tsehay.pdf
tsehay.pdf
tsehay.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Literaturübersicht 14<br />
2.1.7 Selektion und Anpaarung<br />
Die Entscheidung darüber, welches Tier in der nächsten Generation als Elterntier<br />
selektiert werden soll, hängt in erster Linie vom Zuchtwert des Tieres ab. Bei der<br />
Anpaarung der selektierten Tiere muss allerdings die Inzuchtsteigerung berücksichtigt<br />
werden. Die Selektion erfolgt einmal zwischen Linien bzw. Linienkombinationen und<br />
in jeder Generation wiederholt (‘rekurrent’) zwischen Individuen bzw. Familien<br />
innerhalb ‘reiner’ Linien auf der Basis von Reinzucht- und Kreuzungsleistungen<br />
(PREISINGER et al., 1999). Falls sowohl Reinzucht- als auch Kreuzungsleistungen<br />
verfügbar sind, sollten beide Informationen in einem Selektionsindex kombiniert<br />
werden, womit eine Erhöhung der Genauigkeit der Zuchtwertschätzung zu erreichen<br />
sein sollte (PREISINGER, 1996). Neben der sachlich fundierten Kombination von<br />
Reinzucht- und Kreuzungsleistungen anhand eines Selektionsindex und der zusätzlichen<br />
Selektion nach unabhängigen Selektionsgrenzen im Grenzbereich des Index entscheidet<br />
die aktuelle Stellung am Markt über die Selektionsschwerpunkte (PREISINGER und<br />
THIELE, 2000). Die Selektion der Legehennen erfolgt nicht nach einem oder wenigen<br />
Merkmalen, da sich die Selektionsziele ständig ändern. Während im vergangenen<br />
Jahrzehnt die Futtereffizienz und die Eiqualität mehr an Bedeutung gewannen, tragen<br />
heute die Umorientierung von der Käfighaltung hin zu Boden- und Freilandhaltung<br />
sowie das Verbot des Schnabelstutzens zu einer Verschiebung der Selektions-<br />
schwerpunkte bei (PREISINGER und SAVAS, 2000).<br />
2.1.8 Biotechnologie<br />
Molekularbiologische Kenntnisse und Methoden werden in der Tierzucht zunehmend<br />
dazu benutzt, die klassischen Züchtungsverfahren zu verfeinern und zu verbessern. Ein<br />
weit verbreitetes Anwendungsgebiet ist die Steuerung der Fortpflanzungsfunktionen<br />
von Tieren, so z.B. durch die künstliche Besamung, die Gewinnung und Übertragung<br />
von Embryonen und die Klonierung. Dazu gehören auch die mit diesen Techniken<br />
assoziierten Methoden, z. B. die Tiefgefrierkonservierung von Sperma oder Embryonen<br />
und die Geschlechtsbestimmung. Je mehr biotechnische Methoden in der Tierzüchtung<br />
zur Anwendung kommen, desto stärker verlagert sich der züchterische Selektionsprozess<br />
von der phänotypischen auf die genotypische Ebene.