14.05.2020 Aufrufe

#echtwohlig - Das Magazin für das Bayerische Golf- und Thermenland

Noch vor einem halben Jahr war unvorstellbar, was wir in diesem Frühling 2020 erleben: Das Coronavirus verändert alles, was unser Leben bereichert hat und uns selbstverständlich erschien. Grenzen sind geschlossen, Feste und Veranstaltungen für die nächsten Monate abgesagt, unsere Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt, viele bangen um ihre Existenz. Unsere heilsamen niederbayerischen Thermalbäder sind bis auf Weiteres geschlossen. Wir haben uns dennoch entschlossen, diese dritte Ausgabe von #ECHT WOHLIG zu machen. Als ein Hoffnungszeichen in beschränkten Zeiten. Wir leben in einer so wunderbaren Region, geprägt von herrlicher Landschaft, viel Kultur und Kulinarik und mit so vielen spannenden Menschen und Geschichten.

Noch vor einem halben Jahr war unvorstellbar, was wir in diesem Frühling 2020 erleben: Das Coronavirus verändert alles, was unser Leben bereichert hat und uns selbstverständlich erschien. Grenzen sind geschlossen, Feste und Veranstaltungen für die nächsten Monate abgesagt, unsere Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt, viele bangen um ihre Existenz. Unsere heilsamen niederbayerischen Thermalbäder sind bis auf Weiteres geschlossen.

Wir haben uns dennoch entschlossen, diese dritte Ausgabe von #ECHT WOHLIG zu machen. Als ein Hoffnungszeichen in beschränkten Zeiten. Wir leben in einer so wunderbaren Region, geprägt von herrlicher Landschaft, viel Kultur und Kulinarik und mit so vielen spannenden Menschen und Geschichten.

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<strong>#echtwohlig</strong><br />

<strong>das</strong> magazin<br />

FÜR DAS BAYERISCHE GOLF- UND THERMENLAND<br />

www.bayerisches-thermenland.de


<strong>#echtwohlig</strong> <strong>das</strong> magazin<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Bayerische</strong>s<br />

<strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong><br />

www.bayerisches-thermenland.de<br />

Tourismusverband Ostbayern e.V.<br />

Im Gewerbepark D 04<br />

93059 Regensburg<br />

Tel. +49 (0)941 58539-0<br />

Fax +49 (0)941 58539-39<br />

info@ostbayern-tourismus.de<br />

www.ostbayern-tourismus.de<br />

Konzept/Projektmanagement<br />

Alexander von Poschinger<br />

Ulrike Eberl-Walter<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Produktion<br />

teamElgato | Werbeagentur<br />

www.teamElgato.de<br />

Text<br />

Barbara Stefan<br />

Kommunikationsdesign · Illustration<br />

www.barbarastefan.de<br />

Druck<br />

PASSAVIA Druckservice GmbH & Co. KG<br />

www.passavia.de<br />

Bildnachweise<br />

Archive des Tourismusverbands Ostbayern<br />

e.V., der Tourismusverbände, Landkreise,<br />

Orte <strong>und</strong> Hotels.<br />

S.5 ©Mike König: Fleischherstellung, Hof<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaft, Mobile Schlachtung <strong>und</strong><br />

Zerlegen, Schweine, Rinder, Restaurant;<br />

©Hans Gerlach: Rezeptbild Schweinshaxe;<br />

S.6/7 ©Panorama <strong>Golf</strong> Passau; S.8 ©Kastenhof<br />

Landau; S.10 ©Oberhaus museum Passau;<br />

S.11 ©Marcel Peda; S.12 ©Frank Blümler;<br />

S.13 ©Gäubodenmuseum Straubing,<br />

Oberhausmuseum Passau; S.14 ©Herbert Stolz;<br />

S.16 ©HandmadePictures (stock.adobe.com);<br />

S.17 ©Gerald Richter; S.18/19 ©Sven<br />

Grünleitner; S.20 ©Stadtarchiv Kelheim<br />

©Alexander Raths (stock.adobe.com);<br />

S.21 ©Rudi Ernst (stock.adobe.com); S.23<br />

Helmut Weishäupl, Bad Birnbach; S.24 ©Limes-<br />

Therme, ©Frau im Moor, Bad Abbach; S.25<br />

©Helmut Weishäupl, Bad Birnbach, ©Helmut<br />

Weishäupl, Bad Füssing, ©Helmut Weishäupl,<br />

Bad Griesbach; S.26/27 ©Quellness &<strong>Golf</strong><br />

Resort, Bad Griesbach; S.28 ©Barbara Stefan;<br />

S.29 ©Berni Mayer by Lena Fingerle, ©Anna<br />

Wimschneider by alamy.de, ©Stepha Quitterer<br />

by Marie Lovis, ©Rita Falk by Astrid Ecker;<br />

©Ottfried Fischer by Felix Weichselbaumer;<br />

S.30/31 ©Carolin Thiersch: Radfahrer im<br />

Hopfengarten, Limes-Therme; ©Norbert Eisele-<br />

Hein: Radfahrer in Abensberg; ©Herbert Stolz:<br />

Kuchlbauerturm; S.32 ©Alfred Hüttinger; S.33<br />

©Johannes Hauck OSB; S.34/35 ©Ralph Sturm;<br />

S.36 ©Urianikov Sergei (stock.adobe.com)<br />

©Dackelmuseum Passau; S.37 ©Gut Aiderbichl,<br />

Deggendorf; S.38 ©Ljupco Smokovski (stock.<br />

adobe.com); S.39 ©Camping am Wasser by<br />

Herbert Stolz, ©Holmernhof (untere Reihe)<br />

Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Herausgebers.<br />

04 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders nachhaltig<br />

Land.Luft.Leberfing.<br />

06 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders green<br />

<strong>Golf</strong> trifft Feng-Shui.<br />

08 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders bildend<br />

Ein Museum <strong>für</strong> Steinzeit <strong>und</strong> Gegenwart<br />

10 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders spannend<br />

Wer sich mit dem Wolf schmückte<br />

12 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders besuchenswert<br />

Die Drei vom Museum<br />

14 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders findenswert<br />

Abseits Google<br />

16 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders gemütlich<br />

Wirtshäuser<br />

18 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders bierig<br />

Brauerhandwerk im Fluss<br />

20 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders begehbar<br />

Gehen in der Landschaft<br />

22 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders ges<strong>und</strong><br />

Die Sehnsucht nach dem Wasser<br />

24 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders ges<strong>und</strong><br />

Wasser 5<br />

26 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders ges<strong>und</strong><br />

Nach Lust <strong>und</strong> Laune<br />

2 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


LIEBE LESER!<br />

Aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Coronapandemie kann<br />

leider keine Gewährleistung <strong>für</strong> Öffnungszeiten<br />

von Geschäften, Museen, Übernachtungsbetrieben<br />

etc. gegeben werden. Bitte informieren Sie sich vor<br />

einem Besuch telefonisch oder im Internet, um<br />

Enttäuschungen zu vermeiden.<br />

Nürnberg<br />

Bad Abbach<br />

Bad Gögging<br />

<strong>#echtwohlig</strong> & besonders blindtext<br />

Regensburg<br />

Prag<br />

Straubing<br />

Passau<br />

Landshut<br />

Bad Griesbach<br />

Bad Birnbach<br />

Bad Füssing<br />

München<br />

DRITTE AUSGABE<br />

28 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders literarisch<br />

<strong>Das</strong> schreibt Niederbayern<br />

30 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders abwechslungsreich<br />

Hallertauer Hopfentour<br />

32 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders verbindend<br />

Ost West Niederalteich<br />

34 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders artenreich<br />

Die Wiesenbrüter im Donautal<br />

36 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders tierisch<br />

Tierisches Niederbayern<br />

38 <strong>#echtwohlig</strong> & besonders frei<br />

Tun <strong>und</strong> lassen, was man will.<br />

Noch vor einem halben Jahr war unvorstellbar, was wir in<br />

diesem Frühling 2020 erleben: <strong>Das</strong> Coronavirus verändert<br />

alles, was unser Leben bereichert hat <strong>und</strong> uns selbstverständlich<br />

erschien. Grenzen sind geschlossen, Feste <strong>und</strong><br />

Veranstaltungen <strong>für</strong> die nächsten Monate abgesagt, unsere<br />

Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt, viele bangen<br />

um ihre Existenz. Unsere heilsamen niederbayerischen<br />

Thermalbäder sind bis auf Weiteres geschlossen.<br />

Wir haben uns dennoch entschlossen, diese dritte Ausgabe<br />

von #ECHT WOHLIG zu machen. Als ein Hoffnungszeichen<br />

in beschränkten Zeiten. Wir leben in einer so w<strong>und</strong>erbaren<br />

Region, geprägt von herrlicher Landschaft, viel Kultur <strong>und</strong><br />

Kulinarik <strong>und</strong> mit so vielen spannenden Menschen <strong>und</strong> Geschichten.<br />

Gerade jetzt erscheint es uns besonders wichtig,<br />

<strong>das</strong> zu zeigen, darüber zu schreiben, zusammenzuhalten.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> soll Unterstützer <strong>und</strong> Mutmacher sein. Und<br />

auch Anregung bieten, wie man sich vielleicht trotzdem<br />

mit dem Fahrrad, auf einer Wanderung oder bei Beobachtungen<br />

in der Natur derzeit Kraft holen kann.<br />

Die Museen des <strong>Bayerische</strong>n <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong>s sind<br />

ein kleiner Schwerpunkt dieser Ausgabe. Sie bieten erstaunliche<br />

Rück-, Ein- <strong>und</strong> sogar Ausblicke.<br />

Die niederbayerischen Thermen bieten zumindest virtuell<br />

die Möglichkeit, ein wenig einzutauchen. Die jeweiligen<br />

Webseiten informieren Sie über die aktuelle Situation –<br />

<strong>und</strong> hoffentlich bald über die Aussicht auf Wiedereröffnung.<br />

Die Bäder sind Oasen der Regeneration – nach all den derzeitigen<br />

Belastungen in vielen systemrelevanten Berufen<br />

können sie nach der Krise einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Wir freuen uns, wenn Sie nun in unser vorliegendes <strong>Magazin</strong><br />

eintauchen – <strong>und</strong> sich zumindest auf dem Papier verführen<br />

lassen, Niederbayern zu entdecken. Pläne schmieden ist<br />

erlaubt!<br />

Wir freuen uns auf die Rückkehr unserer Gäste, bleiben<br />

Sie ges<strong>und</strong>!<br />

Alexander von Poschinger<br />

Regionalmanager<br />

<strong>Bayerische</strong>s <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong><br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 3


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders nachhaltig<br />

ANZEIGE<br />

Land.Luft.Leberfing<br />

Einzigartiges Bio-Restaurant mit Hofladen<br />

im Rottal. Weidehaltung. Weideschlachtung.<br />

Selbstverständlich Bio.<br />

Im Landkreis Rottal-Inn, in der Nähe von<br />

Rossbach liegt in traumhafter Landschaft<br />

der Biohof Land.Luft Leberfing. Auf 45 ha<br />

Weiden spielen, schlafen <strong>und</strong> suhlen sich<br />

die Schweine im Schlamm, grasen die<br />

Rinder auf den saftigen, großen Weiden,<br />

scharren die Hühner <strong>und</strong> mähen die genügsamen<br />

Schafe die Randstreifen. Täglich<br />

demonstrieren die Tiere vor Ort, wie<br />

ein glückliches Tierleben tatsächlich aussieht.<br />

In einer Zeit, in der über Tierwohl debattiert<br />

wird, viel über Massentierhaltung<br />

<strong>und</strong> Tiertransporte berichtet wird, haben<br />

wir in Leberfing einen transparenten,<br />

ganzheitlichen Bio-Bauernhof aufgebaut.<br />

Auch Tiere verdienen es, wertschätzend<br />

behandelt zu werden. Wir leben <strong>und</strong> arbeiten<br />

zum Wohle von Mensch, Tier <strong>und</strong><br />

Natur.<br />

Unsere Tiere werden auf unseren Weiden<br />

geboren <strong>und</strong> verbringen dort in Herden<br />

ihr ganzes Leben, Sommer wie Winter<br />

im Freien. Wir füttern weitestgehend mit<br />

unseren eigenen Erzeugnissen in Bioqualität.<br />

Unsere Schweine, Rinder <strong>und</strong> Schafe<br />

werden direkt auf der ihnen vertrauten<br />

Weide geschlachtet, ganz ohne Tiertransporte<br />

<strong>und</strong> stressfrei. Denn unseren Tieren<br />

soll es bis zum Schluss gut gehen.<br />

Unser ganzes Team steht voller Überzeugung<br />

hinter unserem Konzept. Tierwohl<br />

ist unser erstes Ziel. Wir haben einen<br />

sehr hohen Anspruch an uns selbst,<br />

an den Umgang mit den Tieren <strong>und</strong> an<br />

unsere Produkte. Fleisch <strong>und</strong> Wurst, die<br />

bei uns, im einzigen Bio-Restaurant im<br />

Rottal, auf den Teller kommen, stammen<br />

vom eigenen Biohof. Milchprodukte <strong>und</strong><br />

Gemüse kaufen wir – wo möglich – von<br />

regionalen Herstellern zu, denen wir<br />

vertrauen. In der Küche verbindet sich<br />

die beste Qualität der Zutaten dann mit<br />

viel Experimentierlust, kulinarischem<br />

Anspruch <strong>und</strong> niederbayerischer Bodenständigkeit.<br />

Brotzeitplatten, gesottene<br />

Ochsenbrust <strong>und</strong> Schwäbisch-Hällisches<br />

Schweinekotelett finden sich auf der Karte<br />

genauso wieder, wie ein Rote Beeteoder<br />

ein Rinder-Carpaccio.<br />

An der Theke im Hofaden können sich<br />

unsere K<strong>und</strong>en weitere Schmankerl <strong>für</strong><br />

zuhause mitnehmen. Wir vertreiben<br />

unsere Produkte direkt: Im Hofaden<br />

vor Ort, am Marktwagen auf verschiedenen<br />

Wochenmärkten in Nieder- <strong>und</strong><br />

Oberbayern <strong>und</strong> neuerdings auch in unserem<br />

Onlineshop www.landluft.bio.<br />

Von unserem Konzept sind wir überzeugt.<br />

Nutzen Sie Ihren Aufenthalt hier<br />

in Niederbayern <strong>und</strong> lernen Sie uns kennen.<br />

Genießen Sie ein feines Essen im<br />

rustikalen Bio-Restaurant unter böhmischem<br />

Gewölbe <strong>und</strong> nehmen Sie sich ein<br />

Packerl schmackhafte Fleisch- <strong>und</strong><br />

Wurst produkte mit nach Hause. Mit besten<br />

Erinnerungen an glückliche Tiere <strong>und</strong><br />

Menschen! Tierwohl ist Fleischqualität.<br />

Land.Luft<br />

Leberfing 1 · 94439 Roßbach<br />

Öffnungszeiten Bio-Restaurant:<br />

Mittwoch bis Freitag, 13.00 bis 23.00 Uhr<br />

(warme Küche ab 17.00 Uhr)<br />

Samstag <strong>und</strong> Sonntag, 11.00 - 23.00 Uhr<br />

(warme Küche ab 11.00 Uhr)<br />

Telefon 08723 979-5060<br />

restaurant@landluft.bio · www.landluft.bio<br />

Öffnungszeiten Hofladen:<br />

Mittwoch bis Freitag, 13.00 bis 20.00 Uhr,<br />

Samstag, 11.00 bis 20.00 Uhr<br />

Aktuelle Veranstaltungen unter<br />

www.landluft.bio/pages/veranstaltungen<br />

1) Rinderhaltung auf der Weide<br />

2) Ein richtiges Original – der Schweinebraten<br />

3) Blick ins Restaurant<br />

4) Komplette Schlachtung <strong>und</strong> Zerlegung<br />

5) Biowurstwaren aus dem Hofaden<br />

6) Freilandschweinehaltung<br />

4 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


1 2<br />

3 4<br />

5<br />

6<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 5


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders green<br />

<strong>Golf</strong> trifft Feng Shui.<br />

Ein Niederbayer führte<br />

zwei Dinge zusammen,<br />

die eigentlich schon längst<br />

zusammengehören.<br />

Ein Mensch mit Vision <strong>und</strong> Überzeugung.<br />

Der Passauer Architekt Egon Krassler,<br />

Feng Shui- <strong>und</strong> Geomantie-Experte, trug<br />

lange die Vision eines Zentrums <strong>für</strong> Bewegung<br />

<strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

mit sich herum. <strong>Das</strong>s die Gestaltung eines<br />

Ortes sich unmittelbar auf den Menschen<br />

<strong>und</strong> seine Befindlichkeit auswirkt, wußte<br />

er. Schließlich war er Architekt. Als sich<br />

<strong>das</strong> herrliche Gelände auf dem Bromberg<br />

bei Fürstenzell zum Kauf anbot, schlug er<br />

zu. Und entschloss sich, mit einem <strong>Golf</strong>platz<br />

zu beginnen ...<br />

Der Bromberg ist ein kraftvoller Ort, abwechslungsreich<br />

in der Form <strong>und</strong> mit einem<br />

atemberaubenden Blick auf die Salzburger<br />

Alpen. Krassler hatte sich 2007<br />

aus dem Architektengeschäft zurückgezogen<br />

<strong>und</strong> steckte seine ganze Energie<br />

in die Gestaltung der Anlage. Selbst ein<br />

<strong>Golf</strong>er, verfolgte er hohe Ansprüche. Es<br />

entstand auf 90 ha ein 18-Loch-Platz <strong>und</strong><br />

ein 6-Loch-Kurzplatz. Driving Range mit<br />

14 Übungsstationen. Für Anfänger <strong>und</strong><br />

Profis optimale Voraussetzungen. 2009<br />

wurde eröffnet <strong>und</strong> im letzten Jahr <strong>das</strong><br />

10jährige gefeiert. Der B<strong>und</strong>esverband der<br />

<strong>Golf</strong>anlagen zeichnete die Anlage mit vier<br />

Sternen aus. Doch zurück zur Vision.<br />

Feng Shui ist eine uralte daoistische<br />

Harmonielehre aus China. Eine hochkomplexe<br />

Wissenschaft. Es geht um die<br />

Harmonisierung des Menschen mit seiner<br />

Umgebung. Wikipedia erklärt, <strong>das</strong>s Feng<br />

Shui sich vormals „Kanyu” nannte, was<br />

übersetzt bedeutet:<br />

„Den Himmel <strong>und</strong><br />

die Erde beobachten“.<br />

Dem echten <strong>Golf</strong>er fällt auf: Genau <strong>das</strong><br />

ist <strong>Golf</strong>spielen! Was wir alle aus eigener<br />

Erfahrung wissen, ist, <strong>das</strong>s es schon von<br />

Bedeutung ist, wo <strong>und</strong> wie der Schreibtisch<br />

steht, wie unser Blick ist, den wir<br />

von dort aus haben. Dieser Blick steuert<br />

Gedanken <strong>und</strong> Konzentration.<br />

6 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders green<br />

Auf dem Panorama-<strong>Golf</strong>platz ist der<br />

Anspruch, <strong>das</strong>s der Spieler sich leicht aufs<br />

Wesentliche konzentriert, beim Abschlag<br />

Ruhe findet, entspannt spielt <strong>und</strong> nach<br />

vier St<strong>und</strong>en den Platz auch noch mit<br />

einem spürbaren Kraftgewinn verlässt.<br />

Auf diesem Platz wird man nicht müde,<br />

<strong>das</strong> Gegenteil ist der Fall. Sagen Spieler.<br />

Und es ist nicht nur die ausgetüftelte<br />

Anlage des Platzes, die diese besondere<br />

Atmosphäre auf dem Bromberg ausmacht.<br />

Ein Zen-Garten entstand. Holz, Feuer,<br />

Erde, Metall <strong>und</strong> Wasser. Yin <strong>und</strong> Yang.<br />

Kristalle in der Erde. Ungewöhnlich. Aber<br />

logisch.<br />

Seit 2015 leitet eine Investorengruppe<br />

von sechs Passauer Unternehmern den<br />

<strong>Golf</strong>platz. Zum Saisonbeginn 2019 wurde<br />

mit Phil Leech ein erfahrener <strong>und</strong> in<br />

der Region bekannter Manager ins Team<br />

geholt. Und in diesem Winter wurde <strong>das</strong><br />

erste Mal auf Sommergrüns gespielt, was<br />

viele <strong>Golf</strong>er sehr genossen haben. Gerade<br />

im Winter ist die Ruhe <strong>und</strong> Energie dieses<br />

einzigartigen Platzes besonders deutlich<br />

zu spüren.<br />

Auch die <strong>Golf</strong>akademie, die 2019 von<br />

Mike Watts übernommen wurde, ist bei<br />

den <strong>Golf</strong>ern beliebt <strong>und</strong> wird gut besucht.<br />

