orienta.news 1/2020

Ski-OL: OL auf Langlaufskis
Die beiden häufigsten FAQs dazu sind:
- "Aber wie muss man sich das überhaupt vorstellen?"
Ski-OLs werden meist in einem Wintersportort mit bestehendem Loipennetz durchgeführt.
Allerdings wären diese Loipen fürs Orientieren zu einfach, das wäre wie ein OL auf Hauptstrassen.
So werden mit Schneetöffs (mit angehängten Autopneus) zusätzliche Spuren in
den Schnee gezogen, so dass ein oft unübersichtliches Netz von schmalen Loipenspuren
entsteht. Diese sind nur knapp einen Meter breit, was bedeutet, dass man die Skis in Aufstiegen
nicht breit genug spreizen und in Abfahrten nicht breit genug stemmen kann. Das
Laufen ist dann nicht immer einfach und erfordert zusätzliche Armarbeit. Abfahrten sind
oft abenteurlich oder sogar gefährlich, insbesondere bei prekären oder eisigen Schneeverhältnissen.
Ski-OL ist also ein "Wägli-OL" auf breiten und schmalen Loipen, wobei man schon querfeldein
durch den Schnee abkürzen darf. Das lohnt sich in aller Regel aber nur bergab.
- "Wie geht denn das mit der Karte?"
Die Hände braucht man ja für die Stöcke, da kann man nicht auch noch eine OL-Karte in
den Fingern halten. Dazu trägt man ein Gestell (ähnlich wie das vom Bike-O), auf dem die
Karte befestigt ist und das drehbar nach Norden ausgerichtet werden kann. Allerdings ist
das Kartenlesen schwieriger, weil dieses Gestell dauernd wackelt und überdies die Sicht
auf die Skispitzen verdeckt. Und natürlich sollte man wie beim Fuss-OL nicht hinstehen
müssen, um die Karte zu lesen... Wenn Ski-OL-Bahnen am Schreibtisch oder im Bett verhältnismässig
einfach aussehen, darf man nicht vergessen, dass das Lesen der Karte und
das Studium der Routenwahlen unterwegs auf schmalen Latten, in recht hohem Tempo,
unter Zeitdruck, mit einem wackligen Kartengestell und in oft schwierig zu befahrenden
Scooter-Spuren nicht immer so einfach ist.
Dafür ist jeder Ski-OL ein besonderes Erlebnis, oft sogar ein kleines Abenteuer.
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