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04_Sept_InfoPlus - Gemeinde Oberbuchsiten

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V i e h a u s s e c h s K a n t o n e n z u G a s t<br />

Die Sömmerungsweide der Bürgergemeinde<br />

<strong>Oberbuchsiten</strong> ist ein beliebtes<br />

«Feriendomizil» für Kühe, Rinder und<br />

Kälber aus nah und fern. Die nach<br />

Süden ausgerichtete, mehr als 70<br />

Hektaren grosse Weide auf der ersten<br />

Jurakette beherbergt diese Saison genau<br />

220 Stück Vieh, nämlich 77 Rinder,<br />

77 Mutterkühe, 65 Kälber und einen<br />

Stier. Hinzu kommen im Verlauf des<br />

Sommers einige neu geborene Kälber,<br />

bisher sind es fünf. Die vierbeinigen<br />

Gäste stammen heuer aus den Kantonen<br />

Baselland (10 Tiere), Luzern (51),<br />

Aargau (13), Bern (120) sowie Glarus<br />

(18) und natürlich Solothurn (7). Die<br />

über 200 Tiere werden jeweils in Etappen<br />

zu 30 bis 40 Stück aufgeführt. Dies<br />

erfolgt nicht mehr in Form eines traditionellen<br />

Alpaufzugs, sondern effizient<br />

mit dem Transporter.<br />

Paul Ackermann aus Holderbank ist<br />

bereits in seiner siebten Saison als Hirt<br />

in <strong>Oberbuchsiten</strong> tätig. Durchschnittlich<br />

verbringt er pro Tag etwa drei Stunden<br />

auf der Weide, überprüft das Vieh auf<br />

mögliche Krankheiten, kontrolliert die<br />

Zäune und steckt die Weidegründe neu<br />

aus. Bereits Mitte April beginnt für den<br />

Hirten die Arbeit auf der in einer mittleren<br />

Höhe von 700 Metern gelegenen Allmend.<br />

Bevor die ersten Tiere Ende April,<br />

2 <strong>InfoPlus</strong><br />

Impressum <strong>InfoPlus</strong> <strong>Oberbuchsiten</strong><br />

Herausgeberin: Einwohnergemeinde <strong>Oberbuchsiten</strong><br />

Redaktion: Andrea Känzig, Markus Nünlist,<br />

Christine Schumacher<br />

Layout: Andrea Schumacher<br />

Anfang Mai auftauchen, kümmert er<br />

sich um die Stallungen und die Brunnen<br />

auf dem Weidegebiet und parzelliert die<br />

Weidefläche. Dies für einen Fixlohn für<br />

vier Monate von 18 000 Franken plus<br />

27 Franken Stundenlohn für zusätzliche<br />

Arbeiten. Ackermann ist der 16. Hirt der<br />

Bürgergemeinde seit 1910.<br />

Kost und Logis für 4 Franken pro Tag<br />

Die Aufenthaltskosten der verschiedenen<br />

«Rindviecher» schlagen unterschiedlich<br />

zu Buche. So kostet ein Rind<br />

unter eineinhalb Jahren 2,70 Franken<br />

pro Tag, während die Mutterkuh mit<br />

Kalb für 4 Franken pro Tag «bewirtet»<br />

wird. Diese Preise variieren jedoch: Die<br />

Frühweide kostet etwas mehr, weil die<br />

Futterqualität zu Saisonbeginn besser<br />

ist. Der aus Brienzwiler stammende<br />

«Muni», der sich bei den Mutterkühen<br />

aufhält, lebt übrigens gratis auf der<br />

Allmend.<br />

Aus diesen Einnahmen resultiert ein<br />

jährlicher Weideertrag von 45 000 bis<br />

50 000 Franken. Dazu kommen noch<br />

die staatlichen Sömmerungsbeiträge<br />

in Höhe von 40 000 Franken und<br />

18 000 Franken für die ökologische<br />

Ausgleichsfläche. «Im Gegensatz zur<br />

Forst rentiert die Rindersömmerung»,<br />

sagt Stephan Berger, Bergmeister der<br />

Allmendkommission. Anders als im<br />

letztjährigen Rekordsommer ist heuer<br />

auch genügend Futter und vor allem<br />

Wasser vorhanden. Trotz drei Reservoirs<br />

im Sömmerungsgebiet mussten<br />

2003 insgesamt 200000 Liter Wasser<br />

zugeführt werden!<br />

Die Anfänge liegen im Dunkeln<br />

Stephan Studer schätzt, dass die<br />

Anfänge der Sömmerungsweide etwa<br />

150 Jahre zurückliegen. «Genau lässt<br />

es sich nicht sagen; es ist auch nichts<br />

über die Anfänge der Stallbauten bekannt.»<br />

Überliefert sei jedoch, dass das<br />

Sömmerungsgebiet im späten 19. Jahrhundert<br />

als Stierenweide gedient habe.<br />

Dort wuchsen also die Munis heran, die<br />

später als Ochsen harte Ackerarbeit<br />

verrichten mussten.<br />

Als Bergmeister ist Studer verantwort-<br />

Druck: Impress Spiegel AG, 4622 Egerkingen<br />

Fotos: Seite 1 P. Müller, Seite 2 und 3 M. Nünlist, Seite 4 ,5 , 8<br />

und 9 A. Schumacher, Seite 6 R. Schumacher, Seite 11 zvg<br />

Auflage: 1‘000 Exemplare

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