11.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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Der größte Unterschied dieses<br />

Albums zu allen anderen Alben, die<br />

ich je gemacht habe, ist, dass ich das<br />

komplette Album auf der Naturtrompete<br />

spiele. Es gibt ein ziemlich klares<br />

akademisches Verständnis davon, was<br />

möglich ist auf diesem Instrument. Da es keine Ventile hat, steht<br />

einem nur die Naturtonreihe zur Verfügung – man kann also<br />

nicht einfach einen Violinpart spielen. Deshalb ist es ziemlich<br />

ungewöhnlich, für die Naturtrompete zu arrangieren – das macht<br />

eigentlich keiner. Umso aufregender war dieses Projekt natürlich<br />

für mich. Das war ein Experiment – und ein großer Spaß. (lacht)<br />

Das klingt auf alle Fälle nach einer enormen spieltechnischen<br />

Herausforderung.<br />

Ja, das ist es, absolut. Wobei die größte Herausforderung letztlich<br />

darin bestand, nicht nur Werke in D-Dur zu spielen, sondern<br />

ganz verschiedene Klangfarben, Stimmungen und Tonarten zu<br />

vereinen.<br />

Sie sind ein großer Fan von Live-Konzerten, für das Album<br />

waren Sie im Studio. Was ist für Sie hier der Unterschied?<br />

Gute Frage. Die Sache ist: Mit der Barocktrompete kann man<br />

sowieso nicht den ganzen Tag aufnehmen, denn die Lippen<br />

werden schnell müde und man kann nicht viele Takes machen. So<br />

ist die Aufnahme zwar nicht wirklich live, aber es gibt trotzdem<br />

nicht so viele Schnitte. Der größte Unterschied zwischen Studio<br />

und Konzert ist, dass man sich in einem Konzert absolut öffnen<br />

muss, um eine Beziehung zu den Zuhörern einzugehen. Die<br />

Energie, die ein Publikum aussenden kann, ist absolut elektrifizierend<br />

– das ist wie Magie.<br />

Fehlt das im Studio?<br />

Ein bisschen. Aber wenn man im Ensemble füreinander spielt,<br />

kann eine ähnliche Art von Elektrizität entstehen.<br />

DIE ENERGIE, DIE EIN PUBLIKUM<br />

AUSSENDEN KANN, IST<br />

ABSOLUT ELEKTRIFIZIEREND<br />

Sie spielen sowohl die moderne als<br />

auch die Barocktrompete. Wo liegen<br />

hier die Unterschiede?<br />

Die moderne Trompete ist ein<br />

kraftvolles Instrument mit einem viel<br />

weiteren und breiteren Ton und jeder<br />

Menge Power, gerade wenn man laut spielt. Die Barocktrompete<br />

hingegen ist perfekt für die Barockmusik, sehr weich und vokal.<br />

Selbst wenn man sie laut spielt, wird sie nicht dominanter,<br />

sondern einfach nur brillanter. Das ist ein unglaublich inspirierender<br />

Klang. Ich liebe beide Instrumente, auf ganz unterschiedliche<br />

Art und Weise.<br />

Welche Bedeutung hat die historische Aufführungspraxis für Sie?<br />

Sie ist sehr, sehr wichtig für mich und ich lerne nach wie vor sehr<br />

viel hierüber. Bei dem Projekt war ich von Kollegen umringt, die<br />

absolute Experten sind auf diesem Gebiet, und wir haben<br />

ausführlich über Ornamentation, Triller, Akzente und all diese<br />

Dinge gesprochen. Wenn man einmal beginnt, darüber nachzudenken,<br />

macht das einen riesigen Unterschied! Das Publikum<br />

muss nicht zwingend die Details wissen. Aber es wird merken,<br />

dass die Stücke so gespielt viel mehr Überzeugungskraft haben<br />

und mehr Sinn ergeben.<br />

Sie haben einmal gesagt, die Begegnung mit der Trompete sei<br />

Liebe auf den ersten Blick gewesen. Was ist damals passiert?<br />

Ja, das war es definitiv. Ich war damals erst sieben Jahre jung, und<br />

ich liebte den Glanz und diesen wunderbaren Klang. Ich bin<br />

diesem Instrument damals total verfallen. Und<br />

daran hat sich bis heute nichts geändert. n<br />

Händel, Bach u. a.: „Royal Fireworks“, Alison Balsom,<br />

Balsom Ensemble (Warner)<br />

24 WEIHNACHTSLIEDER<br />

DES 21. JAHRHUNDERTS<br />

X-MAS CONTEMPORARY<br />

12 Neukompositionen für Bariton und Kammerorchester<br />

von Al-Zand, Glanert, Lann, Liebrecht, Man, Porat, Rayeva,<br />

Reverdy, Schlünz, Sánchez-Verdú, Trojahn, Waschk<br />

X-MAS PERCUSSIVE<br />

12 Traditionelle Weihnachtslieder für Bariton, Schlagwerk,<br />

Celesta und Klavier<br />

Dietrich Henschel, Vladimir Jurowski,<br />

ensemble unitedberlin, Simone Rubino<br />

Dietrich Henschel<br />

Bariton<br />

CONTEMPORARY<br />

Dietrich Henschel<br />

ensemble unitedberlin<br />

Vladimir Jurowski<br />

PERCUSSIVE<br />

Dietrich Henschel<br />

Simone Rubino<br />

B 108106 Doppel-CD CD im Fachhandel sowie als Download erhältlich. www.farao-classics.de · Telefon 089 14330080

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