 9<br />

55129 Mainz-Hechtsheim<br />

Ansprechpartner:<br />

Maximilian Renna<br />

Telefon: 06131 62209-51<br />

Mobil: 0160 4171464<br />

Fax: 06131 62209-99<br />

E-Mail: maximilian.renna@faw.de<br />

www.faw.de<br />

BVMW <strong>Rheinhessen</strong>-Nahe<br />

Regionalgeschäftsstelle<br />

Schillerplatz 18<br />

55116 Mainz<br />

Ansprechpartner:<br />

Horst Schneider<br />

Telefon: 06135 8753<br />

Mobil: 0171 5297250<br />

Fax: 06135 8791<br />

E-Mail: horst.schneider@bvmw.de<br />

www.bvmw.de<br />

Partner für eine starke berufliche Zukunft. www.faw-mainz.de


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50<br />

Entdecken Sie Sie das das leckere Lothringen mit mit seinen<br />

köstlichen Weinen und Spezialitäten<br />

Metz und Nancy<br />

Vom 18. - 21. September und 6. - 9. November <strong>2020</strong>


51<br />

Reisen mit Genuss<br />

Programmablauf<br />

C athédrale Saint-Etienne de Metz<br />

Die traditionelle Quiche Lorraine<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Bis zum Nachmittag eigene Anreise mit dem PKW oder mit der Bahn<br />

nach Metz, der Mirabellenstadt<br />

Bezug des Hotels Mercure Metz Centre**** o.ä. (1 Übernachtung)<br />

Abendessen mit Weinprobe in Metz<br />

Stadtrundgang mit Besichtigung der 800 Jahre alten Cathédrale Saint Etienne<br />

de Metz und Besuch des Marktes<br />

Mittagessen mit 3-Gang-Menu<br />

Danach Möglichkeit einer Führung durch das Museum<br />

Georges Pompidou-Metz (optional)<br />

Spätnachmittag Weiterreise nach Nancy<br />

Bezug des Hotels Mercure Centre Place. Stanislas**** o.ä. (2 Übernachtungen)<br />

Abendessen mit Weinprobe in Nancy<br />

Stadtrundgang durch Nancy<br />

Mittagessen mit 3 Gängen<br />

Kaffeehauskultur in Nancy – Willkommen im Zuckerbäckerparadies<br />

Gemeinsames Abendessen mit Weinprobe<br />

Nach dem Frühstück auschecken und Abreise aus Nancy mit dem eigenen<br />

PKW oder mit der Bahn nach Hause<br />

Centre Po mpidou Metz<br />

Mindestteilnehmerzahl 12 Personen / Maximalteilnehmerzahl 15 Personen<br />

Weinprobe bei ansässigen Winzern<br />

Place de la Carrière in Nancy<br />

Place Stanislas in Nanc y<br />

Les Babas de Stanislas<br />

Foto Cathédrale © TE Office de Tourisme de Metz<br />

Foto Place de la Carrière © Regine Datin<br />

Foto Place Stanislas © Ville de Nancy<br />

Foto Les Babas de Stanislas © Régine Datin<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Dann nehmen Sie doch gerne Kontakt mit uns auf.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

www.fine-and-wine.com<br />

An der Steig 8 · 55271 Stadecken-Elsheim<br />

(49) 151 70 309 096 · info@fine-and-wine.com


„Niedriges Handycap,<br />

52<br />

hohe Lebenserwartung“<br />

Dieses Fazit ziehen Wissenschaftler einer der renommiertesten medizinischen Universitäten Europas. Die<br />

Studie des Stockholmer Korolinska-Instituts basiert auf der Auswertung von Daten der schwedischen Golfvereinigung.<br />

Verglichen wurden die Sterberaten von 300.000 Golfern und derselben Anzahl anderer Menschen.<br />

Bei identischem Alter, Geschlecht und sozioökonomischen<br />

Status liegt das Sterberisiko von<br />

Golfern durchschnittlich vierzig 40 Prozent<br />

niedriger, was einer fünf Jahre höheren Lebenserwartung<br />

entspricht, so das Ergebnis der<br />

schwedischen Forscher. Weitere Faktoren hinsichtlich<br />

eines generell gesunden Lebensstils<br />

wurden allerdings nicht erfasst.<br />

Körperliche Aktivität im Freien<br />

Dass der Sport mit dem kleinen Ball einen signifikanten<br />

Einfluss auf die Gesundheit hat, liegt<br />

auf der Hand: Eine Runde Golf bedeutet, vier, oft<br />

auch fünf Stunden an der frischen Luft zu sein,<br />

dabei zu laufen, was sich positiv auf das Herz-<br />

Kreislauf-System auswirkt. Bei jedem Golfschlag<br />

werden zahlreiche Muskeln beansprucht<br />

- etwa 120 werden gleichzeitig aktiviert. Während<br />

Brust-, Schulter- und Rückenmuskeln für<br />

den Abschlag arbeiten, müssen der Rumpf und<br />

die Beine für stabilen Stand sorgen.<br />

Psychosoziale Aspekte<br />

Nach Auffassung der Wissenschaftler seien<br />

neben den körperlichen Anforderun-<br />

gen auch psychosozialeAspekte von positiver<br />

Bedeutung. Beim Golfen gelänge es, Stress abzubauen,<br />

Alltagsprobleme hinter sich zu lassen.<br />

Das gesellige und generationenübergreifende<br />

Zusammensein mit Gleichgesinnten fördere<br />

zudem soziale Kontakte und damit die seelische<br />

Gesundheit.<br />

Geringe Risiken dennoch beachten<br />

Grundsätzlich gilt Golf als ungefährliche Sportart.<br />

Statistisch betrachtet kommt auf dreitausend<br />

Spielstunden lediglich eine Verletzung.<br />

Insbesondere bei älteren Golfern verursacht der<br />

Sport zuweilen aber auch medizinische Probleme,<br />

beispielsweise Beschwerden im Bereich<br />

von Rücken, Hand- und Ellenbogengelenken –<br />

insbesondere bei fehlerhafter Technik oder<br />

Überanstrengung.<br />

Senioren, die ihr Spiel an ihre Konstitution anpassen,<br />

können den Golfsport jedoch bis ins<br />

hohe Alter problemlos ausüben und so - statistisch<br />

betrachtet - fünf zusätzliche Lebensjahre<br />

gewinnen.<br />

Redaktion: S. K.<br />

Quelle: Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports<br />

Anzeigenleitung:<br />

Stefan Kühn<br />

s.kuehn@reprion.de<br />

Tel.: 0172 - 61 24 999


Du hast Worte! Und was in ihnen steckt. Eine Vor-lage für Nach-denker.<br />

„Seelenhygiene“<br />

53<br />

Gegen Kummernester im Haar<br />

Schreiben ist malen mit Wörtern. Dabei gibt es mindestens so viele Wortbildungen wie Farbtöne. An dieser<br />

