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Berufsmaturitätsarbeit • Berufsmaturitätsschule Zürich
Gestaltung und Kunst • Sandro Bally • 24.01.2020
Abstract:
In dieser Maturaarbeit beschäftige ich mich mit Spannung, ganz besonders mit
elastischer Spannung. Da mich das menschliche Gehirn schon immer fasziniert hat,
förmlich sowohl auch biologisch, will ich meine Zeit gerne in etwas reinstecken das
mir etwas bedeutet. Das Hirn ist eins unserer wichtigsten Organe, aber es steht
meist unter verschiedenen Spannungen. Diese Spannung kann für jeden etwas anderes
sein. Ich stelle mir deshalb die Frage, ob ich diese Spannung in einen Künstlerischen
Raum ziehen kann und damit etwas plastisches zu erstellen.
In diesem Projekt arbeite ich mit Gips, Wachs, Gelwachs, Bauschaum und Gummibänder.
Zuerst nutze ich die Methode der Gussform, welche ich aber im Verlauf
durch schnitzen, modellieren und sprayen austausche.
Damit erstelle ich auf eine dreiteilige Serie, aus Gehirnen die unter elastischer
Spannung stehen, welche im Kern die Aussage hat, dass uns Unzufriedenheiten,
Mieseren und Psychische Krankheiten langsam aber sicher kaputt machen.
3
Inhaltsverzeichnis
Are you tense? 7
Ideenfindung: 9
Konzept: 11
Projektjournal / Mein Prozess: 12
Ende gut Alles gut 18
Reflexion: 20
Dank: 21
Ausblick/Schlusstext: 21
Quellen: 21
Bescheinigung 23
5
Are you tense?
Are you tense? ist eins meiner ersten gestalterischen Projekte und bis jetzt das
Grösste. Unter dem Oberthema Spannung wollte ich etwas erstellen, was typische
Aspekte moderner Kunst in sich träg.
Meine Überlegung dahinter ist, dass persönliche Unzufriedenheiten, Mieseren und
Psychische Krankheiten uns langsam aber sicher kaputt machen.
Gehirne sind ein bisschen wie ein Fingerabdruck, irgendwo ähneln sie sich, aber
irgendwo auch nicht, weshalb ich mich, unter anderem, entschieden habe eine
kleine Serie zu machen.
Die Spannung wirkt sich auf jedes Gehirn etwas anders aus, so wie bei uns.
In diesem Projekt habe ich mich mit Gips, Wachs, Gelwachs und Bauschaum und
Gummibändern auseinander gesetzt.
7
Abgeschobene Idee
Originalidee
Abgeschobene Idee
Symbolbild (3)
8
Ideenfindung:
Zuerst hatte ich sicherlich 10 Ideen, welche ich aber niemals in der kurzen Zeit, mit
meinen Mitteln und Know-how hätte fertigstellen können. Darum habe ich mich
auf drei eher machbare Ideen beschränkt. Eine dieser drei hat meiner Betreuungsperson
Herr Bally und mir ein bisschen mehr gefallen als die anderen zwei.
Die Original Idee:
Meine ursprüngliche Idee war es eigentlich ein Gipsgehirn zwischen zwei Magneten
mit Magnetismus zu zertrümmern. Da wurde mir aber schnell klargemacht, dass
das beinahe unmöglich wäre, da sich die Magnete nicht genug stark anziehen um
ein Resultat zu erzielen.
Plan B:
Nach dieser eher unmachbaren Idee machte ich mich nochmals ans Brainstorming,
das Mal mit Herr Bally im Lager. Wir kamen auf den Gedanken das Gehirn mit Gummibändern
zu verformen, da man das besser verwirklichen kann. Jetzt war es an
mir, ein Material zu finden welches sich mit Gummibänder verformen lässt!
Wachs! Es ist hart genug um es zu modellierten, weich genug dass die Gummibänder
es ,,zerschneiden,, können, es ist billig und leicht handzuhaben.
Da ich aber andere Materialen gefunden habe, an welchen ich Spass hätte mich
zu probieren, habe ich eine Serie vorgeschlagen. Also kam Gelwachs dazu. Herr
Bally hat mir ausserdem den Tipp gegeben, es mit Bauschaum in Gips gestrichen
zu probieren, da ich Ursprünglich ja ein Gipshirn wollte, aber sich dieses nicht mit
Gummibändern zerstören lässt, was nachher das dritte Hirn im Bund wurde.
Die Idee ist das man eine Einzelne Gussform erstellt und damit 2 der 3 Hirne giesst.