Als qualifizierter PGA-Professional weiß<br />

er, worauf es ankommt, <strong>und</strong> hat schon<br />

viele <strong>Golf</strong>er auf dem Weg zum besseren<br />

Handicap begleitet. Seine Ruhe <strong>und</strong> Gelassenheit<br />

ergänzen sich bestens mit den Gegebenheiten<br />

des Platzes. Die kleinen <strong>Golf</strong>er<br />

der Zukunft lieben ihren Coach <strong>und</strong> sind<br />

begeistert vom Kindertraining.<br />

In der laufenden Saison dreht es sich im<br />

Panorama verstärkt um Kinder, Jugendliche<br />

<strong>und</strong> Familien. Gerade auf diesem<br />

ganzheitlich orientierten Platz, der auf<br />

ein Miteinander abzielt, sollen sich Jung<br />

<strong>und</strong> Alt gemeinsam wohl fühlen. Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche, die sich immer weniger<br />

bewegen, profitieren von der Atmosphäre<br />

des Platzes, von Bewegung <strong>und</strong> frischer<br />

Luft. Beeindruckend, wie geerdet gerade<br />

die junge Generation nach einer R<strong>und</strong>e<br />

<strong>Golf</strong> abschließend miteinander auf der<br />

Terrasse zusammensitzt <strong>und</strong> alles nochmal<br />

Revue passieren lässt. Da vergisst<br />

man glatt, ins Handy zu schauen <strong>und</strong><br />

genießt stattdessen die w<strong>und</strong>erschöne<br />

Aussicht ...<br />

Eine lustige Sache noch: Ein Bauer, der ein<br />

Gr<strong>und</strong>stück hatte, <strong>das</strong> er nicht verkaufen<br />

wollte, trug damit unwillentlich dazu bei,<br />

<strong>das</strong>s die Anlage des Panorama-<strong>Golf</strong>s –<br />

von oben betrachtet – nun die Form eines<br />

Drachen besitzt. Ein Glückstier, sagt Feng<br />

Shui.<br />

www.panorama-golf.info<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 7


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders bildend<br />

8 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders bildend<br />

Ein Museum <strong>für</strong><br />

Steinzeit <strong>und</strong> Gegenwart<br />

Wie man Steine zum Leben erweckt, zeigt <strong>das</strong> Museum im Kastenhof<br />

in Landau a. d. Isar. Ein Schmuckstück – außen wie innen.<br />

Steinzeit – <strong>das</strong> erscheint uns unendlich<br />

weit entfernt. <strong>Das</strong>s <strong>das</strong> eben nicht der<br />

Fall ist, führt dieses kleine Museum par<br />

excellence vor. Und zwar schon auf den<br />

ersten Metern des R<strong>und</strong>gangs in Form<br />

einer „Museumsführerin”: Sie bekam<br />

den Namen Lisar <strong>und</strong> ist eine Frau der<br />

Jungsteinzeit. Ihr Grab wurde 2014 beim<br />

Bau der B 15 in Essenbach im Landkreis<br />

Landshut entdeckt. Die fruchtbaren Äcker<br />

dieser Gegend werden seit sagenhaften<br />

7000 Jahren von Menschen besiedelt.<br />

Für Lisars beeindruckend lebendigen<br />

Auftritt im Museum wurden eine gerichtsmedizinische<br />

Gesichtsrekonstruktion<br />

<strong>und</strong> verschiedene naturwissenschaftliche<br />

Ana lysen gemacht. Was sie<br />

wohl so am Körper trug – Bekleidung <strong>und</strong><br />

Schmuck – verrieten Grabbeigaben, die in<br />

der Gegend gef<strong>und</strong>en wurden. Und steht<br />

man nun am Beginn der Tour durchs Museum<br />

neben dieser kleinen Frau, spürt<br />

man schnell, wie nah uns die Steinzeit<br />

tatsächlich ist: Wir leben noch immer<br />

auf demselben Boden. Und teilen augenscheinlich<br />

dieselbe DNA.<br />

Mit Lisar geht es recht handfest weiter: Es<br />

folgt ein Vergleich des Tagesablaufs von<br />

Jägern <strong>und</strong> Sammlern der Alt- <strong>und</strong> Mittelsteinzeit<br />

mit dem Tagesablauf von uns<br />

sesshaften Menschen. <strong>Das</strong> betrifft Lisar<br />

ebenso wie uns im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert. Und<br />

es erschreckt ein wenig die Erkenntnis,<br />

<strong>das</strong>s wir modernen Menschen in unserem<br />

mühsam erkämpften 8-St<strong>und</strong>en-Tag<br />

– der häufig nicht mehr ausreicht, um<br />

den Lebensunterhalt zu sichern – mehr<br />

Zeit <strong>für</strong> Arbeit aufbringen müssen als der<br />

Altsteinzeitler <strong>für</strong>s Jagen <strong>und</strong> Sammeln.<br />

Was natürlich eine andere Art der Arbeit<br />

war, nicht so abstrakt, sondern sehr verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> auch ausgeliefert der umgebenden<br />

Natur. Verb<strong>und</strong>en direkt mit dem,<br />

was der Boden um die Siedlung herum<br />

hergab. <strong>Das</strong> lässt sich im Museum auch<br />

sinnlich erfahren. Nachbildungen von<br />

Gefässen aus Lehm oder Holz <strong>und</strong> verschiedenste<br />

handgefertigte Alltagsutensilien<br />

gibt es hier zum Anfassen.<br />

Die Jungsteinzeit war die größte Revolution<br />

der Menschheitsgeschichte: Wir<br />

wurden sesshaft. Nichts, was danach<br />

folgte, wäre ansonsten möglich gewesen.<br />

Abhängig war diese Sesshaftigkeit<br />

von einigen wesentlichen Faktoren. So<br />

finden sich auf dem Museumsr<strong>und</strong>gang<br />

natürlich die Tiere <strong>und</strong> Pfanzen, die es<br />

dem Menschen täglich ermöglichten, am<br />

selben Ort zu bleiben. Wie auch sehr<br />

viel Wissenswertes über den Boden <strong>und</strong><br />

eben die Steine, nach der die Epoche benannt<br />

ist. Wie Schuppen von den Augen<br />

fallen, so erschließt sich dem Besucher<br />

hier unsere bis heute nicht veränderte<br />

Abhängigkeit vom Boden <strong>und</strong> die frappierende<br />

Ähnlichkeit mit den Menschen<br />

der Jungsteinzeit: Ihre Siedlungen <strong>und</strong> ihr<br />

Überleben war immer an die Vorkommen<br />

besonderer Gesteine <strong>und</strong> Mineralien im<br />

Boden gekoppelt. Waren <strong>das</strong> besondere<br />

Gesteine, um Waffen oder Werkzeuge<br />

herzustellen, war es Salz oder Gold, mit<br />

denen gewinnbringend gehandelt werden<br />

konnte – unsere Abhängigkeiten sind die<br />

gleichen geblieben. Heute sind es Öl, Gas<br />

oder seltene Erden, die <strong>für</strong> die Herstellung<br />

unserer Smartphones benötigt werden.<br />

Der R<strong>und</strong>gang lässt dieses kritische<br />

Resümee nicht offen, sondern stellt sich<br />

am Ende auch der globalen gegenwärtigen<br />

Situation der Menschheit. Wir haben<br />

uns explosionsartig vermehrt. Und stehen<br />

gewaltigen Problemen gegenüber.<br />

<strong>Das</strong> Museum bleibt nicht in der Steinzeit,<br />

sondern stellt sich der Gegenwart <strong>und</strong> am<br />

Ende auch der Zukunft. Die eine Herausforderung<br />

sein wird. Problemlösungen<br />

sind nicht wirklich in Sicht. Der Club of<br />

Rome kommt hier ebenso zu Wort wie<br />

der Weltbiodiversitätsrat (IPBES).<br />

„DIE WELT IST SO,<br />

WIE DER MENSCH SIE MACHT.”<br />

(Friedrich Dürrenmatt)<br />

<strong>Das</strong> ist einer der Sätze, mit denen die<br />

Ausstellung uns, ziemlich nachdenklich<br />

geworden, wieder entlässt – hinaus in<br />

unsere Gegenwart. Mit einem veränderten<br />

Blick auf diese Welt.<br />

Applaus <strong>für</strong> dieses gelungene Museum,<br />

<strong>das</strong> viel mehr bietet als ein paar steinzeitliche<br />

F<strong>und</strong>stücke aus Niederbayern.<br />

Veranstaltungen, Sonderausstellungen<br />

<strong>und</strong> mehr:<br />

www.steinzeit-museum.de<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 9


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders spannend<br />

Wer sich mit dem<br />

Wolf schmückte ...<br />

Wer braucht heute noch ein Schwert? <strong>Das</strong><br />

Schwert, <strong>das</strong> einst von grosser Bedeutung<br />

<strong>für</strong> seinen Träger war, <strong>und</strong> in dem sich<br />

feinste Materialien mit ausgefeiltester<br />

Handwerkskunst vereinten, ist heute ein<br />

Gegenstand <strong>für</strong>s Museum. Oder <strong>für</strong> den<br />

Sammler, der den Wert auch eher<br />

sym bolisch festmacht. Man stelle sich vor:<br />

Hätten wir in unserem Hausstand zufällig<br />

ein Schwert, es wäre doch eher im Weg.<br />

Die edlen Klingen haben ihren Zweck verloren,<br />

wir leben in einer Umgebung, in der<br />

die Schlacht mit dem Nachbarn glücklicherweise<br />

mit Anwalt <strong>und</strong> Papier ausgefochten<br />

wird.<br />

Und doch, es ist durchaus interessant,<br />

sich mit einem Gegenstand zu beschäftigen,<br />

der <strong>für</strong> die Menschheitsgeschichte<br />

so prägend war, <strong>und</strong> in den so nachhaltig<br />

Energie <strong>und</strong> viel Arbeit gesteckt wurde.<br />

Von der Antike bis zum Mittelalter war<br />

die Hieb- <strong>und</strong> Stichwaffe im Abendland,<br />

im Orient <strong>und</strong> bis nach Ostasien hin<br />

täglich im Einsatz. Nicht nur als taugliche<br />

Waffe, sondern auch als Prestigeobjekt,<br />

als Symbol <strong>für</strong> Status <strong>und</strong> Macht.<br />

Im „Schwertland” Japan besitzt es noch<br />

heute Kultstatus. Man denke an die weltberühmten<br />

Katanas der Samurai, die in<br />

ihrer Qualität einzigartig waren. Der<br />

Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> war <strong>das</strong> verwendete reine<br />

Eisen, besonders aber eine aufwändige<br />

Verarbeitung des Metalls. Eine spezielle<br />

Falttechnik, die sehr effektiv, jedoch<br />

immens arbeitsintensiv war, ließ bis zu<br />

einer Million feinste Lagen Stahl in der<br />

Klinge entstehen. Und damit die sensationelle<br />

Haltbarkeit der Samurai-Schwerter.<br />

Durchschnittliche europäische Schwerter<br />

konnten da bei Weitem nicht mithalten.<br />

Meist waren sie zu einfach geschichtet,<br />

ohne jegliches raffinierte Falt- oder<br />

Flechtwerk. Was die Schwerter im Einsatz<br />

gern mal zersplittern ließ.<br />

Doch gab es in Europa auch wahre Spezialisten,<br />

die es mit den Japanern durchaus<br />

aufnehmen konnten: Im niederbayerischen<br />

Passau beispielsweise – gelegen am<br />

Zusammenfuss von Donau, Inn <strong>und</strong> Ilz<br />

– entwickelte sich Ende des<br />

12. Jahrh<strong>und</strong>erts ein bedeutendes Zentrum<br />

des Klingengewerbes. Die Passauer<br />

„Messerer” schmiedeten Klingen, die in<br />

ganz Europa hochbegehrt <strong>und</strong> teuer<br />

bezahlt waren. Passau war durch die Lage<br />

am Flussdreieck ein bedeutender Handelsumschlagplatz.<br />

Die zentrale Lage bescherte<br />

den Messerern den Zugang zu<br />

feinstem Material aus der Steiermark –<br />

<strong>und</strong> auch zu allerhand Fachwissen, <strong>das</strong><br />

sie in ihr „Markenprodukt“ steckten. Die<br />

Passauer verwendeten viel Sorgfalt auf<br />

die Herstellung ihrer Schwerter, es wurde<br />

länger geschmiedet – <strong>und</strong> vielschichtiger.<br />

Was der Qualität <strong>und</strong> Haltbarkeit der<br />

Klingen zugute kam. Stolz auf ihr<br />

Produkt, prägten sie einen kleinen Wolf<br />

auf ihre Klingen, <strong>und</strong> im Jahr 1340<br />

verlieh Herzog Albrecht von Österreich<br />

diesem Passauer Wolf seinen Schutz.<br />

Fortan ging es steil bergauf. Nach dem<br />

Herzog beförderten auch die einfussreichen<br />

Passauer Fürstbischöfe den<br />

Schutz des Passauer Messerhandwerks.<br />

Der Wolf stand <strong>für</strong> höchste Qualität <strong>und</strong><br />

wer in Europa etwas auf sich hielt,<br />

schmückte sich mit<br />

einer Wolfsklinge.<br />

Vermutlich waren es die Auswirkungen<br />

von Reformation,<br />

Gegenreformation <strong>und</strong> Dreißigjährigem<br />

Krieg, die im<br />

17. Jahrh<strong>und</strong>ert den Niedergang<br />

des Klingengewerbes<br />

bedingten. Der Bezug des<br />

Eisens wurde schwierig <strong>und</strong><br />

die Qualitätssicherung nachlässig<br />

betrieben. Viele der<br />

Messerer wanderten ab.<br />

Einige besonders wertvolle<br />

Wolfsklingen überlebten als<br />

Grabbeigaben oder in <strong>für</strong>stlichen<br />

Waffenkammern, was ihr<br />

Ansehen unter Beweis stellt.<br />

Sie sind heute über renommierte<br />

Museen Deutschlands<br />

verteilt. <strong>Das</strong> Oberhausmuseum<br />

auf der Veste Oberhaus in<br />

Passau kann in ihrer Mittelaltersammlung<br />

zwei der edlen Stücke präsentieren.<br />

Auch wenn <strong>das</strong> Schwert seinen Zweck<br />

verloren hat, es hat uns viel zu erzählen<br />

über unsere Art, Dinge zu produzieren, zu<br />

benutzen <strong>und</strong> ihnen Wert zu verleihen.<br />

Zu 100 Prozent reyclebar im Übrigen.<br />

Was wohl der nächste Gegenstand sein<br />

wird, den wir nicht mehr brauchen?<br />

Eintauchen ins Mittelalter auf der<br />

Veste Oberhaus:<br />

www.oberhausmuseum.de<br />

10 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


1<br />

<strong>#echtwohlig</strong> & besonders spannend<br />

3<br />

2 4<br />

1) Blick von der Veste Oberhaus auf die Altstadt Passaus<br />

2) Die Veste Oberhaus<br />

3) Die Wolfsprägung<br />

4) <strong>Das</strong> mittelalterliche Burgtor der Veste Oberhaus<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 11


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders besuchenswert<br />

Die Drei<br />

vom Museum<br />

<strong>Das</strong> <strong>Bayerische</strong> <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong> hat viel zu bieten in Sachen Museum.<br />

