11.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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SCHWERPUNKT<br />

BEETHOVEN!<br />

Staatssache: Musik für große Momente (Seite 56)<br />

Geheimsache: Kriminologische Gedanken um den Brief an die Unsterbliche Geliebte (Seite 62)<br />

Erbsache: Hommage zeitgenössischer Komponisten an das Genie (Seite 64)<br />

Lust auf Ludwig?<br />

VON STEFAN SELL<br />

Devotionalien Anekdoten Die Neunte<br />

scharf!<br />

Sollte je das andächtige<br />

Gedenken an den großen<br />

Komponisten schal oder<br />

fade werden: <strong>Beethoven</strong><br />

gibt es als Pfefferstreuer.<br />

Kommt am besten in der<br />

Kombi mit Mozart als Salzstreuer.<br />

War der das Salz in der<br />

Suppe, so heizt <strong>Beethoven</strong> ordentlich<br />

ein. Für starke Gemüter<br />

empfiehlt sich: Cayenne-Pfeffer!<br />

Exklusiv für den Grafen Fries und<br />

die Wiener Hautevolee spielte<br />

<strong>Beethoven</strong> mit seinem Schüler<br />

Ries einen frisch komponierten<br />

Marsch à quatre mains. Es wurde<br />

dazwischengequatscht, <strong>Beethoven</strong><br />

riss Ries die Finger vom Klavier,<br />

sprang auf und schrie: „Für solche<br />

Schweine spiele ich nicht.“ Aus<br />

die Maus!<br />

„Alle Menschen werden Brüder“ –<br />

<strong>Beethoven</strong>s Vision fasziniert auch<br />

die Japaner. Seit nunmehr<br />

60 Jahren gibt es die Tradition,<br />

zum Neujahrstag an verschiedenen<br />

Orten in ganz Japan<br />

mit bis zu 10.000 Sängern und<br />

Sängerinnen in einem Chor <strong>Beethoven</strong>s<br />

„Dai-ku“, wie die Neunte<br />

hier heißt, aufzuführen.<br />

offen!<br />

bleibend!<br />

<strong>Beethoven</strong> gibt es auch als<br />

Flaschenöffner, nur „schade,<br />

schade“, dass der sich eher für<br />

Bier und Softdrinks eignet.<br />

<strong>Beethoven</strong> liebte Heurigen<br />

und Frankenwein. Noch an<br />

seinem letzten Lebenstag traf<br />

eine Weinlieferung bei ihm ein.<br />

„Schade, schade, zu spät“ sagte er<br />

– und starb.<br />

Gegen das Vergessen des<br />

großen Komponisten gibt es<br />

als Erinnerungshilfe einen<br />

„<strong>Beethoven</strong>“ genannten Haftzettelblock<br />

mit Bleistift. Man stelle<br />

sich vor, <strong>Beethoven</strong> hätte statt der<br />

Konversationshefte mit Haftzetteln<br />

arbeiten können. Ein Hafti am<br />

Klavier: „Stimmen“, eine Notiz im<br />

Weinregal: „Auffüllen“ …<br />

<strong>Beethoven</strong> konnte offen zugeben,<br />

dass er manchmal aus den Fugen<br />

geriet: „Werde ich aber auch einmal<br />

gereizt zu einer Zeit, wo ich<br />

empfänglicher bin für den Zorn,<br />

so platze ich auch stärker heraus<br />

als jeder andere.“ Sein Schüler<br />

Ferdinand Ries, der dies bezeugte,<br />

konnte ein Lied davon singen.<br />

... ist auch das Zitat gegenüber seinem<br />

einstigen Förderer und Widmungsträger<br />

Fürst Lichnowsky.<br />

„Fürst! Was Sie sind, sind Sie<br />

durch Zufall und Geburt. Was ich<br />

bin, bin ich durch mich. Fürsten<br />

gibt es Tausende.<br />

<strong>Beethoven</strong> nur<br />

einen.“ Er hatte<br />

spielen sollen, wo<br />

er hat nicht spielen<br />

wollen, und brach<br />

so den Kontakt ab.<br />

Am 9. November 1989 fiel die<br />

Mauer zwischen Ost und West.<br />

Am ersten Weihnachtstag desselben<br />

Jahres führte Leonard<br />

Bernstein im Ost-Berliner Schauspielhaus<br />

mit internationaler<br />

Besetzung die Neunte auf und ließ<br />

statt „Freude“ „Freiheit“ singen:<br />

„Freiheit treibt die Räder in der<br />

großen Weltenuhr“.<br />

Der spanische Sänger Miguel<br />

Ríos eroberte mit der berühmten<br />

Chormelodie 1970 die<br />

Hitparaden. Arrangiert von dem<br />

argentinischen Komponisten<br />

Waldo de los Ríos, der auch<br />

Mozarts 40. in ein James-<br />

Last- Gewand kleidete, wurde<br />

<strong>Beethoven</strong>s Idee als Song of Joy<br />

zum charttauglichen Ohrwurm.<br />

FOTOS: WDR/HOTAKA MATSUMURA; BEETHOVEN-HAUS BONN; WWW.FROELICHUNDKAUFMANN.DE<br />

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