Stelle beleuchten wir regelmäßig knapp, was in manchen drin steckt. Dem Nach-denker zur Inspiration ...<br />

Wörter starten an einem bestimmten Ort und reisen durch<br />

die (Welt-)Geschichte. Sie bleiben, erfahren Bedeutungsveränderungen,<br />

werden neu zusammengesetzt oder ersetzt.<br />

Wörter sind in Bewegung – wie wir. „Seelenhygiene“, im Psychologenjargon<br />

„Psychohygiene“, ist ein fast schon aus der<br />

Mode gekommenes Wort. Es steht für Achtsamkeit und Pflege<br />

unseres Inneren – um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten.<br />

Denn offenkundig ist, dass seelische Dysbalancen zu<br />

Krankheit führen können.<br />

„Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem<br />

Haupte fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester<br />

in deinem Haar bauen, kannst du verhindern“, lautet ein chinesisches<br />

Sprichwort. Stress, Kummer und Sorgen gehören<br />

(mehr oder weniger) zu jedem Leben. Genau wie Liebe, Freude<br />

und Glück. Nicht, was auf uns zukommt ist bei allem die ent-<br />

scheidende Frage, sondern wie wir damit umgehen. Regelmäßige<br />

Seelenhygiene führt dabei zu mehr Gelassenheit.<br />

„Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken“, sinnierte Marc Aurel.<br />

Ihnen einen sonnigen Frühling: frisch, frei und farbenfroh.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Redaktion: Sam<br />

„Seele“ wird meist gleichbedeutend mit „Psyche“ – entlehnt<br />

aus dem griechischen psýchē = „(Lebens)hauch,<br />

Atem“ – verwendet und bezeichnet die Gesamtheit des<br />

menschlichen Fühlens, Empfindens und Denkens.<br />

„Hygiene“, verbinden viele mit Gedanken an Desinfektionsmittel.<br />

„Hygieinē“ (téchnē), aus dem Griechischen, bezeichnet<br />

jedoch ursprünglich der Gesundheit zuträglich(e<br />

Kunst, Wissenschaft).<br />

Die Seele baumeln lassen – entspannen ...<br />

ganz in Ihrer Nähe<br />

Finther Landstraße 24 • 55124 Mainz-Gonsenheim • Tel: 06131 - 47 87 70 • www.gesundheitssauna.de


