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INVESTMENT Ausblick 2020

INVESTMENT Ausblick 2020 Nachhaltige Geldanlagen: Banken erwarten deutlichen Anstieg grüner Investments Jeder dritte Kunde in Deutschland plant seinen Wealth Manager zu wechseln EU-Kapitalmarktunion: Harmonisierte Regeln fördern Kapitalanlagen In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns u.a. mit folgenden Themen: Die Finanz- und Schuldenkrise hat viele Schwachstellen in der Europäischen Union offengelegt. Um die europäischen Finanzmärkte krisenresistenter zu machen, will die EU Anreize für InvestorInnen schaffen, über die Grenzen ihrer Heimatländer hinaus zu investieren. Dadurch können Risiken breiter gestreut und lokale Verluste besser abgefedert werden. Der Abbau rechtlicher und institutioneller Investitionshemmnisse soll diese grenzüberschreitenden Kapitalanlagen fördern. Das Digitalzeitalter wird historisch gewachsenen „lukrativen Ineffizienzen“ in der USD 1 Billion schweren Kapitalmarktbranche ein Ende setzen. Wurden diese Ineffizienzen zur Sicherung schnellen Wachstums und zur Eroberung von Marktanteilen früher noch toleriert, wird die Branche nun von der digitalen Revolution erfasst. Immer mehr Investoren werden in den kommenden Jahren ihre Portfolios umschichten. Vor allem institutionellen Anlegern wird zugetraut, Umwelt- und Governance-Themen voranzutreiben. Jeder dritte vermögende Privatkunde in Deutschland (33 Prozent) ist bereit, innerhalb der nächsten drei Jahre seinen Wealth Manager zu wechseln. Dies entspricht einem Wechselpotenzial von rund 1,5 Billionen Euro Assets under Management (AuM), wie die Ergebnisse des German Wealth Management Research Report 2019 der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) nahelegen. Green Bonds werden als Megatrend im Finanzwesen gehandelt. Finanzinstitute weisen jedoch noch große Defizite im Bereich dieser grünen Anleihen vor – insbesondere in der Leistungsfähigkeit der eigenen Systeme sowie bei den Produkten und Dienstleistungen, die sie anbieten. Das Redaktionsteam

INVESTMENT Ausblick 2020
Nachhaltige Geldanlagen: Banken erwarten deutlichen Anstieg grüner Investments
Jeder dritte Kunde in Deutschland plant seinen Wealth Manager zu wechseln
EU-Kapitalmarktunion: Harmonisierte Regeln fördern Kapitalanlagen
In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns u.a. mit folgenden Themen: Die Finanz- und Schuldenkrise hat viele Schwachstellen in der Europäischen Union offengelegt. Um die europäischen Finanzmärkte krisenresistenter zu machen, will die EU Anreize für InvestorInnen schaffen, über die Grenzen ihrer Heimatländer hinaus zu investieren. Dadurch können Risiken breiter gestreut und lokale Verluste besser abgefedert werden. Der Abbau rechtlicher und institutioneller Investitionshemmnisse soll diese grenzüberschreitenden Kapitalanlagen fördern.
Das Digitalzeitalter wird historisch gewachsenen „lukrativen Ineffizienzen“ in der USD 1 Billion schweren Kapitalmarktbranche ein Ende setzen. Wurden diese Ineffizienzen zur Sicherung schnellen Wachstums und zur Eroberung von Marktanteilen früher noch toleriert, wird die Branche nun von der digitalen Revolution erfasst.
Immer mehr Investoren werden in den kommenden Jahren ihre Portfolios umschichten. Vor allem institutionellen Anlegern wird zugetraut, Umwelt- und Governance-Themen voranzutreiben.
Jeder dritte vermögende Privatkunde in Deutschland (33 Prozent) ist bereit, innerhalb der nächsten drei Jahre seinen Wealth Manager zu wechseln. Dies entspricht einem Wechselpotenzial von rund 1,5 Billionen Euro Assets under Management (AuM), wie die Ergebnisse des German Wealth Management Research Report 2019 der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) nahelegen.
Green Bonds werden als Megatrend im Finanzwesen gehandelt. Finanzinstitute weisen jedoch noch große Defizite im Bereich dieser grünen Anleihen vor – insbesondere in der Leistungsfähigkeit der eigenen Systeme sowie bei den Produkten und Dienstleistungen, die sie anbieten.
Das Redaktionsteam

