Fonds-Handbuch Fon d s-H an d b u ch - Xetra
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58 Investieren, H<strong>an</strong>deln und Sparen mit Investmentfonds<br />
Investieren, H<strong>an</strong>deln und Sparen mit Investmentfonds 59<br />
breite während der Wertentwicklung erzielt hat. In diesem Fall<br />
fällt die Ents<strong>ch</strong>eidung relativ lei<strong>ch</strong>t. Muss die Anlegerin aber<br />
zwis<strong>ch</strong>en zwei <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> wählen, von denen der eine zwar eine<br />
s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>ere Rendite hat, aber au<strong>ch</strong> ein geringeres Risiko bedeutet,<br />
so gibt die Sharpe Ratio die notwendige Hilfestellung.<br />
■ Relative Rendite: Sie gibt Auskunft darüber, wie stark si<strong>ch</strong><br />
der Wert des Portfolios im Verhältnis zur vereinbarten Ben<strong>ch</strong>mark<br />
verändert hat.<br />
■ Jensens Alpha: Gibt die um das Risiko <strong>an</strong>gepasste Mehrrendite<br />
oder Outperform<strong>an</strong>ce eines <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> im Verhältnis zu<br />
seiner Ben<strong>ch</strong>mark <strong>an</strong>.<br />
An dieser Kennzahl k<strong>an</strong>n ein Anleger ablesen, um wie viel besser<br />
oder s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter si<strong>ch</strong> ein <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> im Jahresdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt im<br />
Verglei<strong>ch</strong> zu seiner Ben<strong>ch</strong>mark entwickelt hat, ohne dass si<strong>ch</strong><br />
für den Anleger das Risiko erhöht hätte. Je höher dieser Faktor,<br />
desto höher die Outperform<strong>an</strong>ce des Investmentfonds. Ein<br />
Jensens Alpha von beispielsweise 6 Prozent besagt, dass der<br />
<strong><strong>Fon</strong>ds</strong> pro Jahr 6 Prozent mehr Rendite als der Index erwirts<strong>ch</strong>aftet<br />
hat – bei glei<strong>ch</strong>em Risiko. Das Jensens Alpha gilt als<br />
Maßstab für die Leistung eines <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>m<strong>an</strong>agements, da es<br />
den Teil der Rendite ausweist, der vom Markt unabhängig ist.<br />
■ Beta: Der Beta-Faktor ist ein ges<strong>ch</strong>ätzter Wert, der das Verhältnis<br />
des Risikos eines <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> zu dem des Referenzindex<br />
<strong>an</strong>gibt. Je höher der Wert, desto höher das Risiko des <strong><strong>Fon</strong>ds</strong><br />
im Verglei<strong>ch</strong> zum Risiko des Referenzindex.<br />
Ein Beta-Faktor von beispielsweise 1,2 besagt, dass si<strong>ch</strong> der<br />
Preis eines Investmentfonds um 1,2 Prozent verändert hat,<br />
seine Ben<strong>ch</strong>mark aber nur um 1 Prozent. Beta-Faktoren unter<br />
1 halten si<strong>ch</strong> in einer Baisse besser, bringen aber in der<br />
Hausse weniger Gewinn und umgekehrt. Bei einem Beta-<br />
Faktor von 1 h<strong>an</strong>delt es si<strong>ch</strong> um einen <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>, dessen Risiko<br />
mit dem Marktrisiko identis<strong>ch</strong> ist; das trifft zum Beispiel auf<br />
Indexfonds zu.<br />
Für Investoren ist das Beta ein relev<strong>an</strong>ter Risikoparameter,<br />
wenn sie ihr eigenes Risiko mit dem des Marktes verglei<strong>ch</strong>en<br />
mö<strong>ch</strong>ten, um darauf aufbauend ihre Investitionsents<strong>ch</strong>eidungen<br />
zu treffen. Einen Investmentfonds mit niedrigem Beta zu<br />
wählen, empfiehlt si<strong>ch</strong> bei einer defensiven Anlagestrategie,<br />
bei einer offensiven Strategie wählt der Anleger einen <strong><strong>Fon</strong>ds</strong><br />
mit hohem Beta.<br />
■ Treynor-Maß (au<strong>ch</strong> „Treynor Ratio“ oder „Reward-to-Volatility<br />
Measure“): Bes<strong>ch</strong>reibt das Verhältnis der Übers<strong>ch</strong>ussrendite<br />
eines Investmentfonds zu seinem Beta-Faktor, also zum Risiko<br />
des <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zum Risiko der Ben<strong>ch</strong>mark. Dazu wird<br />
die Sharpe Ratio des <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> ins Verhältnis zum Beta-Faktor<br />
gesetzt. Eine Investorin wird unter sonst glei<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen<br />
den <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> mit der höheren Treynor Ratio vorziehen,<br />
da dessen Rendite unter verglei<strong>ch</strong>sweise geringeren<br />
indexkorrelierten S<strong>ch</strong>w<strong>an</strong>kungen zust<strong>an</strong>de kam. Ein negatives<br />
Treynor-Maß ist allerdings ni<strong>ch</strong>t interpretierbar.<br />
Für einen Verglei<strong>ch</strong> von zwei Portfolios, die ni<strong>ch</strong>t aus Titeln<br />
desselben Marktes bestehen, sollte die Sharpe Ratio her<strong>an</strong>gezogen<br />
werden, da die S<strong>ch</strong>w<strong>an</strong>kungsempfindli<strong>ch</strong>keit eines<br />
Portfolios zum jeweiligen Markt den Beta-Faktor der Treynor<br />
Ratio beeinflusst. Die Sharpe Ratio dagegen bezieht si<strong>ch</strong> auf<br />
den Marktzins.<br />
■ Tracking Error: Stellt dar, wie si<strong>ch</strong> der Wert des ausgewählten<br />
Investmentfonds im Verglei<strong>ch</strong> zum Wert des Referenzindex<br />
entwickelt. Je niedriger der Tracking Error, umso ähnli<strong>ch</strong>er<br />
entwickeln si<strong>ch</strong> der Wert des ausgewählten <strong><strong>Fon</strong>ds</strong> und der<br />
Referenzindex.<br />
■ Information Ratio: Die Information Ratio gibt die aktive Rendite<br />
des Investmentfonds im Verhältnis zum aktiven Risiko <strong>an</strong>.<br />
Sie erre<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong>, indem m<strong>an</strong> die relative <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>rendite (s. o.)<br />
dur<strong>ch</strong> das <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>risiko – erfasst im Tracking Error – teilt. Die<br />
Information Ratio bildet damit die Perform<strong>an</strong>ce ab, die das<br />
M<strong>an</strong>agement erwirts<strong>ch</strong>aftet, indem es vom Referenzindex<br />
abwei<strong>ch</strong>t. Sie gilt als Kennziffer, um die Qualität eines <strong><strong>Fon</strong>ds</strong>-