tsehay.pdf
tsehay.pdf tsehay.pdf
Literaturübersicht 10 Das Körpergewicht hat als Selektionsmerkmal wegen der niedrigen Schlachthennenpreise keine größere Bedeutung (FLOCK, 1999). Es besteht eine negative Beziehung zwischen Körpergewicht und Legeleistung (MCDANIEL et al., 1981; SIEGEL und DUNNINGTON, 1985; PYM, 1985). Bei Legehennen verhält sich die Beziehung zwischen Legeleistung und Körpergewicht parabelartig (ROMANOFF, 1972; HORST und PETERSEN, 1975; HORST und PETERSEN, 1977). Das heißt, sowohl eine zu starke als auch eine zu geringe Körpergewichtentwicklung wirkt sich in Bezug auf die Legeleistung nachteilig aus. Die Gewichtseinschränkung mittels Futterrestriktion bei Broilerhennen führt zu einer Verbesserung der Legeleistung (WILSON und HARMS, 1986; KATANBAF, 1989; ROBINSON et al., 1991; YU et al., 1992). Eine maßvolle und kontinuierliche Reduktion des Alters bei Legebeginn um ca. ein bis zwei Tage pro Jahr ist ohne negative Auswirkungen auf andere Leistungseigenschaften zu realisieren (PREISINGER und FLOCK, 1996). Zu den wichtigsten Reproduktionskriterien zählen: Legerate, Befruchtungsrate, Lagerfähigkeit der Bruteier und Schlupf der eingelegten Eier. Die Schlupfrate nimmt im Laufe der Legeperiode mit dem Alter zunächst zu und nach Erreichen einer Peak-Phase wieder stetig ab (KIRK et al., 1980; FRENCH und TULLET, 1991). Nach FÖRSTER (1993) ist die Beziehung zwischen Eigewicht und Schlupfrate nicht linear, das heißt, die Schlupffähigkeit ist bei Eiern mittlerer Größe am besten, während extrem kleine bzw. extrem große Eier eine weniger gute Schlupfrate aufweisen. Die Autorin kommt aufgrund der negativen Beziehung zwischen der Schlupfrate und dem Eigewicht zu dem Schluss, die Merkmale in getrennten Linien zu bearbeiten. So kann in den Hahnenlinien, in denen die Schlupfleistung weniger kritisch ist, ein höherer Selektionsdruck auf das Eigewicht ausgeübt werden, während in den Hennenlinien das Eigewicht besser dem biologischen Optimum angepasst werden kann (FÖRSTER, 1993). Das Eigewicht hängt neben individuellen Unterschieden innerhalb und zwischen den Linien von vielen Faktoren wie Alter, Körpergewicht, Futteraufnahme, Gesundheitsstatus sowie Stallklima ab (STÖVE-SCHIMMELPFENNIG und FLOCK, 1982). Mehrere Autoren haben eine positive Beziehung zwischen Körpergewicht und Eigröße festgestellt (MALONEY et al., 1963; MCDANIEL et al., 1981; MARKS, 1985). Mit zunehmendem Alter nimmt das Eigewicht zu (HORST et al., 1972; FLOCK und
Literaturübersicht 11 PETERSEN, 1973; O’ SULLIVAN et al., 1991; PEEBLES et al., 2000). Ähnlich wie bei Legehennen nahm das Eigewicht bei Broilerhennen mit zunehmenden Alter zu, wobei die Zunahmerate des Schalengewichtes mit zunehmendem Alter im Vergleich zum Eigewicht stärker verzögert war (PEEBLES und BRAKE, 1987). 2.1.5 Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung Die Leistungsprüfung erfolgt als Kombination aus Geschwisterprüfung der aktuellen Generation und Nachkommenprüfung der Elterngeneration. Durch die Kombination aus aktueller Leistungsprüfung und ganzjähriger Prüfung der Elterngeneration lassen sich Legespitze und Persistenz sowie Produktions- und Qualitätsmerkmale verbessern (PREISINGER und THIELE, 2000). Zuchtwerte in den wirtschaftlich bedeutenden Merkmalen sind das wichtigste Hilfsmittel zur Selektion von Legehennen. Auf der Basis von Teilleistungen kann z.B. der Zuchtwert eines Tieres schon vor dem Ende der gesamten Prüfperiode bestimmt werden. Dies führt zu einem kürzeren Generationsintervall und damit zu einem höheren genetischen Fortschritt pro Jahr. Nach SAVAS (1998) sollte bei der Zuchtwertschätzung die Elterngesamtleistung mit berücksichtigt werden. Nach dieser Studie ist eine Selektion aufgrund der kumulativen Legeleistung bis zur 44. Lebenswoche und der gesamten Elternleistung um 19% bzw. 20% effizienter als eine ausschließliche Selektion nach der Gesamtlegeleistung (20.- 60. Lebenswoche) der aktuellen Generation. Bei der Zuchtwertschätzung wird neben der Eigenleistung die Geschwister- und Nachkommenleistung herangezogen. Die Zuchtwertschätzung nach der BLUP-Methode ist in der Nutztierzucht zum internationalen Standard geworden. BLUP (best linear unbiased prediction) ist ein allgemeines statistisches Verfahren zur Schätzung von Effekten. Dieses Verfahren der Zuchtwertschätzung ist sehr flexibel, es kann grundsätzlich mehrere Merkmale und verschiedene Informationen gleichzeitig berücksichtigen. Mit dem sogenannten Tiermodell (animal model) werden gleichzeitig die Zuchtwerte der registrierten männlichen und weiblichen Zuchttiere geschätzt, indem die verfügbaren verwandtschaftlichen Informationen mit einbezogen werden.
