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CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.

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KONZERT<br />

250 Jahre <strong>Beethoven</strong><br />

Foto: Kaupo Kikkas<br />

Erkki-Sven<br />

Tüür<br />

Eine winterliche Reise<br />

von Bonn nach Tallinn<br />

Die BIELEFELDER PHILHARMONIKER kombinieren Alt mit Neu<br />

Mit diesem Programm zum Auftakt des<br />

<strong>Beethoven</strong>jahres setzen die Bielefelder<br />

Philharmoniker zwei Sinfonien des Jubilars<br />

in Beziehung zueinander und zu einem<br />

Auftragswerk des estnischen Komponisten<br />

Erkki-Sven Tüür. <strong>Beethoven</strong>s Sechste und<br />

Achte Sinfonie haben zwar die Grundtonart<br />

F-Dur und einen heiteren, unbeschwerten<br />

Gestus gemeinsam. Doch unterscheiden sie<br />

sich in ihrer Konzeption und auch in ihrem<br />

Bekanntheitsgrad beträchtlich. Die Sechste<br />

Sinfonie, die Pastorale, folgt einem expliziten,<br />

über den Notentext hinausgehenden<br />

Programm und thematisiert in ihren fünf<br />

Sätzen konkrete Bilder und Stationen des<br />

Lebens auf dem Land. Ein Novum der Musikgeschichte,<br />

das schon bei der Uraufführung<br />

die Gemüter des Publikums erhitzte<br />

und die Frage aufwarf, ob und wie weit Musik<br />

auch solche außermusikalischen Inhalte<br />

zu transportieren im Stande ist, die Fantasie<br />

des Hörers beflügelt oder sie eher einengt.<br />

Dagegen ist die Achte Sinfonie absolut musikalisch<br />

konzipiert und zeichnet sich durch<br />

einen heiteren, fast schelmischen Tonfall<br />

und einige überraschende thematische<br />

Wendungen aus. Für den Brückenschlag ins<br />

Heute sorgt Erkki-Sven Tüür mit seiner an<br />

<strong>Beethoven</strong> orientierten Orchesterbesetzung<br />

und seiner ganz eigenen Klangsprache, deren<br />

Charme aus der Kombination eigentlich<br />

heterogener Stilelemente wie Atonalität<br />

oder Polyrhythmik in Verbindung mit diatonischen<br />

und traditionell modalen Klängen<br />

entsteht. Seine neueste Komposition ist<br />

ein gemeinsames Auftragswerk der finnischen<br />

Kymi Sinfonietta, des japanischen<br />

Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, des<br />

Estonian National Symphony Orchestra<br />

und der Bielefelder Philharmoniker und<br />

wird von diesen Orchestern der Reihe nach<br />

aufgeführt.<br />

5. Symphoniekonzert<br />

Bielefelder Philharmoniker<br />

31.1.<strong>20</strong><strong>20</strong> Rudolf-Oetker-Halle, Bielefeld<br />

bielefelder-philharmoniker.de<br />

Sinfonische Wechselwirkung<br />

<strong>Beethoven</strong>s Geist trifft auf STRAUSS und KORNGOLD<br />

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin<br />

zeigt unter der Leitung von John Wilson in<br />

einem vielseitigen epochenübergreifenden<br />

Programm unter anderem, dass in <strong>Beethoven</strong>s<br />

Werken bei aller Tiefgründigkeit auch<br />

eine große Portion augenzwinkernder Humor<br />

stecken kann. Die Wut über den verlorenen<br />

Groschen offenbart eine andere Seite<br />

des großen Komponisten, der zum Zeitpunkt<br />

der Entstehung erst 25 Jahre alt war.<br />

1940 hat Erwin Schulhoff sich <strong>Beethoven</strong>s<br />

virtuosen Rondos und Capriccios für Klavier<br />

angenommen und eine ausdrucksstarke<br />

Orchesterbearbeitung geschaffen, in der er<br />

durch eine raffinierte Instrumentation alle<br />

charakteristischen Details des Klaviersatzes<br />

in sinfonischem Glanz erstrahlen lässt.<br />

Ursprünglich wurde das Werk von <strong>Beethoven</strong><br />

mit der Bezeichnung Alla Ingharese quasi<br />

un Capriccio, also auf ungarische Art wie<br />

ein Capriccio, versehen, hinter der sich ein<br />

lebhaftes Temperament verbirgt, das sich in<br />

der Kombination der Motive und der Wahl<br />

der Tonarten vor allem durch zahlreiche<br />

Stimmungswechsel und eine große Eigenwilligkeit<br />

auszeichnet.<br />

Im Konzert am 30. April <strong>20</strong><strong>20</strong> stellen John<br />

Wilson und das Deutsche Symphonie-<br />

Orchester Berlin <strong>Beethoven</strong>s Wut über den<br />

verlorenen Groschen den Vier letzten Liedern<br />

von Richard Strauss gegenüber, die Strauss<br />

1948 nach Gedichten von Joseph von<br />

Eichendorff und Hermann Hesse geschrieben<br />

hat. Erich Wolfgang Korngolds Sinfonie<br />

in Fis-Dur steht für den Amerika­ Fokus<br />

der DSO-Saison, denn sie ist auf der anderen<br />

Seite des Atlantiks entstanden, wo<br />

Korngold Mitte des <strong>20</strong>. Jahrhunderts<br />

zu einem der führenden<br />

Filmkomponisten Hollywoods<br />

avancierte.<br />

John Wilson<br />

Foto: Sim Canetty-Clarke<br />

John Wilson dirigiert das<br />

Deutsche Symphonie-Orchester Berlin<br />

30.4.<strong>20</strong><strong>20</strong> Philharmonie Berlin<br />

dso-berlin.de<br />

Verlagssonderveröffentlichung 31

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