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Literaturübersicht 32<br />

Beim Huhn gibt es inzwischen 300 kartierte Gene, für die eine vergleichbare Struktur<br />

beim Menschen nachgewiesen wurde. BUITENHUIS et al. (2002) beschrieben eine<br />

Homologie zwischen dem Chromosom Z des Huhnes (GGAZ) und dem menschlichen<br />

Chromosom 9 (HSA9). Der Genetik des Huhnes kommt also zu Gute, dass in der<br />

Humangenetik bereits eine enorme Anzahl an Informationen zur Verfügung steht<br />

(CHENG, 1997). Der Kandidatengenansatz wird in der Regel für monogen bzw.<br />

majorgen beeinflusste Merkmale angewendet. Bei diesem Ansatz werden Prozesse<br />

analysiert, von denen man vermutet, dass sie in die Merkmalsausprägung involviert<br />

sind. Die entsprechenden kodierenden Gene werden als potentielle Kandidatengene für<br />

merkmalsassoziierte Varianten überprüft (DORROCH, 2001). Zu unterscheiden sind<br />

dabei funktionelle und positionelle Kandidatengene. Bei den positionellen<br />

Kandidatengenen handelt es sich um Gene, die sich physisch im Bereich kartierter<br />

QTLS befinden. Die funktionellen Kandidatengene sind Gene, deren Produkte<br />

signifikant an der Merkmalsausprägung beteiligt sind (DORROCH, 2001). Ein Enzym<br />

z.B. beeinflusst nachgewiesenermaßen einen Stoffwechselweg, der zur Ausprägung<br />

eines Merkmals beiträgt.<br />

2.4.4 Genomkartierung<br />

Das Ziel der Genomkartierung besteht darin, mit Hilfe molekulargenetischer Marker<br />

Gene mit Einfluss auf die Variation quantitativer Merkmale wie z.B. der Legeleistung,<br />

sogenannte "quantitative trait loci" (QTL), zu identifizieren. Beim Huhn gibt es zwei<br />

Referenz-Genomkarten, die weite Anwendung gefunden haben: die East Lansing Karte<br />

(EL) und die Compton Karte (KNORR et al., 1999). Auf Basis von rund 100 RFLPs<br />

wurde von BUMSTEAD und PALYGA (1992) die erste markergestützte genetische Karte<br />

des Huhnes veröffentlicht. Unterschieden wird zwischen genetischen und<br />

physikalischen Genkarten. Die genetische Karte wird durch eine Kopplungsanalyse<br />

erstellt, die auf das Auftreten von Rekombinationsereignissen basiert. Eine<br />

Voraussetzung dafür ist, dass mindestens ein Elternteil für diese Loci doppelt<br />

heterozygot ist (DOLF, 2003). Mit einer Kopplungsanalyse will man die genetische<br />

Distanz zwischen zwei Loci schätzen. Die genetische Distanz zwischen zwei Loci ergibt<br />

sich aus der Rekombinationsfrequenz und wird in centi Morgan (cM) angegeben. Ein<br />

cM entspricht einer Rekombinationsfrequenz von ungefähr 1%, also dem Auftreten von

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