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03.05.2020 Aufrufe

10 JAHRE DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 1 // 2020 SCHUTZGEBÜHR = C 3,00INSELFARBENMUSIKVON WIENNACH WOOGENATURSCHWERESCHÄDENSERIEPROMIS INKUGELBAKE

10 JAHRE DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 1 // 2020 SCHUTZGEBÜHR = C 3,00

INSELFARBEN

MUSIK

VON WIEN

NACH WOOGE

NATUR

SCHWERE

SCHÄDEN

SERIE

PROMIS IN

KUGELBAKE


Wie das Land, so das Jever.


COVERFOTO: EVELYN GENUIT

EINATMEN 003

BEI EBBE …

… geht das Meer nach Hause. So lautet der

Titel des neuen Buches von Marie Wendland,

das die MOIN auf Seite 68 vorstellt.

Auch der auf Wangerooge bekannte Buchautor

Malte Goosmann hat einen neuen Roman

geschrieben, der in der Bestsellerliste

der Inselbuchhandlung gleich auf Rang eins

gelandet ist.

BEI FLUT …

… kommt das Wasser nah an den Strand heran.

Bei Sturmfluten entstehen für die Ostfriesischen

Inseln Schäden in Millionenhöhe.

»Sabine« wurde das Tief genannt, das

Wangerooge auch viele Medienbesuche bescherte.

Vor knapp 60 Jahren sah es am Badestrand

noch schlimmer aus, wie das Archivfoto

von 1962 beweist.

BEI SONNE …

… lässt es sich auf Wangerooge besonders

gut fotografieren. Dass aber auch bei wi d­

rigen Bedingungen beste Ergebnisse (lies:

Fotos) erzielt werden können, bewiesen die

vielen Fotos, die zum MOIN-Wettbewerb

eingeschickt wurden. Herrliche Bilder – die

Top Ten finden Sie auf den Seiten 18 bis 20.

MOIN VON

WANGEROOGE!

Prosit Neujahr! Na, sind Sie auch gut rübergekommen?

Hinüber ins 2020? In das Jahr, das für die kleine Insel von

großer Bedeutung sein wird. Viele Wechsel. Neubauten.

Bürgermeister Marcel Fangohr konnte bei seinem

Neujahrsempfang über Positives berichten. Auch über eine

verbesserte Kassenlage. Ja, im Januar lachte nicht nur die

Sonne am Meer.

Es folgte ein Februar, der alte Wunden aufriss. Das Tief

Sabine riss nicht nur viel Sand in die Nordsee, sondern

auch tiefe Löcher in die Kasse. Dauer und Kosten für die

notwendigen Sandaufspülungen sind noch nicht zu übersehen

nach der schweren Sturmflut am 10. und 11. Februar. Denn es

wird nicht die letzte Sturmflut in diesen richtungsweisenden

ersten Monaten 2020 gewesen sein. Unklar ist, ob die Schäden

bis zum Saisonstart überhaupt behoben werden können.

Gesund bleiben, fit werden oder die Muskulatur stärken –

auch viele Wangerooge-Fans sind mit sportlichen Vorsätzen

ins neue Jahr gestartet. Sie wollen ihren Ambitionen gerecht

werden und freuen sich auf den Insel-Urlaub. Auf Ruhe und

Entspannung. Auf die rauhe Nordseeluft. Auf das Strandleben.

Und die immer größer werdende Zahl der Hobbyfotografen

freut sich auf wunderschöne Motive, die es nur auf der Insel

gibt.

Die MOIN hat die winterlichen Sturmfluten abgehakt und

freut sich mit Ihnen auf einen wunderschönen Sommer.

Ihr MANFRED OSENBERG


004 ANKUNFT


KEHRE WIEDER

Eigentlich sitzt er an der Kasse vom Inselmarkt.

Wie sein Bruder Steven. Aber

noch lieber geht Nick Müller mit seiner

Kamera (oder mit dem Handy) auf Motivsuche.

Eines seiner Lieblingsmotive findet

Nick am Wangerooger Bahnhof. Dieses

herrliche Foto schoss der junge Mann

im ersten Monat des neuen Jahres. Der

Beweis: So kann man aus einem kleinen,

verträumten Insel- einen Weltstadtbahnhof

zaubern.


006 STURMSCHÄDEN

LAND UNTER

In den letzten Tagen im Januar trieb sich

Tief »Kim« über Island herum. Dann

rückt es bis nach Norddeutschland vor.

Graupelschauer, Glätte, teilweise sogar

ein wenig Schnee. »Kim« sollte uns so etwas

wie den Winter schicken. Sollte …

Stattdessen kam die wilde »Sabine«.

Und mit dem neuen Tief am 10. und 11. Februar

2020 eine Sturmflut, die Tausende

Tonnen Sand ins tosende Meer rissen.

Selbst die sturmerprobte MOIN-Fotografin

Evelyn Genuit wollte ihren Augen

nicht trauen, als sie am Morgen nach dem

schlimmen Sturm den Hauptstrand suchte.

Er war weg. Unglaublich, aber wahr.

Eine Steilküste mit dicken Steinen war zu

sehen. Einige Hundert Meter lang klaffte

eine zwei bis vier Meter hohe Sandkante

am Strand, wo vor einigen Tagen noch

feinster Sandstrand gelegen hatte.

Nein, mit Schneebildern können wir

den MOIN-Leserinnen und -Lesern diesmal

nicht dienen. Stattdessen aus aktuellen

Gründen mit diesem imposanten

Sturmflutfoto, das Evelyn Genuit am 10.

Februar 2020 geschossen hat.



008 KÜSTENSCHUTZ


DEICHE: HÖHER

UND SICHERER

Hermann, der alte Seebär, hatte sich immer

gewünscht, nach getaner Arbeit am

Wasser zu wohnen, in der Badewanne zu

liegen und aufs Meer schauen zu können.

Der Traum des ehemaligen Seefahrers

und Wangerooger Hafenmeisters ging in

Erfüllung. Er genoss die »traumhafte«

Sicht aus seinem Badezimmerfenster.


0 10 KÜSTENSCHUTZ

Doch damit ist es jetzt vorbei. Der Blick

ist verstellt, denn der Deich wurde um eineinhalb

Meter erhöht. Jedoch kann sich der

bärtige Sänger damit anfreunden. Er weiß,

dass die Deicherhöhung dringend notwendig

war, die – inzwischen abgeschlossenen – Arbeiten

dazu geführt haben, ein wenig mehr

Sicherheit zu bieten. Denn die Häuser am

Alten Deich, wo auch Hermanns Domizil ist,

sind bei einer Sturmflut besonders gefährdet.

1962 zum Beispiel standen alle Gebäude

in dieser Region unter Wasser.

