Jahrbuch der FernUniversität 2019
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<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Eine Universität für alle,<br />
die mehr wollen<br />
www.fernuni-hagen.de
KURZGEFASST<br />
Mit 76.936 Studierenden<br />
Deutschlands größte<br />
Universität<br />
Forschung und Lehre<br />
in fünf Fakultäten<br />
SIND SIE SCHON GUT VERNETZT?<br />
Erfahren Sie mehr über unsere<br />
Universität: www.fernuni-hagen.de
JAHRBUCH <strong>2019</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
Eine Universität für alle,<br />
die mehr wollen
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
»Die digitale Transformation<br />
beschäftigt uns wie kaum<br />
eine an<strong>der</strong>e Universität.«<br />
Prof. Dr. Ada Pellert<br />
Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
die <strong>FernUniversität</strong> in Hagen ist mit über 76.000 Studierenden Deutschlands<br />
bedeutendste Hochschule für das Lebenslange Lernen. Wie kaum eine<br />
an<strong>der</strong>e Universität sind wir darum gefor<strong>der</strong>t, uns mit <strong>der</strong> Digitalisierung auseinan<strong>der</strong>zusetzen,<br />
denn in immer mehr Lebensbereichen sind digitale<br />
Kompetenzen gefragt. Im Jahr <strong>2019</strong> haben wir darum schon den zweiten<br />
fakultätsübergreifenden Forschungsschwerpunkt zu diesem Themenkomplex<br />
gestartet: Unter dem Titel digitale_kultur untersuchen Forschende aus den<br />
Kultur- und Sozialwissenschaften sowie <strong>der</strong> Informatik, was die Allgegenwart<br />
von Algorithmen für unsere Gesellschaft, aber auch für die Wissenschaft<br />
bedeutet. Wie man Künstliche Intelligenz in <strong>der</strong> Hochschulbildung einsetzen<br />
kann, hat unser Schwerpunkt Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges<br />
Lernen D²L² im Herbst auf einer Tagung mit <strong>der</strong> Fachwelt diskutiert.<br />
Für die neue Arbeits- und Lebenswelt brauchen wir neue Praktiken des<br />
Lernens o<strong>der</strong> kürzer gesagt: New Work braucht New Learning.<br />
Auch über die Bildungsforschung hinaus beschreiten wir in <strong>der</strong> Lehre neue<br />
Wege: So hat im vergangenen Jahr die erste Absolventin erfolgreich die<br />
Erste Juristische Prüfung absolviert – deutschlandweit sind wir die einzige<br />
Universität, die per Fernstudium auf diesen Zugang zu den klassischen<br />
Rechtsberufen vorbereitet. Ganz fest drücken wir den Sportlerinnen und<br />
Sportlern unter unseren Studierenden die Daumen, die sich in diesem Jahr<br />
auf die Olympischen Spiele vorbereiten – so wie Weitsprung Weltmeisterin<br />
und Umwelt wissenschafts-Studentin Malaika Mihambo.<br />
Für die spannende Aufgabe, die <strong>FernUniversität</strong> zukunftsorientiert<br />
weiterzuentwickeln, haben wir im Team <strong>der</strong> Hochschulleitung eine neue<br />
Auf stellung: Anfang <strong>2019</strong> wurde Uwe Elsholz zum Prorektor für Weiterbildung,<br />
Transfer und Internationalisierung gewählt, im Herbst <strong>2019</strong><br />
Birgit Rimpo-Repp zur neuen Kanzlerin. Ebenfalls neu im Amt ist unsere<br />
Hochschulratsvorsitzende Ursula Nelles. Ich freue mich sehr, mit ihnen<br />
und den übrigen Mitglie<strong>der</strong>n von Rektorat und Hochschulrat zusammenzuarbeiten<br />
– gemeinsam wollen wir viel bewegen.<br />
Ihre<br />
Ada Pellert<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Prof. Dr. Ursula Nelles<br />
Vorsitzende des Hochschulrats<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
Frank Walter<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>der</strong><br />
Freunde <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> e.V.<br />
Ich freue mich sehr, Sie an dieser Stelle erstmals als Vorsitzende des Hochschulrats<br />
zu begrüßen. Seit dem Jahr 2018 bin ich dessen Mitglied, die<br />
Fern Universität kenne ich aber natürlich schon viel länger als eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />
Universität. Sie ist die größte Hochschule Deutschlands und sie ist<br />
mit ihrem breiten Angebot des Teilzeitstudiums perfekt aufgestellt für den<br />
wachsenden Bedarf in unserer Gesellschaft, Bildung mit Beruf, Familie,<br />
Pflege o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Lebenssituationen zu vereinbaren. Ergänzend dazu<br />
engagiert sich die <strong>FernUniversität</strong> dafür, neue marktorientierte Angebote<br />
<strong>der</strong> Weiterbildung zu schaffen. Deshalb war es eine gute Entscheidung des<br />
Rektorats, im vergangenen Jahr das FeUW Institut für wissenschaftliche<br />
Weiterbildung als organisatorische Basis zu gründen.<br />
Die weit überwiegende Mehrheit <strong>der</strong> Studierenden ist aber in einem <strong>der</strong><br />
grundständigen Bachelor- o<strong>der</strong> Masterstudiengänge eingeschrieben – und nur<br />
rund 28% <strong>der</strong> Studierenden lebt in Nordrhein-Westfalen. Wir sind unserem<br />
Bundesland darum beson<strong>der</strong>s dankbar, dass es diese einzigartige Universität<br />
unterstützt. Es wäre natürlich schön, wenn auch <strong>der</strong> Bund und die übrigen<br />
Bundeslän<strong>der</strong> sich an <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> beteiligen.<br />
Zu den wichtigsten Aufgaben <strong>der</strong> Hochschulratsmitglie<strong>der</strong> gehört es,<br />
gemeinsam mit den Senatorinnen und Senatoren in <strong>der</strong> Hochschulwahlversammlung<br />
die Mitglie<strong>der</strong> des Rektorats zu wählen. Mit Prorektor<br />
Uwe Elsholz und Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp haben wir, wie ich finde, im<br />
vergangenen Jahr zweimal eine sehr gute Wahl getroffen. Sie sind eine<br />
wertvolle Bereicherung für das Leitungsteam um die Rektorin Ada Pellert.<br />
Ihre<br />
Die <strong>FernUniversität</strong> hat eine beson<strong>der</strong>s vielfältige Studierendenschaft und ist<br />
zurecht stolz darauf. Beson<strong>der</strong>s stolz kann sie auf diejenigen sein, die sich<br />
durch hervorragende Studienleistungen und gesellschaftliches Engagement<br />
auszeichnen und die dafür mit einem Deutschlandstipendium geför<strong>der</strong>t<br />
werden. Wir als Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde (GdF) sind auch in diesem Jahr<br />
wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> größte Stipendiengeber, denn die För<strong>der</strong>ung des akademischen<br />
Nachwuchses ist uns eine Herzensangelegenheit.<br />
Genauso sieht es die Familie des 2017 verstorbenen langjährigen Freundes<br />
<strong>der</strong> FernUni, Bernd Pe<strong>der</strong>zani, <strong>der</strong> sich als stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> auch<br />
in <strong>der</strong> GdF engagiert hat: Sie stiftete den Bernd-Pe<strong>der</strong>zani-Gedächtnispreis<br />
für die besten Promotionsarbeiten, <strong>der</strong> beim Dies Academicus <strong>2019</strong> erstmals<br />
vergeben wurde – eine großzügige Geste <strong>der</strong> Erinnerung!<br />
Die GdF setzt sich dafür ein, zwischen Wirtschaft und Wissenschaft Brücken<br />
zu bauen und Verbindungen zu stiften. Wir begrüßen darum die Gründung<br />
des FeUW Institut für wissenschaftliche Weiterbildung. Es ermöglicht<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>, ihre Angebote in diesem Bereich gezielt weiterzuentwickeln<br />
und ist für Unternehmen mit Weiterbildungsbedarf ein wertvoller<br />
Kooperationspartner.<br />
Die GdF unterstützt die <strong>FernUniversität</strong> seit mehr als 40 Jahren – eine lange<br />
und intensive Freundschaft zum Wohl von Wissenschaft, Wirtschaft und<br />
unserer Region. Wir bleiben auch in Zukunft eng verbunden.<br />
Ihr<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Ursula Nelles<br />
Frank Walter
Das Rektorat<br />
Die Leitung <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen liegt beim Rektorat <strong>der</strong> Hochschule.<br />
Es besteht (seit 1. Oktober <strong>2019</strong>) aus Prorektor Prof. Dr. Uwe Elsholz,<br />
Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp, Prorektor Prof. Dr. Andreas Kleine, Rektorin Prof.<br />
Dr. Ada Pellert und Prorektor Prof. Dr. Sebastian Kubis (v. li.).<br />
Bis zum 30. September <strong>2019</strong> war Regina Zdebel Kanzlerin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>.<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Der Hochschulrat<br />
Der Hochschulrat nimmt die Aufgabe als Aufsichtsgremium <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> wahr. Ihm gehören<br />
fünf externe und fünf interne Mitglie<strong>der</strong> an: (v. li.) Prof. Dr. Winfried Hochstättler, Prof. Dr. Thomas Eichner,<br />
Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller, Prof. Dr. Ursula Nelles (Vorsitzende seit 20. August), Prof. Dr.<br />
Gabriele Zwiehoff, Andreas Meyer-Lauber, Dr. Simone Rehm, Dr. Manfred Scholle (Vorsitzen<strong>der</strong> bis zum<br />
19. August) und Dr. Jürgen Ewert. Nicht auf dem Bild: Steffen Kampeter.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong>
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
68<br />
Unsere Universität<br />
in Zahlen und Daten<br />
Studierende, Hochschulpersonal,<br />
Haushalt – die wichtigsten Daten<br />
und Fakten auf einen Blick.<br />
11<br />
Neuer<br />
Schwerpunkt<br />
erforscht die<br />
digitale_kultur<br />
33<br />
Im Fokus stehen die Wandlungsprozesse,<br />
die von<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung ausgehen.<br />
Studieren im WMund<br />
Olympiajahr<br />
Mit einem Fernstudium haben Spitzensportlerinnen<br />
und -sportler einen Plan B für die Zeit<br />
nach ihrer aktiven Sportkarriere in <strong>der</strong> Tasche.
Den Vorsprung<br />
verteidigen<br />
In ihrer Digitalisierungsstrategie<br />
formuliert die <strong>FernUniversität</strong><br />
potenzielle Handlungsfel<strong>der</strong>, konkrete<br />
Ziele und Maßnahmen.<br />
29<br />
Stimmen zur<br />
FernUni<br />
Unsere Studierenden berichten<br />
über ihre Erfahrungen und Ziele.<br />
21 · 31 · 41<br />
51 · 59<br />
INHALT<br />
Gesichter unserer Hochschule<br />
6 Das Rektorat<br />
7 Der Hochschulrat<br />
Forschung<br />
11 Neuer Schwerpunkt erforscht die digitale_kultur<br />
13 EU-Forschungsprojekt für mehr IT-Sicherheit<br />
14 Unsicherheit aus vielen Blickwinkeln ergründen<br />
16 China – die zerbrechliche Supermacht<br />
17 Maßnahmen zu spät, halbherzig, ineffizient<br />
18 Künstliche Intelligenz – <strong>der</strong> digitale Coach<br />
20 Bildungsprivilegien unter Druck<br />
Hochschule<br />
23 Nachhaltigkeit und soziales Miteinan<strong>der</strong> stärken<br />
25 Neue Hochschulratsvorsitzende für die <strong>FernUniversität</strong><br />
27 Neuer Prorektor mit drei vielseitigen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />
29 Den Vorsprung verteidigen<br />
Lehre und Studium<br />
33 Studieren im WM- und Olympiajahr<br />
35 Innovative Lehre<br />
37 Per Fernstudium zur Richterin<br />
39 Bandbreite guter Lehre<br />
40 Auf dem Weg zur inklusiven <strong>FernUniversität</strong><br />
Transfer und Netzwerke<br />
43 Beschäftigte gewinnen und halten – durch Weiterbildung<br />
45 Weitsicht durch UMSICHT-Professur<br />
47 Willkommen in Hagen<br />
48 Gute Gründe für die Freundesgesellschaft<br />
50 Über Weltthemen sprechen<br />
Alumnae und Alumni<br />
53 Ausgezeichnete Leistungen<br />
54 Wie<strong>der</strong>sehen im Bauhaus-Jahr<br />
56 Wir feiern unsere Alumnae und Alumni<br />
Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n<br />
60 Rückblick auf <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
68 Absolvent / innen, Studierende, Hochschule<br />
78 Lehrende aller Fakultäten<br />
81 Promotionen und Habilitationen<br />
84 Das Studienangebot <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
85 Rektorat, Hochschulrat & Fakultäten <strong>2019</strong><br />
86 Übersicht über den Campus<br />
87 Kontakt und Impressum
Forschung<br />
10 Forschung<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Neuer Schwerpunkt<br />
erforscht die digitale_kultur<br />
Seit in den 1970er und -80er Jahren zuerst <strong>der</strong> Personal Computer und dann das World<br />
Wide Web erfunden wurden, hat sich unsere Zivilisation fundamental gewandelt.<br />
Heutzutage sind Smartphones, Tablets, Notebooks, Smartwatches, Fitnessarmbän<strong>der</strong><br />
und an<strong>der</strong>e sogenannte »digitale Endgeräte« allgegenwärtige Werkzeuge, ohne die<br />
viele Menschen we<strong>der</strong> Arbeit noch Alltag bewältigen können o<strong>der</strong> wollen. Staatliches<br />
und wirtschaftliches Handeln, aber auch die Wissenschaft setzen zunehmend auf die<br />
Verarbeitung großer Datenmengen. Die Wandlungsprozesse, die von diesen Entwicklungen<br />
ausgehen, erforscht <strong>der</strong> neue Forschungsschwerpunkt digitale_kultur an <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen. Er vereint Forscherinnen und Forscher aus den Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften sowie <strong>der</strong> Informatik.<br />
»Die digitale Transformation betrifft die Menschen<br />
auch dort, wo sie nicht mit digitaler<br />
Technik umgehen«, sagt <strong>der</strong> Sprecher des<br />
Forschungsschwerpunkts, <strong>der</strong> Philosoph Prof.<br />
Dr. Thomas Bedorf. »Was sich wandelt, ist<br />
unsere Kultur selbst. Sie wird womöglich zu<br />
einer digitalen Kultur. Was man darunter verstehen<br />
sollte und welche Konsequenzen sie<br />
hat, möchten wir interdisziplinär erforschen.«<br />
Reflexion im digitalen Raum:<br />
Prof. Thomas Bedorf (li.) und das<br />
Forschungsteam werden auch<br />
Lehrvideos zu den Themen<br />
des Schwerpunkts produzieren.<br />
Kultur des Digitalen und Digitalisierung<br />
<strong>der</strong> Kulturwissenschaften<br />
Im neuen Forschungsschwerpunkt arbeiten<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
aus zwei Fakultäten und sechs Fachrichtungen<br />
zusammen: <strong>der</strong> Bildungswissenschaft,<br />
<strong>der</strong> Geschichtswissenschaft, <strong>der</strong> Literaturund<br />
Medienwissenschaft, <strong>der</strong> Philosophie,<br />
<strong>der</strong> Soziologie und <strong>der</strong> Informatik. Der<br />
gemeinsame Ausgangspunkt bei aller Verschiedenheit<br />
<strong>der</strong> fachspezifischen Zugänge<br />
ist eine Arbeitsdefinition <strong>der</strong> Digitalisierung,<br />
die Bedorf so auf den Punkt bringt: »Algorithmisch<br />
organisierte Maschinen machen<br />
etwas, das bisher Menschen gemacht haben,<br />
o<strong>der</strong> das Menschen gar nicht machen<br />
können – das, was man üblicherweise Automatisierung<br />
bzw. Künstliche Intelligenz<br />
nennt. Digitalität kann man meistens gar<br />
nicht sehen. Denn ein Algorithmus tritt nicht<br />
in die Welt wie eine einstmals furchterregende<br />
Dampfmaschine. Die Frage, was sich<br />
dadurch än<strong>der</strong>t, ist damit nicht weniger drängend,<br />
aber schwieriger zu beantworten.«<br />
Zur Beantwortung dieser Frage nehmen die<br />
Hagener Forscherinnen und Forscher zwei<br />
Perspektiven ein, denen sich jeweils eine Forschungsgruppe<br />
innerhalb des Schwerpunkts<br />
annimmt.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Forschung<br />
11
Im Forschungsschwerpunkt<br />
arbeiten Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler aus Kultur-,<br />
Sozialwissenschaften und <strong>der</strong><br />
Informatik zusammen.<br />
Unter dem Titel »Digitalisierung – Subjek tivierung<br />
– Verkörperung« untersucht die eine<br />
Gruppe, wie sich die digitalen Techniken auf<br />
die Menschen auswirken, auf ihr Ver hält nis<br />
zu sich selbst und zur Welt. Die For schenden<br />
beziehen dabei eine mittlere Position zwischen<br />
zwei extremen Haltungen, die die öffentliche<br />
Debatte um Digitalisierung oft dominieren:<br />
einerseits technikeuphorische Utopien, die von<br />
einer Überwindung <strong>der</strong> menschlichen Beschränktheit<br />
durch mensch-maschinelle Superwesen<br />
träumen, an<strong>der</strong>erseits technikfeindliche<br />
Dystopien, die sich vor einer autoritär-technokratischen<br />
Überwachungsgesellschaft fürchten.<br />
»Beide Extrempositionen sind zu einseitig.<br />
We<strong>der</strong> Mensch noch digitale Technologie sind<br />
Schöpfer o<strong>der</strong> Herrscher <strong>der</strong> Dinge, son<strong>der</strong>n<br />
sie beeinflussen sich in einer wechselseitigen<br />
Beziehung«, so Bedorf, <strong>der</strong> diese Forschungsgruppe<br />
leitet. »Diese Beziehung ist wandelbar<br />
und dynamisch.«<br />
»We<strong>der</strong> Mensch noch digitale Technologie<br />
sind Schöpfer o<strong>der</strong> Herrscher <strong>der</strong> Dinge,<br />
son<strong>der</strong>n sie beeinflussen sich<br />
in einer wechselseitigen Beziehung.«<br />
Prof. Thomas Bedorf<br />
Die zweite Gruppe »digital humanities –<br />
Forschen im digitalen Raum« setzt sich mit<br />
digitalen Methoden auseinan<strong>der</strong>, mit <strong>der</strong>en<br />
Hilfe die kulturwissenschaftliche Forschung<br />
neue Erkenntnisse gewinnen kann. Beispielsweise<br />
können Natural Language Processing,<br />
also die computerbasierte Verarbeitung<br />
natürlicher Sprache, und Text Mining, also<br />
die automatisierte Analyse großer Textsammlungen,<br />
dazu eingesetzt werden, eine Vielzahl<br />
literarischer Werke auf sprachliche Beson<strong>der</strong>heiten<br />
zu untersuchen. Was menschliche<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
in jahrelanger Lektüre schaffen würden,<br />
bewältigen sie mit Hilfe des Computers in<br />
kurzen Zeiträumen. Auch für die Analyse<br />
und Archivierung audiovisueller Daten will<br />
<strong>der</strong> Hagener Forschungsschwerpunkt digitale<br />
Tools entwickeln. Daran arbeitet ein Team<br />
um Dr. Almut Leh vom Institut für Geschichte<br />
und Biographie, die innerhalb des Forschungsschwerpunkts<br />
die Forschungsgruppe digital<br />
humanities leitet.<br />
Ineinan<strong>der</strong> von Anwendung<br />
und Reflexion<br />
»Wer sich theoretisch und analytisch mit<br />
digitaler Technik auseinan<strong>der</strong>setzt, muss<br />
auch wissen, wie sie funktioniert. Und wer<br />
diese Technik anwendet, sollte den Gebrauch<br />
reflektieren. Damit beides in unserem<br />
Forschungsschwerpunkt gelingt, bringen wir<br />
die Kultur- und Sozialwissenschaften mit <strong>der</strong><br />
Informatik zusammen«, begründet Bedorf die<br />
Beson<strong>der</strong>heit des Hagener Forschungsschwerpunkts.<br />
»Dieses Ineinan<strong>der</strong> von kritischer<br />
Reflexion und experimenteller Anwendung<br />
digitaler Praktiken ist ein neuer Forschungsansatz,<br />
den wir hier entwickeln möchten.«<br />
Digitalisierung könne man nicht mehr mit<br />
Technikfolgenabschätzung begegnen, wie<br />
das bei Großtechnologien wie <strong>der</strong> Atomkraft<br />
früher üblich war. »Durch die digitalen Technologien<br />
än<strong>der</strong>t sich ständig unser Zugang<br />
zur Welt, es gibt also kein Hinterher, von<br />
dem aus man fragen könnte, was passiert ist<br />
und wer verantwortlich war. Das müssen wir<br />
immer schon mitdenken, wenn wir Technik<br />
entwickeln, benutzen und ihren Gebrauch<br />
kritisch befragen.«<br />
MEHR ZUM FORSCHUNGSSCHWERPUNKT<br />
fernuni.de/digitale-kultur<br />
12 Forschung <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Prof. Jörg<br />
Keller sucht<br />
mit SIMARGL<br />
nach Wegen,<br />
rechtzeitig auf<br />
Cyberattacken<br />
zu reagieren.<br />
Dem FernUni-Informatiker ist es wichtig, dass die von<br />
SIMARGL entwickelten Lösungen am Ende tatsächlich an <strong>der</strong><br />
Front gegen Cyberkriminalität zum Einsatz kommen. Daher<br />
werden sie so praxisnah wie möglich erprobt. Das inter nationale<br />
Konsortium mit seinen 14 Projektpartnern und -partnerinnen<br />
aus Wissenschaft und Wirtschaft bietet dafür beste<br />
Chancen. So stellt etwa ein polnischer Telekommunikationsanbieter<br />
aus erster Hand wertvolle Infos zur Verfü gung. »Dank<br />
dieser Unterstützung machen wir nicht bloß Laborexperimente,<br />
bei denen wir testweise sechs Daten pakete versenden«,<br />
unterstreicht Prof. Keller die Dimension <strong>der</strong> Versuche. »Wir<br />
prüfen in einem realistischen Umfeld, was bei sechs Milliarden<br />
Paketen pro Stunde passiert!«<br />
SIMARGL<br />
EU-Forschungsprojekt<br />
für mehr<br />
IT-Sicherheit<br />
Cyberkriminelle kennen keine Waffenruhe, stetig erfinden<br />
sie neue Tricks. Um die Abwehr im IT-Bereich stark zu halten,<br />
braucht es daher ebenso progressive Schutzmaßnahmen.<br />
Diese entwickelt seit Mai <strong>2019</strong> ein internationales Projekt, das<br />
die <strong>FernUniversität</strong> in Hagen koordiniert: SIMARGL (»Secure<br />
Intelligent Methods for Advanced Recognition of Malware<br />
and Stegomalware«) wird mit fünf Millionen Euro von <strong>der</strong><br />
Europäischen Kommission finanziert. Den Rahmen für die<br />
dreijährige För<strong>der</strong>ung bildet das Programm »Horizon 2020«.<br />
Wissenschaftlicher Projektleiter ist Prof. Dr. Jörg Keller<br />
(Lehrgebiet Parallelität und VLSI).<br />
Schädlinge mit Tarnkappe<br />
Ziel ist es, ein Frühwarnsystem zu entwickeln, das bei einer<br />
Infiltration durch Schadsoftware rechtzeitig Alarm schlägt.<br />
»Wir arbeiten an einem ›Dashboard‹, also einer Art digitalem<br />
Armaturenbrett, das auf Anomalien aufmerksam macht«,<br />
erklärt Jörg Keller. Solche Unregelmäßigkeiten in großen<br />
Datenströmen zu bemerken, ist entscheidend. Zumeist sind<br />
Cyberangriffe nämlich gut getarnt. Auf die Schliche kommt<br />
man ihnen nur über indirekte Anzeichen – etwa einen gestiegenen<br />
Energieverbrauch <strong>der</strong> Systeme.<br />
Bis es soweit ist, bleibt für die Forschenden noch einiges<br />
zu tun. Die Rahmenbedingungen bei SIMARGL sind jedoch<br />
äußerst günstig: »Die direkte Zusammenarbeit mit den<br />
Endanwendenden ist für uns als Universität sehr hilfreich«,<br />
bekräftigt Keller.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
https://simargl.eu<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Forschung<br />
13
INTERDISZIPLINÄRE FORSCHUNGSGRUPPE<br />
Unsicherheit aus<br />
vielen Blickwinkeln<br />
ergründen<br />
»Die Welt ist aus den Fugen geraten!« –<br />
ein Ausspruch, <strong>der</strong> so o<strong>der</strong> ähnlich in den<br />
2010er-Jahren häufig zu hören war. Für<br />
viele scheint es offenbar so, als sei die Zeit,<br />
in <strong>der</strong> sie leben, beson<strong>der</strong>s unsicher. Das<br />
verwun<strong>der</strong>t nicht angesichts von Schlagzeilen<br />
über Klimawandel, Populismus, Kriege,<br />
große Fluchtbewegungen o<strong>der</strong> Finanzkrisen.<br />
Die Wahrheit, die sich hinter <strong>der</strong> subjektiven<br />
Verunsicherung <strong>der</strong> Menschen verbirgt,<br />
ist jedoch weitaus komplexer. Sie wissenschaftlich<br />
zu ergründen, hat sich seit <strong>2019</strong><br />
eine neue Forschungsgruppe mit dem Titel<br />
»Figurationen von Unsicherheit« an <strong>der</strong> Fern<br />
Universität in Hagen zur Aufgabe gemacht.<br />
»Wir merken, dass die<br />
Gruppe funktioniert!«<br />
Prof. Uwe Vormbusch<br />
Unter ihrem Dach sammeln sich Forschende<br />
aus Sozio logie, Mathematik, Psychologie,<br />
Literatur-, Medien- und Bildungswissenschaft.<br />
Die Leitung liegt bei Prof. Dr. Uwe<br />
Vormbusch (Lehrgebiet Soziologie II / Soziologische<br />
Gegenwartsdiagnosen). Eryk Noji,<br />
einer seiner Wissenschaftlichen Mitarbeiter,<br />
koordiniert den Zusammenschluss.<br />
»Das Vorhaben ist interdisziplinär gedacht«,<br />
unterstreicht Noji. »Allerdings ist die<br />
Verständigung über Fächergrenzen hinweg<br />
keineswegs selbstverständlich. Wir müssen<br />
erst eine gemeinsame Basis schaffen und<br />
sondieren, in welche Richtung wir uns zusammen<br />
bewegen können.« Insofern liegt<br />