Mit dieser Idee konnte ich mich also an ein neues Konzept machen und hatte jetzt
einen Rahmen indem ich mich bewegen kann.
9
Bild Gummibänder (2)
Recherche zu Spannung (1)
Versuch Gummibänder+Kerze
10
Konzept:
Meine Thematik und Überlegung:
Ich will Gehirne zerstören. Wie? Mit elastischer Spannung! Wie ganz genau weiss
ich, zu dem Zeitpunkt, selber noch nicht! Die Idee ist, wie oben geschildert, schon
da, aber wie umsetzen? Gips gegossen hab ich ja schon, aber an einer Gussform
habe ich mich noch nie probiert. Wachs ist auch ein Medium was ich überhaupt
nicht kenne, Bauschaum kenne ich einigermassen, da ich es schon früher zum
schnitzen genutzt habe, weil es so leicht bearbeitbar ist, aber das fehlende wissen
kann man ja sich irgendwie noch aneignen.
Recherche:
Recherchieren musste ich soviel wie selten zuvor. Als erstes, was ich überhaupt
machen will.
Meine Recherche beginnt auf die leichteste Art möglich: Spannung googlen!
Schnell findet man die Wikipediaseite zu dem Überbegriff Spannung (1) !
Unter diesen Auflistung sind mir zwei Aspekte direkt ins Auge gesprungen:
elastische Spannung und psychische Spannung! Wäre es nicht spannend diese 2
Aspekte irgendwie zu verbinden?
Versuche:
Ich habe die ersten Versuche mit Teelichtern gestartet, um herauszufinden ob sie
sich durch die Gummibänder verformen lassen.
Tatsächlich war es machbar. Ich habe es mit vielen verschiedenen Gummibändern
probiert und für den Wachs gingen dünnere Gummis besser, weil diese besser einschneiden.
Beim Bauschaum waren dickere Gummibänder besser, weil sie einerseits mehr
Spannung hatten und andererseits haben diese den Bauschaum zerdrückt was von
Vorteil war, da sich der Bauschaum nicht zerschneiden liess, von den dünneren
Gummis.
11
Projektjournal / Mein Prozess:
Tag 1:
Den ersten Tag meiner Arbeit habe ich mich mit den Wort ,,Spannung,, beschäftigt.
Was bezeichnen wir als Spannung? Welche Arten der Spannung gibt es?
Wie fast alle Menschen mit Internetzugang habe ich das Wort gegoogelt und bin
auf einiges gestossen. Von elektrischer Spannung über magnetische Spannung bis
zur psychischer Spannung. So kam ich dann auf das vorherige Konzept.
Tag 2:
Als erstes will ich ein Positiv erstellen, um danach einen Gussform für den Wachs
herstellen zu können. Meine Idee ist es, aus Ton ein erstes Hirn zu modellieren
welches ich dann in einen Eimer legen kann und nacher den Gips reingiessen kann.
Danach werde ich den Block in der Mitte Zerschneiden und Ihn wieder in den Eimer
legen. Zu guter Letzt werde ich den Wachs schmelzen und die Form auffüllen.
Tag 3 und 4:
Meinen Plan von Tag 2 werde ich jetzt ausführen. Als erstes werde ich jetzt das Tonhirn
modellieren, was bis jetzt gut funktioniert. Ich finde das Ton-Gehirn ist mir gut
gelungen und sieht vielversprechend aus. Dieses Positiv muss jetzt trocknen damit
ich eine Gussform erstellen kann.
Tag 5:
Ich habe als erstes nochmals nachgeschaut, wie das Gipsmischen geht (4). Danach
habe ich mich ans Werk gemacht und zuerst ca. 1l gemischt, dass in meinen Eimer
geleert und gewartet bis es anfängt zu härten, sobald das passiert ist, habe ich
mein Tonhirn, welches mit Vaseline bestrichen war, auch reingelegt und nochmals
ca. 1,5l Gips in den Eimer geleert. Nach einer Woche Trockenphase habe ich die
Gussform in zwei geteilt. Das Tonhirn muss ich Leider dabei zerstören, weil ein Teil
der Gehirn-Struktur kleben geblieben ist.