Knapp 60 Jahre später heißt es: Die Deiche

und Schutzeinrichtungen auf Wangerooge

sind schaufrei, also sicher. Dies erklärte

Prof. Frank Thorenz, Leiter der NLWKN-

Betriebsstelle Norden-Norderney. Außerdem

erklärte er auch die Arbeiten am Dorfund

Ostgrodendeich für beendet – bis auf

kleine, noch ausstehende Restarbeiten im

Jahr 2020.

Und wie sieht die Situation in den Dünen

aus? Die Harlehörndüne im Westen der Insel

weist eine ausreichende Stärke auf und hat

auch keine Schäden durch die ersten Herbstund

Winterstürme erfahren. Ähnlich sieht

es im Bereich der Nord-Ostdünen aus. Dank

des Ostwindes im Sommer hat sich die Sandsituation

dort deutlich verbessert.

Einzig den Abschnitt Übergang ,Bootsweg’

steht aufgrund der Situation im Strandvorland

unter besonderer Beobachtung. »Die

Stärke des Verschleißbauwerkes ist aber ausreichend

für den Winter«, ergänzte der Leiter

der NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney

in seinem Bericht.

Na dann kann ja nichts schiefgehen in

den nächsten Jahren. Hermann jedenfalls

genießt seinen Lebensabend. Auch ohne den

Badewannenblick auf das Watt …

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTOS: EVELYN GENUIT


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0 12 NEUJAHRSKONZERT

VON HAMBURG

ÜBER WANGEROOGE

NACH WIEN

Es gibt für Musik-Professoren, die die halbe Zeit auf Wangerooge

verbringen, schlechtere Orte als Wien oder Hamburg, um mit Frau und

Hund den Jahreswechsel zu feiern. Diesmal verfolgte Christof Prick das

traditionelle Neujahrskonzert auf dem Bildschirm. Wien, die Stadt der

Musik, quasi auf der Couch im Wohnzimmer.


NEUJAHRSKONZERT 0 13

Mit 73 Jahren immer noch ein Dirigent

der Meisterklasse: Christof Prick

pendelt zwischen Hamburg, Wien und

Wangerooge.

e

igentlich wäre ich in Wien hautnah

dabei gewesen«, erklärte

Prick, der regelmäßig an der

Wiener Staatsoper dirigiert

und seit einigen Monaten die musikalische

Leitung von »Zar und Zimmermann« sowie

»Hänsel und Gretel« übernahm.

Der in Hamburg geborene Dirigent

Christof Prick studierte an der Hochschule

für Musik und Theater seiner Heimatstadt

und wurde 1974, nach einer kurzen intensiven

Anfängerzeit, als Deutschlands damals

jüngster Generalmusikdirektor an das Saarländische

Staatstheater Saarbrücken berufen.

In gleicher Position war er auch von

1977 bis 1986 für das Badische Staatstheater

in Karlsruhe und die dortige Badische

Staatskapelle verantwortlich, ebenso wie ab

1993 für die Staatsoper Hannover und zuletzt

bis 2011 für das Staatstheater und die

Bayrische Staatsphilharmonie in Nürnberg.

Nicht nur in Österreichs, auch in

Deutschlands Hauptstadt beeindruckte er

mit seinem Können. Christof Prick dirigierte

regelmäßig als Staatskapellmeister an der

Deutschen Oper Berlin, an der Hamburgischen

Staatsoper und leitete als ständiger

Gastdirigent für fünfzehn Jahre zahlreiche

Abende und eine jährliche Neueinstudierung

an der Sächsischen Staatsoper in

Dresden.

In den USA stand Christof Prick dem

Los Angeles Chamber Orchestra und später

ab 2001 für zehn Jahre dem Charlotte Symphony

Orchestra als Music Director vor und

war zudem regelmäßiger Gast am Pult der

Metropolitan Opera in New York. Seit 20

Jahren nimmt er auch eine Professur für Dirigieren

an der Hochschule für Musik und

Theater in Hamburg wahr. In die »schönste

Stadt Deutschlands« hat er auch seinen

Wohnsitz verlegt.

Damit er näher bei Wangerooge ist. Er

weiß: »Um fit zu bleiben, muss man natürlich

etwas tun.« Auch dabei hilft ihm der

mehrmonatige Urlaub auf Wangerooge.

»Ich bade nicht nur im Meer und mache gerne

ausgedehnte Strandspaziergänge, sondern

schwimme auch täglich meine Bahnen

im Freibad in der Oase« ist eins seiner Erfolgsgeheimnisse,

wenn er die Insel besucht.

Auf W’ooge ist der auf den Bühnen der

Welt gefeierte Star-Dirigent und Spezialist

für das »deutsche Repertoire« (Mozart,

Wagner, Richard Strauss oder Bruckner)

dann ein Urlauber wie Tausende andere

auch, die Seeluft, Sand und Meer genießen

wollen.

Für einen langen Zeitraum leitete Christof

Prick Arbeitsphasen, Konzerte und Reisen

des deutschen Bundesjugendorchesters als

dessen ständiger Dirigent und wurde zudem

im Jahr 2001 von der Hochschule für

Musik und Theater als ordentlicher Professor

für das Hauptfach und die Meisterklasse

Dirigieren seiner Heimatstadt Hamburg

berufen.

Als ihn die MOIN-Reporter erstmals vor

vier Jahren auf der Wangerooger Strandpromenade

trafen, hatte Christof Prick gerade

als Chefdirigent die künstlerische Leitung

des Beethoven Orchesters Bonn übernommen.

Anfang 2020 hinterlässt der Musik-Professor

einen zufriedenen Eindruck. Wien,

Hamburg, Wangerooge. Darauf freut sich

der vitale Dirigent der Meisterklasse. Was

dem 73 Jahre jungen Opernchef auf der kleinen

Insel fehlt? »Ein Fitnessraum mit modernen,

funktionstüchtigen Geräten!«

MANFRED OSENBERG


0 14 WINTER-FUNDSACHEN

DIE ZIGARRENKISTE

Es war am 3. Januar 1867, als am Strand der Insel Wangerooge in einer Zigarrenkiste, die mit einem

Taschentuch umwunden war, das Taschenbuch des Verunglückten angetrieben worden war …

jede Insel hat seine »Geschichte«. Auf

Baltrum ist diese besonders tragisch.

Der Baltrumer Tjark Ulrich Honke

Evers war Schüler in der Seefahrtschule

in Timmel, er wollte Kapitän werden.

Kurz vor Weihnachten 1866 bestieg er ein

Ruderboot, das ihn und einen Kameraden

nach Hause bringen sollte. Der Mitschüler

wollte nach Langeoog.

Tjark Evers wurde auf halbem Weg abgesetzt.

Statt auf Baltrum irrtümlicherweise

auf einer Sandbank. Dem jungen Insulaner

und angehenden Nautiker war nach

kurzer Zeit klar, dass er keine Chance hatte.

Er schrieb einen letzten Brief an seine Eltern

und verpackte ihn in seine Zigarrenkiste.

Die Kiste trieb auf Wangerooge an, Tjark

Evers wurde nie gefunden.