Neben vielen kleinen spezialisierten Häusern mit unterschiedlichsten Themen<br />

beleuchten wir hier mal die „Flaggschiffe“ unserer Museumslandschaft <strong>und</strong><br />

fragen mal nach im ...<br />

Museum der <strong>Bayerische</strong>n Geschichte in Regensburg<br />

GÄUBODENMUSEUM<br />

STRAUBING<br />

Interview mit Prof. Dr. Günther Moosbauer,<br />

Leiter des Gäubodenmuseums<br />

Wie würden Sie Ihr Museum mit<br />

einem Satz beschreiben?<br />

<strong>Das</strong> Museum ist eine große Schatzkiste in<br />

einer liebenswerten altbayerischen Stadt.<br />

Und was hat Ihr Museum zu bieten,<br />

<strong>das</strong> andere nicht haben?<br />

<strong>Das</strong> Museum zeigt auf ca. 2500 qm<br />

Ausstellungsfäche 7000 Jahre Geschichte<br />

der Region über international bedeutende<br />

archäologische F<strong>und</strong>e (z.B. frühbronzezeit<br />

liche Straubinger Kultur, Römerschatz,<br />

„Baiern gef<strong>und</strong>en!“), aber auch die Geschichte<br />

einer altbayerischen Residenzstadt.<br />

Warum sollte man heute überhaupt<br />

noch ins Museum gehen – statt ins<br />

Internet?<br />

Die Authentizität der Ausstellungsobjekte<br />

im Original schafft einen konkreten<br />

emotionalen Bezug <strong>für</strong> den Besucher,<br />

wenn die Stücke im Museum gut aufbereitet<br />

sind (Erklärung der Funktion, Einordnung<br />

in den Kontext, Anknüpfungspunkte<br />

an heute).<br />

Was hat Ihr Museum der gegenwärtigen<br />

Gesellschaft konkret zu sagen?<br />

Die Gesellschaften haben <strong>und</strong> hatten<br />

immer wieder mit ähnlichen Problemen<br />

zu kämpfen: Als Beispiel sei <strong>das</strong> Thema<br />

Migration genannt, <strong>das</strong> im Neolithikum<br />

durch den Zuzug von Bevölkerung aus<br />

dem östlichen Mittelmeerraum, in römischer<br />

Zeit durch den von syrischen<br />

Bogenschützen aus dem Hauran präsent<br />

ist, oder auch durch den in „Baiern gef<strong>und</strong>en!”<br />

herausgearbeiteten Schmelztiegel,<br />

zu dem <strong>das</strong> frühmittelalterliche Baiern<br />

geworden ist.<br />

Was würden Sie diesbezüglich als Ihr<br />

spannendstes Stück bezeichnen?<br />

Der Römerschatz dürfte aus dem Kastell<br />

der ersten Canathenerkohorte stammen:<br />

Er wurde als germanischer Verwahrf<strong>und</strong><br />

in der Villa vom Alburger Hochweg versteckt.<br />

Die Rüstungen zeigen Verzierungen,<br />

welche von den Soldaten selbst ausgesucht<br />

<strong>und</strong> finanziert worden sind, <strong>und</strong><br />

damit <strong>für</strong> die inschriftlich vermerkten<br />

Eigentümer ein Stück römische Mentalitätsgeschichte.<br />

www.gaeubodenmuseum.de<br />

HAUS DER BAYERISCHEN<br />

GESCHICHTE REGENSBURG<br />

Interview mit Dr. Richard Loibl,<br />

Direktor des Hauses der <strong>Bayerische</strong>n<br />

Geschichte<br />

Wie würden Sie Ihr Museum mit<br />

einem Satz beschreiben?<br />

<strong>Das</strong> Modernste, was sich dazu derzeit in<br />

Europa finden lässt.<br />

Und was hat Ihr Museum zu bieten,<br />

<strong>das</strong> andere nicht haben?<br />

Den wissenschaftlichen, dabei unterhaltsamen,<br />

emotionalen <strong>und</strong> sogar ironischen<br />

Blick auf 200 Jahre bayerische Geschichte.<br />

Warum sollte man heute überhaupt<br />

noch ins Museum gehen – statt ins<br />

Internet?<br />

Weil Sie ja hoffentlich sonst auch nicht<br />

nur virtuell unterwegs sind, sondern<br />

wirklich leben.<br />

12 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders besuchenswert<br />

Römerschatz im Gäubodenmuseum Straubing<br />

Treppenhaus im Aussichtsturm des Oberhausmuseums in Passau<br />

Was hat Ihr Museum der gegenwärtigen<br />

Gesellschaft konkret zu sagen?<br />

<strong>Das</strong>s es nicht schadet, wenn man weiß,<br />

wo man herkommt.<br />

Was würden Sie diesbezüglich als Ihr<br />

spannendstes Stück bezeichnen?<br />

Die erste Kältemaschine von Linde aus<br />

Augsburg. Sie hat sehr viel mit Hightech,<br />

aber auch mit Bier <strong>und</strong> Werbung zu tun.<br />

Damit kam Bayern in die Welt.<br />

www.museum.bayern<br />

OBERHAUSMUSEUM PASSAU<br />

Interview mit Dr. Stefanie Buchhold,<br />

Leiterin des Oberhausmuseums<br />

Wie würden Sie Ihr Museum mit<br />

einem Satz beschreiben?<br />

<strong>Das</strong> Oberhausmuseum, <strong>das</strong> sich in den<br />

historischen Mauern der Veste Oberhaus<br />

befindet – einer der größten erhaltenen<br />

Burganlagen Europas –, ist ein kulturhistorisches<br />

Museum, <strong>das</strong> neben Ausstellungen<br />

zu Mittelalter, Stadtgeschichte<br />

<strong>und</strong> zeitgenössischer Kunst, wechselnde<br />

Sonderausstellungen präsentiert.<br />

Und was hat Ihr Museum zu bieten,<br />

<strong>das</strong> andere nicht haben?<br />

Die Kombination von Burg <strong>und</strong> Museum<br />

an einem Ort bietet die einmalige Möglichkeit,<br />

die Burg- <strong>und</strong> Baugeschichte vom<br />

Mittelalter bis in die Neuzeit, hautnah zu<br />

erleben <strong>und</strong> zu begreifen. Überdies bietet<br />

sich von der Aussichtsplattform Batterie<br />

Linde <strong>und</strong> vom Aussichtsturm ein einzigartiger<br />

Blick auf <strong>das</strong> berühmte Dreiflüsseeck,<br />

den Zusammenfuss von Donau,<br />

Inn <strong>und</strong> Ilz.<br />

Warum sollte man heute überhaupt<br />

noch ins Museum gehen – statt ins<br />

Internet?<br />

<strong>Das</strong> Museum ist einer der authentischsten<br />

Orte überhaupt – gerade in Zeiten<br />

des Internets. Es ist ein Besuch mit allen<br />

Sinnen, hier kann ich Vergangenheit<br />

fühlen, riechen, berühren <strong>und</strong> manchmal<br />

sogar fast schmecken. Museen sind die<br />

besten Geschichtenerzähler. Sie unterhalten,<br />

bilden weiter <strong>und</strong> bereiten jedem von<br />

uns eine vergnügliche Zeit. <strong>Das</strong> Internet<br />

ist da deutlich anstrengender.<br />

Was hat Ihr Museum der gegenwärtigen<br />

Gesellschaft konkret zu sagen?<br />

Die Veste Oberhaus erzählt von der Macht<br />

<strong>und</strong> Pracht der Passauer Fürstbischöfe.<br />

Solche kleinen Herrschaften hat es überall<br />

in Deutschland gegeben. Deswegen<br />

haben wir heute föderale Strukturen <strong>und</strong><br />

so selbstbewusste Regionen mit eigener<br />

Identität. <strong>Das</strong> ist in Europa eine Besonderheit<br />

<strong>und</strong> erzählt davon, wer wir waren<br />

<strong>und</strong> wer wir sind. Helmut Kohl hat einmal<br />

gesagt: „Wer die Vergangenheit nicht<br />

kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen<br />

<strong>und</strong> die Zukunft nicht gestalten.“<br />

Was würden Sie diesbezüglich als Ihr<br />

spannendstes Stück bezeichnen?<br />

Am beeindruckendsten ist die im Herzen<br />

der Burg gelegene Georgskapelle mit dem<br />

Freskenzyklus aus dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

der die Geschichte des Heiligen Georg erzählt.<br />

Die Kapelle ist eines der wenigen<br />

erhaltenen Gebäude aus dem Mittelalter,<br />

als Passau eine reiche <strong>und</strong> prächtige<br />

Handelsstadt war. Im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert haben<br />

verheerende Stadtbrände beinahe den<br />

gesamten Gebäudebestand vernichtet. Auf<br />

der Veste Oberhaus kann man die mittelalterliche<br />

Macht <strong>und</strong> Pracht noch erleben.<br />

www.oberhausmuseum.de<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 13


Wallfahrtskirche St. Ägidius in Schildthurn <strong>und</strong> die Kapelle St. Leonhard<br />

14 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


Entdeckungen ohne Übersichtsplan<br />

<strong>#echtwohlig</strong> & besonders findenswert<br />

Abseits Google<br />

Bei genauerer Betrachtung verbringen wir unsere freie Zeit recht ähnlich wie die Zeit, von der wir uns frei nehmen:<br />

Wir suchen uns ein Ziel, machen eine Liste der abzuhandelnden Aufgaben, bauen uns eine Strategie, stellen einen straffen<br />

Zeitplan auf <strong>und</strong> am Ende wird <strong>das</strong> Ganze noch dokumentiert <strong>und</strong> beurteilt.<br />

Wir wagen deshalb hier mal einen ganz<br />

anderen Ansatz. Und lassen uns auf ein<br />

Abenteuer ein: Kein Ziel, kein Plan, keine<br />

Übersicht, kein Navi. Wir fahren einfach<br />

los. Durch Niederbayern. Und werden zu<br />

Entdeckern.<br />

Meyers Konversationslexikon beschreibt<br />

eine Entdeckung als „Auffindung dessen,<br />

was schon vorhanden, aber noch nicht<br />

bekannt war“. Kolumbus entdeckte<br />

Amerika. <strong>Das</strong> natürlich auch schon länger<br />

vorhanden war. Eine Entdeckung<br />

kann zufällig sein oder absichtlich. Uns<br />

interessiert vor allem die zufällige. Echtes<br />

Entdecken erfordert ein paar Eigenschaften,<br />

die in unserem durchgetakteten<br />

Leben oft wenig gefragt sind: Eine gewisse<br />

Erwartungslosigkeit, die Offenheit <strong>für</strong><br />

den Moment entstehen lässt. Einfach mal<br />

schauen, was kommt. Mehr aus dem<br />

Bauch raus entscheiden. Sich mal treiben<br />

lassen. An der nächsten Kreuzung einfach<br />

rechts abbiegen auf diese kleine kurvige<br />

Straße zu einem Ort, von dem man<br />

noch nie gehört hat. Und erfreut sein, wie<br />

sich der Weg leicht bergauf <strong>und</strong> bergab<br />

durch die saftigen Wiesen schlängelt.<br />

<strong>Das</strong> haben wir im letzten Jahr nach einem<br />

Termin in Stubenberg gewagt. Es war ein<br />

herrlicher Junitag <strong>und</strong> besonders schönes<br />

Licht. Absichtsvoll ließen wir uns durch<br />

die Landschaft treiben. Nach einem kleinen<br />

Wäldchen <strong>und</strong> einer scharfen<br />

Rechtskurve tat sich dann ein überwältigender<br />

<strong>und</strong> völlig unerwarteter Anblick<br />

auf: Mitten in der sanften Wiesenlandschaft<br />

erhob sich raketengleich ein gewaltiger<br />

steinerner Kirchturm <strong>und</strong> als ob<br />

man die Höhe des Turms noch unterstreichen<br />

hätte wollen, gleich daneben<br />

eine besonders kleine Kapelle. Gerade <strong>das</strong><br />

Unerwartete war <strong>das</strong> Besondere an diesem<br />

Moment.<br />

Was wir da entdeckt hatten, war natürlich,<br />

wie auch Amerika, schon vor<br />

uns da: Deutschlands höchster Dorfkirchturm<br />

gehört zur Kirche St. Ägidius<br />

in Schildthurn, zwischen Inn <strong>und</strong> Isar<br />

gelegen, ehemals ein beliebter Wallfahrtsort.<br />

In seinen 800 Jahren hat der<br />

wehrhafte Turm viel erlebt. W<strong>und</strong>ersame<br />

Geschichten offenbaren sich in<br />

den Votivtafeln, die die Kirche schmücken.<br />

Der Heilige Ägidius, der Sage nach<br />

von einer Hirschkuh aufgezogen, hat<br />

hier wohl schon einigen Menschen mit<br />

Kinderwunsch geholfen. Während sich<br />

der Heilige Leonhard in der kleinen<br />

Kapelle nebenan um <strong>das</strong> Vieh kümmert.<br />

Wir haben hier vor allem viele w<strong>und</strong>ersame<br />

Geschichten entdeckt.<br />

Vermutlich hätten wir nur die halbe<br />

Freude bei einer gezielten Fahrt nach<br />

Schildthurn gehabt. Wir hätten schon<br />

vorher tolle Bilder gesehen, also gar keine<br />

so große Überraschung. Unterwegs wäre<br />

uns <strong>das</strong> Grün der Wiesen, der Duft des<br />

frischen Heus <strong>und</strong> <strong>das</strong> schöne Licht vielleicht<br />

gar nicht aufgefallen, weil wir ja<br />

in erster Linie <strong>das</strong> Ziel im Auge gehabt<br />

hätten.<br />

Entdecken hat viel mit Erwartungslosigkeit<br />

zu tun. Nichts erwarten kann ziemlich<br />

glücklich machen. Die Freude darüber,<br />

was grad ist <strong>und</strong> was man so findet.<br />

Die Entdeckungsreise durch<br />

Niederbayern kann ein Abenteuer sein.<br />

Dem britischen Abenteurer <strong>und</strong> Schriftsteller<br />

Alastair Humphreys gelang 2014<br />

mit seinem Buch „Mikroabenteuer“ ein<br />

großer Erfolg. Die Möglichkeit, ein Abenteuer<br />

zu erleben, gibt es <strong>für</strong> ihn überall,<br />

an jedem Ort, direkt vor der Haustür<br />

geht’s los. Ein spannender Ansatz. Und<br />

eine w<strong>und</strong>erbare Art, die eigene Umgebung<br />

bewußt neu wahrzunehmen. Den<br />

Stress unterbrechen, mal eine Nacht im<br />

Wald schlafen. Raus in die echte Natur<br />

<strong>und</strong> sich bewegen, „statt bescheuerte<br />

Katzenvideos schauen“, empfiehlt er.<br />

<strong>Das</strong> birgt auch die Erkenntnis, <strong>das</strong>s es,<br />

um Abenteuer zu erleben, nicht unbedingt<br />

den Trekkingurlaub im Himalaya<br />

braucht. Abenteuerlich leben lässt sich<br />

auch daheim. <strong>Das</strong> eigene Empfinden<br />

bestimmt, was wir als Abenteuer oder<br />

Entdeckung erleben.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Bayerische</strong> <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong><br />

bietet dem Abenteurer unendliche<br />

Möglichkeiten. Eine Naturlandschaft, wie<br />

sie paradiesischer <strong>und</strong> vielfältiger kaum<br />

angelegt sein kann. <strong>Das</strong> Leben ergibt<br />

sich ganz von allein, wenn man es wagt,<br />

einen erwartungslosen Entdeckerschritt<br />

vor die Tür zu machen, abseits der Google-<br />

Empfehlungen ...<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 15


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders gemütlich<br />

Wirtshäuser<br />

neben Kirchen, Forellenteichen <strong>und</strong> Küchenöffnungszeiten...<br />

Kirche <strong>und</strong> Wirtshaus – <strong>das</strong> war mal die unschlagbare Einheit in Bayern. Der<br />

sonntägliche Kirchgang war neben dem Ausdruck tiefer katholischer Gläubigkeit<br />

vor allem der wichtigste soziale Moment in der Woche <strong>für</strong> die Menschen, die von<br />

Montag bis Samstag auf ihren Höfen hart arbeiteten. Diese Höfe waren häufig recht<br />

abgelegen. Kommunikation fand nur sonntags statt. Im Wirtshaus nach der Messe.<br />

Da wurden Neuigkeiten ausgetauscht. Geschäfte gemacht. Mögliche Hochzeiten<br />

avisiert. Ereignisse besprochen, die kleinen wie die großen. Die unpolitischen wie<br />

die politischen.<br />

Vielleicht liegt es ein wenig am Niedergang<br />

des Katholischen, unter dem die<br />

dörfichen Wirtshäuser zu leiden haben.<br />

Oder doch am Eingespanntsein des<br />

„Dorfbewohners” in eine entfernte <strong>und</strong><br />

entfremdete Arbeitsweise, die <strong>das</strong> heutige<br />

„Dorfeben” schon unterscheidet von dem,<br />

was Dorf mal war: Eine Gemeinschaft.<br />

Erweiterte Familie sozusagen. Was natürlich<br />

auch Abhängigkeiten beinhaltete.<br />

Heute ist man „unabhängig”. <strong>Das</strong> hat, wie<br />

alles im Leben, zwei Seiten.<br />

Begibt man sich in Niederbayern auf die<br />

Suche nach der Seele des Wirtshauses<br />

wird man trotz des allerorten be<strong>für</strong>chteten<br />

„Wirtshaussterbens” allerorten<br />

erfreulich oft fündig! Da gibt es Wirtinnen,<br />

die dazu geworden sind, weil sie<br />

so Mitleid mit dem verlassenen Wirtshaus<br />

hatten. Oder man macht eine Galerie<br />

aus der Wirtschaft <strong>und</strong> trifft<br />

sich da eben jetzt wegen Kunst,<br />

statt Kirche... <strong>Das</strong> niederbayerische<br />

Wirtshaus scheint<br />

ambivalent. Es muß <strong>und</strong><br />

will ohne die vorhergehende<br />

katholische Messe überleben.<br />

Und als Kommunikationsort<br />

gegen sowas wie<br />

facebook konkurrieren.<br />

Es hat viel zu bieten, konkurrenzlos<br />

eigentlich, bei genauerer Betrachtung.<br />

Wer zu den Abenteurern gehört, der lässt<br />

sich von einer unauffälligen <strong>und</strong> vielleicht<br />

nicht ganz so instagramtauglichen<br />

Fassade nicht schrecken, im Gegenteil.<br />

Man betritt die Stube, ist möglicherweise<br />

der einzig „Nichthiesige” <strong>und</strong> kommt genau<br />

deshalb auch sofort ins Gespräch.<br />

Und erfährt vielleicht eine Geschichte,<br />

die sich in einem kleinen Rottaler Dorfwirtshaus<br />

zugetragen hat, <strong>das</strong> im Umkreis<br />

berühmt war <strong>für</strong> die Forellen aus<br />

dem eigenen Teich: Es war schon nach<br />

zehn Uhr an jenem Abend. Die Küche also<br />

aufgeräumt, im Gastraum sitzen der Wirt<br />

<strong>und</strong> ein paar Nachbarn bei einem letzten<br />

Bier. Die Tür geht auf <strong>und</strong> herein kommt<br />

der Beckenbauer mit<br />

Fre<strong>und</strong>en. Sie setzen<br />

sich <strong>und</strong> bestellen:<br />

Forellen.<br />

Worauf es still<br />

wird im<br />

Raum. Der<br />

Wirt – er<br />

steht mit seinem<br />

Block vor<br />

dem Tisch –<br />

sagt mitten<br />

Bildunterschrift<br />

16 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


hinein in diese Stille: „Da könnt’<br />

jetzt der Beckenbauer kommen<br />

<strong>und</strong> ich würd nicht mehr in die<br />

Küche gehen.” Man darf nicht<br />

verschweigen, der Wirt war<br />

kein Fre<strong>und</strong> des Fussballs, sondern<br />

Anhänger der Formel 1.<br />

Der Beckenbauer hat mit seinen<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>das</strong> Lokal nach dieser<br />