12
Erstes Positiv aus Ton
Gussform aus Gips
13
Tag 6:
Wachsschmelzen ist meine nächste Aufgabe. Ich habe mich entschieden Teelichter
auseinander zu nehmen und diese Einzuschmelzen. Eigentlich hätte ich auch
Wachsgranulat anwenden können, dieses war aber dreimal so teuer und hatte
einen gelben Unterton. In diesem Moment habe ich mich entschieden die Gehirne
in weiss bzw. durchsichtig zu halten, da ich Angst hatte, dass die Gummibänder in
einem pinken Farbton untergehen. Ausserdem finde ich, dass das Weiss dem ganzen
etwas Schlichteres und Modernes gibt und die Gummibänder ein bisschen ins
Zentrum sieht und somit die Spannung aussagekräftiger macht. Zum schmelzen
habe ich eine Kosmetikschmelzer gereinigt und darin den Wachs geschmolzen, da
man den Wachs nie über einer offenen Flamme schmelzen sollte.
Tag 7:
Dieser Tag ist der schwärzeste Tag in diesem Projekt. Heute wollte ich, die mit
Wachs befüllte, Gipsform öffnen und das erste Hirn fertigstellen, aber der Wachs
hat sich mit dem Gips gebunden. Obwohl ich die Form mit Klarlack abgedichtet
habe. In diesem Moment hatte ich einfach keine Lust mehr. All diese Arbeit für die
Katz? Was soll ich jetzt tun? Die Gipsform kann man nicht mehr brauchen. Soll ich
eine neue machen? Was bringt es überhaupt nochmals eine zu machen, wenn es
vermutlich wieder schief geht. Ich hatte mein Selbstvertrauen in diesem Moment
komplett verloren. Plan C muss her und das pronto, weil die Abgabe schon ende
Monat ist. Also bin ich nach Hause, habe die Nacht durchgemacht und einen Ausweg
gesucht.
Tag 8,9,10:
Der Neustart gibt mir vielleicht neues Glück. Ich habe mich dazu entschieden einfach
alles zu schnitzen und direkt ,,Positive,, zu erstellen. Mit dem Hartwachs ist
das gar nicht allzu schwer, wesshalb ich mit dem Anfange. Zuerst habe ich wieder
200 Teelichter ,,geschält,, und sie eingeschmolzen. Danach habe ich mit zwei kleinen
Eimern zwei Halbkugeln gegossen und diese zusammen gewachs. Aus dieser
asymmetrischen Kugel habe ich dann das erste Gehirn geschnitzt.
14
Verfahren mit Wachs
Verfahren mit Gelwachs
Zerstörte Gussform
Verfahren mit Bauschaum
15
Das zweite Hirn war das Gelwachshirn. Da ich das in einem 2kg Kübel gekauft hatte,
musste ich es nicht in einen andere Form giessen. Ich habe als erstes die Form so
gut wie möglich ausgeschnitzt. Um eine gehirnähnliche Oberfläche zu bekommen
habe ich immer kleine Stellen erhitz, diese aufgerieben und wieder erhitzt um sie
wieder ein bisschen zu glätten.
Das Bauschaumhirn war komplizierter als erwartet. Rundungen schnitzen ist
schwerer als man denkt, aber dann ist mir aufgefallen, dass das unnötig ist. Der
Schaum kommt ja wie eine Schlange raus, ich muss ihn einfach schön langsam und
gezielt sprayen und so mein Gehirn formen.
Am Schluss habe ich es noch in Gips gestrichen so das die Teile, welche abfallen,
ein bisschen stärker den Effekt der Zerstörung zeigen.
Tag 11:
Als letztes habe ich die Gummis rundherum gespannt. Bei dem Wachshirn wollte
ich eine gezielte Spannung, welche das Ganze mit der Zeit nur dort zerschneiden
wird. Das Material ist zwar weich, aber hart genug das ein einzelner Gummi nicht
viel machen kann. Beim Gelwachshirn habe ich nicht soviel Gummibänder gebraucht,
da diese es sofort zerschnitten haben. Über Nacht ist das erste Teil sogar
weggefallen, weil das Material so weich ist.
Beim Bauschaum-Gipshirn habe ich eine Mischung aus beidem benutzt. Einzelne
Gummis lassen die Gipsschicht zerbröckeln, wären mehrer Gummibänder an der
gleichen Stelle den Bauschaum zerdrücken.
Auf der nächsten Seite sind die fertigen Gehirne zum Stand des 19.01.2020.
Es kann sein, dass diese sich weiter verformen und am Ende der Ausstellung vielleicht
auseinander gefallen sind.
Nachdem ich alles bespannt hatte, habe ich mich an den schriftlichen Teil gesetzt.
Da ich bei den Gehirnen auf Farbe verzichtet habe, werde ich in beim schriftlichen
alles in einem Magenta-Ton halten.
