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CRESCENDO 5/19 September-Oktober 2019

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen.

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Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen.

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OPER<br />

Wiener Staatsoper<br />

Alte und neue Juwelen aus dem Archiv<br />

Eine Jubiläums-Box mit neun teilweise erstmals veröffentlichten Live-Mitschnitten sowie<br />

einer Doppel-CD mit Arien und Szenen: Das ergibt insgesamt knapp 24 Stunden Oper zwischen<br />

Mozart und Schostakowitsch mit illustren Besetzungen und den Wiener Philharmonikern<br />

in ihrem Hauptberuf als Mitglieder des Staatsopernorchesters. Etliches ist Sammlern<br />

zwar vertraut, etwa der Wozzeck (<strong>19</strong>55) sowie, ebenfalls unter Böhm, die im besten Sinne<br />

haarsträubende Elektra (<strong>19</strong>65). Gleichfalls schon offiziell zu haben war ein Karajan-Fidelio<br />

(<strong>19</strong>62) mit dem expressiven Paar Ludwig/Vickers, neu hingegen ist sein Live-Figaro (<strong>19</strong>77),<br />

der im Vergleich zur nahezu identisch besetzten, aber etwas anämischen Studioproduktion<br />

eine quirlige Aufführung aus Fleisch und Blut darstellt. Wahrlich übersprudelnd vor Witz und<br />

Spielfreude ist Abbados Viaggio a Reims mit All-Star-Cast (<strong>19</strong>88). Aus der Ära Meyer ist zu<br />

hören, wie sich in Tristan und Isolde unter Welser-Möst Stemme am Beginn und Seiffert<br />

gegen Ende ihrer jeweils besten Zeit eindrucksvoll treffen oder wie in Eugen Onegin Hvorostovsky<br />

und Netrebko (in einer ihrer besten Partien) tragisch aneinander vorbeilieben (beides<br />

2013). In Thielemanns schwelgerischer Ariadne entzückt inmitten eines starken Ensembles<br />

die jugendlich schimmernde Isokoski in der Titelpartie (2014); neben Stoyanowas Perlmuttsopran<br />

und erneut Hvorostovsky liefert Beczala in Un ballo in maschera eine<br />

weiträumiger phrasierte Alternative zu seinem Rollendebüt in München kurz davor (2016).<br />

Schade, dass das Booklet nur Inhaltsangaben anstatt Würdigungen der<br />

Aufführungen enthält. WW<br />

„150 Years Wiener Staatsoper – The Anniversary Edition“: „Wozzeck“ (Böhm), „Fidelio“<br />

(Karajan), „Elektra“ (Böhm), „Le nozze di Figaro“ (Karajan), „Il viaggio a Reims“ (Abbado),<br />

„Eugen Onegin“ (Nelsons), „Tristan und Isolde“ (Welser-Möst), „Ariadne auf Naxos“<br />

(Thielemann), „Un ballo in maschera“ (López Cobos); „Legendary Voices of the Wiener<br />

Staatsoper“ (Orfeo)<br />

Deutsche Oper Berlin<br />

Zweite Auferstehung<br />

Schon einmal wurde Das Wunder der Heliane wiederentdeckt – und geriet doch wieder in Vergessenheit.<br />

Dabei hielt Erich Wolfgang Korngold die opulente, <strong>19</strong>27 in Hamburg uraufgeführte<br />

Oper mit ihrem rauschhaften Pathos, den schillernden Orchesterfarben und ihrer hochexpressiven<br />

Harmonik für seine beste Komposition. Mit der frenetisch umjubelten Neuproduktion<br />

an der Deutschen Oper Berlin in einer Inszenierung von Christof Loy und unter der musikalischen<br />

Leitung von Marc Albrecht feierte die Oper ihre zweite Auferstehung. Die in der<br />

Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt als Wiederentdeckung des Jahres<br />

2018 ausgezeichnete Produktion ist nun auf DVD und Blu-ray Disc<br />

erschienen. Sara Jakubiak, Brian Jagde und Josef Wagner in den Hauptpartien<br />

garantieren zusammen mit einem kinotauglichen Filmschnitt einen<br />

packenden Opernabend zu Hause. FA<br />

Erich Wolfgang Korngold: „Das Wunder der Heliane“, Deutsche Oper Berlin, Sara Jakubiak,<br />

Brian Jagde, Josef Wagner, Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin, Marc Albrecht,<br />

Christof Loy (Naxos)<br />

HK Gruber<br />

100. Geburtstag von Gottfried von Einem<br />

In der letzten Spielzeit wurde erneut deutlich, welch starke Stücke von Einems Literaturopern<br />

Dantons Tod und Der Besuch der alten Dame sind. Das gilt auch für den konzertanten Mitschnitt<br />

von Der Prozess bei den Salzburger Festspielen 2018 – „neun Bilder in zwei Teilen“, wie sie<br />

<strong>19</strong>53 unter Karl Böhm zur Uraufführung gelangten. Die Hommage dirigierte HK Gruber, der<br />

in seinen eigenen Opern eine vergleichbare kompositorische Wendigkeit zeigt. Man hört in<br />

dieser Kafka-Vertonung deutlich, wie von Einem Kurt Weills Patchwork von Stilen und musikalischen<br />

Mustern sinnfällig weitertreibt. Die meist tonale Partitur macht den Weg des Herrn<br />

K. von der Verhaftung bis zur drohenden Hinrichtung zu einem motorisch<br />

aufheizenden statt düsteren Spiel. Von Einem griff hier Mittel der<br />

Zeitopern vor <strong>19</strong>33 kurzweilig auf. Die Neueinspielung glänzt mit<br />

einem Ensemble auf hohem Niveau. DIP<br />

Gottfried von Einem: „Der Prozess“, Michael Laurenz, Jochen Schmeckenbecher, Matthäus<br />

Schmidlechner u. a., Radio-Symphonieorchester Wien, HK Gruber (Capriccio)<br />

PTC 5186781<br />

PTC 5186 764 PTC 5186737<br />

Felix & Fanny<br />

Mendelssohn<br />

Johannes Moser, Alasdair Beatson<br />

Ebenfalls erschienen:<br />

www.pentatonemusic.com<br />

Neues<br />

Album<br />

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Album<br />

33<br />

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