CRESCENDO 5/19 September-Oktober 2019

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen. CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen.

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15.05.2020 Aufrufe

L E B E N S A R T der 2,5 Kilometer lange Boulevard zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am monumentalsten wirken die achteckige Kreuzung Oktogon und der weite Heldenplatz, den Kunsthalle, Museum der Bildenden Künste und Kolonnaden flankieren. Hinter ihnen führt eine Brücke über einen künstlichen See in die von zahlreichen Wegen durchzogene Parkanlage Városliget. „Ich mag das Märchenschloss Vajdahunyad mit seinem Stil - mix von Mittelalter bis Barock“, erzählt Mariam Batsashvili. Doch weil es tagsüber – wie die meisten Sehenswürdigkeiten in Budapest –Touristen en masse anzieht, komme sie gerne abends. Und das samt Teleskop: für einen Blick in den Nachthimmel, das netterweise ihr Freund trägt. Lieblingsorte wie diese steuert Mariam Batsashvili gezielt an, anstatt sich in der Stadt treiben zu lassen. „Oft ist es mir da zu voll und zu laut. Außerdem reise ich viel, habe wenig Zeit und genieße als Kontrastprogramm unser Zuhause im VI. Bezirk“, erklärt sie. Rund sechs Stunden täglich übt sie dort auf ihrem GC1-Flügel von Yamaha. Zweimal pro Woche unterstützt sie dabei via Skype bis heute ihre Lehrerin Natalia Natsvlishvili, bei der sie in ihrer Heimatstadt Tiflis im Alter zwischen fünf und 18 ihr Klavierspiel perfektionierte. Außerdem kocht sie gerne selbst und liest viel, bevorzugt zum Thema Psychologie, das sie sehr „neugierig“ macht. „Ich könnte mir auch vorstellen, als Therapeutin zu arbeiten“, erstaunt mich Mariam Batsashvili auf der Fahrt Richtung Zentrum mit der Linie 1. Seit 1896 verkehrt die Millenniumi Földalatti Vasút knapp unter der Andrássy út als liebevoll gepflegtes U-Bahn-Relikt. Weiter geht es mit der modernen Tram. In der St.-Stephans-Basilika sorgt Mariam Batsashvili für eine weitere Überraschung. „Bei meinem ersten Besuch war ich allein hier und habe deutlich gespürt, dass ich wiederkommen werde“, erinnert sie sich unter der 96 Meter hohen Kuppel, die ein Mosaik mit himmlischen Motiven schmückt. An der schönen blauen Donau: Blick auf das ungarische Parlament „8.500 Menschen haben hier Platz. Trotz der Größe fühle ich mich zu Hause.“ Die größte Kirche Budapests wirkt selbst mit Abstand noch imposant: Von der High Note Sky Bar auf dem Dach des Fünf- Sterne-Hotels Aria fällt bei einem Cocktail der Blick auf ihre geschwungenen Dächer und spitzen Türme. In der entgegengesetzten Richtung ragt das Parlament am Ufer der Donau empor. Rund um das riesige Regierungsgebäude wirkt Budapest besonders aufpoliert, während weiter entfernt vom Zentrum das sozialistische Erbe vor sich hin verwittert. Zwei Gardesoldaten paradieren im Kreis auf dem Platz vor dem Wahrzeichen