09.05.2020 Aufrufe

orienta.news 1/2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

26. Februar <strong>2020</strong> | Erstes Waldtraining <strong>2020</strong>, ein Wetterkrimi<br />

Wie präsentiert sich wohl der Immenbergwald so Mitte Februar? Gespannt machte ich mich<br />

zum ersten Rekognoszieren auf. Ja die Brombeeren haben nur wenig an Höhe und Dichte<br />

eingebüsst, kein Wunder, wenn kein Schnee fällt. Überall lagen entwurzelte und geknickte<br />

Bäume herum, meist Tannen, sie haben dadurch auch einige Postenstandorte für den OL<br />

unbrauchbar gemacht. Dafür konnte man die Wasserversorgungen mit den typischen Deckeln,<br />

von denen es wahrlich viele gibt, gut entdecken. Der Waldboden, wenn ohne Geäst<br />

und Brombeeren war griffig, leicht feucht und fühlte sich zum Laufen ideal an. Anders bei<br />

meiner zweiten Tour, mehr Richtung Wetzikon. Unterdessen hatte es nämlich ordentlich<br />

geregnet, die Trockenrinnen hatten sich in Rinnsale verwandelt. Statt zu viel blau, wie normalerweise,<br />

zeigte die Karte heute zu wenig blau an. Die verschiedenen Sümpfe waren jetzt<br />

wesentlich grösser, als die eingetragenen Sperrgebiete. Zudem hatten die Bauern feste<br />

Zäune mit bis zu vier Drähten unter Strom eingerichtet, um den Wildschweinen den Zugang<br />

zu den Waldwiesen zu verwehren. Wie weit will ich den OL Läufern diese langen Umgehungen<br />

zumuten? Zu guter Letzt entschloss ich mich für eine einfache kurze Bahn und eine<br />

lange, bei der man die kritischen Stellen auslassen konnte.<br />

Am 26. Februar begann ich mittags bei strahlendem Sonnenschein die Posten zu setzen,<br />

doch hatte es in der Nacht geschneit, der Wald präsentierte sich im weissen Kleid. Weil man<br />

den Untergrund kaum erkennen konnte, war vorsichtiges Laufen geboten. Um halb vier<br />

wurde es langsam aber sicher dunkel, wie wenn es schon Abend wäre, es begann zu schneien<br />

und die letzten Posten konnte ich kaum ausmachen. Pünktlich um 16:30 Uhr waren meine<br />

zwei Bahnen gelegt. Frierend setzte ich mich ins Auto und dachte, wer wird schon Lust haben<br />

in diesem dunklen Schneegestöber OL zu machen? Ich stellte mir vor, bald zu Hause zu sein,<br />

um die Posten würde ich mich am nächsten Tag kümmern.<br />

Aber dann kam ein erstes Auto angerollt. Susanne wollte mich wirklich nicht einfach im Stich<br />

lassen. So dachten auch über 30 andere. Sie scheuten sich nicht die Bahnen abzuzeichnen,<br />

während die Schneeflocken trotz schützender Kofferraumdeckel auf die Karten fielen und<br />

nur Filzschreiber überhaupt noch funktionierten. Die Teilnehmerliste war am Schluss völlig<br />

durchweicht und musste mit Samthandschuhen behandelt werden. Ich zog die eingepackten<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!