11.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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E R L E B E N<br />

Intendant Rolando Villazón: „Wir laden alle ein, Mozart in allen<br />

seinen Facetten – ernst, traurig, ludisch, lustig – zu erleben“<br />

FOTO: ANDREAS HECHENBERGER<br />

„ICH ERWARTE MAGIE“<br />

Orchesterkonzerte im Großen Festspielhaus, Opernaufführungen in der Felsenreitschule,<br />

Kammermusik im Mozarteum und Mozarts Musik auf allen Bühnen der Stadt. Die<br />

Salzburger Mozartwoche zeigt Mozart in all seinen Facetten. Intendant Rolando Villazón<br />

stellt das Programm <strong>20</strong><strong>20</strong> vor.<br />

VON RUTH RENÉE REIF<br />

Mozart sei für ihn „der wichtigste Komponist“, betont Rolando<br />

Villazón. Er gehöre nicht nur zu „den wichtigsten und vielseitigsten<br />

Komponisten der Geschichte“, sondern sei auch „der beliebteste<br />

Komponist aller Zeiten“. So könne es auf jeden Fall ein Festival mit<br />

„nur“ Mozart geben. „Mozart pur“ bescherte Villazón im ersten<br />

Jahr seiner Intendanz der Salzburger Mozartwoche einen enormen<br />

Erfolg beim Publikum. Auch <strong>20</strong><strong>20</strong> widmet er sich in seinem Programm<br />

ausschließlich den Kompositionen Mozarts. „Unerschöpflich“,<br />

nennt er dessen Werk und ist mit Blick auf seine Intendanz<br />

überzeugt: „Uns wird garantiert nicht langweilig in den nächsten<br />

vier Jahren.“ Einen Schwerpunkt legt Villazón in seiner zweiten<br />

Spielzeit auf jene Kompositionen, die Mozart für Blech- und Holzbläser<br />

schrieb. Die vier Solisten, der Klarinettist Andreas Ottensamer,<br />

der Hornist Radek Baborák, der Flötist Emmanuel Pahud und<br />

der Oboist François Leleux, nähern sich damit auch vier Freundschaften<br />

Mozarts an. „Musik funktioniert nur gemeinsam“, sagt<br />

Villazón und erzählt, wie er durch die Musik einige sehr enge<br />

Freundschaften geschlossen habe: „Daniel Barenboim zum Beispiel<br />

ist einer meiner engsten Freunde.“<br />

Als Dirigent und Solist der Wiener Philharmoniker beginnt<br />

Barenboim einen neuen Zyklus mit Mozarts letzten zehn Sinfonien<br />

und seinen letzten acht Klavierkonzerten, der sich über die nächsten<br />

vier Jahre erstreckt. Mit dem ebenfalls aus Salzburg stammenden<br />

Hornisten Joseph Leutgeb, der sich in Wien als Käsehändler<br />

niedergelassen hatte, trieb Mozart seine mitunter derben Späße.<br />

Leutgeb, der wesentlich älter war als Mozart, ließ es sich gefallen<br />

und diente bereitwillig als Hofnarr. So findet sich im Autograf des<br />

Hornkonzerts Es-Dur KV 417, das Baborák mit der Camerata Salzburg<br />

zur Aufführung bringt, der Vermerk: „Wolfgang Amadé<br />

Mozart hat sich über den Leutgeb, Esel Ochs und Narr erbarmt in<br />

Wien am 27. May 1783“. Villazón liebt nach eigenen Worten Mozarts<br />

Humor. „Es gibt wenige Menschen, mit denen ich so gerne lache<br />

wie mit ihm“, bekennt er. „Seine Briefe sind für mich ein nicht enden<br />

wollender Quell an Freude.“ In diesen Briefen verwendete Mozart<br />

immer wieder neue Variationen seines Familiennamens. Er hatte<br />

Spaß daran, mit Namen zu spielen. So erzählte er 1787 in einem<br />

Brief, wie er und seine Begleiter sich auf der Reise nach Prag Namen<br />

erfunden hätten. Seine Frau Constanze war „SchablaPumfa“. Sein<br />

Logenbruder Anton Stadler bekam den Namen „Nàtschibinitschibi“.<br />

Er selbst nannte sich „Pùnkitititi“. Der Künstler Doug Fitch greift<br />

diesen Namen auf und setzt ihn als Titel über ein Mozart-Stück,<br />

das er für das Salzburger Marionettentheater entwirft.<br />

52 w w w . c r e s c e n d o . d e — Dezember <strong>20</strong>19 – Januar <strong>20</strong><strong>20</strong>

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