der Stadt, dessen Vorbild der Londoner Palace of Westminster war. Vor der neogotischen Fassade zum Fluss hin ankern Ausflugsschiffe. Oberhalb von ihnen führt die berühmte Kettenbrücke hinüber zum hügeligeren Stadtteil Buda. „Wenn man am Hang unterhalb der Burg spazieren geht, hat man einen tollen Blick auf Pest“, weiß Mariam Batsashvili. Doch dafür bleibt heute keine Zeit mehr, sie muss weiter. Auf dem Weg zurück zum zentralen Platz Deák Ferenc tér schauen wir kurz in ihrem Lieblingsladen vorbei. Er verkauft Vintage-Mode, die Mariam Batsashvili für ihre kleine, zarte Figur selbst umschneidert. Dann hat sie es eilig, wieder an ihr Instrument zu kommen. Denn auf Konzerte bereitet sie sich akribisch vor; bis Januar steht die nächste Serie an, die von England über Belgien und Österreich bis nach Deutschland führt. Angebote bekommt sie seit ihrem ersten Platz bei Liszt-Wettbewerben in Weimar und Utrecht mehr als genug. Für ihre Auftritte wählt Mariam Batsashvili bewusst strenge Anzüge, spielt hochkonzentriert und ohne große Geste. „Ich bin nicht wichtig. Was zählt, ist die Musik“, macht sie bar jeder Eitelkeit klar. „Als Pianistin habe ich das Gefühl, Medium zu sein für eine Energie, die aus anderen Quellen kommt.“ ■ Tipps, Infos & Adressen Reiseinformationen rund um Ihren Besuch in Budapest. Musik & Kunst Derzeit wird die Staatsoper an der Andrássy út renoviert. Daher gibt es nur verkürzte Touren durch das prachtvolle Gebäude, Aufführungen finden andernorts statt. Kostproben junger Könner in historischen Sälen gibt es an der Liszt Academy. Kulturzentrum für alle Genres von Ballett bis Musik ist seit 2005 das Müpa im IX. Bezirk. Wegen der Thermalwasservorkommen hat Heilbaden in Budapest Tradition. Mariam Batsashvili entspannt am liebsten im eleganten Széchenyi Fürdö. Essen & Trinken Stilvolle Lokale mit dem Flair vergangener Epochen: Müvész Kavéház und Café Parisi, beide auf der Andrássy út mit köstlichen Kuchen und Torten. Wie ein Pariser Bistro: das Két Szerecsen nahe der Oper. Morgens Frühstück, mittags und abends moderne Multikulti-Küche. Mariam Batsashvili bestellt gerne Tapas. Experimentierfreudig mit lokalen Produkten kocht Ákos Sárközi, der auch Küchenchef des Sterne- Restaurants Borkonyha gegenüber ist, im Textúra in der Nähe der St.-Stephans-Basilika. Übernachten Das luxuriöse Aria Hotel neben der St.-Stephans-Basilika. Vier Gebäudeteile sind je einer Richtung gewidmet: Klassik, Oper, Moderne, Jazz – Nachmittagskonzerte auf einem futuristischen Flügel. Vis-àvis vom Parlament: das Four Seasons Gresham Palace – ein aufwendig restauriertes Jugendstil-Juwel. Vintage-Fans fühlen sich im Brody House wohl: einer privaten Villa von 1896, 2009 verwandelt in ein Boutiquehotel mit elf Zimmern. FOTOS: ANTOINETTE SCHMELTER-KAISER, SZÉCHENYI FÜRDÖ 80 w w w . c r e s c e n d o . d e — SeptemberOktober 2019