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Studie:<br />

Nachhaltige Geldanlagen 2019 -<br />

Banken erwarten deutlichen Anstieg<br />

grüner Investments<br />

Umwelt- und Governance-Themen<br />

rücken zunehmend ins Rampenlicht.<br />

In einer aktuellen Umfrage zeigen<br />

sich 87 Prozent der befragten Banken und<br />

Finanzdienstleister davon überzeugt, dass<br />

nachhaltige Geldanlagen an Bedeutung<br />

gewinnen werden. Die Branche ist bereit,<br />

Verantwortung für einen Wandel zu übernehmen<br />

und erwartet in der Mehrheit keine<br />

Rendite-Einbußen. Das sind Ergebnisse der<br />

Studie »Nachhaltige Geldanlagen 2019«,<br />

für die VÖB-Service und Cofinpro mehr<br />

als 160 Finanzexperten befragt haben.<br />

Noch gehören grüne Geldanlagen zu den<br />

Nischenprodukten. Nachhaltige Fonds und<br />

Mandate erreichten 2018 einen Marktanteil<br />

von 4,5 Prozent. Aber die Finanzexperten<br />

sind sich einig: Immer mehr Investoren<br />

werden in den kommenden Jahren ihre<br />

Portfolios umschichten. Vor allem institutionellen<br />

Anlegern wird zugetraut, Umwelt-<br />

und Governance-Themen voranzutreiben.<br />

Jeder dritte Befragte erwartet,<br />

dass der Marktanteil für nachhaltige<br />

Investments in dieser Gruppe bis 2025<br />

auf mindestens 40 Prozent steigen wird.<br />

Unter den Privatkunden wird der Anteil<br />

deutlich geringer ausfallen, sind sich die<br />

Experten einig.<br />

»Es sind die institutionellen Anleger, die verstärkt<br />

auf nachhaltige Geldanlagen setzen<br />

und dieser Produktpalette zum Durchbruch<br />

verhelfen«, sagt Gerald Prior, Vorstandsvorsitzender<br />

der auf Banken spezialisierten<br />

Unternehmensberatung Cofinpro. »Gründe<br />

dafür sind einerseits strengere Auflagen für<br />

Fonds, die vermehrt an Nachhaltigkeitskriterien<br />

ausgerichtet sein müssen. Andererseits<br />

findet in der Branche auch ein<br />

Umdenken statt. «<br />

Die im August durchgeführte Studie belegt<br />

ein aufrichtiges Interesse an nachhaltigen<br />

Geldanlagen auf Seiten der Profis.<br />

Quelle: © psdesign1 - Fotolia.com_<br />

Die Finanzexperten nehmen sich selbst<br />

in die Pflicht, den Fokus auf Umwelt- und<br />

Governance-Themen zu legen. 67 Prozent<br />

sagen, dass sie sich mit diesen Investments<br />

beschäftigen, um Verantwortung<br />

für einen nachhaltigen Wandel zu übernehmen.<br />

Die Einhaltung regulatorischer<br />

Vorgaben ist dagegen nur für jeden Dritten<br />

ausschlaggebend.<br />

»In den Banken wird das Thema immer<br />

wichtiger. Und die aktuelle Nachrichtenlage<br />

über Klimaveränderungen und Umweltbewegungen<br />

haben das Bewusstsein dafür<br />

sicherlich noch geschärft«, sagt Dr. Stefan<br />

Hirschmann, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der VÖB-Service GmbH. »Mit dieser neuen<br />

Ausrichtung erfüllen die Banken auch die<br />

Erwartungen der Öffentlichkeit, denn 74<br />

Prozent der Bundesbürger möchten, dass<br />

die Banken Druck auf die Unternehmen<br />

ausüben, um nachhaltig zu wirtschaften.«<br />

Begleitend zu der Umfrage unter den<br />

Finanzexperten wurden auch 1000 Bundesbürger<br />

ab 18 Jahren zu ihren Erwartungen<br />

hinsichtlich nachhaltiger Geldanlagen befragt.<br />

Finanzbranche kann Wirtschaft zu<br />

mehr Nachhaltigkeit drängen:<br />

In der Finanzbranche ist die Überzeugung,<br />

einen positiven Beitrag leisten zu<br />

können, ausgeprägt: Neun von zehn<br />

Experten stimmen der Aussage zu, dass<br />

8 <strong>INVESTMENT</strong> <strong>Ausblick</strong> <strong>2020</strong>

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