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Aus dem Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische ...

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81 Diskussion<br />

Steigerung der Perfusion in der Zehe resultierte. Bewegung beeinflusste den Blutfluss der<br />

distalen Gliedmaße.<br />

An den Hinterextremitäten war die Volumenabnahme zwischen Messzeitpunkt I <strong>und</strong> II<br />

größer als im Bereich der Vorderextremitäten. Ursächlich hierfür kann zum einen die<br />

größere Entfernung der Venen der Beckengliedmaße zum Herzen sein. Zum anderen<br />

existiert die von HARLAND (2003) geäußerte Vermutung, dass das intrinsische System<br />

der Vorderbeine durch die geringere Entfernung zur Einmündung in den präkardialen<br />

Venenwinkel die Lymphlast (entstanden durch längere, unnatürliche<br />

Bewegungseinschränkung wie Boxenhaltung) besser kompensieren kann als das<br />

intrinsische System der Hintergliedmaße.<br />

Die Anzahl von „lymphgefäßarmen“ <strong>und</strong> „lymphgefäßreichen“ (ROTHE, 2004) Typen unter<br />

den 40 untersuchten Pferden könnte auf die mittlere Volumenänderung Einfluss<br />

genommen haben. Auf diesem Gebiet müssen weitere Untersuchungen durchgeführt<br />

werden, weil die Variabilität der Anzahl der Lymphgefäße statistisch nicht abgesichert ist.<br />

Die Beteiligung des Synovialvolumens an den gemessenen Volumenänderungen der<br />

Extremitäten durch die Bewegung ist laut SCHWYZER (1981) als gering anzusehen <strong>und</strong><br />

spielte in dieser Studie mit großer Wahrscheinlichkeit keine Rolle bei den<br />

Volumenänderungen der distalen Gliedmaße.<br />

Nach der Erholungsphase, während einstündiger Boxenruhe, stieg das Volumen<br />

insgesamt bis zu Messzeitpunkt (III) um 6,4 % (135,5 ml) an. Eine Erklärung hierfür könnte<br />

der Wechsel aus <strong>dem</strong> dynamischen in den orthostatischen Zustand mit erneutem<br />

Versacken des Blutes (BARBEY, 1963) <strong>und</strong> zusätzlichem hydrostatischen Blutdruck<br />

(HENGSTMANN, 1985) in den unteren Gefäßen sein. Wie in den Versuchen von RIECK<br />

et al. (1974) <strong>und</strong> PANNIER et al. (2004) konnte in Orthostase eine signifikante<br />

Volumenzunahme festgestellt werden. In den Orthostaseversuchen am Menschen wurde<br />

allerdings meistens der orthostatische Zustand (Stehen) nach vorherigem Liegen mit<br />

hochgelagerten Beinen eingestellt. Dieses Vorgehen ist beim Pferd nicht möglich. <strong>Aus</strong><br />

diesem Gr<strong>und</strong> ist die Vergleichbarkeit dieser Studie mit <strong>dem</strong> humanmedizinischen<br />

Vorgehen in Frage zu stellen, da ein ähnlicher Versuch mit Pferden nicht praktikabel ist.

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