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Literaturübersicht 32 Die Maßbandmethode stellt eine gebräuchliche, in der Handhabung einfache und schnelle Methode zur Bestimmung des Volumens der Extremitäten dar. Hierbei wird an mehreren Stellen der Gliedmaße der Umfang mit dem Maßband gemessen. Zunächst muss aus den gemessenen Umfängen die Querschnittsfläche berechnet werden. Das Volumen kann mit Hilfe verschiedener Berechnungsformeln bestimmt werden. Die Methode der Wahl zur Berechnung des Volumens der Gliedmaße stellt das Scheibenmodell dar. Hierbei wird der Gliedmaßenabschnitt in gleich dicke Scheiben unterteilt. Der Umfang der Scheiben wird gemessen und daraus wird das Volumen der einzelnen Scheiben berechnet. Daraus wird das Gesamtvolumen bestimmt. Fehlerquellen der Maßbandmethode sind zum Beispiel die verschiedenen Berechnungsformeln (KUHNKE, 1972) oder der bei der Anwendung des Maßbandes zu fester Zug bei der Umfangsmessung von Weichteilgewebe (STANTON et al., 1997). In der Veterinärmedizin kommt die Maßbandmethode bei der Manuellen Lymphdrainage beim Pferd zum Einsatz. Hierbei wird standardmäßig zur Überwachung der Ödemreduktion das Volumen der Gliedmaße berechnet. Die Wasserverdrängungsmethode beruht auf einem einfachen Prinzip und gilt bis heute als Goldstandard der indirekten Volumenmessmethoden (KAULESAR, 1993). Bei dieser Methode wird aus dem Wasser, das durch eine Gliedmaße verdrängt wird, das Volumen der Gliedmaße bestimmt. Die Reproduzierbarkeit der Wasserverdrängungsmethode ist sehr hoch. Um reproduzierbare Werte zu liefern, ist die gleiche Positionierung der Gliedmaße von großer Bedeutung. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass nur unversehrte Gliedmaßen volumetrisch gemessen werden können (TIERNEY et al., 1996). Aus Gründen der mangelnden Akzeptanz wird diese Methode beim Pferd nicht angewendet. 2.6 Das Perometer ® 2.6.1 Vorbemerkungen Das Perometer ® ist ein zweidimensionaler Körperscanner. Der Name leitet sich von der griechischen Vorsilbe „peri“ mit der Bedeutung „um/herum“ ab. Dieser Name entwickelte sich aus dem Anwendungsprinzip des Perometers ® , da es um die Gliedmaßen gelegt wird, um deren Volumen zu bestimmen. Seit mehr als zehn Jahren wird das Perometer ® in der

33 Literaturübersicht Humanmedizin zur Diagnostik von Gliedmaßenödemen, Überwachung der Ödemtherapie und zur verbesserten Kompressionsstrumpfanpassung verwendet (BERENS V. RAUTENFELD und FEDELE, 2005). In der Veterinärmedizin gibt es bislang noch keine systematischen, perometrischen Untersuchungen. 2.6.2 Bisherige Anwendungen des Perometers ® beim Menschen Bei Vergleichen zwischen verschieden Methoden zur Volumenbestimmung von Beinen zeigten STANTON et al. (1997), dass es bei Volumenmessungen von geometrischen Formen (z. B. Zylinder) und Armen von Lymphödempatienten, Armen von gesunden Menschen und Beinen von Mannequins Unterschiede zwischen den Ergebnissen gab. Diese wurden durch die Maßbandmethode (mit mathematischer Umrechnungsformel) und durch das Perometer ® gewonnen. Das Perometer ® maß bei geometrischen Formen 0,8 – 4,6 % weniger Volumen als das Maßband. Bei den Beinen von Mannequins lagen die Perometer ® werte 3,3 % unter denen des Maßbandes, bei den Armen 6,1 % über und bei den lymphödematisierten Armen 6,8 % über den Ergebnissen des Maßbandes. Diese Unterschiede resultierten wahrscheinlich im Fall der Messung der geometrischen Formen aus kleinen Fehlern bei der Benutzung des Maßbandes oder aus Ungenauigkeiten, die während der Perometer ® messung entstanden waren. Bei den menschlichen Armen ist eine wahrscheinliche Erklärung, dass das Perometer ® mehr Volumen als das Maßband maß, ein zu enges Anlegen des Maßbandes an den Arm. Fehler, die durch inkorrektes Positionieren im Messrahmen herrührten, waren im Allgemeinen klein. Das Perometer ® zeigte eine hohe Reproduzierbarkeit und stellte eine schnelle Methode dar, um das Beinvolumen zu messen (STANTON et al., 1997). Das Maßband stellte unzweifelhaft die größere Fehlerquelle zwischen diesen beiden Meßmethoden dar, obwohl die Unterschiede nur gering waren. Das Perometer ® ist die akkurateste Methode, um das Beinvolumen zu messen und könnte der neue Goldstandard (STANTON et al., 2000) werden. Bei Vergleichen zwischen dem Perometer ® und dem momentanen Goldstandard der Volumenmessung, der Wasserverdrängungsmethode, fand SCHUCHHARDT (2003) bei 60 Patienten mit sekundären Armlymphödemen eine gute Übereinstimmung zwischen beiden Messmethoden heraus. SCHUCHARDT (2003) kam zu dem Schluss, dass in