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54<br />

Herzlich Willkommen<br />

Im Golfclub <strong>Rheinhessen</strong><br />

Schnupperkurs - unverbindliches Ausprobieren!<br />

Das bietet der Schnupperkurs:<br />

· Ausgebildete Golftrainer unterrichten<br />

in kleinen Gruppen von<br />

maximal 10 Personen<br />

· Mit modernsten Lehrmethoden<br />

wird alles Wichtige rund ums<br />

Abschlagen, Putten und Chippen<br />

vermittelt<br />

· Alles was man braucht, sind bequeme<br />

Kleidung und sportliche<br />

Schuhe, um alles andere kümmert<br />

sich der Club<br />

Anzeigenleitung:<br />

Stefan Kühn<br />

s.kuehn@reprion.de<br />

Tel.: 0172 - 61 24 999<br />

pro Person: 19€


Es gibt nur wenige Golfanlagen in Deutschland,<br />

die ein ähnlich reizvolles Ambiente bieten wie<br />

der Golfplatz des Golfclub <strong>Rheinhessen</strong> - Hofgut<br />

Wißberg. Auf einem Hochplateau umgeben<br />

von Weinbergen präsentiert sich die Anlage mit<br />

einem traumhaften Panaromablick über die<br />

Rheinhessische Toskana.<br />

Golfclub-<strong>Rheinhessen</strong> Hofgut Wißberg<br />

55578 St. Johann · Telefon: 06701-20080<br />

Email: info@gc-rheinhessen.de<br />

www.gc-rheinhessen.de<br />

55<br />

Golf spielen hat sich zum erlebnisorientierten<br />

Breitensport entwickelt, von dem immer mehr<br />

Menschen – ob jung oder alt, kleiner oder großer<br />

Geldbeutel – begeistert sind. Im Rahmen eines<br />

kostengünstigen Schnupperkurses besteht<br />

die Möglichkeit, alle Facetten des Golfsports<br />

in lockerer und entspannter Atmosphäre unverbindlich<br />

kennenzulernen und dabei mit den<br />

eventuell bestehenden Vorurteilen aufzuräumen.<br />

Der Spaß steht dabei im Vordergrund.<br />

Redaktion: S. K.<br />

Fotos: www.golfkalender.de


Lebensrettender Abstand<br />

56<br />

Motiv "No Hands"auch als Ansteck-Button erhältlich<br />

Wo immer möglich sollten<br />

die Menschen angesichts<br />

des sich weiter ausbreitenden<br />

Coronavirus<br />

auf soziale Kontakte<br />

verzichten, so<br />

Bundeskanzlerin Dr.<br />

Angela Merkel. „Social<br />

Distancing“ sei das<br />

das Gebot der Stunde.<br />

Der von der Mehrheit unserer<br />

Medien aufgenommene<br />

Anglizismus verbreitete sich fast so rasch wie<br />

das unheilbringende Virus. Dabei ist der wissenschaftlich<br />

anmutende Begriff sehr unglücklich<br />

gewählt, denn selbstverständlich geht es<br />

um „körperliche Distanz“, keineswegs um soziale<br />

Abschottung.<br />

Nachhaltige Veränderung<br />

gesellschaftlicher Normen<br />

Bis ein Impfstoff verfügbar sei, "werden wir<br />

unser gesamtes soziales Leben und unser Arbeitsleben<br />

umstellen müssen“, so Frank Ulrich<br />

Montgomery in einem Interview auf focus.de.<br />

Der Präsident des Weltärztebunds rechnet mit<br />

einer Bewältigung der Krise nicht vor Ablauf<br />

des Jahres. Dr. Christian Drosten, Leiter des<br />

Instituts für Virologie an der Berliner Charité,<br />

hält laut eines Berichts der Wochenzeitung Die<br />

Zeit sogar eine einjährige Dauer des gesellschaftlichen<br />

Ausnahmezustands für möglich.<br />

Der Universitätsprofessor geht allerdings nicht<br />

davon aus, dass alle der bisher getroffenen<br />

Maßnahmen Bestand haben werden. Derzeit<br />

kann sicherlich niemand zuverlässig voraussagen,<br />

wann der Spuk vorbei sein wird, zu erwarten<br />

ist aber, dass die Pandemie auch über<br />

die Krise hinaus eine nachhaltige Veränderung<br />

unserer gesellschaftlichen Normen zur Folge<br />

haben wird.<br />

damit verbundenen gesundheitlichen Risiken<br />

für uns und andere bewusst sind. Türklinken,<br />

Geländer, Haltegriffe im Bus, Einkaufswagen<br />

im Supermarkt - überall berühren wir Gegenstände,<br />

wie es unzählige andere Menschen<br />

bereits vor uns getan haben. Dabei nehmen<br />

wir alle dort anhaftenden Krankheitserreger auf<br />

und geben sie beim nächsten Händeschütteln<br />

weiter - nicht ohne bei dieser Gelegenheit zusätzliche<br />

Keime mitzunehmen. Laut WHO werden<br />

80 Prozent aller Infektionskrankheiten über<br />

die Hände übertragen.<br />

No-Hands – Händeschütteln vermeiden!<br />

Schon im Jahr 2010 - noch in grauer Corona-<br />

Vorzeit - startete der Biologe Dr. Harutyun<br />

Melkonyan seine Initiative„No-Hands“, mit der<br />

er möglichst weite Teile der Gesellschaft sensibilisieren<br />

will. Händeschütteln ist - seiner<br />

Ansicht nach - ein gefährliches Ritual, eine nicht<br />

mehr in die Zeit passende Höflichkeitsfloskel.<br />

Zumindest derzeit werden ihm wenige widersprechen.<br />

Auf dem Internetportal des Wissenschaftlers<br />

befinden sich umfangreiche Hintergrundinformationen<br />

sowie die Möglichkeit,<br />

Aufklärungsposter mit verschieden Motiven und<br />

Sprachen downzuloaden.<br />

Kontakt:<br />

Dr. rer. nat. Harutyun Melkonyan<br />

Hatzfeldweg 38 A · 48155 Münster<br />

www.no-hands.de · dr@no-hands.de<br />

Redaktion: S. K.<br />

Jeder Handschlag ein potenzieller Angriff<br />

auf unsere Gesundheit<br />

In unserem Kulturkreis gilt das Händeschütteln<br />

als Zeichen der Höflichkeit und der Wertschätzung.<br />

Diese soziale Gewohnheit praktizieren<br />

wir ganz selbstverständlich, ohne dass uns die


Anzeige<br />

Fett-weg-Spritze<br />

mit Injektions-Lipolyse<br />

57<br />

Viele kennen es: nachdem man zahllose Diäten überstanden hat<br />

und durchaus Erfolge verzeichnen konnte, kommen die Fettpölsterchen<br />

doch wieder zurück, mitunter gar schlimmer, als vorher.<br />

Fast jeder, der die Entbehrungen einer Diät auf sich genommen<br />

hat, kennt und fürchtet ihn: den Jo-Jo-Effekt. Verständlich, wenn<br />

sich nach jahrelanger Diät-Karriere Hoffnungslosigkeit einstellt.<br />

Abhilfe bietet in solchen Fällen die Injektions-Lipolyse, besser<br />

bekannt als Fett-Weg-Spritze.<br />

Eine Lösung hierfür und damit mehr Zufriedenheit<br />

bietet Frau Dr. med. Bockelmann vom Venen- und<br />

Lymphzentrum in Mainz. Hier wird seit Jahren die<br />

Injektions-Lipolyse mit Erfolg durchgeführt. Frau<br />

Dr. med. Bockelmann ist zertifiziertes Mitglied im<br />

Netzwerk-Lipolyse, einem internationalen Zusammenschluss<br />

von hierfür ausgebildeten Ärzten verschiedener<br />

Fachrichtungen. Die hohe Ausbildungs- und<br />

Fortbildungsqualität dieser Ärzte im Netzwerk- Lipolyse<br />

sichert den Patienten eine hohe Therapiequalität.<br />

| Weg mit dem Fett? Nur mit einer Spritze?<br />

