11.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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KONZERT<br />

250 Jahre <strong>Beethoven</strong><br />

„Im ganzen Reich der Kunst wird man keine<br />

Einfachheit finden, welche derjenigen<br />

<strong>Beethoven</strong>s gleichkommt“, sagte Leonard<br />

Bernstein (1918–1990). Und: „Es ist eine<br />

Einfachheit, die umso reiner strahlt, je verworrener<br />

die menschlichen Gefühle sind,<br />

die sie umfasst“. Legendär wurden Bernsteins<br />

Aufnahmen der neun Sinfonien,<br />

legendär auch seine <strong>Beethoven</strong>-Sketche<br />

Mitte der 50er-Jahre im amerikanischen<br />

Fernsehen, in denen er zur Erklärung einzelner<br />

Takte die Orchestermusiker auf eine<br />

überdimensionale Partitur schickte. Der<br />

brillante Dirigent und Komponist war so<br />

populär wie ein Popstar. John F. Kennedy<br />

meinte, dass „Mister Music“ der Einzige<br />

sei, gegen den er im Wahlkampf niemals<br />

antreten würde. In späten Jahren entdeckte<br />

Bernstein seine Liebe zu <strong>Beethoven</strong> neu,<br />

den er für den größten Komponisten überhaupt<br />

hielt. Dessen Siebte Sinfonie dirigierte<br />

er in seinem allerletzten Konzert im August<br />

1990 in Tanglewood. Ein Jahr zuvor hatte<br />

er während der Feierlichkeiten zum Fall<br />

der Berliner Mauer die „Freude“ in Schillers<br />

Ode aus der Neunten Sinfonie durch<br />

den Begriff „Freiheit“ ersetzt. „<strong>Beethoven</strong><br />

würde uns zustimmen“, rechtfertigte sich<br />

Bernstein damals. In einer multimedialen<br />

Sonderausstellung würdigt ihn nun das<br />

<strong>Beethoven</strong>-Haus. Anhand von Partitureintragungen,<br />

Briefen, analytischen Texten<br />

und einer umfangreichen Disko- und Filmografie<br />

wird seiner lebenslangen Auseinandersetzung<br />

mit <strong>Beethoven</strong> nachgegangen.<br />

Dazu etliche Konzerte mit Werken von<br />

<strong>Beethoven</strong>, aber auch von Bernstein. „Die<br />

Musik“, sagte er, sei „der tiefste Ausdruck<br />

von Humanität, den es in der Welt gibt (…)<br />

– ein Menschenrecht.“<br />

<strong>Beethoven</strong> und<br />

MISTER MUSIC<br />

LEONARD BERNSTEINS<br />

Bezug zum Komponisten<br />

multimedial präsentiert<br />

Bernsteins <strong>Beethoven</strong><br />

Eröffnungskonzert<br />

16.6.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>Beethoven</strong>-Haus Bonn<br />

beethoven.de<br />

Foto: Suseh Bayat / DG<br />

<strong>Beethoven</strong>, entstaubt und neu entdeckt<br />

Unter dem Titel BE:COMMUNITY gestaltet das STEGREIF.orchester im Dialog<br />

mit Dortmunder Bürgern seine ganz eigene Version der Neunten Sinfonie von <strong>Beethoven</strong><br />

Foto: Moritz Esyot<br />

Kaum ein Werk von Ludwig van <strong>Beethoven</strong><br />

steht so exemplarisch für seine humanistische<br />

Weltanschauung und sein<br />

künstlerisches Streben nach Frieden in Gemeinschaft<br />

wie die Neunte Sinfonie, die zugleich<br />

seine letzte vollendete Sinfonie darstellt.<br />

Bis heute ist dieses Werk eines der<br />

bekanntesten überhaupt im Bereich der<br />

Klassik, was auch an dem außergewöhnlichen<br />

Schlusssatz mit <strong>Beethoven</strong>s Vertonung<br />

von Schillers Gedicht An die Freude<br />

liegt.<br />

Für das Konzertprojekt BE:Community<br />

setzt sich das STEGREIF.orchester nun<br />

mit ebendiesem Schlüsselwerk <strong>Beethoven</strong>s<br />

auseinander und wagt einen ganz<br />

neuen und undogmatischen Zugang. So<br />

wird das originelle junge Ensemble im<br />

Konzerthaus Dortmund am 14. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

im Dialog mit Dortmunder BürgerInnen<br />

eine eigene Komposition entwickeln, die<br />

<strong>Beethoven</strong>s Tonschöpfung als Ausgangsbasis<br />

nimmt und in Beziehung zu anderen<br />

Musiktraditionen und -sprachen stellt.<br />

Das STEGREIF. orchester setzt sich seit<br />

seiner Gründung intensiv mit sinfonischen<br />

Werken auseinander und erschließt dabei<br />

spannende neue Klangwelten. Unter Einbeziehung<br />

von Elementen aus Folklore,<br />

Jazz, Klezmer, Blues und Rock entstehen<br />

eindrückliche Neudeutungen altbekannten<br />

Repertoires von performativer und auch<br />

visueller Kraft. Dabei löst das STEGREIF.<br />

orchester auch die klassischen Konzerttraditionen<br />

auf: So bewegen sich die MusikerInnen<br />

des Ensembles frei durch den Saal,<br />

spielen ohne Dirigent und auswendig und<br />

improvisieren genreübergreifend.<br />

Ihr Gründungsprojekt nannten die Musiker<br />

#freebeethoven – mit BE:Community<br />

wagen sie nun abermals einen spannend<br />

anderen Blick auf das Werk des Jubilars.<br />

BE:Community<br />

14.5.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Konzerthaus Dortmund<br />

konzerthaus-dortmund.de<br />

Verlagssonderveröffentlichung 45

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