CRESCENDO 7/19&1/20 Sonderausgabe Beethoven
Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag. Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.
Beethoven! Sonderausgabe zum 250. Geburtstag.
Von CRESCENDO – Das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Offizielle Publikation zum Beethovenjahr 2020. Mit großem Veranstaltungsteil.
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Foto: Selina Pfruener<br />
Foto: Selina Pfruener<br />
Auch <strong>Beethoven</strong><br />
wächst<br />
Sein <strong>CRESCENDO</strong>-Programm führt das<br />
Bundesjugendorchester in mehr als <strong>20</strong> Städte<br />
Crescendo. Wie oft mag die Vortragsbezeichnung im Werk <strong>Beethoven</strong>s<br />
erscheinen? Gewiss Hunderttausende Male und manchmal<br />
über <strong>20</strong> Takte lang, wie in seiner ersten und zweiten Leonoren-<br />
Ouvertüre. Crescendo kommt von „crescere“, von „wachsen“, und<br />
steht in der Partitur für eine allmähliche Steigerung der Lautstärke.<br />
Vielleicht aber auch eine Steigerung des Wissens, wenn nun 150<br />
Jugendliche, darunter auch Gehörlose, sich im Rahmen des <strong>Beethoven</strong><br />
Crescendo-Projekts das ganze Jahr über in mehr als <strong>20</strong> Städten<br />
mit <strong>Beethoven</strong>s Werk und Wirkung beschäftigen werden. Etwa mit<br />
dem politischen <strong>Beethoven</strong>. Seinerzeit stand er unter dem Eindruck<br />
der Französischen Revolution und dem (noch) feudal geprägten<br />
Wien. Taugt er heute, 250 Jahre später, noch zum „Revoluzzer“ – in<br />
Zeiten der Digitalisierung, der sozialen Medien, der Globalisierung<br />
und dem Umstand, dass es keine Mäzene mehr gibt, sondern nur<br />
noch Sponsoren? Zum Auftakt erklingt die Ouvertüre aus <strong>Beethoven</strong>s<br />
einziger Oper Fidelio.<br />
Im April <strong>20</strong><strong>20</strong> geht es um <strong>Beethoven</strong>s „innere Akustik“. Wie mag<br />
er, der bereits um 1800 zunehmend weniger hörte, Musik wahrgenommen<br />
haben? Ob er ihre Frequenzen, Intensitäten und Rhythmen<br />
wahrnehmen konnte? Musikalisches Zeugnis aus dieser Zeit ist<br />
seine Dritte Sinfonie. Schriftliches Zeugnis: die verzweifelten Zeilen<br />
in seinem Heiligenstädter Testament von 1802, das gehörlose SchülerInnen<br />
passagenweise in Gebärdensprache vortragen werden. Im<br />
Oktober dann das Campus-Projekt: <strong>Beethoven</strong> und Stockhausen<br />
– Quasi una Fantasia. Zwei Neuerer und Vordenker in ihrem jeweiligen<br />
Jahrhundert. Auf dem Programm unter anderem: <strong>Beethoven</strong>s<br />
Neunte Sinfonie und Stockhausens Gruppen von 1957.<br />
25.000 ZuhörerInnen werden insgesamt erwartet, virtuell und real.<br />
250 Jahre <strong>Beethoven</strong> – Das <strong>Beethoven</strong>-Crescendo<br />
1.1.–30.9.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Verschiedene Orte, deutschlandweit<br />
musikrat.de<br />
Für immer jung<br />
Das BUNDESJUGENDORCHESTER widmet<br />
seine komplette Saison <strong>Beethoven</strong><br />
Im Alter von sieben Jahren trat <strong>Beethoven</strong> erstmals öffentlich als<br />
Pianist auf. Mit 14 bekam er eine feste Anstellung als Organist.<br />
Talent setzt sich eben oft früh durch. Was freilich auch für die Mitglieder<br />
des Bundesjungendorchesters gilt, das seit 50 Jahren regelmäßig<br />
Kritiker, Solisten, Dirigenten und Publikum gleichermaßen<br />
begeistert. Herbert von Karajan, Kirill Petrenko und Sir Simon<br />
Rattle standen hier schon am Pult, SolistInnen wie Christian Tetzlaff<br />
oder Tabea Zimmermann haben mit Deutschlands jüngstem<br />
Spitzenorchester gearbeitet.<br />
Dessen mitreißende Energie und einzigartiger Klang passen derart<br />
perfekt zu <strong>Beethoven</strong>s Kompositionen, dass sich die NachwuchsmusikerInnen<br />
im Alter zwischen 14 und 19 Jahren nun ganz dem<br />
Jubiläumsjahr BTHVN<strong>20</strong><strong>20</strong> verschreiben, mit einer kompletten<br />
Saison.<br />
Das Bundesjugendorchester beginnt seine Winterarbeitsphase mit<br />
der Fidelio-Ouvertüre sowie der Fünften Sinfonie des Bonner Komponisten,<br />
ergänzt um Klaus Hubers Tenebrae für großes Orchester<br />
sowie ein Auftragswerk des Deutschen Musikrates von Sergej Meingardt.<br />
Ostern steht unter anderem <strong>Beethoven</strong>s Sinfonie Nr. 3 Eroica<br />
an, die große Sommertournee bestreiten die jungen Profis mit der<br />
Ode an die Freude und dem Nine Project des chinesischen Komponisten<br />
Tan Dun.<br />
Ihr Campus-Projekt <strong>20</strong><strong>20</strong> schließlich konfrontiert <strong>Beethoven</strong>s<br />
Schaffen mit einem Pionier des <strong>20</strong>. Jahrhunderts: Karl-Heinz<br />
Stockhausen. Zusammen mit zahlreichen weiteren MusikerInnen<br />
aus europäischen und anderen Ländern erkundet das Bundesjugendorchester<br />
unter anderem Stockhausens progressive Komposition<br />
Gruppen von 1957 – ein Frühwerk, versteht sich.<br />
Konzerte des<br />
Bundesjugendorchesters<br />
12.1.<strong>20</strong><strong>20</strong> Universität Bonn<br />
16.1.<strong>20</strong><strong>20</strong> Stadthalle Aschaffenburg<br />
17.1.<strong>20</strong><strong>20</strong> Burghof, Lörrach<br />
Weitere Konzerte: S. <strong>20</strong> und S.43<br />
musikrat.de<br />
26 BTHVN DAS MAGAZIN ZUM BEETHOVEN-JAHR<br />
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