Eine faszinierende Idee. Diese Idee ist allerdings bereits<br />

seit 2003 durch mehrere hunderttausend Anwendungen<br />

zur alltäglichen Therapierealität geworden,<br />

die auch interessierte und betroffene Patientinnen<br />

und Patienten im Venen- und Lymphzentrum Mainz<br />

bei Frau. Dr. med. Bockelmann für sich nutzen können.<br />

| Wie funktioniert die Fett-Weg-Spritze?<br />

Bei dieser Injektions-Lipolyse wird ein erprobtes und<br />

bekanntes Lecithin in hochgereinigter Form direkt<br />

in die unerwünschten Fettregionen des Körpers<br />

injiziert. Das aus der Sojabohne gewonnene Naturpräparat<br />

wird in gleicher Zusammensetzung im eigenen<br />

Körper produziert und beeinflusst hier den<br />

aktiven Fettstoffwechsel höchst positiv, indem die<br />

Fettzellen aufgespalten, abgebaut und vom Körper<br />

ausgeschieden werden. Die Hautareale der behandelten<br />

Zonen ziehen sich, bedingt durch deren Elastizität,<br />

wieder zusammen und bilden eine glatte und<br />

homogene Oberfläche.<br />

| Injektions-Lipolyse – kein neues Wundermittel<br />

zur Gewichtsreduzierung!<br />

Es ist stets zu beachten, dass sich die behandelten<br />

Körperkonturen in meist langsamen Schritten verändern.<br />

Stark übergewichtige Patienten können mit<br />

der Fett-Weg-Spritze nicht behandelt werden. Bei<br />

diesen Patientinnen und Patienten ist in jedem Fall<br />

zwingend fachärztlich abzuklären, ob es sich um<br />

Adipositas, Lipödem, Lymphödem oder um ein Lipo-<br />

Lymphödem handelt, bevor hier eventuell bei kleineren<br />

Regionen, wie z.B. Doppelkinn, Ellbogen oder<br />

Knieregion die Injektions-Lipolyse angewendet werden<br />

kann. Eine moderate und individuelle praktikable<br />

Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten<br />

sind hier in jedem Fall angeraten und stellen<br />

einen wesentlichen und entscheidenden Beratungsbestandteil<br />

der Lipolyse-Injetions-Therapie dar.<br />

Die Behandlungsdauer und -intensität ist überschaubar.<br />

In der Regel sind zwei bis vier Behandlungen<br />

im Abstand von ca. vier bis sechs Wochen<br />

erforderlich, um die Therapie erfolgreich abzuschließen.<br />

Und die Ergebnisse sprechen eine deutliche<br />

Sprache. Weit über 85% der Patientinnen und Patienten<br />

sind nach zwei bis drei Behandlungen mit dem<br />

Ergebnis mehr als zufrieden. Interessierte vereinbaren<br />

einfach einen Termin mit Frau Dr. med. Bockelmann<br />

im Venen- und Lymphzentrum Mainz zu<br />

einer persönlichen und individuellen Beratung.<br />

Gemeinsam mit Ihr werden die persönlichen Rahmenbedingungen<br />

für diese erprobte und erfolgreiche<br />

Fett-Weg-Therapie abgeklärt und die entsprechende<br />

Behandlungsabfolge besprochen und<br />

festgelegt.<br />

Redaktion: A.W.<br />

Behandelbare Körperregionen:<br />

Reiterhosen, Oberschenkel innen und außen, unteres Gesäß / Übergang<br />

zum Oberschenkel, Hüften, Bauch, Knie, Fettwulste an den Schulternund<br />

Ellenbogen, Oberarme und Doppelkinn.<br />

Telefon-Sprechzeiten:<br />

Montag und Donnerstag: 14:00 - 18:00 Uhr<br />

Dienstag, Mittwoch, Freitag: 08:30 - 12:30 Uhr<br />

Sprechstunde unter: Tel.: 0 61 31 - 22 13 11<br />

Venen- und Lymphzentrum Mainz • Dr. med. Britta Bockelmann • Bonifaziusplatz 7/Ecke Boppstraße • 55118 Mainz<br />

tel: 0 61 31 / 22 13 11 • fax: 0 61 31 / 23 73 53 • venenzentrum.drbockelmann@yahoo.de • www.venen-lymphzentrum-mainz.de


Sanitätshaus Schmidt informiert Teil 1 Lymphödem<br />

58<br />

Genau zuhören<br />

– das richtige Produkt finden<br />

Die Gesundheit ist<br />

ein sensibles Gut<br />

»Eine vernünftige Versorgung setzt eine individuelle Beratung<br />

voraus«. Getreu diesem Motto ist das Sanitätshaus Schmidt seit<br />

26 Jahren auf dem Gesundheitsmarkt für Menschen da. Unser<br />

oberstes Gebot: Genau zuzuhören, bevor hochwertige Produkte gefertigt oder verkauft werden.<br />

Die Gesundheit ist ein sensibles Gut, das uns am Herzen liegt. Als Unternehmen stellen wir<br />

uns strengsten Zertifikationsbestimmungen, denn überprüfbares Know-how stärkt mitmenschliche<br />

Kompetenz.<br />

In dieser Ausgabe möchte Sie das Sanitätshaus Schmidt über das Lymphödem informieren<br />

und welche Hilfsmittelversorgungen möglich sind.<br />

Ein bis zwei Millionen Menschen leiden nach<br />

Schätzungen an Lymphödemen. Viele Menschen<br />

erkennen diese jedoch erst einmal nicht als<br />

solche. Lymphödeme sind Schwellungen in den<br />

Lymphgefäßen, die meist an Armen und Beinen<br />

auftreten und auch sehr schmerzhaft sein<br />

können. Auch die Beweglichkeit schränken sie<br />

oft ein, was bis zur Berufsunfähigkeit gehen<br />

kann.<br />

Die Ursachen<br />

Ist das Lymphgefäßsystem gestört, geht damit<br />

eine Ansammlung von Flüssigkeit im Zwischenzellgewebe<br />

einher. Der Transport von Eiweißen<br />

und Gewebsflüssigkeit ist eingeschränkt. Diese<br />

Ansammlung im Gewebe wird Lymphödem<br />

genannt. Meist leiden Frauen unter einem<br />

„Primären Lymphödem“, was genetisch oder<br />

sporadisch bedingt ist. Eine als „Sekundäres<br />

Lymphödem“ bezeichnete Schwellung kann<br />

nach der Behandlung einer schweren Erkrankung,<br />

z. B. Krebs, oder nach einem Unfall oder<br />

sogar nach einem Insektenstich auftreten.


Anzeige<br />

Unsere Fachbereiche:<br />

• Orthopädie-Technik, Prothesen und Orthesen<br />

• Orthopädie-Schuh-Technik, Maßschuhe und Schuhzurichtungen<br />

• Sanitätshaus, Bandagen, Kompressionstherapie, Gesundheitsschuhe<br />

und Alltagshilfen, Fitness-Produkte<br />

• Lymph- und Lip-Kompressionsversorgungen<br />

• Reha- und Medizintechnik, Rollstühle, Schiebehilfen, E-Pflegebetten, Rollatoren, Versorgungen im<br />

häuslichen Bereich<br />

• individuelle Versorgungen von E-Rollstühlen mit Augensteuerungen, Scooter, Treppenlifte Aktivversorgungen<br />

mit dem Schwerpunkt von ALS- und MS-Patienten<br />

59<br />

Was tun?<br />

Früh erkannt und behandelt, können die Beschwerden,<br />

die das Ödem mit der Zeit hervorruft,<br />

gut gelindert werden. Nach einer komplexen<br />

Entstauungstherapie durch manuelle<br />

Individuell abgestimmte Versorgung<br />

für den aktiven Lebensstil<br />

Lymphdrainage, werden die Kompressionsversorgungen<br />

in unserem Haus genau angemessen.<br />

Dabei arbeiten wir eng mit den Lymphtherapeuten<br />

zusammen.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen Karin Mandrisch und<br />