- Seite 1 und 2: Aus dem Institut für Tierzucht und
- Seite 3 und 4: Inhaltsverzeichnis I 1 EINLEITUNG 1
- Seite 5 und 6: Inhaltsverzeichnis III 5 POTENZIAL
- Seite 7 und 8: Einleitung 1 1 Einleitung Die Selek
- Seite 9 und 10: Literaturübersicht 3 2 Literaturü
- Seite 11 und 12: Literaturübersicht 5 Trennung von
- Seite 13 und 14: Literaturübersicht 7 2.1.3 Generat
- Seite 15: Literaturübersicht 9 Dotterfarbe,
- Seite 19 und 20: Literaturübersicht 13 2.1.6 Selekt
- Seite 21 und 22: Literaturübersicht 15 Die heute ü
- Seite 23 und 24: Literaturübersicht 17 2.2 Modelle
- Seite 25 und 26: Literaturübersicht 19 2.3 Inzuchtk
- Seite 27 und 28: Literaturübersicht 21 SZWACZKOWSKI
- Seite 29 und 30: Literaturübersicht 23 2.3.4 Optimu
- Seite 31 und 32: Literaturübersicht 25 2.4 Anwendun
- Seite 33 und 34: Literaturübersicht 27 eine zweite,
- Seite 35 und 36: Literaturübersicht 29 Genom von H
- Seite 37 und 38: Literaturübersicht 31 2.4.2 QTL-Au
- Seite 39 und 40: Literaturübersicht 33 einem Crossi
- Seite 41 und 42: Literaturübersicht 35 unterschiedl
- Seite 43 und 44: Einleitung 37 3 Konventionelle Lege
- Seite 45 und 46: Material und Methoden 39 Wochen 0 b
- Seite 47 und 48: Material und Methoden 41 Tiermodell
- Seite 49 und 50: Material und Methoden 43 3.2.3 Sele
- Seite 51 und 52: Material und Methoden 45 männliche
- Seite 53 und 54: Ergebnisse 47 3.3 Ergebnisse 3.3.1
- Seite 55 und 56: Ergebnisse 49 Tabelle 3.1: Berechnu
- Seite 57 und 58: Ergebnisse 51 Zuchtfortschritt 4,5
- Seite 59 und 60: Ergebnisse 53 Inzuchtentwicklung 0,
- Seite 61 und 62: Ergebnisse 55 Anzahl Allele 18 15 1
- Seite 63 und 64: Ergebnisse 57 Zuchtfortschritt Abbi
- Seite 65 und 66: Ergebnisse 59 Zuchtfortschritt 0,76
Literaturübersicht 11<br />
PETERSEN, 1973; O’ SULLIVAN et al., 1991; PEEBLES et al., 2000). Ähnlich wie bei<br />
Legehennen nahm das Eigewicht bei Broilerhennen mit zunehmenden Alter zu, wobei<br />
die Zunahmerate des Schalengewichtes mit zunehmendem Alter im Vergleich zum<br />
Eigewicht stärker verzögert war (PEEBLES und BRAKE, 1987).<br />
2.1.5 Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung<br />
Die Leistungsprüfung erfolgt als Kombination aus Geschwisterprüfung der aktuellen<br />
Generation und Nachkommenprüfung der Elterngeneration. Durch die Kombination aus<br />
aktueller Leistungsprüfung und ganzjähriger Prüfung der Elterngeneration lassen sich<br />
Legespitze und Persistenz sowie Produktions- und Qualitätsmerkmale verbessern<br />
(PREISINGER und THIELE, 2000). Zuchtwerte in den wirtschaftlich bedeutenden<br />
Merkmalen sind das wichtigste Hilfsmittel zur Selektion von Legehennen. Auf der<br />
Basis von Teilleistungen kann z.B. der Zuchtwert eines Tieres schon vor dem Ende der<br />
gesamten Prüfperiode bestimmt werden. Dies führt zu einem kürzeren<br />
Generationsintervall und damit zu einem höheren genetischen Fortschritt pro Jahr. Nach<br />
SAVAS (1998) sollte bei der Zuchtwertschätzung die Elterngesamtleistung mit<br />
berücksichtigt werden. Nach dieser Studie ist eine Selektion aufgrund der kumulativen<br />
Legeleistung bis zur 44. Lebenswoche und der gesamten Elternleistung um 19% bzw.<br />
20% effizienter als eine ausschließliche Selektion nach der Gesamtlegeleistung (20.- 60.<br />
Lebenswoche) der aktuellen Generation. Bei der Zuchtwertschätzung wird neben der<br />
Eigenleistung die Geschwister- und Nachkommenleistung herangezogen.<br />
Die Zuchtwertschätzung nach der BLUP-Methode ist in der Nutztierzucht zum<br />
internationalen Standard geworden. BLUP (best linear unbiased prediction) ist ein<br />
allgemeines statistisches Verfahren zur Schätzung von Effekten. Dieses Verfahren der<br />
Zuchtwertschätzung ist sehr flexibel, es kann grundsätzlich mehrere Merkmale und<br />
verschiedene Informationen gleichzeitig berücksichtigen. Mit dem sogenannten<br />
Tiermodell (animal model) werden gleichzeitig die Zuchtwerte der registrierten<br />
männlichen und weiblichen Zuchttiere geschätzt, indem die verfügbaren<br />
verwandtschaftlichen Informationen mit einbezogen werden.