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Aus dem Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische ...

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Diskussion 80<br />

(1988) möglicherweise vorhanden gewesen sein. MEYER (1988) entdeckte bei optisch<br />

ges<strong>und</strong>en Pferden ohne „angelaufene Beine“ geschlängelte <strong>und</strong> weitgestellte Kollektoren.<br />

Diese sind bei Menschen Anzeichen einer Lymphstauung. Es stellt sich hierbei die Frage,<br />

ob Pferde, da laut AUER (1974) von allen Haussäugetieren am häufigsten von<br />

Lymphö<strong>dem</strong>atisierungen betroffen, durch die Boxenhaltung <strong>und</strong> <strong>dem</strong> ständigen Stehen in<br />

der Box in einem geringgradigen, für das bloße Auge nicht sichtbaren ö<strong>dem</strong>atisierten<br />

Zustand sind. Bei Pferden scheint evolutionsbedingt das intrinsische<br />

Lymphtransportsystem bei längerem Stehen überfordert zu sein (HARLAND, 2003). Dies<br />

könnte bei den 40 in dieser Studie untersuchten Pferden ein Gr<strong>und</strong> für die mittlere<br />

Volumenabnahme um 126,0 ml (5,5 %) nach der Bewegung sein. Zum einen wurde bei<br />

den Pferden durch die Bewegung das Kreislaufsystem stimuliert, so dass eine erhöhte<br />

Atem- <strong>und</strong> Pulsfrequenz die Folge waren. Zum anderen wurden die Huf- <strong>und</strong> die<br />

Fesselgelenkpumpe aktiviert. Dadurch wurden die Kollektorenmuskelwandpumpe <strong>und</strong> der<br />

elastische Retraktionsapparat angeregt, was ein erhöhtes Lymphzeitvolumen induzierte.<br />

Speziell beim Pferd sind die passiven Komponenten innerhalb des Lymphgefäßsystems<br />

von immenser Bedeutung, da die Kollektoren zu fast 45 Prozent aus elastischen Fasern<br />

bestehen (HARLAND, 2004). An dieser Stelle wird deutlich, dass den<br />

Bewegungsausschlägen im Fesselgelenk eine tragende Rolle zukommt. Bei<br />

lymphangiographischen Untersuchungen von FEDELE et al. (2006) stellte sich heraus,<br />

dass die Kollektoren im Bereich des Fesselkopfes sehr empfindlich auf kompressive<br />

Maßnahmen reagieren. Demzufolge müssen die Kollektoren im Fesselbereich ebenso<br />

empfindlich auf Bewegungsausschläge reagieren. Eine Ursache hierfür könnte sein, dass<br />

durch die verstärkte Hyperextension des Fesselgelenks während der Bewegung die<br />

Kollektoren in diesem Bereich stärker gedehnt werden. Somit lasten enorme Zugkräfte auf<br />

den Kollektoren. Da in den Gangarten Trab <strong>und</strong> Galopp eine stärkere Hyperextension als<br />

im Schritt erreicht wird, könnte ein Vergleich der drei Gangarten in Hinsicht auf<br />

Volumenabnahmen in einer fortführenden Untersuchung erfolgen.<br />

Das Blutvolumen verkleinert sich durch die Bewegung in den Gefäßen der distalen<br />

Gliedmaße, da es laut DYSON et al. (2001) bei ihren Versuchen durch Bewegung zu einer<br />

Vasodilatation in den Muskeln <strong>und</strong> wahrscheinlich auch in der Zehe kam, so dass eine

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