Andrea Baliko sind speziell für die Lip-und<br />

Lymphversorgung geschult. Versorgt wird fast<br />

ausschließlich mit flachgestrickten Kompressionsversorgungen,<br />

von denen wir überzeugt<br />

sind.<br />

Die Maßversorgungen der flachgestrickten<br />

Kompressionsstrumpflinien sichern eine auf<br />

jeden Bedarf ganz individuell abgestimmte<br />

Versorgung für den aktiven Lebensstil<br />

unserer Kunden.<br />

Sensible Körperbereiche wie Knie oder Ellenbogen<br />

werden durch Funktionszonen<br />

geschützt und gestützt. Die sensiblen und<br />

nahtlosen Versorgungen lassen dabei Fingern<br />

und Zehen Platz und verbessern die<br />

Feinsensorik. Der neue JOBST®-Relax schützt<br />

jetzt Lymphödeme auf besonders sanfte<br />

Art und kann sogar nachts bequem getragen<br />

werden.<br />

Fotos: Essity<br />

Sehr gerne beraten wir Sie individuell<br />

in unserem Sanitätshaus oder bei Bedarf<br />

bei Ihnen zu Hause.<br />

Karin Mandrisch und Andrea Baliko<br />

stehen Ihnen in unserer Zentrale in<br />

der Oppenheimer Straße 42 in Mainz-<br />

Laubenheim und unter<br />

06131 622460<br />

zur Verfügung.<br />

Weitere Niederlassungen:<br />

Sanitätshaus Schmidt im MED<br />

Facharztzentrum Mainz, Wallstraße 3<br />

Sanitätshaus Schmidt im KKM, Kath.<br />

Klinikum Mainz, An der Goldgrube 11<br />

Sanitätshaus Schmidt in Nierstein,<br />

Pestalozzistraße 55<br />

www.sanischmidt.de


Die sichere Entscheidung für Ihre Schönheit –<br />

Anzeige<br />

60<br />

Fort Malakoff Klinik Mainz<br />

Zur jetzt abgeschlossenen kompletten Modernisierung aller<br />

Klinikbereiche zählen: zusätzliche, neue OP-Räume, die die<br />

Anforderungen neuester Hygienestandards erfüllen, weitere<br />

modern ausgestatte Patientenzimmer. Die Fort Malakoff Klinik<br />

Mainz kann somit der steigenden Nachfrage nach qualitativ<br />

hochwertigen und sicheren Eingriffen in der plastisch-ästhetischen<br />

Chirurgie und der nicht operativen ästhetischen Behandlung<br />

in vollem Umfang nachkommen.<br />

Ästhetik für IHN<br />

Gesicht<br />

• Facelift / Fadenlift<br />

• Lidstraffung (Laser) / Brauenlift<br />

• Nasenkorrekturen<br />

• Ohrkorrekturen<br />

Ästhetik für SIE<br />

Gesicht<br />

• Facelift / Fadenlift<br />

• Lidkorrekturen (Laser) / Brauenlift<br />

• Nasenkorrekturen<br />

• Ohrkorrekturen<br />

Brust<br />

• Brustvergrößerung mit Implantaten<br />

• Brustvergrößerung mit Eigenfett<br />

• Bruststraffung<br />

• Brustverkleinerung / Bruststraffung<br />

Haut und Falten<br />

• Botox® und Filler<br />

• Laserbehandlungen:Muttermale,<br />

Besenreiser, Couperose, Pigmente<br />

Körper<br />

• Laser-Fettabsaugung<br />

• Kryotherapie: Fettweg ohne OP<br />

• Fett-weg-Spritze<br />

• Intimchirurgie<br />

• Bauchstraffung / Armstraffung<br />

• Hyperhidrosetherapien: Behandlung<br />

bei übermäßigem Schwitzen<br />

Körper<br />

• Laser-Fettabsaugung<br />

• Kryotherapie: Fettweg ohne OP<br />

• Bauchstraffung<br />

• Hyperhidrosetherapien: Behandlung bei übermäßigem<br />

Schwitzen<br />

Brust<br />

• Laser-Fettabsaugung<br />

• Männerbrustverkleinerung<br />

• Fett-weg-Spritze<br />

Kassenärztliche Therapien<br />

Gesicht<br />

• Operationen bei Hauttumoren<br />

• Nasenkorrekturen<br />

Brust<br />

• Brustverkleinerung bei Frauen<br />

• Brustverkleinerung bei Männern<br />

Körper<br />

• Narbenkorrekturen<br />

• Operation bei Fettschürze<br />

• Absaugung bei Lipödem<br />

Sichere Technik – perfekte Ergebnisse


Möglichkeiten der<br />

Brustvergrößerung<br />

61<br />

Die Brust hat für viele Frauen eine besondere Bedeutung. Sie steht für Weiblichkeit und Attraktivität. Werden Form,<br />

Größe oder Erschlaffung des Gewebes als störend empfunden, kann dies sehr belastend sein. Dank moderner Methoden<br />

kann der Wunsch nach einer Brustvergrößerung passend zur Patientin umgesetzt werden. Wir sprachen mit dem<br />

Mainzer Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Dr. Martin Kürten über dieses Thema<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>:<br />

Herr Dr. Kürten, was<br />

bewegt Frauen, die zu<br />

einer Brustvergrößerung<br />

Ihren Rat suchen?<br />

Dr. M. Kürten: Die<br />

Kunst der Brustvergrößerung<br />

ist weitaus<br />

mehr, als „nur“ kleine<br />

Brüste zu vergrößern.<br />

Viele Frauen kommen<br />

zu uns, weil sie sich<br />

nach dem Abstillen<br />

wieder vollere und<br />

straffe Brüste wünschen.<br />

Auch wieder<br />

gleich große Brüste zu<br />

haben, ist häufig Anlass<br />

der Beratung. Meine Aufgabe ist es, das jeweils angestrebte Idealbild<br />

ästhetisch und medizinisch perfekt umzusetzen.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Seit Jahrzehnten wird die Brustvergrößerung<br />

mit Silikonimplantaten durchgeführt. Wie gehen Sie vor?<br />

Dr. M. Kürten: Die Implantatkissen können an verschiedenen Stellen<br />

positioniert werden. Bei der subglandulären Positionierung wird<br />

das Brustimplantat unter die Brustdrüse und oberhalb des Brustmuskels<br />

gelegt. Eine Alternative ist die Positionierung des Implantates<br />

unter dem Brustmuskel, die sogenannte submuskuläre Brustvergrößerung.<br />

Möglich ist es auch, die Brustimplantate über den Brustwarzenhof<br />

einzubringen. Die Vor- und Nachteile der Zugänge sollten<br />

vom Operateur ausführlich erklärt werden.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Welche Implantate kommen in Ihrer Klinik zum<br />

Einsatz?<br />

Dr. M. Kürten: Wir verwenden ausschließlich geprüfte hochwertige<br />

Implantate der Hersteller Motiva®, Polytech®, Allergan® und Mentor®.<br />

Billigimplantate setzen wir aus Sicherheitsgründen nicht ein.<br />

Zudem nehmen wir uns für jeden Eingriff ausreichend Zeit und arbeiten<br />

dadurch äußerst präzise. Denn zu einem sehr guten Ergebnis<br />

zählt auch, dass die Narben kaum sichtbar sind.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Sie führen an Ihrer Klinik auch Brustvergrößerungen<br />

