CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Schattenriss Beethovens
im Alter von 16 Jahren
LITTLE LOUIS
Genie, Misanthrop, Choleriker. Dabei hoch emotional. Wie ist Ludwig van Beethoven
eigentlich der geworden, der er war? Ein Blick in die Kindheit ... VON PHILIPP HONTSCHIK
Beethovens Kindheit war so wenig armselig wie Mozarts Beisetzung.
Nach einer Trauerfeier im Stephansdom (!) begrub nach Wien, wohin ihm die Geschwister rasch folgten.
haupts abnehmen, aber er ging zu diesem Zeitpunkt ohnehin bald
man Mozart nach Richtlinien zur städtischen Hygiene, die Bis dahin war Ludwigs Ausbildung aber den geraden Weg
Reformkaiser Joseph II. vorübergehend eingeführt hatte. gegangen: Mit vier Jahren begann der Klavierunterricht, dann folgten
Geige und Bratsche. Der Vater war klug genug, für den weiteren
Die besagten, der Trauerzug habe an den Stadttoren haltzumachen
und dürfe dem Leichnam nicht bis zum vor der Stadt gelegenen Unterricht die Hilfe von Musikerkollegen zu erbitten: Sie brachten
Friedhof folgen.
dem außergewöhnlich begabten Kind den Generalbass bei und das
1770, Beethovens Geburtsjahr, war das erste von dreien in Orgelspiel. Bald bekam Ludwig einen eigenen Schlüssel zur nahe
Folge, die katastrophale Missernten und massenhaften Hunger über gelegenen Minoritenkirche ausgehändigt, damit er unabhängig von
ganz Europa brachten. Vor diesem Hintergrund der „kleinen Eiszeit“
erscheint Beethovens Aufwachsen geradezu wohlbehütet: er zum ersten Mal das Hochamt auf der Orgel.
den Messen und Andachten üben könne. Mit zehn Jahren begleitet
Beletage, Dienstboten, der Vater Tenor und Geiger bei Hofe, schon Im gleichen Jahr übernimmt der Hoforganist und Theaterkapellmeister
Neefe die Ausbildung. Neefe ist von seinem Zögling
der Großvater kurkölnisch-erzbischöflicher Hofkapellmeister in
Ludwigs Geburtsstadt Bonn. Die bereits damals übrigens ein reges begeistert: Der werde ein neuer Mozart werden, mache er nur so
Kulturleben genoss.
weiter, wie er angefangen habe. Neefe gibt Ludwigs Komposition
Der Vater mag ein überstrenger Lehrer gewesen sein – das von „neun Variationen“ – „par un jeune amateur Louis van Beethoven“
– in Druck: der erste Beethoven im Musikhandel.
wären aus heutiger Sicht die allermeisten Väter ausgangs des
18. Jahrhunderts in Deutschland. Aber ein asozialer Prügler und Viele Forscher haben aus der schwierigen Persönlichkeit
Alkoholiker war er zumindest nicht von Anfang an. Als der Vater Ludwig van Beethovens auf schwere Kindheitstraumata geschlossen.
nach dem Tod der Mutter zu trinken begann, war Beethoven schon Diese sind aber kaum seriös zu belegen. Allerdings heißt es ja auch
17 Jahre alt, ein nicht mehr ganz junger Mann und schon ein fertiger
NAXOS Musiker. Beethoven_crescendo Zwar musste er dem 7_19 Vater NAXOS die Rolle Beethoven des Familienober-
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von jedem zweiten Jazzmusiker gerüchteweise, er könne keine
crescendo 7_19 ■
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Takako Nishizaki, Helen Donath, Michael Halász, Eberhard Büchner, Georg Poplutz,
Maria Prinz, Kenneth Schermerhorn u.v.w. sowie Ensembles wie Fine Arts Quartet,
Staatskapelle Dresden, Royal Philharmonic Orchestra, Minnesota Orchestra,
Turku Philharmonic Orchestra, Nashville Symphony Orchestra, Rundfunkchor Leipzig,
Ungarischer Rundfunkchor, Berliner Solistenchor, Nicolaus Esterházy Sinfonia u.v.w.
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★ 90 CDs
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★ 136-seitiges Booklet
Für dieses Set mit 90 CDs wurden auch sämtliche unvollendet
gebliebene Werke Ludwig van Beethovens eingespielt sowie
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Werke für verschiedene Besetzungen. Somit finden sich in der NAXOS
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mehrere Weltersteinspielungen, die es ausschließlich bei NAXOS gibt.
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