das vorrangige Ziel <strong>der</strong> Gruppe zunächst im<br />
wissenschaftlichen Austausch. Offene Fragen<br />
gibt es genug: Was sagen die verschiedenen<br />
Disziplinen überhaupt zu Unsicherheit? Wo<br />
zeigen sich Lücken in <strong>der</strong> Theoriegeschichte?<br />
Vier Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />
(v. li.): <strong>der</strong> Soziologe Eryk Noji,<br />
die Literatur- und Medienwissenschaftlerin<br />
Jun.-Prof.<br />
Dr. Irina Gradinari, <strong>der</strong> Soziologe<br />
Prof. Dr. Uwe Vormbusch<br />
und <strong>der</strong> Psychologe<br />
Prof. Dr. Andreas Mokros<br />
14 Forschung <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Unsicherheit lässt sich<br />
auch als Chance begreifen.«<br />
Eryk Noji<br />
Wie lässt sich die wissenschaftliche Sprache<br />
präzisieren und vereinheitlichen? Der Dialog<br />
hierzu ist im vollen Gange – Prof. Vormbusch<br />
zeigt sich optimistisch: »Wir merken, dass die<br />
Gruppe funktioniert!«<br />
Frage von Standpunkt<br />
und Sichtweise<br />
Von <strong>der</strong> langfristigen Tragweite des Vorhabens<br />
sind die beiden Soziologen überzeugt.<br />
Es bestehen zahllose Anknüpfungspunkte –<br />
je nach historischem o<strong>der</strong> gesellschaftlichem<br />
Kontext, in dem Unsicherheit betrachtet<br />
wird. Zum Beispiel gilt sie nicht allen als<br />
negativ: »Unsicherheit lässt sich auch als<br />
Chance begreifen«, erinnert Eryk Noji. »Der<br />
Begriff ›Risiko‹ etwa impliziert ja, dass man<br />
mit Unsicherheit bewusst umgehen und<br />
sie kalkulieren kann. In <strong>der</strong> Ökonomie wird<br />
eben damit Profit gemacht.« Letztlich griffen<br />
daher auch Plattitüden wie »Habe Mut zum<br />
Risiko!« zu kurz, führt Uwe Vormbusch den<br />
Gedanken weiter: »Risiken sind berechenbar.<br />
Wofür wir wirklich Mut brauchen, ist die<br />
Ungewissheit. Wir müssen mutig sein, wenn<br />
wir in Bereiche vordringen, die uns völlig unbekannt<br />
sind.«<br />
Schwer durchschaubare Prozesse<br />
Solche Räume <strong>der</strong> Ungewissheit gab es schon<br />
immer – auch, wenn es aus zeitgenössischer<br />
Sicht oft so wirken mag, als sei gerade die<br />
eigene Gegenwart beson<strong>der</strong>s nebulös. »Das<br />
Technologieverständnis <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne steht<br />
nicht erst seit <strong>der</strong> Digitalisierung auf dem<br />
Prüfstand«, betont Vormbusch. Mit »Technologien«<br />
meint <strong>der</strong> Soziologe Verfahren, bei<br />
denen unter Einsatz bestimmter Mittel gewisse<br />
Wirkungen erzielt werden. Unsicherheit<br />
bestehe eben dort, wo diese Zusammenhänge<br />
zwischen Ursache und Wirkung schwer zu<br />
erkennen seien – zum Beispiel beim Thema<br />
<strong>der</strong> Atomenergie: »Wir diskutieren schon seit<br />
mindestens sechzig Jahren über die Risiken<br />
<strong>der</strong> Kernkraft. Auch hier haben wir großtechnische<br />
Systeme, die sehr komplex miteinan<strong>der</strong><br />
verkoppelt sind.«<br />
Was Unsicherheit aktuell ausmacht und<br />
bedeutet, möchte die Forschungsgruppe<br />
herausfinden. Erste Impulse zu diesen und<br />
zahlreichen weiteren Fragen lieferte eine<br />
Auftaktveranstaltung in Hagen Anfang <strong>2019</strong>,<br />
zu <strong>der</strong> Forschende aus ganz Deutschland<br />
gekommen waren. Die Ergebnisse fließen in<br />
einem Tagungsband zusammen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Forschung<br />
15
China – die zerbrechliche<br />
Supermacht<br />
Will China die neue Nummer Eins in <strong>der</strong> Welt<br />
werden? »Das ist nicht sein wirkliches Ziel,<br />
und auch nicht das des Staatspräsidenten<br />
und KP-Generalsekretärs Xi Jinping«, so Prof.<br />
Dr. Hans-Jörg Schmerer. »Es geht eher darum,<br />
als gleichberechtigter, respektierter und<br />
wichtiger Partner in <strong>der</strong> Weltpolitik wahrgenommen<br />
zu werden.« Seit einigen Jahrzehnten<br />
wisse China, dass das Miteinan<strong>der</strong><br />
sehr viele Vorteile bringt. Prof. Schmerer ist<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre,<br />
insbes. Internationale Ökonomie und<br />
einer <strong>der</strong> beiden Träger des Center for East<br />
Asia Macroeconomic Studies (CEAMeS) an<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen.<br />
Außenpolitisch fühle die Volksrepublik sich<br />
stark und demonstriere dies mit ihrer Wirtschaftspolitik:<br />
»Präsident Trump hatte ja mit<br />
den meisten seiner Maßnahmen bis hinein<br />
ins Jahr <strong>2019</strong> keinen wirklichen Erfolg. Allerdings<br />
kosteten und kosten sie auch China<br />
viel Geld und behin<strong>der</strong>n das Wachstum<br />
massiv. Beides wird aber gebraucht, um das<br />
Land zusammenzuhalten. Denn im Inneren<br />
ist China sehr zerbrechlich, entsprechend<br />
groß ist seine Nervosität.«<br />
Nach wie vor sei Ungleichheit ein drängendes<br />
Problem, nur durch Wachstum könne<br />
die Kommunistische Partei ihr Regime legitimieren.<br />
Daher spiele die Wirtschaftspolitik<br />
auch innenpolitisch eine große Rolle.<br />
Konferenz in London<br />
Um die Rolle Chinas drehte sich eine<br />
hochkarätige internationale und interdisziplinäre<br />
Konferenz in London, die Prof.<br />
Schmerers Lehrstuhl und das CEAMeS<br />
gemeinsam mit Vertreterinnen und<br />
Vertretern <strong>der</strong> Universitäten Westminster<br />
und Duisburg-Essen organisiert haben.<br />
Das CEAMeS ist eine gemeinsame<br />
Einrichtung <strong>der</strong> Lehrstühle von Prof. Dr.<br />
Helmut Wagner (Volkswirtschaftslehre,<br />
insb. Makroökonomie) und Prof. Schmerer.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
fernuni.de/konferenz-london<br />
Zentrifugalkräfte<br />
China habe immer wie<strong>der</strong> Angst davor, dass<br />
Teile wegbrechen, dass das komplette Land<br />
auseinan<strong>der</strong> fällt. Schmerer: »In China gibt<br />
es sehr viele Min<strong>der</strong>heiten. Nach seinem<br />
Verständnis gehört Hongkong – das wir eher<br />
als eigenständig sehen – zu ihm. Das ist für<br />
Peking ebenso ein Riesenproblem wie die<br />
Unabhängigkeitsbestrebungen <strong>der</strong> Uiguren<br />
im Westen. Auch die Tibet-Frage ist offen.«<br />
Seit Jahrzehnten ungelöst ist <strong>der</strong> Konflikt mit<br />
<strong>der</strong> »abtrünnigen« Republik China auf <strong>der</strong><br />
Insel Taiwan.<br />
Ein Mittel, um diese Probleme zu überdecken,<br />
ist für China <strong>der</strong> wachsende Wohlstand.<br />
»China will nicht mehr unbedingt<br />
so viel exportieren, um unabhängiger vom<br />
Export zu werden.« Die Finanzkrise habe gezeigt,<br />
wie gefährlich es ist, davon abhängig<br />
zu sein. Das eigentliche Interesse Pekings sei,<br />
den eigenen Markt zu stärken und die wachsende<br />
Inlandsnachfrage selbst zu befriedigen.<br />
MEHR ERFAHREN<br />
fernuni.de/rolle-chinas<br />
Prof. Hans-Jörg Schmerer<br />
16<br />
Forschung<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
LUFTREINHALTUNG<br />
Maßnahmen zu spät,<br />
halbherzig, ineffizient<br />
»Kollektives Versagen auf allen Ebenen«<br />
sieht Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller bei <strong>der</strong><br />
Verbesserung <strong>der</strong> Luftqualität in Deutschland:<br />
»Man hätte schon lange Maßnahmen<br />
beschließen müssen, die etwas bringen«, stellt<br />
die Leiterin des Lehrgebiets Politik wissen schaft<br />
III: Politikfeldanalyse und Umweltpolitik an<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen fest. »Anfangs<br />
hat man das Problem ignoriert bzw. angenommen,<br />
dass es sich von selbst löst.« Erst<br />
als Fahrverbote für Diesel-Kfz drohten, stellte<br />
<strong>der</strong> Bund 2017 in seinem »Sofortprogramm<br />
saubere Luft« 1,5 Milliarden Euro für<br />
Maßnahmen bis 2020 bereit. Dabei war die<br />
europäische Luftqualitätsrichtlinie <strong>der</strong> EU<br />
bereits seit dem 1. Januar 2010 in Kraft.<br />
Die Kommunen wollen zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Immissionen den Verkehrsfluss verbessern,<br />
durch Tempolimits, Fahrverbotszonen, Umleitungen,<br />
neue Fahrradwege, Ausbau und<br />
Elektrifizierung des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
etc.: »Meistens zu spät, halbherzig<br />
und nicht so, dass die Luft wirklich<br />
besser wird«, hat Töller festgestellt. Oft fehlt<br />
das Geld. Und auch beim Bundesprogramm<br />
ist die Eigenbeteiligung von mindestens zehn<br />
Prozent oft schwer zu stemmen.<br />
Dass die Luftreinhaltepläne für die<br />
Kommunen vom jeweiligen Bundesland in<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> lokalen Ebene beschlossen<br />
und gemeinsam umgesetzt werden<br />
müssen, vereinfache das Verfahren ebenfalls<br />
nicht. Zudem sind die Zuständigkeiten<br />
unterschiedlich: In einigen Län<strong>der</strong>n, etwa<br />
Hessen und Bayern, erarbeiten die Umweltministerien<br />
die Pläne, in an<strong>der</strong>en – wie in<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen – sind es die Kommunen, in<br />
NRW und Baden-Württemberg die Bezirksregierungen.<br />
Die Bundesregierung hat auf verschiedenen<br />
Wegen versucht, die Fahrverbote zu<br />
verhin<strong>der</strong>n, auch ohne die Luftqualität zu<br />
verbessern. So weigert sich das Verkehrsministerium<br />
seit Ende 2015, die »Blaue<br />
Plakette« einzuführen. »Sie wäre die eigentliche<br />
Voraussetzung, um Dieselfahrverbote<br />
administrativ zu handhaben«, kritisiert Töller.<br />
Außerdem hat die Regierungsmehrheit<br />
Anfang 2018 beschlossen, dass gemäß<br />
Bundesimmissionsschutz gesetz Fahrverbote<br />
erst ab 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft<br />
»verhältnismäßig« sind. Allerdings haben<br />
bereits verschiedene Gerichte, darunter das<br />
OVG Münster, diese Regelung für rechtswidrig<br />
erklärt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
fernuni.de/reine-luft<br />
Lkw-Durchfahrtverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />
sind zwei Maßnahmen,<br />
um die Luftqualität zu verbessern.<br />
Ringvorlesung Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
Zu Diesel-Fahrverboten hat Prof. Töller einen Vortrag in <strong>der</strong> Ringvorlesung<br />
»Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit« gehalten. In dieser interdisziplinären<br />
Veranstaltungsreihe des gleichnamigen Forschungsschwerpunktes <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> beleuchten Fachleute, welche Beiträge die Wissenschaft<br />
zur Lösung von Umweltproblemen leisten können und wie ein Brückenschlag<br />
zwischen Theorie und Praxis gelingen kann. Sie richtet sich nicht<br />
zuletzt an die interessierte Öffentlichkeit.<br />
Prof. Annette<br />
Elisabeth Töller<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong> Forschung 17
Künstliche Intelligenz –<br />
<strong>der</strong> digitale Coach<br />
An kaum einer an<strong>der</strong>en Universität sind<br />
die Studierenden so heterogen wie an <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong>: 80 Prozent sind berufstätig,<br />
sie kommen mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen<br />
an die Hagener Universität<br />
und verfolgen unterschiedliche Bildungsziele<br />
– und treffen mit ihren individuellen<br />
Fähigkeiten und Erwartungen auf ein eher<br />
standardisiertes Studium. Eine Folge: Nicht<br />
alle meistern Prüfungen im ersten Anlauf<br />
o<strong>der</strong> halten bis zum Abschluss durch.<br />
Dagegen wollen an<strong>der</strong>e aktuellen Lehrstoff<br />
gern vertiefen o<strong>der</strong> schneller vorankommen.<br />
Lernprozesse sind sehr individuell. Wie sie<br />
bestmöglich mit Methoden <strong>der</strong> Künstlichen<br />
Intelligenz (KI) unterstützt werden können,<br />
Prof. Claudia de Witt (Mitte,<br />
Wissenschaftliche Projektleiterin<br />
des AI.EDU Research<br />
Lab) mit den Wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiterinnen<br />
Dr. Christina Gloerfeld (re.)<br />
und Silke Wrede.<br />
erforscht die <strong>FernUniversität</strong> in Hagen im<br />
Rahmen des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts<br />
»Digitalisierung, Diversität<br />
und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für<br />
die Hochschulbildung« (D²L²). Dabei kooperiert<br />
sie unter an<strong>der</strong>em mit dem Deutschen<br />
Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz<br />
(DFKI) in Berlin im AI.EDU Research Lab.<br />
Pionierarbeit für die Forschung<br />
KI liegt als Schlüsseltechnologie im Trend, bei<br />
ihrem Einsatz in <strong>der</strong> Hochschulbildung allerdings<br />
gibt es noch ein paar blinde Flecken.<br />
Die <strong>FernUniversität</strong> leistet hier Pionierarbeit<br />
in mehreren Forschungsprojekten, die insgesamt<br />
in den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt<br />
D²L² eingebunden sind.<br />
Dazu gehört auch das AI.EDU Research Lab.<br />
KI soll für die Studierenden eine intelligente<br />
technologische Unterstützung sein und sie<br />
bei ihren Lernprozessen begleiten – wie ein<br />
Coach aus Fleisch und Blut. Dabei geht es wie<br />
im Coaching nicht darum, fertige Lösungen<br />
zu präsentieren: Studierende sollen lernen,<br />
sich selbst einzuschätzen, Kompetenzen und<br />
Perspektiven fürs Studium zu entwickeln.<br />
»Wir untersuchen, wie KI individuell<br />
erfolgreiches Studieren sichtbar machen<br />
und besser unterstützen kann.«<br />
Prof. Claudia de Witt<br />
18 Forschung <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Wir untersuchen, wie KI individuell<br />
erfolgreiches Studieren sichtbar machen und<br />
besser unterstützen kann«, freut sich Prof.<br />
Dr. Claudia de Witt, Leiterin des Lehrgebiets<br />
Bildungstheorie und Medienpädagogik an<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>, über die Zusammenarbeit<br />
mit dem Educational Technology Lab<br />
des DFKI unter <strong>der</strong> Leitung von Prof. Dr. Niels<br />
Pinkwart. »Die Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
bietet dem DFKI eine hervorragende<br />
Möglichkeit, Methoden und Anwendungen<br />
<strong>der</strong> Künstlichen Intelligenz in Studium, Lehre<br />
und Weiterbildung konkret zu erproben«,<br />
ergänzt Pinkwart. Erklärtes Ziel ist es, die<br />
Studierenden darin zu unterstützen, ihre<br />
persönlichen Bildungsziele zu erreichen und<br />
ihre Lernprozesse zu optimieren.<br />
Expertise, Empfehlung, Ethik<br />
Dazu entwickeln die <strong>FernUniversität</strong> und das<br />
DFKI auf <strong>der</strong> Basis eines wissensbasierten<br />
Expertensystems einen digitalen, personalisierten<br />
Empfehlungsdienst. Am Ende soll ein<br />
Assistenzsystem stehen, das den Wissensstand<br />
<strong>der</strong> Studierenden erkennt und anhand<br />
dessen Tipps für Lernstrategien gibt, sie<br />
informiert und berät. Zudem werden Ethikleitlinien<br />
entwickelt, um Studierende und<br />
Lehrende für die Prozessabläufe, Datennutzung<br />
und Auswirkungen <strong>der</strong> KI-Methoden<br />
im Hochschulstudium zu sensibilisieren.<br />
Zum offiziellen Startschuss des AI.EDU<br />
Research Labs richtete <strong>der</strong> Forschungsschwerpunkt<br />
D²L² eine Tagung aus, die aus<br />
verschiedenen Perspektiven den Einsatz von<br />
Künstlicher Intelligenz, die Bedeutung von<br />
Diversität und <strong>der</strong>en Zusammenhänge in <strong>der</strong><br />
Hochschulbildung beleuchtete: Wie kann<br />
man Lernen aus dem eher vorgegebenen,<br />
festen Korsett individueller und personalisierter<br />
gestalten? Zu den Referentinnen und<br />
Referenten zählten auch <strong>der</strong> renommierte<br />
Informatiker Prof. Dr. Prof. h.c. Andreas<br />
Dengel, Leiter des Forschungsbereichs Smarte<br />
Daten und Wissensdienste des DFKI, sowie<br />
Prof. Dr. Enkelejda Kasneci aus dem Exzellenzcluster<br />
Maschinelles Lernen in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
an <strong>der</strong> Uni Tübingen und Dr. Anja<br />
Gottburgsen vom Deutschen Zentrum für<br />
Hochschul- und Wissenschaftsforschung.<br />
Mit einer Tagung<br />
startete das AI.EDU<br />
Research Lab seine<br />
Aktivitäten.<br />
»Großes Potenzial für gesamte Hochschullandschaft«<br />
Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse ist seit Mai <strong>2019</strong> Wissenschaftlicher<br />
Leiter und Gründungsdirektor des Forschungsschwerpunktes D²L².<br />
Der Psychologe bringt durch seine langjährigen Tätigkeiten vor allem<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> Angewandten Kognitions- und Medienpsychologie,<br />
als Gründungsdirektor des Leibniz-Instituts für Wissensmedien<br />
und als ehemaliger Vize-Präsident <strong>der</strong> Leibniz-Gemeinschaft viel Erfahrung<br />
im Aufbau von Forschungseinrichtungen mit. Er wird das Amt<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> für einen Zeitraum von fünf Jahren ausfüllen<br />
und sieht das große Potenzial, das in D²L² für die gesamte Hochschullandschaft<br />
steckt: »Die Rahmenbedingungen für diese Forschung sind<br />
passgenau an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. Wir haben die höchste Diversität<br />
innerhalb <strong>der</strong> Studierendenschaft in Deutschland, wir sind die größte<br />
Hochschule Deutschlands und eine Institution mit vielen, bereits vorhandenen<br />
digitalen Spuren, auf denen sich Lernen verfolgen lässt.«<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Forschung<br />
19
Bildungsprivilegien<br />
unter Druck<br />
Prof. Katharina Walgenbach<br />
und Gregor Schäfer legen in<br />
ihrem Forschungsprojekt den<br />
Fokus auf Bildungsprivilegien.<br />
Kann man im Jahr 2020 noch von Bildungsprivilegien<br />
sprechen? Wie diese unter Druck<br />
geraten, erforschen Prof. Dr. Katharina<br />
Walgenbach und ihr Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Gregor Schäfer. In <strong>der</strong> Hochschulbildung<br />
lassen sich nach wie vor bedeutsame<br />
Bildungsungleichheiten nachweisen.<br />
Gleichzeitig steigt das Bildungsniveau in<br />
allen sozialen Milieus. »Mir geht es um einen<br />
Wechsel <strong>der</strong> Perspektive: Nicht Bildungsbenachteiligung,<br />
son<strong>der</strong>n Bildungsprivilegien<br />
stehen im Mittelpunkt«, sagt Katharina<br />
Walgenbach, Leiterin des Lehrgebiets Bildung<br />
und Differenz an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. »Diese<br />
sind bislang in <strong>der</strong> Diskussion um Bildungsgerechtigkeit<br />
zu wenig berücksichtigt worden.«<br />
Im Fokus ihrer Forschung steht ein von <strong>der</strong><br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
geför<strong>der</strong>tes Projekt zu Bildungsprivilegien als<br />
unsichtbare Ressource im Bereich <strong>der</strong> Hochschulen.<br />
Grundlage ist die These des französischen<br />
Soziologen Pierre Bourdieu, dass<br />
obere soziale Milieus darauf bedacht sind, die<br />
»Struktur <strong>der</strong> Abstände« ihrer Position im<br />
sozialen Raum zu erhalten. Dazu greifen Akteurinnen<br />
und Akteure oberer Milieus unter<br />
an<strong>der</strong>em auf distinktive Bildungspraktiken<br />
zurück, mit denen sie ihren sozialen Status<br />
festigen bzw. ausbauen.<br />
Daraus ergeben sich als zentrale Fragen<br />
des Forschungsprojekts: Welche Bildungsstrategien<br />
entwickeln Studierende aus oberen<br />
sozialen Milieus? Wie stellen sie auch in<br />
Zeiten gestiegener Bildungsbeteiligung Unterschiede<br />
her? »Wir untersuchen konkrete<br />
Praktiken <strong>der</strong> Distinktion. Das können zum<br />
Beispiel Studiengebühren an privaten Hochschulen,<br />
Auslandssemester, Promotionen und<br />
Doppelabschlüsse sein«, erklärt Gregor<br />
Schäfer. »Dazu führen wir Interviews mit<br />
Studierenden <strong>der</strong> Musikwissenschaft, Medizin<br />
und Betriebswirtschaft.«<br />
»Mir geht es um einen Wechsel<br />
<strong>der</strong> Perspektive: Nicht Bildungs -<br />
benachteiligung, son<strong>der</strong>n Bildungs -<br />
privilegien stehen im Mittelpunkt.«<br />
Prof. Katharina Walgenbach<br />
20 Forschung <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Ich habe von<br />
<strong>der</strong> Forschungsstärke<br />
<strong>der</strong> Fakultät für<br />
Psychologie profitiert.«<br />
PD Dr. Mathias Kauff<br />
aus Hamburg · erste Venia Legendi<br />
<strong>der</strong> Fakultät für Psychologie<br />
»Ich habe in meinen vier Jahren an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> stark profitiert<br />
von <strong>der</strong> Forschungsstärke <strong>der</strong> Fakultät für Psychologie und einem<br />
Fokus auf sozialpsychologische Themen. In meiner Habilitation ging<br />
es darum, was Menschen über ethnische Diversität denken und<br />
wie sie <strong>der</strong>en Nützlichkeit für die Gesellschaft beurteilen. Gerade in<br />
Zeiten des erstarkenden Rechtspopulismus ist unsere Forschung sehr<br />
wichtig. Der <strong>FernUniversität</strong> bleibe ich nach meinem Wechsel auf<br />
eine Professur für Sozialpsychologie an <strong>der</strong> privaten Medical School<br />
Hamburg weiter verbunden. Unsere gemeinsamen Projekte zu<br />
Diversität und ihrem Nutzen laufen weiter.«<br />
Bildungsweg<br />
356 km<br />
MEHR ERFAHREN<br />
fernuni.de/matthias-kauff<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Forschung<br />
21
Hochschule<br />
22 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
NEUE KANZLERIN BIRGIT RIMPO-REPP<br />
Nachhaltigkeit und soziales<br />
Miteinan<strong>der</strong> stärken<br />
Mehr als 200 Wünsche für die FernUniversi<br />
tät schmückten beim gemeinsamen<br />
Jahres ausklang <strong>2019</strong> von Wissenschaft und<br />
Verwal tung den Wunschbaum. Die Anliegen<br />
<strong>der</strong> Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter sind<br />
vielfältig – und reichen von betrieblichen<br />
Gesundheitsangeboten über Begegnungsmöglichkeiten<br />
auf dem Campus bis hin zu<br />
flexibleren Arbeitszeiten und zum Jobticket.<br />
Die neue Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp hatte<br />
alle Beschäftigen eingeladen, Ideen und<br />
Verbesserungsvorschläge für die Hochschule<br />
»Wir können unsere Universität<br />
nur gemeinsam verän<strong>der</strong>n.«<br />
Birgit Rimpo-Repp<br />
aufzuschreiben. Die besten sollen nach einer<br />
Machbarkeitsprüfung umgesetzt werden. Es<br />
weht ein frischer Wind auf dem Campus <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen.<br />
Gemeinsam die <strong>FernUniversität</strong><br />
verän<strong>der</strong>n<br />
Dieser könnte zukünftig noch kräftiger blasen,<br />
je mehr Mitarbeitende sich einbringen.<br />
»Wir können unsere Universität nur gemeinsam<br />
verän<strong>der</strong>n«, sagt Birgit Rimpo-Repp.<br />
»Ich baue darauf, dass ganz viele Menschen<br />
an den Verän<strong>der</strong>ungen mitarbeiten.« Dabei<br />
sind ihr die Nachhaltigkeit und das soziale<br />
Miteinan<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s wichtig. »Das geht<br />
manchmal im Alltag verloren«, bedauert sie.<br />
Die neue Verwaltungschefin hat im Oktober<br />
ihre Arbeit an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> aufgenommen.<br />
Ihren eigenen Start erlebte sie in<br />
den ersten Monaten äußerst positiv. »Ich bin<br />
sehr freundlich aufgenommen worden und<br />
habe viele konstruktive Gespräche geführt.«<br />
Diese Aufbruchsstimmung nimmt sie mit in<br />
ihre sechsjährige Amtszeit.<br />
Die Schwerpunktthemen<br />
Die 56-jährige Naturwissenschaftlerin macht<br />
sich stark für die Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltungsprozesse.<br />
»Dabei stehen zwei Ziele<br />
im Mittelpunkt: den Service verbessern und<br />
die Beschäftigten entlasten.« Ein weiterer<br />
Schwerpunkt sind flexiblere Arbeitszeiten.<br />
Eine Dienstvereinbarung zur Arbeitszeit ist<br />