mit Eigenfett durch.<br />

Dr. M. Kürten: Dieses sichere Verfahren wird seit Jahren erfolgreich<br />

an unserer Klinik eingesetzt. Damit bieten wir eine Alternative zu<br />

Implantaten. Bei dieser Methode (Liposuktion) wird an leicht zugänglichen<br />

Bereichen, z.B. an Bauch und Hüften, Eigenfett abgesaugt<br />

und anschließend in den Brustmuskel und das Fettgewebe der<br />

Brust transplantiert. Der positive Nebeneffekt ist, dass gleichzeitig<br />

lästige Fettpolster reduziert werden.<br />

Redaktion: <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />

Fotos: FMK<br />

Brustvergrößerung –<br />

Vorher-Nachher-Bilder<br />

Wer sich für ein Beratungsgespräch zur<br />

Brustvergrößerung mit Implantaten in<br />

der Fort Malakoff Klinik entscheidet,<br />

profitiert von der 3D Kamera-Technik.<br />

Mit diesen Aufnahmen ist es möglich,<br />

die Brust mit virtuellen Brustimplantaten<br />

am Computer zu vergrößern. Bereits<br />

im ersten Beratungsgespräch zur Brustvergrößerung<br />

stehen damit Vorher-<br />

Nachher Bilder zur Verfügung.<br />

Fort Malakoff Klinik Mainz • Rheinstraße 4K<br />

D-55116 Mainz • Tel. +49 (0) 61 31-14 67 67<br />

anmeldung@malakoff-klinik.de<br />

www.malakoff-klinik.de


Foto: Wellnhofer Designs<br />

Hitzealarm für den Sommer <strong>2020</strong><br />

Wir kümmern uns um ALLES!<br />

Anzeige<br />

62<br />

Die der UNO unterstellte Weltwetterorganisation (WMO) warnt auf ihrer Webseite vor einem erneuten<br />

Hitzesommer in der nördlichen Hemisphäre. Rekordmarken aus den Jahren 2018 und 2019 könnten übertroffen<br />

werden. Für die Gesundheit älterer Menschen, die ohnehin ein erhöhtes Covid-19-Risiko tragen,<br />

sei die mit der enormen Hitze verbundene Belastung besonders dramatisch, auch weil die Kliniken Kapazitäten<br />

für Corona-Fälle vorhalten müssen und sich daher weniger gut auf Patienten mit Hitzesymptomen<br />