Er war gerade 21 Jahre alt, als er zwischen

Langeoog und Baltrum im Nebel ums

Leben kam. Im Baltrumer Kirchenbuch

heißt es: »In den Weihnachtsferien wollte

er seine Eltern besuchen und kam am 22.

Dezember in Westeraccumersiel an. Ein

ziemlich dicker Nebel verhinderte aber den

Blick in die Ferne. Die Bootsleute ruderten

zuerst nach dem Langeooger Strand, wo sie

den Mann von Langeoog aussetzten. Von da

wollten sie zum Baltrumer Strand zurudern.

Aber dort kamen sie nicht an, sondern auf einer

Sandbank. Der Unglücksfall wurde am

5. Januar 1867 bekannt.«

Der Wortlaut des bis heute erhalten gebliebenen

Textes, dass Tjark im Wasser stehend

noch schnell in sein Tagebuch geschrieben

hat und am 3. Januar 1867 am Wangerooger

Strand gefunden wurde:

»Liebe Eltern, Gebrüder und Schwestern,

ich stehe hier auf einer Plat und muß

ertrinken, ich bekomme euch nicht wieder

zu sehen und ihr mich nicht. Gott erbarme

sich über mich und tröste euch. Ich stecke

dieses Buch in eine Zigarren Kiste. Gott

gebe, daß Ihr die Zeilen von meiner Hand erhaltet.

Ich grüße euch zum letzten Mal. Gott

vergebe mir meine Sünden und nehme mich

zu sich in sein Himmelreich. Amen.«

FOTO: EVELYN GENUIT


Auch auf der Insel

Immobilienverwaltung

Wangerooge

Die Immobilienverwaltung auf Wangerooge stellt besondere Herausforderungen, die weit über

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0 16 LEUCHTTÜRME

IM WINTER VOR 50 JAHREN

Viele Insider hatten den Tag nicht auf ihrem Kalender. Das Seefeuer, das 28 Seemeilen (knapp 52

Kilometer) hinaus auf die Nordsee strahlt, wurde am 7. November 1969 gezündet und löste den alten

Leuchtturm in seinem Dienst ab. Mit einer gesamten Bauwerkshöhe von 67,20 Metern ist das Seefeuer

(noch) das höchste deutsche Seezeichen.

ja, es stimmt: Vor mehr als einem halben

Jahrhundert wurde der höchste

deutsche Leuchtturm im Westen der

Insel gebaut. Er ist einer der drei großen

Seefeuer in der Deutschen Bucht. Der

Neubau kostete 1,8 Millionen D-Mark.

Eine gute Investition. Der Ausbau der

tiefen Fahrrinne zum Ölhafen Wilhelmshaven

und die Neuordnung der Zufahrt zum

einzigen deutschen Tiefwasserhafen hatte

die Planungen ausgelöst. Der alte Leuchtturm

von 1856 inmitten des Inseldorfes

stand dafür schlicht am falschen Platz und

hätte zudem auch die technischen Anforderungen

nicht erfüllen können. Neben Norderney

und Helgoland ist das Leuchtfeuer

Wangerooge für die innere Deutschen Bucht

außerordentlich wichtig.

So wurden ab August 1966 zunächst 24

Gründungspfähle 13 Meter tief in den Sand

gerammt, nachdem das Wasser- und Schifffahrtsamt

Wilhelmshaven knapp einen Monat

zuvor den Auftrag vergeben hatte. »Der

Bau macht gute Fortschritte«, schrieb die

Zeitung am 20. Oktober. Man hoffte, den konischen

Turmschaft bis zum Jahresende auf

20 Meter Höhe zu bringen.

1967 wurde der 64 Meter hohe Rohbau

fertig, dann folgte die technische Ausrüstung.

Das Seefeuer, das 28 Seemeilen

(knapp 52 Kilometer) hinaus auf die Nordsee

strahlt, wurde am 7. November 1969 gezündet

und löste den alten Leuchtturm in

seinem Dienst ab. Mit einer gesamten Bauwerkshöhe

von 67,20 Metern ist das Seefeuer

(noch) das höchste deutsche Seezeichen.

Das neue Seefeuer erhielt dieselbe Kennung

wie das Helgoländer Feuer (Blitz, alle

fünf Sekunden), allerdings in rot. Im Sockelgeschoss

in 20 Meter Höhe befindet sich

das Sektorenfeuer für die Ansteuerung der

Außenjade.

Der neue Leuchtturm Wangerooge war – anders

als sein Vorgänger – unbemannt und

ferngesteuert. Im Laufe der letzten fünf

Jahrzehnte hat sich in der Navigations- und

Nachrichtentechnik viel getan, sodass Anpassungen

immer wieder erforderlich waren.

LEUCHTTÜRME UNVERZICHTBAR

1979 wurde hier die Kopfstation der Radarkette

Jade errichtet. Baulich erhielt der

Turm 1982 eine Verkleidung aus Aluminium,

weil sich die ursprünglich angebrachten

Keramikfliesen lösten.

Wenn heute auch Satellitennavigation

und andere Verfahren die Seefahrt sicherer

gemacht haben, so bleiben Leuchttürme

auch künftig einfach unverzichtbar.

FOTO: EVELYN GENUIT


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Ihr

CATERER auf der Insel Wangerooge

In der

Dünenhalle


0 18 KÖNIGLICH

FOTOWETTBEWERB

1

Birgit Wilde-Reisdorf

MOIN-FOTOWETTBEWERB 2019

EIN KREBS IM SAND

FOTOWETTBEWERB

2 0 1 9

So spannend wie im vergangenen Jahr verlief der Fotowettbewerb der MOIN noch nie zuvor. Eigentlich

lagen Peter Lütkes und Martin Zurek besonders gut im Rennen. Aber dann legte sich die Jury doch

noch fest: Birgit Wilde-Reisdorf bekommt mit ihrem Krebs den ersten Preis. Mehr Bilder von der

Hobby-Fotografin, die seit 2018 auf ihre Lieblingsinsel Wangerooge kommt, sehen Sie auf Seite 45.

Am jährlichen Fotowettbewerb der MOIN haben sich seit dem Jahr 2012 einige Hundert

Hobbyfotografinnen und -fotografen mit ihren Bildern beteiligt. Während eines Kalenderjahres haben

die Besucher jeweils Zeit, ihre Eindrücke mit der Kamera festzuhalten und als Beiträge zum Thema

»Wangerooge – eine Insel zum Verlieben« (so heißt auch das von Manfred Osenberg herausgegebene

Buch) einzureichen. Die Fotos müssen auf der Insel aufgenommen worden sein.