Information zügig verlassen. Er<br />

ist vermutlich nicht wiedergekehrt.<br />

Wer nicht ganz so viel Zeit hat, um selbst<br />

zu entdecken, dem sei zum Thema Wirtshaus<br />

in Niederbayern ein Buch empfohlen:<br />

50 historische Wirtshäuser in Niederbayern<br />

Nicht nur eine schöne Übersicht in Sachen „gut <strong>und</strong> bayrisch essen”,<br />

sondern auch viele Geschichten, die diese Gasthäuser erlebt haben.<br />

Niederbayern mit Bauch <strong>und</strong> Hirn. Erschienen im Verlag Friedrich<br />

Pustet Regensburg sowie dem Dr. Peter Morsbach-Verlag.<br />

Die ganze Geschichte ist natürlich<br />

untauglich, um niederbayerische<br />

Gastfre<strong>und</strong>schaft zu<br />

bewerben. Sie ist viel mehr ein<br />

Beispiel <strong>für</strong> die Geradlinigkeit<br />

<strong>und</strong> den Stolz dieser Region. Sie<br />

bringt immer wieder erstaunliche<br />

Menschen hervor, die ihrer<br />

Sache treu bleiben, <strong>und</strong> <strong>das</strong> im<br />

Ernstfall auch noch wortgewaltig<br />

bek<strong>und</strong>en. So gewaltig wie<br />

die Wortwahl möglicherweise<br />

nach Ende der Küchenöffnungszeit<br />

ausfallen kann, so gewaltig<br />

kann auch die Herzlichkeit der<br />

Niederbayern sein. Wenn die<br />

Küche geöffnet hat. Im Sommer<br />

stellte der Wirt ein paar Tische<br />

hinaus auf die Wiese neben den<br />

Dorfanger <strong>und</strong> erfreute seine<br />

Gäste mit ausgezeichneten Forellen,<br />

einem frischen Bier <strong>und</strong><br />

herzlichen Gesprächen. Und am<br />

liebsten servierte er den nicht<br />

ganz so Berühmten. Dem Radler,<br />

dem Wanderer oder eventuell<br />

dem Automobilisten, der in<br />

dem kleinen Ort eine Einkehr<br />

suchte, weil ihn grad der Hunger<br />

plagte. Oder der Durst.<br />

Es lohnt sich also, die niederbayerischen<br />

Wirtshäuser auch<br />

abseits ausgetretener Pfade <strong>und</strong><br />

die dazugehörigen Geschichten<br />

<strong>und</strong> vor allem die Menschen zu<br />

entdecken.<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 17


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders bierig<br />

Brauerhandwerk<br />

im Fluss<br />

Niederbayern <strong>und</strong> die Ambitionen<br />

seiner Braumeister<br />

Sven Grünleitner<br />

<strong>Das</strong> Craft Beer hat auch Niederbayern erreicht.<br />

„Craft” – eigentlich nur der Begriff<br />

<strong>für</strong> „handwerklich”. Denn eben <strong>das</strong> gab es<br />

in den 70er-Jahren in den USA nicht<br />

mehr. Ein paar gigantische Monopolisten<br />

prägten <strong>das</strong> komplette Bierangebot.<br />

Geschmacklich war also eher Monotonie<br />

angesagt. So besann man sich wieder auf<br />

kleines, feines, handwerkliches, regionales<br />

Brauen. Der Trend schwappte über den<br />

großen Teich <strong>und</strong> fand auch in Europa<br />

seine Anhänger. Mit viel Ambition werden<br />

da alte Sorten neu interpretiert. Auffallend<br />

oft trägt der hippe Jungbrauer<br />

einen prächtigen Bart <strong>und</strong> ein kariertes<br />

Flanellhemd. <strong>Das</strong> Ergebnis der Experimente<br />

kommt in witzig etikettierten<br />

Flaschen daher, manchmal sogar himbeerig<br />

oder schokoladig verfeinert <strong>und</strong> vor<br />

allem oft begleitet von ordentlich vielen<br />

Prozenten. Aufregende Sache, aber zwei<br />

Mass davon auf dem Volksfest?<br />

Craft Beer ist trotzdem spannend. <strong>Das</strong><br />

Selberbrauen, Probieren <strong>und</strong> Experimentieren<br />

bringt die Leute zusammen. Die<br />

Brauer tauschen sich oft weltweit aus <strong>und</strong><br />

sind offen <strong>für</strong> Neues.<br />

Denkt man weiter darüber nach, so ist <strong>das</strong><br />

„Craft Beer” in Bayern vielleicht gar nicht<br />

so fremd. Bayern hatte schon immer eine<br />

höchst kreative regionale Brauerszene.<br />

Ein schönes Beispiel <strong>für</strong> die selbstgebrauten<br />

kleinen Mengen ist <strong>das</strong> berühmte<br />

„Zoigl”, eine seit dem Mittelalter berühmte<br />

Spezialität in der nördlichen Oberpfalz,<br />

<strong>für</strong> die manchmal sogar <strong>das</strong> Wohnzimmer<br />

zur Wirtsstube umfunktioniert<br />

wird. Heute wird davon wieder doppelt<br />

so viel gebraut wie noch vor fünf Jahren.<br />

Ein niederbayerischer „Kreativbrauer” war<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert auch schon Joseph<br />

Groll aus Vilshofen. 1842 wurde er als<br />

Spezialist <strong>für</strong> untergäriges Brauen in<br />

Pilsen verpfichtet. Wo er zum Erfinder<br />

des „Urquells” wurde.<br />

18 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders bierig<br />

Wir besuchen einen Braumeister, der sich<br />

was traut: Den Weissbräu in Kößlarn,<br />

Sven Grünleitner.<br />

Kößlarn zählt zu den ältesten Wallfahrtsorten<br />

Bayerns. Der Ort lockt zu einem<br />

brauk<strong>und</strong>lich-kulturhistorischen Ausfug<br />

im Bäderdreieck Bad Birnbach, Bad Griesbach<br />

<strong>und</strong> Bad Füssing. Der hohe Zwiebelturm<br />

ist weithin sichtbar, die Hausfassaden<br />

am Marktplatz erzählen Geschichten.<br />

Die Auffindung einer vergrabenen Marienstatue<br />

<strong>und</strong> die w<strong>und</strong>ersame Heilung<br />

eines Kößlarner Bauern machten den Ort<br />

im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert zu einem begehrten<br />

Pilgerziel, <strong>das</strong> die Beliebtheit Altöttings<br />

zeitweise sogar noch übertraf. Da die vielen<br />

Wallfahrer auch essen, schlafen <strong>und</strong><br />

trinken mussten, entstanden am Ort<br />

reichlich Herbergen sowie Schankstätten<br />

<strong>für</strong> Wein <strong>und</strong> Bier. Doch die Pestjahre<br />

1648/49 beendeten <strong>das</strong> Treiben, die Kriege<br />

des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts, die Abtrennung des<br />

Innviertels von Bayern <strong>und</strong> die Vertreibung<br />

der Zisterzienser im Zuge der Säkularisation<br />

taten ihr Übriges. Von den fünf<br />

forierenden Brauereien blieb nur der<br />

Weissbräu mit einer 500-jährigen Ausschanklizenz<br />

<strong>und</strong> 130 Jahren eigenem<br />

Braurecht. Anfang des Jahrtausends stand<br />

auch der Weissbräu vor dem Aus. <strong>Das</strong> war<br />

der Moment des Sven Grünleitner. Er<br />

erzählt uns davon mit einem Funkeln im<br />

Auge <strong>und</strong> krempelt sich die Ärmel über<br />

den vielen Tätowierungen hoch.<br />

Ursprüng lich stammt er aus Kirchdorf<br />

am Inn, gerade mal 20 Kilometer von<br />

Kößlarn entfernt. Der Onkel ließ ihn am<br />

Weißbier nippen, da war Sven 14 Jahre<br />

alt. Nach dem ersten Schluck war sein<br />

Wunsch, Brauer zu werden, unumstößlich.<br />

Eine ordentliche Lehre wurde gemacht.<br />

Dann folgten Wanderjahre, die<br />

ihn zuerst nach Kalifornien, ins Mekka<br />

des Craft Beers, führten. Danach ging es<br />

nach München, in Doemens Brauerakademie<br />

– denn Brauen kann auch<br />

studiert werden. Mit dem Diplom in der<br />

Tasche dann nach Wien zur „1516 Brewing<br />

Company” im Ersten Bezirk. Innerhalb<br />

von zweieinhalb Jahren braute er dort<br />

28 Biersorten <strong>und</strong> entwickelte sich zum<br />

Lagerbier-Spezialisten.<br />

Und am 1. Juli 2003 eröffnete er den<br />

Weissbräu in Kößlarn. Auf seinen<br />

Wanderjahren hatte er viel gelernt <strong>und</strong><br />

experimentiert, <strong>und</strong> nun kehrt er zurück<br />

zu den Wurzeln des Bierbrauens. Man<br />

muß nicht jedem Trend hinterherlaufen,<br />

sagt er, vielmehr sei <strong>für</strong> ihn mittlerweile<br />

die eigentliche Herausforderung, sich<br />

auf wenige Sorten zu konzentrieren <strong>und</strong><br />

diese zu veredeln. Unverwechselbar werden<br />

<strong>und</strong> kontinuierlich im Geschmack.<br />

Wiedererkennbar, prägnant <strong>und</strong> brillant<br />

in der Qualität. Weil ein besonderes<br />

Produkt auch sichtbar sein muss, gibt es<br />

die passende Bügelfasche, in der seine<br />

Weissbiere reifen. Flaschengärung – <strong>das</strong><br />

machen nur noch wenige Manufakturen.<br />

Die Biere werden weder filtriert noch<br />

pasteurisiert noch anderweitig behandelt.<br />

Schmeckt man.<br />

Und noch ein weiterer Kreativer der<br />

niederbayerischen Brauszene, Leonhard<br />

Salleck, sei hier erwähnt. Berühmt<br />

<strong>für</strong> seine Kuchlbauer-Weissbiere in<br />

Abensberg <strong>und</strong> die Liebe zur Kunst von<br />

Friedensreich H<strong>und</strong>ertwasser, hat er nun<br />

die Schlossbrauerei in Sandersdorf übernommen.<br />

Er braut hier sein erstes Helles,<br />

ein Bio-Bier. Er führt gern durch seine<br />

Brauerei. Und sagt: „Wir schaffen hier<br />

etwas Schönes mit einer Sinngebung, die<br />

vielleicht aktueller ist <strong>für</strong> uns alle, als<br />

alle anderen Probleme, die wir derzeit in<br />

Bayern haben. Die letzte Volksabstimmung<br />

hat <strong>das</strong> gezeigt.”<br />

<strong>Das</strong> ist die schönste Art der Kreativbrauerei:<br />

Nachhaltig Denken beim Brauen. Mit<br />

den Füßen fest auf dem Boden <strong>und</strong> den<br />

Kopf frei <strong>für</strong> neue Ideen.<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 19


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders begehbar<br />

Zwei Damen <strong>und</strong> ihr H<strong>und</strong> blicken um 1900 in den Donaudurchbruch bei Kelheim. ©Stadtarchiv Kelheim, Bildarchiv/Fotosammlung<br />

Gehen in der Landschaft<br />

<strong>Das</strong> ist eine Definition von Wandern. Für den Träger eines digitalen Schrittzählers<br />

ist so eine Wanderung ein kleines Feuerwerk. Wo der geübte Wanderer recht<br />

lässig ans Werk geht, ist <strong>für</strong> den Schrittzähler zuerst <strong>das</strong> täglich empfohlene<br />

10.000 Schritt-Ziel entscheidend. Was dann kommt ist <strong>für</strong> ihn die Kür <strong>und</strong> gibt<br />

Extrapunkte. Und - oho! - erstaunlich, die 10.000 Schritt-Marke ist im Wandermodus<br />

schon nach einer guten St<strong>und</strong>e erreicht.<br />

Da entspannt sich der Schrittzähler plötzlich<br />

<strong>und</strong> entdeckt <strong>das</strong> Gehen in der Landschaft.<br />

Er stellt seinen Leistungsdruck,<br />

der ihm gewöhnlich schon ein ziemlich<br />

schwerer Rucksack ist, einfach neben<br />

dem nächsten Abfalleimer ab. Und schon<br />

stellen sich w<strong>und</strong>erbare Effekte ein. Denn<br />

Wandern ist <strong>das</strong> „zweckfreie” Gehen. Der<br />

Weg ist wichtig, nicht nur <strong>das</strong> Ziel.<br />

<strong>Das</strong> zweckfreie Gehen lässt Sinne wieder<br />

aufeben. Und <strong>das</strong> beginnt bei der einfachen<br />

Wahrnehmung der eigenen Bewegung.<br />

<strong>Das</strong> Atmen darf sich mit dem<br />

Rhythmus der Schritte verbinden. Man<br />

muss nicht gleich eine buddhistische Gehmeditation<br />

daraus machen, aber interessant<br />

ist <strong>das</strong> doch, beim Gehen einmal<br />

genau zu schauen, ob <strong>das</strong> selbst gewählte<br />

Tempo eigentlich gerade passt. Ob vielleicht<br />

eine Pause nötig ist. Ob man vielleicht<br />

Lust hat, sich auf eine Bank am<br />

Fluss zu setzen, <strong>und</strong> ein wenig die<br />

Wolken zu betrachten. Und die Brotzeit<br />

auszupacken.<br />

Einer der schönsten Effekte des Wanderns<br />

ist, <strong>das</strong>s der Kopf sich aufräumt,<br />

also wirkliche Entspannung eintritt.<br />

Stresshormone werden abgebaut <strong>und</strong><br />

stattdessen Glückshormone ausgeschüttet.<br />

<strong>Das</strong> Gehirn arbeitet auf einer neuen<br />

Frequenz.<br />

Und natürlich kommt es allgemein der<br />

Ges<strong>und</strong>heit zugute. Die natürliche Fortbewegungsart<br />

des Menschen verbraucht<br />

Kalorien, stärkt Knochen, Gelenke, Atemwege<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> Herz-Kreislaufsystem. Und<br />

<strong>das</strong> alles einfach so beim Gehen in der<br />

Landschaft ...<br />

Und noch ein weiterer Vorteil des Wanderns<br />

sei genannt: Man kann direkt vor<br />

der Tür damit starten. Gehen wir davon<br />

aus, eröffnet Niederbayern eine ganz besondere<br />

Perspektive.<br />

20 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders blindtext<br />

Der Blick ist bis heute unverändert imposant.<br />

IMMER FREIEN BLICK<br />

AUF DEN HIMMEL<br />

Es ist tatsächlich so: Es gibt in dieser<br />

Region keinen einzigen steilen Berg, der<br />

mühsam zu erklimmen wäre <strong>und</strong> so<br />

den Kopf mit jedem Atemzug doch wieder<br />

mehr zum Ziel führt als ihn auf dem<br />

Weg zu halten. Die niederbayerischen<br />

Wanderungen verlaufen auch nicht in<br />

schattigen Wäldern, wo Nadelholz den<br />

Blick verstellt. Nein, <strong>das</strong> Besondere an<br />

dieser Landschaft ist ihre abwechslungsreiche,<br />

fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> offene Gestalt.<br />

Kleine <strong>und</strong> große Flüsse durchziehen die<br />

sanft gewölbten Wiesen <strong>und</strong> Felder. Es<br />

ist eine Genussregion, in der sich dem<br />

Wanderer viele lohnende Einkehren <strong>und</strong><br />

Aussichten auftun. Als Wanderregion hat<br />

<strong>das</strong> <strong>Bayerische</strong> <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong><br />

einen schönen Vorteil: Der weite Blick ist<br />

möglich. Immer <strong>und</strong> überall.<br />

Besonders schön zeigt sich <strong>das</strong> an einem<br />

ganz speziellen Ort, der Weltenburger<br />

Enge, die in diesem Jahr zum Nationalen<br />

Naturmonument erhoben wurde, als<br />

sechstes in Deutschland <strong>und</strong> erstes in<br />

Bayern. Der Donaudurchbruch, an dessen<br />

Ende sich <strong>das</strong> berühmte bierbrauende<br />

<strong>und</strong> hochwassererfahrene Benediktinerkloster<br />

Weltenburg befindet, war <strong>und</strong><br />

ist den Niederbayern aus Tradition eine<br />

hochgeschätzte Ausfugs- <strong>und</strong> Wanderregion.<br />

Von den Felsköpfen aus eröffnen<br />

sich spektakuläre Ausblicke hinunter in<br />

die wilde Schlucht, die sich <strong>das</strong> Wasser<br />

hier gegraben hat. Entlang der Donau<br />

lässt es sich in 10 Etappen noch viel weiter<br />

wandern: Der Donau-Panoramaweg<br />

verbindet mit seinen 220 km Neustadt<br />

a.d. Donau mit Passau.(www.donaupanoramaweg.de)<br />

Die besondere Natur- <strong>und</strong> Kulturlandschaft,<br />

die den kleinen Bereich des Donaudurchbruchs<br />

umgibt, ist zudem durchzogen<br />

von einem Wanderwegenetz, <strong>das</strong><br />

<strong>für</strong> alle Ansprüche etwas zu bieten hat.<br />

Darunter auch abwechslungsreiche<br />

Strecken, die auch <strong>für</strong> Kinder gut zu bewältigen<br />

sind. Eine Rückfahrt mit Schiff<br />

oder Zille ist der krönende Abschluss des<br />

Wandertags.<br />

Und nicht genug der Wanderungen am<br />

Fluss: Zwischen Rott <strong>und</strong> Inn tun sich<br />

ganz neue Wege auf. In den Landkreisen<br />

Rottal-Inn <strong>und</strong> Passau entsteht derzeit<br />

ein interkommunales Wanderwegenetz,<br />

<strong>das</strong> vor allem <strong>für</strong> Genusswanderer<br />

konzipiert wurde. Zwischen Ering,<br />

Stubenberg, Rotthalmünster, Kößlarn,<br />

Malching, Bad Birnbach <strong>und</strong> Bayerbach<br />

geleitet ein gut markiertes Wegenetz den<br />

Wanderer durch die typische Landschaft,<br />

in der kulturell <strong>und</strong> kulinarisch allerhand<br />

zu entdecken ist.<br />

www.badbirnbach.de/<br />

wandern-zwischen-rott-<strong>und</strong>-inn<br />

Es ließen sich hier noch zahllose<br />

Möglichkeiten beschreiben, durchs<br />

<strong>Bayerische</strong> <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong> zu<br />

wandern. Seien <strong>das</strong> Mehrtagestouren<br />

oder die Weitwanderwege, die an ferne<br />

Ziele führen. Oder die vielen Wege in<br />

Bad Griesbach <strong>für</strong> den Wanderer „auf<br />

vier Beinen”, der mit seinen Stöcken in<br />

der Hand eine neue Nordic-Walking-<br />

Herausforderung sucht.<br />

www.bad-griesbach.de<br />

Der Blick in den Himmel jedenfalls ist in<br />

Niederbayern <strong>für</strong> den Schrittzähler, den<br />

Genusswanderer, den Nackt- oder Nachtwanderer,<br />

den Fern- oder Bildungswanderer<br />

der gleiche: ein freier nämlich.<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 21


