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CRESCENDO 6/19 Oktober-November 2019

CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Lucas Debargue, Gabriela Montero, Baiba Skride und Martina Gedeck.

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Interviews unter anderem mit Lucas Debargue, Gabriela Montero, Baiba Skride und Martina Gedeck.

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FOTOS: DONAUESCHINGER MUSIKTAGE, STAATSOPER HAMBURG, JASPINDER KAUR, STEFFEN SCHINDLER, PRISKA KETTERER, ULRICH PETERS, ASTRID ACKERMANN, BRURIA HAMMER, DAVID REISLER; ALESSANDRO CAPPONE; ROBERT PERES; JONAS HOLTHAUS; BETTINA STOESS<br />

Die Jubiläumssaison der Bad Homburger<br />

Schlosskonzerte beginnt mit einer<br />

Vorschau auf das Beethoven-Jahr. Das<br />

Originalklangorchester Compagnia di<br />

Punto spielt die ersten beiden Sinfonien<br />

Beethovens. Karl-Werner Joerg,<br />

der Gründer und Intendant der<br />

Schlosskonzerte, hat den Musikern<br />

zwei Transkriptionen der Sinfonien<br />

aus dem <strong>19</strong>. Jahrhundert aufs Pult gelegt.<br />

Solist in Mozarts Klavierkonzert<br />

KV 488 ist Tobias Koch. Im Jahr 2000<br />

begann mit einem Orchesterkonzert<br />

die erste Saison der Schlosskonzerte.<br />

Mehr als 170 Konzerte, vom Klavierabend über Orchesterkonzerte bis<br />

zu Opernaufführungen, fanden seither statt. Kontinuierlich erweiterte<br />

sich das Angebot. Hinzu kamen die Reihe Meisterpianisten, das neue<br />

Fes tival des Deutschen Musikwettbewerbs sowie die neue<br />

17. bis 20. <strong>Oktober</strong><br />

DONAUESCHINGER MUSIKTAGE<br />

Bernhard Leitner ist ein Pionier der Tonraumkunst.<br />

Als ausgebildeter Architekt kam er <strong>19</strong>68<br />

auf die Idee, den Klang als Material für Architektur<br />

und Skulptur zu verwenden. Während eines<br />

zweijährigen Aufenthalts in New York entwickel<br />

te er die Idee weiter und schuf ein neues<br />

Vokabular zwischen Raumsprache und Klangsprache.<br />

Er lotete die Wirkungen des Klangs auf den Menschen aus und<br />

erkannte, dass akustische Räume mit dem gesamten Körper wahrgenommen<br />

werden. Für die Musiktage, bei denen er bereits mehrmals zu Gast<br />

war, schafft er an den Donauhallen einen Tonspiegelraum. Das Klangpanorama<br />

aus Sprache, Naturlauten und elektronischen Klängen, für das<br />

Leitner auch mit den Reflexionen an den Gebäudefassaden arbeitet, soll<br />

dauerhaft das Klangbild der Stadt bereichern. 20 Uraufführungen stehen<br />

auf dem Programm der Musiktage, deren Anliegen es nach den Worten<br />

des künstlerischen Leiters Björn Gottstein ist, „eine möglichst große<br />

Bandbreite gegenwärtiger Stile und Ästhetiken vorzustellen“. Zur Eröffnung<br />

leitet Emilio Pomàrico (Foto) das SWR Symphonieorchester, das<br />

SWR Vokalensemble und die SWR Big Band bei der Aufführung von<br />

Simon Steen-Andersens neuem Werk TRIO.<br />

Donaueschingen, verschiedene Spielorte, www.donaueschinger-musiktage.de<br />

22. <strong>Oktober</strong><br />

BERLIN ELLEN BØDTKER<br />

„Ich schloss die Augen und hörte den Klang des<br />

Nordlichts und der Landschaft in meiner Seele“,<br />

beschreibt die Komponistin und Harfenistin<br />

Ellen Bødtker ihre Inspiration. Die magischen<br />

Leuchterscheinungen, die in polaren Sommernächten<br />

über dem Horizont erscheinen, setzt<br />

Bødtker musikalisch um. Anlässlich der Frankfurter<br />

Buchmesse, deren Ehrengast in diesem Jahr Norwegen ist, kommt<br />

sie nach Deutschland. „Nordic light meets arctic sounds“ sind ihre Auftritte<br />

mit dem Dichter Jan Erik Vold überschrieben. Auf einer gemeinsamen<br />

Tournee durch Japan stellte sie fest, wie gut Volds Gedichte, die<br />

vom Meer, der Sonne und den Menschen erzählen, mit den Klangfarben<br />

der Harfe harmonieren.<br />

Berlin, Felleshus, 22.10.; Greifswald, Koeppenhaus-Literaturzentrum, 24.10.,<br />

