CRESCENDO 5/19 September-Oktober 2019

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen. CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Interviews unter anderem mit Anne-Sophie Mutter, Christoph Eschenbach und Marlis Petersen.

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K Ü N S T L E R FOTO: STEFAN HÖDERATH / DG 18 w w w . c r e s c e n d o . d e — SeptemberOktober 2019

RASTLOSE LEIDENSCHAFT Unter dem Motto „Across the Stars“ beschreitet Anne-Sophie Mutter neues Terrain: Auf ihrem Album interpretiert sie eigens für sie komponierte Arrangements der bekanntesten Filmtitel von John Williams. Am 14. September gibt sie mit diesem Repertoire ihr erstes Open-Air-Konzert überhaupt. Ein Gespräch über die Guillotine der Gefälligkeit, den Charme des Breitwandgefühls und das Gute im Menschen. VON DOROTHEA WALCHSHÄUSL CRESCENDO: Sie sind ein leidenschaftlicher Film-Fan. Wann haben Sie zum ersten Mal den Zauber des Films erlebt? Anne-Sophie Mutter: In meiner Kindheit hat das Fernsehen nur eine sehr periphere Rolle gespielt. Deshalb war der cineastische Eindruck Ende der 70er-Jahre, als ich in diesem kleinen Kino im Schwarzwald Star Wars sah, besonders eindrucksvoll. Dabei ist mir ganz besonders die Musik in Erinnerung geblieben. Schon dieses erste große Thema, wenn der Film beginnt: Das ist episch, das ist Wagner, das ist große Oper und große Musik. Was macht die Musik von John Williams für Sie so besonders? John Williams versteht wie kein anderer, in den Körper der Handlungsgeschichte zu schlüpfen und sie in eine Emotionstiefe zu bringen, die das Auge höchstwahrscheinlich so nicht erreicht. Tatsache ist, dass John Williams’ Musik für sich allein steht und ohne den Film sehr gut lebt. Das ist das Faszinierende daran – ich brauche die Bilder nicht. Dabei besitzt Williams’ Musik derart viel Persönlichkeit und nimmt so viel Raum ein, dass sie den Film nicht überschattet, aber ein Eigenleben hat, das gleichberechtigt neben dem Filmepos steht. Es ist ja phänomenal, was man durch akustische Bilder machen kann. Denken Sie an einen spannenden Thriller. Wenn ich die 19

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FOTO: STEFAN HÖDERATH / DG<br />

18 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>September</strong> – <strong>Oktober</strong> 20<strong>19</strong>

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