in Vorbereitung, ebenso die Einführung <strong>der</strong><br />
Arbeitszeiterfassung. »Führung über Ziele<br />
und Zeiterfassung, das wi<strong>der</strong>spricht sich<br />
nicht«, ist sich Birgit Rimpo-Repp sicher und<br />
setzt auf mehr Eigenverantwortung <strong>der</strong><br />
Be schäftigten. »Damit habe ich gute Er fahrungen<br />
gemacht.«<br />
Orte <strong>der</strong> Begegnung<br />
Als »zu nackt und zu steril« empfindet Birgit<br />
Rimpo-Repp den Campus <strong>der</strong>zeit noch. Über<br />
eine vielfältigere Innen- und Außengestaltung<br />
könnte dieser in Zukunft nachhaltiger und<br />
bunter werden und mehr Raum für Begegnungen<br />
bieten. Regelmäßige Gelegenheiten<br />
zum Austausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung<br />
und Studierenden soll es auch in<br />
2020 geben: zum Beispiel bei Austauschformaten<br />
und Events auf dem Campus. Auch die<br />
Regionalzentren <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> sollen<br />
dabei deutschlandweit verstärkt eingebunden<br />
werden. »Sie sind unser Gesicht in die Republik«,<br />
sagt sie.<br />
Hochschule<br />
23
»Die Regionalzentren sind<br />
unser Gesicht in die Republik.«<br />
Birgit Rimpo-Repp<br />
Nicht zuletzt wird die Kanzlerin gemeinsam<br />
mit Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert für eine solide<br />
Finanzbasis <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> kämpfen,<br />
die Kontakte mit <strong>der</strong> Stadt Hagen ausbauen<br />
sowie Impulse für mehr Nachhaltigkeit setzen,<br />
etwa mit Blick auf den Arbeitsweg und<br />
den Papierverbrauch.<br />
Die <strong>FernUniversität</strong> im Jahr 2025<br />
Wenn sich die erste Amtszeit von Birgit<br />
Rimpo-Repp 2025 dem Ende zuneigt, könnte<br />
es also an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> an<strong>der</strong>s aussehen<br />
als bisher. Bunte Blumenwiesen blühen<br />
auf dem Campus. FernUni-Bienen haben<br />
am Waldrand ein Zuhause gefunden. Die Verwaltungsprozesse<br />
sind digitalisiert. Und die<br />
Im Gespräch: Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp<br />
möchte Ideen für die <strong>FernUniversität</strong><br />
gemeinsam mit den Beschäftigten umsetzen.<br />
Parkplätze sind halb leer, weil Beschäftigte in<br />
Fahrgemeinschaften und mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zur Uni kommen. Auf dem<br />
Campus geht es lebhaft zu. Studierende und<br />
Mitarbeitende nutzen die Orte <strong>der</strong> Begegnung,<br />
um zu diskutieren und neue Ideen auf<br />
den Weg zu bringen.<br />
Zur Person<br />
Birgit Rimpo-Repp hat im Oktober <strong>2019</strong> ihre Arbeit als Kanzlerin an<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen aufgenommen. Die Mineralogin ist nach<br />
Ralf Bartz und Regina Zdebel erst die dritte Person in diesem Amt <strong>der</strong><br />
1974 gegründeten, einzigen staatlichen Fernuniversität in Deutschland.<br />
Die 56-Jährige verfügt über vielfältige Erfahrungen im Hochschulmanagement,<br />
zuletzt als Kanzlerin <strong>der</strong> Hochschule Furtwangen. Ihre<br />
bislang längste berufliche Station mit 14 Jahren war die Geschäftsführung<br />
<strong>der</strong> Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät an <strong>der</strong><br />
Universität Kiel. Dort engagierte sie sich auch ehrenamtlich in <strong>der</strong><br />
kommunalen Politik. Birgit Rimpo-Repp ist verheiratet und Mutter eines<br />
erwachsenen Sohnes. Sie verbringt ihre Freizeit gerne in <strong>der</strong> Natur.<br />
24 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Neue Hochschulratsvorsitzende<br />
für die <strong>FernUniversität</strong><br />
Die <strong>FernUniversität</strong> in Hagen hat seit <strong>2019</strong> eine neue Hochschulratsvorsitzende: Prof. Dr. Ursula Nelles<br />
wurde am 20. August von dem Aufsichtsgremium gewählt und leitete am 23. September erstmals<br />
eine Sitzung. Sie übernahm das Amt von Dr. Manfred Scholle, <strong>der</strong> seit 2010 den Vorsitz innehatte.<br />
»Der Hochschulrat <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in<br />
Hagen hat mich vor allem deswegen gereizt,<br />
weil es für mich eine ganz an<strong>der</strong>e Art von<br />
Universität ist als eine Präsenzuniversität.«<br />
»Ich habe mich sehr gefreut, dass Herr<br />
Scholle mich gebeten hat, seine Nachfolge<br />
anzutreten, und ich danke den übrigen<br />
Hochschulratsmitglie<strong>der</strong>n für ihr Vertrauen«,<br />
sagte Ursula Nelles anlässlich ihres Amtsantritts.<br />
Die renommierte Rechtswissenschaftlerin<br />
gehört dem Hochschulrat <strong>der</strong> FernUniver si tät<br />
seit 2018 an. Von 2006 bis 2016 leitete<br />
sie als Rektorin die Westfälische Wilhelms<br />
Universität Münster, an <strong>der</strong> sie nach Lehrtätigkeiten<br />
in Nijmwegen, Bremen, Greifswald<br />
und Düsseldorf seit 2004 als Professorin in<br />
<strong>der</strong> Rechtswissenschaftlichen Fakultät tätig<br />
war. Von 1997 bis 2001 war sie 1. Vorsitzende<br />
des Deutschen Juristinnenbunds.<br />
»Der Hochschulrat <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in<br />
Hagen hat mich vor allem deswegen gereizt,<br />
weil es für mich eine ganz an<strong>der</strong>e Art von<br />
Universität ist als eine Präsenzuniversität.<br />
Man hat es mit ganz an<strong>der</strong>en logistischen<br />
und auch hochschulstrategischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu tun«, beschreibt Nelles ihre<br />
Motivation, das neue Amt zu übernehmen.<br />
Als eine solche Herausfor<strong>der</strong>ung sieht sie die<br />
Entwicklung von Weiterbildungsangeboten,<br />
die sich auf einem von zunehmen<strong>der</strong> Konkurrenz<br />
geprägten Markt behaupten müssen.<br />
Auch die Finanzierung <strong>der</strong> bundesweit einzigen<br />
staatlichen Fernuniversität, die zugleich<br />
nach Studierendenzahl die größte Universität<br />
in Deutschland ist, ist für sie ein Thema von<br />
strategischer Bedeutung: »Ich halte es für<br />
ausgesprochen wichtig, dass Hagen in den<br />
Fokus <strong>der</strong> Bundespolitik gerückt wird. Es<br />
kann nicht sein, dass fast 80.000 Studierende<br />
aus dem In- und Ausland an dieser Universität<br />
des Bundeslands NRW eingeschrieben<br />
sind und NRW diese Universität alleine<br />
finanziert. Dafür müsste es einen län<strong>der</strong>übergreifenden<br />
Ausgleich geben«, so Nelles.<br />
Prof. Ursula Nelles<br />
Rektorin Prof. Ada Pellert gratulierte<br />
<strong>der</strong> neuen Hochschulratsvorsitzenden<br />
Prof. Ursula Nelles (re.) zum Amtsantritt.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong> Hochschule 25
»Ich halte es für ausgesprochen<br />
wichtig, dass Hagen in den Fokus<br />
<strong>der</strong> Bundespolitik gerückt wird.«<br />
Prof. Ursula Nelles<br />
Hochschulrat als »kritische Freunde«<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
In ihrer neuen Funktion als Hochschulratsvorsitzende<br />
profitiert Nelles auch davon, dass sie<br />
während ihrer Zeit als Rektorin in Münster<br />
auch Mitglied im Hochschulrat <strong>der</strong> Universität<br />
Maastricht war, also beide Seiten aus<br />
eigener Erfahrung kennt. Zur Rolle des Hochschulrats<br />
im Verhältnis zum Rektorat sagt sie:<br />
»Ich glaube, dass es ausgesprochen wichtig<br />
ist, im Hochschulrat Menschen zu haben, die<br />
wissen, wie eine Universität im Inneren tickt.<br />
Wir hatten in Maastricht den nie<strong>der</strong>ländischen<br />
Begriff ›kritische Freunde‹. So sehe ich<br />
den Hochschulrat. Die inhaltlichen Impulse<br />
müssen vom Rektorat und von <strong>der</strong> Universität<br />
ausgehen, Aufgabe des Hochschulrats ist<br />
die strategische Beratung im Hintergrund.«<br />
Gratulation und Dank<br />
von <strong>der</strong> Rektorin<br />
Die Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>, Prof. Dr.<br />
Ada Pellert, gratulierte <strong>der</strong> neuen Hochschulratsvorsitzenden<br />
zum Amtsantritt: »Ich freue<br />
mich, dass mit Ursula Nelles eine hervorragende<br />
Wissenschaftlerin und erfahrene<br />
Hochschulmanagerin an <strong>der</strong> Spitze unseres<br />
wichtigsten Aufsichtsgremiums steht. Sie<br />
und <strong>der</strong> gesamte Hochschulrat sind für das<br />
Rektorat enorm wertvoll, wenn es darum<br />
geht, die Universität zukunftsorientiert<br />
weiter zuentwickeln.«<br />
Dem bisherigen Hochschulratsvorsitzenden<br />
Dr. Manfred Scholle, <strong>der</strong> dem Gremium weiterhin<br />
angehören wird, dankte Pellert für sein<br />
langjähriges Engagement: »Manfred Scholle<br />
war als Hochschulratsvorsitzen<strong>der</strong> an wichtigen<br />
Weichenstellungen <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
beteiligt und hat durch sein Engagement viel<br />
dazu beigetragen, dass wir uns so erfolgreich<br />
entwickelt haben.« In die Zeit von Scholles<br />
Vorsitz fallen unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Amtsantritt<br />
von Ada Pellert als Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
sowie die Wahl von Birgit Rimpo-Repp<br />
als neue Kanzlerin. Er begleitete mit dem<br />
Hochschulrat auch die Gründung <strong>der</strong> Fakultät<br />
für Psychologie sowie die Einführung <strong>der</strong><br />
Ersten Juristischen Staatsprüfung im rechtswissenschaftlichen<br />
Fernstudium.<br />
Vier Frauen in zentralen<br />
Leitungspositionen<br />
Mit <strong>der</strong> neuen Hochschulratsvorsitzenden<br />
Ursula Nelles stehen erstmals vier Frauen<br />
an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>: Prof. Ada<br />
Pellert leitet als Rektorin die <strong>FernUniversität</strong>,<br />
Birgit Rimpo-Repp die Hochschulverwaltung<br />
und Prof. Dr. Luise Unger ist Vorsitzende des<br />
Senats. Darauf angesprochen, ob sie dieser<br />
Tatsache eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zumisst,<br />
sagt Nelles: »Ziemlich am Ende eines<br />
beruflichen Lebens, das von Gleichstellungsproblemen<br />
nicht ganz frei war, bringe ich<br />
die Gelassenheit auf, dies als Normalität zu<br />
betrachten. Es hat sich niemand darüber<br />
gewun<strong>der</strong>t, dass es viele Universitäten gibt,<br />
in denen sämtliche Leitungspositionen von<br />
Männern besetzt sind. Daher sehe ich die<br />
Entwicklung an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> mit einer<br />
gewissen Freude, aber auch mit <strong>der</strong> Haltung:<br />
Das ist und soll auch normal sein.«<br />
AUSFÜHRLICHES INTERVIEW DER<br />
HOCHSCHULRATSVORSITZENDEN<br />
fernuni.de/interview-nelles<br />
MEHR ÜBER DEN HOCHSCHULRAT<br />
fernuni.de/hochschulrat<br />
26 Hochschule
INTERVIEW MIT PROF. UWE ELSHOLZ<br />
Neuer Prorektor mit drei<br />
vielseitigen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />
Herr Prof. Elsholz, Sie sind Anfang <strong>2019</strong><br />
zum Prorektor für Weiterbildung, Transfer<br />
und Inter nationalisierung gewählt<br />
worden. Was war für Sie in ihrem ersten<br />
Jahr im Amt beson<strong>der</strong>s wichtig?<br />
Uwe Elsholz: Im Jahr <strong>2019</strong> haben wir das<br />
FeUW Institut für wissenschaftliche Weiterbildung<br />
GmbH gegründet. Damit können wir<br />
in <strong>der</strong> Weiterbildung schlagkräftiger werden,<br />
neue Angebote entwickeln und an den<br />
»Wir wollen insbeson<strong>der</strong>e unsere<br />
Stärken als bundesweit agierende<br />
Universität ins Spiel bringen.«<br />
Prof. Uwe Elsholz<br />
Markt bringen. Potenziale haben wir auch<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung fakultätsübergreifen<strong>der</strong><br />
Angebote, für die wir verschiedene Module<br />
<strong>der</strong> Weiterbildung miteinan<strong>der</strong> kombinieren<br />
können. Die GmbH ist dafür eine wesentliche<br />
organisationale Voraussetzung.<br />
Wovon können die Weiterbildungsakteure<br />
an <strong>der</strong> FernUni profitieren?<br />
Die GmbH kann Interessierte bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
neuer Angebote unterstützen, zum<br />
Beispiel bei <strong>der</strong> Marktanalyse, aber auch in<br />
methodisch-didaktischen Fragen. Die GmbH<br />
soll den Lehrenden so viel Entlastung wie<br />
möglich bieten, damit sie sich auf ihre Inhalte<br />
fokussieren können. In <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
können zudem neue Formate, neue Methoden<br />
o<strong>der</strong> auch neue Prüfungsformen erprobt<br />
werden, die wir später in <strong>der</strong> grundständigen<br />
Lehre übernehmen können.<br />
Worauf kommt es im Handlungsfeld<br />
Transfer an?<br />
Beim Transfer geht es um die Verankerung<br />
von Hochschulen in <strong>der</strong> Gesellschaft. Wir<br />
haben in <strong>der</strong> <strong>2019</strong> verabschiedeten Transferstrategie<br />
ausgearbeitet, was das für uns<br />
als <strong>FernUniversität</strong> bedeutet. Denn wie bei<br />
an<strong>der</strong>en Themen auch, muss man den Transfer<br />
für die <strong>FernUniversität</strong> an<strong>der</strong>s betrachten<br />
als für traditio nelle Präsenzuniversitäten.<br />
Wir wollen insbeson<strong>der</strong>e unsere Stärken als<br />
bundesweit agierende Universität und unsere<br />
vielseitig kompetente Studierendenschaft<br />
ins Spiel bringen.<br />
Woran denken Sie dabei?<br />
Wir werden unsere 13 Regionalzentren<br />
stärker als bisher auch als Orte für den<br />
Transfer nutzen. Sie sollen dafür mit an<strong>der</strong>en<br />
Einrichtungen und Unternehmen in <strong>der</strong><br />
Region kooperieren. In Berlin beispielsweise<br />
wollen wir den Austausch mit <strong>der</strong> Bundespolitik<br />
intensivieren, in Karlsruhe könnten<br />
wir uns beispielsweise auf juristische Themen<br />
konzentrieren und in Bonn mit den dort<br />
ansässigen internationalen Organisationen<br />
zusammenarbeiten. Dafür müssen natürlich<br />
auch unsere Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler die Regionalzentren nicht<br />
nur als Orte <strong>der</strong> Lehre, son<strong>der</strong>n auch als Orte<br />
des Transfers begreifen.<br />
In unserer Heimatregion sehe ich die<br />
FernUni übrigens gut verankert, in <strong>der</strong> Stadt<br />
Hagen und in Südwestfalen. Wir veranstalten<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Hochschule<br />
27
gemeinsam mit dem Stadttheater und dem<br />
Emil Schumacher-Museum den Politischen<br />
Salon und tauschen uns im Unternehmerforum<br />
mit <strong>der</strong> Wirtschaft aus.<br />
»Wichtig ist die<br />
Vernetzung <strong>der</strong> FernUni<br />
in internationalen<br />
Organisationen.«<br />
Worum geht es – neben diesen<br />
Kooperationen – noch beim Transfer?<br />
Ein mo<strong>der</strong>nes Transferverständnis macht für<br />
mich aus, dass <strong>der</strong> Transfer wechselseitig<br />
ist, also auch in die Universität hinein wirkt.<br />
Dazu möchte ich die Alumnae und Alumni<br />
als Wissens- und Kompetenztragende mit<br />
einbeziehen. Nahezu alle unsere Studierenden<br />
sind ja bereits berufstätig. Damit sind sie<br />
für uns potenzielle Trendscouts, die uns auf<br />
neue Themen aufmerksam machen können,<br />
die in den Unternehmen und <strong>der</strong> Berufswelt<br />
eine Rolle spielen. Außerdem verfügen viele<br />
von ihnen über wertvolles fachspezifisches<br />
Know-how. Die Herausfor<strong>der</strong>ung besteht darin,<br />
dieses praxisrelevante Wissen mit einem<br />
theoretischen, wissenschaftsorientierten<br />
Wissen zusammenzubringen und daraus zum<br />
Beispiel neue Weiterbildungs angebote zu<br />
entwickeln.<br />
Kommen wir zu Ihrem dritten Aufgabengebiet,<br />
<strong>der</strong> Internationalisierung. Unsere<br />
Fern-Studierenden haben ja oft keine<br />
Gelegenheit zu längeren Studienaufenthalten<br />
im Ausland. Was könnte ihnen die<br />
<strong>FernUniversität</strong> für alternative Möglichkeiten<br />
bieten?<br />
Was wir erreichen wollen, ist virtuelle Mobili<br />
tät o<strong>der</strong> in Anlehnung an das »Blended<br />
Learning« so etwas wie »Blended Mobility«.<br />
Das heißt: einzelne Module an unseren ausländischen<br />
Partnerhochschulen zu studieren –<br />
die ja ebenfalls Fernhochschulen sind – und<br />
dabei kurze Aufenthalte im Ausland von ein<br />
bis zwei Wochen Dauer zu absolvieren.<br />
Wo engagiert sich die FernUni – neben<br />
<strong>der</strong> Lehre – noch international?<br />
Wichtig ist die Vernetzung <strong>der</strong> FernUni in<br />
internationalen Organisationen. In <strong>der</strong><br />
European Association of Distance Teaching<br />
Universities (EADTU) beispielsweise geht es<br />
darum, auf EU-Ebene Einfluss auf die Politik<br />
zu nehmen, etwa wenn es um die Einführung<br />
von Zertifikaten unterhalb des Bachelors geht.<br />
Wir haben uns auch gemeinsam mit an<strong>der</strong>en<br />
Partnerinnen und Partnern <strong>der</strong> EADTU für<br />
das EU-Programm <strong>der</strong> »Europäischen Universitäten«<br />
beworben, das Frankreichs Präsident<br />
Macron initiiert hat. Wir arbeiten außerdem<br />
mit einzelnen von ihnen enger zusammen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Universität Jyväskylä in<br />
Finnland, <strong>der</strong> Universitat Oberta de Catalunya<br />
(UOC) in Barcelona und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen<br />
Open Universiteit, mit dem Ziel, gegenseitig<br />
voneinan<strong>der</strong> zu lernen. Denn als Fernuniversitäten<br />
haben wir län<strong>der</strong>übergreifend oft mehr<br />
Gemeinsamkeiten als beispielsweise mit den<br />
Präsenz universitäten in Deutschland.<br />
Prof. Uwe Elsholz<br />
28 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE<br />
Den Vorsprung verteidigen<br />
Die Welt ist digital. Wo man auch hinschaut, <strong>der</strong> technische Wandel ist im vollen Gange.<br />
»Die Frage ist nicht, ob man digitalisiert, son<strong>der</strong>n wie man sich dazu ins Verhältnis<br />
setzt«, sagt daher auch Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert. Die Antwort <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
auf diese Frage ist klar: Sie möchte die Digitalisierung aktiv gestalten und vorantreiben.<br />
Poten zielle Handlungsfel<strong>der</strong>, konkrete Ziele und Maßnahmen formuliert sie in ihrer<br />
neuen Digitalisierungsstrategie.<br />
»Die Konkurrenz schläft nicht«<br />
Rückenwind bekommt sie dabei von <strong>der</strong> NRW-<br />
Landesregierung. In <strong>der</strong> aktuellen Fassung<br />
des Hochschulgesetzes heißt es, die <strong>FernUniversität</strong><br />
solle sich im Bereich des Studiums, <strong>der</strong><br />
Lehre und <strong>der</strong> Weiterbildung zu einer online<br />
basierten Universität weiterentwickeln. »Wir<br />
Chief Digital Officer<br />
Für die Umsetzung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Digitalisierungsstrategie<br />
genannten Maßnahmen<br />
ist seit Ende <strong>2019</strong> Thomas<br />
Lennartz zuständig. Er ist <strong>der</strong> neue<br />
Chief Digital Officer. In <strong>der</strong> neu geschaffenen<br />
Position koordiniert er<br />
strategische Digitalisierungsprozesse<br />
<strong>der</strong> Hochschule, beför<strong>der</strong>t diese und<br />
berät das Rektorat rund ums Thema.<br />
möchten den Vorsprung verteidigen, den wir<br />
aktuell durch unsere langjährige Erfahrung in<br />
Hinblick auf die Didaktik und die Technik<br />
haben. Die Konkurrenz schläft nicht«, erklärt<br />
Rektorin Pellert. Die <strong>FernUniversität</strong> greift<br />
daher aktuelle Trends auf und bleibt am Puls<br />
<strong>der</strong> Zeit. Nur so kann sie ihre führende Rolle<br />
als Expertin für qualitativ hochwertige Fernlehre<br />
beibehalten.<br />
Ein wichtiger Aspekt innerhalb <strong>der</strong> Digitalisierungsstrategie<br />
ist demzufolge die Lehre.<br />
Hinzu kommen die Bereiche Forschung und<br />
Verwaltungsprozesse. »Es ist uns wichtig, das<br />
Thema ganzheitlich zu betrachten, damit wir<br />
ein gemeinsames Verständnis schaffen, auf<br />
dessen Grundlage wir die Entwicklungen <strong>der</strong><br />
nächsten Jahre anstoßen können. Dadurch<br />
entstehen zudem positive Wechselwirkungen<br />
zwischen den einzelnen Bereichen«,<br />
erläutert Dr. Annabell Bils aus <strong>der</strong> Stabsstelle<br />
Hochschulstrategie und strategische Kooperationen.<br />
Unter ihrer zentralen Steuerung<br />
und Abstimmungsarbeit innerhalb <strong>der</strong> Hochschule<br />
haben die Beteiligten die Strategie<br />
verfasst. »Das Strategiepapier beinhaltet das<br />
Wissen und die Erfahrung <strong>der</strong> ganzen Universität.<br />
Alle Bereiche konnten sich beteiligen<br />
und einbringen.«<br />
»Die Frage ist nicht, ob man<br />
digitalisiert, son<strong>der</strong>n wie man<br />
sich dazu ins Verhältnis setzt.«<br />
Prof. Ada Pellert<br />
Dr. Annabell Bils möchte<br />
das Thema Digitalisierung<br />
ganzheitlich betrachten.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Hochschule<br />
29
»Wir wollen diejenigen för<strong>der</strong>n,<br />
die jetzt schon digital arbeiten.<br />
Überall dort, wo es notwendig ist,<br />
werden wir personell verstärken,<br />
fortbilden und fachlich beraten.«<br />
Dr. Annabell Bils<br />
Stabsstelle Datenschutz und IT-Sicherheit<br />
Dank <strong>der</strong> neu gegründeten Stabsstelle behält die Fern<br />
Universität bei allen Neuerungen die Themen Datenschutz<br />
und Datensicherheit fest im Blick. Krassen Deltchev<br />
ist für den Bereich IT-Sicherheit zuständig, Oliver<br />
Hinte ist neuer behördlicher Datenschutz beauftragter.<br />
Mit <strong>der</strong> Verknüpfung <strong>der</strong> beiden Themen gehört die<br />
<strong>FernUniversität</strong> zu den Vorreiterinnen unter den deutschen<br />
Hochschulen.<br />
Potenzial <strong>der</strong> Digitalisierung nutzen<br />
Durch eine optimierte digitale Infrastruktur<br />
soll sich über die gesamte Hochschule<br />
hinweg das Potenzial <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
entfalten können. In <strong>der</strong> Lehre soll sich die<br />
Qualität noch weiter verbessern. Digitale<br />
Inhalte und innovative Ansätze werden vorhandene<br />
Lehrmaterialien ergänzen. Zudem<br />
sollen Studierende zukünftig in allen Phasen<br />
des Studiums digitale Unterstützung finden,<br />
ob bei <strong>der</strong> Einschreibung, Modulbelegungen,<br />
<strong>der</strong> Studienberatung o<strong>der</strong> bei Prüfungsanmeldungen.<br />
In <strong>der</strong> Forschung ist es das Ziel,<br />
die Produktivität weiter zu erhöhen und neue<br />
Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit zu för<strong>der</strong>n. Beispielsweise<br />
sollen Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler innovative und datenintensive<br />
Forschungsideen besser umsetzen können.<br />
Bei allen Ansätzen ist es zudem wichtig,<br />
die Kapazitäten und Fähigkeiten des eigenen<br />
Personals mitzudenken. Passende Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
sind für Annabell Bils<br />
daher ein wichtiger Schlüssel: »Wir wollen<br />
diejenigen för<strong>der</strong>n, die jetzt schon digital<br />
arbeiten. Überall dort, wo es notwendig ist,<br />
werden wir personell verstärken, fortbilden<br />
und fachlich beraten.«<br />
30 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Ich habe immer ein<br />
Buch, Lernkarten o<strong>der</strong><br />
ein Skript in <strong>der</strong> Tasche.«<br />
Christin Wetzel<br />
aus Werschen ∙ Bachelor und Master Wirtschaftswissen schaft ∙<br />
Studium Bachelor of Laws ∙ Kaufmännische Leiterin (CFO) ∙<br />
Mentorin an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
»Ohne die <strong>FernUniversität</strong> wäre ich heute nicht in meiner beruflichen<br />
Position. Deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass die FernUni<br />
mir und vielen an<strong>der</strong>en ermöglicht, als beruflich Qualifizierte zu<br />
