CRESCENDO 5/19 September-Oktober 2019
CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen.
CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FOTOS: FLORIAN LIEDEL; MARCO BORGGREVE; RÜDIGER SCHESTAG; MET IM KINO; SIMON PAULY; LAURENT PHILIPPE; WALTER GLÜCK; MARCO BORGGREVE; LUIS ALBERTO RODRIGUEZ; KLANGFORUM WIEN; KIRAN WEST;<br />
JUNGE KAMMERPHILHARMONIE BERLIN; LEONIE TREFFLINGER; JEANLOUIS FERNANDEZ<br />
13. <strong>September</strong><br />
DESSAU VIOLETT<br />
Als junger Student der Volkswirtschaft hörte<br />
Wassily Kandinsky in Moskau Wagners<br />
Lohengrin. „Ich konnte alle meine Farben sehen“,<br />
beschrieb er den Eindruck. „Es wurde mir<br />
bewusst, dass Malerei die gleiche Macht wie<br />
Musik besitzt.“ So war das Theater für ihn die<br />
höchste ästhetische Kunst, die idealerweise die<br />
bildenden Künste, Musik, Tanz und Dichtung vereinte. Zwischen <strong>19</strong>08<br />
und <strong>19</strong>14 schrieb er die Bühnenkompositionen Grüner Klang, Schwarz und<br />
Weiß, Schwarze Figur, Gelber Klang sowie die Farboper Violett, von der<br />
<strong>19</strong>27 ein Abschnitt in der Zeitschrift Bauhaus erschien. Assoziativ verband<br />
er darin Bilderfolgen, wobei er das Wort stellenweise als reinen<br />
Klangwert zum Einsatz brachte. Die Elemente Farbe und Form, Text,<br />
Raum und Klang sowie Bewegung sollten gleichwertig zusammenwirken.<br />
Wie er sich das vorstellte, erläuterte er zehn Jahre später in dem Aufsatz<br />
Über die abstrakte Bühnensynthese. Im Rahmen des Festivals Bühne<br />
TOTAL der Stiftung Bauhaus Dessau setzt die Regisseurin und Choreografin<br />
Arila Siegert das Werk mit Kerstin Schweer und Jörg Thieme szenisch<br />
um. Für die Musik von Ali N. Askin (Foto), die dabei zur Uraufführung<br />
gelangt, steht Sebastian Kennerknecht am Pult.<br />
Dessau, Anhaltisches Theater, 13. (Premiere), 14. und 15.9. sowie <strong>19</strong>., 20. und<br />
21.6.2020, www.anhaltisches-theater.de<br />
Bis <strong>19</strong>. <strong>September</strong><br />
MUSIKFEST BERLIN<br />
„Das ganze Leben des Traums und der ganze<br />
Sinn des Lebens sind bereit, in den empfindlichen<br />
Filmstreifen einzugehen“ – Zitate,<br />
Metaphern und Symbole durchziehen Abel<br />
Gances Stummfilm La Roue aus dem Jahr <strong>19</strong>23.<br />
Gances Bestreben war eine Synthese philosophischer,<br />
literarischer und malerischer Konzeptionen.<br />
Zwei Jahre arbeitete er daran und belichtete 10.000 Meter Zelluloid.<br />
Das Musikfest Berlin zeigt den melodramatischen Streifen in voller<br />
Länge – neun Stunden lang. Dazu spielt das Rundfunk-Sinfonieorchester<br />
Berlin Arthur Honeggers Filmmusik, aus der Honegger später das sinfonische<br />
Gedicht Pacific 231 schuf. Der Film zeichnet sich durch einen<br />
„beschleunigten Schnitt“ aus, für den Gance bekannt wurde. Scheiben,<br />
Signale, Weichen wechseln einander mit Landschaften und Gesichtern<br />
ab. Honegger schuf eine Musik, die „das ruhige Amen der stillstehenden<br />
Maschine“ wiedergibt, „die Anstrengung beim Anfahren, die allmähliche<br />
Steigerung der Geschwindigkeit“ bis „zum Gewaltig-Pathetischen eines<br />
Eisenbahnzuges“, der durch die tiefe Nacht rast.<br />
Berlin, verschiedene Spielorte, www.musikfest-berlin.de<br />
6. bis 29. <strong>September</strong><br />
BONN BEETHOVENFEST<br />
„Den Wein, den man mit Augen trinkt, / Gießt<br />
der Mond in Wogen nieder“ – mit Arnold<br />
Schönbergs Melodram Pierrot Lunaire auf<br />
Gedichte Albert Girauds und dem gesungenen<br />
Ballett Die sieben Todsünden von Bertolt Brecht<br />
und Kurt Weill in der Bearbeitung von HK<br />
Gruber gestaltet das Ensemble Modern seinen<br />
Auftritt beim Beethovenfest. Die Rolle der Anna, die durch sieben<br />
amerikanische Städte getrieben wird, bis sie wieder in Louisiana landet,<br />
„wo die Wasser des Mississippi unterm Monde fließen“, übernimmt die<br />
Sopranistin Sarah Maria Sun (Foto). „Mondschein“ lautet das Motto des<br />
Fests in Anspielung an die romantische 14. Klaviersonate, die nach<br />
Beethovens Tod diesen Titel erhielt. Sie dient dem Programm als<br />
Inspiration und durchzieht es in unterschiedlichen Interpretationen.<br />
Zum Auftakt erklingt sie als Sonate für Horn und Klavier. Ronald<br />
Bräutigam spielt sie auf dem Hammerklavier. Und Pierre-Laurent Aimard<br />
widmet sich ihr an seinem Soloabend.<br />
Bonn, verschiedene Kinos, www.beethovenfest.de<br />
Herbstliche Musiktage Bad Urach<br />
STEGREIF.orchester Berlin:<br />
#Beethoven#Eroica#Mozart#Don Giovanni<br />
Elisabeth Kulman Show:<br />
»Der ganz andere Opernabend«<br />
THOMANERCHOR Leipzig:<br />
Festkonzert jubelnder Knabenstimmen<br />
u.v.m.<br />
Internationales Orgelfestival<br />
6. bis 20. <strong>Oktober</strong> 20<strong>19</strong><br />
Winfried Bönig, David Cassan, Kristin von der Goltz,<br />
Frank Höndgen, Lena Neudauer, Daniel Zaretzky<br />
und Peter Kofler<br />
www.muenchner-orgelherbst.de<br />
www.facebook.com/muenchner.orgelherbst<br />
Jesuitenkirche St. Michael<br />
Neuhauser Straße 6 | 80331 München<br />
herbstliche-musiktage.de, Telefon 07125 156 571<br />
43