Termine Tanzgeschichten FÜR GLOBETROTTER Der Indian Summer lockt an die Ostküste Nordamerikas. Vier Uraufführungen stehen auf dem Programm des Fall for Dance Festivals. Myste Copeland stellt eine neue Choreografie von Kyle Abraham vor. Kim Brandstrup, der, angeregt von seinen filmischen Erfahrungen, mit seinen Choreografien emotional berührende Geschichten erzählt, bringt eine neue Tanzgeschichte. Sonya Tayeh zeigt mit dem Sänger Moses Sumney Unveiling. Und Caleb Teicher setzt sein Projekt Bzzz fort und erkundet mit seiner Kompanie das Zusammenspiel von Aufbau und Zerstörung von Mustern. Zur Eröffnung zeigt die Kompanie Hubbard Street Dance Chicago die Choreografie A Picture of You Falling von Crystal Pite, eine getanzte Erzählung über Liebe und Verlust. Darüber hinaus gibt es Künstler aus Argentinien, Kanada, Südafrika, Russland und Europa zu sehen. Den Abschluss bildet die Martha Graham Dance Company mit der Choreografie Chronicle. Martha Graham, die Ikone des Modern Dance, reagierte damit 1936 auf den Faschismus in Europa. New York City Center, 1. bis 13.10., www.nycitycenter.org Heimatsuche Die Heimat verlassen. Vom Außenstehenden zum Mitglied einer Gesellschaft werden. Der umgekehrte Prozess in Bezug auf die ursprüngliche Heimat. Komponist Jorge Sosa und Librettistin Cerise Lim Jacobs stellen sich dem Thema in ihrer neuen Oper I Am A Dreamer Who No Longer Dreams. Beide sind selbst in die USA immigriert, Sosa aus Mexiko, Jacobs aus Singapur. Der Titel ihrer Oper bezieht sich auf Trumps Beendigung von DACA (Deferred Action for Childhood Arrivals). Die von Obama erlassene Regelung schützte die sogenannten Dreamer, illegale Einwanderer, die bereits als Kinder in die USA gekommen waren, vor Abschiebung. Elena Araoz ins zeniert. Protagonistin Rosa, die das mexikanische Erbe und die neue Kultur in sich trägt, verkörpert die Mezzosopranistin Carla López-Speziale. Sosas traumhafte und mitunter auch alptraumhafte Musik dirigiert Maria Sensi Sellner. Boston, Robert J. Orchard Stage im Emerson Paramount Center, 20. bis 22.9., emersontheatres.org Empfindungslosigkeit Das Festival O19 eröffnet mit der neuen Kammeroper Denis & Katya, die auf einer realen Begebenheit basiert. 2016 schossen zwei 15-Jährige im westrussischen Pskow aus einer Datscha auf Polizisten und übertrugen dies live in den sozialen Medien. Die Polizei fand später die Leichen der beiden Jugendlichen – vermutlich Selbstmord. Der Fall regte Philip Venables und Ted Huffman zu den Überlegungen an, wie empfindungslos man durch das Ansehen eines solchen in Echtzeit ablaufenden Dramas werde. Man sehe einfach zu, anstatt zu helfen. In ihrer Oper verweben sie originale Textpassagen und Videospuren mit Botschaften aus den sozialen Medien und stellen die Frage, was diese über uns aussagen. Die beiden Protagonisten verkörpern der Bariton Theo Hoffman und die Mezzosopranistin Siena Licht Miller. Regie führt Ksenia Ravvina, und die musikalische Leitung übernimmt Emily Senturia Philadelphia, Opera, 18. bis 29.9., www.operaphila.org FOTO: XIN YING VIEL SCHICKER ALS „NACHTS IM MUSEUM“ IST „ÜBERNACHTEN IN DER GALERIE“ Blaue Gans in Salzburg FOTO: PRIVAT Seit über 660 Jahren speisen die Salzburger und ihre Gäste in der „Blauen Gans“ – ganz zentral in der Getreidegasse in der Salzburger Altstadt, nur ein paar Schritte vom Festspielhaus entfernt. Dabei sollte das Haus ursprünglich eigentlich „Zum Fasan“ heißen – ein damals sehr exotisches Tier, das die meisten Menschen noch nie zuvor gesehen hatten. Anscheinend noch nicht einmal der Kunsthandwerker selbst, der das berühmte Nasenschild gestaltet hat: Sein Fasan sieht jedenfalls tatsächlich aus wie eine blaue Gans. Schnell hatte das Haus seinen neuen Spitznamen – bis heute. Seit über 100 Jahren ist das älteste Gasthaus der Stadt nun im Besitz der Familie Gfrerer. Der heutige Eigentümer, Andreas Gfrerer, hat das Haus behutsam, aber aufwendig renoviert. Was er noch mehr liebt, als Hotelier zu sein, ist die Kunst: An den Wänden hängen ausschließlich Originale – sozusagen eine „Galerie mit Übernachtungsmöglichkeit“. Viele renommierte Künstler kennt er persönlich und hat zu jedem Werk in seinem Haus eine Geschichte auf Lager. Darum nennt er sein Haus auch treffend „arthotel“. Das historische Gebäude, in dem es keine rechten Winkel und geraden Mauern gibt, birgt modern und edel eingerichtete Zimmer. Absolutes Highlight sind die zwei neuen 80 Quadratmeter großen City Flats: Mit wertvollen barocken Türen, Stuckdecken und Holz- und Marmorböden vermitteln beide Appartements ein einzigartiges Wohngefühl. In der voll eingerichteten Küche kann man sogar selbst den Kochlöffel schwingen – der Salzburger Grünmarkt mit heimischem Obst und Gemüse befindet sich nur wenige Schritte entfernt. Im historischen Restaurantgewölbe oder im lauschigen Gastgarten lässt es sich ganztägig gut speisen: Küchenchef Martin Bauernfeind verwöhnt unter anderem mit viel Selbstgemachtem aus der hauseigenen Speisenmanufaktur wie Nudeln und Tascherl. Heimische Fische finden sich ebenso auf der Karte wie Küchenklassiker, so zum Beispiel Wiener Schnitzel, Backhendl, Beef Tatar, Apfelstrudel oder hausgemachtes Eis. ■ TIPP: Natürlich ist Salzburg immer eine Reise wert, Anlässe gibt es genug. Wer einen sucht, der noch nicht in aller Munde ist: Vom 16. bis 20. Oktober findet in der Altstadt das Festival Jazz&TheCity statt: 5 Tage. 30 Bühnen. 70 Konzerte. Freier Eintritt! Preis pro Person im DZ: ab 71 EUR; arthotel Blaue Gans, Getreidegasse 41-43, 5020 Salzburg, Tel: +43-(0)662-84 24 91 81