2

Martin Zurek

3

Peter Lütkes


0 20 FOTOWETTBEWERB

5

Kevin Keitner

4

Georg Stracke

6

Christina Steffens

7

Lutz Mangelsdorf

8

Elisabeth Höving

9

Jette Muschol

10

Arianne Zander


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0 22 STÜRMISCH

WER WIND

SÄT …

Wangerooge hat auf vielfältige Weise immer

wieder besondere Momente. Einen

dieser Augenblicke konnte ich Mitte Dezember

wahrnehmen: Ein mächtiger Sturm hatte

das Wasser bis an die Grenzen unserer Insel

gebracht. Beeindruckend, auf gemischte

Art.

Einer meiner Wege, die ich besonders

gerne gehe, war nicht mehr gangbar. Das

Wasser reichte bis an die Dünen und ließ

keinen Weg mehr erkennen. So etwas hatte

ich bis dato noch nicht gesehen.

Auch wenn der Sturm zerstörerisch

wirkt und das Wasser bis an (im wahrsten

Sinne des Wortes) den Hals unserer wunderschönen

Insel kommt: Der Blick darauf

hatte auch etwas Faszinierendes und Innehaltendes.

Die Natur lässt nicht immer zu, was wir uns

wünschen.

Mittlerweile ist der Weg Richtung Osten

wieder offen und frei. Urlauber und Gäste

haben erneut die Möglichkeit weiterzugehen

und somit auch weiterzusehen.

Das wünsche ich uns stets.

TEXT UND FOTOS: EGBERT SCHLOTMANN (KATH.

PASTOR) UND EVELYN GENUIT (UNTEN)


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DREI SAMMELNDE KÖNIGE

Mehr als 20 Kinder und Jugendliche trafen sich am Morgen des

6. Januar 2020 an der Kirche, um den Segen zu erhalten, den sie

dann in über 100 Wohnungen und Häuser brachten.

»Die Insulaner haben sich darüber sehr gefreut und den

Sängern und Sängerinnen viel Süßes für ihren Dienst mitgegeben«,

berichtet Pfarrer Egbert Schlotmann. Nach dem Mittagessen im

Gemeindehaus ,Haus Ansgar’ und dem Gottesdienst am Abend

wurden die Schatztruhen geleert: über 2500 € sind an diesem Tag

zusammengekommen. Das Geld wird direkt an Kinderprojekte in

kriegsbedrohten Ländern weitergeleitet.

Pfarrer Schlotmann bedankt sich ausdrücklich bei allen

Mitwirkenden. »Eine wunderbare Aktion, die wieder allen Spaß

und Freude gemacht hat.« Die ersten Anmeldungen sind schon für

das nächste Jahr eingegangen. »Sternsingen ist halt etwas ganz

Besonderes«, weiß Schlotmann.

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ABSCHIED …

… von zahlreichen Inselbewohnern nahmen die Wangerooger

im Jahr 2019. Stellvertretend für die Verstorbenen sind hier zwei

Männer aus dem Bürgerverein, der 2. Vorsitzende Karl Sohns und

Ernst Schöppe genannt, der bis im vergangenen Jahr den BV als

erster Vorsitzender mit viel Umsicht und Geschick geführt hat.

Das Foto von Evelyn Genuit zeigt Ernst Schöppe mit seiner Witwe

Antke Schöppe-Siemens.

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0 24 SENIOREN

KARNE-

WOOGE

Sommerfete. Erntedankfest.

Weihnachtsfeier. Die Events für

die Seniorinnen und Senioren im

Klock-Haus sind schon legendär.

Versteht sich, dass sich die fleißigen

Helfer um die Initiatoren Renate

und Helge nicht über fehlendes Lob

beklagen können. Das Leuchten der

Augen und die vielen Komplimente

der dankbaren Gäste waren der Lohn

für die herzlichen und besinnlichen

Stunden vor Weihnachten. Und eine

Woche vor der kultigen Altweiberfete

in der »Düne« ließen die »Oldies«

schon im »Haus der Stille« die

Karnevals-Puppen tanzen. Begleitet

von bunt gekleideten Damen und

Herren, denen nicht nur das betreute

Kaffeetrinken am Herzen liegt.


THEMA DES MONATS 0 25

LOB FÜR INSELSCHULE

Als außerschulischer Lernort ist die Synagoge in Neustadtgödens bisher wenig gefragt. Die Inselschule

Wangerooge hat keine Mühen gescheut und einen Tagesausflug unternommen, sich die Synagoge

angesehen und von der Geschichte und den jüdischen Schicksalen berichten lassen. Doch von den

Schulen in Friesland und Wilhelmshaven haben bisher nur Schüler von zweien die Synagoge besucht.

53

Namen sind auf der

Gedenktafel in der

Synagoge Neustadtgödens

verewigt. 53 Menschen,

die in Neustadtgödens geboren und

aufgewachsen sind oder für längere Zeit dort

gelebt haben. Alte und junge, Männer und

Frauen. Und Juden. Sie alle wurden ermordet

– mindestens zwölf im Vernichtungslager

Auschwitz-Birkenau, wo die Nazis mehr als

eine Million Menschen umgebracht haben.

Am 27. Januar 2020 war es genau 75 Jahre

her, dass sowjetische Truppen die Häftlinge

in Auschwitz-Birkenau befreit haben. Seit

1996 ist der 27. Januar in Deutschland daher

gesetzlich verankerter Gedenktag, seit 2005

auch Internationaler Tag des Gedenkens der

Opfer des Holocaust.

Und dennoch: Der Antisemitismus gewinne

wieder an Boden, sagt Sandes Bürgermeister

Stephan Eiklenborg. In der Synagoge

in Neustadtgödens hat Eiklenborg deshalb

mit Gästeführer Werner Kleinschmidt und

SPD-Ratsmitglied Achim Rutz das besondere

Datum der Auschwitz-Befreiung zum Anlass

genommen, um die Aktion »Zusammen

gegen Antisemitismus« vorzustellen.

»Irgendwann reicht es nicht mehr, sich zu

empören«, sagt Eiklenborg. Es sei dringend

geboten, sich dem bösen Zeitgeist konsequent

entgegenzutreten und sich zu solidarisieren.

Eiklenborg kritisiert die »schweigende

Mehrheit«, die nichts sagt, wenn einer

mal einen »rechten Spruch« macht.

Vor wenigen Tagen erfuhr er von einer

Aktion der Schulstiftung im Bistum Osnabrück

»Zusammen gegen Antisemitismus«.

Er organisierte Button und Aufkleber: Die

zeigen drei ineinander greifende Arme auf

gelbem Grund. »Voller Symbolik«, erklärt

Kleinschmidt und verweist auf die gelbe

Armbinde der Juden in Dänemark. Dort

sollen sich nach einem Aufruf des Königs

schließlich alle Bürger gelbe Armbinden angelegt

haben. »Juden waren von Nichtjuden

nicht zu unterscheiden.«

QUELLE: ROBERT BRAUN (NWZ)

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0 26 WORT DES JAHRES

VERPACKMEINNICHT

Plastikmüll. Eigentlich kann ich dieses Wort nicht mehr hören. Aber es vergeht kaum ein Tag auf

Wangerooge, an dem mir dieses »Plastikmüll« nicht über den Weg läuft.

m

oin-Leser wissen es,

dass gerade einmal ein

Bruchteil des Plastikmülls

in Deutschland für neue

Produkte wiederverwendet werden. Beispiel

gefällig? Von den 2017 in Deutschland angefallenen

5,2 Millionen Tonnen Plastikmüll

wurden lediglich 810.000 Tonnen einer weiteren

Nutzung zugeführt: Damit haben wir

eine Recycling-Quote von nur 15,6 Prozent.

