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Aus dem Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische ...

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23 Literaturübersicht<br />

Kollektoren bestehen zu mehr als 40 % aus elastischen Fasern. Der murale elastische<br />

Wandanteil wird durch perilymphvaskuläre elastische Fasern, welche innerhalb der tiefen<br />

Dermis eine kompakte Fasernschicht bilden (MEYER, 1988; ROHTE, 2004), ergänzt, so<br />

dass das wichtigste Antriebssystem der epifaszialen Kollektoren als „elastischer<br />

Retraktionsapparat“ interpretiert werden kann (HARLAND, 2003; BRAUN, 2004; ROTHE,<br />

2004). Die Myofibroblasten <strong>und</strong> der elastische Wandanteil der Kollektoren, von HARLAND<br />

(2003) als intrinsische Pumpenmechanismen bezeichnet, spielen eine wichtige Rolle als<br />

bewegungsabhängige Antriebssysteme für die Lymphdynamik (HARLAND, 2003; RISSE,<br />

2004; ROTHE, 2004).<br />

Da viele Pferde nach längerer Boxenruhe angelaufene Beine entwickeln, scheint das<br />

intrinsische Transportsystem evolutionsbedingt nicht dafür geschaffen zu sein, einen<br />

ausreichenden Lymphtransport über einen längeren Zeitraum bei reduzierter extrinsischer<br />

Leistung sicherzustellen. Myofibroblasten stellen Transformationszellen von Fibroblasten<br />

dar (HARLAND, 2003). Unter Umständen können diese Zellen durch Bewegung oder<br />

manuelle Lymphdrainage aus Bindegewebszellen transformiert werden, wodurch die<br />

Muskelwandpumpe trainiert <strong>und</strong> gestärkt wird (HARLAND, 2003; ROTHE, 2004).<br />

Zusätzlich zu den kollektoreneigenen Antriebssystemen spielen auch die Gelenk- <strong>und</strong><br />

Muskelpumpe eine bedeutende Rolle für die Lymphdynamik. Beim Pferd kommt der Huf<strong>und</strong><br />

Gelenkpumpe (s. Abb. 2.5) mit Kompression <strong>und</strong> Streckung der Gefäße (HARLAND,<br />

2003) wegen der Beweglichkeit der Extremitäten eine große Bedeutung zu. Die<br />

Fesselgelenkpumpe unterstützt den besonders effektiven Lymphabfluss des Fußes über<br />

kurze hypodermale Kollektoren (mit elastischem Antriebssystem) in das<br />

Hauptdrainagesystem. Dabei wird über kurze Afferenzen Lymphe aus Sehnen <strong>und</strong><br />

Gelenkkapsel <strong>dem</strong> tiefen Lymphgefäßsystem zugeführt.<br />

• Die Hufpumpe:<br />

Die Lymphe des Hufes wird in das tiefe Kollektorensystem (Hauptdrainageweg)<br />

befördert. In der Huflederhaut befindet sich ein Netzsystem initialer Lymphgefäße.<br />

Der Hornschuh wirkt wie ein Druckcontainer auf die Blut- <strong>und</strong> Lymphgefäße des<br />

Hufes (BERENS V. RAUTENFELD u. FEDELE, 2005). Die Hufpumpe ist von<br />

herausragender Wichtigkeit beim stehenden <strong>und</strong> bewegten Pferd, da bei

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