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CRESCENDO 1/19 Januar-März 2019

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Diana Damrau, Max Richter und Wilfried Hiller. Mit Special zum Bauhaus-Jubiläum.

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Interviews unter anderem mit Diana Damrau, Max Richter und Wilfried Hiller. Mit Special zum Bauhaus-Jubiläum.

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E R L E B E N<br />

Kommt mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts nach München: das London Symphony Orchestra<br />

FOTO: RANALD MACKECHNIE<br />

MUSIK ZWEIER<br />

JAHRHUNDERTWENDEN<br />

Die räsonanz – Stifterkonzertinitiative der Ernst von Siemens Musikstiftung –<br />

macht es möglich: Das London Symphony Orchestra und sein neuer<br />

Chefdirigent, Sir Simon Rattle, geben bei der musica viva des Bayerischen Rundfunks<br />

in der Philharmonie im Gasteig ihr erstes Münchner Gastspiel.<br />

VON RUTH RENÉE REIF<br />

Heftig stampfende Moll-Akkorde eröffnen John Adams’ Harmonielehre.<br />

Sie wecken Assoziationen an die düsteren Streicher und<br />

Oboenklänge am Beginn von Jean Sibelius’ Vierter Sinfonie. Sein<br />

Werk richte den Blick in die Vergangenheit, erläutert Adams. „Die<br />

Schatten von Mahler, Sibelius, Debussy und dem jungen Schönberg“<br />

seien darin überall. Harmonielehre ist eine imposante orchestrale<br />

Auseinandersetzung mit der sinfonischen Musik der Wende vom<br />

<strong>19</strong>. zum 20. Jahrhundert. Der Titel bezieht sich auf das gleichnamige<br />

Lehrbuch, das Schönberg <strong>19</strong>11, also just in jenem Jahr veröffentlichte,<br />

als er selbst sich von der Tonalität<br />

abwandte. Adams, der bei Leon Kirchner, einem<br />

Schüler Schönbergs in Los Angeles, studierte,<br />

kostete es „einen Akt enormer Willenskraft“,<br />

sich dem Einfluss Schönbergs zu entziehen. Er<br />

RÄSONANZ –<br />

STIFTERKONZERT<br />

2. Mai, München, Philharmonie im Gasteig,<br />

www.br-musica-viva.de<br />

empfindet es daher nicht als überraschend, dass seine Zurückweisung<br />

häufig „die Form einer Parodie“ annahm. Adams <strong>19</strong>85 entstandenes<br />

dreisätziges Orchesterwerk beschreibt er als Verbindung<br />

minimalistischer Techniken mit „der harmonischen und expressiven<br />

Welt“ der Spätromantik.<br />

Sir Simon Rattle, seit September 2017 künstlerischer Leiter des<br />

London Symphony Orchestra, setzt das Werk auf das Programm<br />

seines ersten Münchner Gastspiels, das von der musica viva, einer<br />

Konzertreihe des Bayerischen Rundfunks, veranstaltet wird. Möglich<br />

wird das Gastspiel durch eine Initiative der<br />

Ernst von Siemens Musikstiftung. Unter dem<br />

Titel räsonanz – Stifterkonzert ermöglicht die<br />

Stiftung jährlich je ein Konzert zeitgenössischer<br />

Werke mit internationalen Gastorchestern und<br />

50 w w w . c r e s c e n d o . d e — Februar – <strong>März</strong> 20<strong>19</strong>

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