Mehrere Millionen Tonnen nicht biologisch

abbaubarer Plastikmüll landen also in

Verbrennungsöfen oder werden ins Ausland

verschifft.

Die durchschnittliche globale Recyclingquote

liegt bei 14 Prozent. Milliarden von

Plastikartikeln fluten nicht nur Mülldeponien

und Verbrennungsanlagen, sondern auch

die Ozeane; das bei der Produktion oder Verbrennung

entstehende CO 2 wiederum flutet

unsere Atmosphäre – mit fatalen Folgen für

Umwelt und Klima.

Erfreulich: Immer mehr Menschen an

der Nordsee setzen sich deshalb privat oder

organisiert für die Vermeidung von Plastikmüll

ein. Auch hier wächst auf Seiten von

Gesellschaft und Wirtschaft das Bewusstsein

dafür. Besonders Gastronomen und

Händler sind bestrebt, ihren Verpackungsbedarf

zu reduzieren, suchen nach umweltfreundlichen

Alternativen.

GUTE BEISPIELE

Wegwerfverpackungen gar nicht erst in Umlauf

bringen – das ist das Ziel einer Unternehmerin,

die in Kürze ihren »Unverpackt«-

Laden für Lebensmittel in Wuppertal

eröffnet. Oder: Es gibt zwei Absolventinnen

der Bergischen Universität, die Naturkosmetik

in Mehrwegbehältern anbieten.

SPEKTAKULÄR

Immer wieder kommt es zu spektakulären Funden. 2017 zum

Beispiel, als Hunderttausende Ü-Eier an den Strand von Langeoog

gespült wurden. Vermutlich hatte Sturmtief »Axel« einem

Containerschiff die Ladung vom Deck gepustet. Noch verrückter:

die Kamera, die im selben Jahr auf der Hallig Süderoog gefunden

wurde. Die Film- und Videoaufnahmen belegten, dass

das Gerät in Thornwick Bay, East Yorkshire, von einer Welle ins

Meer gespült worden war – 800 Kilometer entfernt …


RÜCKBLICK

MÜLLIONÄRE …

… gibt es viele in der Welt. Es sind diejenigen, die

mit dem von ihren Mitmenschen hinterlassenen

Müll viel Geld verdienen.

w

ieder einmal ist die deutsche Nordseeküste (scheinbar)

mit viel Glück einer Katastrophe entronnen.

Die nach der Havarie der MSC Zoe in der Sturmnacht

vom 1. auf den 2. Januar 2019 eingeleiteten

Bergungsarbeiten seien im deutschen Nordseegebiet erfolgreich

abgeschlossen, verkündet die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung

gegen Ende des Jahres.

Gemeint ist damit aber lediglich die Beseitigung aller »schifffahrtsrelevanten

Hindernisse«.

»Aber was ist mit dem Rest – der eigentlichen Verschmutzung

des Lebensraumes Nordsee durch die Inhalte der 342 überbord gegangenen

Container mit einem geschätzten Gesamtgewicht von rund

3.400 Tonnen (davon 2.736 Tonnen Ladung)?«, fragt sich Bürgermeister

Gerd-Christian Wagner, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft

Deutsche Nordseeküste (SDN). Als kommunaler Umweltverband

vertritt die SDN die Interessen von rund 200 Kommunen,

Landkreisen, Instituten, Vereinen, Verbänden und Einzelmitgliedern

entlang der Nordseeküste.

Menschlicher Technik sei es nicht möglich, alle Einzelteile aus

den zerstörten Containern am Meeresgrund oder der Wassersäule zu

finden; geschweige denn zu bergen, ist Wagner überzeugt. »So werden

die Küstenfischerei und vor allem die Tierwelt noch sehr lange

mit diesem zum Teil gesundheits- und lebensbedrohenden Problem

zu tun haben.« Denn es sei absolut nicht sicher, wieviel Gefahrgut

wirklich in den Containern verstaut war und nun, neben den Massen

von Ladung und Verpackungsmaterial, seine Wirkung auf die Meeresumwelt

entfaltet.

Belegen doch verschiedene Studien, dass viele Container nicht

nur unkorrekt beladen, sondern auch falsch deklariert sind. So habe

die Reederei Hapag-Lloyd bei einer Stichprobe im Jahre 2016 auf ihren

Schiffen allein 4.231 irreführend deklarierte Ladungseinheiten

entdeckt. Oder aktuell ergab eine Untersuchung zu unsachgemäß

verstauter oder deklarierter Ladung von 500 Containern durch das

National Cargo Bureau (NCB) aus den USA, dass mehr als die Hälfte

von ihnen als »potentiell gefährlich« einzustufen seien.

»Es ist einfach an der Zeit wirklich umzudenken!«, appelliert

Wagner an die politische Vernunft. »Wir müssen sofort damit anfangen

und nicht nur immer kurzfristige Wirtschaftsziele zum alleinigen

Maß aller Dinge machen.« Vielmehr müssten mögliche Auswirkungen

auf die Umwelt immer mit bedacht und einbezogen werden.

Ebenso wie eine stete Minimierung des Gefährdungspotentials

durch den Schiffsverkehr.

Allerdings habe sich in gut 30 Jahren SDN-Forderungen nach

qualitativen Verbesserungen zur Gefahrenabwehr noch nichts wirklich

gebessert. »Für die großen Schiffe gibt es an der deutschen Küste

Alternativen, für die Natur nicht«, ist auch Ulrich Birstein überzeugt,

Elb-Lotse und BSHL-Präsident sowie erster stellvertretender

Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste.

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0 28 DÖRFLICH

WUSSTEN SIE EIGENTLICH, DASS …

… das erste Dorf von Wangerooge am Weststrand stand? Mit

dem Westturm, der aber an Neujahr 1855 von einer Sturmflut

zerstört wurde. Zwei Drittel der Bevölkerung zogen auf das Festland,

nur 80 Bewohner blieben. Sie gründeten das heutige Wangerooger

Dorf, das besser zu schützen war. In der ersten Straße

im Dorf, der Robbenstraße, entstanden 1863 die ersten Häuser.

Sie trägt diesen Namen, weil hier ein Robbenjäger lebte, der die

Tiere vor seinem Haus zerlegte. Deswegen stank es bestialisch

nach Tran. Aus dem Tran entstanden auch Kerzen, die dringend

notwendig waren. Besonders im Winter, wenn die Tage kürzer

und es dunkler wurde auf Wangerooge.