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders ges<strong>und</strong><br />

Die Sehnsucht<br />

nach dem Wasser<br />

Badekultur, Thermalwasser <strong>und</strong><br />

Körperdichte üben.<br />

Dieses Jahr hat beeindruckend anders<br />

begonnen als alle, die wir bislang erlebt<br />

haben. <strong>Das</strong> Coronavirus, die vielfältigen<br />

Reaktionen darauf <strong>und</strong> die Ängste, die<br />

dadurch hervorgerufen werden, halten<br />

die Welt in Atem. Keine leichte Zeit <strong>für</strong><br />

die niederbayerische Bäderlandschaft. Die<br />

7 Thermen sind geschlossen. Ebenso die<br />

Gastronomien, Hotels <strong>und</strong> Campingplätze<br />

im <strong>Bayerische</strong>n <strong>Golf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Thermenland</strong>.<br />

Viele Heilberufe, die mit den Thermen<br />

verb<strong>und</strong>en sind, können nicht ausgeübt<br />

werden.<br />

WIR VERSPÜREN SEHNSUCHT<br />

NACH DEM WASSER …<br />

WARUM EIGENTLICH?<br />

H2O. Eine chemische Verbindung von<br />

Sauerstoff <strong>und</strong> Wasserstoff. Durchsichtig,<br />

farb-, geruchs- <strong>und</strong> geschmacklos. Als Eis,<br />

als Flüssigkeit oder als Dampf weltweit<br />

unterwegs. Ohne Wasser geht gar nichts.<br />

Ohne Wasser kein Leben, keine Pfanze,<br />

kein Tier <strong>und</strong> sowieso kein Mensch. Sowohl<br />

der Planet als auch der Mensch bestehen<br />

zu einem großen Teil aus Wasser.<br />

71 Prozent unserer Erde sind von Wasser<br />

bedeckt. Der menschliche Körper besteht<br />

daraus zu 60 bis 75 Prozent.<br />

Es gibt eine Schwimmübung, den „Toten<br />

Mann“, bei dem es möglich ist, entspannt<br />

auf dem Rücken liegend an der Oberfäche<br />

des Wassers dahinzutreiben. Fühlt sich<br />

w<strong>und</strong>erbar an. Ohne hilfreiche Schwimmnudel<br />

ist man immer ein wenig damit<br />

beschäftigt, durch Atmung <strong>und</strong> kleine<br />

Bewegungen <strong>das</strong> Gleichgewicht zu halten.<br />

<strong>Das</strong> schönste an dieser Begegnung mit<br />

dem Wasser ist die Leichtigkeit, die wir<br />

dabei spüren. <strong>Das</strong> Wasser trägt uns einfach.<br />

Entscheidend im übrigen <strong>für</strong> den<br />

„Toten Mann“ ist nicht unser Körpergewicht,<br />

sondern unsere Dichte! Durch Einatmen<br />

<strong>und</strong> Hinspüren <strong>und</strong> Verlagern<br />

wird unsere mittlere Dichte kleiner als<br />

die des Wassers – <strong>und</strong> wir bleiben oben.<br />

Aber es sind nicht nur die w<strong>und</strong>erbaren<br />

physikalischen Eigenschaften des<br />

Wassers, die uns so gut tun. Es geht weit<br />

darüber hinaus. Wasser kann heilen. Von<br />

„Heilwasser“ spricht man, wenn es neben<br />

H <strong>und</strong> O in bestimmten Konzentrationen<br />

auch noch S oder Na oder Ca oder Mg oder<br />

Sr oder ….. beinhaltet, also Mineralien, die<br />

nachweislich Krankheiten lindern oder<br />

ihnen vorbeugen können. Schwefelwasser<br />

wurde beispielsweise in Bad Abbach<br />

bereits vor über 2000 Jahren von Kelten<br />

<strong>und</strong> Römern genutzt, die dessen vorbeugende<br />

<strong>und</strong> heilende Wirkung kannten.<br />

Die niederbayerische Bäderlandschaft<br />

ist von jeher sehr gut aufgestellt. Jedes<br />

der Bäder hat seinen Schwerpunkt, die<br />

Gewässer sind in ihren Mineralgehalten<br />

unterschiedlich zusammengesetzt. Die<br />

Bäder informieren darüber gerne.<br />

Gemeinsam ist den niederbayerischen<br />

Thermalbädern eines: Ein Aufenthalt<br />

wirkt gegen Stress <strong>und</strong> stärkt somit <strong>das</strong><br />

Immunsystem, <strong>das</strong> <strong>für</strong> unsere Ges<strong>und</strong>heit<br />

ganz wesentlich ist. Die Thermen<br />

sind Zentren der Entspannung. Sich mit<br />

Wasser zu verbinden, entspannt Geist<br />

wie Körper. Und füllt unseren Akku<br />

wieder auf.<br />

Unsere emotionale Nähe zum Wasser ist<br />

tief in unserem Unbewussten verankert,<br />

sagt Wallace Nichols, ein weltberühmter<br />

Meeresbiologe. Sein Buch „Blue Mind“<br />

beschäftigt sich mit Wasser, Wasser,<br />

Wasser… <strong>und</strong> er betätigt sich deshalb<br />

auch als Kämpfer <strong>für</strong> die Reinhaltung der<br />

Meere, <strong>für</strong> ein Element, <strong>das</strong> uns so viel<br />

gibt <strong>und</strong> von dem wir in jeder Hinsicht<br />

abhängen <strong>und</strong> profitieren.<br />

Wir haben große Sehnsucht, wieder in<br />

die Gewässer unserer Thermen eintauchen<br />

zu können. Die Bäder nutzen die<br />

Zeit <strong>für</strong> Renovierungen, Verschönerungen<br />

oder Erweiterungen. Die Webseiten<br />

der niederbayerischen Thermen informieren<br />

Sie über den aktuellen Stand <strong>und</strong><br />

ermöglichen ein sehnsüchtiges virtuelles<br />

Bad. <strong>Das</strong> Lust macht auf ein Eintauchen<br />

oder Treibenlassen in hoffentlich naher<br />

Zukunft.<br />

Einstweilen: Bei einem Bad im Fluß auf<br />

der Radltour in Niederbayern kann die<br />

Sache mit der eigenen Körperdichte schon<br />

mal geübt werden <strong>für</strong> die Kür im Thermalwasser<br />

…<br />

22 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


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SCHWEIZER HOF - THERMAL<br />

UND VITAL RESORT ****<br />

IN BAD FÜSSING<br />

Unser beliebter Kurort steht <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Wohlbefinden <strong>und</strong> die ganzheitliche Betrachtung<br />

von Körper, Geist <strong>und</strong> Seele. Willkommen in Bad<br />

Füssing – Ihrem Quell der Ges<strong>und</strong>heit!<br />

Die in Europa einmalige Zusammensetzung unseres<br />

Thermalwassers (Quelltemperatur 56°C) bewirkt,<br />

zusammen mit anderen Faktoren des Aufenthaltes,<br />

eine völlige Umstimmung des Organismus <strong>und</strong> damit<br />

eine Wiederherstellung der körpereigenen Abwehrkräfte.<br />

Nachweislich bewirkt unser Thermalwasser<br />

Linderung bei rheumatischen Beschwerden,<br />

Herz-, Kreislauf- <strong>und</strong> Durchblutungsstörungen <strong>und</strong><br />

unterstützt die Regeneration nach chirurgischen<br />

Eingriffen, um nur einige therapeutische Effekte zu<br />

nennen. Genauso trägt es dazu bei, die Ges<strong>und</strong>heit<br />

zu erhalten <strong>und</strong> Stress abzubauen.<br />

> Zimmer <strong>und</strong> Suiten von 26 bis 52 qm<br />

> hauseigenes Thermalbewegungsbad (ca. 37°C) mit<br />

Thermalwasser aus der Ursprungsquelle<br />

> 2 Hot-Whirl-Pools mit Thermalwasser<br />

> 3 Trinkbrunnen mit Thermalmineralwasser zur<br />

Anregung des Stoffwechsels <strong>und</strong> Osteoporoseprophylaxe<br />

> Sauna- <strong>und</strong> Wellnesslandschaft mit fünf verschiedenen<br />

Saunen <strong>und</strong> weiteren Attraktionen<br />

> beheizbares Außenbecken (ca. 28°C) mit Thermalmineralwasser<br />

– geöffnet ca. von Ostern bis Ende<br />

Oktober – witterungsabhängig<br />

> verfeinerte bayerische Küche<br />

> Massagen, Kosmetik, Ayurveda u.v.m.<br />

> preisreduzierte Angebote, z. B. ab 3 ÜN inkl. FR<br />

bereits ab 172,50 Euro (statt 207,00) p.P.<br />

4-Gang-Genießer-Halbpension zubuchbar<br />

Hotel Schweizer Hof Betriebsgesellschaft mbH<br />

Thermalbadstr. 11 · 94072 Bad Füssing<br />

Geschäftsführer Kai Tiemer<br />

Tel. 08531 9109-7 · info@schweizer-hof.bayern<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 23


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders ges<strong>und</strong><br />

Wasser 5<br />

Wasser ist nicht gleich Wasser. So<br />

unterschiedlich die niederbayerischen<br />

Thermalbäder auch sind, gemeinsam ist<br />

ihnen die Heilkraft ihrer Mineralquellen.<br />

KAISER-THERME<br />

BAD ABBACH<br />

Gekurt wurde an diesem Ort an der Donau<br />

vermutlich schon in der Römerzeit, was<br />

Münzf<strong>und</strong>e belegen. Urk<strong>und</strong>lich erwähnt<br />

wurden die Schwefelquellen erstmals<br />

1262. Seit dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert werden<br />

in Bad Abbach Schwefelwasser <strong>und</strong> Moor<br />

gezielt gegen rheumatische Beschwerden<br />

eingesetzt. 1532 unterzog sich sogar Kaiser<br />

Karl V. einer Abbacher Badekur. Der<br />

zweite Weltkrieg zerstörte den halben<br />

Ort, es entstand auf den alten Kurgebäuden<br />

nach <strong>und</strong> nach ein modernes Kurzentrum,<br />

heute <strong>das</strong> Asklepius Klinikum<br />

Bad Abbach mit Schwerpunkt Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Rheumatologie. Umgeben von einem<br />

herrlichen Kurpark. Erst 1993 entstand<br />

<strong>das</strong> Thermalbad, die Kaiser-Therme,<br />

auf einem Hügel im Süden des Ortes.<br />

Sie lockt mit Innen- <strong>und</strong> Außenbecken.<br />

Mit herrlichem Blick in die Landschaft.<br />

Und bietet zahlreiche Kuranwendungen<br />

wie Massagen, Naturmooranwendungen,<br />

Rasulbäder <strong>und</strong> vieles mehr. Eine weitläufige<br />

Saunawelt lädt zum Erholen ein.<br />

<strong>Das</strong> anerkannte Heilwasser gelangt aus<br />

einer Tiefe von 500 Metern nach oben in<br />

die Becken der Therme. Auf diesem Weg<br />

wird es natürlich gefiltert <strong>und</strong> mit den<br />

wertvollen Mineralien angereichert, die<br />

unseren Organismus positiv beeinfussen<br />

<strong>und</strong> den Stoffwechsel aktivieren können.<br />

Die thermischen Reize stärken zudem<br />

nachweislich unser Immunsystem.<br />

Und auch die Umgebung von Bad Abbach<br />

hat viel zu bieten in Sachen Wasser: Direkt<br />

an der Donau gelegen, bieten sich<br />

viele Möglichkeiten, die herrliche Landschaft<br />

zu genießen. Radtouren am Fluss,<br />

eine Schifffahrt durch die monumentale<br />

Felslandschaft des Donaudurchbruchs<br />

bei Weltenburg oder ein Besuch in der<br />

nahen UNESCO-Welterbestadt Regensburg.<br />

Geschichte, monumentale Natur<br />

<strong>und</strong> viel ges<strong>und</strong>es Wasser erwarten Sie in<br />

Bad Abbach.<br />

LIMES-THERME BAD GÖGGING<br />

Zwischen Hallertau <strong>und</strong> Altmühltal liegt<br />

der Kurort Bad Gögging. „Dreifach g’s<strong>und</strong>“<br />

kann man hier durch Schwefelwasser,<br />

Naturmoor <strong>und</strong> Mineral-Thermalwasser<br />

werden. Auch hier wußten <strong>das</strong> bereits die<br />

Römer <strong>und</strong> nutzten <strong>das</strong> Schwefelwasser,<br />

um ihre müden Knochen wieder fit zu<br />

machen. Und nicht nur <strong>für</strong> Knochen <strong>und</strong><br />

Gelenke wirkt es W<strong>und</strong>er, auch die Haut<br />

dankt es. Mit 5,1 mg/l hat <strong>das</strong> Gögginger<br />

Schwefelwasser einen recht hohen Sulfidschwefelgehalt.<br />

Doch warum Schwefel?<br />

Unser Körper besteht interessanterweise<br />

zu 0,25 Prozent aus diesem Stoff, einem<br />

der drei entscheidenden Eiweißbausteine<br />

<strong>für</strong> den Stoffwechsel. Schwefel ist der<br />

Schmierstoff <strong>für</strong> die Gelenke. Fehlt er,<br />

dann knirschen die Gelenke, es kommt<br />

zu rheumatischen entzündlichen Krankheiten<br />

im Bewegungsapparat. Aber eine<br />

kleine Badekur in Bad Gögging ist nicht<br />

nur sinnvoll, um Beschwerden zu lindern,<br />

sondern auch, um vorzubeugen <strong>und</strong><br />

aufzutanken. <strong>Das</strong> Mineral-Thermalwasser<br />

beugt Burnout vor, hilft gegen Stresserscheinungen<br />

allgemein <strong>und</strong> lässt uns wieder<br />

zur Ruhe kommen. Die Therme bietet<br />

vielfältige Anwendungen <strong>und</strong> eine schöne<br />

Saunalandschaft im römischen Stil..<br />

Und die Umgebung jede Menge römische<br />

Spuren, die entdeckt werden wollen: <strong>Das</strong><br />

UNESCO-Welterbe Limes oder <strong>das</strong> Kastell<br />

Abusina <strong>und</strong> Überreste einer der größten<br />

römischen Badeanlagen nördlich der<br />

Alpen. Und natürlich die herrliche niederbayerische<br />

Kultur- <strong>und</strong> Naturlandschaft.<br />

24 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


ROTTAL TERME<br />

BAD BIRNBACH<br />

Ein Bad auf dem Lande… Mitten in der<br />

herrlichen Rottaler Natur lässt es sich<br />

bestens eintauchen in eine <strong>Thermenland</strong>schaft<br />

mit über 30 wohlig warmen<br />

Thermalwasserbecken. Oder in Europas<br />

längsten Thermenbach. 2400 qm Heilwasserfäche<br />

<strong>und</strong> 13 Saunen wollen hier entdeckt<br />

werden. Die Birnbacher Quellen, die<br />

Chrysanti quelle <strong>und</strong> die Konradsquelle<br />

gehören aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Austrittstemperaturen<br />

von bis zu 70°C zu den<br />

heißesten Quellen Europas. Darüber hinaus<br />

wird Therapie <strong>und</strong> Prävention in der<br />

Birnbacher Therme großgeschrieben.<br />

Gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität München (LMU) hat die<br />

Rottal Terme Bad Birnbach ein Präventionsprogramm<br />

gegen Stress entwickelt:<br />

AGES - Aktiv gegen Erschöpfung <strong>und</strong><br />

Stress. Seit Jahresbeginn wird <strong>das</strong> Programm<br />

nun als Kompaktkur von allen<br />

deutschen Krankenkassen unterstützt<br />

<strong>und</strong> steht damit auch allen gesetzlich<br />

Versicherten offen. Natürlich auch als<br />

Privatangebot verfügbar. Elemente der<br />

klassischen Kurortmedizin wie Massagen<br />

<strong>und</strong> Fango ergänzen die zentralen Heilwasseranwendungen.<br />

Hinzu kommen<br />

Entspannungs- <strong>und</strong> Bewegungstechniken<br />

<strong>und</strong> Elemente aus Viktor Frankls „Sinnlehre<br />

gegen die Sinnleere“. Ein allumfassendes<br />

Kurprogramm, <strong>das</strong> Bad Birnbach<br />

seinen Gästen zu bieten hat!<br />

DREIMAL BAD FÜSSING<br />

THERME EINS, EUROPA THERME <strong>und</strong><br />

JOHANNESBAD bilden zusammen eine<br />

weitläufige <strong>Thermenland</strong>schaft, die Bad<br />

Füssing zu Europas beliebtestem Heilbad<br />

werden ließ. Kurze Alltagsfuchten<br />

oder mehrwöchige Kuren – Bad Füssing<br />

bietet <strong>für</strong> alle Bedürfnisse <strong>das</strong> passende<br />

Angebot. <strong>Das</strong> revitalisierende Thermenwasser<br />

mit einer Quelltemperatur von<br />

56°C bewirkt die Umstimmung des ganzen<br />

Organismus <strong>und</strong> wirkt sich damit<br />

positiv auf die Wiederherstellung der<br />

körpereigenen Abwehrkräfte aus. Und <strong>für</strong><br />

Wasser findet Bad Füssing ganz neue Formen:<br />

Im Schwefel-Gas-Becken der EU-<br />

ROPA THERME strömt <strong>das</strong> direkt aus der<br />

Therme zugeleitete Thermalwasser über<br />

76 Spezialdüsen mit einer Temperatur<br />

von 36°C an der Körperoberfäche entlang,<br />

was zu einer sehr raschen Tiefenentspannung<br />

führt. Die bessere Hautdurchblutung<br />

führt dazu, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Einströmen<br />

der wertvollen Mineralien durch die Haut<br />

optimiert wird. Entschleunigungsbecken,<br />

Aero-Salzum, ein Strömungskanal,<br />

eine weitläufige Saunalandschaft <strong>und</strong><br />

viele zusätzliche Angebote machen Bad<br />

Füssing zu einem echten Ges<strong>und</strong>brunnen,<br />

bei dem kein Wunsch offen bleibt.<br />

<strong>Das</strong> Wasser spielt im niederbayerischen<br />

Bäderdreieck auch landschaftlich eine<br />

Rolle: Kleine Flüsschen wie die Rott<br />

schlängeln sich durch die Wiesen, Inn<br />

<strong>und</strong> Donau laden auf eine Schifffahrt<br />

ein oder genießen Sie einfach den schönen<br />

Blick auf <strong>das</strong> ruhig dahinfiessende<br />

Wasser – erholsames Eintauchen mit den<br />

Augen …<br />

WOHLFÜHL-THERME<br />

BAD GRIESBACH<br />

„Flüssiges Gold“ aus den Tiefen des<br />

Rottals: Mit einem sehr hohen Fluoridgehalt<br />

<strong>und</strong> einer Kombination aus Wirkstoffen<br />

wie Mineralstoffen, Spurenelementen<br />

<strong>und</strong> Kieselsäure ist auch <strong>das</strong> Bad<br />

Griesbacher Mineral-Thermalwasser ein<br />

Geschenk <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit. Am Nikolaustag<br />