studieren. Mit dem WiWi-Studium konnte ich fachlich an meine<br />
Ausbildung zur Industriekauffrau anknüpfen und parallel zu meinem<br />
Vollzeitjob studieren. Wie man das schafft? Ich habe nach und nach<br />
gelernt, Prioritäten zu setzen. Wir Fernstudierenden trainieren,<br />
in je<strong>der</strong> Lebenslage zu lernen. Ich habe immer ein Buch, Lernkarten<br />
o<strong>der</strong> ein Skript in <strong>der</strong> Tasche. Der FernUni bin ich immer noch verbunden<br />
– auch als Mentorin. Ich gebe Kurse in den Regionalzentren<br />
Leipzig und Nürnberg.«<br />
Bildungsweg<br />
403 km<br />
MEHR ERFAHREN<br />
fernuni.de/christin-wetzel<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Hochschule
Lehre und<br />
Studium<br />
32 Lehre und Studium<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Studieren im WM- und<br />
Olympiajahr<br />
Was haben Weitspringerin Malaika Mihambo, Fußballerin Kathrin Hendrich und Beachvolleyballer<br />
Clemens Wickler gemeinsam? Die Leidenschaft für ihren Sport steht für<br />
sie an erster Stelle. Parallel dazu studieren sie an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen. Damit<br />
haben sie einen Plan B für die Zeit nach ihrer aktiven Sportkarriere in <strong>der</strong> Tasche.<br />
Im Sand zu Gold<br />
Nach dem ersten Sprung auf Platz sieben, den<br />
zweiten Versuch sprichwörtlich in den Sand<br />
gesetzt. Dann <strong>der</strong> dritte Sprung, bei dem es<br />
um alles – die weitere Finalteilnahme beim<br />
Frauenweitsprung <strong>der</strong> Leichtathletik WM –<br />
ging: 7,30 Meter. Mit <strong>der</strong> Goldmedaille in<br />
Doha krönte Malaika Mihambo ihre Erfolgsserie<br />
<strong>2019</strong> in beeindrucken<strong>der</strong> Weise und<br />
schraubte mit drei Weltjahresbestleistungen<br />
»Ich stelle mir Wochenziele und<br />
versuche, diese zu erreichen.«<br />
Malaika Mihambo<br />
<strong>der</strong>en Zahl von fünf auf acht. Seit einem Jahr<br />
studiert sie nach einem politikwissenschaftlichen<br />
Präsenzstudium im weiterbildenden<br />
Masterstudiengang »Interdisziplinäres Fernstudium<br />
Umweltwissenschaften – infernum«<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> und des Fraunhofer<br />
Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />
UMSICHT in Oberhausen.<br />
An den Umweltwissenschaften reizt<br />
Malaika Mihambo »die Verknüpfung von<br />
Natur- und Geisteswissenschaften, denn<br />
Probleme müssen immer im Gesamtkontext<br />
betrachtet werden, um nachhaltige Lösungen<br />
zu finden«. Nur so können für sie Umwelt,<br />
Gesellschaft und Wirtschaft im Einklang<br />
vereint werden. Die Zusammenarbeit <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> mit dem Fraunhofer Institut<br />
»bietet interessante Einsichten und erhöht<br />
den Bezug von Theorie und Praxis«.<br />
Studienzeiten optimal gestalten<br />
Wie bringt Malaika Mihambo Studium und<br />
Hochleistungssport unter einen Hut? »Das<br />
frage ich mich auch manchmal. Letztendlich<br />
ist es aber immer eine Frage <strong>der</strong> Priorisierung:<br />
Ich stelle mir Wochenziele und versuche,<br />
diese zu erreichen.« Auf Reisen ist <strong>der</strong> Laptop<br />
meist dabei und so kann Malaika Mihambo,<br />
die 1994 in Heidelberg geboren wurde,<br />
überall lernen.<br />
Für den FC Bayern München<br />
erfolgreich am Ball: Kathrin Hendrich<br />
studiert neben dem Profisport.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Lehre und Studium<br />
33
Das Thema Weiterbildung steht auch für<br />
Beachvolleyballer Clemens Wickler (24) hoch<br />
im Kurs. Mit dem Gewinn <strong>der</strong> Silbermedaille<br />
bei <strong>der</strong> Weltmeisterschaft in Hamburg wurde<br />
das Duo Julius Thole / Clemens Wickler im<br />
Sommer <strong>2019</strong> endgültig zum Star. Aktuell<br />
ist alles auf Olympia 2020 in Tokio ausgerichtet.<br />
»Beachvolleyball steht an erster Stelle,<br />
das ist ja mein Beruf«, erzählt Wickler. »Aber<br />
ich bin auch im Studium ehrgeizig und<br />
möchte meine Klausuren so gut wie möglich<br />
schreiben.« Der Student <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaft<br />
trainiert und lebt in Hamburg.<br />
»Wenn es mein Zeitplan zulässt, nutze<br />
ich die Angebote im Regionalzentrum vor<br />
Ort, zum Beispiel in Statistik«, sagt er.<br />
Geplatzt ist <strong>der</strong> Traum von Olympia für<br />
Fußballerin Kathrin Hendrich nach dem<br />
frühen WM-Aus im Sommer. Mit <strong>der</strong> Europameisterschaft<br />
2021 in England und ihrem<br />
Klub, dem FC Bayern München, steckt sich<br />
die Verteidigerin neue Ziele. Zweigleisig zu<br />
fahren, das stand für die 28-Jährige von Anfang<br />
an fest. Die Olympia-Siegerin von Rio<br />
weiß, wie schnell die Sportkarriere vorbei sein<br />
kann. Zu Beginn ihrer Profikarriere kämpfte<br />
sie sich nach einem Kreuzbandriss zurück.<br />
»Die FernUni ist optimal, um mich auf das<br />
Leben nach dem Sport vorzubereiten«,<br />
sagt die Studentin <strong>der</strong> Bildungswissenschaft.<br />
»Außerdem ist es ein guter Ausgleich, neben<br />
dem Fußball etwas für den Kopf zu machen.«<br />
Lernen im Trainingslager, im Mannschaftsbus<br />
o<strong>der</strong> in Verletzungspausen: Das flexible<br />
Studiensystem <strong>der</strong> FernUni kommt Sportprofis<br />
entgegen. Sie können lernen, wann und<br />
wo es ihnen passt. Seit acht Jahren kooperiert<br />
die <strong>FernUniversität</strong> mit allen 17 Olympia<br />
Stützpunkten und um die 40 Athletinnen und<br />
Athleten verschiedenster Sportarten sind im<br />
Zuge dieser Partnerschaft in unterschiedliche<br />
Studiengänge eingeschrieben. »Eine größtmögliche<br />
Flexibilität wird in allen Sportarten<br />
immer wichtiger, da Trainingsumfänge und<br />
-häufigkeit zunehmen«, fasst Laufbahnberater<br />
Horst Schlüter vom Olympia-Stützpunkt<br />
NRW / Rheinland zusammen. Ein gutes<br />
Zeitmanage ment und Zielstrebigkeit<br />
seien daher Voraussetzungen für ein<br />
Fernstudium. »Das bringen Sportlerinnen<br />
und Sportler oft mit, weil sie frühzeitig<br />
damit konfrontiert werden.«<br />
Mihambo, Wickler, Hendrich und Co sind<br />
eben nicht nur in <strong>der</strong> Weitsprunggrube, auf<br />
dem Rasen- und Sandplatz Profis, son<strong>der</strong>n<br />
auch als Studierende.<br />
Beachvolleyballer Clemens<br />
Wickler lässt sein<br />
Fernstudium auch im<br />
Olympiajahr nicht ruhen.<br />
34 Lehre und Studium <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Innovative Lehre<br />
Im digitalen Zeitalter spielen innovative Lehrformate bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />
Hochschulen eine wichtige Rolle. Sie helfen, die Lehre orts- und zeitunabhängiger zu<br />
gestalten und individuelle Lernvoraussetzungen besser zu berücksichtigen. So sehen<br />
es auch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
und <strong>der</strong> Stifterverband für die deutsche Wissenschaft. Daher vergeben sie bis<br />
zum Jahr 2021 jährlich »Fellowships für Innovationen in <strong>der</strong> digitalen Hochschullehre«<br />
in einem Gesamtwert von zehn Millionen Euro. Zu den bisher Geför<strong>der</strong>ten gehören<br />
auch drei Wissenschaftlerinnen <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>, die für ihre Projekte jeweils bis zu<br />
50.000 Euro erhalten haben.<br />
»Der methodisch fundierte Umgang mit<br />
Quellenmaterial und <strong>der</strong> kritische Austausch<br />
darüber gehören zu den grundlegenden<br />
Fähigkeiten einer Historikerin und eines Historikers.«<br />
Dr. Julia Breittruck<br />
DR. JULIA BREITTRUCK<br />
Digitale Kartographie in <strong>der</strong><br />
Geschichtswissenschaft<br />
Statt in Archiven mit äußerst sensiblem<br />
Kartenmaterial umzugehen, arbeiten Studierende<br />
im Fach Geschichte direkt am Rechner<br />
mit historischem Material. Dazu haben Dr.<br />
Julia Breittruck, Prof. Dr. Felicitas Schmie<strong>der</strong><br />
und die Lehrbeauftragte Gerda Brunnlechner<br />
am Historischen Institut gemeinsam einen<br />
Hybridkurs aufgesetzt: »Die Geschichte<br />
<strong>der</strong> Kartographie forschend erlernen – ein<br />
Studienbrief mit virtueller Forschungsumgebung«.<br />
»Der methodisch fundierte Umgang mit<br />
Quellenmaterial und <strong>der</strong> kritische Austausch<br />
darüber gehören zu den grundlegenden<br />
Fähigkeiten einer Historikerin und eines Historikers«,<br />
sagt Breittruck. Auf einer virtuellen<br />
Plattform können die digitalisierten Karten<br />
verglichen, kommentiert o<strong>der</strong> mit zusätzlichem<br />
Material angereichert werden. Indem<br />
sich Studierende damit auseinan<strong>der</strong>setzen,<br />
entwickeln sie neue Fragestellungen – und<br />
gehen die ersten Schritte zum forschenden<br />
Lernen.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Lehre und Studium<br />
35
»Die Studierenden sollen erst einmal Spaß<br />
am parallelen Programmieren an Hochleistungsrechnern<br />
entwickeln können, ohne vorher<br />
alle Hintergründe verstehen zu müssen.«<br />
JANA VIOLA FRINGS<br />
Jun.-Prof. Lena Oden<br />
Lehrvideoportal für Erziehungsund<br />
Bildungswissenschaft<br />
»Beson<strong>der</strong>heit ist dabei<br />
das Zusammenspiel von Videos<br />
und einschlägigen Texten.«<br />
Jana Viola Frings<br />
ZUM LEHRVIDEOPORTAL<br />
fernuni.de/lehrvideoportal<br />
Was ist Beratungsforschung? Mit welchem<br />
Text informiere ich mich am besten über<br />
Gen<strong>der</strong>forschung? Und mit welchen Methoden<br />
arbeitet die Demokratieforschung? Im<br />
neuen Lehrvideoportal für Erziehungs- und<br />
Bildungswissenschaft erklären Professorinnen<br />
und Professoren unterschiedlicher Universitäten<br />
zentrale Begriffe und Fragen ihres Fachs.<br />
»Beson<strong>der</strong>heit ist dabei das Zusammenspiel<br />
von Videos und einschlägigen Texten«, erklärt<br />
Jana Viola Frings. Die Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin baut das Portal mit Prof. Dr.<br />
Julia Schütz (Lehrgebiet Empirische Bildungsforschung)<br />
und dem Zentrum für Medien<br />
und IT (ZMI) auf. Die ersten 18 Videos stehen<br />
bereits auf <strong>der</strong> Homepage des Zentrums für<br />
pädagogische Berufsgruppen- und Organisationsforschung<br />
(ZeBO Hagen) bereit.<br />
Und das ist erst <strong>der</strong> Anfang. Das Projekt geht<br />
2020 in die Verlängerung. Es wird im Zuge<br />
des dritten Calls »Studieneingangsphase« im<br />
internen För<strong>der</strong>programm Innovative Lehre<br />
(FILeh) geför<strong>der</strong>t.<br />
JUN.-PROF. LENA ODEN<br />
Einfacherer Zugang zu<br />
Hochleistungsrechnern<br />
Jun.-Prof. Dr. Lena Oden hat gemeinsam mit Dr. Christian Terboven von <strong>der</strong><br />
RWTH Aachen ein Tandem-Fellowship erhalten. Das Team möchte Informatik-Studierenden<br />
den Zugang zu Supercomputern <strong>der</strong> RWTH ermöglichen.<br />
»Die Studierenden sollen erst einmal Spaß am parallelen Programmieren an<br />
Hochleistungsrechnern entwickeln können, ohne vorher alle Hintergründe<br />
verstehen zu müssen. Der bisherige Zugang ist für viele Leute eher abschreckend«,<br />
beschreibt die Hagener Informatikerin die Idee. Sie und ihr Kollege<br />
wollen die Umgebung »Jupyter Notebook« für interaktives Programmieren<br />
im Browser nutzen. Die Oberfläche soll grafisch unterstützt und bunter<br />
werden und den Studierenden paralleles Arbeiten an unterschiedlichen Orten<br />
ermöglichen.<br />
Wenn alles nach Plan verläuft, werden im Wintersemester 2020 / 21 Studierende<br />
aus dem Bachelor- und Masterstudiengang Informatik <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in einem ersten Testsystem auf die Supercomputer in Aachen zugreifen<br />
können.<br />
36 Lehre und Studium <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
ERSTE JURISTISCHE PRÜFUNG<br />
Per Fernstudium zur Richterin<br />
Wer in den klassischen juristischen Berufen<br />
im Richteramt o<strong>der</strong> als Anwältin o<strong>der</strong> Anwalt<br />
arbeiten möchte, muss entsprechende<br />
Prüfungen absolvieren: die Erste Juristische<br />
Staatsprüfung (EJP), die aus einem staatlichen<br />
und einem universitären Teil besteht,<br />
und den anschließenden Vorbereitungsdienst<br />
mit zweiter staatlicher Prüfung. Im<br />
April <strong>2019</strong> konnte sich Dzenefa Celikovic<br />
über ihre bestandene EJP freuen. Sie ist<br />
die erste Absolventin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen, die die gesamte Erste Juristische<br />
Prüfung abgelegt hat.<br />
Hagener Erfolgsmodell<br />
Seit dem Wintersemester 2016/17 bietet die<br />
<strong>FernUniversität</strong> den EJP-Studiengang an. Er<br />
kam sofort gut an, denn er hebt sich gleich<br />
in zweifacher Hinsicht von an<strong>der</strong>en juristischen<br />
Studiengängen ab: Zum einen bietet er<br />
deutschlandweit die einzige Möglichkeit, per<br />
Fernstudium zur Ersten Juristischen Prüfung<br />
zu gelangen, und zum an<strong>der</strong>en ist er <strong>der</strong> einzige<br />
EJP-Studiengang, <strong>der</strong> eng mit dem Bachelor<br />
of Laws verzahnt ist. In Hagen erwerben<br />
Absolventinnen und Absolventen auf dem<br />
Weg zur Ersten Juristischen Prüfung mit dem<br />
Bachelor of Laws einen zweiten akademischen<br />
Abschluss und sind inhaltlich breiter aufgestellt,<br />
da ihnen zugleich wirtschaftsrechtliche<br />
Kenntnisse vermittelt werden.<br />
»Richterin war schon als Kind<br />
mein Berufswunsch.«<br />
Dzenefa Celikovic<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Lehre und Studium<br />
37
»Mittlerweile haben<br />
insgesamt 17 Studierende<br />
den universitären Teil<br />
<strong>der</strong> Ersten Juristischen<br />
Prüfung bestanden.«<br />
Nils Szuka<br />
Für dieses Erfolgsmodell haben sich mittlerweile<br />
über 2.110 Studierende entschieden.<br />
Zu den ersten gehörte Dzenefa Celikovic.<br />
Sie hatte 2016 bereits den Bachelorstudiengang<br />
neben ihrem Job als Rechtspflegerin<br />
erfolgreich abgeschlossen. »Danach wollte<br />
ich auf jeden Fall die EJP machen, weil sich<br />
die Berufsfel<strong>der</strong> dadurch erweitern. Richterin<br />
war schon als Kind mein Berufswunsch.«<br />
»Ich war durch mein FernUni-<br />
Studium gut vorbereitet.«<br />
Dzenefa Celikovic<br />
Gute Vorbereitung auf<br />
staatliche Prüfungen<br />
Für diesen Wunsch reduzierte sie ihre Arbeitszeit<br />
auf 60 Prozent. So war sie bereits im<br />
Sommer 2017 mit dem universitären Teil<br />
fertig. Danach entschied sie sich für ein kommerzielles<br />
Repetitorium. »Dort habe ich sehr<br />
guten Anschluss gefunden. Ich war durch<br />
mein FernUni-Studium gut vorbereitet.«<br />
Der schriftliche Teil <strong>der</strong> staatlichen Prüfungen<br />
lief dann im November 2018, im April<br />
<strong>2019</strong> folgte <strong>der</strong> mündliche. Die Monate<br />
zwischen den Prüfungen nutze sie, um ihren<br />
Master of Laws an <strong>der</strong> FernUni weiter voranzutreiben.<br />
»Das hat mir Ruhe gegeben. Falls<br />
es aus irgendwelchen Gründen bei den Prüfungen<br />
nicht geklappt hätte, hätte ich immer<br />
noch den Master gehabt.« Beruhigend wirkte<br />
zudem, dass sie einen Freiversuch hatte.<br />
Gebraucht hat sie diesen nicht, denn herausgekommen<br />
ist ein Prädikatsexamen. Mit<br />
diesem hat sich Dzenefa Celikovic für ein<br />
Referendariat beim Oberlandesgericht Köln<br />
angemeldet und ist damit auf dem besten<br />
Weg, die erste FernUni-Absolventin zu<br />
werden, die die »Befähigung zum Richteramt«<br />
erlangt. Weitere Absolventinnen und<br />
Absolventen werden ihr schon bald folgen.<br />
»Mittlerweile haben insgesamt 17 Studierende<br />
den universitären Teil <strong>der</strong> Ersten<br />
Juristischen Prüfung bestanden«, freut sich<br />
Nils Szuka, Leiter des Zentralbereichs <strong>der</strong><br />
Rechtswissenschaftlichen Fakultät.<br />
38 Lehre und Studium <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Bandbreite guter Lehre<br />
Auch in diesem Jahr hat die <strong>FernUniversität</strong> in Hagen Lehrende für ihre gute Lehre<br />
ausgezeichnet. Die Preise, die von <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
unterstützt werden, wurden beim Dies Academicus überreicht. Dabei spielten die<br />
Studierenden eine wesentliche Rolle: von Vorschlägen bis zur endgültigen Auswahl.<br />
Die Wahl war im Bachelor auf das Modul<br />
»Grundlagen <strong>der</strong> Theoretischen Informatik«<br />
(Prof. Dr. André Schulz) aus <strong>der</strong> Fakultät<br />
Mathematik und Informatik gefallen. Für<br />
das Master-Modul wählte die Kommission<br />
»Diagnostik und individuelles Verhalten in<br />
Organisationen« (Prof. Dr. Jan Dettmers) aus<br />
<strong>der</strong> Fakultät für Psychologie aus. In beiden<br />
Fällen waren jeweils die sehr positiv hervorgehobene<br />
Betreuung sowie <strong>der</strong> Einsatz<br />
unterschied licher Lehrmittel ausschlaggebend.<br />
Wesentlich betreut werden die Module<br />
durch Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:<br />
Dr. Lena Schlipf im Bachelor Informatik und<br />
Sabine Weidenfeller im Master Psychologie.<br />
»Der Kurs setzt Maßstäbe<br />
innerhalb <strong>der</strong> Fakultät.«<br />
Fachschaftsrat Mathematik und Informatik<br />
Theoretische Informatik<br />
In <strong>der</strong> Begründung hoben Studierende hervor,<br />
dass Didaktik und Lehrmethodik hervorragend<br />
seien sowie die Prüfungen fair. Der<br />
Fachschaftsrat Mathematik und Informatik<br />
kam zu dem Schluss: »Der Kurs setzt<br />
Maßstäbe innerhalb <strong>der</strong> Fakultät.« Die Art,<br />
Aufgaben zu lösen, sowie die Hilfestellungen<br />
und Erklärungen halfen ungemein bei einer<br />
Klausurvorbereitung und schufen einen Weg<br />
für den erfolgreichen Abschluss. »Es ist<br />
quasi Stoff, den ich nicht so schnell vergessen<br />
werde«, merkte ein Student an.<br />
»Die Inhalte im Kurs sind in erster Linie<br />
formaler und abstrakter Natur. Der Zugang<br />
ist aus diesem Grund für die Studierenden<br />
nicht immer ganz einfach«, hob André Schulz<br />
hervor. Deshalb werden den Teilnehmenden<br />
möglichst viele unterschiedliche Zugänge<br />
zu den Inhalten angeboten. Das Lehrgebiet<br />
reichert den klassischen Lehrtext durch Videos<br />
und interaktive Visualisierungen an. Einsendeaufgaben,<br />
Foren und Studien tage komplettieren<br />
das Angebot.<br />
Diagnostik und<br />
individuelles Verhalten<br />
Mit dem Urteil »absolute Best-Practice<br />
Vorzeigebetreuung« adelten Studierende<br />
das Modul »Diagnostik und individuelles<br />
Verhalten in Organisationen« im Master<br />
Psychologie, das durch Sabine Weidenfeller<br />
im Lehrgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
betreut wird. Vorbildlich seien<br />
auch »die große Transparenz« und die Anreize,<br />
die <strong>der</strong> Kurs setze, die Lernplattform<br />
Moodle zu nutzen – etwa für Diskussionen<br />
und den Austausch mit Lehrenden.<br />
Freuen sich über gute Lehre an <strong>der</strong> FernUni: (v. li.) Prorektor Prof. Sebastian<br />
Kubis, Rektorin Prof. Ada Pellert, Prof. André Schulz, Dr. Lena Schlipf,<br />
Prof. Jan Dettmers und Frank Walter von <strong>der</strong> Freundesgesellschaft.<br />
»An<strong>der</strong>s als in vielen an<strong>der</strong>en Modulen<br />
gibt es keine klassischen Studienbriefe o<strong>der</strong><br />
Einsendeaufgaben, es ist als Lektürekurs<br />
konzipiert«, erläutert Sabine Weidenfeller,<br />
die das Modul weitestgehend eigenständig<br />
betreut hat. Leseleitende Fragen, ein Wiki,<br />
Diskussionsforen und ein Quiz flankieren den<br />
Kurs und helfen bei <strong>der</strong> Klausurvorbereitung.<br />
»Außerdem haben wir weitere optionale<br />
Lernangebote eingerichtet, die das Lernen<br />
und den Praxistransfer unterstützen sollen.<br />
So können sich alle individuell ihr Lernwerkzeug<br />
zusammenstellen.«<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Lehre und Studium<br />
39
NEUE STABSSTELLE INKLUSION<br />
Auf dem Weg zur inklusiven<br />
<strong>FernUniversität</strong><br />
»Es geht zum Beispiel um Barrierefreiheit<br />
von Studienmaterial und von Gebäuden,<br />
um Beratung und Qualifizierung<br />
von Lehrenden, um Nachteilsausgleich<br />
und Prüfungsformen.«<br />
Jana Mattert<br />
Sie treiben das Thema an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
voran. In <strong>der</strong> neuen Stabsstelle Inklusion<br />
koordiniert Jana Mattert die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Maßnahmen aus dem Inklusionskonzept.<br />
Claudia Imhoff aus <strong>der</strong> Studienberatung<br />
steht ihr als Beauftragte für Studierende mit<br />
Behin<strong>der</strong>ung und/o<strong>der</strong> chronischer Erkrankung<br />
zur Seite.<br />
»Fernstudium ohne Barrieren«: Unter<br />
diesem Titel bündelt das Inklusionskonzept<br />
sechs Handlungsfel<strong>der</strong> mit 25 Maßnahmen,<br />
die bis 2022 umgesetzt werden. »Es geht<br />
zum Beispiel um Barrierefreiheit von Studienmaterial<br />
und von Gebäuden, um Beratung<br />
und Qualifizierung von Lehrenden, um Nachteilsausgleich<br />
und Prüfungsformen«, erklärt<br />
Jana Mattert. »Wir beginnen nicht bei Null.«<br />
Im Zuge des Diversitäts-Audits hatten unterschiedliche<br />
Akteurinnen und Akteure zwei<br />
Jahre lang intensiv vorgearbeitet. »Mit Einrichtung<br />
<strong>der</strong> Stabsstelle Inklusion gehen wir<br />
die Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen systematisch<br />
an«, sagt Claudia Imhoff.<br />
Sichtbarkeit und Sensibilisierung für das<br />
Thema Inklusion bilden einen Schwerpunkt.<br />
Dafür sorgten in <strong>2019</strong> Fortbildungen zu<br />
inklusiver Lehre und <strong>der</strong> Global Accessibility<br />
Day mit Expertinnen und Experten digitaler<br />
Barrierefreiheit. Eine Wan<strong>der</strong>aus stellung zum<br />
Persönlichen Budget und eine Twitter Aktion<br />
anlässlich <strong>der</strong> zehnjährigen Ratifizierung<br />
<strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention sorgten<br />
zusätzlich für Aufmerksamkeit.<br />
Einen großen Schritt voran ging es bei<br />
<strong>der</strong> Barrierefreiheit auf dem Campus. Das<br />
Philipp-Reis-Gebäude wurde zum Mustergebäude<br />
nach dem Zwei-Sinne Prinzip ausgebaut.<br />
Mindestens zwei <strong>der</strong> drei Sinne »Hören,<br />
Sehen und Tasten« werden über Orientierungs-<br />
und Leitsysteme ange sprochen, etwa<br />
über Farbkontraste am Gelän<strong>der</strong> und an<br />
den Türen und akus tische Ansagen in den<br />
Aufzügen.<br />
Im Jahr 2020 geht es weiter mit einem<br />
Hilfsmittelfonds zur Umsetzung einer Lehre<br />
ohne Barrieren. Dieser soll in schwierigeren<br />
Einzelfällen individuelle Unterstützung ermöglichen,<br />
zum Beispiel für Hörgeschädigte<br />
in Studium und Prüfungen.<br />
MEHR ERFAHREN<br />
fernuni.de/diversitaet<br />
Sie treiben das Thema Inklusion<br />
gemeinsam voran: Jana Mattert<br />
(li.) und Claudia Imhoff.<br />
40 Lehre und Studium <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Studieren kann<br />
ich grundsätzlich von<br />
jedem Ort aus.«<br />
Lena Melzig<br />
aus Bremen ∙ Bachelor Mathematik ∙ Pilotin bei Lufthansa<br />
»Das Studium an <strong>der</strong> FernUni passt sich meinem Arbeitsrhythmus<br />
als Lufthansa-Pilotin problemlos an. Der Dienstplan wird jeden Monat<br />
neu festgelegt. Alles, was regelmäßig sein muss, funktioniert deshalb<br />
für mich nicht. Wöchentliche Vorlesungen wären nicht möglich,<br />
selbst <strong>der</strong> zweiwöchige Bearbeitungszeitraum <strong>der</strong> Skripte ist<br />
in einigen Monaten schon eine Herausfor<strong>der</strong>ung. Aber ohne diese<br />
Struktur würde mir wahrscheinlich die Selbstdisziplin fehlen. Studieren<br />
kann ich grundsätzlich von jedem Ort aus. Im Zweifel liegen die<br />
Studienmaterialien elektronisch vor, auch wenn ich am besten mit<br />