Literaturübersicht 32<br />

Die Maßbandmethode stellt eine gebräuchliche, in der Handhabung einfache <strong>und</strong> schnelle<br />

Methode zur Bestimmung des Volumens der Extremitäten dar. Hierbei wird an mehreren<br />

Stellen der Gliedmaße der Umfang mit <strong>dem</strong> Maßband gemessen. Zunächst muss aus den<br />

gemessenen Umfängen die Querschnittsfläche berechnet werden. Das Volumen kann mit<br />

Hilfe verschiedener Berechnungsformeln bestimmt werden. Die Methode der Wahl zur<br />

Berechnung des Volumens der Gliedmaße stellt das Scheibenmodell dar. Hierbei wird der<br />

Gliedmaßenabschnitt in gleich dicke Scheiben unterteilt. Der Umfang der Scheiben wird<br />

gemessen <strong>und</strong> daraus wird das Volumen der einzelnen Scheiben berechnet. Daraus wird<br />

das Gesamtvolumen bestimmt. Fehlerquellen der Maßbandmethode sind zum Beispiel die<br />

verschiedenen Berechnungsformeln (KUHNKE, 1972) oder der bei der Anwendung des<br />

Maßbandes zu fester Zug bei der Umfangsmessung von Weichteilgewebe (STANTON et<br />

al., 1997). In der Veterinärmedizin kommt die Maßbandmethode bei der Manuellen<br />

Lymphdrainage beim Pferd zum Einsatz. Hierbei wird standardmäßig zur Überwachung<br />

der Ö<strong>dem</strong>reduktion das Volumen der Gliedmaße berechnet.<br />

Die Wasserverdrängungsmethode beruht auf einem einfachen Prinzip <strong>und</strong> gilt bis heute<br />

als Goldstandard der indirekten Volumenmessmethoden (KAULESAR, 1993). Bei dieser<br />

Methode wird aus <strong>dem</strong> Wasser, das durch eine Gliedmaße verdrängt wird, das Volumen<br />

der Gliedmaße bestimmt. Die Reproduzierbarkeit der Wasserverdrängungsmethode ist<br />

sehr hoch. Um reproduzierbare Werte zu liefern, ist die gleiche Positionierung der<br />

Gliedmaße von großer Bedeutung. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass nur unversehrte<br />

Gliedmaßen volumetrisch gemessen werden können (TIERNEY et al., 1996). <strong>Aus</strong><br />

Gründen der mangelnden Akzeptanz wird diese Methode beim Pferd nicht angewendet.<br />

2.6 Das Perometer ®<br />

2.6.1 Vorbemerkungen<br />

Das Perometer ® ist ein zweidimensionaler Körperscanner. Der Name leitet sich von der<br />

griechischen Vorsilbe „peri“ mit der Bedeutung „um/herum“ ab. Dieser Name entwickelte<br />

sich aus <strong>dem</strong> Anwendungsprinzip des Perometers ® , da es um die Gliedmaßen gelegt wird,<br />

um deren Volumen zu bestimmen. Seit mehr als zehn Jahren wird das Perometer ® in der

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