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Literaturübersicht 36<br />

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass der markergestützte BLUP (MBLUP) bei niedrigerer<br />

Heritabilität einen bis zu 5% größeren Zuchtfortschritt erzielt als der konventionelle<br />

BLUP. Die zwei-Stufen-Selektion zeigte in dieser Studie keinerlei Überlegenheit in<br />

Bezug auf den gesamten Zuchtfortschritt.<br />

2.4.6 Markergestützte Introgression<br />

In manchen Fällen kann bei einem Hochleistungstier eine erwünschte Eigenschaft<br />

fehlen, die aber bei einer anderen Rasse vorhanden ist. Die ideale Lösung wäre die<br />

Übertragung dieser vorteilhaften Gene ohne den Verlust der überlegenen<br />

Charaktereigenschaften des Empfängertieres. Bei dieser sogenannten markergestützten<br />

Introgression werden anfangs die beiden Rassen miteinander gekreuzt, gefolgt von<br />

zahlreichen Rückkreuzungen über mehrere Generationen hinweg, um das Genom des<br />

Spendertieres, das für die meisten der wirtschaftlich wichtigen Leistungseigenschaften<br />

unterlegen ist, zu ersetzen. Anschließend laufen einige Generationen der Interkreuzung<br />

ab bis die Individuen für die gewünschten Allele homozygot sind.<br />

YANCOVICH et al. (1996) benutzten bei einem Introgressions-Experiment DNA-Marker,<br />

um Nackthalsgene von einem Spendertier zum Empfängertier zur übertragen. Dabei<br />

wurde als Spenderlinie eine kommerzielle Legehennen-Linie, die heterozygot an<br />

Nackthals-Locus (Na/na + ) ist, verwendet. Bei homozygoten Merkmalsträgern<br />

verursachen Na-Allele bis zu 40% und bei heterozygoten bis zu 20% Verlust der<br />

Befiederung (YANCOVICH et al., 1996; SHARIFI, 2004). Bei dem Empfängertier handelte<br />

es sich um eine Cornish-Broilerlinie, die im Vergleich zur Legehennen-Linie durch<br />

schnelles Jugendwachstum und hohes Körpergewicht charakterisiert ist. Die beiden<br />

Linien unterscheiden sich durch ihr durchschnittliches Gewicht voneinander. Bei<br />

diesem Experiment von YANCOVICH et al. (1996) ging es auch darum, die Erholung des<br />

Empfänger-Genoms zu demonstrieren. Die nackthalsigen Tiere (BC1) wurden nun mit<br />

Cornish-Linien (BC2) gekreuzt. Die Ergebnisse zeigten, dass die BC2 -Tiere, die von<br />

BC1-Eltern stammen, die gleiche Leistung brachten. Beide waren um 3,1-3,9% schwerer<br />

als zufällig ausgewählte Tiere (YANCOVICH et al., 1996).

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