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CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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Eröffnet mit Rolando Villazón als Moderator die Mozartwoche: das Mozarteumorchester Salzburg<br />

FOTO: NANCY HOROWITZ<br />

Angeregt von Divertimenti, die Mozart ausschließlich für Blasinstrumente<br />

schrieb, sind auch die sieben Dramolette, die am Salzburger<br />

Landestheater zur Uraufführung kommen. Es gehe darum,<br />

„verschiedene Perspektiven auf Mozart“ zu öffnen, erläutert Villazón<br />

das Projekt. So habe man „sieben wichtigen Autoren aus verschiedenen<br />

Teilen der Welt“ die Möglichkeit gegeben, sich von Mozart<br />

inspirieren zu lassen. Herausgekommen seien „extrem unterschiedliche<br />

Stücke, bei denen die Musik eine sehr wichtige, aber indirekte<br />

Rolle spielt“. Villazón setzt sie unter dem Titel „Mozart Moves!“ mit<br />

dem Choreografen Reginaldo Oliveira in Szene. Und als Regisseur<br />

besorgt Villazón auch die szenische Einrichtung der konzertanten<br />

Aufführung von Mozarts Le nozze di Figaro, einer Opera buffa, die<br />

auf einem Revolutionsdrama basiert. Zu den Ausführenden gehören<br />

unter anderen Florian Boesch, Christiane Karg und Regula Mühlemann<br />

sowie Sir András Schiff und seine Cappella Andrea Barca.<br />

„Sir András ist für mich einer der genialsten Mozart-Interpreten<br />

überhaupt“, schwärmt Villazón, und er verweist auf dessen zahlreiche<br />

Auftritte bei der Mozartwoche. Die kompletten Klaviersonaten<br />

und Klavierkonzerte habe Sir András zyklisch aufgeführt, und<br />

seit 1999 komme er jedes Jahr mit seiner Barca nach Salzburg. Als<br />

seine Intendantentätigkeit begonnen habe, erläutert Villazón, „war<br />

es mein Wunsch, einen neuen Zyklus mit ihm zu beginnen. Der<br />

Da-Ponte-Zyklus war sein großer Wunsch und passte für mich perfekt<br />

in dieser semi-konzertanten Version“. Die Aufführung des Zyklus<br />

solle chronologisch in den nächsten drei Jahren erfolgen und<br />

daher mit Figaro einsetzen.<br />

Ein herausragendes Ereignis im Programm der Mozartwoche<br />

ist die Wiederkehr von Robert Wilson. Im Haus für Mozart inszeniert<br />

er mit einem Solistenensemble, dem Philharmonia Chor Wien<br />

sowie Marc Minkowski und Les Musiciens du<br />

Louvre Messias, eines der vier Händel-Oratorien,<br />

die Mozart im Auftrag seines Freundes Baron van<br />

Swieten überarbeitet hat. Wilson ist bekannt für<br />

außergewöhnliche Inszenierungen, und Villazón<br />

übertreibt sicher nicht, wenn er sagt: „Ich erwarte<br />

Magie.“ Auf einen „ganz besonderen, spirituellen<br />

Abend“ könne das Publikum sich freuen. In der<br />

MOZARTWOCHE <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Stiftung Mozarteum Salzburg<br />

23. Januar bis 2. Februar <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Informationen und Kartenservice:<br />

Tel.: +43-(0) 662-87 31 54<br />

tickets@mozarteum.at<br />

www.mozarteum.at<br />

Tat wurde Wilson als „Theatermagier“ bekannt. Inspiriert von dem<br />

Tänzer Merce Cunningham und seiner eigenen Theaterarbeit mit<br />

gehörlosen Kindern sowie der Beschäftigung mit Farben, Formen<br />

und Licht, fand er in seinen Inszenierungen zu einer Sinnlichkeit<br />

der Darstellung, die den Zuschauer in seiner ganzen Körperlichkeit<br />

erfasst. Der Körper sehe und fühle, ist Wilson überzeugt. „Überglücklich“<br />

sei er gewesen, berichtet Villazón, als Wilson und Minkowski<br />

zusagten. Auf Messias sei die Wahl gefallen, weil Mozart<br />

besonders die Bläserstimmen neu bearbeitet hat, deshalb passe das<br />

Stück so gut zum Bläserschwerpunkt. Für Wilson ist Messias „ein<br />

großartiges Werk“, weil es, wie alle großen Werke, von der Hoffnung<br />

spreche: „Es geht immer um die Hoffnung, an der wir uns<br />

aufrichten.“<br />

„Wenn man etwas macht, muss man es mit allen Mitteln machen,<br />

oder man lässt es bleiben“, formulierte Villazón als Opernsänger einmal<br />

sein Credo. Und es gilt ebenso für seine Tätigkeit als Intendant.<br />

Das lässt er in jedem einzelnen Programmpunkt spüren. Immer wieder<br />

steht er auch selbst auf der Bühne, sei es als Moderator im Eröffnungskonzert<br />

mit dem Mozarteumorchester Salzburg unter Kristina<br />

Poska oder als Gesprächspartner von Ottensamer, Mitgliedern der<br />

Camerata Salzburg oder Ulrich Leisinger, dem Leiter der Wissenschaftlichen<br />

Abteilung der Internationalen Stiftung Mozarteum. Zu<br />

Mozarts Geburtstag am 27. Januar, den die Mozartwoche traditionell<br />

umrankt, begibt sich Villazón mit Mariachis auf den Platz vor Mozarts<br />

Geburtshaus, den Mozartplatz und den Platz vor Mozarts Wohnhaus,<br />

um eine „Serenata Mexicana“ zu singen. Er wünscht sich die Mozartwoche<br />

als Festival, „zu dem jeder Mozart-Kenner und -Liebhaber<br />

gerne kommt, weil er bei uns die besten Künstler und größten Mozart-<br />

Interpreten erleben kann“. Und als ein Festival, „an dem die ganze<br />

Stadt teilhaben kann, bei dem jeder, der neugierig<br />

ist, etwas findet“. Auf allen Bühnen der Stadt solle<br />

die Mozartwoche präsent sein, und alle seien eingeladen,<br />

„Mozart in all seinen Facetten – ernst,<br />

traurig, ludisch, lustig – zu erleben“. Zum Abschluss<br />

dirigiert Daniel Harding das Mahler Chamber<br />

Orchestra in einer Gala, die auch schon das Thema<br />

des Jahres <strong>20</strong>21 anklingen lässt. <br />

■<br />

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