Fonds-Handbuch Fon d s-H an d b u ch - Xetra
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8 Das sind Investmentfonds<br />
Das sind Investmentfonds 9<br />
Das sind Investmentfonds<br />
Es gibt viele Gründe, si<strong>ch</strong> als Investor für eine Anlage in Investmentfonds<br />
zu ents<strong>ch</strong>eiden. Mö<strong>ch</strong>ten Sie vom Wa<strong>ch</strong>stum<br />
europäis<strong>ch</strong>er Unternehmen profitieren, ein internationales<br />
Anleihenportfolio erwerben oder <strong>an</strong> der Wertsteigerung asiatis<strong>ch</strong>er<br />
Immobilien teilhaben – und dies alles ohne das Risiko<br />
und den Aufw<strong>an</strong>d einer Anlage in Einzelwerte? D<strong>an</strong>n sind Investmentfonds<br />
genau das Ri<strong>ch</strong>tige für Sie. Mit dem Kauf eines<br />
<strong><strong>Fon</strong>ds</strong><strong>an</strong>teils können Sie glei<strong>ch</strong>zeitig in vers<strong>ch</strong>iedene Werte<br />
investieren – und s<strong>ch</strong>on mit kleinen Summen ein attraktives<br />
Anlagenportfolio aufbauen.<br />
Investmentfonds wurden 1860 in Engl<strong>an</strong>d erfunden. In Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d<br />
mussten Anleger no<strong>ch</strong> bis na<strong>ch</strong> dem Zweiten Weltkrieg auf<br />
das Fin<strong>an</strong>zprodukt warten.<br />
An der Entwicklung der Börse teilzuhaben, ohne großen Zeitaufw<strong>an</strong>d,<br />
ohne großen fin<strong>an</strong>ziellen Einsatz und mit reduziertem<br />
Risiko – diese Vorteile bieten Investmentfonds. Der Grundged<strong>an</strong>ke:<br />
Au<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en ohne großen Geldbeutel sollen <strong>an</strong><br />
Wertpapieren oder Immobilien verdienen.<br />
Ein <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> ist eine Art Topf, in den viele Anleger – in Form von<br />
Einmalbeträgen oder Sparpl<strong>an</strong>raten – Geld einzahlen. Dieses<br />
Geld wird von einer Kapital<strong>an</strong>lagegesells<strong>ch</strong>aft (KAG) in Wertpapieren<br />
oder Grundstücken investiert. Die verwaltende Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
des <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> hat den Status eines Kreditinstituts und unterliegt<br />
dem Gesetz über Kapital<strong>an</strong>lagegesells<strong>ch</strong>aften (KAGG).<br />
Daraus ergeben si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die strengen Anlagegrundsätze, die<br />
für KAGs gelten. Sie stellen u. a. si<strong>ch</strong>er, dass das Prinzip der<br />
Risikostreuung gewahrt bleibt: Ho<strong>ch</strong>spekulative Ges<strong>ch</strong>äfte dürfen<br />
die Gesells<strong>ch</strong>aften nur unter Auflagen tätigen.<br />
Das sind Investmentfonds<br />
Je na<strong>ch</strong> Höhe der Einlage erhält der Anleger <strong><strong>Fon</strong>ds</strong><strong>an</strong>teile und ist<br />
damit am <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>vermögen beteiligt. Das <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>m<strong>an</strong>agement ist für<br />
die laufenden Ges<strong>ch</strong>äfte zuständig, also Kauf und Verkauf von<br />
Aktien, verzinsli<strong>ch</strong>en Wertpapieren, Immobilien oder <strong>an</strong>dere Anlage-<br />
objekten und erstattet darüber regelmäßig Beri<strong>ch</strong>t.<br />
Das <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>vermögen hat den Status eines Sondervermögens, d. h.<br />
dass es – etwa im Fall des Konkurses des Emittenten – vom Zugriff<br />
der Gläubiger ges<strong>ch</strong>ützt ist.<br />
Um ihre Investmentideen umzusetzen, wählen KAGs je na<strong>ch</strong><br />
gewüns<strong>ch</strong>tem Ch<strong>an</strong>ce-Risiko-Verhältnis die Anlageobjekte aus.<br />
Ein wi<strong>ch</strong>tiger Aspekt ist dabei die breite Streuung der Anlagen,<br />
dur<strong>ch</strong> die die Gesells<strong>ch</strong>aft eventuelle kurzfristige S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en bei<br />
einzelnen Titeln dur<strong>ch</strong> eine gute Entwicklung bei <strong>an</strong>deren auff<strong>an</strong>gen<br />
k<strong>an</strong>n. Investmentfonds laufen übli<strong>ch</strong>erweise unendli<strong>ch</strong>,<br />
das bedeutet, sie haben kein Verfallsdatum. Allerdings kommt<br />
es vor, dass <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> zusammengelegt oder ges<strong>ch</strong>lossen werden.<br />
In einem sol<strong>ch</strong>en Fall gehen die eingelegten Gelder aber ni<strong>ch</strong>t<br />
verloren. Vielmehr informiert die Investmentgesells<strong>ch</strong>aft die Anleger<br />
re<strong>ch</strong>tzeitig über sol<strong>ch</strong>e Neuentwicklungen und über die<br />
Optionen, die si<strong>ch</strong> ihnen bieten.<br />
Aktienfonds müssen einen Pool von vers<strong>ch</strong>iedenen Aktien in<br />
ihrem Portfolio haben und dürfen übli<strong>ch</strong>erweise nur maximal<br />
5 Prozent des <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>vermögens in einen einzelnen Titel investieren.<br />
Daraus ergibt si<strong>ch</strong>, dass Investmentfonds in der Regel<br />
mindestens 20 vers<strong>ch</strong>iedene Werte halten, um dem Grundsatz<br />
der Diversifikation treu zu bleiben. Ausnahmen sind nur mögli<strong>ch</strong>,<br />
wenn die Vertragsbedingungen des entspre<strong>ch</strong>enden <strong><strong>Fon</strong>ds</strong><br />
dies vorsehen. D<strong>an</strong>n dürfen bis zu 10 Prozent des Portfoliowerts<br />
in ein bestimmtes Wertpapier investiert werden; allerdings darf<br />
der Gesamtwert aller Papiere dieses speziellen S<strong>ch</strong>uldners einen<br />
Anteil im Investmentfonds von 40 Prozent ni<strong>ch</strong>t übersteigen.<br />
Offene Immobilienfonds dagegen müssen mindestens zehn<br />
Objekte betreiben; dabei darf der Preis eines Neuerwerbs ni<strong>ch</strong>t<br />
höher sein als 15 Prozent des <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>vermögens.