den gedruckten Skripten lernen kann. Mathematik ist übrigens mein<br />
Back-up, falls ich mal nicht mehr als Pilotin arbeiten kann.«<br />
Bildungsweg<br />
246 km<br />
MEHR ERFAHREN<br />
fernuni.de/lena-melzig<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Lehre und Studium<br />
41
Transfer und<br />
Netzwerke<br />
42<br />
Transfer und Netzwerke<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Beschäftigte gewinnen und<br />
halten – durch Weiterbildung<br />
Südwestfalen ist nicht nur eine beliebte<br />
Ur laubslandschaft, son<strong>der</strong>n auch eine<br />
traditionsreiche und überaus leistungsfähige<br />
Industrieregion. Die vorwiegend mittelständischen<br />
Unternehmen hier kennen sich,<br />
haben oft ähnliche Probleme. Ein beson<strong>der</strong>s<br />
»Weiterbildung ist eine hervorragende<br />
Möglichkeit, um Beschäftigte für<br />
anspruchsvolle Herausfor<strong>der</strong>ungen zu<br />
qualifizieren und ihnen gleichzeitig<br />
attraktive Perspektiven zu erschließen.«<br />
Dr. Hans-Toni Junius<br />
gravierendes ist es angesichts des demografischen<br />
Wandels auch für sie, qualifizierte<br />
Beschäftigte zu gewinnen und zu halten.<br />
Dabei spielt das Thema Weiterbildung eine<br />
immer größere Rolle. Damit kommt zunehmend<br />
die <strong>FernUniversität</strong> in Hagen ins Spiel.<br />
Zusammen mit Unternehmen <strong>der</strong> Region hat<br />
sie ein wissenschaftliches Qualifizierungsprogramm<br />
für Nachwuchsführungskräfte<br />
entwickelt und gestartet. Und eigens für<br />
diese regionalen und zukünftig bundesweiten<br />
Aktivitäten eine GmbH gegründet.<br />
»Die Qualität <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter ist entscheidend für den Unternehmenserfolg«,<br />
betont Dr.-Ing. Hans Toni<br />
Junius stellvertretend für viele Firmen.<br />
»Weiterbildung ist eine hervorragende<br />
Möglichkeit, um Beschäftigte für anspruchsvolle<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen zu qualifizieren<br />
und ihnen gleichzeitig attraktive Perspektiven<br />
zu erschließen. Daher hat die regionale<br />
Wirtschaft großes Interesse daran, den bei<br />
uns tätigen Menschen erstklassige Weiterbildungsangebote<br />
machen zu können, um<br />
sie hier zu halten. Staaten wie China haben<br />
längst verstanden, dass Bildung <strong>der</strong> Schlüssel<br />
zum Erfolg ist.« Dr. Junius ist Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung und Gesellschafter<br />
des Hagener Bandstahl-Technologieführers<br />
C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG. Bei <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Suche mit an<strong>der</strong>en südwestfälischen<br />
Unternehmen nach einer Bildungspartnerin<br />
rückte die <strong>FernUniversität</strong> immer<br />
mehr ins Blickfeld. Bei ihr stieß Dr. Junius<br />
mit seiner Initiative für das gemeinsame<br />
Entwickeln von Weiterbildungsangeboten<br />
in einer »Hagener Management-Akademie«<br />
auf großes Interesse.<br />
Dr.-Ing. Hans-Toni Junius<br />
(C.D. Wälzholz) suchte<br />
gemeinsam mit weiteren<br />
südwestfälischen<br />
Unternehmen nach<br />
Qualifizierungsmöglich keiten<br />
für ihre Beschäftigten.<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
wurden sie fündig.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Transfer und Netzwerke<br />
43
»Unsere Stärke liegt in <strong>der</strong><br />
berufsbegleitenden Weiterbildung.<br />
Wir sehen uns als potenzielle<br />
Partnerin <strong>der</strong> Unternehmen bei <strong>der</strong><br />
Personalentwicklung.«<br />
Prof. Ada Pellert<br />
Führende Expertin für<br />
Lebenslanges Lernen<br />
»Die <strong>FernUniversität</strong> gilt als die führende<br />
Expertin für Lebenslanges Lernen«, betont ihre<br />
Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert. »Unsere Stärke<br />
liegt in <strong>der</strong> berufsbegleitenden Weiter bildung.<br />
Wir sehen uns als potenzielle Partnerin <strong>der</strong><br />
Unternehmen bei <strong>der</strong> Personalentwicklung.«<br />
Es gibt aber noch einen weiteren Grund<br />
für die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Wirtschaft:<br />
»Zwar haben wir als die deutsche Universität<br />
mit den meisten Studierenden auch einen<br />
nationalen Auftrag, aber wir fühlen uns natürlich<br />
unserem regionalen Umfeld sehr eng<br />
verbunden«, erläutert Prof. Pellert.<br />
Die neugegründete »<strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
– Institut für wissenschaftliche Weiterbildung<br />
GmbH« (FeUW) ist eine hun<strong>der</strong>tprozentige<br />
Tochterfirma <strong>der</strong> Hochschule. Sie soll<br />
Konzepte vor allem für berufsvorbereitende<br />
und -begleitende Weiterbildungsprogramme<br />
auf wissenschaftlichem Niveau entwickeln,<br />
organisieren und durchführen, mit denen<br />
die Teilnehmenden auf einen Beruf o<strong>der</strong><br />
eine Prüfung an <strong>der</strong> Hochschule vorbereitet<br />
werden. »Für ein solches Vorhaben bietet<br />
»Führung übernehmen. Das<br />
Personalentwicklungsprogramm<br />
für den Führungsnachwuchs«<br />
startete mit 15 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern in seinen<br />
ersten Durchgang.<br />
die Rechtsform einer GmbH den passenden<br />
kaufmännischen und rechtlichen Rahmen«,<br />
erläutert FeUW-Geschäftsführerin Constanze<br />
Schick. »So können wir zum Beispiel vieles<br />
sehr viel schneller und flexibler realisieren. Zudem<br />
wollen wir als Plattform zukünftig allen<br />
Interessierten Weiterbildungsangebote <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> präsentieren – unsere eigenen<br />
Programme wie auch die von FernUni-Instituten<br />
und -Lehrgebieten.<br />
Erstes Programm läuft<br />
Das erste, einjährige Weiterbildungsprogramm<br />
»Führung übernehmen. Das Personalentwicklungsprogramm<br />
für den Führungsnachwuchs«<br />
ist bereits gestartet. Entwickelt wurde es<br />
kooperativ mit <strong>der</strong> regionalen Wirtschaft.<br />
»Unser Angebot befasst sich mit Transformation<br />
und Führung, einem Megathema für<br />
viele Unternehmen«, betont Prof. Dr. Jürgen<br />
Weibler. Der Inhaber des Hagener Lehrstuhls<br />
für Betriebswirtschaftslehre, insbeson<strong>der</strong>e<br />
Personalführung und Organisation ist wissenschaftlicher<br />
Leiter des Programms, mit dem<br />
das Führungsvermögen <strong>der</strong> 15 Teilnehmenden<br />
auf <strong>der</strong> Basis bereits vorhandenen Wissens<br />
verbessert werden soll.<br />
Die Teilnehmenden haben zum Teil<br />
ähnliche Berufs- und Bildungsbiografien und<br />
den Willen zum Erfolg. Dafür lernen sie<br />
ein Jahr lang auf hohem Niveau parallel zum<br />
Beruf. »Wir wollen unsere Chance nutzen«,<br />
unterstreicht eine Teilnehmerin. »Wir haben<br />
gleiche Ziele und ähnliche Hintergründe.<br />
Dass wir uns sofort verstanden haben, ist<br />
eine gute Grundlage für gemeinsames Arbeiten.<br />
Das didaktische Niveau ist topp!«<br />
44 Transfer und Netzwerke <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
UMWELTWISSENSCHAFTEN<br />
Weitsicht durch<br />
UMSICHT-Professur<br />
Viele Umweltprobleme können heute nicht<br />
mehr nur naturwissenschaftlich-technisch<br />
gelöst werden, oft sind auch gesellschaftswissenschaftliche<br />
Aspekte zu berücksich tigen.<br />
Angesichts zum Beispiel <strong>der</strong> Komplexität von<br />
Kohleausstieg, Energiewende und Klimapolitik<br />
kann das technisch Mögliche rechtliche<br />
Fragen aufwerfen und neben wirtschaftlichen<br />
und ökologischen auch gesellschaftliche und<br />
kulturelle Folgen haben. »Das muss zusammen<br />
gedacht werden«, betont Dr. Thomas<br />
Walter, Geschäftsführer <strong>der</strong> Fakultät Kulturund<br />
Sozialwissenschaften <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen. Dementsprechend versteht die<br />
Fakultät KSW die Umweltwissenschaften<br />
als eine interdisziplinäre Wissenschaftsrichtung:<br />
Sie befasst sich mit den Auswirkungen<br />
menschlichen Handelns auf die Umwelt<br />
ebenso wie mit Strategien zur Reduzierung<br />
o<strong>der</strong> Vermeidung negativer Folgen dieses<br />
Handelns. Thomas Walter weiter: »Die besten<br />
technischen Lösungen nützen nichts, wenn<br />
die Menschen nicht mitziehen.«<br />
Daher geht die Fakultät mit einem seit<br />
vielen Jahren bewährten Partner einen neuen<br />
Weg: Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />
hat sie eine ingenieurwissenschaftlich ausgerichtete,<br />
unbefristete Professur in einem<br />
kultur- und sozialwissenschaftlichen Umfeld<br />
geschaffen, die von <strong>der</strong> Fraunhofer-Gesellschaft<br />
finanziert wird. Damit wollen beide<br />
ihre Zusammenarbeit in <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
Weiterbildung vertiefen und auf die<br />
Forschung ausweiten. Leiter des neuen Lehrgebiets<br />
Umweltwissenschaften ist Prof. Dr.<br />
Görge Deerberg, <strong>der</strong> stellvertretende Leiter<br />
des in Oberhausen ansässigen Instituts.<br />
Modell für diese Kooperation ist die hervorragend<br />
aufgestellte und oft nachgefragte<br />
wissenschaftliche Weiterbildung »Interdisziplinäres<br />
Fernstudium Umweltwissenschaften<br />
(infernum)«, an <strong>der</strong> Lehrgebiete, Lehrstühle<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Transfer und Netzwerke<br />
45
und Institute <strong>der</strong> ganzen Universität sowie<br />
Fraunhofer UMSICHT und weitere renommierte<br />
externe Institutionen beteiligt sind. Sie<br />
besteht seit 20 Jahren.<br />
Grundlagenforschung und<br />
Anwendbarkeit<br />
Die Verbindung zwischen wissenschaftlicher<br />
Grundlagenforschung und praktischer Anwendbarkeit<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse stellt Prof. Görge<br />
Deerberg her. Er bringt sich mit hohem<br />
Engagement, vielen Ideen und zahlreichen<br />
Kontakten in die Forschung zu Energie,<br />
Umwelt und Nachhaltigkeit an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
ein.<br />
»In den letzten Jahren stellen wir bei<br />
Fraunhofer UMSICHT zunehmend fest, dass<br />
wir als Technikerinnen und Techniker umwelt-<br />
und energietechnische Fragestellungen<br />
nicht immer zufriedenstellend beantworten<br />
können«, bestätigt er die Ausführungen<br />
von Thomas Walter. »Denn unsere Problemstellungen<br />
sind nicht immer nur rein technischer<br />
Natur. Der Erfolg unserer naturwissenschaftlichen<br />
und ingenieurwissenschaftlichen<br />
Lösungen hängt auch von gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ab.« Dieser Aspekt wird<br />
jedoch in vielen Projekten nur unzureichend<br />
berück sichtigt. »Daher ist <strong>der</strong> Austausch mit<br />
an<strong>der</strong>en Disziplinen sehr wichtig, nicht zuletzt<br />
mit kultur- und sozialwissenschaftlichen.«<br />
Verstärkung für Forschung und Lehre<br />
An <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> sieht Görge Deerberg<br />
hierfür viele Ressourcen inner- wie außerhalb<br />
<strong>der</strong> KSW-Fakultät: »Das war auch ein Grund<br />
für diese Professur. Die <strong>FernUniversität</strong> hat<br />
bei den großen Fragestellungen Umwelt,<br />
Energie und Nachhaltigkeit einen Schwerpunkt<br />
in <strong>der</strong> Forschung gesetzt, in dem es<br />
eine Reihe kompetenter Personen gibt, mit<br />
denen wir gut zusammenarbeiten können.«<br />
In <strong>der</strong> Lehre soll das weiterbildende infernum-Studium<br />
mit dem Master of Science<br />
Abschluss weiter ausgebaut werden. Zudem<br />
planen Fraunhofer UMSICHT und die Weiterbildungsplattform<br />
Fraunhofer Academy<br />
gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftlern <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> einen<br />
Studiengang, <strong>der</strong> ab 2020 Systemdynamik<br />
vermitteln soll.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
fernuni.de/umweltwissenschaften<br />
Ingenieur in kultur- und sozialwissenschaftlichem<br />
Umfeld:<br />
Prof. Görge Deerberg<br />
46 Transfer und Netzwerke
Willkommen in Hagen<br />
»Wir wollten herausfinden, wie die Menschen<br />
aus Syrien das Aufnahmeklima erleben<br />
und was für sie die größten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
für das Zusammenleben sind.«<br />
Dr. Jolanda van <strong>der</strong> Noll<br />
2015 war das Jahr <strong>der</strong> Willkommenskultur. Deutschland öffnete für Hun<strong>der</strong>tausende<br />
Schutzsuchende aus Syrien und an<strong>der</strong>en Krisenregionen die Grenzen. Auch in Hagen<br />
etablierte sich spontan eine ehrenamtliche Infrastruktur für Geflüchtete. Knapp<br />
4.000 Syrerinnen und Syrer wohnen heute in Hagen – die zweitgrößte Gemeinschaft<br />
aus einem außereuropäischen Land. Erfreulich ist: Die Mehrheit von ihnen fühlt sich<br />
wohl und kann sich vorstellen, länger hier zu bleiben. Das ergab eine Studie aus dem<br />
Lehrgebiet Community Psychology an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. Insgesamt wurden Daten<br />
von 112 Personen aus Syrien im Alter von 18 bis 61 Jahren ausgewertet.<br />
Gute Erfahrungen mit Behörden<br />
»Wir wollten herausfinden, wie die Menschen aus Syrien das<br />
Aufnahmeklima erleben und was für sie die größten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
für das Zusammenleben sind«, fasst Dr. Jolanda<br />
van <strong>der</strong> Noll zusammen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im<br />
Lehrgebiet Community Psychology und Initiatorin <strong>der</strong> Studie.<br />
Was dabei herauskam, hat die Wissenschaftlerin erstaunt:<br />
Eine große Rolle für die Zufriedenheit <strong>der</strong> Befragten spielen<br />
die positiven Erfahrungen mit städtischen Behörden. »Wir<br />
haben eher erwartet, dass ein beson<strong>der</strong>s gutes Auf nahmeklima<br />
für die emotionale Stabilität ausschlaggebend ist.«<br />
Damit kommt den Behörden eine Schlüsselposition zu. Es<br />
ist wichtig, wie sie mit Geflüchteten umgehen.<br />
Ein Stück Alltagskultur: Beim Festival<br />
»Vielfalt tut gut« in Hagen feiern<br />
Menschen unterschiedlichster Nationalitäten<br />
miteinan<strong>der</strong>.<br />
Mehr Kontakt gewünscht<br />
»Fast alle haben angegeben, dass ihnen <strong>der</strong> Kontakt zu<br />
Deutschen wichtig o<strong>der</strong> sehr wichtig sei«, sagt Van <strong>der</strong> Noll.<br />
»Der Integrationswille ist also sehr hoch, ohne dabei die<br />
eigenen Wurzeln kappen zu müssen.« 82 Prozent gaben an,<br />
die eigene Kultur – Religion, Sprache und Kleidung – beibehalten<br />
zu wollen. Als größte Herausfor<strong>der</strong>ungen, das Leben<br />
nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten, erweisen sich:<br />
Arbeit, Wohnen, Sprache. Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Befragten<br />
befindet sich in Aus- o<strong>der</strong> Weiterbildung, ein Viertel arbeitet.<br />
»Die meisten allerdings in einem artfremden Beruf, <strong>der</strong><br />
nicht ihren in Syrien erworbenen Qualifikationen entspricht.«<br />
Die Studie wirkte auch nach <strong>der</strong> reinen Umfrage und Auswertung<br />
weiter. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Diakonie Hagen sowie<br />
<strong>der</strong> Migrationsberatung <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt Hagen / Märkischer<br />
Kreis organisierte Jolanda van <strong>der</strong> Noll auf dem Fern<br />
Uni-Campus im Rahmen <strong>der</strong> Interkulturellen Woche Hagen<br />
eine Diskussionsveranstaltung. Daran nahmen viele Syrerinnen<br />
und Syrer, Ehrenamtliche sowie Vertreterinnen und Vertreter<br />
<strong>der</strong> Stadt und des Jobcenters teil.<br />
Die Wissenschaftlerin denkt noch weiter: »Die Umfrage<br />
kann man auf an<strong>der</strong>e Bevölkerungsgruppen in Hagen ausdehnen.<br />
Hier gibt es zum Beispiel viel Diskussion über die Zuwan<strong>der</strong>ung<br />
aus Südosteuropa. Daraus ergeben sich interessante<br />
Forschungsfragen.« Ein Antrag für ein entsprechendes Folgeprojekt<br />
in Hagen ist bereits bewilligt. Auch hier soll wie<strong>der</strong> mit<br />
sozialen Trägern und <strong>der</strong> Stadt zusammengearbeitet werden.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Transfer und Netzwerke<br />
47
Gute Gründe für die<br />
Freundesgesellschaft<br />
Welche Schwerpunkte die Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
e.V. (GdF) zuletzt gesetzt hat, erzählt Frank Walter als Vorsitzen<strong>der</strong><br />
im Interview. Der Hagener ist selbst Absolvent <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> und<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sparkasse HagenHerdecke.<br />
»Die Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde<br />
bringt Wissenschaft und Wirtschaft<br />
miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch.«<br />
Frank Walter<br />
<strong>FernUniversität</strong>: Die Freundesgesellschaft<br />
unterstützt die FernUni seit 1978 im wissenschaftlichen<br />
und kulturellen Bereich.<br />
Welcher Leitgedanke steht dahinter?<br />
Frank Walter: Die Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde<br />
baut Brücken und knüpft Netzwerke, sie<br />
bringt Wissenschaft und Wirtschaft miteinan<strong>der</strong><br />
ins Gespräch. Wir helfen <strong>der</strong> Hochschule,<br />
wenn sie Unterstützung für Projekte und<br />
Aktivitäten braucht – finanziell und ideell.<br />
Das ist für uns selbstverständlich. Wir wollen<br />
als GdF eine starke und verlässliche Partnerin<br />
für die <strong>FernUniversität</strong> sein.<br />
Was treibt die einzelnen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
GdF an, sich für die FernUni einzusetzen?<br />
Bei uns engagieren sich Menschen aus unterschiedlichen<br />
Fel<strong>der</strong>n: Persönlichkeiten aus<br />
<strong>der</strong> Kultur, <strong>der</strong> Politik und aus Unternehmen,<br />
FernUni-Beschäftigte, ehemalige Studierende<br />
und zahlreiche Privatpersonen. Was ich in<br />
Gesprächen mitbekomme: Sie alle schätzen<br />
die <strong>FernUniversität</strong> insbeson<strong>der</strong>e dafür, dass<br />
sie Chancengerechtigkeit in <strong>der</strong> Bildung<br />
bietet. Durch die Mitgliedschaft in <strong>der</strong><br />
Freundesgesellschaft wie<strong>der</strong>um bekommen<br />
sie neue, interessante Kontakte und haben<br />
die Möglichkeit, am Universitätsgeschehen<br />
teilzunehmen.<br />
Wie hat sich die Mitglie<strong>der</strong>struktur seit<br />
Gründung <strong>der</strong> GdF verän<strong>der</strong>t?<br />
Es hat eine Verlagerung durch den demografischen<br />
Wandel stattgefunden, das muss<br />
man ganz klar sagen. In den Anfangsjahren<br />
waren mehr Unternehmen und Privatpersonen<br />
mit hohen Mitgliedsbeiträgen in <strong>der</strong> GdF.<br />
Inzwischen sind über 75 Prozent <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
Absolventinnen und Absolventen. Das<br />
begrüßen wir natürlich sehr, aber es hat halt<br />
Auswirkungen auf die finanzielle Situation<br />
<strong>der</strong> Freundesgesellschaft. Schön wäre es,<br />
wenn beides zusammenkäme. Neben den<br />
Beiträgen spielen die Spenden eine große<br />
Rolle. In den zurückliegenden Jahren sind<br />
hauptsächlich Spenden für das Deutschlandstipendium<br />
eingegangen. Auch hier wünschen<br />
wir uns gerne mehr.<br />
48<br />
Transfer und Netzwerke<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Wir glauben, gute Gründe zu haben,<br />
mit denen wir werben können.«<br />
Frank Walter<br />
Der GdF-Vorsitzende Frank Walter ist Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Sparkasse HagenHerdecke und<br />
selbst Absolvent <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>.<br />
Was bedeutet das für die Arbeit<br />
<strong>der</strong> GdF?<br />
Wir bemühen uns selbstverständlich um<br />
neue Mitglie<strong>der</strong> und treten verstärkt an die<br />
regionale Wirtschaft sowie Personen im<br />
Umfeld <strong>der</strong> FernUni heran. Wir glauben, gute<br />
Gründe zu haben, mit denen wir werben<br />
können.<br />
Warum also sollte ich För<strong>der</strong>mitglied<br />
werden?<br />
Für Unternehmen liegt <strong>der</strong> Mehrwert darin,<br />
eine Nähe zu universitärer Forschung aufzubauen,<br />
mit <strong>der</strong> FernUni zu kooperieren, die<br />
eigenen Beschäftigten weiter zu qualifizieren<br />
und Personal zu rekrutieren. Aus- und Weiterbildung<br />
gewinnt als Standortfaktor immer<br />
größere Bedeutung. Da ist die <strong>FernUniversität</strong><br />
mit ihren Studiengängen und ihren Weiterbildungsangeboten<br />
die passende Partnerin.<br />
Als Mitglied unserer Freundesgesellschaft ist<br />
man immer gut informiert über die aktuellen<br />
Angebote. Zwei Mal im Jahr bieten<br />
wir gemeinsam mit <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> ein<br />
Unternehmensforum an, bei dem man Einblick<br />
in spezielle Forschungsthemen erhält und<br />
Wissenschaftlerinnen o<strong>der</strong> Wissenschaftler<br />
<strong>der</strong> Hochschule kennenlernt. Für Lehrende <strong>der</strong><br />
FernUni ist eine Mitgliedschaft natürlich auch<br />
interessant: Man bekommt – sozusagen in<br />
die an<strong>der</strong>e Richtung – Kontakte zu regionalen<br />
Unternehmen und zu ehemaligen Studierenden.<br />
Darüber können etwa Forschungsprojekte<br />
und Weiterbildungsangebote angestoßen<br />
werden.<br />
Welchen Nutzen haben die Absolventinnen<br />
und Absolventen von <strong>der</strong> GdF?<br />
An erster Stelle: Sie bleiben weiterhin mit<br />
<strong>der</strong> FernUni in Verbindung über den sogenannten<br />
Absolventenkreis. Der Kreis ist fester<br />
Bestandteil <strong>der</strong> Freundesgesellschaft. An<br />
einigen Standorten von Regionalzentren gibt<br />
es zusätzlich noch lokale Gruppen, die sich<br />
treffen und gemeinsam etwas unternehmen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
fernuni.de/gdf<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Transfer und Netzwerke<br />
49
Über Weltthemen<br />
sprechen<br />
Mit <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe »ImPuls: Politischer Salon Hagen« hat die<br />
<strong>FernUniversität</strong> <strong>2019</strong> einen neuen Weg beschritten. Sie möchte vor<br />
allem mit Bürgerinnen und Bürgern in Hagen über aktuelle Themen ins<br />
Gespräch kommen, zu denen auch die Wissenschaft Stellung bezieht.<br />
Den Anstoß dazu hatte <strong>der</strong> ehemalige Landes vorsitzende des Deutschen<br />
Gewerkschaftsbundes Andreas Meyer- Lauber gegeben, <strong>der</strong> als<br />
Hochschulratsmitglied und Hagener eng mit <strong>der</strong> FernUni verbunden ist.<br />
»Wir waren selbst überrascht von <strong>der</strong><br />
positiven Resonanz, den aktiven<br />
Diskussionen und davon, dass wir ein<br />
breites Publikum erreicht haben.«<br />
Shaereh Shalchi<br />
Gemeinsam mit dem Theater Hagen und dem<br />
Emil Schumacher Museum in Hagen organisierte<br />
die FernUni drei Abende, jeweils in<br />
einer <strong>der</strong> beteiligten Institutionen. Das Grundmuster<br />
blieb gleich: Literarische, wissenschaftliche<br />
o<strong>der</strong> journalistische Veröffentlichungen<br />
sorgten als Ausgangspunkt für rege Diskussionen.<br />
Weitere Orientierung boten außerdem<br />
ein Impulsvortrag einer Wissenschaftlerin o<strong>der</strong><br />
eines Wissenschaftlers <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>.<br />
Auf dem Podium saßen jedes Mal Expertinnen<br />
und Experten, die beruflich o<strong>der</strong> ehrenamtlich<br />
mit dem Thema zu tun haben. Es waren drei<br />
erfolgreiche Abende.<br />
»Wir waren selbst überrascht von <strong>der</strong><br />
positiven Resonanz, den aktiven Diskussionen<br />
und davon, dass wir ein breites Publikum<br />
erreicht haben«, bilanziert Shaereh Shalchi,<br />
Referentin für Transfer und Internationalisierung<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. Gleich <strong>der</strong><br />