einstellen können, so die WMO-Pressesprecherin Clare Nullis Kapp in Genf.<br />

Während in den USA mehr als 90 Prozent der Privathaushalte<br />

mit einer Klimaanlage ausgestattet<br />

sind (in einigen Bundestaten sogar gesetzlich vorgeschrieben),<br />

gehören sie in Deutschland nur in<br />

Bürogebäuden und besseren Hotels zum Standard.<br />

Erst wenn uns hochsommerliche Auswirkungen<br />

des fortschreitenden Klimawandels den Schlaf<br />

rauben, unsere persönliche Leistungsfähigkeit gegen<br />

null geht, wir vielleicht sogar unter Kopfschmerzen<br />

oder Bluthochdruck leiden, erlauben<br />

auch wir uns den Wunsch nach einem angenehm<br />

klimatisierten Zuhause. (Billig-)Angebote von Baumärkten<br />

und Lebensmitteldiscountern sind dann<br />

innerhalb weniger Tage restlos vergriffen.<br />

Mobilgeräte weniger zu empfehlen<br />

Elektrotechnikermeister Bernd Hellwig, Kopf eines<br />

inhabergeführten Fachbetriebs in der Mainzer<br />

Neustadt, sieht in den sogenannten Monoblockgeräten<br />

ohnehin nur eine nicht zu empfehlende Notlösung.<br />

„Das sind wenig wirkungsvolle Stromfresser<br />

mit furchtbar aufdringlicher Lautstärke“, urteilt<br />

er. Zu ähnlichem Ergebnis kommt auch die Stiftung<br />

Warentest in ihrer Ausgabe 06/<strong>2020</strong>. „Alles in allem<br />

eine wenig effiziente Lösung“, so die Zusammenfassung,<br />

die auch auf der Internetseite der<br />

Stiftung zu finden ist.<br />

Splitgeräte sind das Mittel der Wahl<br />

Auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten raten<br />

Fachleute generell zu fest verbauten Anlagen, sogenannten<br />

Splitgeräten. Ihr Bedarf an elektrischer<br />

Energie ist deutlich geringer, ihre effektive Kühlleistung<br />

wesentlich höher. Wie groß die Unterschiede<br />

in der Praxis tatsächlich ausfallen, zeigt die bereits<br />

zitierte Auswertung der Stiftung Warentest: „Die<br />

Splitgeräte kühlten den Prüfraum sehr viel schneller<br />

ab“, so der test-Projektleiter Ralf Gaida. Während<br />

die besten Splitgeräte den 2,60 Meter hohen<br />

Raum in rund sieben Minuten von 35 auf 24 Grad<br />

kühlten, benötigten die getesteten Monoblockgeräte<br />

dafür zwischen 40 und 80 Minuten.<br />

Hellwig empfiehlt Mitsubishi Electric<br />

„Flüsterleise, vorbildliche Energieeffizienz, höchster<br />

Bedienungskomfort und robuste Langlebigkeit<br />

- alles zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

- wir empfehlen die Produktpalette von<br />

Mitsubishi Electric“, begründet Bernd Hellwig seine<br />

Präferenz. Als weltweit führender Anbieter von Klimatechnik<br />

für Wohn- und Geschäftsbereiche überzeuge<br />

dieser Hersteller durchweg mit hervorragend<br />

durchdachten Lösungen. Ob Single- oder<br />

Multi-Splitanlage, Wand-, Decken- oder Truhengerät,<br />

ob für Eigenheim, Praxis oder Büro, die überwiegende<br />

Mehrzahl der Kunden entscheide sich für<br />

die Geräte der M-Serie, die zusätzlich mit einem<br />

prämierten Design brillieren.<br />

Beseitigung von<br />

Unfallservice<br />

Unfallschäden<br />

Ersatzwagen<br />

PKW-Lackierung<br />

Spot Repair<br />

Karosseriearbeiten<br />

lackierfreies Ausbeulen<br />

elektronische 3D-<br />

Fahrzeugdiagnose<br />

Achsvermessung<br />

Umfangreicher Zusatznutzen<br />

das Team Hellwig<br />

Kühlen, lüften und sogar heizen: In den Übergangszeiten<br />

können moderne Klimaanlagen auch für


Anzeige<br />

wohlige Wärme in einzelnen Räumen sorgen. Da<br />

so auf die Inbetriebnahme der zentralen Heizungsanlage<br />

verzichtet werden kann, werden unterm<br />

Strich sogar Energiekosten eingespart. Vor allem<br />

bei Allergikern können die Geräte mit weiteren Vorteilen<br />

punkten: Die verbauten Filtersysteme reduzieren<br />

die Staub- und Pollenkonzentration in der<br />

Atemluft erheblich, die technisch bedingte Entfeuchtung<br />

der Luft reduziert das Risiko von Schimmelbildung.<br />

Redaktion: S. K.<br />

Fotos: Hellwig<br />

HELLWIG empfiehlt:<br />

Wandgerät PREMIUM<br />

DESIGN MSZ-EF von<br />

Mitsubishi Electric<br />

auf YouTube<br />

63<br />

Hellwig<br />

Elektrotechnik und Reparatur<br />

Ihr Team für<br />

Elektrotechnik<br />

Klimatechnik<br />

Kundendienst vor Ort<br />

Geräte-Reparatur<br />

Küchenmontagen<br />

Geräte-Verkauf<br />

Ersatzteilevertrieb<br />

Kompetente Beratung<br />

Innovative Technik<br />

Hellwig in Mainz<br />

Boppstr. 66<br />

55118 Mainz<br />

Tel.: 06131 2776295<br />

Fax: 06131 2776297<br />

Hellwig in Uelversheim<br />

Weinolsheimer-Str. 3<br />

55278 Uelversheim<br />

Tel./Fax: 06249 803180<br />

Mail: info@hellwigteam.de<br />

www.hellwigteam.de<br />

Wir kümmern uns um ALLES!<br />

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Unfallschäden<br />

Ersatzwagen<br />

PKW-Lackierung<br />

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lackierfreies Ausbeulen<br />

elektronische 3D-<br />

Achsvermessung<br />

Fahrzeugdiagnose<br />

Foto: Wellnhofer Designs


64<br />

Wer schützt unsere Senioren und kümmert sich<br />

um die pflegebedürftigen Menschen zuhause?<br />

Pflegeverbände schlagen Alarm: Die zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffenen Maßnahmen<br />

haben zur dramatischen Zuspitzung auf dem ohnehin seit Jahren angespannten Arbeitsmarkt für Betreuungskräfte<br />

geführt. Frederic Seebohm, Geschäftsführer des Verbandes für häusliche Betreuung<br />

und Pflege (VHBP) prognostiziert den Versorgungsnotstand bei der häuslichen Seniorenbetreuung.<br />