1973 stieß man in 1.522 Metern<br />

Tiefe auf 60° Celsius heißes Thermal-<br />

Heilwasser <strong>und</strong> taufte die Bohrung daher<br />

auch auf den Namen „Nikolaus-Quelle“.<br />

Die „Karls-Quelle“ kommt mit 30° Celsius<br />

aus einer Tiefe von 480 Metern <strong>und</strong> die<br />

„Marien-Quelle“ sprudelt mit 38° Celsius<br />

Wärme aus 878 Metern Tiefe an die Oberfäche.<br />

Klassisch wird es (<strong>das</strong> Heilwasser)<br />

gegen Rheuma oder zur Rehabilitation<br />

ein gesetzt. 2018 wurde die Therme<br />

komplett renoviert. Licht, Luft, ein<br />

neues Farbkonzept <strong>und</strong> viel Platz! Bad<br />

Griesbachs Sternehotels verwöhnen kulinarisch<br />

<strong>und</strong> sind allesamt durch Bademantelgänge<br />

mit der Therme verb<strong>und</strong>en.<br />

Der Weg ans Wasser ist hier also ganz<br />

besonders komfortabel. Und auch r<strong>und</strong><br />

um die Therme hat der Luftkurort Bad<br />

Griesbach viel zu bieten: In direkter<br />

Nachbarschaft liegt Europas größtes<br />

<strong>Golf</strong>resort, <strong>das</strong> Quellness <strong>Golf</strong> Resort Bad<br />

Griesbach. Auf den weitläufigen grünen<br />

Flächen hat man an klaren Tagen einen<br />

herrlichen Blick auf die Alpen. Und <strong>für</strong><br />

einen Ausfug bietet sich die naheliegende<br />

Dreifüssestadt Passau mit seinem reichen<br />

Kulturprogramm an. Erholung in<br />

jeder Hinsicht!<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 25


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<strong>#echtwohlig</strong> & besonders ges<strong>und</strong><br />

Nach Lust <strong>und</strong> Laune<br />

<strong>Das</strong> Quellness & <strong>Golf</strong> Resort Bad Griesbach besticht<br />

durch seine vielen Möglichkeiten<br />

Tagelang NUR golfen? Tagelang NUR „wellnessen”? Tagelang<br />

NUR auf dem Radl? Wahrer Luxus ist es schon, in seiner<br />

wertvollen freien Zeit viele Möglichkeiten zu haben. Einfach<br />

mal genau <strong>das</strong> machen, wozu man gerade Lust hat. Neues ausprobieren<br />

oder ausgiebig einer alten Leidenschaft frönen. Ein<br />

Aufenthalt im Quellness & <strong>Golf</strong> Resort Bad Griesbach eröffnet<br />

Ihnen viele Möglichkeiten, die über <strong>Golf</strong> <strong>und</strong> Wellness weit<br />

hinausgehen.<br />

Wir arbeiten laufend daran, Ihren Aufenthalt bei uns noch abwechslungsreicher<br />

<strong>und</strong> vielfältiger zu gestalten. Deshalb bieten<br />

wir unseren Gästen ein breites Sport-, Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsangebot.<br />

Wir haben <strong>das</strong> Glück, von der einzigartigen Landschaft<br />

des Rottals umgeben zu sein. An schönen Tagen eröffnet sich<br />

hier ein sensationeller Blick auf die Salzburger Alpenkette. In<br />

der Umgebung locken sanfte Hügel <strong>und</strong> grüne Wiesen. Hoher<br />

Beliebtheit erfreut sich <strong>das</strong> weitläufige Wander- <strong>und</strong> Radwegenetz<br />

im Rottal. Für jeden Anspruch findet sich hier die richtige<br />

Tour. Unsere Hotels verfügen über Leihbikes, konventionell <strong>und</strong><br />

elektrisch natürlich. Und <strong>für</strong> den, der lieber zu Fuß unterwegs<br />

ist, eröffnet sich direkt vor der Haustür eines der gößten zusammenhängenden<br />

Nordic Walking-Streckennetze in Deutschland.<br />

Unsere Hotels erweitern Ihren Wellness- oder <strong>Golf</strong>aufenthalt<br />

um sinnvolle ergänzende Angebote wie Yoga, Pilates, Aqua Gym<br />

oder Waldbaden ... täglich lässt sich Neues entdecken <strong>und</strong> ausprobieren.<br />

Die drei First-Class-Hotels – Maximilian, Fürstenhof<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> Familienhotel <strong>Das</strong> Ludwig – bieten ausgebildete Sporttrainer,<br />

kostenlose moderne Fitnesscenter <strong>und</strong> ein abwechslungsreiches<br />

Angebot an Ausfügen <strong>und</strong> Veranstaltungen. Neben<br />

Durchatmen <strong>und</strong> Erholen eröffnet auch der Kurpark Bad Griesbach<br />

neue Möglichkeiten, indem er zu einem modernen „Fitness-Park”<br />

mit drei sportlichen Wegen umgebaut wurde. Und<br />

wer sich <strong>das</strong> alles lieber in Ruhe von oben anschauen möchte<br />

<strong>und</strong> sich einfach mal treiben lässt: Der Ballonhafen Bad Griesbach<br />

bietet da<strong>für</strong> himmlische Aus- <strong>und</strong> R<strong>und</strong>umblicke!<br />

Der Luftkurort Bad Griesbach ist natürlich ein Ort <strong>für</strong> Erholung<br />

in erster Linie. Die niederbayerischen heilsamen Thermalquellen<br />

sind weithin berühmt. Unsere First Class-Hotels verfügen<br />

über eigene Thermen- <strong>und</strong> Wellnesslandschaften, die alle mit<br />

dem originalen Thermal-Heilwasser der Bad Griesbacher Quellen<br />

gespeist werden. Klassisches Thermalbaden kann mit verschiedensten<br />

Anwendungen <strong>und</strong> Wellness-Angeboten erweitert<br />

werden. Die Hotels schnüren Ihnen gerne ein individuelles kleines<br />

Ges<strong>und</strong>heitspaket mit einem Programm, <strong>das</strong> genau Ihren<br />

Wünschen entspricht.<br />

Und natürlich, als Europas <strong>Golf</strong>resort Nr. 1 punkten wir mit insgesamt<br />

129 <strong>Golf</strong>bahnen auf 10 <strong>Golf</strong>plätzen. Die eigene <strong>Golf</strong>schule<br />

bietet verschiedenste Kurse <strong>und</strong> Einzeltrainings <strong>für</strong> <strong>Golf</strong>er aller<br />

Altersklassen <strong>und</strong> Spielstärken, <strong>für</strong> den jugendlichen Einsteiger<br />

bis hin zum Singlehandicapper <strong>und</strong> Profispieler. So gut wie „am<br />

Platz wohnen” lässt sich sehr komfortabel in unseren gemütlichen<br />

Gutshöfen Brunnwies, Penning oder Uttlau.<br />

Machen Sie einfach mal mit Lust <strong>und</strong> Laune einen Spaziergang<br />

durch unsere Webseiten. Und entdecken Sie mit Vorfreude die<br />

vielen Möglichkeiten im Quellness & <strong>Golf</strong> Resort Bad Griesbach!<br />

Sport & Freizeit: www.quellness-golf.com/freizeit-geniessen/<br />

<strong>Golf</strong>: www.quellness-golf.com/golfwelt/<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 27


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders literarisch<br />

<strong>Das</strong> schreibt<br />

Niederbayern<br />

Niederbayern beim Lesen entdecken? <strong>Das</strong> geht. Eine Reise kann man auch quer<br />

durch ein Buch machen. Eine Landschaft in Buchstaben, zwischen Zeilen <strong>und</strong> in<br />

kunstvoll formulierten Kurven. Ein gutes Buch zieht den Leser hinein in seine<br />

Geschichte. Plötzlich wähnt man sich in den niederbayerischen 68er Jahren, hört<br />

die Beatles „Hey Jude” im Kuhstall singen. Oder friert in den 30er Jahren im eisigen<br />

Wind auf dem Heimweg zum Hof. Oder fährt ein paar R<strong>und</strong>en im völlig leeren<br />

Kreisverkehr, mit einem angestaubten Polizeiauto <strong>und</strong> <strong>das</strong> mitten in der Gegenwart.<br />

Wir haben uns da mal hineingelesen.<br />

Nach langen Jahren in München ist<br />

OTTFRIED FISCHER nun nach Passau<br />

gezogen. Wieder daheim also. Und<br />

er schreibt. Davon kann ihn auch seine<br />

Parkinson-Erkrankung nicht abhalten.<br />

„Heimat ist da, wo dir die Todesanzeigen<br />

etwas sagen” ist der Titel seines jüngsten<br />

Buchs. Eine sehr kurzweilige Ansammlung<br />

von Anekdoten aus seinem bewegten<br />

Leben. Er selbst vertieft die Ansicht<br />

über <strong>das</strong>, was <strong>für</strong> ihn Heimat ist, gerne<br />

noch mit der Aussage, <strong>das</strong>s Heimat da<br />

sei, „wo man den Bauch nicht einziehen<br />

müsse”. Viele der Episoden spielen in<br />

Niederbayern. Verblichene Onkel, eingezwickte<br />

Finger, die 68er – eine geglückte<br />

Mischung aus Autobiografie, Einfüsterungen<br />

von Sir Quickly, Pater Braun oder<br />

dem Bullen von Tölz. Und Kabaretteinlagen<br />

à la Otti Fischer. Gut in einem Rutsch<br />

zu lesen. Sogar zweimal.<br />

Dampfnudelblues, Leberkäsjunkie, Guglhupfgeschwader,<br />

Sauerkrautkoma, Griesnockerlaffäre,<br />

Schweinskopf al dente,<br />

Winterkartoffelknödel. Nein, bei RITA<br />

FALK handelt es sich nicht um eine Köchin.<br />

Die Oberbayerin ist die höchst erfolgreiche<br />

Autorin der „Eberhofer-Krimis”,<br />

die nach nunmehr 10 Jahren längst<br />

Kultstatus erreicht haben. Die Verfilmungen<br />

mit Sebastian Bezzel <strong>und</strong> Simon<br />

Schwarz in den Hauptrollen, füllen jeweils<br />

ab der Premiere über Wochen die<br />

Kinos. Schauplatz der Geschichten ist <strong>das</strong><br />

tiefste Niederbayern. Hier bewahrheiten<br />

sich alle Klischees über Bayern, es wird<br />

zugespitzt was <strong>das</strong> Zeug hält, am Küchentisch<br />

der Oma wie im örtlichen Wirtshaus.<br />

Der Kosmos des fiktiven Niederkaltenkirchen,<br />

ja sogar der real existierende<br />

Kreisverkehr in Frontenhausen werden<br />

dem Leser schnell zu einer Heimat, die<br />

ihn so schnell nicht wieder loslässt.<br />

Niederbayern in komprimierter Form.<br />

Aktualität hat derzeit wieder ein Roman,<br />

der 1988 durch die Verfilmung<br />

des berühmten Regisseurs Joseph Vilsmeier,<br />

der in diesem Jahr verstarb,<br />

weltweit Berühmtheit erlangte <strong>und</strong><br />

in viele Sprachen übersetzt wurde. Die<br />

Rede ist von „Herbstmilch“, den Lebenserinnerungen<br />

der Bäuerin ANNA<br />

WIMSCHNEIDER, die 1919 auf einem<br />

kleinen Hof in der Nähe von Pfarrkirchen<br />

geboren wurde <strong>und</strong> dort ihr gesamtes Leben<br />

verbrachte. Im Buch offenbart sich<br />

die ganze Härte eines bäuerlichen Lebens<br />

während der Kriegsjahre. Geprägt von<br />

Armut <strong>und</strong> vielen Tränen, die wegen Kälte<br />

oder Hunger vergossen wurden. Eine<br />

Zeitreise in <strong>das</strong> ländliche Niederbayern<br />

am Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

BERNI MAYER, 1974 in Mallersdorf geboren.<br />

Aus dem es ihn hinauszog in die<br />

Welt: Regensburg, München, Berlin. Gerade<br />

hat er seinen zweiten Roman vorgelegt:<br />

„Ein gemachter Mann – die lichtscheuen<br />

Studienjahre des Robert Bley”. Die Süddeutsche<br />

Zeitung beschreibt <strong>das</strong> Werk<br />

mit „Kernig, authentisch <strong>und</strong> im besten<br />

Sinne ätzend”. <strong>Das</strong> beschreibt Berni<br />

Mayers „Werken” vermutlich insgesamt<br />

recht gut. Auf seinem Blog bernimayer.<br />

de öffnet sich ein ganzes Universum:<br />

Worte in sämtlichen Erscheinungsformen,<br />

geschrieben, gesungen, gepodcastet,<br />

gespielt. Sein Thema ist die Gegenwart.<br />

Wie lebt sich’s grade? Wie ist es auf dem<br />

Dorf, wie in der Stadt? Berni Mayer sagt:<br />

„Berlin ist wie Niederbayern. Es gibt keine<br />

hohen Berge”.<br />

Womit wir bei der Debütantin unter<br />

unseren Autoren wären: STEPHA<br />

QUITTERER, geboren 1982 in Eggenfelden.<br />

Sie studierte Politik <strong>und</strong> Regie, war<br />

in Rio <strong>und</strong> Kairo <strong>und</strong> München, <strong>und</strong> jetzt?<br />

Schreibt sie in Berlin. Ihr Debüt, ein bezauberndes<br />

Jugendbuch, ist jüngst erschienen:<br />

„Weltverbessern <strong>für</strong> Anfänger“.<br />

Sie hat darin ihre ganz eigene Sprache<br />

gef<strong>und</strong>en, humorvoll <strong>und</strong> mit recht eigenen<br />

Wortschöpfungen. Es sei kurz gesagt:<br />

tatsächlich inspiriert <strong>das</strong> Buch, die Welt<br />

zu verbessern, an dem Platz, an dem man<br />

grade eben ist. <strong>Das</strong> kann Niederbayern<br />

sein oder überall auf der Welt. In diesem<br />

spezifischen Fall ist eine generationenübergreifende,<br />

witzige Geschichte entstanden.<br />

Man kann gespannt sein, wie die<br />

so weitergeht ...<br />

28 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


Rita Falk<br />

Berni Mayer<br />

Anna Wimschneider<br />

Stepha Quitterer<br />

Ottfried Fischer<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 29


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders abwechslungsreich<br />

Hallertauer<br />

Hopfentour<br />

170 Kilometer Genuss nach bayerischem Reinheitsgebot<br />

Weltberühmt ist diese Gegend. Die Hallertau.<br />

Kultur- <strong>und</strong> Genusslandschaft<br />

in der Mitte Bayerns. Größtes zusammenhängendes<br />

Hopfenanbaugebiet der<br />

Welt. „Holledau”, wie der Einheimische<br />

es nennt. <strong>Das</strong> hügelige Hopfenland ist<br />

durchzogen von den Flüssen Abens, Ilm<br />

<strong>und</strong> Grosser Laaber. Eine ideale Gegend,<br />

um ein bißchen zu radeln.<br />

Die „Hallertauer Hopfentour” ist ein bestens<br />

beschilderter <strong>und</strong> ausgebauter Radweg,<br />

der auf insgesamt 170 Kilometern<br />

die lohnenswerten Ziele der Hallertau<br />

verbindet. Ein R<strong>und</strong>weg, beginnend <strong>und</strong><br />

endend in Abensberg. Was R<strong>und</strong>wege<br />

r<strong>und</strong> macht, erlaubt dem Radler den Einstieg<br />

allerorten. Und auch übernachten<br />

lässt sich vielerorten. Durch Zwischenverbindungen<br />

kann auch mal abgekürzt<br />

werden.<br />

Die Hopfentour ist eine Entdeckungsreise<br />

in ein authentisches Bayern, abseits der<br />

Krachledernen, mehr hin zu dem, was<br />

Bayern nährt <strong>und</strong> was sein Ursprung ist.<br />

Starten wir also ganz klassisch. In<br />

Abensberg. Die Stadt von Aventinus, dem<br />

Begründer der bayerischen Geschichtsschreibung.<br />

Wonach erstaunlicherweise<br />

im benachbarten Kelheim ein großartiges<br />

Bier <strong>und</strong> <strong>das</strong> zugehörige Starkbierfest<br />

benannt wurden. Abensberg jedoch hat<br />

mit der Brauerei Kuchlbauer eine ganz<br />

eigene Art, der Gegend zu huldigen. Für<br />

den kunstsinnigen damaligen Brauereichef<br />

Leonhard Salleck entwarf der<br />

Künstler Friedensreich H<strong>und</strong>ertwasser<br />

einen Turm. Der erst nach dessen Tod mit<br />

Hilfe eines langjährigen Fre<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />

