Faszination Westerwald 2020

VG BETZDORF-
GEBHARDSHAIN
INDUSTRIEKULTUR
WANDERWEGE NATURSTEIG SIEG / DRUIDENSTEIG / U.A.M.
WER VON UNS KENNT WOHL DIE WELT UNTER
TAGE? EIN REICH IM VERBORGENEN, DASS ZU
FRÜHEREN ZEITEN FUNKELNDE BEGEHRLICH-
KEITEN AUF DER EINEN UND MEHR ALS HAR-
TEN BROTERWERB AUF DER ANDEREN SEITE
DARSTELLTE. DAS WAR AUCH IM WESTERWALD
SO. HIER WAREN DIE EISENERZE EINST WICHTI-
GE ERWERBSGRUNDLAGE. IN DEM STILLGELEG-
TEN BESUCHERBERGWERK GRUBE BINDWEIDE
GEHT ES BIS HEUTE HINEIN IN DEN SCHLUND
DER ERDE. NOCH IMMER EIN ABENTEUER FÜR
KLEINE WIE GROSSE BESUCHER.
Harald Will und Werner Becker kennen noch die Zeit des Bergbaus
und erzählen lebhaft wie es einst über und unter Tage
zuging. Harald Will arbeitete früher als Vermessungssteiger
im Siegerländer Bergbau und Werner Becker fuhr hier als Hauer in
der Grube Füsseberg-Friedrich Wilhelm ein. Die Grube Bindweide, die
1837 eröffnet wurde, gehörte von 1872 bis 1931 zum bedeutenden
Deutschen Stahlkonzern Krupp. Um 1900 florierte hier das Grubenwesen.
Auf 400-500 Einwohner des Dorfes Steinebach kamen rund 900
Bergleute. Überall wurden Schlafplätze an sogenannte Kostgänger
vermietet. Mit 14 Jahren fingen die Jüngsten in der Grube an. Ein
Knochenjob durch mitunter extreme Temperaturschwankungen und
eine sechstägige Arbeitswoche.
Das hier geförderte Eisenerz ergab einen sehr hochwertigen
Stahl durch den hohen Mangananteil. Die Erze gingen
damals direkt zu Krupp und auch zur Sayner Hütte, die für
REISE ZU DEN SCHÄTZEN DER ERDE
ihren Eisenkunstguss weithin berühmt war. Zurück kamen Koks und
Kohle, die dann verfeuert die Dampfmaschinen antrieben, um das
Grubenwasser abzupumpen.
Wer heute das Besucherbergwerk erleben möchte, fährt in
den Stollen mit gelber „Friesennerz“- Schutzbekleidung
und Bau-Schutzhelmen, in einer kleinen Grubenbahn ein.
Früher gehörten Öl- und später Carbidlampen und Lederhelm zur
Bergmanns-Kluft. Knapp 800 Meter geht es ratternd in den Berg,
danach werden weitere 300 Meter unter Tage zu Fuß zurückgelegt.
Am ersten Erzgang verlassen die Besucher die Bahn und bekommen
danach hautnah zu spüren, was es einst bedeutete, hier seine Arbeit
zu verrichten. 90 Minuten dauert das Abenteuer im Berg, mitunter
begleitet von dem lauten Lärm einstiger Werkzeuge, dauerhaft
feuchtem Felsinneren und mäßiger Temperatur.
Zurück im Tageslicht beschleicht wohl jeden Besucher die innere
Freude, doch den Berg verlassen und die Helligkeit wieder
gewonnen zu haben. Ein Abenteuer und etwas Nervenkitzel
waren es allemal. Wer dennoch das Ungewöhnliche sucht, kann
sogar standesamtlich unter Tage heiraten und für die Gesundheit
bietet der ebenfalls im Berg befindliche Heilstollen Linderung von
manchen Beschwerden.
© A. PACEK
Weitere Sehenswürdigkeiten
• Top-Fernsichten: Barbaraturm, Steinerother Kopf
• Alte Mühlen: Dickendorfer und Dauersberger Mühle
• Biotope: Elkenrother Weiher mit Hochmoorfläche,
Rosenheimer Lay
• Fachwerk: Hüttenschulzenhaus Alsdorf, Gemeindehaus
Scheuerfeld, Glockenhaus Wallmenroth
• Betzdorf: Wochenmarkt und viele Veranstaltungen im
Jahreslauf
„WIR BEIDE SIND HIER BESUCHER- UND LOKFÜHRER IN EINEM.“
HARALD WILL UND WERNER BECKER
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NATURSTARKE REGION
MOLZBERGBAD
TOURISTINFORMATION
BETZDORF-GEBHARDSHAIN
© A. PACEK
Bei uns erwartet den Gast abwechslungsreiches
und eindrucksvolles
Naturerleben. Die Sieg, Nebenflüsse
und Bäche, Wälder und Wiesen,
Höhen und Täler - für Aktivurlauber
und Genießer einfach herrlich!
Der Badebereich verfügt über ein
Cabriodach, das aus dem Hallenbad
ein Freibad werden lässt. Der große
Saunabereich ist eine Wohlfühl
oase: drei Saunen und ein Dampfbad
stehen den Gästen im Innenund
Außenbereich zur Verfügung.
Hellerstraße 2
57518 Betzdorf
Tel.: 02741 291118
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