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Forschungsbericht<br />

Reparaturbedingungen Seite 13 von 148<br />

1 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung<br />

Die Fahrzeugkarosserie ist die größte und teuerste Fahrzeugkomponente und sie besitzt mit ca.<br />

30 % den größten Anteil an der Fahrzeugmasse. Deshalb setzen auch hier die meisten Aktivitäten<br />

zur Gewichtsreduktion an. Ein Weg ist dabei die Verwendung von hoch- und höchstfesten<br />

Stählen sowie unterschiedlichen Halbzeugen. Dadurch kann die Blechdicke reduziert werden.<br />

Dies wurde beispielsweise durch internationale Forschungskonzepte aufgezeigt und wird zunehmend<br />

bei den OEM´s im Karosseriebau Standard [1, 2, 3, 4, 5]. Durch die Verwendung von<br />

hochfesten und gehärteten Stählen wird die Karosserie zu einem sensiblen „High-Tech“-<br />

Produkt. Hierdurch wird sie immer teurer, der Lebenszyklus verlängert sich und eine erforderliche<br />

Reparatur wird aus wirtschaftlicher Sicht immer notwendiger.<br />

Alle Bereiche und Prozesse im Produktentstehungsprozess, wie die Konstruktion, die Fertigung<br />

und die Produktion oder die verwendeten Werkstoffe, sind genau aufeinander abgestimmt. Wird<br />

ein Prozess verändert, könnte das massive Einflüsse auf die Karosserie haben und es kann zu<br />

veränderten Eigenschaften dieser kommen. Die angepassten Karosserieeigenschaften entsprechen<br />

nicht mehr dem, was der OEM definiert hat.<br />

Kommt es zu einem Unfall, kann aufgrund der Größe, des Umfangs und der Kosten die Karosserie<br />

nicht so leicht ausgetauscht werden wie andere Fahrzeugkomponenten. Meist kann die<br />

Karosserie repariert werden. Übersteigen die Reparaturkosten den Fahrzeugwert, tritt ein wirtschaftlicher<br />

Totalschaden ein. Eine Reparatur wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll. Soll jedoch eine<br />

Karosserie repariert werden, müssen Kenntnisse über den Ablauf der Reparatur vorliegen. Diese<br />

Kenntnisse müssen erarbeitet, überprüft und bereitgestellt werden. In jedem Reparaturfall<br />

kommt es zu den oben beschriebenen Veränderungen, da andere Fertigungsmittel verwendet<br />

werden, oder veränderte Abläufe, wie die Zusammenbaufolge, stattfinden. In der Automobilfertigung<br />

wird, um die Massentauglichkeit wirtschaftlich zu gewährleisten, für Stahlkarosserien<br />

bevorzugt das Widerstandspunktschweißen eingesetzt. Die Schweißzange im Reparaturfall hat<br />

andere Eigenschaften, als die Schweißzange, die in der Produktion genutzt wird. Sowohl die<br />

Zusammenbaufolge wie auch das Schweißequipment haben Auswirkungen auf den Schweißprozess,<br />

auf die Schweißlinsenbildung und letztlich auf die Festigkeit der Punktschweißverbindung.<br />

Diese muss aber nach wie vor den Vorgaben entsprechen. Kann dies sichergestellt werden,<br />

ist der wirtschaftliche Erfolg gewährleistet.<br />

Die Fragestellung nach dem Einfluss der Reparaturbedingungen auf die Festigkeit von Punktschweißverbindungen<br />

wurde von den Forschungsstellen und den betroffenen Industrieunternehmen<br />

gleichermaßen erkannt und soll im Rahmen dieses Forschungsvorhabens beantwortet<br />

werden.

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