11.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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EVENT<br />

Verwandlung<br />

LICHTINSTALLATIONEN im Stadtraum<br />

Bonn umrahmen die Eröffnungswoche<br />

von BTHVN<strong>20</strong><strong>20</strong> und beleuchten<br />

<strong>Beethoven</strong> in allen seinen Facetten<br />

<strong>Beethoven</strong> kannte im nächtlichen Dunkel<br />

nur das flackernde Licht der Kerze. Mit<br />

seiner Musik aber vermochte er nach den<br />

Worten E. T. A. Hoffmanns, „glühende<br />

Strahlen“ durch des „Reiches tiefe Nacht“<br />

zu schießen. Die kurzen Tage und langen<br />

Nächte seines Geburtsmonats bilden die<br />

Bühne für eine kunstvolle Illumination<br />

der Eröffnungswo che, mit der in Bonn die<br />

großen Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen.<br />

Das Berliner Künstlerkollektiv Schultze/<br />

Müller, das unter anderen aus dem Lichtkünstler<br />

Nils-Rainer Schultze und dem<br />

Designer Felix Müller besteht, gewann mit<br />

seinen Entwürfen den Wettbewerb für die<br />

Ausgestaltung dieses Lichtkunst-Illuminationsfestivals.<br />

Ziel der Künstler ist es, durch den Einsatz<br />

von Lichtskulpturen, Illuminationen<br />

und Projektionen eine Verwandlung zu<br />

erwirken, die die Stadträume anders erlebbar<br />

werden lässt und in den Köpfen der<br />

BewohnerInnen und BesucherInnen neue<br />

Bilder hervorruft. Licht vermag, Vertrautes<br />

fremd und rätselhaft erscheinen zu lassen<br />

und Unbekanntes zu erhellen. Es lenkt<br />

den Blick in neue Richtungen und öffnet<br />

andere Perspektiven. Dabei geht es den<br />

Künstlern auch um das sinnliche Erleben.<br />

Licht schafft Atmosphäre. Es berührt den<br />

Beobachter auf der emotionalen Ebene,<br />

löst Gefühle aus und weckt Assoziationen.<br />

In Verbindung mit dem Dunkel und dem<br />

Schatten öffnen sich Räume, in denen<br />

auch die inneren Räume in der Seele des<br />

Betrachters eine Spiegelung finden können.<br />

Inspiriert sind die einzelnen Installationen<br />

von den fünf Leitthemen, die hinter<br />

dem Signet BTHVN stecken. Ein lineares,<br />

leuchtendes Objekt, das über der Stadt<br />

schwebt, zeigt den Umriss des Geburtszimmers<br />

<strong>Beethoven</strong>s in seiner tatsächlichen<br />

Größe. Es verweist auf den Bonner<br />

Bürger <strong>Beethoven</strong>, der, ungeachtet seiner<br />

traumatischen Kindheit mit einer depressiven<br />

Mutter und einem alkoholkranken,<br />

gewalttätigen Vater, seinen Weg als Weltbürger<br />

in ein schaffensreiches Leben fand.<br />

Ein Lichtstrahl erstreckt sich vom Kaiserplatz<br />

zum Poppelsdorfer Schloss, wie die<br />

Musik des Tonkünstlers <strong>Beethoven</strong> in die<br />

Welt strahlte, der es als erster Komponist<br />

Europas selbstbewusst anstrebte, freischaffend<br />

tätig zu sein und damit eine neue Einstellung<br />

des Künstlers gegenüber sich und<br />

seinem Werk begründete.<br />

Golden leuchtende Scheiben erinnern an<br />

den Humanisten <strong>Beethoven</strong>, den Schöpfer<br />

der Neunten Sinfonie, der dem Licht<br />

der Aufklärung folgte, sich für die Französische<br />

Revolution begeisterte und Zeit<br />

seines Lebens sein Vertrauen in die Menschenrechte<br />

und eine vom Volk legitimierte<br />

Regierung bekundete. Strahlend glänzende<br />

Skulpturen lassen an den Visionär <strong>Beethoven</strong><br />

denken, der mit seinen Kompositionen<br />

die überkommenen Formen und Tonsprachen<br />

sprengte. Die bewusste Beschränkung<br />

des Künstlerkollektivs auf konventionelles<br />

Licht ehrt schließlich den Naturfreund<br />

<strong>Beethoven</strong>, der es liebte, in freier Natur<br />

zu flanieren und in einem Skizzenbuch<br />

Eindrücke festzuhalten, um sie in seinem<br />

Werk musikalisch umzusetzen. Bis zu zehn<br />

unterschiedlich anmutende Lichtinstallationen<br />

hat das Kollektiv entworfen. Verteilt<br />

über das Bonner Stadtgebiet, vereinigen sie<br />

sich zu einem dramaturgisch spannungsvollen<br />

Gesamtbild, das die vielfältigen Facetten<br />

<strong>Beethoven</strong>s beleuchtet, beschattet und<br />

erhellt.<br />

Lichtkunstprojekt<br />

14.–22.12.<strong>20</strong>19 Verschiedene Orte, Bonn<br />

bthvn<strong>20</strong><strong>20</strong>.de/kalender<br />

Foto: Felix Müller<br />

Verlagssonderveröffentlichung 69

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