11.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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AUSSTELLUNG<br />

250 Jahre <strong>Beethoven</strong><br />

Foto: Julia Knop<br />

Roll Over<br />

<strong>Beethoven</strong><br />

Die interaktive Sonderausstellung LUDWIG LEBT!<br />

im Rock ’n’ Popmuseum Gronau spürt dem Mythos<br />

<strong>Beethoven</strong> nach<br />

„Alle Sonnen meines Herzens, / Die Planeten meiner Lust, / Die<br />

Kometen meines Schmerzens, / Klingen hoch in meiner Brust“,<br />

schwärmte Clemens Brentano in seinen Nachklängen <strong>Beethoven</strong>scher<br />

Musik. Bereits zu Lebzeiten <strong>Beethoven</strong>s setzte eine Mythenbildung<br />

um sein Schaffen ein. Und mit Aussagen wie „Ich will dem Schicksal<br />

in den Rachen greifen“ sowie den Texten, die er über seine Partituren<br />

schrieb, wirkte er selbst daran mit. Danksagung eines Genesenen<br />

an die Gottheit verleiht dem Werk eine Bedeutung, die weit<br />

über das Musikalische hinausgeht. Ein davon genährter Mythos erzählt<br />

von der Überwindung des Leidens durch die Kunst. Bildende<br />

Künstler und Schriftsteller lassen sich von ihm inspirieren. E. T. A.<br />

Hoffmann etwa stellt in seiner Besprechung der Fünften Sinfonie<br />

<strong>Beethoven</strong> als unumschränkten Herrscher über die Räume der Seele<br />

dar. Bis in die Gegenwart büßte der Mythos nichts von seiner<br />

Lebendigkeit ein. In der Pop-Kultur explodierte er geradezu. Chuck<br />

Berrys Rock-’n’-Roll-Klassiker Roll Over <strong>Beethoven</strong> ist nur ein Beispiel<br />

für die Wirkungskraft des Phänomens <strong>Beethoven</strong>. Es öffnet<br />

sich ein eigener <strong>Beethoven</strong>-Referenzraum in Musik, Film, Comic,<br />

Literatur und Pop-Art aus vielen Teilen der Welt.<br />

Die interaktive Sonderausstellung Ludwig lebt! im Rock ’n’ Popmuseum<br />

von Gronau widmet sich diesem immerwährenden Phänomen<br />

<strong>Beethoven</strong>. BesucherInnen erwarten Exponate, Ton- und<br />

Videoaufnahmen in neuartigem Ausstellungsdesign und mit ausgiebigem<br />

Rahmenprogramm. Ein Ausstellungskatalog sowie ein<br />

Symposium beleuchten das Thema aus wissenschaftlicher Perspektive<br />

und diskutieren Fragen um Gewalt und Pathos sowie Genie<br />

und Männlichkeit.<br />

<strong>Beethoven</strong> –<br />

ein bunter Vogel<br />

Wie lebte der Star vor <strong>20</strong>0 Jahren?<br />

Das Berliner Musikinstrumenten-Museum meint mit seiner Veranstaltungsreihe<br />

B and Me! (<strong>Beethoven</strong> und ich) auch B to Be!<br />

(<strong>Beethoven</strong> fürs Leben). Die meisten Kinder wissen schon vor der<br />

Einschulung, wer Für Elise, die ersten vier Töne der Schicksalssinfonie<br />

oder die Ode an die Freude komponiert hat. Diese Klänge begleiten<br />

uns unser ganzes Leben.<br />

Das vielfältige Vermittlungsprogramm fragt: Wie arbeitete und organisierte<br />

sich ein Star vor über <strong>20</strong>0 Jahren? Natürlich hatte <strong>Beethoven</strong><br />

Hunger, während er wieder und immer wieder an seinen<br />

großen Kompositionen feilte. Nach 1800 gab es in Wien noch<br />

Instrumentalunterricht mit Hausbesuchen der Lehrer statt<br />

Online-Seminare und eine Unmenge an Korrespondenzen,<br />

die von den Beteiligten mit Feder und Tinte bewältigt<br />

wurde – ganz ohne Tastatur, Touchscreen oder<br />

Sprachsteuerung.<br />

Welche Rolle hatte der gefeierte <strong>Beethoven</strong> für<br />

seine Fans, seine Schüler und das Kulturleben?<br />

In welchen Netzwerken wäre er<br />

heute aktiv? Die <strong>Beethoven</strong>-Lounge<br />

wird am 23. Februar mit einem Kinderfest<br />

eröffnet und bietet mit Klangstationen,<br />

einem Bereich Science, den<br />

Kids-Konzerten und einem Bereich Best,<br />

bei dem Studierende ihre Lieblingstitel aus<br />

<strong>Beethoven</strong>s Kompositionen vortragen werden,<br />

einige Antworten auf diese Fragen. Fünf Veranstaltungen<br />

widmen sich <strong>Beethoven</strong>s Gehör. Wie<br />

konnte er als Tauber komponieren? Verwandelte<br />

sich nach einigen Jahren der Taubheit die Musik in<br />

seiner Vorstellungskraft zu einem durch das Notenbild<br />

erzeugten, aber subjektiv veränderten Erlebnis<br />

inneren Hörens? Fragen über Fragen: Auf<br />

den Illustrationen des Museums leuchtet<br />

<strong>Beethoven</strong>s Genie-Mähne in Regenbogenfarben<br />

den jungen BesucherInnen<br />

quicklebendig entgegen.<br />

Ludwig lebt! <strong>Beethoven</strong> im Pop<br />

17.5.–25.10.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

rock’n’popmuseum, Gronau<br />

rock-popmuseum.de<br />

B and Me<br />

1.5.–31.12.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Musikinstrumenten-Museum, Berlin<br />

simpk.de<br />

Foto: istock<br />

Verlagssonderveröffentlichung 81

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