CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven
Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.
Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.
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LUDWIG<strong>20</strong><strong>20</strong> – Luis on tour<br />
Das Bonner <strong>Beethoven</strong>-MUSICAL<br />
Was wäre wenn ... <strong>Beethoven</strong> in der heu <br />
ti gen Zeit leben und aufwachsen würde?<br />
Dieser Fragestellung geht das Musical<br />
Ludwig<strong>20</strong><strong>20</strong> (Luis on tour) nach.<br />
Der Held des Stücks: ein musikalisch hochbegabter<br />
Jugendlicher im Bonn der Gegenwart,<br />
dessen Biografie so manch eine auffällige<br />
Parallele zu der des jungen Ludwig<br />
van <strong>Beethoven</strong> besitzt. Das Publikum darf<br />
Ludwig beim Erwachsenwerden zusehen,<br />
ihn durch Kindheit und Jugend begleiten<br />
und dabei einen jungen Menschen kennenlernen,<br />
den das Leben vor einige Her ausforderungen<br />
stellt. Der frühe Tod der Mutter<br />
und die distanzierte Strenge des Vaters<br />
zwingen ihn dazu, schnell erwachsen zu werden<br />
und Verantwortung zu übernehmen.<br />
Ludwig ist oft versunken in „tiefer Melancholie“,<br />
traurig, nachdenklich, aber auch<br />
intelligent, kreativ und voller Schaffenskraft.<br />
Wir begleiten ihn zu seinen ersten<br />
Auftritten, lernen seine Mentoren kennen,<br />
schauen ihm beim Komponieren über die<br />
Schulter und reisen mit ihm zum ersten<br />
Mal nach Wien. Mit 22 Jahren bricht er<br />
schließlich ein zweites Mal auf in die große,<br />
weite Welt. Anders als Ludwig van <strong>Beethoven</strong><br />
kehrt Ludwig im Musical wie geplant<br />
nach Bonn zurück.<br />
Aus Bonn kommen auch die Darsteller des<br />
Musicals: Mitglieder einzelner Chöre des<br />
Katholischen Stadtdekanats Bonn und der<br />
Evangelischen Kirchenkreise der Region<br />
Bonn haben sich zu einem Projektchor zusammengeschlossen<br />
und gestalten gemeinsam<br />
mit einem Projektorchester der <strong>Beethoven</strong>-Musikschule<br />
Bonn die bewegende und<br />
berührende Geschichte des jungen Genies.<br />
Musical LUDWIG<strong>20</strong><strong>20</strong> –<br />
Luis on tour<br />
13.–<strong>20</strong>.11.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Pantheon, Bonn<br />
bonn-evangelisch.de<br />
Foto: LUDWIG<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Meisterwerke<br />
und eine<br />
Vermutung<br />
<strong>Beethoven</strong> zwischen<br />
EXPERIMENT und UNIVERSUM<br />
Worüber kann man fantasiereicher spekulieren:<br />
über gar nicht vorhandene oder nur<br />
fragmentarisch überlieferte Nachlässe, deren<br />
Lücken zu verschachtelten Ideen, Mutmaßungen<br />
und Legendenbildungen verführen?<br />
Seit <strong>Beethoven</strong> markiert die (An-)Zahl<br />
Neun in der Sinfonik das Symbol des unüberwindbaren<br />
Gipfels, selbst nachdem mit<br />
Bruckners Nullter und Mahlers Zehnter<br />
durch die Musikwissenschaft und den Konzertbetrieb<br />
nach oben und unten etwas<br />
nachtariert wurde.<br />
Auch bei <strong>Beethoven</strong> ist es seit der aufführungspraktischen<br />
Hochrüstung der erhaltenen<br />
Noten so weit. Es geht hier aber nicht<br />
nur um die erhaltenen Skizzen und Fragmente<br />
der Zehnten Sinfonie, die Berry Cooper<br />
<strong>20</strong>12 in einer Revision seiner Einrichtung<br />
des ersten Satzes für Orchester<br />
zusammensetzte. Bis zur weithin unbekannten<br />
Zehnten <strong>Beethoven</strong>s führt eine Erkundung<br />
für Orchester, Kammerensemble,<br />
SängerInnen, Schau spielerInnen sowie<br />
TänzerInnen durch die offen begehbaren<br />
Räumlichkeiten der Kölner Philharmonie.<br />
Diese riskiert auch Blicke auf das geistige<br />
Gerüst hinter <strong>Beethoven</strong>s Notentexten. Einige<br />
der entgrenzt-entgrenzend agierenden<br />
Mitwirkenden dieser Hommage an den<br />
Universalisten <strong>Beethoven</strong> sind das Musiktheater-Ensemble<br />
Novoflot, das für einzigartige<br />
experimentelle Projektformate, Uraufführungen<br />
und Ausgrabungen vergessener<br />
Werke <strong>20</strong>14 den George Tabori Preis erhielt,<br />
sowie der zwischen Jazz- und Literatur-Opern<br />
(auf Texte von Lukas Bährfuss<br />
und Dea Loher) nomadisierende Schweizer<br />
Komponist Michael Wertmüller. Was wäre<br />
unsere Welt ohne <strong>Beethoven</strong>, der fast alle<br />
musikalischen Genres vom Albumblatt bis<br />
zum Oratorium mit bis heute wirkungsstarken<br />
Partituren bereicherte?<br />
Die Zehnte Sinfonie<br />
14.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> Philharmonie Köln<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Foto: KölnMusik, Guido Erbring<br />
60 BTHVN DAS MAGAZIN ZUM BEETHOVEN-JAHR<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong>