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Markergestützte Selektion 124<br />
In Untersuchungen von STELLA et al. (2002) wurden mehrere Strategien zur dauerhaften<br />
Anwendung von QTL-Auffindung und markergestützter Selektion entwickelt, die im<br />
Hinblick auf kurz- und langfristige Zuchtfortschritte miteinander verglichen wurden.<br />
Der maximale Fortschritt konnte erzielt werden, wenn in jeder Generation nach<br />
zahlreichen Markersätzen, die in der Nähe multipler potentieller QTLS lagen, selektiert<br />
wurde, als wenn die Selektion nur noch auf dem einzigen in Frage kommenden QTL<br />
basierte. Die markergestützte Selektion behielt die Überlegenheit gegenüber der<br />
konventionellen Selektion, wenn nach verschiedenen QTLS in unterschiedlichen<br />
Generationen selektiert wurde.<br />
Durch die Notwendigkeit ständig neue QTLS zu identifizieren, kann es zu einer Art<br />
Wettbewerbsituation zwischen den Zuchtunternehmen kommen. Damit steigt auch die<br />
Bereitschaft der Zuchtunternehmen, großangelegte QTL-Studien zu finanzieren und die<br />
Forschung voranzutreiben. In der nahen Zukunft wird es möglich sein, QTLS durch die<br />
Feinkartierung genauer zu bestimmen, so dass dadurch ein erheblicher Zugewinn<br />
erwartet werden kann.<br />
In einer Studie von VILLANUEVA et al. (2002) wurden ebenfalls die drei<br />
unterschiedlichen Selektionsstrategien (MAS, GAS und PAS) im Verlauf von zehn<br />
Generationen miteinander verglichen. Außerdem wurden zwei Selektionsschemata<br />
(Optimale-Selektion und Truncation-Selektion) verwendet. Bei der Optimale-<br />
Selektionsmethode wurde der Zuchtfortschritt unter Einschränkung der Inzucht erhöht,<br />
während bei der Truncation-Selektion eine bestimmte Anzahl von männlichen und<br />
weiblichen Tieren mit einem höher geschätzten Zuchtwert als die Elterntiere für die<br />
nächste Generation selektiert wurden. In den ersten Generationen wurde durch MAS im<br />
Vergleich zur PAS sowohl für die Truncation-Selektion als auch für die Optimale<br />
Selektion ein hoher Zuchtfortschritt erzielt. Der Zuchtfortschritt durch MAS war für die<br />
Generationen drei und vier um 6% höher als durch PAS. Der Vorteil von MAS in den<br />
früheren Generationen war allerdings im Vergleich zur GAS deutlich geringer. Durch<br />
GAS wurde im Vergleich zur PAS bei der Truncation-Selektion ein um 11% und bei<br />
der Optimale-Selektion ein um 16% größerer Zuchtfortschritt erzielt. In allen Fällen der<br />
Truncation-Selektion waren die günstigen Allele ungefähr ab der neunten Generation<br />
bereits fixiert. Nach VILLANUEVA et al. (2002) wurde durch die Optimale Selektion ein