FOTO: EVELYN GENUIT


TREFFPUNKTE 0 29

DAMALS UND HEUTE

Frank Drews, Torsten Zoeke und Ingo Seiler waren als Rettungsschwimmer

1984 für die Sicherheit am Wangerooger Badestrand

verantwortlich, durchtrainierte junge Männer und

exzellente Schwimmer. Mittlerweile haben sie sich beruflich

anderweitig orientiert; geblieben ist aber die alte Freundschaft

und Verbundenheit, die eine gemeinsam verbrachte Saison am

Strand gegründet hat. 2017 trafen sich die drei mit ihren ehemaligen

Schwimmerkollegen in Flensburg.

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0 30 WAHRZEICHEN

70 JAHRE

CAFÉ PUDDING

Es war im Jahre 1948, als Bäckermeister

Rolf Folkerts den Bunker am Wangerooger

Strand kaufte. Und 1949 eröffnete er

das Café. Den Winter über hatte er den quadratischen

Bunker mit einem runden Gebäude

umbaut. Der Bunker existiert noch

immer mitten im Pudding: Er ist heute das

Büfett. Wangerooge war damals noch ziemlich

zerstört. Die Folgen der Bombenangriffe

waren noch überall zu sehen.

Große Augen hätten sein Bruder und er

angesichts der großen Bunkerruine westlich

des Dorfs in den Dünen gemacht. Der Bunker

war nur lose zugeschüttet. Heute ist dort

das mit dem großen Kreuz gekennzeichnete

Mahnmal Hartmannsstand.

PUDDING UND KUCHEN

w

angerooge. Die kleine Insel Bäcker und Konditor lassen sich immer wieder

etwas Neues einfallen. Der neueste Hit: lernt hat. Gefunkt hat es übrigens zwischen

kerts kennen und ziemlich schnell lieben ge­

mit den drei großen Wahrzeichen.

Der Westturm mit eine große Bienenstich-Torte in Form der den beiden, als Thorn die blonde Sächsin

der Jugendherberge ist meist

ausgebucht. Der Alte Leuchtturm ist Anziehungspunkt

für alle jungen und älteren

Besucher. Und im »Café Pudding« werden

Leckerbissen serviert. »Es war immer unser

Wunsch, den Gästen das Beste zu bieten und

ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich

zu gestalten«, betonen Senior-Chefin

Joyce Folkerts (Foto unten) und Sohn Thorn.

Während der engagierte »Pudding-Inhaber«

Thorn Folkerts im Jahr 2012 noch

einmal kräftig investierte, und das ohnehin

attraktive Haus renovieren und das Inventar

umgestalten ließ, freute sich Lebensgefährtin

Diana über die »überwältigende Resonanz«

im benachbarten »Kuchenladen«.

Insel Wangerooge. Nicht nur für Gäste, die

sich nicht am schönsten Nordsee-Eiland

satt sehen können. Diana serviert den Leckerbissen

auch Geburtstags- oder anderen

Kindern.

EIN WAHRZEICHEN DER INSEL

Natürlich wird im »Pudding« auch Pudding

als Dessert serviert. Für seine Leckereien im

Kuchenbuffet ist der Rundbau besonders bekannt.

Kuchen und Torten sind begehrt. »Da

merkt man gleich, dass alles mit viel Liebe

hergestellt worden ist«, meint Diana stolz.

Sie ist vor einigen Jahren auf die Insel gekommen

und war zunächst als Serviererin

tätig, ehe sie »Pudding«-Chef Thorn Fol­

zum Katamaran-Segeln eingeladen hatte …

Vom »Pudding« runter in den »Kuchenladen«.

Dort hält sich das Tortenangebot

übrigens in Grenzen. »Wer Torte genießen

möchte, der kann rauf ins Café Pudding gehen,

da gibt es bis zu 30 verschiedene aus

eigener Herstellung«, weiß Diana um die

Konditor-Qualitäten des Traditionshauses

Folkerts.

Der Blick aus dem riesigen Fenster und

von der Terrasse ist einmalig. Viele Besucher

wissen nicht, dass Wangerooge die einzige

Ostfriesische Insel ist, von der die »Schiffsautobahn«

zu sehen ist.


70 Jahre Café Pudding

CAFÉ PUDDING

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DER KUCHENLADEN

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0 32 DER VORNAME

EMMA SCHLÄGT GRETA

UND ADOLF GEHT GAR NICHT

Auch der Autor hat sich den groß angekündigten Film im Inselkino angeschaut. DER VORNAME hielt

nicht ganz was er versprochen hat. Aber die Schmunzette hat sicherlich auch bei den »werdenden Eltern«

auf der Insel zum Nachdenken angeregt: Wie sollen wir unser Kind nennen? Bestimmt nicht Adolf.

re historisch belastete Allerweltsnamen herunter.

Doch Schwager Stephan steigert sich

angesichts der Namensverkündung geradezu

in Hysterie und wird immer ausfallender.

Der von Adolf ausgelöste Flächenbrand

greift schließlich auch auf den vierten Gast,

den sanften Hausfreund René, und Thomas’

Ehefrau, die schwangere Anna, über. Da sind

wir bei der Frage aller Fragen: Haben Ereignisse

und berühmte Menschen Einfluss auf

die Wahl eines Vornamens für ein Neugeborenes?

Kann zum Beispiel die schwedische

Klima-Aktivistin Greta Thunberg das Ranking

der beliebtesten Vornamen in Deutschland

beeinflussen? Klare Antwort: Nein.

Der Vorname Greta ist wie auch schon in

den Vorjahren auf Platz 30 der Statistik des

Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld aus

Ahrensburg (Schleswig-Holstein) zu finden.

Bielefeld geht davon aus, dass sich manche

Eltern von dem Hype um Greta abschrecken

ließen und wieder andere den Namen eigens

wegen des berühmten Vorbilds gewählt haben.

»Es scheint sich alles auszubalancieren.«

Einen kleinen Siegeszug kann Greta

aber doch für sich verbuchen: »Bei den zweiten

Vornamen hat Greta tatsächlich einen

Sprung gemacht – ungefähr zehn Plätze.«

2018 lag der Name etwa auf Platz 70.

An der Spitze des Rankings für die beliebtesten

ersten Vornamen im Jahr 2019

liegen nach wie vor die Namen Emma und

Ben. Ben landet mit Riesenvorsprung bereits

zum neunten Mal in Folge auf Platz

1. Ben wie Bendix. Der und seine Brüderchen

Friso Beete Wilko und der kleine

Thede werden von anderen Kindern auf

Wangerooge beneidet. Warum? Ihren Eltern

gehört das bekannte Eis-Bistro an der

Strandpromenade …

Familie Folkerts am Pudding

n

un, nicht jeder Adolf ist verabscheuenswürdig.

