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CRESCENDO 1/19 Januar-März 2019

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Diana Damrau, Max Richter und Wilfried Hiller. Mit Special zum Bauhaus-Jubiläum.

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Interviews unter anderem mit Diana Damrau, Max Richter und Wilfried Hiller. Mit Special zum Bauhaus-Jubiläum.

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E R L E B E N<br />

20. Februar, München<br />

BEEINDRUCKENDE KUNSTFERTIGKEIT<br />

Sandro Roy<br />

FOTO: SANDRO ROY<br />

Der Geiger Sandro Roy entstammt einer Sinti-Familie. Bewundert als<br />

Musiker, sind Sinti und Roma in Europa als Menschen allzu oft ausgegrenzt.<br />

Durch wirtschaftliche und soziale Umstände zum Wanderdasein<br />

gezwungen, hat der Musikerberuf eine lange Tradition bei ihnen.<br />

So spielten sie in den jeweiligen Gastländern für die Angehörigen des<br />

Mehrheitsvolkes – und zwar deren Musik. Eine ungeheure Vielfalt an<br />

Musikstilen schufen sie dadurch, und mit beeindruckender Kunstfertigkeit<br />

verstanden sie es, jedem Musikstück ihren Stempel aufzudrücken.<br />

Sandro Roy stellt Werke von Sinti- und Roma-Musikern vor wie Hejre<br />

Kati des ungarischen Komponisten und Violinisten János Bihari, den<br />

auch Beethoven und Liszt bewunderten, Hora mărțișorului des rumänischen<br />

Komponisten und Violinisten Grigoraș Dinicu oder Minor<br />

Swing des legendären Django Reinhardt. Darüber hinaus kommen<br />

Werke von George Enescu, Vittorio Monti, Pablo de Sarasate sowie<br />

des Filmkomponisten Miklós Rózsa zur Aufführung. Deutlich wird der<br />

überwältigende Einfluss der Sinti- und Roma-Musiker auf das europäische<br />

Musikschaffen. Das Konzert „Gypsy goes Classic“, geleitet von<br />

Henry Raudales und moderiert von Antonia Goldhammer, ist Teil der<br />

Reihe „Mittwochs um halb acht“ des Münchner Rundfunkorchesters.<br />

Das Magazin <strong>CRESCENDO</strong> präsentiert es in Kooperation mit dem<br />

Rundfunkorchester und bietet Exklusivleistungen für seine Leser:<br />

Karten in der besten Kategorie, eine Backstage-Führung vorab und<br />

Künstlergespräche in der <strong>CRESCENDO</strong>-Lounge im Gartensaal.<br />

München, Prinzregententheater, www.crescendo.de/live<br />

1. <strong>März</strong><br />

BERLIN LA SYLPHIDE<br />

La Sylphide bildet einen Meilenstein in der Geschichte<br />

des klassischen Balletts. Die Choreografie<br />

Filippo Taglionis folgt einem Libretto über<br />

die unerfüllte Liebe eines schottischen Landjunkers<br />

zu einer Sylphide, einem geflügelten<br />

Geis terwesen. Taglionis Tochter Maria, die bei<br />

der Uraufführung an der Pariser Oper 1832<br />

die Sylphide tanzte, verhalf dem Spitzentanz zur Durchsetzung. Der<br />

Kostümbildner Eugène Lami schuf mit dem weißen, durchschimmernden<br />

Knierock das fortan typische Ballettkostüm. Und das in weiße Tutus gekleidete<br />

Corps de ballet, das die im Wald leichtfüßig dahinschwebenden<br />

Sylphiden darstellte, wurde zum Modell des Ballet blanc. Überliefert ist<br />

La Sylphide in einer Fassung, die August Bournonville 1836 am Königlichen<br />

Theater in Kopenhagen schuf. Frank Andersen, jahrelanger Leiter des<br />

Königlich Dänischen Balletts und Bournonville-Spezialist, hat diese Fassung<br />

rekonstruiert, und das Staatsballett Berlin erweckt sie zu Herman<br />

Severin LØvenskiolds Musik zum Bühnenleben.<br />

Berlin, Deutsche Oper, 1. (Premiere), 3., 12., und 22.3., 4., 22. und 26.4. sowie 26.<br />

und 31.5., www.staatsballett-berlin.de<br />

9. <strong>März</strong><br />

KOBLENZ DOCTOR ATOMIC<br />

Während des Zweiten Weltkriegs bereiteten<br />

in der Wüste New Mexicos Wissenschaftler,<br />

Regierungsbeamte und Militärs die Tests einer<br />

Atombombe vor. Am 6. und 9. August <strong>19</strong>45<br />

wurde sie auf Hiroshima und Nagasaki geworfen.<br />

John Adams (Foto) nahm jenes Manhattan-<br />

Projekt zum Sujet seiner Oper Doctor Atomic, zu<br />

der Peter Sellars das Libretto verfasste. Zu Beginn trägt ein Chor Albert<br />

Einsteins Formel E = mc 2 als apokalyptischen Chor des Schreckens vor.<br />

Der erste Akt spielt <strong>19</strong>45, etwa einen Monat vor den ersten Tests in der<br />

Wüste. Dabei geht es Adams vor allem darum, die Charaktere der Beteiligten<br />

auszuleuchten und ihre Zweifel, Ängste und Anspannung in der<br />

Musik zum Ausdruck zu bringen. Tatsächlich wussten die Physiker damals<br />

nicht, wie die Tests ausgehen würden. Die Aufführung in Koblenz wird<br />

musikalisch von Enrico Delamboye geleitet. Die Inszenierung mit Andrew<br />

Finden als J. Robert Oppenheimer, Jongmon Lim als Edward Teller und<br />

Ilkka Vihavainen als General Leslie Groves besorgt Markus Dietze.<br />

Koblenz, Theater, 17., 28. und 30.3., 7.4., 5. und 24.5. sowie 5., 18. und 20.6.,<br />

www.theater-koblenz.de<br />

46 w w w . c r e s c e n d o . d e — Februar – <strong>März</strong> 20<strong>19</strong>

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