erste Abend, eine Debatte über Integration,<br />
kam gut an. Noch nach dem offiziellen Teil<br />
diskutierten Gäste und Podiumsteilnehmende<br />
vor <strong>der</strong> Saaltür rege weiter darüber, was<br />
Integration bedeutet und wie sie – auch in<br />
Hagen – gelingen kann. Es folgten kurz nach<br />
<strong>der</strong> Wahl zum Europaparlament ein Abend<br />
zu »Europa – (T)Raum <strong>der</strong> Möglichkeiten«<br />
und mit dem dritten Termin, <strong>der</strong> die Jugendbewegung<br />
Fridays for Future in den Fokus<br />
nahm, ein gelungener Abschluss.<br />
Für sich hatten Andreas Meyer-Lauber und<br />
Rektorin Prof. Ada Pellert den Anspruch formuliert:<br />
»Wenn nachher alle ein wenig nachdenklicher<br />
nach Hause gehen und sagen, den<br />
einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Aspekt habe ich so noch<br />
nicht gesehen, dann hat <strong>der</strong> Salon sein Ziel<br />
erreicht.«<br />
So stand nach <strong>der</strong> letzten Veranstaltung<br />
fest, das interaktive Format wird 2020 neu<br />
aufgelegt. Ideen für FernUni-nahe Themen<br />
waren schnell gefunden: Bereits im März<br />
stand das Thema Künstliche Intelligenz im<br />
Fokus. Im Laufe des Jahres wird es noch<br />
um die Wirtschaftsgeschichte Deutschlands<br />
gehen. Das dritte Thema wird nach Relevanz<br />
und Aktualität ausgewählt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
fernuni.de/politischer-salon<br />
Was bedeutet Integration?<br />
Darüber diskutierte unter an<strong>der</strong>em<br />
Andreas Meyer-Lauber (Mitte, am<br />
Mikro) mit den Gästen bei <strong>der</strong><br />
Premiere des Politischen Salons.<br />
50 Transfer und Netzwerke <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Interesse ist wie eine<br />
Art Muskel, den<br />
man trainieren kann!«<br />
David Johann Lensing<br />
aus Aachen ∙ Bachelor Kulturwissenschaften ∙<br />
Freier Autor & Content Creator<br />
»Auf eigenen Beinen zu stehen – zumal in <strong>der</strong> Kreativbranche –<br />
bietet zwar ein hohes Maß an Freiheit, erfor<strong>der</strong>t aber auch Disziplin.<br />
Deshalb ist es für mich beson<strong>der</strong>s wichtig, mich selbst zu organisieren<br />
und meine Zeit optimal zu nutzen. Mein Wecker klingelt um<br />
halb fünf. Dann setze ich mich direkt an den Schreibtisch, zum<br />
Lernen und Arbeiten. Diese Routine habe ich mir gleich zu Beginn<br />
meines Fernstudiums angewöhnt. Ich glaube, dass das ›Lebenslange<br />
Lernen‹ ein Mantra meiner Generation sein wird und ich möchte<br />
an<strong>der</strong>e ermutigen, sich auf bisher Unbekanntes einzulassen und<br />
offen für Neues zu bleiben. Interesse ist wie eine Art Muskel, den<br />
man trainieren kann!«<br />
Bildungsweg<br />
142 km<br />
MEHR ERFAHREN<br />
fernuni.de/david-lensing<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong> Transfer und Netzwerke<br />
51
52<br />
Alumnae und<br />
Alumni
Preisübergabe beim Dies<br />
Academicus (v. li.): FernUni<br />
Rektorin Prof. Ada Pellert,<br />
Preisträger Adrian Sauer,<br />
Enervie-Vorstandssprecher<br />
Erik Höhne und Prorektor und<br />
Betreuer Prof. Andreas Kleine.<br />
Ausgezeichnete Leistungen<br />
Beson<strong>der</strong>s herausragende Studierende und Promovierende zeichnete<br />
die <strong>FernUniversität</strong> bei ihrem Dies Academicus mit einer Reihe von<br />
Preisen aus. Premiere feierte <strong>der</strong> Bernd-Pe<strong>der</strong>zani-Gedächtnispreis.<br />
Erstmals stiftete die Familie des im Jahr<br />
2017 verstorbenen, langjährigen För<strong>der</strong>ers<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> den Preis für die besten<br />
Promotionsarbeiten. »Bernd Pe<strong>der</strong>zani hat<br />
eine große Lücke hinterlassen«, sagte die<br />
Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> Prof. Dr. Ada<br />
Pellert auf <strong>der</strong> Akademischen Jahrfeier. »Er<br />
hat sich immer für die Idee <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
eingesetzt und stets betont, wie wichtig<br />
Lebenslanges Lernen für Wirtschaft und<br />
Gesellschaft ist.«<br />
Zum zweiten Mal hat <strong>der</strong> Energieversorger<br />
Enervie – Südwestfalen Energie und Wasser<br />
AG einen Preis für eine herausragende<br />
Abschlussarbeit aus dem Themenfeld <strong>der</strong><br />
Energiewirtschaft vergeben. Adrian Sauer<br />
(28) untersuchte in seiner Master-Arbeit im<br />
Fach Wirtschaftswissenschaft ein Energiespeichersystem,<br />
bei dem gebrauchte Batterien<br />
von Elektroautos zu einem größeren<br />
Speicher kombiniert werden. »Es ist uns ein<br />
beson<strong>der</strong>es Anliegen, die akademische Ausund<br />
Weiterbildung zu för<strong>der</strong>n, die sich mit<br />
Fragen und Herausfor<strong>der</strong>ungen rund um das<br />
Thema Energie befasst«, sagte <strong>der</strong> Vorstandssprecher<br />
<strong>der</strong> Enervie-Gruppe Erik Höhne im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Preisverleihung. Die nachhaltige<br />
Energieversorgung ist eines <strong>der</strong> zentralen<br />
Zukunftsthemen, dem sich die <strong>FernUniversität</strong><br />
weiterhin in ihrem 2018 gegründeten<br />
Forschungsschwerpunkt zu Energie, Umwelt<br />
und Nachhaltigkeit widmet.<br />
Erneut för<strong>der</strong>te die Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> die Preise für hervorragende<br />
Bachelor- und Masterarbeiten. Die Preise<br />
wurden vom Vorsitzenden <strong>der</strong> Freundesgesellschaft<br />
Frank Walter und <strong>der</strong> Rektorin überreicht.<br />
Außerdem verlieh die <strong>FernUniversität</strong><br />
den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes<br />
(DAAD) für die hervorragende<br />
Leistung einer ausländischen Studentin. Er ist<br />
wie <strong>der</strong> Enervie-Preis mit 1.000 Euro dotiert.<br />
Als Preisträgerin wurde Beya Mhadbi (31)<br />
ausgezeichnet. Die Psychologie-Studentin mit<br />
tunesischer und deutscher Staatsangehörigkeit<br />
hat bisher neun Prüfungen mit einer<br />
Durchschnittsnote von 1,1 absolviert. Ausschlaggebend<br />
für den Preis war außerdem ihr<br />
ehrenamtliches Engagement für geflüchtete<br />
Menschen aus Syrien.<br />
53
Wie<strong>der</strong>sehen im<br />
Bauhaus-Jahr<br />
Inzwischen ist es eine nette Tradition: Zu<br />
ihrem jährlichen Campusfest lädt die FernUni<br />
ehemalige Studierende ein. Zum Homecoming<br />
kommen manche zum ersten Mal auf den<br />
Campus in Hagen, für an<strong>der</strong>e hingegen ist <strong>der</strong><br />
Tag ein fester Termin im Kalen<strong>der</strong>. So wie<br />
für die Alumni-Clique aus Berlin, sie gehört<br />
inzwischen zum festen Stamm.<br />
Hanna Hagemann, Marc Hartung und<br />
Claudia Nürnberg aus Berlin sind bereits bekannte<br />
Gesichter unter den Absolventinnen<br />
und Absolventen beim Homecoming, die aus<br />
einigen Ecken Deutschlands kommen. Sie<br />
erlebten auch <strong>2019</strong> wie<strong>der</strong> ein rundes Programm<br />
mit Einblicken in die kulturhisto rische<br />
Geschichte <strong>der</strong> Stadt zum Schwerpunktthema<br />
des Jahres: Bauhaus. Für und in Hagen hat<br />
das Thema eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung, denn<br />
die 1919 gegründete Kunstschule steht<br />
eng in Verbindung mit Karl Ernst Osthaus,<br />
dem Hagener Kunstmäzen und Vordenker<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne.<br />
Die Ehemaligen besuchten das ehemalige<br />
Wohnhaus von Osthaus, den Hohenhof, und<br />
die von Osthaus initiierte Künstlerkolonie<br />
Stirnband. Im Rahmen des Programms auf<br />
dem Campus hörten sie anschließend einen<br />
Vortrag von Prof. Reinhold Happel von <strong>der</strong><br />
FH Münster, Fachbereich Design. Happel, <strong>der</strong><br />
selbst in Hagen wohnt, brachte es auf den<br />
Punkt: »Ohne Osthaus hätte es kein Bauhaus<br />
gegeben.« Denn <strong>der</strong> umtriebige Hagener<br />
Kunstmäzen unterstützte schon früh den<br />
späteren Bauhausgrün<strong>der</strong> Walter Gropius:<br />
materiell, finanziell und ideell. Die beiden<br />
hatten sich bei einem Aufenthalt in Spanien<br />
kennengelernt. Sie hielten per Briefwechsel<br />
Verbindung zueinan<strong>der</strong>. Den Vortrag ergänzte<br />
eine kleine Fotoausstellung von und mit<br />
Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff: »Die<br />
frühe Mo<strong>der</strong>ne in Hagen – zwischen Jugendstil<br />
und Bauhaus« mit lokalen Gebäuden aus<br />
dieser Epoche.<br />
Nach dem kulturellen Input feierten die<br />
Absolventinnen und Absolventen beim<br />
Campus fest in stimmungsvoll beleuchteter<br />
Kulisse und mit starker Musik <strong>der</strong> Hauptband<br />
Groove Delighters.<br />
Absolventinnen und<br />
Absolventen aus Berlin,<br />
Hannover und Hagen.<br />
54 Alumnae und Alumni <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Die Absolventinnen und Absolventen <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> feierten ihr Wie<strong>der</strong>sehen.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Alumnae und Alumni<br />
55
Wir feiern<br />
unsere Alumnae<br />
und Alumni<br />
Hagen<br />
»Durch die räumliche<br />
Flexibilität wird im<br />
Fernstudium je<strong>der</strong> Ort<br />
zur Universitätsstätte.«<br />
Daniel Quast, Absolvent im<br />
Regionalzentrum Hagen<br />
Hagen<br />
56 Alumnae und Alumni <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Frankfurt<br />
»Hier ist ein Ort, an dem nicht nur<br />
Seminare o<strong>der</strong> Präsenzveranstaltungen<br />
stattfinden. Hier ist für Etliche auch ein<br />
Ort des Austausches und des Lernens.«<br />
Christian Weiher, Absolvent im Regionalzentrum Frankfurt<br />
Stuttgart<br />
Neuss<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Alumnae und Alumni<br />
57
Hamburg<br />
»Präsent sind die Erinnerungen an<br />
positive Erfahrungen und Erlebnisse mit<br />
Menschen, denen ich begegnete,<br />
die mich begleiteten und unterstützten.«<br />
Eva Catrin Bartel, Absolventin im Regionalzentrum Hamburg<br />
Leipzig<br />
München<br />
58 Alumnae und Alumni <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Das Fernstudium<br />
hat parallel zum Abitur<br />
super funktioniert.«<br />
Jaqueline Hansen<br />
aus Tübingen, Schülerstudierende + Bachelor Wirtschaftswissenschaft,<br />
Präsenzstudium VWL-Master International Economics,<br />
Stipendiatin <strong>der</strong> Studienstiftung des Deutschen Volkes<br />
»Das Fernstudium hat parallel zum Abitur super funktioniert. Keine<br />
an<strong>der</strong>e Möglichkeit wäre so flexibel gewesen. Dank des Fernstudiums<br />
sind Studienorganisation und Zeitmanagement in meinem Präsenzstudium<br />
überhaupt kein Problem. Meine Abschlussarbeit habe ich<br />
über Direktinvestitionen und Konvergenzen nach <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />
bei Prof. Hans-Jörg Schmerer geschrieben. Er hat mich für ein<br />
Stipendium <strong>der</strong> Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen.<br />
Als Online-Tutorin habe ich einen Weg gefunden, ein Stück FernUni<br />
mit in mein neues Studierendenleben nach Tübingen zu nehmen.«<br />
Bildungsweg<br />
433 km<br />
MEHR ERFAHREN<br />
fernuni.de/jaqueline-hansen<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong> Alumnae und Alumni<br />
59
Unser Jahr<br />
in Bil<strong>der</strong>n<br />
JANUAR<br />
Neue Reihe<br />
Zum Auftakt <strong>der</strong> neuen<br />
Veranstaltungsreihe «Zuschreibungen<br />
und Umschreibungen:<br />
Gen<strong>der</strong> in Literatur<br />
und Gesellschaft« las Bettina<br />
Wilpert (Mitte) aus ihrem<br />
Debütroman »nichts, was<br />
uns passiert«. Die Reihe umfasst<br />
regelmäßige Lesungen<br />
zur Thematik, vor- und<br />
nachbereitende Seminare<br />
für Studierende und ein Angebot<br />
zusätzlicher Literatur<br />
zur Gen<strong>der</strong>forschung in <strong>der</strong><br />
Universitätsbibliothek.<br />
Neues Gleichstellungskonzept<br />
Zum 1. Januar ist das neue<br />
Gleichstellungskonzept<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Kraft<br />
getreten. Es enthält konkrete<br />
Maßnahmen für die Gleichstellung<br />
von Frauen und<br />
Männern in den kommenden<br />
vier Jahren. Ein Fokus<br />
liegt auf <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />
und dem wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs.<br />
Filmfestival<br />
Duftendes Popcorn, roter Teppich und große<br />
Leinwand – so feierte die <strong>FernUniversität</strong> ihr<br />
Filmfestival. Im Rahmen eines Wettbewerbs<br />
konnten Teilnehmende selbstproduzierte<br />
Kurzfilme mit Bezug zur FernUni einreichen.<br />
David Johann Lensing gewann mit seinem<br />
Clip »Hymne ans Fernstudium«.<br />
FEBRUAR<br />
60
MÄRZ<br />
Open-Source-Initiative<br />
Bei ihrer Jahresveranstaltung<br />
machte die Open-Source<br />
Initiative CampusSource<br />
deutlich, dass sie auch<br />
weiter hin aktuelle Entwicklungen<br />
aufgreifen wird. Sie<br />
unterstützt Bildungseinrichtungen<br />
dabei, Infrastrukturen<br />
für das computer- und netzbasierte<br />
Lehren und Lernen<br />
zu schaffen und neue Medien<br />
zu nutzen. Zukünftig wird<br />
CampusSource ins Zentrum<br />
für Medien und IT <strong>der</strong> Fern<br />
Universität integriert sein.<br />
MAI<br />
Lange Nacht<br />
Beim »Langen Lernabend«<br />
konnten Schülerinnen und<br />
Schüler sowie Studierende<br />
gemeinsam lernen, sich<br />
mit Snacks stärken und<br />
zwischendurch bei kleinen<br />
Impulsvorträgen entspannen.<br />
Das Angebot <strong>der</strong> Universitätsbibliothek<br />
in Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Stadtbücherei Hagen<br />
kam insbeson<strong>der</strong>e bei angehenden<br />
Abiturientinnen und<br />
Abiturienten sehr gut an.<br />
APRIL<br />
Start des ZeBO<br />
Das Zentrum für pädagogische Berufsgruppen- und Orga nisationsforschung<br />
(ZeBO) Hagen nimmt den gesamten Bereich<br />
des Erziehungs- und Bildungssystems von <strong>der</strong> Kita bis zur<br />
Altenbildung in den Blick. Prof. Julia Schütz (2. v. re., <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen) hat es gemeinsam mit ihren Wegbegleiterinnen<br />
und -begleitern Prof. Christina Buschle (IUBH Interna<br />
tionale Hochschule Fernstudium), Prof. Dieter Nittel<br />
(Goethe Universität Frankfurt) und Prof. Rudolf Tippelt (LMU<br />
München) auf den Weg gebracht. Die Gründung wurde<br />
groß auf dem Campus gefeiert – mit einer Tagung und einer<br />
Spring School zur Empirischen Bildungsforschung.<br />
Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n<br />
61
App für die<br />
Studieneingangsphase<br />
Prof. Dr. Claudia de Witt<br />
(Mitte) und ihr Team freuen<br />
sich über die neue App<br />
Re:flect FeU. Studierende in<br />
<strong>der</strong> Studieneingangsphase<br />
im B.A. Bildungswissenschaft<br />
und im M.A. Bildung und<br />
Medien: eEducation können<br />
die Anwendung auf ihren<br />
Smartphones nutzen,<br />
damit sie die Selbstorganisation<br />
im Fernstudium besser<br />
bewältigen und den eigenen<br />
Studiengang schneller<br />
kennenlernen.<br />
JUNI<br />
Sportliche FernUni<br />
103 FernUni-Mitarbeitende<br />
begaben sich beim Hagener<br />
Firmenlauf auf die sieben<br />
Kilometer lange Strecke rund<br />
um den Hagener Hengsteysee.<br />
Dabei liefen vor allem<br />
die Frauen zu Höchstleistungen<br />
auf: Mit einer Zeit von<br />
29:30 Minuten sicherte sich<br />
Milena Tieves den ersten<br />
Platz bei den Läuferinnen.<br />
JULI<br />
Bioethik-Sommerschule<br />
Bei <strong>der</strong> einwöchigen Sommerschule des Lehrgebiets<br />
»Praktische Philosophie – Ethik, Recht, Ökonomie« in Trogir<br />
(Dalmatien) kamen Studierende sowie Dozentinnen und<br />
Dozenten aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n zusammen, um sich<br />
gemeinsam philosophisch auszutauschen.<br />
62 Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Erfolgreiche Azubis<br />
Die alten sind fertig, die neuen stehen bereits in den Startlöchern:<br />
Neun Auszubildende <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> freuten sich<br />
mit ihren Ausbildungsleiterinnen und -leitern sowie Mitglie<strong>der</strong>n<br />
von Personalrat, Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />
über ihre erfolgreichen Abschlüsse. Der neue Jahrgang startete<br />
am 1. August mit seiner Ausbildung.<br />
Weltweite Vernetzung<br />
Bei einer Staff Week an<br />
<strong>der</strong> finnischen University<br />
of Jyväskylä begegneten<br />
sich Hochschulen aus aller<br />
Welt. Mit dabei waren die<br />
vier FernUni-Mitarbeitenden<br />
Mariana Mondragón Contreras<br />
(oben li.), Noëlle Diegel,<br />
Cathrin Vogel und Prof. Eric<br />
Steinhauer (unten v. li.).<br />
Gen<strong>der</strong> Studies im Fokus<br />
Führende Gen<strong>der</strong>forschende trafen sich an<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> zur Jahrestagung <strong>der</strong><br />
Fachgesellschaft Geschlechterstudien.<br />
Die Keynote hielt Prof. Maria Puig de la<br />
Bellacasa von <strong>der</strong> University of Warwick.<br />
Sie kritisierte das zumeist achtlose<br />
Verhältnis, das Menschen zu Erden und<br />
Böden haben, und for<strong>der</strong>te einen nachhaltigeren<br />
Umgang mit ihnen ein.<br />
AUGUST<br />
Spaß in den Sommerferien<br />
Trommeln, Sprayen, Natur und Kunst: Das<br />
Ferienprogramm war auch in diesem<br />
Sommer wie<strong>der</strong> sehr abwechslungsreich.<br />
Insgesamt nutzten rund 300 Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche das Betreuungsangebot <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong>. Sowohl <strong>der</strong> MiniCampus<br />
als auch die Ferienbetreuung waren in<br />
den sechs Wochen sehr gut besucht.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n<br />
63
SEPTEMBER<br />
Campusfest<br />
Das Wetter hätte zwar<br />
besser sein können. Aber<br />
die 1.500 Gäste ließen sich<br />
ihre Laune beim Campusfest<br />
nicht ver<strong>der</strong>ben. Studierende,<br />
Alumni und Alumnae,<br />
Beschäftigte und die Hagener<br />
Bevölkerung genossen den<br />
Mix aus Information, Unterhaltung<br />
und einem Blick<br />
hinter die Kulissen auf dem<br />
Roten und Weißen Platz.<br />
10 Jahre Regionalzentrum<br />
Berlin<br />
Im September feierte das<br />
Regionalzentrum Berlin sein<br />
zehnjähriges Jubiläum. Es war<br />
das erste Regionalzentrum<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. Die hier<br />
gesammelten Erfahrungen<br />
flossen in das bundesweite<br />
Regionalisierungskonzept zur<br />
wohnortnahen Betreuung<br />
von Studierenden ein. Mittlerweile<br />
gibt es deutschlandweit<br />
13 Regionalzentren.<br />
500. Promotion in <strong>der</strong> Fakultät KSW<br />
Die Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften hat allen<br />
Grund zur Freude. Christina Gloerfeld ist die 500. Promovierte.<br />
Die 37-jährige Dortmun<strong>der</strong>in untersuchte in ihrer über<br />
300 Seiten langen Dissertation, wie die Digitalisierung das<br />
Lehren und Lernen an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> verän<strong>der</strong>t.<br />
64 Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
OKTOBER<br />
Ministerpräsident Laschet<br />
auf dem Campus<br />
Die Staatskanzlei NRW lud im Oktober zur<br />
Ruhr-Konferenz auf den Campus <strong>der</strong> Fern<br />
Universität ein. Unter dem Motto »Menschen<br />
machen Metropole – Die Ruhr-Konferenz<br />
im Dialog« kamen bei <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Diskus sion mit Ministerpräsident Armin<br />
Laschet Bürgerinnen und Bürger zu Wort.<br />
25 Jahre Institut für Geschichte und Biographie<br />
Seit 25 Jahren gibt es das Institut für Geschichte und Biographie<br />
(IGB) <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen – Grund genug<br />
für eine Feier. Bei einer Tagung rund ums Jubiläumsfest ging<br />
es um »Empowerment? Selbstbestimmung und bürgerliches<br />
Engagement in <strong>der</strong> DDR«. Zu Gast waren zahlreiche Weggefährtinnen<br />
und -gefährten des IGB sowie Historikerinnen<br />
und Historiker aus ganz Deutschland.<br />
Recyclingchampion<br />
Beim Papieratlas-Hochschulwettbewerb<br />
<strong>2019</strong> belegte<br />
die <strong>FernUniversität</strong> den<br />
zweiten Platz. Sie gehört<br />
damit zu den recyclingpapierfreundlichsten<br />
Hochschulen<br />
Deutschlands. Gerne nahm<br />
Dezernentin Petra Hohmann<br />
(re.) die Auszeichnung von<br />
Bundesumweltministerin<br />
Svenja Schulze entgegen.<br />
Landesweite Live-Schaltung<br />
Zum Semesterstart übertrug die <strong>FernUniversität</strong><br />
ihre Einführungsveranstaltung in die<br />
Bildungswissenschaft erstmals aus mehreren<br />
Standorten. Den Austausch live und in Farbe<br />
ermöglicht die Hybrid-Technik. Sie ist erstmals<br />
bei einer Großveranstaltung mit hun<strong>der</strong>t<br />
Teilnehmenden zum Einsatz gekommen.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n<br />
65
Psychologische<br />
Beratungsstelle<br />
Psychotherapeut Markus<br />
Stutte steht seit Oktober<br />
FernUni-Studierenden bei<br />
schwierigen Lebensphasen<br />
o<strong>der</strong> akuten Belastungsund<br />
Krisensituationen zur<br />
Seite, die sie aus eigener<br />
Kraft nicht überwinden<br />
können. Die neue psychologische<br />
Beratungsstelle ist<br />
ein Pilotprojekt <strong>der</strong> Fakultät<br />
für Psychologie, steht aber<br />
Studierenden aller Fachrichtungen<br />
offen.<br />
NOVEMBER<br />
Vertrauen in die Wissenschaft<br />
Beim Dies Academicus sprach Kommunikationswissenschaftler<br />
Prof. Dr. Bernd Blöbaum aus Münster darüber, wie wichtig<br />
<strong>der</strong> Transfer »wissenschaftlichen Wissens« in die Öffentlichkeit<br />
ist. An die anwesenden Absolventinnen und Absolventen<br />
gewandt, appellierte Blöbaum, sich als Botschafterinnen und<br />
Botschafter für die Wissenschaft einzusetzen.<br />
Wie sieht die Zukunft <strong>der</strong><br />
Arbeit aus?<br />
Bei einem Symposium in Düsseldorf nahm<br />
die <strong>FernUniversität</strong> in den Blick, wie sich<br />
die Berufswelt, Qualifizierung und Weiterbildung<br />
im digitalen Wandel verän<strong>der</strong>n. Dazu<br />
tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter<br />
aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und<br />
dem Bildungsbereich aus. Rektorin Prof. Dr.<br />
Ada Pellert unterstrich die Errungenschaften<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> hinsichtlich Digitalisierung<br />
und Lebenslangem Lernen.<br />
66 Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
2.222 mündliche<br />
Fachprüfungen<br />
Lucas Dimartino (Mitte) freut<br />
sich. Er hat gerade seine<br />
Prüfung im Modul Objektorientierte<br />
Programmierung<br />
bestanden. Es war die<br />
2.222. mündliche<br />
Fachprüfung, die Prof. Dr.<br />
Friedrich Steimann in seinen<br />
15 Jahren an <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong><br />
abgenommen hat.<br />
Bekenntnis zur Freiheit<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft<br />
Das Netzwerk Scholars at Risk setzt sich für<br />
den Schutz von Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftlern ein, die in ihrer Heimat<br />
bedroht und verfolgt werden. Die <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen gehört nun ebenfalls zu<br />
dem Verbund von über 500 Wissenschaftsund<br />
Forschungseinrichtungen in 41 Län<strong>der</strong>n.<br />
Doppelerfolg<br />
Gleich zweimal freute sich das Lehrgebiet<br />
Kommunikationssysteme: Erst wurde Prof.<br />
Dr. Herwig Unger (rechts) Ehrendoktor <strong>der</strong><br />
King Mongkut’s University of Technology<br />
North Bangkok, mit <strong>der</strong> er seit zwölf Jahren<br />
höchst erfolgreich kooperiert. Dann erhielt<br />
