21.12.2012 Aufrufe

Aus dem Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische ...

Aus dem Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische ...

Aus dem Fachgebiet Allgemeine Radiologie und Medizinische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Literaturübersicht 20<br />

2.3.2 Physiologische Gr<strong>und</strong>lagen des Lymphgefäßsystems<br />

2.3.2.1 <strong>Aus</strong>tauschvorgänge zwischen Blutkapillare <strong>und</strong> Interstitium<br />

<strong>Aus</strong>gehend von den Arterien teilt sich das Blutkapillarsystem in einen arteriellen Schenkel<br />

(Anfangsabschnitt) <strong>und</strong> einen venösen Schenkel (Endabschnitt) (FÖLDI u. FÖLDI, 2002,<br />

BERENS V. RAUTENFELD u. FEDELE, 2005). Beide Schenkel grenzen sich zum<br />

Interstitium durch eine Endothelschicht (semipermeable Barriere) ab. Die Endothelschicht<br />

ist für Wasser frei permeabel. Blutplasmaproteine können aus den Blutkapillaren die<br />

Endothelschicht in Richtung Interstitium passieren. <strong>Aus</strong> <strong>dem</strong> Interstitium zurück in das<br />

Blutkapillarsystem gelangen die Plasmaproteine nur über das Lymphgefäßsystem.<br />

Die transendotheliale Flüssigkeitsströmung in Richtung Interstitium nennt man<br />

Ultrafiltration. Die lumenwärts gerichtete Strömung heißt Reabsorption. <strong>Aus</strong> diesen beiden<br />

physiologischen Vorgängen ergibt sich ein Zusammenspiel aus folgenden Drücken:<br />

• <strong>dem</strong> hydrostatischen Druck in den Kapillaren,<br />

• <strong>dem</strong> hydrostatischen Druck im Interstitium,<br />

• <strong>dem</strong> kolloidosmotischen Druck des Blutplasmas,<br />

• <strong>dem</strong> kolloidosmotischen Druck im Interstitium.<br />

Nach Starling halten der hydrostatische Druck in den Kapillaren <strong>und</strong> der kolloidosmotische<br />

Druck der Plasmaproteine beim Menschen mit je 25 mm Hg-Säule das so genannte<br />

„Starlingsche Gleichgewicht“ (FÖLDI u. FÖLDI, 2002; BERENS V. RAUTENFELD u.<br />

FEDELE, 2005).<br />

Da im arteriellen Schenkel der effektive ultrafiltrierende Druck höher ist als der effektive<br />

resorbierende Druck, erfolgt hier eine Ultrafiltration (FÖLDI u. FÖLDI, 2002; BERENS V.<br />

RAUTENFELD u. FEDELE, 2005). Im venösen Schenkel liegen umgekehrte Verhältnisse<br />

vor. Es erfolgt hier eine Reabsorption. Weil die Ultrafiltration unter physiologischen<br />

Bedingungen größer ist als die Reabsorption, kommt <strong>dem</strong> Lymphgefäßsystem eine<br />

wichtige Rolle für die Rezirkulation der Plasmaproteine <strong>und</strong> der Regulation des<br />

Flüssigkeitshaushaltes zu.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!