16
Gelwachshirn bespannt
Unbespanntes Wachshirn
Wachsschmelzer
Bauschaum - Gipshirn
17
18
Ende gut Alles gut
19
20
Reflexion:
Ich finde das mir das Projekt alles in allem Gut gelungen ist. Ich habe sehr viel
über die verschieden Materialien gelernt und soviel in meinem Prozess falsch
gemacht das ich dabei einiges für das nächste Mal gelernt habe.
Meiner Meinung nach ist mir die Auswahl der Materialien sehr gut gelungen.
Jedes Gehirn hat wie seine eigenen Art, aber gleichzeitig pass alles zusammen.
Mir gefallen die Farben bzw. die Neutralität der Gehirne in der die Farbe der Gummibänder
extrem genial zum Zug kommt. Meine Planung lief besser als erwartet,
so das ich am Abend vorher nicht alles fertigstressen muss, nein im Gegenteil, ich
hatte sogar soviel Zeit das ich das ich die Doku speziell Binden lassen kann.
Für die Zukunft werde ich das Medium Wachs öfter benutzen, weil ich das Gefühl
habe das mir dieses Gehirn am besten gelungen ist und ich beim Machen den
grössten Spass hatte.
Aber wo was Gutes ist gibt es auch nicht so Gutes.
Unter anderem habe ich gemerkt, dass alles komplizierter sein kann, als man es
sich denkt. Damit meine ich die Gussform, welche mir nicht gelungen ist. Nächstes
Mal sollte ich mich besser informieren, wie etwas geht und nicht einfach versuche
starten, die mir die Zeit nehmen. Ich denke, die Gehirne sehen einigermassen nach
Gehirnen aus, dabei finde ich aber, dass das Wachs und Bauschaum-Gipshirn um
einiges besser aussehen als das Gelwachshirn welches durch die Gummibänder
wie etwas verloren hat. Das nächste mal werde ich probieren nicht direkt all meine
Motivation über der Tisch zu schmeißen sobald etwas nicht nach Plan läuft.
Ausserdem finde ich, dass man sieht, dass ich bis jetzt nicht oft modelliert habe,
beziehungsweise selten 3D Projekte gemacht habe. Einige Kleinigkeiten beim Modellieren
sind mir gar nicht gelungen z.B, dass das Wachshirn nicht wirklich rund
ist und das keins der Gehirne wirklich symmetrisch ist.
Die fertigen Ausstellungsstück sind nicht fehlerfrei und in der Ausführung alles
andere als perfekt. Ich denke Profis sehen meine Anfängerfehler, aber das ist nicht
schlimm. Vielleicht bin ich nicht die begabteste 3D Künstlerin, aber dennoch finde
ich die einzelnen Stücke etwas spezielles an sich haben und ich denke ich das
alles in allem eine stabile Leistung ist.
Dank:
Ich möchte mich gerne bei meinem Chef, Herr Rupps bedanken, da ich am Wochenende
im Geschäft an meinen Sachen arbeiten durfte!
Gerne Danke ich Herr Bally für seine Hilfe und seine Tipps, wenn ich nicht mehr
weiter wusste!
Der grösste Dank geht an meine Mami, welche mich immer wieder aufgebaut und
motiviert hat weiterzumachen und mich nicht kleinkriegen zu lassen!
Ausblick/Schlusstext:
Ich denke, ich werde vorerst die Gehirne an den Nagel hängen. Zwar hatte ich grossen
Spass und habe vieles gelernt, aber wie es meistens ist bei grösseren Projekten,
hat man es irgendwann gesehen und wird blind für seine eigenen Arbeit.
Ich hoffe Sie hatten dennoch etwas gefallen an meinem Projekt und können vielleicht
eine Gummiband von Ihrem eigenen Gehirn wegnehmen.
Quellen:
1 de.wikipedia.org/wiki/Spannung
2 https://pixabay.com/de/photos/gummib%C3%A4nder-elastisch-ringe-gummi-885876/
3 https://pixabay.com/de/illustrations/spannung-angst-depression-betont-1084525/
4 https://www.youtube.com/watch?v=K5xwK452tEM
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Bescheinigung
Name: ________________________________________ Klasse: ______________
Hiermit bestätige ich, die vorliegende Berufsmaturitätsarbeit mit dem Titel
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selbst verfasst zu haben. Informationen aus fremden Quellen sind stets durch die
entsprechenden Angaben (Zitate, Quellenverzeichnis) gekennzeichnet.
Ort und Datum:
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Unterschrift:
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