Kliniken und Pflegeheime völlig überlastet<br />

„Wir rechnen damit, dass ab Ostern 100.000 bis<br />

200.000 Menschen schrittweise nicht mehr<br />

versorgt sind, dass sie alleine zuhause bleiben<br />

und dass sie dann in Altenheimen oder Kliniken<br />

versorgt werden müssen - zusätzlich versorgt<br />

werden müssen zu den Menschen, die jetzt<br />

schon sowieso in Altenheimen und Kliniken<br />

versorgt werden“, so Seebohm gegenüber dem<br />

ARD-Magazin REPORT MAINZ. Dazu Michael<br />

Isfort, Professor für Pflegewissenschaft und<br />

Versorgungsforschung: „Die Krankenhäuser<br />

können diese Personen nicht aufnehmen, weil<br />

sie die Plätze für Erkrankte brauchen. Die Pflegeheime<br />

sind voll, das heißt, dort können auch<br />

momentan nicht ad hoc tausende zusätzliche<br />

pflegebedürftige Menschen aufgenommen<br />

werden.“<br />

REPORT MAINZ<br />

Der Beitrag vom 24.03.<strong>2020</strong><br />

kann in der ARD-Mediathek<br />

weiterhin abgerufen werden<br />

Einreisestopp für Touristen - und damit<br />

auch für inoffizielle Betreuungskräfte<br />

Nach Schätzung des VHBP arbeiten in Deutschland<br />

rund 300.000 osteuropäische Betreuungskräfte.<br />

Mindestens 90% von diesen inoffiziell -<br />

schwarz ohne jeglichen Vertrag, zuweilen auch<br />

als Scheinselbständige. „Diese Betreuungskräfte<br />

sind und waren immer schon systemrelevant,<br />

und dabei spielt es keine Rolle, ob sie<br />

legal oder illegal beschäftigt sind“, erläutert der<br />

Professor in der ARD-Sendung. Problem sei<br />

nun, dass gemäß aktueller Rechtslage nur Personen<br />

mit triftigem Grund, also beispielsweise<br />

mit dem Verweis auf einen Arbeitsvertrag, einreisen<br />

können.<br />

Ursachen auch durch Fehler im System<br />

Beim VHBP sieht man die Ursache des Dilemmas<br />

auch in Versäumnissen der Politik. Ziel<br />

müsse sein, das Verhältnis umzukehren: Mindestens<br />

90 % der osteuropäischen Betreuungskräfte<br />

sollten legal in Deutschland beschäftigt<br />

sein. Schwarzarbeit müsse schon im Interesse<br />

der nicht abgesicherten Arbeitskräfte verhindert<br />

werden. Dafür bedürfe es auch geeigneter<br />

Überwachungsaktivitäten seitens der Behörden.<br />

Ein Appell an die Familien, ausschließlich<br />

mit seriösen Vermittlungsagenturen zusammenzuarbeiten,<br />

sei nicht ausreichend. Im Gespräch<br />

mit WIRTSCHAFTS-NEWS nimmt auch<br />

Marius Plotka, Leiter einer der führenden Personaldienstleister<br />

für Pflege- und Betreuungskräfte<br />

kein Blatt vor den Mund: „Das sind die<br />

Auswirkungen einer seit Jahren verfehlten Politik<br />

im Pflegesystem“. Zu wenig Pflegeheimplätze<br />

einerseits und zu geringe Unterstützung<br />

durch die Pflegeversicherung andererseits -<br />

das forciere die illegale Beschäftigung. „Wenn<br />

es schon nicht gelingt, stationäre Pflegeplätze<br />

in ausreichender Anzahl zu schaffen, dann<br />

muss doch zumindest das Pflegegeld für die<br />

häusliche Pflege deutlich angehoben werden.“,<br />

fordert Plotka.<br />

Eine kompetente 24-Stunden-Betreuung in<br />

häuslicher Umgebung sei im Übrigen ohnehin<br />

zu favorisieren. Jeder Mensch habe doch seine<br />

eigenen Vorlieben und Gewohnheiten, die auch<br />

in der Betreuung Berücksichtigung finden sollten.<br />

Zudem erhalte die Umsetzung eines aktivierenden<br />

Betreuungskonzeptes die Selbständigkeit<br />

der Senioren soweit es es geht. Während<br />

man sich in Altenheimen an die vorgegebenen<br />

Strukturen anpassen müsse, sei es bei einer


Betreuung zuhause umgekehrt: Dort habe die<br />

Betreuungskraft die Möglichkeit, sich individuell<br />

auf die Bedürfnisse ihres Schützlings einzustellen.<br />

65<br />

Betreuungskräfte mit festem Arbeitsvertrag<br />

können nach wie vor ungehindert einreisen<br />

Spezialisierte Personaldienstleister sind weiterhin<br />

in der Lage, ungehindert legale Betreuungskräfte<br />

zu vermitteln. Nachdem fast alle<br />

Beschäftigte von heute auf morgen in ihre Heimatländer<br />

zurückgekehrt sind, sei bei Pervita24<br />

- Plotkas Arbeitgeber - die Nachfrage um rund<br />

30 % gestiegen. Hilfsbedürftige seien einfach im<br />

Stich gelassen worden. Ersatz sei schwierig zu<br />

bekommen, denn für Schwarzarbeiter seien die<br />

Grenzen derzeit ja geschlossen. „Ich kann die<br />

Familien aber beruhigen“, sagt Plotka, „Mitarbeiter<br />

seriöser Agenturen können nach wie vor<br />

ungehindert reisen“. Pervita24 verfüge zudem<br />

über beste Kontakte. „Unsere Agentur ist seit<br />

10 Jahren etabliert, unser Netzwerk äußerst<br />

weitreichend. Wenn Not am Mann ist, sind wir<br />

zur Stelle. Innerhalb kürzester Zeit!“, verspricht<br />

Marius Plotka.<br />

Redaktion: S. K.<br />

Nähere Informationen:<br />

06136 - 40 699 70<br />

seniorenservice-mainz@pervita24.de<br />

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Reprion Media<br />

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Bernd Wildemann (B. W.)<br />

Stefan Kühn (S. K.)<br />

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Susanne Hoffmann (S. H.)<br />

Guido Augustin<br />

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Die Regionalausgaben<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />

erscheinen in<br />

den Gebieten:<br />

Wiesbaden<br />

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Mainz<br />

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<strong>Rheinhessen</strong>


Strahlen – Helfen – Heilen<br />

10 Jahre Strahlentherapie RheinMainNahe<br />

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Die Bestrahlung ist bei Krebs eine der wichtigsten Behandlungsoptionen,<br />

neben Operation, Chemo- und Immuntherapie.<br />

Mit hochmodernen Geräten kann die Strahlendosis exakt platziert<br />

und das umliegende Gewebe sehr gut geschont werden.<br />

In den Praxen der Strahlentherapie RheinMainNahe in Mainz,<br />

Rüsselsheim und Bad Kreuznach können sich Patienten einer<br />

ambulanten Strahlentherapie unterziehen und dadurch während<br />

der Behandlung in ihrem häuslichen Umfeld leben. Die<br />

ltd. Fachärzte Dr. Ute Metzmann, Dr. Gabriele Lochhas und PD<br />

Dr. Ralph Mücke arbeiten mit ihren Teams nach dem Grundsatz:<br />

Für die Krankheit die Technik – für den Menschen die<br />

Menschlichkeit.<br />

Die Strahlentherapie kommt bei nahezu allen Krebserkrankungen<br />

zum Einsatz: Bei Brust-, Prostata-, Darm-, Lungenkrebs,<br />

bei Tumoren der Hals-Nasen-Ohrenregion, bei Hirntumoren,<br />

bei Lymphomen und bei aufgetretenen Metastasen.<br />

Zur Behandlung dieser malignen (bösartigen) Erkrankungen ist<br />

die Strahlentherapie eine der wichtigsten Säulen der modernen<br />

Tumortherapie. 60 Prozent aller Krebserkrankungen können<br />

heute geheilt werden - manche ausschließlich durch den<br />

Einsatz von Strahlentherapie.<br />

Auch bei benignen (gutartigen) Erkrankungen kommt die<br />

Strahlentherapie zum Einsatz. So werden bei chronisch entzündlichen<br />

Reizzuständen mit einer sehr niedrig dosierten Bestrahlung<br />

die oft lange bestehenden und somit chronischen<br />

Schmerzen gelindert. Bei diesen Erkrankungen wird die niedrig<br />

dosierte Entzündungsbestrahlung eingesetzt: Fersensporn,<br />

Aktivierte Arthrosen, Schulter-Arm-Syndrom, Schleimbeutelentzündung,<br />

Tennisellenbogen, endokrine Orbitopathie und bei<br />

gutartigen Tumoren. Der Therapieeffekt tritt mitunter erst einige<br />

Wochen nach Abschluss der Therapie ein. Eine praxisinterne Qualitätsunterzeichnung<br />

ergab Erfolgsraten von teils 80 Prozent.<br />

Je nach Erkrankung, Tumoreigenschaft und Lage des Tumors<br />

kommen die folgenden Bestrahlungsmethoden zum Einsatz:<br />

Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) – Für hohe Bestrahlungsdosen,<br />

die nahe an empfindlichen Organen appliziert<br />

werden muss.<br />

Bildgesteuerte Strahlentherapie (IGRT) – Durch die Kombination<br />

des Bestrahlungsgerätes mit einer Röntgenröhre kann die Position<br />

des Patienten vor jeder Bestrahlung genau überprüft und<br />

ggf. korrigiert werden.<br />

RapidArc/VMAT – Dank kürzerer Bestrahlungszeiten und somit<br />

weniger Lagerungsunsicherheiten wird diese Technik vor allem<br />

zur Bestrahlung von Tumoren eingesetzt, die nahe an gefährdeten<br />

Organen liegen.<br />

Stereotaktische Bestrahlung – Eine sehr hohe Strahlendosis<br />

wird bei einem sehr kleinen Krankheitsareal eingesetzt.<br />

Atemgesteuerte Bestrahlung / Herzschonende Bestrahlung – Die<br />

Bestrahlung erfolgt in einer Atemphase (z.B. tiefe Einatmung), da<br />

die Bewegung des Tumors somit stark eingeschränkt ist.<br />

Pünktlich zum 10-jährigen Praxisjubiläum steht der<br />

neue Beschleuniger „Halcyon-Linac“ am Standort<br />

Mainz bereit. Dieser ermöglicht einen hohen Patientenkomfort<br />

durch kurze Liegezeiten sowie eine optimierte<br />

bildgesteuerte Strahlentherapie.<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe, Praxisinhaber: Dr. med. Ute Metzmann (v. r.),<br />

Dr. med. Gabriele. Lochhas (v. l.), PD Dr. med. Ralph Mücke (Mitte)<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe, Standort Mainz<br />

August-Horch-Straße 12 – 55129 Mainz<br />

tel: 0 61 31 / 6 19 98-0<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe, Standort Rüsselsheim<br />

August-Bebel-Str. 59d – 65428 Rüsselsheim<br />

tel: 0 61 42 / 7 94 48-0<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe, Standort Bad Kreuznach<br />

Mühlenstr. 39a – 55543 Bad Kreuznach<br />

tel: 06 71 / 92 06 58-0<br />

info@strahlentherapie-rheinmainnahe.de<br />

www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de<br />

Redaktion: <strong>Wirtschafts</strong><strong>News</strong><br />

Fotos: Strahlentherapie


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