L E B E N S A R T<br />

der 2,5 Kilometer lange Boulevard zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe. Am monumentalsten<br />

wirken die achteckige Kreuzung<br />

Oktogon und der weite Heldenplatz,<br />

den Kunsthalle, Museum der Bildenden<br />

Künste und Kolonnaden flankieren.<br />

Hinter ihnen führt eine Brücke<br />

über einen künstlichen See in die von<br />

zahlreichen Wegen durchzogene Parkanlage<br />

Városliget. „Ich mag das Märchenschloss<br />

Vajdahunyad mit seinem Stil -<br />

mix von Mittelalter bis Barock“, erzählt<br />

Mariam Batsashvili. Doch weil es tagsüber<br />

– wie die meisten Sehenswürdigkeiten in Budapest –Touristen<br />

en masse anzieht, komme sie gerne abends. Und das samt Teleskop:<br />

für einen Blick in den Nachthimmel, das netterweise ihr Freund<br />

trägt. Lieblingsorte wie diese steuert Mariam Batsashvili gezielt an,<br />

anstatt sich in der Stadt treiben zu lassen. „Oft ist es mir da zu voll<br />

und zu laut. Außerdem reise ich viel, habe wenig Zeit und genieße<br />

als Kontrastprogramm unser Zuhause im VI. Bezirk“, erklärt sie.<br />

Rund sechs Stunden täglich übt sie dort auf ihrem GC1-Flügel von<br />

Yamaha. Zweimal pro Woche unterstützt sie dabei via Skype bis<br />

heute ihre Lehrerin Natalia Natsvlishvili, bei der sie in ihrer Heimatstadt<br />

