Die Lötkolbentherapie

dem anhaftenden Zinn befreien. Das auf jeden Fall.
Während ich die Einzelheiten im Kopf noch vollzog,
trugen mich meine Füße schon in den Keller.
Die etwa drei Millimeter großen Bläschen platzten
hörbar bei der Berührung mit der Lötkolbenspitze auf.
Nur nicht ans Brennen denken! Hier eins und da noch
eins. Jetzt das Letzte. Ein bisschen weh tat’s doch. Trotzdem
es war ein voller Erfolg. Die kleinen Wunden verheilten
schnell, und ich konnte nach einigen Monaten
schon nicht mehr ausmachen, wo sich die hässlichen
kleinen Bläschen auf meiner Brust befunden hatten.
Auch das kleine abstehende Muttermal war verschwunden,
das ich in meiner Euphorie gleich mitbehandelt
hatte. Ich hatte bei diesem Muttermal immer
ein ungutes Gefühl gehabt. Oft kratzte ich es wund.
Manchmal kam es mir feucht vor. Das konnte nichts
Gutes bedeuten. Es hätte bösartig werden können.
Vielleicht schlummerten unter der braunen Oberfläche
schon ein paar Krebszellen, die nur auf ihren Einsatz
warteten.
Kleine Stellen mit Hautkrebs werden auch in der
Schulmedizin durch Brennen behandelt. Im St. Vincent
Hospital, Worchester, Massachusetts, wurden 300 solcher
Fälle statistisch verfolgt und ausgewertet. Die befallenen
Hautstellen mit einer Ausdehnung des Krebses
von 2 bis 5 cm werden mit einem Elektrokauter,
nichts anderem als einem elektrisch beheizten und temperaturgeregelten
Brenneisen, also einem geregelten
Lötkolben, ausgebrannt. Dies geschieht ambulant, also
ohne Krankenhausaufenthalt für den Patienten. Nach
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