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CRESCENDO 5/19 September-Oktober 2019

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen.

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William Youn<br />

Die Pianisten heute achten mehr auf die<br />

Sicherheit, auf die Zuverlässigkeit der<br />

Technik. Wenn man Aufnahmen von<br />

Cortot oder Sofronitsky hört, dann<br />

merkt man, mit wie viel mehr Risiko und<br />

Freiheit sie spielten. Dass dann einige<br />

Töne danebengegangen sind, war für sie<br />

nicht wichtig. Auch hat sich das Instrument<br />

verändert. Die Mechanik wird<br />

schwerer, die Tasten sind breiter und<br />

tiefer, damit sie einen größeren Klang<br />

für die heutigen Säle erzeugen können.<br />

FOTOS: IRÈNE ZANDEL; T. MARDO; FELIX BROEDE; BOURIGES; LUCA D‘AGOSTINO / ECM RECORDS; HANS BUTTERMILCH; C. TIBERGHIEN;<br />

Igor Levit<br />

Sicherlich hat sich das Klavierspiel verändert<br />

– aber alles hat sich verändert.<br />

Die Welt hat sich innerhalb der letzten<br />

15 Jahre komplett verändert. Ob sich<br />

dadurch auch meine Herangehensweise<br />

an das Repertoire geändert hat? Das<br />

weiß ich nicht. Meine Haupttriebfeder<br />

war schon immer meine Neugierde,<br />

und das wird auch so bleiben. Ein Pianist<br />

sollte sehr, sehr viel Humor haben.<br />

Denn Liebe und Humor sind eh die zwei<br />

schönsten Momente im Leben, oder?<br />

Amir Katz<br />

Joseph Moog<br />

Für mich als Notensammler<br />

war die Repertoirewahl<br />

immer ein kreativer Prozess<br />

und daher mit persönlicher<br />

Freiheit verbunden, weshalb<br />

ich schon zu Studienzeiten<br />

gerne eigene Wege ging. Das<br />

führte immer wieder zu<br />

Konflikten mit meinen<br />

Lehrern. Ich habe auch nie<br />

daran gedacht, mich abheben<br />

zu müssen, sondern bin<br />

meinen Instinkten und Ausdrucksbedürfnissen<br />

gefolgt.<br />

Ich habe enormen Respekt für die gute alte musikalische Tradition und<br />

habe mich sehr intensiv damit beschäftigt. Die Welt ändert sich ständig<br />

und wir uns mit ihr. Optimal wäre es, zwischen Alt und Neu zu kombinieren.<br />

Musikalische Interpretation ist für mich eine Lebenssuche nach<br />

einer Wahrheit, die immer unerreichbar bleibt.<br />

Anna Gourari<br />

Manchmal fühle ich mich wirklich ziemlich<br />

allein. Der einzige Mit- und manchmal auch<br />

der Gegenstreiter ist dann das Instrument.<br />

Dennoch möchte ich nicht sagen, dass Einsamkeit<br />

nicht auch schön sein kann!<br />

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