Thomas,

der bei einem Essen bei seiner

Schwester Elisabeth und deren

Mann Stephan verkündet, dass er das Kind,

das seine Frau Anna erwartet, Adolf nennen

werde, hat durchaus Argumente. Wenn

Adolf nicht geht, dann geht auch Josef nicht,

wegen Stalin. Schlagfertig rattert er weite­

EMMA AUF EINS

Bei den Mädchen landete Emma zum vierten

Mal seit 2014 auf Rang eins. Emilia und

Hannah folgen ziemlich dicht darauf. Wird

es nächstes Jahr einen Wechsel geben? Die

Rangliste der beliebtesten Vornamen 2019

bundesweit sieht wie folgt aus: Emma, Emilia,

Hannah/Hanna, Mia, Sophia/Sofia,

Lina, Mila, Marie, Ella und Lea.

Auf Wangerooge hat sich die »Pudding-

Familie« für die Kindernamen Etta und

Joris entschieden. Mama Diana und Papa

Thorn sind glücklich damit.

Bei den Vornamen der Jungen folgen auf

Spitzenreiter Ben die Namen Paul, Finn/

Fynn, Leon, Jonas, Noah, Elias, Felix, Luis/

Louis und Henri/Henry. Gerade auch kur­


DER VORNAME 0 33

ze Namen sind seit Jahren sehr beliebt und

werden auch immer beliebter, da ist Ben ein

Musterbeispiel.

Die auffälligsten Unterschiede bei den

Regionen gebe es in Bayern. Dort würden

Eltern immer wieder auch Namen für ihre

Babys wählen, die woanders längst aus der

Mode seien. Wie Andreas oder Michael. Die

waren eben vor 50 Jahren populär, sind fast

überall ausgestorben. Aber die werden in

Bayern nach wie vor vergeben. Zudem kämen

typisch bayerische Namen wie Xaver,

Korbinian und Veronika fast ausschließlich

in Bayern vor. Eine weitere Besonderheit

ist, dass der Name Kurt in Sachsen überraschenderweise

sehr populär sei.

Familie Fokkena am Strand

FINN UND FIETE

Neben Finn (Drees – über dessen Hobby

die MOIN in der nächsten Ausgabe

berichtet) – ist auch der Namen Fiete »im

Kommen«. Fiete ist vor ein paar Jahren in

Mecklenburg-Vorpommern aufgetaucht

und hat sich bereits in ganz Norddeutschland

etabliert. Knud Bielefeld: »Er wird sich

wahrscheinlich in den nächsten Jahren auf

den Weg nach Süden machen.« Generell sei

es oft so, dass Modenamen zuerst in Norddeutschland

auftauchten und sich dann

nach Süddeutschland durchsetzten.

Ansonsten haben gesellschaftliche Ereignisse

oder berühmte Menschen zwar hie

und da Einfluss auf die Namensliste. In diesem

Jahr sind aber weder Archie (Sohn von

Prinz Harry und seiner Frau Meghan), noch

Rezo (Youtuber mit blauen Haaren), Eilish

(bekannte amerikanische Sängerin) oder

Malaika (deutsche Weitsprungweltmeisterin)

Modenamen geworden.

Bielefeld veröffentlicht die Ranglisten

der Vornamen seit 2006. Insgesamt hat er

etwa 2,1 Millionen Namen in seiner Datenbank.

Eine ähnliche Statistik gibt auch die

Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus,

sie lässt allerdings alle Namen der Kinder

gleichwertig in die Ranglisten einfließen.

Demzufolge waren 2018 Paul und Marie die

beliebtesten Namen in Deutschland.

Der Hobby-Namensforscher schaut bei

seiner Auswertung auch auf die ungewöhnlichsten

Namen. Im Jahr 2019 waren ihm

dabei vor allem Aureliana, Axella, Dilda,

Lieschen und Shyanne sowie Achill, Aureliano,

Ektor, Willibert und Duda aufgefallen.

»Ja, da habe ich auch gestaunt. Es ist

eine portugiesische Koseform von Edouard.

Kindergartenkinder sind ja eigentlich

unverkrampft, was Namen angeht. Aber

bei so einem offensichtlich lustigen Namen

(wie Duda), da wird das Kind das dann nicht

leicht haben.«

TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTOS: EVELYN GENUIT

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0 34 MOINE VORSÄTZE

MOINE

VORSÄTZE

»Eigentlich wollte ich …« – so beginnen

oft die Vorsätze für das neue Jahr. J wie

Januar. Und wie Jogging. Der Februar beginnt

mit einem F. F wie Fitness. Wangerooges

höchster Fitnessraum ist der Alte

Leucht turm. 161 Stufen rauf. 161 Stufen runter.

Und der Kreislauf ist intakt …

Ja, zum Start 2020 nehmen sich die

meisten vor, mehr Sport zu machen (51 Prozent),

Stress zu vermeiden oder zu reduzieren

(49 Prozent) und häufiger in der Natur

zu sein (46 Prozent). Alles, was gut zu

Wangerooge passt. Prima Vorsätze. Immerhin

möchte sich jeder Zehnte weniger dem

Smartphone widmen.

Das sind die meistgenannten Gründe,

warum ein Vorsatz meist doch ziemlich

schnell in Vergessenheit gerät: fehlende Motivation

(32 Prozent), Zeitmangel (30 Prozent)

und zu wenig Durchhaltevermögen (21

Prozent).

FOTO: EVELYN GENUIT

Und das sind Vorschläge für den gesundheitsbewussten

Urlaub auf der Insel:

• Ausgiebig frühstücken mit Blick auf die Nordsee.

• Entspannen in der Oase.

• Warm eingepackt jeder starken Nordseebrise bei einem

Strandspaziergang trotzen.

• Im Leseraum an der Strandpromenade (Hauswechsel nicht

ausgeschlossen) die Neuigkeiten aus aller Welt lesen.

• Den Blick auf die winterwilde Nordsee mit ihren Wolken-,

Wogen- und manchmal sogar Eisgebirgen genießen.

• In der stilvollen Bibliothek im Haus Ansgar schmökern und in

die Welt der großen und kleinen Geschichten abtauchen.

• Plattdeutsch lernen.

• Im Alten Leuchtturm das Inselmuseum besuchen und das

besondere Ambiente bewundern.

• Eine Führung durch das Dorf und im Watt.

• In tiefenentspannter Atmosphäre über die »Ze« und die

Strandpromenade bummeln.


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0 36 NEUJAHRSEMPFANG

echter Glücksfall für Wangerooge, hieß es

beim Neujahrsempfang. Und: »Es fühlt sich

an wie ein Sechser im Lotto.«

Dr. Annick Goltz (39) ist Fachärztin für

Allgemeinmedizin und Notärztin. Mehrere

Jahre war sie in einer Landarztpraxis niedergelassen

und arbeitet derzeit in einem

Medizinischen Versorgungszentrum, das an

die Notaufnahme des Krankenhauses Rotenburg

angeschlossen ist.

