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Aus dem Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische ...

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Diskussion 84<br />

hinzukommende Reitergewicht erhöht. Das Reitergewicht könnte einen positiven Einfluss<br />

auf die Rückführung des Flüssigkeitspools gehabt haben. Höchstwahrscheinlich spielt die<br />

korrekte Einwirkung des Reiters auf das Pferd eine entscheidende Rolle für den<br />

Lymphabfluss (Schwerpunktverlagerung, Aktivierung der Hinterhand s. o.). Zur Klärung<br />

dieser These sollte in einer weiterführenden Studie ein Vergleich zwischen<br />

Volumenänderungen, bedingt durch das Reitergewicht <strong>und</strong> ein an den Sattel<br />

angebrachtes Gewicht, durchgeführt werden.<br />

In Gruppe 4 kam eine längere Bewegungszeit von insgesamt einer St<strong>und</strong>e hinzu. Dadurch<br />

verlängerte sich die Einwirkung der oben erwähnten Faktoren, was die größten<br />

Volumenänderungen in Gruppe 4 im Vergleich zu den anderen erklären könnte. Jede der<br />

in Gruppe 1 bis 4 vorgenommene Art der Bewegung führte zu signifikanten<br />

Volumenveränderungen im Bereich der distalen Gliedmaße.<br />

Bei den Pferden, die bei höheren (23-31°C) <strong>und</strong> bei niedrigeren (1-12°C) Temperaturen<br />

gemessen wurden, konnten signifikante Unterschiede der Volumenänderung zu den<br />

Messzeitpunkten I, II <strong>und</strong> III verzeichnet werden. Bei höheren Temperaturen fanden<br />

größere Volumenabnahmen (um 7,9 % bzw. 158,4 ml) von Messzeitpunkt I zu II statt, als<br />

bei niedrigeren Temperaturen (um 5,3 % bzw. 135,1 ml). Mittlere Temperaturen führten im<br />

Vergleich zu höheren oder niedrigeren Temperaturen zu keinen signifikanten<br />

Unterschieden. Laut AUER (1974) können Ö<strong>dem</strong>e bei hohen Temperaturen vorübergehend<br />

abtransportiert werden, was die größere Volumenabnahme an Messzeitpunkt<br />

I <strong>und</strong> II bei höheren Temperaturen erklären könnte. Dies stützt die Hypothese, dass sich<br />

unter den untersuchten Pferden solche befanden, bei denen ein nicht sichtbares bilateral<br />

symmetrisches Ö<strong>dem</strong> ausgeprägt war.<br />

In der Literatur wurden von STICK et al. (1989) ebenfalls größere Volumenzunahmen am<br />

Unterschenkel bei zunehmender Temperatur von 20 °C bis 36 °C gemessen. Diese<br />

Untersuchung deckt sich mit den Ergebnissen dieser Studie, wobei zu berücksichtigen ist,<br />

dass an den Pferdebeinen deutlich höhere Volumenänderungen stattfanden als beim<br />

Menschen. Hier wurde jedoch ein anderer anatomischer Bereich der Extremität<br />

gemessen.

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