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CRESCENDO 6/19 Oktober-November 2019

CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Lucas Debargue, Gabriela Montero, Baiba Skride und Martina Gedeck.

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Interviews unter anderem mit Lucas Debargue, Gabriela Montero, Baiba Skride und Martina Gedeck.

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K Ü N S T L E R<br />

EIN MOZART-KONZERT HAT SEIN LEBEN<br />

GEPRÄGT UND VERÄNDERT<br />

DIE<br />

VERLOCKUNG<br />

DER TRÄUME<br />

Der Flötist Emmanuel Pahud über musikalische Visionen,<br />

den Dialog mit einer Schreibmaschine<br />

und den Vorteil kosmopolitischer Städte.<br />

VON CORINA KOLBE<br />

Klick, klack, klack – pling! Nicht alle Tage trifft Emmanuel Pahud auf eine so<br />

ungewöhnliche Kammermusikpartnerin. In Olga Neuwirths surreal anmutendem<br />

Werk Aello. Ballet mécanomorphe kommuniziert die Querflöte temperamentvoll<br />

mit einer mechanischen Schreibmaschine. Die Komponistin ließ sich von Bachs<br />

Brandenburgischen Konzerten und von Colette inspirieren. Denn die Pariser Schriftstellerin<br />

hat bei solchen Klängen an eine „göttliche Nähmaschine“ gedacht. „Es ist<br />

verrückter Barock, modern erlebt“, lacht Pahud, der das Stück kürzlich mit Stipendiaten<br />

der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker aufführte. Am Pult stand<br />

die finnische Dirigentin und Neue Musik-Expertin Susanna Mälkki. Zu dem Ensemble<br />

aus Streichern und Bläsern gesellten sich ein Synthesizer-Cembalo in barocker Stimmung,<br />

eine Portiersglocke und ein Triangel mit elektrischem Milchaufschäumer.<br />

„Zeitgenössische Musik ist für mich sehr belebend“, meint der langjährige Soloflötist<br />

der Philharmoniker, der neben seinem Orchesterjob regelmäßig mit eigenen Projekten<br />

rund um den Globus unterwegs ist.<br />

Und so finden sich auch auf seinem neuen Album „Dreamtime“, das er mit dem<br />

Münchner Rundfunkorchester unter Leitung seines Chefs Ivan Repušić aufgenommen<br />

hat, Komponisten der Gegenwart. Der Titel erinnert an das gleichnamige Flötenkonzert,<br />

das der französische Komponist Philippe Hersant vor einigen Jahren für<br />

Pahud geschrieben hat. Dieses Stück, das teils albtraumhafte Züge trägt, ist zwar nicht<br />

auf der CD zu hören – dafür aber das Konzert für Flöte und Kammerorchester von<br />

18 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>Oktober</strong> – <strong>November</strong> 20<strong>19</strong>

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