Mitarbeiters des Künstlers, Peter Pelikan,<br />

realisiert wurde. Sehenswert. Auch <strong>das</strong><br />

Bier: Schmeckenswert. Und sicher die<br />

w<strong>und</strong>erschöne Altstadt von Abensberg:<br />

Ein Genuss!<br />

Und dann geht es los. Die Hopfentour<br />

führt den Radler nach Rohr i. NB. Den<br />

Barockliebhaber wird <strong>das</strong> freuen, denn<br />

die Basilika zählt zu den berühmtesten<br />

Arbeiten der Gebrüder Asam. Nach einer<br />

Kirchenbesichtigung schlängelt sich der<br />

Weg entlang der Großen Laber in Richtung<br />

Rottenburg, Pfeffenhausen. Immer<br />

ein Vergnügen, am Fluss zu radeln. Dann<br />

trennt sich der Radweg von der schönen<br />

Laaber <strong>und</strong> führt mitten hinein in die<br />

Hallertau. Obersüßbach, Nandlstadt. Die<br />

Webseite von Nandlstadt sagt unter der<br />

Rubrik „Sehenswertes“: „Spektakuläres<br />

gibt es nicht zu sehen in Nandlstadt“.<br />

<strong>Das</strong> macht den Ort geradezu liebenswert.<br />

Und so erholsam. Und überlässt es dem<br />

Besucher, seine eigenen Entdeckungen zu<br />

machen.<br />

Die Hopfentour ist auch eine Naturtour.<br />

Wie grüne Vorhänge gestalten <strong>und</strong> gliedern<br />

die Hopfengärten die Landschaft der<br />

Radler im Hopfengarten<br />

Hallertau. Eine grüne Kunstinstallation.<br />

Gänge <strong>und</strong> Strukturen. Ein hellgrüner<br />

leuchtender Wald mit herrlichen Blüten,<br />

wenn es dann auf die Ernte zugeht. Man<br />

sagt, Kriegsgefangene, die Wenden (ein<br />

slawischer Volksstamm), sollen im Jahr<br />

736 auf Geisenfelder Boden den ersten<br />

Hallertauer Hopfengarten angelegt haben.<br />

Auch Gründl bei Nandlstadt beansprucht<br />

den Titel, der Ursprung des bayerischen<br />

Hopfenanbaus zu sein. Der Radler jedenfalls<br />

bewegt sich auf der Hopfentour<br />

garantiert nah an diesem ursprünglichen<br />

Garten. Die Hopfenpfanze wurde<br />

ursprünglich wegen ihrer Heilkraft angebaut.<br />

Leber- <strong>und</strong> Gallenbeschwerden<br />

sollte sie mildern. Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

wurde sie dann als Schlaf- <strong>und</strong> Beruhigungsmittel<br />

eingesetzt. Ihren Höhenfug<br />

30 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


tinerkloster. Die Tour macht hier einen<br />

Ausfug in <strong>das</strong> angrenzende Oberbayern.<br />

Die Hallertau schert sich nicht um<br />

Grenzen, sie ist ein Naturraum. Auch<br />

Pfaffenhofen a.d. Ilm grüßt noch auf oberbayerisch<br />

<strong>und</strong> schickt den Radler dann<br />

zurück an die Ilm, die ihn dann auf seiner<br />

Tour über Rohrbach nach Wolnzach geleitet.<br />

Hier wird es offiziell: <strong>Das</strong> Deutsche<br />

Hopfenmuseum! In dem man definitiv<br />

alles über Bier <strong>und</strong> Hopfen lernt, was man<br />

auf der Radelr<strong>und</strong>e noch nicht vom<br />

Hopfenbauern oder im Gasthaus erfahren<br />

hätte. <strong>Das</strong> Museum bietet Bierseminare<br />

an <strong>und</strong> ein reichhaltiges Kulturprogramm.<br />

Über Geisenfeld (man erinnere sich:<br />

vielleicht doch der erste Hopfengarten Bayerns)<br />

führt die Route nach Neustadt a.d.<br />

Donau. Und streift am Ende Bad Gögging.<br />

Kuchlbauer Turm in Abensberg<br />

Limes-Therme in Bad Gögging<br />

aber erlebte die Pfanze in Bayern dann<br />

ab dem Mittelalter. 1516 wurde mit dem<br />

Reinheitsgebot besiegelt, was hinein darf<br />

ins Bier: Wasser, Gerste <strong>und</strong> Hopfen.<br />

Radfahrer in Abensberg<br />

Aber wir wollten ja radeln. Oder auf unserer<br />

nächsten Station in die Klosterschenke<br />

in Scheyern einkehren. Benedik-<br />

Eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Anstrengungen<br />

der Tour, sei <strong>das</strong> in kulinarischer,<br />

braukünstlerischer oder einfach<br />

körperlicher Art hinter sich zu lassen.<br />

Die Hotels bieten Hopfenbäder, Hopfenölmassagen,<br />

Hopfenseifenschaummassagen<br />

oder Hopfencremepackungen. Und<br />

die Therme Bad Gögging erweist sich<br />

„dreifach g’s<strong>und</strong>” mit Moor, Thermal- <strong>und</strong><br />

Schwefelwasser.<br />

Hopfen, Tour <strong>und</strong> Kur – <strong>und</strong> <strong>das</strong> alles auf<br />

einer bezaubernden Radelr<strong>und</strong>e durch<br />

Niederbayern.<br />

www.hopfenland-hallertau.de<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 31


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders verbindend<br />

Ost<br />

West<br />

Niederaltaich<br />

„Wenn jemand fromm ist <strong>und</strong> Gott liebt,<br />

erquicke er sich an dieser schönen <strong>und</strong><br />

glänzenden Feier.” <strong>Das</strong> sind Worte des<br />

Hl. Johannes Chrysostomos.<br />

Sein eigentlicher Name war Johannes<br />

von Antiochia, er war Erzbischof von<br />

Konstantinopel <strong>und</strong> einer der größten<br />

christlichen Prediger. Und lebte zwischen<br />

344 <strong>und</strong> 407. In den östlich-orthodoxen<br />

Kirchen gilt er als einer der drei heiligen<br />

Hierarchen.<br />

Aber zurück zu dem Ort, an dem wir diesen<br />

Satz gef<strong>und</strong>en haben. Zwei gewaltige<br />

Türme sind von der A3 aus zu sehen. Auf<br />

der linken Spur begleitet man auf dieser<br />

Autobahn eine fast durchgängige Perlenkette<br />

aus LKWs, deren Ziel oder Herkunft<br />

oft Rumänien oder Bulgarien ist, der<br />

Osten also. Ausfahrt Niederalteich.<br />

Niederbayern ist irgendwie doch mitten<br />

in der Welt. Hier, gleich neben der A3,<br />

befinden wir uns dann erstmal mitten<br />

im Chaos von Einparken, Abbiegen <strong>und</strong><br />

Rastenwollen. „Ausfahrt Niederalteich”<br />

verheißt <strong>für</strong> viele Fahrer der LKWs eine<br />

Pause: Parken, tanken, essen, schlafen.<br />

Wir behalten die Türme im Auge <strong>und</strong> finden<br />

unseren Weg aus dem Durcheinander<br />

ins Kloster hinüber.<br />

Gottseidank. Hier ist Ruhe.<br />

<strong>Das</strong> Kloster Niederaltaich ist unter den<br />

Benediktinerklöstern Bayerns etwas Einzigartiges.<br />

Seit den 30er Jahren verfolgt es<br />

einen besonderen Weg.<br />

<strong>Das</strong> Kloster wurde ursprünglich um 740<br />

vom Bayernherzog Odilo gegründet. Es<br />

erlebte eine wechselvolle Geschichte mit<br />

vielen Aufs <strong>und</strong> Abs in der oftmals hochwassergefuteten<br />

Donaukurve. 1803 wurde<br />

auch hier säkularisiert, ein großer Teil<br />

der barocken Anlage wurde abgebrochen.<br />

Und dennoch: 1918 ging es weiter. Der<br />

Konvent wuchs auf mehr als 80 Mönche.<br />

Die Visionen von Ökumene mit der Ostkirche<br />

des Priors Emmanuel Heufelder in<br />

den 30er Jahren stellten die Weichen des<br />

Klosters völlig neu. Dann kam der Krieg<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlich auch <strong>für</strong> <strong>das</strong> Kloster<br />

eine schwere Zeit. Der Fokus richtete<br />

sich mehr aufs Überleben denn auf die<br />

Ökumene. Doch dann erschienen zwei<br />

russische Brüder, Papst Pius XI. äußerte<br />

den Wunsch, Benediktinerbrüder mögen<br />

den byzantinischen Ritus annehmen <strong>und</strong><br />

damit eine Brücke bauen zur Ostkirche.<br />

Und so ging <strong>das</strong> los in Niederaltaich. Es<br />

entstand 1955 eine erste kleine byzantinische<br />

Kapelle. 1986, in den Räumen der<br />

ehemaligen Brauerei, dann eine richtige<br />

Kirche.<br />

Seither werden parallel zu den römischen<br />

Gottesdiensten in der Barockbasilika<br />

auch Gottesdienste im byzantinischen<br />

Ritus gefeiert. Die eine ganz besondere<br />

Mystik atmen. Der hymnische Gesang begleitet<br />

den Besucher auf eine Reise nach<br />

innen. Die höhlenartige kleine Kirche ist<br />

geschmückt mit vielen wertvollen Ikonen.<br />

Eine „schöne <strong>und</strong> glänzende Feier”, um<br />

nochmals den Hl. Johannes Chrysostomos<br />

zu zitieren. Alle Gottesdienste in Niederaltaich<br />

sind öffentlich. An Festtagen,<br />

besonders zu Ostern, reisen Gäste von<br />

Fern an, um die oft mehrere St<strong>und</strong>en dauernden<br />

Gottesdienste mitzuerleben.<br />

Und nicht nur an Ostern empfängt Niederaltaich<br />

gerne Gäste. <strong>Das</strong> Kloster bietet<br />

eine breite Palette an Seminaren an.<br />

Unabhängig von Veranstaltungen besteht<br />

auch immer die Möglichkeit, sich im Gästehaus<br />

einzumieten, <strong>und</strong> einfach mal ein<br />

paar Tage auszusteigen aus dem „Autobahntempo”,<br />

in dem wir alle oft leben.<br />

In der Gegenrichtung zur A3 erreicht<br />

man auf einem kleinen Spaziergang<br />

durchs Dorf die hier noch frei fießende<br />

Donau. <strong>Das</strong> Kloster unter dem ehemaligen<br />

Abt Emmanuel Jungclaussen war federführend<br />

im Kampf um den Erhalt dieser<br />

einmaligen Auenlandschaft.<br />

Und wieder: Auch dieser Fluss verbindet<br />

West <strong>und</strong> Ost. In Gedanken reisen wir<br />

mit ihm durch die Slowakei, durch Österreich,<br />

Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien,<br />

Rumänien, die Republik Moldau <strong>und</strong><br />

die Ukraine – sogar der Fluss ist hier eine<br />

Brücke in den Osten.<br />

Der kurze Weg nach Niederaltaich<br />

im Netz: www.abtei-niederaltaich.de<br />

32 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 33


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders artenreich<br />

Vom Wachtelkönig <strong>und</strong> der Uferschnepfe<br />

„Wenn die Insekten verschwinden, dann verschwindet auch die menschliche<br />

Zivilisation”. <strong>Das</strong> sind die Worte des Naturphilosophen Andreas Weber. Bayern<br />

erlebte im letzten Jahr einen beeindruckenden Vorgang: <strong>Das</strong> Volksbegehren<br />

„Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern” führte durch die Unterstützung von<br />

1,741 Millionen Bürgern in Bayern zum modernsten <strong>und</strong> umfassendsten Naturschutzgesetz<br />

Deutschlands. Ein großer Erfolg.<br />

Frau Rupprecht, wer sind diese<br />

bedrohten Kandidaten, denen Sie<br />

Ihren ganzen Einsatz widmen?<br />

Schwerpunktmäßig betreue ich unsere<br />

wiesenbrütenden Vogelarten im Donautal.<br />

<strong>Das</strong> sind allen voran Brachvogel <strong>und</strong><br />

Kiebitz. Beide stehen auf der roten Liste,<br />

der Brachvogel gilt als „vom Aussterben<br />

bedroht”. Der Bestand des einstigen Allerweltsvogels<br />

Kiebitz ging in Deutschland<br />

in den letzten 30 Jahren um fast 90<br />

Prozent zurück. Und neben diesen beiden<br />

„Flaggschiffarten” kämpfen auch andere<br />

Wiesenbrüter bei uns ums Überleben, wie<br />

Wachtelkönig, Uferschnepfe, Bekassine,<br />

Rotschenkel <strong>und</strong> Braunkehlchen. Von der<br />

Uferschnepfe haben wir gerade einmal<br />

3-4 Brutpaare in Niederbayern, zwischen<br />

Die Wiesenbrüter<br />

im Donautal<br />

„Rettet die Bienen!” war <strong>das</strong> Motto. Die<br />

beliebte Biene als Bestäuberin unserer<br />

Obstblüten übernahm stellvertretend<br />

<strong>für</strong> viele andere bedrohte Arten eine<br />

Schlüsselrolle.<br />

Doch wie geht es weiter? Es gibt viel<br />

Widerstand aus der Landwirtschaft.<br />

Vorwürfe, nun den alleinigen schwarzen<br />

Peter zu haben. Der Städter währenddessen<br />

verwandelt seinen Garten<br />

in eine Steinwüste, futlichtet die Nacht<br />

<strong>und</strong> will jeden Tag günstiges Fleisch auf<br />

dem Teller. Die Massentierhaltung will<br />

keiner. Die anfallende Gülle auch nicht.<br />

Es bleibt ein Konfiktherd. Und wird<br />

nur funktionieren, wenn alle zusammen<br />

daran arbeiten. Letztlich ist <strong>das</strong><br />

Wohlergehen <strong>und</strong> Überleben der bedrohtesten<br />

Mitglieder unserer Ökosysteme<br />

der Gradmesser da<strong>für</strong>, ob <strong>das</strong><br />

System als Ganzes funktioniert. Wie<br />

heißt es so schön, eine Gesellschaft sei<br />

nur so stark wie <strong>das</strong> Schwächste ihrer<br />

Mitglieder ...<br />

In Niederbayern gibt es ein paar sehr<br />

spezielle, gefährdete Kandidaten: die<br />

Wiesenbrüter im Donautal.<br />

Wir haben uns an eine Spezialistin<br />

gewandt, die Gebietsbetreuerin Verena<br />

Rupprecht vom Landesb<strong>und</strong> <strong>für</strong> Vogelschutz<br />

e.V. (LBV) mit einem Master in<br />

Umweltplanung <strong>und</strong> Ingenieurökologie.<br />

Seit 2018 ist sie hauptamtlich zuständig<br />

<strong>für</strong> Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen zum<br />

Wiesenbrüterschutz. Ihr Gebiet umfasst<br />

u.a. die Vogelschutzgebiete an der Donau<br />

zwischen Regensburg <strong>und</strong> Deggendorf,<br />

Teile davon sind als Naturschutzgebiete<br />

ausgewiesen.<br />

Gebietsbetreuerin Verena Rupprecht<br />

Regensburg <strong>und</strong> Deggendorf brütet derzeit<br />

kein einziges Braunkehlchen mehr. Dabei<br />

waren dies bis vor einigen Jahrzehnten<br />

alles weit verbreitete Arten im Donautal<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> melodische Trillern des Brachvogels<br />

war früher aus den Auwiesen hier<br />

nicht wegzudenken.<br />

Was ist die größte Bedrohung<br />

dieser Arten <strong>und</strong> was wird dagegen<br />

unternommen?<br />

Die größte Bedrohung dieser Arten ist die<br />

starke Veränderung ihres Lebensraums.<br />

Ursächlich hier<strong>für</strong> ist allerdings eine<br />

Vielzahl von Faktoren. Ihre typischen<br />

Lebensräume, feuchte Wiesen, wurden<br />

vielerorts trockengelegt. Diese Wiesen<br />

wurden durch Straßen oder Gewerbegebiete<br />

überbaut oder als Ackerfächen<br />

genutzt. Die Bewirtschaftung der übrig<br />

gebliebenen Wiesen, hat sich ebenfalls<br />

verändert. Statt im Juni/Juli werden die<br />

Wiesen oft bereits schon ab Ende April ge-<br />

34 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


Der Kiebitz aus der Familie der Regenpfeifer<br />

Brachvogelnest<br />

Der Brachvogel aus der Familie der Schnepfenvögel<br />

mäht, da nicht mehr Heu sondern Silage<br />

benötigt wird. Die Mähmaschinen wurden<br />

größer <strong>und</strong> schneller, durch starken<br />

Nährstoffeintrag wachsen Wiesen nun<br />

dicht <strong>und</strong> schnell <strong>und</strong> gleichen so <strong>für</strong> die<br />

jungen Küken einem <strong>und</strong>urchdringlichen<br />

Dschungel. Durch diese Veränderungen<br />

erhöhte sich auch der Druck durch Fressfeinde,<br />

wie Fuchs oder Wildschwein.<br />

Hinzu kommen Spezialfälle wie der Kiebitz,<br />

der offene Bodenfächen benötigt, die<br />

er in Wiesen kaum mehr findet <strong>und</strong> daher<br />

verstärkt in Ackerfächen brütet. Oft<br />

ein gefährliches Unterfangen <strong>für</strong> Küken!<br />

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von<br />

Möglichkeiten, wie man Brachvogel <strong>und</strong><br />

Co. helfen kann. Es gibt staatliche Förderprogramme,<br />

bei denen beispielsweise<br />

die spätere Mahd der Wiesen oder der<br />

Verzicht auf Dünger finanziell gefördert<br />

werden. Der Lebensraum kann durch<br />

Anlagen von fachen Wassermulden, Grabenabfachungen<br />

<strong>und</strong> Wiedervernässung<br />

von Wiesen aufgewertet werden. Kiebitznester<br />

in Ackerfächen werden von uns<br />

gesucht <strong>und</strong> markiert <strong>und</strong> die Landwirte<br />

<strong>und</strong> Landwirtinnen sparen diese Stellen<br />

dann bei der Bewirtschaftung aus. Um<br />

die Nester <strong>und</strong> Küken vor Fressfeinden<br />

zu schützen, arbeiten wir in den Kerngebieten<br />

zudem mit Elektrozäunen <strong>und</strong><br />

konnten dadurch den Bruterfolg deutlich<br />

erhöhen.<br />

Ihre Aufgabe ist es auch, zwischen<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Umweltschutz zu<br />