harpe.no<br />

25. <strong>Oktober</strong> bis 17. Mai, Bad Homburg<br />

20 Jahre Bad Homburger Schlosskonzerte<br />

Kammermusik reihe, bei der in dieser<br />

Saison u .a. das Ensemble Sixty1strings<br />

(Foto) in der Besetzung Harfe, Gitarre<br />

und Mandoline zu erleben ist. Zur<br />

Weihnachtszeit gastiert das Württembergische<br />

Kammerorchester mit dem<br />

Concerto da Chiesa von George Dyson<br />

in der Schlosskirche. Und Mairéad Hickey,<br />

die Mozarts Violinkonzert KV 216<br />

spielt, bringt ein Weihnachtslied aus ihrer<br />

irischen Heimat. Beethovens<br />

Viertem Klavierkonzert widmet sich das<br />

Folkwang Kammerorchester Essen mit<br />

der Pianis tin Nadezda Pisareva. Und<br />

zum Ausklang der Saison stellen sich die Preisträger und Stipendiaten<br />

des Deutschen Musikpreises sowie die Teilnehmer des 20. Bad Homburger<br />

Meisterkurses vor.<br />

Bad Homburg, Schlosskirche, www.badhomburger-schlosskonzerte.de<br />

23. <strong>November</strong><br />

WEIMAR LANZELOT<br />

Zum 50. Jubiläum der Uraufführung von Paul<br />

Dessaus Oper Lanzelot setzt Peter Konwitschny<br />

(Bild) das gewaltige Werk wieder in Szene. Die<br />

Aufführung kommt einer Wiederentdeckung<br />

gleich. Seit <strong>19</strong>72 wurde die Oper nicht mehr gespielt.<br />

Nach Brechts Tod <strong>19</strong>56 fühlte sich Dessau<br />

von der Zusammenarbeit mit seiner Frau<br />

Ruth Berghaus zu neuen Möglichkeiten des Theaters angeregt. In Lanzelot<br />

bringt er zahlreiche Musizierformen vergangener Jahrhunderte sowie<br />

das gesamte Spektrum der Neuen Musik zur Anwendung. Das Libretto<br />

über den Ritter, der den Drachen besiegt und die Gesellschaft befreit,<br />

obwohl sie es gar nicht will, verfassten Heiner Müller und Ginka Tscholakowa<br />

nach Motiven von Hans Christian Andersen und der Märchenkomödie<br />

Der Drache von Jewgeni Schwarz. Es dirigiert Dominik Beykirch.<br />

Weimar, Nationaltheater, 23. (Premiere) und 29.11., 13. und 28.12. sowie <strong>19</strong>.1.,<br />

www.nationaltheater-weimar.de<br />

3. <strong>November</strong><br />

HAMBURG ICHUNDICH<br />

2010 wurde Else Lasker-Schülers im Jerusalemer<br />

Exil entstandenes Schauspiel IchundIch<br />

endlich vollständig veröffentlicht. Als „engagierte<br />

literarische Geste gegen die antisemitische<br />

Kriegs- und Vernichtungsnation Deutschland“<br />

beschreibt der Herausgeber Kevin Vennemann<br />

das verschachtelte Werk. Es prangert die<br />

„odemlose, leblose gegenwärtige Zeit“ an. Lasker-Schüler imaginiert als<br />

Theater im Theater eine Althölle mit Faust und Mephisto und stellt sie<br />

gegen die NS-Schergen Hitler und Himmler, die in einem Lavastrom untergehen.<br />

Die verscheuchte Dichterin tritt auf im Gespräch mit einer<br />

Vogelscheuche, bis am Ende hinter einem Vorhang Gott erscheint.<br />

Johannes Harneit (Foto) nimmt das bittere, aus Fragmenten der vom NS-<br />

Regime zerstörten Literatur zusammengebaute Drama zur Vorlage für<br />

ein Musiktheaterstück. Chri s tian von Treskow setzt es in der Reihe<br />

„opera stabile“ in Szene, während Harneit selbst das Dirigat übernimmt.<br />

Gabriele Rossmanith verkörpert Else Lasker-Schüler. Faust ist Daniel<br />

Kluge. Und als Mephisto treten Martin Summer und Jóhan Kristinsson auf.<br />

Hamburg, Staatsoper, 3. (Premiere), 6., 8., 10. und 12.11.,<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

FOTO: SIXTY1STRINGS<br />

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