Dr. Mario Kubek (oben, Mitte) bei seiner<br />
Antrittsvorlesung als neuer Privatdozent in<br />
<strong>der</strong> Fakultät Mathematik und Informatik den<br />
Fakultätspreis für seine Habilitationsschrift.<br />
Darin hatte er sich mit <strong>der</strong> neuartigen<br />
Websuchmaschine »WebEngine« befasst, an<br />
<strong>der</strong>en Entwicklung er im Lehrgebiet intensiv<br />
beteiligt war.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong> Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n 67
Unsere<br />
Universität<br />
in Zahlen<br />
und Daten<br />
2.892<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN<br />
IM PRÜFUNGSJAHR <strong>2019</strong><br />
Unsere Absolventinnen<br />
und Absolventen<br />
ABSCHLÜSSE PRÜFUNGSJAHRE 2005 BIS <strong>2019</strong> (INKLUSIVE WEITERBILDUNGSMASTER)<br />
Herzlichen Glückwunsch! 2.892 Studierende haben im Jahr <strong>2019</strong><br />
erfolgreich ihr Studium an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen beendet.<br />
Ihr Universitätszeugnis ist nicht nur <strong>der</strong> Nachweis ihrer akademischen<br />
Qualifikation, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> beste Beweis für großen Ehrgeiz,<br />
ein hohes Maß an Motivation und starkes Durchhaltevermögen. Denn<br />
die meisten von ihnen haben ihr Fernstudium neben dem Beruf, <strong>der</strong><br />
Familienarbeit o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verpflichtungen gemeistert.<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
SS<br />
WS<br />
500<br />
Gesamt<br />
1.161 1.372 1.530 1.738 1.997 1.328 1.807 2.088 2.547 3.129 3.028 2.996 3.067 3.191<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018<br />
2.892<br />
<strong>2019</strong><br />
68 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
ABSOLVENTINNEN / ABSOLVENTEN* <strong>2019</strong> NACH FAKULTÄTEN UND GESCHLECHT<br />
*inklusive Weiterbildungsmaster<br />
ABSOLVENTINNEN / ABSOLVENTEN* <strong>2019</strong> NACH BUNDESLÄNDERN BZW. AUSLAND<br />
*inklusive Weiterbildungsmaster<br />
620<br />
Kultur- und Sozial wissenschaften<br />
BW Baden-Württemberg<br />
BY Bayern<br />
BE Berlin<br />
805<br />
NW<br />
BB Brandenburg<br />
30 %<br />
70 %<br />
HB Bremen<br />
HH Hamburg<br />
HE Hessen<br />
785<br />
Psychologie<br />
19 %<br />
202<br />
Mathematik<br />
und Informatik<br />
21%<br />
79 %<br />
81 %<br />
56%<br />
243<br />
Rechtswissenschaft<br />
44%<br />
ABSOLVENTINNEN/<br />
ABSOLVENTEN JE<br />
Fakultäten &<br />
Geschlecht<br />
44 %<br />
56%<br />
1.042<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
MV Mecklenburg-Vorpommern<br />
NI Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
NW Nordrhein-Westfalen<br />
RP Rheinland-Pfalz<br />
SL Saarland<br />
SN Sachsen<br />
ST Sachsen-Anhalt<br />
SH Schleswig-Holstein<br />
TH Thüringen<br />
109<br />
194<br />
RP<br />
HE<br />
190<br />
NI<br />
18<br />
HB<br />
16<br />
102<br />
HH<br />
76<br />
SH<br />
194<br />
BE<br />
29<br />
MV<br />
27<br />
SL<br />
ST<br />
308<br />
454<br />
25<br />
BW BY<br />
78<br />
TH<br />
SN<br />
43<br />
BB<br />
224<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
Ausland<br />
69
Unsere<br />
Studierenden<br />
Haben Sie es schon gewusst? Im Wintersemester <strong>2019</strong>/20 waren<br />
an <strong>der</strong> FernUni versität in Hagen 76.936 Studierende eingeschrieben.<br />
Davon waren knapp die Hälfte Frauen und rund 80 Prozent berufstätig.<br />
Damit ist die FernUni – nach Studierendenzahlen – die größte<br />
Hochschule bundesweit. Zudem ist sie weltweit die einzige deutschsprachige<br />
staatliche Fernuniversität.<br />
76.936<br />
STUDIERENDE IM WINTERSEMESTER <strong>2019</strong>/20<br />
67.088 Studierende in Studiengängen<br />
6.028 Akademiestudierende<br />
2.310 Weiterbildungsstudierende<br />
1.510 Beurlaubte<br />
STUDIERENDE IM WS<br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
Studierende insgesamt (inklusive Beurlaubte) 76.936 76.611 75.874<br />
Studierende aktiv (ohne Beurlaubte) 75.426 75.277 74.686<br />
Männer 54 % 53 % 53 %<br />
Frauen 46 % 47 % 47 %<br />
Studierende in Studiengängen 67.088 67.165 67.156<br />
Akademiestudierende 6.028 5.652 5.049<br />
Weiterbildungsstudierende 2.310 2.460 2.481<br />
berufstätig ca. 80 % ca. 80 % ca. 80 %<br />
mit abgeschlossenem Erststudium 49 % 47 % 42 %<br />
70 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
STUDIERENDE NACH FAKULTÄTEN UND GESCHLECHT*<br />
* nicht alle Studierenden sind einer<br />
Fakultät zugeordnet<br />
10.575<br />
Rechtswissenschaft<br />
47 %<br />
22.924<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
64 %<br />
STUDIERENDE NACH STAATSANGEHÖRIGKEIT (OHNE BEURLAUBTE)<br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
deutsche 68.195 67.984 67.539<br />
ausländische insgesamt 7.231 7.293 7.147<br />
davon europäische 6.344 6.500 6.422<br />
53<br />
%<br />
AKTUELLER WOHNORT UNSERER STUDIERENDEN (OHNE BEURLAUBTE)<br />
20%<br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
in Deutschland 69.603 69.273 68.676<br />
12.017<br />
Mathematik<br />
und Informatik<br />
%<br />
80<br />
71%<br />
STUDIERENDE JE<br />
Fakultäten &<br />
Geschlecht<br />
29%<br />
59%<br />
41%<br />
36<br />
%<br />
15.172<br />
Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
im Ausland insgesamt 5.823 6.004 6.010<br />
davon in Europa 5.278 5.444 5.439<br />
ALTERSSTRUKTUR DER STUDIERENDEN IM WS <strong>2019</strong>/2020<br />
14.098<br />
Psychologie<br />
2.500<br />
Altersschwerpunkt<br />
29 – 35 Jahre<br />
2.000<br />
IMMATRIKULIERT IN DEN FAKULTÄTEN (OHNE BEURLAUBTE)<br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
Kultur- und Sozialwissenschaften 20 % 20 % 39 %<br />
Psychologie* 19 % 19 % 0 %<br />
Mathematik und Informatik 16 % 16 % 15 %<br />
Wirtschaftswissenschaft 31 % 32 % 33 %<br />
Rechtswissenschaftliche Fakultät 14 % 13 % 13 %<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
Bachelor<br />
Master<br />
20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95<br />
* Die Fakultät für Psychologie wurde am 1.10.2018 gegründet.<br />
71
DATEN UND FAKTEN<br />
Hochschule<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2019</strong><br />
VZÄ 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Hauptamtliche Rektoratsmitglie<strong>der</strong> 2 2 2 2<br />
W2 / W3 Professuren / Lehrstühle auf Dauer 3<br />
(inklusive Vertretungen) 82 22 82 22<br />
Fraunhoferprofessuren 1 0 1 0<br />
befristete W2 / W3 Professuren / Lehrstühle 4 3 4 3<br />
Juniorprofessuren – W1– 6 3 6 3<br />
Stiftungs-Juniorprofessuren – W1– 1 1 1 1<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 411,27 183,70 485 222<br />
Wissenschaftliche & studentische Hilfskräfte 58,79 31,25 215 119<br />
Tutorinnen / Tutoren 36,02 19,59 289 108<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter in<br />
Verwaltung und Technik 631,50 418,90 738 512<br />
Gesamtes Hochschulpersonal 1.233,58 684,44 1.823 992<br />
HAUSHALT, IN MIO. EURO<br />
Einnahmen 94,7<br />
darin enthalten<br />
<strong>2019</strong><br />
laufen<strong>der</strong> Landeszuschuss 72,4<br />
Einnahmen aus Gebühren und sonstigen Einnahmen 16,2<br />
Beiträge Dritter / Weiterbildung 6,1<br />
Sonstige temporäre Zuschüsse des Landes (nicht in den Einnahmen enthalten) 13,6<br />
Hochschulpakt 4 9,5<br />
Legende für alle Tabellen auf den S. 72 – 77<br />
1 Gemäß Hochschulentwicklungsplan (HEP) 2020 in <strong>der</strong> Fassung vom 18.09.2017.<br />
Angabe <strong>der</strong> Beschäftigten ohne externe Lehrbeauftragte und Gastwissenschaftlerinnen<br />
und Gastwissenschaftler; inklusive <strong>der</strong> Auszubildenden. Es wurden nur aktive Beschäftigte<br />
ausgewiesen; (son<strong>der</strong>-)beurlaubte Beschäftigte sind nicht mitgezählt worden.<br />
Finanzierung aus laufendem Landeszuschuss, Son<strong>der</strong>zuweisungen des Landes wie<br />
zum Beispiel Hochschulpakt 2020 sowie Dritt- und Weiterbildungsmitteln. In den<br />
Kopfzahlen sind keine Doppelzählungen (Beschäftigte mit zwei Personalnummern)<br />
enthalten. Bei Beschäftigten mit unbefristeten und gleich zeitig befristeten Verträgen<br />
werden die Vollzeitäquivalente (VZÄ) vertragsecht zugeordnet und die Person nur<br />
bei <strong>der</strong> Kopfzahl für unbefristete Beschäftigte gezählt.<br />
2 Abkürzung für Vollzeitäquivalent (VZÄ), das sich aus individueller Arbeitszeit im Verhältnis<br />
zur gesetzlichen (Beamte 39 bis 41 Stunden) o<strong>der</strong> tarifrechtlichen Wochenarbeitszeit<br />
(Angestellte 39,83 Stunden) berechnet. Nebenberuflich Beschäftigte<br />
werden ins Verhältnis zur tarifrechtlichen Wochenarbeitszeit gesetzt.<br />
3 W2 / W3 besetzungsunabhängig gemäß Hochschulentwicklungsplan (HEP) 2020 in <strong>der</strong><br />
Fassung vom 18.09.2017<br />
4 Hochschulpakt drei (HSPIII) inkl. Kompensationsmittel, Masterprogramm, European<br />
Credit Transfer System (ECTS), Bau- und Investitionsmittel, Entwicklungsperspektive,<br />
Entwicklungskonzept FernUni<br />
5 Beihilfe, Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA), Servicestellen, Zuwendungen für<br />
Professorinnenprogramm, Digitale Hochschule NRW, Digitalisierungsoffensive,<br />
Chancengerechte Hochschule NRW, Landesunfallkasse<br />
6 Kopfzahlen<br />
7 Fallzahlen<br />
8 im Prüfungsjahr<br />
9 im Kalen<strong>der</strong>jahr<br />
sonstige Zuschüsse 5 4,1<br />
72 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2019</strong><br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
in Studiengängen 6 12.921 13.144 27.181<br />
Akademiestudierende 6 1.751 1.678 1.577<br />
Weiterbildungsstudierende 6 500 497 526<br />
Gesamt 15.172 15.319 29.284<br />
in Bachelorstudiengängen 7 10.353 10.667 23.998<br />
in Masterstudiengängen 7 3.027 2.922 4.167<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 312 43 61<br />
Studienanfänger / innen 553 569 1.543<br />
Studienfachanfänger / innen 7 1.977 2.002 5.602<br />
mit Anschrift in Deutschland 11.543 11.698 24.638<br />
mit Anschrift im Ausland 1.378 1.446 2.543<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2019</strong> 2018 2017<br />
Bachelor 434 1.161 1.105<br />
Master 156 334 278<br />
Weiterbildende Masterabschlüsse 30 32 22<br />
Gesamt 620 1.527 1.405<br />
VZÄ 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 25 11 25 11<br />
W2 / W3-Professuren /<br />
Lehrstühle auf Dauer 22 10 22 10<br />
Fraunhoferprofessuren 1 0 1 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 1 0 1 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 1 1 1 1<br />
Juniorprofessuren – W1 – 2 2 2 2<br />
Stiftungs-Juniorprofessuren – W1– 1 1 1 1<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 98,82 57,90 118 70<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 20,90 11,28 69 39<br />
Tutorinnen / Tutoren 16 10,09 50 30<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 22,63 20,63 30 28<br />
Gesamtes Hochschulpersonal<br />
in <strong>der</strong> Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften 186,35 113,90 295 181<br />
Promotionen 8 14 14 19<br />
Habilitationen 9 4 1 1<br />
* Studierende in den Psychologiestudiengängen gehören seit dem<br />
Wintersemester 2018 / 19 zur neu gegründeten Fakultät für Psychologie.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
73
Fakultät für Mathematik<br />
und Informatik<br />
STUDIERENDE IM WS<br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
in Studiengängen 6 10.086 9.724 9.527<br />
Akademiestudierende 6 1.428 1.250 1.086<br />
Weiterbildungsstudierende 6 503 603 633<br />
Gesamt 12.017 11.577 11.246<br />
in Bachelorstudiengängen 7 7.544 7.287 6.857<br />
in Masterstudiengängen 7 2.571 2.342 2.517<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 337 450 868<br />
in Zusatz- und Ergänzungsstudiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 295 294 304<br />
Studienfachanfänger / innen 7 1.528 1.485 1.332<br />
mit Anschrift in Deutschland 9.121 8.787 8.631<br />
mit Anschrift im Ausland 965 937 896<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2019</strong> 2018 2017<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2019</strong><br />
VZÄ 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 18 2 18 2<br />
W2 / W3-Professuren / Lehrstühle<br />
auf Dauer 18 2 18 2<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 0 0 0 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 0 0 0 0<br />
Juniorprofessuren – W1 – 3 1 3 1<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 62,02 12,47 70 14<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 4,24 0,92 15 4<br />
Tutorinnen / Tutoren 2,58 0,64 37 6<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 28,81 20,51 31 22<br />
Gesamtes Hochschulpersonal in <strong>der</strong><br />
Fakultät für Mathematik und 118,65 37,54 174 49<br />
Bachelor 77 68 63<br />
Master 94 216 151<br />
Diplomabschlüsse 31 20 24<br />
in Zusatz- & Ergänzungsstudiengängen 0 1 0<br />
Gesamt 202 305 238<br />
Promotionen 8 11 8 19<br />
Habilitationen 9 1 1 1<br />
74 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2019</strong><br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
in Studiengängen 6 14.098 14.176 0<br />
Akademiestudierende 6 0 0 0<br />
Weiterbildungsstudierende 6 0 0 0<br />
Gesamt 14.098 14.176 0<br />
in Bachelorstudiengängen 7 13.113 13.210 0<br />
in Masterstudiengängen 7 1.539 1.531 0<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 995 957 0<br />
Studienfachanfänger / innen 7 3.356 3.409 0<br />
mit Anschrift in Deutschland 13.004 13.054 0<br />
mit Anschrift im Ausland 1.094 1.122 0<br />
VZÄ 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 12 6 12 6<br />
W2 / W3-Professuren / Lehrstühle<br />
auf Dauer 9 4 9 4<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 1 1 1 1<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 2 1 2 1<br />
Juniorprofessuren – W1 – 0 0 0 0<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 63,26 41,86 76 52<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 7,99 6,55 32 26<br />
Tutorinnen / Tutoren 6,79 6,05 21 18<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 10,75 8,75 12 10<br />
<strong>2019</strong> 2018 2017<br />
Bachelor 617 0 0<br />
Master 168 0 0<br />
Gesamt 785 0 0<br />
Gesamtes Hochschulpersonal<br />
in <strong>der</strong> Fakultät für Psychologie 100,79 69,21 153 112<br />
Promotionen 8 0 0 0<br />
Habilitationen 9 1 0 0<br />
* Die Fakultät für Psychologie wurde am 1.10.2018 gegründet.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
75
Fakultät für<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
STUDIERENDE IM WS<br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
in Studiengängen 6 20.705 21.536 22.421<br />
Akademiestudierende 6 1.956 1.993 1.741<br />
Weiterbildungsstudierende 6 263 264 297<br />
Gesamt 22.924 23.793 24.459<br />
in Bachelorstudiengängen 7 12.250 13.090 13.524<br />
in Masterstudiengängen 7 7.214 6.750 6.873<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 1.762 2.167 2.520<br />
in Zusatz- und Ergänzungsstudiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 677 749 814<br />
Studienfachanfänger / innen 7 2.888 2.634 2.831<br />
mit Anschrift in Deutschland 19.273 19.972 20.740<br />
mit Anschrift im Ausland 1.432 1.564 1.681<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2019</strong> 2018 2017<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2019</strong><br />
VZÄ 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 20 1 20 1<br />
W2 / W3-Professuren / Lehrstühle<br />
auf Dauer 19 1 20 1<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 1 0 1 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 0 0 0 0<br />
Juniorprofessuren – W1 – 0 0 0 0<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 94,15 34,21 111 40<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 12,54 3,94 39 13<br />
Tutorinnen / Tutoren 7,91 1,78 119 31<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 25,83 24,83 31 30<br />
Gesamtes Hochschulpersonal in <strong>der</strong><br />
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft 160,43 65,76 320 115<br />
Bachelor 468 489 566<br />
Master 430 409 447<br />
Diplomabschlüsse 97 121 97<br />
in Zusatz- & Ergänzungsstudiengängen 0 0 0<br />
Weiterbildende Masterabschlüsse 47 32 29<br />
Gesamt 1.042 1.051 1.139<br />
Promotionen 8 12 7 6<br />
Habilitationen 9 0 1 0<br />
76 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
STUDIERENDE IM WS<br />
<strong>2019</strong>/20 2018/19 2017/18<br />
in Studiengängen 6 9.278 8.585 8.027<br />
Akademiestudierende 6 437 377 335<br />
Weiterbildungsstudierende 6 860 895 920<br />
Gesamt 10.575 9.857 9.282<br />
in Bachelorstudiengängen 7 8.378 7.705 7.173<br />
in Masterstudiengängen 7 1.122 1.130 1.107<br />
in Staatsexamen 7 2.121 1.472 1.054<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 329 259 240<br />
Studienfachanfänger / innen 7 2.009 1.707 1.626<br />
mit Anschrift in Deutschland 9.029 8.342 7.782<br />
mit Anschrift im Ausland 249 243 245<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2019</strong> 2018 2017<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2019</strong><br />
VZÄ 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 12 5 12 5<br />
W2 / W3-Professuren/Lehrstühle<br />
auf Dauer 11 4 11 4<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 0 0 0 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 1 1 1 1<br />
Juniorprofessuren – W1 – 1 0 1 0<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 45,65 20,00 59 26<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 9,36 5,94 43 26<br />
Tutorinnen / Tutoren 2,74 1,03 62 23<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 14,74 12,64 21 18<br />
Gesamtes Hochschulpersonal in <strong>der</strong><br />
Rechtswissenschaftlichen Fakultät 85,49 44,61 198 98<br />
Bachelor 129 139 122<br />
Master 58 57 78<br />
sonstige Abschüsse 0 0 0<br />
in Zusatz- & Ergänzungsstudiengängen 0 0 0<br />
Weiterbildende Masterabschlüsse 56 112 85<br />
Gesamt 243 308 285<br />
Promotionen 8 3 12 9<br />
Habilitationen 9 0 0 0<br />
77
DATEN UND FAKTEN<br />
Lehrende aller Fakultäten *<br />
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Prof. Dr. Thomas Bedorf<br />
Philosophie III, Praktische<br />
Philosophie: Technik, Geschichte,<br />
Gesellschaft<br />
Prof. Dr. Hubertus Busche<br />
Philosophie I<br />
Prof. Dr. Eva Cendon<br />
Wissenschaftliche Weiterbildung<br />
und Hochschuldidaktik<br />
Prof. Dr. Görge Deerberg<br />
Umweltwissenschaften<br />
Prof. Dr. Uwe Elsholz<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Prof. Dr. Cathleen Grunert<br />
Allgemeine Bildungswissenschaft<br />
Prof. Dr. Frank Hillebrandt<br />
Soziologie I, Allgemeine Soziologie<br />
und Soziologische Theorie<br />
Prof. Dr. Thomas Sören<br />
Hoffmann<br />
Philosophie II, Praktische Philosophie:<br />
Ethik, Recht, Ökonomie<br />
Prof. Dr. Lars Holtkamp<br />
Politikwissenschaft IV:<br />
Politik und Verwaltung<br />
Prof. Dr. Viktoria Kaina<br />
Politikwissenschaft I:<br />
Staat und Regieren<br />
Prof. Dr. Susanne Lütz<br />
Politikwissenschaft II:<br />
Internationale Politik<br />
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel<br />
Geschichte Europas in <strong>der</strong> Welt<br />
Prof. Dr. Michael Niehaus<br />
Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Medienästhetik<br />
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel<br />
Geschichte <strong>der</strong> Europäischen<br />
Mo<strong>der</strong>ne<br />
Prof. Dr. Peter Risthaus<br />
Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Mediengeschichte<br />
Prof. Dr. Felicitas Schmie<strong>der</strong><br />
Geschichte und Gegenwart<br />
Alteuropas<br />
Prof. Dr. Julia Schütz<br />
Empirische Bildungsforschung<br />
Prof. Dr. Uwe Steiner<br />
Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Medientheorie<br />
Prof. Dr. Michael Stoiber<br />
Politikwissenschaft V:<br />
Vergleichende Politikwissenschaft<br />
Prof. Dr. Annette Elisabeth<br />
Töller<br />
Politikwissenschaft III: Politikfeldanalyse<br />
und Umweltpolitik<br />
Prof. Dr. Uwe Vormbusch<br />
Soziologie II, Soziologische<br />
Gegenwartsdiagnosen<br />
Prof. Dr. Katharina Walgenbach<br />
Bildung und Differenz<br />
Prof. Dr. Sylvia Wilz<br />
Soziologie III, Organisations soziologie<br />
und qualitative Methoden<br />
Prof. Dr. Claudia de Witt<br />
Bildungstheorie und<br />
Medienpädagogik<br />
PD Dr. Markus Deimann<br />
(Lehrgebietsvertretung)<br />
Mediendidaktik<br />
Junior-Professuren<br />
Jun.-Prof. Dr. Dr. Orsolya<br />
Friedrich<br />
Junior-Professur für Medizinethik<br />
Jun.-Prof. Dr. Dorett Funcke<br />
Ernsting`s-family-Junior-<br />
Stiftungsprofessur für Soziologie<br />
familialer Lebensformen,<br />
Netzwerke und Gemeinschaften<br />
Jun.-Prof. Dr. Irina Gradinari<br />
Junior-Professur für literaturund<br />
medienwissenschaftliche<br />
Gen<strong>der</strong>forschung<br />
Arbeitsstellen<br />
Dr. Daniel Schubbe-Åkerlund<br />
Kulturwissenschaftliche<br />
Grundlagen<br />
Dr. Markus Tausendpfund<br />
Quantitative Methoden<br />
Außerplanmäßige Profes sorinnen<br />
und Professoren<br />
Prof. Dr. Wolfgang Kruse<br />
Historisches Institut<br />
Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch<br />
Historisches Institut<br />
Prof. Dr. Thomas Sokoll<br />
Historisches Institut<br />
Fakultät für Mathematik<br />
und Informatik<br />
Prof. Dr. Christoph Beierle<br />
Wissensbasierte Systeme<br />
Prof. Dr. Jörg Desel<br />
Softwaretechnik und Theorie <strong>der</strong><br />
Programmierung<br />
* Stand: 31.12.<strong>2019</strong><br />
78 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Prof. Dr. Ralf Hartmut Güting<br />
Datenbanksysteme für neue<br />
Anwendungen<br />
Prof. Dr. Jörg M. Haake<br />
Kooperative Systeme<br />
Prof. Dr. Matthias Hemmje<br />
Multimedia und Internetanwendungen<br />
Prof. Dr. Winfried Hochstättler<br />
Diskrete Mathematik<br />
und Optimierung<br />
Prof. Dr. Jörg Keller<br />
Parallelität und VLSI<br />
Prof. Dr. Werner Kirsch<br />
Stochastik<br />
Prof. Dr. Torsten Linß<br />
Numerische Mathematik<br />
Prof. Dr. Lars Mönch<br />
Unternehmensweite<br />
Softwaresysteme<br />
Prof. Dr. Delio Mugnolo<br />
Analysis<br />
Prof. Dr. Gabriele Peters<br />
Mensch-Computer-Interaktion<br />
Prof. Dr. Wolfram Schiffmann<br />
Rechnerarchitektur<br />
Prof. Dr. André Schulz<br />
Theoretische Informatik<br />
Prof. Dr. Wolfgang Spitzer<br />
Stochastik und<br />
Mathematische Physik<br />
Prof. Dr. Friedrich Steimann<br />
Programmiersysteme<br />
Prof. Dr. Herwig Unger<br />
Kommunikationsnetze<br />
Prof. Dr. Luise Unger<br />
Algebra<br />
Junior-Professuren<br />
Jun.-Prof. Dr. Steffen Kionke<br />
Junior-Professur Algebra<br />
Jun.-Prof. Dr. Lena Oden<br />
Junior-Professur Technische<br />
Informatik<br />
Lehrbefugte und<br />
Lehrbeauftragte<br />
Dr. Robin Bergenthum<br />
Dr. Ulrich Borgolte<br />
Prof. Dr. Andrei Duma<br />
Birgit Feldmann<br />
apl. Prof. Dr. Michael Gerke<br />
PD Dr. Klaus Gotthardt<br />
Dr. Eugen Grycko<br />
PD Dr. Stefan Helfert<br />
Prof. Dr. Christian Icking<br />
Dr. Daniela Keller<br />
Peter Karl Klinger<br />
PD Dr. Mario Kubek<br />
Dr. Sebastian Küpper<br />
Prof. Dr. Zhong Li<br />
Prof. Dr. Rainer Merkl<br />
PD Dr. Tobias Mühlenbruch<br />
apl. Prof. Dr. Michael Skrzipek<br />
Dr. Reinhard Strangmeier<br />
Dr. Osmanbey Uzunkol<br />
Dr. Andreas Wiegner<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Prof. Dr. Oliver Christ<br />
Psychologische Methodenlehre und<br />
Evaluation<br />
Prof. Dr. Jan Dettmers<br />
Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
Prof. Dr. Robert Gaschler<br />
Allgemeine Psychologie:<br />
Lernen, Motivation, Emotion<br />
Prof. Dr. Kathrin Jonkmann<br />
Bildungspsychologie<br />
Prof. Dr. Ingrid Josephs<br />
Psychologie des Erwachsenenalters<br />
Prof. Dr. Andreas Mokros<br />
Persönlichkeits-, Rechtspsychologie<br />
und Diagnostik<br />
Prof. Dr. Aileen Oeberst<br />