vermitteln. Nur wenn viele an einem<br />

Strang ziehen, kann es gelingen, die<br />

Natur, von der wir alle abhängen, zu<br />

schützen. Gibt es Beispiele <strong>für</strong> eine<br />

gelungene Zusammenarbeit?<br />

Da gibt es erfreulicherweise einige! Begonnen<br />

bei eher kleinen Dingen, wie<br />

<strong>das</strong> selbstverständliche Umfahren von<br />

Kiebitznestern auf Äckern oder <strong>das</strong>s ein<br />

Landwirt bei mir anruft, bevor er eine<br />

Fläche mäht, damit ich prüfen kann, ob<br />

sich ein Nest oder Küken in seiner Fläche<br />

befindet. Aber auch größere Projekte,<br />

die eine intensive Absprache <strong>und</strong> Vorbereitung<br />

benötigen, funktionieren meist<br />

problemlos. So stellen eine Vielzahl von<br />

Landwirten ihre Wiesen freiwillig <strong>für</strong><br />

Elektrozäunungen bereit, beteiligen sich<br />

an Förderprojekten <strong>für</strong> den Kiebitz auf<br />

Ackerfächen <strong>und</strong> lassen mich auch auf<br />

dem Traktor mitfahren, wenn die Situation<br />

auf einer Fläche besonders heikel ist.<br />

Wie können wir als Ausflügler einen<br />

kleinen Einblick in diese besondere<br />

Vogelwelt gewinnen, ohne die<br />

Wiesenbrüter zu stören? Wie können<br />

wir ihnen helfen?<br />

Wer bei Ausfügen entlang der Donau auf<br />

Rad- <strong>und</strong> Fußwegen aufmerksam ab Mitte<br />

März Augen <strong>und</strong> Ohren offen hält, wird<br />

die schwarz-weißen Kiebitze bei ihren<br />

akrobatischen Balzfügen entdecken oder<br />

<strong>das</strong> melodische Trillern des Brachvogels<br />

hören können. Aus sicherer Entfernung,<br />

idealerweise mit einem Fernglas, kann<br />

man sie auf Wiesen <strong>und</strong> Ackerfächen beobachten.<br />

Der LBV bietet auch einige Exkursionen<br />

zu den Wiesenbrütern an, bei<br />

denen man viel über diese Vögel lernen<br />

kann.<br />

Da sie sehr störungsempfindlich sind <strong>und</strong><br />

auch ihre Nester am Boden bei Gefahr<br />

verlassen, ist es sehr wichtig, die Wege<br />

nicht zu verlassen oder ein Gebiet zu meiden,<br />

sobald man bemerkt, <strong>das</strong>s die Vögel<br />

sich gestört fühlen <strong>und</strong> die Flucht ergreifen.<br />

Und H<strong>und</strong>e sollte man idealerweise<br />

immer, aber insbesondere in Wiesenbrütergebieten<br />

<strong>und</strong> in der Zeit von März bis<br />

August an der Leine führen. Denn leider<br />

müssen wir oft feststellen, <strong>das</strong>s der Bruterfolg<br />

in Gebieten mit hohem Freizeitdruck<br />

viel geringer ist, als an abgelegeneren<br />

Orten. Mit etwas Rücksicht kann<br />

also jeder zum Schutz dieser seltenen Vögel<br />

beitragen <strong>und</strong> sich dennoch an ihnen<br />

erfreuen.<br />

Fragen zu Veranstaltungen <strong>und</strong> weitere<br />

Anliegen in Sachen Wiesenbrüter im<br />

Donautal:<br />

Verena Rupprecht · Telefon 0162 4199205<br />

verena.rupprecht@lbv.de oder www.lbv.<br />

de/naturschutz/lbv-gebietsbetreuer<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 35


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders tierisch<br />

Tierisches<br />

Niederbayern<br />

KÖNIG DER LÜFTE<br />

Der Seeadler ist zurück in Bayern<br />

Eine gute Nachricht. Der Landesb<strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

Vogelschutz LBV spricht von derzeit<br />

23 bekannten Seeadler-Revieren in Bayern.<br />

Derzeit noch in Franken <strong>und</strong> der Oberpfalz,<br />

doch geht man davon aus, <strong>das</strong>s sich<br />

die Seeadler nach Süden ausbreiten werden,<br />

an die Donau <strong>und</strong> weiter Richtung<br />

Chiemsee. Es lohnt sich also in Niederbayern<br />

jetzt besonders, den Blick gen<br />

Himmel zu werfen. Vielleicht sind Sie auf<br />

Ihrem Spaziergang oder der Radtour der<br />

erste, der einen Seeadler auf seinem Erk<strong>und</strong>ungsfug<br />

Richtung Süden entdeckt.<br />

LEBENSGEFÜHL<br />

DACKEL<br />

Sammelsurium einer Leidenschaft<br />

im Passauer Dackelmuseum<br />

Zwei Passauer sind auf den H<strong>und</strong> gekommen.<br />

Seppi Küblbeck <strong>und</strong> Oliver<br />

Storz, die beiden Gründer des Museums,<br />

sammelten 25 Jahre alles, was es zum<br />

Dackel zu sammeln gab. Die über 6.000<br />

Exponate sind echte Dackeldevotionalien.<br />

<strong>Das</strong> zeugt von einer anhaltenden<br />

Leidenschaft <strong>für</strong> den berüchtigten Wadelbeisser.<br />

2018 eröffnete <strong>das</strong> kleine Museum auf<br />

dem Passauer Residenzplatz. Ein bißchen<br />

kitschig ist es schon. Aber auch<br />

ein bißchen kulturhistorisch: Da grüßt<br />

der deutsche Wackeldackel, der gern<br />

neben der umhäkelten Klopapierrolle<br />

im Rückfenster des hellblauen Opels<br />

saß. Oder <strong>das</strong> Olympiamaskottchen<br />

Waldi von 1972. Und ein bißchen hip<br />

war er auch immer, der Dackel, <strong>und</strong><br />

residiert bis heute auf seidenen Kissen<br />

in den Metropolen unserer Welt. Ein<br />

Promibegleiter: Romy Schneider, Pablo<br />

Picasso oder Andy Warhol unterlagen<br />

bereits dem Charme des eigentlich <strong>für</strong><br />

die Jagd gezüchteten Vierbeiners.<br />

<strong>Das</strong> Landesamt <strong>für</strong> Denkmalpfege hat<br />

<strong>das</strong> kleine Museum in Passau nun auf<br />

die Liste der Nichtstaatlichen Museen<br />

in Deutschland gesetzt. Der Dackel ist<br />

ist damit also offiziell Kulturgut!<br />

Übrigens: <strong>für</strong> echte Dackel gibt es einen<br />

VIP-Eingang <strong>und</strong> ein Gratisgetränk.<br />

www.dackelmuseum.de<br />

Zu erkennen ist er am hellen Kopf, weißen<br />

Schwanz <strong>und</strong> gelben Schnabel. Und an<br />

seiner Größe: Mit einer Spannweite von<br />

zwei bis zweieinhalb Metern ist er groß<br />

wie ein Scheunentor. Der LBV will sich<br />

ein genaueres Bild über die Bestände der<br />

Seeadlerpopulation machen <strong>und</strong> bittet<br />

Wanderer <strong>und</strong> Spaziergänger um Mithilfe<br />

<strong>und</strong> Meldung per Mail:<br />

adlermeldung@lbv.de<br />

Die beiden Gründer des Museums Seppi Küblbeck <strong>und</strong> Oliver Storz<br />

36 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


ANZEIGE<br />

Die berühmte Kuh Yvonne<br />

YVONNES LETZTES ZUHAUSE<br />

Der Gnadenhof Gut Aiderbichl Deggendorf<br />

„Auch wenn es gelänge, die Tiere vor uns zu schützen, wir hätten nichts erreicht.<br />

Erst wenn es gelingt, die Tiere nicht mehr schützen zu müssen, sind wir am Ziel.<br />

Dann haben wir etwas verändert: UNS!” Ein Zitat des Gründers von Gut Aiderbichl,<br />

Michael Aufhauser.<br />

Gegründet in Österreich, erstreckt sich<br />

der Verb<strong>und</strong> aus Gnadenhöfen mittlerweile<br />

auf Deutschland, Frankreich <strong>und</strong><br />

Rumänien. Auf dem niederbayerischen<br />

Gutshof in Deggendorf beherbergte ursprünglich<br />

Hatto Egerer 12 gerettete<br />

Pferde, die er Aiderbichl hinterließ. Heute<br />

haben hier über 300 Tiere ihr letztes<br />

Zuhause gef<strong>und</strong>en. Die Gnadenhöfe nehmen<br />

Tiere auf, die keiner mehr will. Meist<br />

akute Notfälle. Tiere, deren Leben nicht<br />

gut verlief.<br />

Bis zum Jahr 2019 lebte hier in Deggendorf<br />

auch die berühmte Kuh Yvonne, die<br />

es durch ihre spektakuläre Flucht vor der<br />

Schlachtung weltweit in die Schlagzeilen<br />

geschafft hatte. Die New York Times berichtete<br />

<strong>und</strong> Indiens Medien boten eine<br />

Adoption an. Aber da waren dann<br />

die Helfer des Guts Aiderbichl<br />

schon unterwegs, um die Kuh,<br />

die wochenlang unauffällig allein<br />

im Wald gelebt hatte, nach<br />

Deggendorf einzuladen. Was<br />

die Kuh dann schließlich annahm.<br />

„Eine herausragende<br />

vierbeinige Persönlichkeit<br />

hat uns verlassen”, teilte <strong>das</strong><br />

Gut Deggendorf im letzten Jahr mit, als<br />

Yvonne nach sieben glück lichen Weidejahren<br />

dort verstorben ist.<br />

<strong>Das</strong> Konzept Aiderbichl geht auf, weil einige<br />

der Gnadenhöfe <strong>für</strong> Besucher offenstehen<br />

<strong>und</strong> diese mit dem Eintritt auch<br />

den ganzen Verb<strong>und</strong> der Gnadenhöfe mitfinanzieren.<br />

Da fällt allerhand an: Tierarzt-<br />

<strong>und</strong> Futterkosten <strong>und</strong> viele Mitarbeiter,<br />

die sich r<strong>und</strong> um die Uhr um <strong>das</strong><br />

Tierwohl kümmern. Aiderbichl ist zudem<br />

mit vielen Projekten im Tierschutz aktiv:<br />

Streunerprojekte <strong>für</strong> in Not geratene Tiere<br />

im Ausland gehören dazu ebenso wie<br />

ein aktuelles Projekt <strong>für</strong> 33 traumatisierte<br />

Schimpansen, die ihr bisheriges Leben<br />

als Versuchstiere im Labor verbringen<br />

mußten.<br />

Der Gutshof Deggendorf hat als Besonderheit<br />

eine angeschlossene „Katzenvilla”<br />

<strong>und</strong> eine große Taubenvolière,<br />

eine Gastronomie natürlich,<br />

ein Sommerfest <strong>und</strong> ein<br />

tolles Ferienprogramm <strong>für</strong><br />

Kinder.<br />

www.gut-aiderbichl.com<br />

GLOBUS SB-WARENHAUS<br />

PLATTLING<br />

Verb<strong>und</strong>en mit der Region!<br />

In unserem Globus arbeiten über 350 Mitarbeiter<br />

aus Deggendorf <strong>und</strong> Umgebung.<br />

Globus-Eigenproduktionen unter dem Label<br />

„Von Hand mit Herz.Globus” stehen <strong>für</strong><br />

echtes Handwerk <strong>und</strong> höchste Qualität zu<br />

fairen Preisen.<br />

Täglich bereiten wir viele Produkte frisch<br />

<strong>für</strong> Sie zu: Hausgemachte Fleisch- <strong>und</strong><br />

Wurstwaren, eigene Käsekreationen, frisch<br />

verarbeitete Fischprodukte sowie Bäckerei<strong>und</strong><br />

Konditorwaren.<br />

Unsere lokalen Produzenten aus einem<br />

Umkreis von ca. 40 km erkennen Sie an<br />

dem Schild „Gutes von hier” von hier,<br />

z. B.: Arcobräu Moos, Kriegl Essig, Gemüsehof<br />

Stangl, Graf Arco, Meiko Konserven <strong>und</strong><br />

viele mehr.<br />

Unser Globus bietet noch viel mehr<br />

als Lebensmittel, u. a.: Aktiv Optik, Frisör<br />

Thonet, Rapid Key & Go (Schuh- <strong>und</strong> Schlüsseldienst),<br />

Holland Blumenwelt, Apotheke,<br />

Feinkost Raphael, Heindl Reisebüro,<br />

s.Oliver-Store, Cecil-Store, Esprit-Store,<br />

Stoffhaus Fischer, Sparda-Bank, Globus<br />

Baumarkt sowie einen Geldautomaten der<br />

Sparkasse, Busanbindung, ca. 1100 kostenlose<br />

Parkplätze, Elektro-Ladestation <strong>für</strong><br />

PKW <strong>und</strong> Fahrrad, Globus Tankstelle, Globus<br />

Waschstraße sowie eine DEKRA-Station <strong>und</strong><br />

Mc. Donalds.<br />

www.globus.de/plattling<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 37


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders frei<br />

Tun <strong>und</strong> lassen,<br />

was man will.<br />

<strong>Das</strong> scheint die eigentliche Sehnsucht des Campers zu sein.<br />

Aber zuerst Zahlen: Für 11,4 Millionen<br />

Deutsche ist Campingurlaub die favorisierte<br />

Art, Urlaub zu machen. Die Zulassung<br />

der Wohnmobile steigt jährlich <strong>und</strong><br />

auch die Summe, die der deutsche Camper<br />

in ein mobiles Daheim investiert. Es begann<br />

mit dem VW-Bulli. Vielleicht war<br />

es auch ein bißchen die Schönheit dieses<br />

Fahrzeugs, die die Deutschen zum Vorreiter<br />

des mobilen Urlaubs gemacht hat. Es<br />

war ein Gefährt, <strong>das</strong> sofort <strong>und</strong> bis heute<br />

die Sehnsucht weckt, damit „raus” zu<br />

fahren. Noch heute, ganz ohne die Bullis,<br />

zählt Deutschland zu den größten Reisemobil-Nationen.<br />

Warum ist <strong>das</strong> so?<br />

Camper ist man. Oder man ist es eben<br />

nicht. Man tut es oder man lässt es. <strong>Das</strong><br />

kommt recht simpel daher, birgt aber<br />

letztlich die Essenz. Leben <strong>und</strong> leben lassen<br />

(aus Schillers Wallenstein zitiert).<br />

Toleranz <strong>und</strong> Freiheit auf zugewiesenem<br />

Stellplatz.<br />

Schillers Satz hat, wenn man ihn schon<br />

zitiert, im Kleinen mit dem Leben auf einem<br />

Campingplatz einiges zu tun. Camping<br />

ist natürlich Natur. Einfaches Leben.<br />

Weg vom Digitalen – <strong>und</strong> aber auch voll<br />

rein ins Soziale. Auf dem Campingplatz<br />

lassen sich Toleranz <strong>und</strong> Freiheit hervorragend<br />

üben. Während man selbst<br />

erstaunlicherweise tun <strong>und</strong> lassen kann,<br />

was man will. Camping bringt nach dem<br />

Vogelgezwitscher am Morgen eine Menge<br />

neue Nachbarn. Täglich! Menschen, die<br />

Ähnliches im Sinn haben. Und gerade in<br />

Niederbayern nebenan einparken. Warum<br />

akratt in Niederbayern?<br />

Niederbayern, genauer gesagt, die Region<br />

der bayerischen Thermen, hat eine hohe<br />

Anziehungskraft auf Camper. Vielleicht<br />

ist diese begründet in der Sehnsucht nach<br />

dem vermeintlich „<strong>Bayerische</strong>n”, wo <strong>das</strong><br />

„Leben <strong>und</strong> leben lassen” der Überzeugung<br />

des Campers w<strong>und</strong>erbar entgegenkommt?<br />

Vielleicht ist es begründet in der<br />

einzigartigen Entspanntheit der Region<br />

Niederbayern. Ein unaufgeregtes Bayern.<br />

Niederbayern hat dem Camper neben der<br />

beeindruckenden Naturlandschaft <strong>und</strong><br />

den vielen Freizeitmöglichkeiten noch<br />

die traditionellen Thermalbäder mit Heil<strong>und</strong><br />

Wellnessfaktor zu bieten.<br />

In <strong>und</strong> um die Thermenorte herum findet<br />

sich ein breites Spektrum an Campingplätzen:<br />

Am Fluss, mitten in der Natur,<br />

einfache Plätze genauso wie der Platz mit<br />

5 Sternen <strong>und</strong> eigenem Thermalbereich.<br />

Bad Füssing, <strong>das</strong> grösste der bayerischen<br />

Heilbäder, ist nicht weit entfernt<br />

vom fünf Sterne-Platz Holmernhof. Der<br />

Platz <strong>und</strong> sein Appartementhaus liegen,<br />

umgeben von Wiesen <strong>und</strong> Feldern, nur<br />

350 Meter entfernt zur ersten der drei<br />

legendären Thermalbadelandschaften<br />

von Bad Füssing. Die Vorstellung, am<br />

Vormittag recht entspannt einen kleinen<br />

Spaziergang dorthin zu unternehmen,<br />

ist verlockend. Bei der Rückkehr aus der<br />

Therme zwitschern die Vögel, es bietet<br />

sich noch eine R<strong>und</strong>e im herrlichen<br />

Freibad des Campingplatzes an. Oder eine<br />

Massage in der angeschlossenen Physiopraxis.<br />

Oder ein Tennismatch mit dem<br />

Nachbarn. Oder statt „Tun” einfach „Lassen”<br />

im Biergarten „Seinerzeit”, einem der<br />

lauschigsten <strong>und</strong> schönsten Biergärten<br />

der gesamten Umgebung Bad Füssings.<br />

Übrigens: Auf dem Holmernhof werden<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz groß geschrieben.<br />

Nach einigen Auszeichnungen, u.a.<br />

ECOCAMPING, gilt der Platz nun auch als<br />

„klimafre<strong>und</strong>licher Betrieb”, eine Auszeichnung<br />

<strong>für</strong> besonderes Engagement im<br />

Bereich Energieeffizienz <strong>und</strong> Ressourcenschonung.<br />

Einparken in Bad Füssing:<br />

www.holmernhof-camping.de<br />

Und auch <strong>für</strong> Nichtcamper interessant,<br />

darüber nachzudenken: Tun, Lassen oder<br />

Wollen.<br />

Einen Überblick über die Wohnmobil<strong>und</strong><br />

Campingplätze im <strong>Bayerische</strong>n <strong>Golf</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Thermenland</strong> gibt:<br />

www.camping-in-bayern.info<br />

38 I BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND


<strong>#echtwohlig</strong> & besonders frei<br />

BAYERISCHES GOLF- UND THERMENLAND I 39


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Kurverwaltung Bad Birnbach • Neuer Marktplatz 1 • 84364 Bad Birnbach<br />

T 0 85 63.96 30 40 • www.badbirnbach.de/ages<br />

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