11.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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KONZERT<br />

250 Jahre <strong>Beethoven</strong><br />

Musikalische Friedensgespräche<br />

<strong>Beethoven</strong>s MISSA SOLEMNIS – ein Werk von heute!<br />

Neben Fidelio und seiner Neunten Sinfonie gehört die Missa Solemnis<br />

zu den aufgrund ihrer humanistischen Botschaft exzeptionellen<br />

Werken <strong>Beethoven</strong>s. Doch nicht die Frage nach der Gattung<br />

– ob liturgische Messe, Konzertmesse oder Oratorium – steht im<br />

Zentrum dieser drei Abende mit Teilen der Missa Solemnis, einem<br />

Rahmenprogramm und der Gesamtaufführung durch die Kantorei<br />

der Kreuzkirche Bonn mit dem <strong>Beethoven</strong> Orchester Bonn. Vor<br />

allem geht es um Gegenüberstellungen der Missa Solemnis mit assoziativen<br />

und historischen Überschreibungen, künstlerischen Kommentaren<br />

und Texten. Was für Gedanken hatte <strong>Beethoven</strong> bei der<br />

Komposition, die er 1818 für das Hochamt zur Inthronisation des<br />

Erzherzogs Rudolph von Habsburg zum Erzbischof von Olmütz<br />

bestimmt hatte, aber erst weitaus später vollenden konnte?<br />

<strong>Beethoven</strong>s sakrales Hauptwerk wird zum Impulsgeber für Auseinandersetzungen<br />

mit dem Thema Weltfrieden und Positionen<br />

aus Politik, Theologie und Friedensforschung. Projektleiter Ulrich<br />

Nitschke kooperiert mit Protagonisten der Evangelischen Fakultät<br />

der Universität Bonn, der Bundeszentrale für politische Bildung<br />

Bonn, dem Fachbereich Jazz/Pop der Hochschule für Musik und<br />

Tanz Köln und der CocoonDance Company Bonn. In den letzten<br />

Jahren hat Karin Freist-Wissing immer wieder Sakralwerke nach<br />

Zeitbezügen und dramatischen Impulsen befragt. Ein Höhepunkt<br />

dieser bemerkenswerten Arbeit war die schlichte und gerade deshalb<br />

packende szenische Einrichtung der Matthäus-Passion durch<br />

Gregor Horres, in der das Verhältnis Einzelner im Schutz der Masse<br />

zu einem wehrlosen Opfer eine packende dramatische Studie wurde.<br />

<strong>Beethoven</strong>s politische Friedensutopien als Grundlage für die Entwicklung<br />

einer aktuellen und individuellen Haltung zum Welt-Thema<br />

„Frieden“ heute. Mehrere Veranstaltungen in der Kreuzkirche<br />

und im Gemeindesaal der evangelischen Kreuzkirche Bonn erläutern<br />

und diskutieren das Projekt Die Sache mit dem Frieden.Bevor<br />

am 22. November <strong>20</strong><strong>20</strong> eine Gesamtaufführung von <strong>Beethoven</strong>s<br />

Missa Solemnis mit der Kantorei der Kreuzkirche, dem <strong>Beethoven</strong><br />

Orchester Bonn und der Dirigentin Karin Freist-Wissing das Projekt<br />

abschließt, werden noch Fragen wie „Kyrie und Gloria – lässt<br />

sich eine Gesellschaft bewegen?“ oder „Credo – Ich, ein Sandkorn<br />

im Meer von acht Milliarden?“ gestellt.<br />

Die Sache mit dem Frieden<br />

14.–22.11.<strong>20</strong><strong>20</strong> Kreuzkirche Bonn<br />

kreuzkirche-bonn.de<br />

Dem Jubilar <strong>Beethoven</strong> kann man zum<br />

250. Geburtstag auf vielerlei Weise huldigen:<br />

durch möglichst hochrangige Aufführungen<br />

seiner Werke, durch kreative Bearbeitungen<br />

derselben oder auch durch Programme, welche<br />

seinen immensen Einfluss reflektieren<br />

und zu einem neuen Blick auf seine Musik<br />

einladen. Letzteren Weg geht der Dirigent<br />

Cornelius Meister Ende März mit dem<br />

Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.<br />

Von den drei Werken des Abends hat Johannes<br />

Maria Stauds zweiteiliges Orchesterstück<br />

Maniai den direktesten Bezug zu <strong>Beethoven</strong>,<br />

es entstand als Kommentar zu <strong>Beethoven</strong>s<br />

Erster Sinfonie und wurde in Kombination<br />

mit dieser im Februar <strong>20</strong>12 in München von<br />

Mariss Jansons und dem Symphonieorchester<br />

des Bayerischen Rundfunks uraufgeführt. Mit<br />

einem furios bewegten und einem grazilen,<br />

fast tänzerischen zweiten Teil orientiert sich<br />

Staud an den musikalischen Bewegungsmustern<br />

<strong>Beethoven</strong>s und lässt „absolute Zartheit<br />

neben absoluter Wildheit koexistieren“. Auch<br />

der Brite Sir Edward Elgar ist für seine Affinität<br />

zum Oeuvre <strong>Beethoven</strong>s bekannt, seine<br />

Sinfonien sind in ihrer Satz- und Tonartendramaturgie<br />

stark an das Vorbild angelehnt.<br />

Das gilt auch für das späte Cellokonzert, ein<br />

Werk des Abschieds, das in seiner melancholischen<br />

Intensität und atmosphärischen<br />

Dichte zum Philosophieren und Mitfühlen<br />

einlädt; mit Truls Mørk ist ein Meister der<br />

affektgesättigten Verinnerlichung als Solist<br />

am Start. Philosophisch aufgeladen ist auch<br />

das Finale des Abends mit Strauss’ Also sprach<br />

Zarathustra, jener gewaltigen Tondichtung,<br />

dessen schneidig strahlendes, den Sonnenaufgang<br />

symbolisierendes Eingangsthema nicht<br />

nur als Soundtrack bei Stanley Kubrick seine<br />

Wirkung nicht verfehlt und in seinen neun<br />

Sätzen eine wiederum an <strong>Beethoven</strong> gemahnende<br />

Transformation der Affekte vollzieht.<br />

Das DSO BERLIN auf<br />

der Suche nach <strong>Beethoven</strong>s<br />

Spuren im <strong>20</strong>. Jahrhundert<br />

Ein Triptychon<br />

für Ludwig<br />

Cornelius Meister dirigiert das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin<br />

28.3.<strong>20</strong><strong>20</strong> Philharmonie Berlin<br />

dso-berlin.de/konzerte<br />

Foto: DSO<br />

Verlagssonderveröffentlichung 41

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