Medienpsychologie<br />
Prof. Dr. Anette Rohmann<br />
Community Psychology<br />
Prof. Dr. Christel Salewski<br />
Gesundheitspsychologie<br />
Prof. Dr. Stefan Stürmer<br />
Sozialpsychologie<br />
Dr. Susann Fiedler<br />
(Lehrgebietsvertretung)<br />
Allgemeine Psychologie:<br />
Urteilen, Entscheiden, Handeln<br />
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
Prof. Dr. Rainer Baule<br />
Bank- und Finanzwirtschaft<br />
PD Dr. Ulrich Bretschnei<strong>der</strong><br />
(Lehrstuhlvertretung)<br />
Informationsmanagement<br />
Prof. Dr. Gerrit Brösel<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Prof. Dr. Thomas Eichner<br />
Finanzwissenschaft<br />
Prof. Dr. Sabine Fließ<br />
Douglas-Stiftungslehrstuhl für<br />
Dienstleistungsmanagement<br />
Prof. Dr. Joachim Grosser<br />
Wirtschaftspolitik<br />
Prof. Dr. Thomas Hering<br />
Investitionstheorie und<br />
Unternehmens bewertung<br />
Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer<br />
Produktion und Logistik<br />
Prof. Dr. Andreas Kleine<br />
Quantitative Methoden und<br />
Wirtschaftsmathematik<br />
Prof. Dr. Jörn Littkemann<br />
Unternehmensrechnung<br />
und Controlling<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
79
Prof. Dr. Stephan Meyering<br />
Betriebswirtschaftliche Steuerlehre<br />
Prof. Dr. Rainer Olbrich<br />
Marketing<br />
apl. Prof. Dr. Bianca<br />
Rundshagen<br />
Mikroökonomie<br />
Prof. Dr. Ewald Scherm<br />
Organisation und Planung<br />
Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer<br />
Internationale Ökonomie<br />
Prof. Dr. Robert Schmidt<br />
Mikroökonomie<br />
Prof. Dr. Hermann Singer<br />
Angewandte Statistik und Methoden<br />
<strong>der</strong> empirischen Sozialforschung<br />
Prof. Dr. Stefan<br />
Smolnik<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
Prof. Dr. Helmut Wagner<br />
Makroökonomie<br />
Prof. Dr. Jürgen Weibler<br />
Personalführung und Organisation<br />
Prof. Dr. Stefan Strecker<br />
Entwicklung von Informationssystemen<br />
Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
Prof. Dr. Andreas Bergmann<br />
Bürgerliches Recht, Privatrechtsgeschichte<br />
sowie Handels- und<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Prof. Dr. Andrea Edenharter<br />
Staats- und Verwaltungsrecht,<br />
Europarecht, Religionsverfassungsrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Andreas Haratsch<br />
Deutsches und Europäisches<br />
Verfassungs- und Verwaltungsrecht<br />
sowie Völkerrecht<br />
Prof. Dr. Osman Isfen<br />
Strafrecht, Strafprozessrecht,<br />
Wirtschaftsstrafrecht und<br />
Internationales Strafrecht<br />
Prof. Dr. Sebastian Kubis,<br />
LL.M. (Illinois)<br />
Wilhelm Peter Radt Stiftungslehrstuhl<br />
für Bürgerliches Recht,<br />
Gewerblichen Rechtsschutz,<br />
Internationales Privat- und<br />
Zivilprozessrecht<br />
Prof. Dr. Karl-August Prinz<br />
von Sachsen Gessaphe<br />
Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht,<br />
Internationales Privatrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Katharina Gräfin<br />
von Schlieffen<br />
Öffentliches Recht, juristische<br />
Rhetorik und Rechtsphilosophie<br />
Prof. Dr. Stephan Stübinger<br />
Strafrecht, Strafrechtsgeschichte<br />
und Rechtsphilosophie<br />
Prof. Dr. Kerstin Tillmanns<br />
Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Barbara<br />
Völzmann-Stickelbrock<br />
Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht,<br />
Gewerblicher Rechtsschutz,<br />
Urheberrecht und Zivilprozessrecht<br />
Prof. Dr. Ulrich Wackerbarth<br />
Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Gabriele Zwiehoff<br />
Arbeitsbereich für Strafrecht<br />
und Strafprozessrecht<br />
Dr. Anja Böning<br />
(Lehrstuhlvertretung)<br />
Gen<strong>der</strong> im Recht<br />
Lehrbeauftragte in den<br />
Studiengängen<br />
Prof. Dr. Eva Feldmann<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Marutschke<br />
Ausgeschieden <strong>2019</strong><br />
28. Februar <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Jürgen Jahns<br />
Mikro- und Nanophotonik<br />
30. September <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Ulrike Baumöl<br />
Informationsmanagement<br />
30. September <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Thomas Sokoll<br />
Historisches Institut<br />
30. November <strong>2019</strong><br />
Jun.-Prof. Dr. Michael Hartz<br />
Junior-Professur Analysis<br />
Berufungen <strong>2019</strong><br />
1. März <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Jan Dettmers<br />
Arbeits- und<br />
Organisationspsychologie<br />
1. April <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Aileen Oeberst<br />
Medienpsychologie<br />
Prof. Dr. Dimitris Melissas<br />
Prof. Dr. Paul Melot<br />
de Beauregard<br />
Dr. Beate Maasch<br />
1. Mai <strong>2019</strong><br />
Jun.-Prof. Dr. Dr. Orsolya<br />
Friedrich<br />
Junior-Professur für Medizinethik<br />
15. Juni <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Görge Deerberg<br />
Umweltwissenschaften<br />
14. August <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Peter Risthaus<br />
Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Mediengeschichte<br />
1. Oktober <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Andrea Edenharter<br />
Staats- und Verwaltungsrecht,<br />
Europarecht, Religionsverfassungsrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
1. Oktober <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer<br />
Produktion und Logistik<br />
80 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
DATEN UND FAKTEN<br />
Promotionen und Habilitationen*<br />
Schroe<strong>der</strong>, René<br />
Friedrich Ebert (1894 – 1979). Eine biographische<br />
Untersuchung<br />
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Promotionen<br />
Bluhm, Harald<br />
Die Wissensformen und die Konzeption <strong>der</strong><br />
allgemeinen Mitteilbarkeit bei Kant und<br />
Jean Paul / Las formas del saber en torno a la<br />
comunicabilidad universal. Aproximaciones<br />
desde Kant y Jean Paul<br />
Dopatka, Ulrich<br />
Phänomenologie <strong>der</strong> absoluten Subjektivität –<br />
Eine Untersuchung zur präreflexiven Bewusstseinsstruktur<br />
im Ausgang von Edmund<br />
Husserl, Jean-Paul Sartre, Michel Henry und<br />
Jean-Luc Marion<br />
Eckardt, Sarah<br />
Die unbekannte Geburt. Subjektivierungsweisen<br />
von gebärenden Frauen im<br />
Spannungsfeld von individuellen Praxen und<br />
öffentlichem Diskurs<br />
Fischer, Ute<br />
Die Entfesselung des Lesers. Die Verschiebung<br />
<strong>der</strong> Autor-Leser-Relation durch die<br />
Virtualisierung des Romans am Beispiel des<br />
Fragmentromans »Das Land aller Übel«<br />
von Thomas Körner<br />
Fittkau, Tanja<br />
Vom zusätzlichen Frachtgut zum umworbenen<br />
Kunden. Die Überfahrtsbedingungen<br />
für Seereisende und ihre Grenzerfahrungen<br />
1830 – 1932<br />
Franz, Thomas<br />
Goethe militaris – Studie zum Militärischen<br />
in Goethes Texten<br />
Gloerfeld, Christina<br />
Digitalisierung und didaktische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
– Entwicklung eines analytischen<br />
Rahmenmodells zur Identifikation <strong>der</strong> Auswirkungen<br />
von Digitalisierung auf Lehr- / Lernprozesse<br />
und Untersuchung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />
am Beispiel <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
Horst, Gisela<br />
Leben und Werk des Philosophen und<br />
Historikers Panajotis Kondylis (1943 – 1998)<br />
Jöckel, David<br />
Geistige Erfahrung. Zeitlichkeit und<br />
Imaginativität <strong>der</strong> Erfahrung nach Adorno<br />
und Derrida<br />
Leineweber, Christian<br />
Verzeitlichte Bildung – Zum Verhältnis<br />
von Selbstbestimmung und Zeit unter den<br />
Bedingungen des Technisch-Medialen<br />
Lindmeier-Jasch, Ismene<br />
Friedrich List 1789 – 1846. Eine politische<br />
Biografie<br />
Ludwig, Katja<br />
Studiengangsgestaltung im Spannungsfeld<br />
von Disziplin, Bologna und Hochschule<br />
Pereira da Silva Neto, João<br />
A perspectiva do valor e o valor das<br />
perspectivas – Die Wertperspektive und<br />
<strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Perspektiven<br />
Pineda, José Fernando Forero<br />
Philosophie und Negativität –<br />
Über Hegels Denkweg in Jena<br />
Schlegel, Ina<br />
Mythopoiesis <strong>der</strong> Organisierten<br />
Kriminalität in deutschen Fernsehserien.<br />
Erzählmuster zwischen fiktionaler Tradition<br />
und »authentischen« Fällen<br />
Struck, Dirk<br />
Die »Deutsche Islam Konferenz« als<br />
institutionalisiertes multilaterales Kommunikations-<br />
und Verhandlungssystem zur<br />
politischen Interessenvermittlung zwischen<br />
staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren<br />
Valdevia, Prof. Dr. Antonio Vera<br />
Von <strong>der</strong> »Polizei <strong>der</strong> Demokratie« zum »Glied<br />
und Werkzeug <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />
Gemeinschaft« – Eine kulturgeschichtliche<br />
Analyse <strong>der</strong> Polizei als Instrument staatlicher<br />
Herrschaft im Deutschland <strong>der</strong> Zwischenkriegszeit<br />
(1918 – 1939)<br />
Habilitationen<br />
Gradinari, Jun.-Prof. Dr. Irina<br />
Film als Medium kollektiver Erinnerungen.<br />
Gedächtnispolitik und Diskurstransfer<br />
zwischen Ost und West<br />
Kleine, Dr. Uta<br />
Studien zur Rezeption <strong>der</strong> römischen<br />
Agrimensorenliteratur zwischen Spätantike<br />
und Frühmittelalter<br />
Lemanski, Dr. Jens<br />
Welt und Logik<br />
*01.10.2018 – 31.12.<strong>2019</strong><br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
81
Roski, Dr. Melanie<br />
»Institutionalisiert innovativ?!« Die institutionelle<br />
Einbettung <strong>der</strong> Akteure in unternehmerischen<br />
Ökosystemen und Hochschulen<br />
Fakultät für Mathe matik<br />
und Informatik<br />
Promotionen<br />
Biele, Alexan<strong>der</strong><br />
Produktionsplanungsansätze in <strong>der</strong> Flugzeugmontage:<br />
Modellierung, Algorithmen und<br />
Leistungsbewertung<br />
Bornschlegl, Marco Xaver<br />
Advanced Visual Interfaces Supporting<br />
Distributed Cloud-Based Big Data Analysis<br />
Fahrnberger, Günter<br />
Editing Encrypted Messages Without<br />
Decrypting Nor Un<strong>der</strong>standing Them<br />
Fleermann, Michael<br />
Global and Local Semicircle Laws for Random<br />
Matrices with Correlated Entries<br />
Freiherr von Pechmann,<br />
Maximilian Baran<br />
Bose-Einstein Condensation in Random<br />
Potentials<br />
Herding, Raphael<br />
Auftragsabwicklung in <strong>der</strong> Halbleiterindustrie:<br />
Algorithmen, Umsetzung im<br />
S²CMAS-System sowie simulationsbasierte<br />
Leistungsbewertung<br />
Lange, Olga<br />
Methodik zur Gestaltung und Evaluierung<br />
<strong>der</strong> Software-Gebrauchstauglichkeit bei <strong>der</strong><br />
ersten o<strong>der</strong> bei seltener Anwendung<br />
Robleto Domínguez, Gloria Sofía<br />
Simulation und Steuerung gekoppelter<br />
Wasser- und Stromversorgungssysteme<br />
urbaner Ballungsräume<br />
Schlösser, Christian<br />
Towards Concise Gaze Sharing<br />
Schulz, Marc Lorenzo<br />
Verifikation einer Funktionsblockbibliothek<br />
für die Prozessautomatisierung<br />
Sobeyko, Oleh<br />
Integrated Process Planning and Scheduling<br />
in Flexible Job Shops<br />
Welke, Stefan<br />
Untersuchungen über reelle und rationale<br />
Automorphismengruppen reeller und<br />
rationaler binärer quadratischer Formen<br />
Habilitationen<br />
Kerner, Dr. Joachim<br />
On various aspects of interacting particle<br />
systems in one dimension<br />
Kubek, Dr. Mario<br />
Concepts and Methods for a Librarian<br />
of the Web<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Promotion<br />
Schäfer, Sarina<br />
Un<strong>der</strong>standing the Effects of Positive and<br />
Negative Intergroup Contact<br />
Habilitation<br />
Kauff, Dr. Mathias<br />
Konsequenzen positiver und negativer<br />
Begegnungen zwischen Mitglie<strong>der</strong>n unterschiedlicher<br />
ethnischer Gruppen in diversen<br />
Gesellschaften – Untersuchungen aus<br />
Majoritäts- und Minoritätsperspektive<br />
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
Promotionen<br />
Bormann, Patrick Mark<br />
Affiliate-Marketing – zur Steuerung des Klickpfads<br />
im Rahmen einer Mehrkanalstrategie<br />
de Schrevel, Marcel<br />
Controlling in Universitäten: Eine strukturationstheoretische<br />
Untersuchung<br />
Dillkötter, Katharina<br />
Zur Skalierung <strong>der</strong> Prüfung des<br />
Qualitätssicherungssystems<br />
Glawe, Linda<br />
Growth Slowdowns in Emerging<br />
Market Economies – The Concept of the<br />
Middle-Income Trap<br />
Großer, Birgit<br />
Integration of virtual teams into an<br />
organization – Insights through revealing<br />
organizational patterns<br />
Jackenkroll, Benedict<br />
Steuerungsrelevanz des affektiven<br />
Commitments von Professoren: Eine empirische<br />
Analyse in deutschen Universitäten<br />
Kern, Martin<br />
House Prices, Booms and Busts and the<br />
Credit Market – An Empirical Analysis on<br />
the Importance of the Housing Market for<br />
Macroeconomic Research<br />
Körner, Stephan<br />
Kommunale Beteiligungsberichterstattung<br />
in NRW: Eine empirische Analyse am Beispiel<br />
von Wohnungsgesellschaften<br />
Lehmann, Nina<br />
Verkauf über Vermittlungsplattformen – eine<br />
empirische Untersuchung von Erfolgsfaktoren<br />
Lexutt, Eva<br />
Success and Failure of Servitization<br />
82 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Lindner, Florian<br />
Entwicklung einer tragfähigen<br />
Organisationscontrollingkonzeption –<br />
Reflexion organisatorischer Entscheidungen<br />
als Kern des Organisationscontrollings<br />
Ostmeyer, Jonas<br />
Zeit-flexible Losgrößen- und<br />
Reihenfolgeplanung<br />
Velauthapillai, Jeyakrishna<br />
Die Bedeutung des Häusermarktes für die<br />
Makroökonomie und seine Regulierung –<br />
Eine modelltheoretische Analyse<br />
Vogelheim, Jan<br />
Komponenten empirischer Credit Spreads<br />
von Banken und <strong>der</strong>en Abbildung in<br />
Unternehmenswertmodellen<br />
Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
Promotionen<br />
Bastuck, Pascal<br />
Rudolf Wassermann – Vision und Umsetzung<br />
einer inneren Justizreform<br />
Beßmann, Benedikt<br />
Das Criminalgesetzbuch des Herzogtums<br />
Braunschweig<br />
Druschke, Carina<br />
Der Familienbegriff im deutschen Auslän<strong>der</strong>recht.<br />
Eine systematische Betrachtung des<br />
Rechts des Familiennachzugs<br />
Fischer, Arne<br />
Die Legitimität des Sportwettbetruges<br />
(§ 265c StGB) unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<br />
des »Rechtsguts« Integrität des Sports<br />
Herberg, Johanna F.<br />
Die Abberufung des Geschäftsführers <strong>der</strong><br />
kleinen Kapitalgesellschaft im deutschen und<br />
im französischen Recht<br />
Mahler, Robert Franz<br />
Die Untreuerisiken <strong>der</strong> Ausgabenträger im<br />
Gesundheitswesen im Umgang mit Abrechnungsbetrug<br />
im Lichte <strong>der</strong> Rechtsprechung<br />
Nadolny, Jennifer<br />
Kriminalpolitische Forschung nach einer<br />
Reformierung des Jugendstrafrechts<br />
Richter, Nadja<br />
Der Gleichbehandlungsanspruch befristet<br />
beschäftigter Arbeitnehmer aus<br />
§ 4 Abs. 2 TzBfG<br />
Roth, Josef<br />
Die Entwicklung des deutschen<br />
Weinstrafrechts seit 1871<br />
Wiemann, Esther<br />
Der Arbeitnehmerurheber in Deutschland<br />
und Australien<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
83
Das Studienangebot <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Fakultät für Mathematik<br />
und Informatik<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
84<br />
Bachelorstudiengänge<br />
aaBildungswissenschaft<br />
aaKulturwissenschaften mit Fachschwerpunkt<br />
Geschichte,<br />
Literaturwissenschaft, Philosophie<br />
aaPolitikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft,<br />
Soziologie<br />
Masterstudiengänge<br />
aaBildung und Medien – eEducation<br />
aaGeschichte Europas – Epochen,<br />
Umbrüche, Verflechtungen<br />
aaNeuere deutsche Literatur im<br />
medienkulturellen Kontext<br />
aaPhilosophie – Philosophie im<br />
europäischen Kontext<br />
aaPolitikwissenschaft – Regieren<br />
und Partizipation<br />
aaSoziologie – Zugänge zur<br />
Gegenwartsgesellschaft<br />
Bachelorstudiengänge<br />
aaInformatik<br />
aaMathematik<br />
Masterstudiengänge<br />
aaInformatik<br />
aaMathematik<br />
aaPraktische Informatik<br />
Weiterbildende Masterstudiengänge<br />
aaEuropäischer Gewerblicher Rechtsschutz<br />
aaHagener Masterstudium Management<br />
aaInterdisziplinäres Fernstudium<br />
Umweltwissenschaften – infernum<br />
aaMaster of Laws Anwaltsrecht<br />
aaWeiterbilden<strong>der</strong> Masterstudiengang<br />
Mediation<br />
Akademiestudien<br />
Das gesamte grundständige Studienangebot<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> steht auch Interessierten<br />
als Akademiestudien zur Verfügung. Das<br />
Akademiestudium an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
Bachelorstudiengänge<br />
aaPsychologie<br />
Masterstudiengänge<br />
aaPsychologie<br />
Bachelorstudiengänge<br />
aaWirtschaftsinformatik<br />
aaWirtschaftswissenschaft<br />
Masterstudiengänge<br />
aaVolkswirtschaftslehre<br />
aaWirtschaftsinformatik<br />
aaWirtschaftswissenschaft<br />
aaWirtschaftswissenschaft für<br />
Ingenieur/-innen und<br />
Naturwissenschaftler/-innen<br />
entspricht dem Gasthörerstudium an<br />
Präsenzhochschulen. Der Nachweis eines<br />
bestimmten Schulabschlusses ist für die<br />
Zulassung zum Akademiestudium nicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich, da nicht in einen Studiengang<br />
eingeschrieben wird und somit kein Hochschulabschluss<br />
erlangt wird.<br />
Weiterbildende Studien und Kurse<br />
aaBetriebswirtschaftliche Weiterbildung<br />
aaFachanwaltsausbildung Strafrecht<br />
aaFührungsnachwuchsprogramm –<br />
»Führung übernehmen«<br />
aaGrundlagen des Japanischen Rechts<br />
aaHagener Zertifikatsstudium Management<br />
Bachelorstudiengänge<br />
aaRechtswissenschaft –<br />
Bachelor of Laws<br />
aaErste Juristische Prüfung<br />
Masterstudiengänge<br />
aaRechtswissenschaft –<br />
Master of Laws<br />
aaMedizinethik<br />
aaProjektmanagement<br />
aaRecht für Patentanwältinnen<br />
und Patentanwälte<br />
aaSportrecht<br />
aaSteuerstrafrecht<br />
aaWeiterbildendes Studium Datenschutzrecht<br />
aaWeiterbildendes Studium Mediation<br />
aaWeiterbildendes Studium Mediation<br />
Kompakt<br />
aaWeiterbildungskurse Projektmanagement<br />
und Informatik<br />
aaZertifikatsstudium Anwaltsrecht<br />
(auslaufend)<br />
aaZertifikatsstudium Umweltwissenschaften
Rektorat, Hochschulrat &<br />
Fakultäten <strong>2019</strong><br />
Rektorat<br />
Hochschulrat<br />
Fakultäten<br />
Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert<br />
Prorektor Prof. Dr. Uwe Elsholz<br />
Prorektor Prof. Dr. Andreas Kleine<br />
Prorektor Prof. Dr. Sebastian Kubis<br />
Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp<br />
(ab 1. Oktober <strong>2019</strong>)<br />
Kanzlerin Regina Zdebel<br />
(bis 30. September <strong>2019</strong>)<br />
Kontakt: Cornelia Katke<br />
Telefon: +49 2331 987-2401<br />
E-Mail: rektorin@fernuni-hagen.de<br />
Prof. Dr. Thomas Eichner<br />
Dr. Jürgen Ewert<br />
Prof. Dr. Winfried Hochstättler<br />
Steffen Kampeter<br />
Andreas Meyer-Lauber<br />
Prof. Dr. Ursula Nelles<br />
(Vorsitzende ab 20. August)<br />
Dr. Simone Rehm<br />
Dr. Manfred Scholle<br />
(Vorsitzen<strong>der</strong> bis 19. August)<br />
Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller<br />
Prof. Dr. Gabriele Zwiehoff<br />
Kontakt: Barbara Bröker<br />
E-Mail: hochschulrat@fernuni-hagen.de<br />
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Dekan: Prof. Dr. Jürgen G. Nagel<br />
E-Mail: ksw.dekanat@fernuni-hagen.de<br />
Fakultät für Mathe matik<br />
und Informatik<br />
Dekan: Prof. Dr. Jörg Desel<br />
E-Mail: dekanat.mathinf@fernuni-hagen.de<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Dekan: Prof. Dr. Stefan Stürmer<br />
E-Mail: psy.dekanat@fernuni-hagen.de<br />
Fakultät für<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
Dekan: Prof. Dr. Stephan Meyering<br />
E-Mail: wiwi.dekanat@fernuni-hagen.de<br />
Rechtswissen schaftliche<br />
Fakultät<br />
Dekanin: Prof. Dr. Barbara Völzmann-<br />
Stickelbrock<br />
E-Mail: dekanat.rewi@fernuni-hagen.de<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2019</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
85
Übersicht über<br />
den Campus<br />
1 Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
Universitätsstraße 33<br />
2 Seminargebäude<br />
Universitätsstraße 33<br />
3 Informatikzentrum<br />
Universitätsstraße 11<br />
4 Mensa<br />
Universitätsstraße 31<br />
10 Villa Bechem<br />
Feithstraße 152<br />
11 Pavillon<br />
Universitätsstraße 43<br />
Nicht abgebildet:<br />
Logistikzentrum, Druckerei<br />
Profilstraße 10b · 58093 Hagen<br />
5 Philipp-Reis-Gebäude<br />
Universitätsstraße 27<br />
6 Universitätsbibliothek<br />
Universitätsstraße 23<br />
7 Eugen-Schmalenbach-Gebäude<br />
Universitätsstraße 41<br />
8 Allgemeines Verfügungszentrum<br />
Universitätsstraße 21<br />
9 U47<br />
Universitätsstraße 47<br />
86
Kontakt und<br />
Impressum<br />
Studierendenservice/<br />
Service-Center<br />
Universitätsstraße 11 · 58097 Hagen<br />
Telefon: +49 2331 987-2444<br />
E-Mail: info@fernuni-hagen.de<br />
Stabsstelle Kommunikation und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Universitätsstraße 47 · 58097 Hagen<br />
Telefon: +49 2331 987-4318<br />
E-Mail: presse@fernuni-hagen.de<br />
Herausgeberin<br />
Die Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen, Prof. Dr. Ada Pellert<br />
Autorinnen und Autoren<br />
Carolin Annemüller (S. 20, 21, 22 – 24,<br />
32 – 34, 35 – 36, 40, 59)<br />
Gerd Dapprich (S. 16, 17, 32 – 34,<br />
42 – 44, 45 – 46)<br />
Stephan Düppe (S. 10 – 12, 25 – 26, 27 – 28)<br />
Carina Grewe (S. 29 – 30, 35 – 36, 37 – 38,<br />
60 – 67)<br />
Sarah Müller (S. 52 – 53)<br />
Benedikt Reuse (S. 13, 14 – 15)<br />
Anja Wetter (S. 18 – 19, 31, 35 – 36, 39,<br />
41, 47, 48 – 49, 50, 51, 54 – 55, 56 – 58)<br />
Fotos<br />
Alexan<strong>der</strong> Hassenstein_Getty Images (S. 32)<br />
Baac3nes_Moment_GettyImages<br />
(S. 66 rechts unten)<br />
Beau Lark_Corbis_VCG_Corbis_Getty Images<br />
(S. 38)<br />
Christoph Jann (S. 31)<br />
C.D. Wälzholz (S. 43)<br />
FC Bayern München (S. 33)<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen (S. 2, 19, 25,<br />
37, 39, 44, 50, 52 – 55)<br />
Foto_Art Wager_E+_Getty Images<br />
(S. 16 unten)<br />
Foto_narvikk_E+_Getty Images (S. 45)<br />
Hardy Welsch (S. 21)<br />
Joerg Mitter / Limex Images (S. 34)<br />
KMUTNB (S. 67 rechts unten)<br />
Lena Melzig (S. 41)<br />
Lensing (S. 51)<br />
Luca Janes (S. 62 rechts)<br />
Nicole Grote (S. 47)<br />
Petra Pérez (S. 59)<br />
Picture People (S. 35)<br />
Studioline (S. 36 links)<br />
Thomas Rosenthal (S. 56 – 58, 64 oben rechts)<br />
Veit Mette (S. 5 rechts, 17 links, 48 – 49)<br />
Volker Wiciok (S. 4, 5 links, 6 – 7, 10 – 15,<br />
16 oben, 17 rechts, 18, 20, 22 – 24, 26 – 29,<br />
36 rechts, 40, 42, 46, 65 unten)<br />
Yuichiro Chino_Getty Images (S. 30)<br />
Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit<br />
Diversität und Nachhaltigkeit sind für die<br />
<strong>FernUniversität</strong> wichtige Werte. Daher ist<br />
die digitale Version des <strong>Jahrbuch</strong>s als barrierefreies<br />
PDF gestaltet, die gedruckte Version<br />
wird klimaneutral auf Papier aus verant wortungs<br />
vollen Quellen produziert.<br />
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fernuni.de/jahrbuch<br />
99933 – 3 – 01 – JD1<br />
*002632632*<br />
002 632 632 (03/20)