Tiflis im Alter zwischen fünf und 18 ihr Klavierspiel perfektionierte.<br />

Außerdem kocht sie gerne selbst und liest viel, bevorzugt<br />

zum Thema Psychologie, das sie sehr „neugierig“ macht.<br />

„Ich könnte mir auch vorstellen, als Therapeutin zu arbeiten“,<br />

erstaunt mich Mariam Batsashvili auf der Fahrt Richtung Zentrum<br />

mit der Linie 1. Seit 1896 verkehrt die Millenniumi Földalatti Vasút<br />

knapp unter der Andrássy út als liebevoll gepflegtes U-Bahn-Relikt.<br />

Weiter geht es mit der modernen Tram. In der St.-Stephans-Basilika<br />

sorgt Mariam Batsashvili für eine weitere Überraschung. „Bei meinem<br />

ersten Besuch war ich allein hier und habe deutlich gespürt,<br />

dass ich wiederkommen werde“, erinnert sie sich unter der 96 Meter<br />

hohen Kuppel, die ein Mosaik mit himmlischen Motiven schmückt.<br />

An der schönen blauen Donau:<br />

Blick auf das ungarische Parlament<br />

„8.500 Menschen haben hier Platz. Trotz<br />

der Größe fühle ich mich zu Hause.“ Die<br />

größte Kirche Budapests wirkt selbst mit<br />

Abstand noch imposant: Von der High<br />

Note Sky Bar auf dem Dach des Fünf-<br />

Sterne-Hotels Aria fällt bei einem Cocktail<br />

der Blick auf ihre geschwungenen<br />

Dächer und spitzen Türme. In der entgegengesetzten<br />

Richtung ragt das Parlament<br />

am Ufer der Donau empor.<br />

Rund um das riesige Regierungsgebäude<br />

wirkt Budapest besonders aufpoliert,<br />

während weiter entfernt vom Zentrum<br />

das sozialistische Erbe vor sich hin verwittert. Zwei Gardesoldaten<br />

paradieren im Kreis auf dem Platz vor dem Wahrzeichen<br />

der Stadt, dessen Vorbild der Londoner Palace of Westminster war.<br />

Vor der neogotischen Fassade zum Fluss hin ankern Ausflugsschiffe.<br />

Oberhalb von ihnen führt die berühmte Kettenbrücke hinüber zum<br />

hügeligeren Stadtteil Buda. „Wenn man am Hang unterhalb der<br />

Burg spazieren geht, hat man einen tollen Blick auf Pest“, weiß<br />

Mariam Batsashvili. Doch dafür bleibt heute keine Zeit mehr, sie<br />

muss weiter. Auf dem Weg zurück zum zentralen Platz Deák Ferenc<br />

tér schauen wir kurz in ihrem Lieblingsladen vorbei. Er verkauft<br />

Vintage-Mode, die Mariam Batsashvili für ihre kleine, zarte Figur<br />

selbst umschneidert.<br />

Dann hat sie es eilig, wieder an ihr Instrument zu kommen.<br />

Denn auf Konzerte bereitet sie sich akribisch vor; bis Januar steht<br />

die nächste Serie an, die von England über Belgien und Österreich<br />

bis nach Deutschland führt. Angebote bekommt sie seit ihrem ersten<br />

Platz bei Liszt-Wettbewerben in Weimar und Utrecht mehr als<br />

genug. Für ihre Auftritte wählt Mariam Batsashvili bewusst strenge<br />

Anzüge, spielt hochkonzentriert und ohne große Geste. „Ich bin<br />

nicht wichtig. Was zählt, ist die Musik“, macht sie bar jeder Eitelkeit<br />

klar. „Als Pianistin habe ich das Gefühl, Medium zu sein für eine<br />

Energie, die aus anderen Quellen kommt.“<br />

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Tipps, Infos & Adressen<br />

Reiseinformationen rund um Ihren Besuch in Budapest.<br />

Musik & Kunst<br />

Derzeit wird die Staatsoper an der Andrássy<br />

út renoviert. Daher gibt es nur verkürzte<br />

Touren durch das prachtvolle Gebäude, Aufführungen<br />

finden andernorts statt. Kostproben<br />

junger Könner in historischen Sälen gibt<br />

es an der Liszt Academy. Kulturzentrum für<br />

alle Genres von Ballett bis Musik ist seit 2005<br />

das Müpa im IX. Bezirk. Wegen der Thermalwasservorkommen<br />

hat Heilbaden in Budapest<br />

Tradition. Mariam Batsashvili entspannt<br />

am liebsten im eleganten Széchenyi Fürdö.<br />

Essen & Trinken<br />

Stilvolle Lokale mit dem Flair vergangener Epochen:<br />

Müvész Kavéház und Café Parisi, beide<br />

auf der Andrássy út mit köstlichen Kuchen und<br />

Torten. Wie ein Pariser Bistro: das Két Szerecsen<br />

nahe der Oper. Morgens Frühstück, mittags<br />

und abends moderne Multikulti-Küche. Mariam<br />

Batsashvili bestellt gerne Tapas. Experimentierfreudig<br />

mit lokalen Produkten kocht Ákos<br />

Sárközi, der auch Küchenchef des Sterne-<br />

Restaurants Borkonyha gegenüber ist, im<br />

Textúra in der Nähe der St.-Stephans-Basilika.<br />

Übernachten<br />

Das luxuriöse Aria Hotel neben der<br />

St.-Stephans-Basilika. Vier Gebäudeteile<br />

sind je einer Richtung gewidmet: Klassik,<br />

Oper, Moderne, Jazz – Nachmittagskonzerte<br />

auf einem futuristischen Flügel. Vis-àvis<br />

vom Parlament: das Four Seasons<br />

Gresham Palace – ein aufwendig restauriertes<br />

Jugendstil-Juwel. Vintage-Fans fühlen<br />

sich im Brody House wohl: einer<br />

privaten Villa von 1896, 2009 verwandelt<br />

in ein Boutiquehotel mit elf Zimmern.<br />

FOTOS: ANTOINETTE SCHMELTER-KAISER, SZÉCHENYI FÜRDÖ<br />

80 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>September</strong> – <strong>Oktober</strong> 20<strong>19</strong>

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