SCHWEIN GEHABT …

Gastgeber Marcel Fangohr hatte ein riesiges Sparschwein und die

neue Ärztin Dr. Annick Goltz ihren Ehemann mitgebracht. Der soll

in Zukunft auch in punkto Finanzen die Fähigkeiten besitzen, die auf

der Insel auch dringend benötigt werden. Der Bürgermeister konnte

also zwei »Fliegen« mit einer Klappe schlagen. Schwein gehabt …

j

a, 2020 fing gut an. Wangerooges

Bürgermeister Marcel Fangohr hatte

in die »Strandlust« eingeladen. Er

schaffte es, vor vielen Gästen und weniger

Mitarbeitern aus der Gemeinde- und

Kurverwaltung einen positiven Touch in

seine Bestandsaufnahme zu bringen. Die

Sparmaßnahmen hatten gefruchtet, die

Ausgaben konnten zurückgefahren werden.

Schwarze statt rote Zahlen – Fangohr hatte

seine Lockerheit wiedergefunden.

Nach turbulenten Monaten mit schlechten

Nachrichten und Aufregern konnte der

Bürgermeister auch mit einem Lächeln im

Gesicht konstatieren, dass das Ärzteproblem

auf Wangerooge aus der Welt geschafft werden

konnte. Am 1. April 2020 erhält Insel-

Doc Frank Kortenhorn als Ersatz für Ruheständler

Dr. Henning Hoppe die dringend

notwendige Verstärkung. Dr. Annick Goltz

stellte sich pünktlich zum Neujahrsempfang

selbst vor. Sie bringt Ehemann Malte und

zwei Töchter mit auf die Insel.

Erfreulich: Der Ehemann der Ärztin

kommt aus der Kommunalverwaltung

und kann ein Personalproblem lösen. Malte

Goltz, den die MOIN in der Osterausgabe

näher vorstellt, wird neuer Allgemeiner

Vertreter des Bürgermeisters und Leiter der

Abteilung Personal, Finanzen und Organisation.

Die Familie, die noch in der Nähe von

Rotenburg an der Wümme wohnt, sei ein

VERSTÄRKUNG FÜR FEUERWEHR

Viel Wirbel gab es in den vergangenen Monaten

um die Freiwillige Feuerwehr auf

Wangerooge. Das Personal schrumpfte bei

Oberbrandmeister Stumpf. Im Januar 2020

durfte er sich aber auf kompetente Verstärkung

freuen. Auch Bürgermeister Marcel

Fangohr und »Neuzugang« Malte Goltz gingen

mit gutem Beispiel voran und schlossen

sich wie die beiden Frauen Sonja Wilbers

und Derya Seifert sowie Dirk Janßen, Jan

Dänekas, Rüdiger Faust und Dominik Vogt

der Wehr an.

Der Bürgermeister hatte beim Neujahrsempfang

noch einmal an die Bürger appelliert,

in die Feuerwehr einzutreten. Er selbst

hat schon die ersten Dienstabende besucht

und wird baldmöglichst einen Truppmann-

Lehrgang mitmachen. Um der Personalnot

mehr Dynamik zu verleihen, kündigte Fangohr

an, dass die Gemeinde eine Ehrenamtskarte

einführen wird – mit Vergünstigungen

von freien Eintritten bis zu verbilligten Flügen

und Schifffahrten, Mietzuschüssen und

Bevorzugung bei der Wohnungssuche. »Wir

müssen alles dafür tun, besonders die ehrenamtlich

Engagierten auf der Insel zu halten

und dafür zu sorgen, dass sich Insulaner das

Leben auf der Insel auch leisten können.«

Ein gutes Vorhaben, das allerdings schon

lange in der Schublade liegt und endlich hervorgekramt

werden sollte …

TEXT UND FOTOS: MANFRED OSENBERG

ÄRZTIN, AUFATMEN

UND APPLAUS

Viel Beifall gab es auch für ein Ehepaar,

das einige Löcher im Inselleben stopfen

soll. Bürgermeister Marcel Fangohr stellte

die neue Inselärztin Dr. Annick Goltz und

ihren Ehemann Malte Goltz vor, der neuer

Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters

und somit Nachfolger von Beate Grimm

wird, die die Insel verlassen hat.


NEUJAHRSEMPFANG 0 37

UNENDLICHE

GESCHICHTE

EHRUNG FÜR PETRA STRÖERMANN

Sie engagiert sich seit 25 Jahren bei der Wangerooger Sportgemeinschaft, dem

größten Klub auf der Insel. Petra Ströermann gilt als zuverlässig, kompetent,

freundlich, geduldig, pünktlich und leitet seit 1995 mit einem abwechslungsreichen

Programm die Gymnastikgruppe. Immer am Montag; bis zu 25 Teilnehmerinnen sind

dabei und mögen »ihre Petra«. Die wurde beim Neujahrsempfang für ihre vorbildliche,

ehrenamtliche Tätigkeit mit der Ehrenplakette ausgezeichnet und bekam viel Beifall.

Wie geht es weiter mit dem Wangerooger

Kindergarten? Aktuell besuchen die Kita

mit Krippe an der Jadestraße 40 Kinder (davon

15 in der Krippe). Das Gebäude bietet

Erweiterungsmöglichkeiten – das ist dringend

nötig, wenn man Familien mit Kindern

auf der Insel halten oder zum Umzug auf die

Insel bewegen möchte. Doch der Landkreis

hat nach hitzigen Diskussionen einen Neubau

beschlossen. Die Kreis-Politik sprach

sich für einen 2 Millionen Euro teuren Bau

an der Charlottenstraße aus. Der Kindergarten

Jadestraße soll dann geschlossen werden.

Rat und Verwaltung Wangerooges und

ein Teil der Kindergarten-Eltern lehnen die

Neubaupläne ab. Sie wollen den bestehenden

Kindergarten sanieren und modernisieren

– das wäre deutlich günstiger.

»Wir wollen, dass der Kindergarten erweiterungsfähig

ist, dass es keine Mehrbelastungen

für den Gemeindehaushalt gibt

und dass das geltende Baurecht eingehalten

wird«, erklärte Bürgermeister Marcel Fangohr.

»Wir wollen hier keinen Präzedenzfall

schaffen, dass durch einen Neubau Investoren

glauben, nun könnten ringsherum die

Gebäude weiter wachsen.«

Fortsetzung folgt …

BEZAHLBARER

WOHNRAUM

KOMMT ZUM DIENST

Kreisbrandmeister Gerd Zunken lobte Appelle und Engagement, war aber auch

erschrocken, wie wenig Resonanz es bisher auf die Hilferufe gab: »Gibt es denn nur

noch Egoisten?! Das ist traurig und beschämend.« An die abtrünnigen Feuerwehrleute

gerichtet, sagte er: »Kommt zum Dienst – oder tretet aus!« Um die Pflichtfeuerwehr

abzuwenden, braucht die Insel-Feuerwehr indes mindestens 26 Aktive – »aber wir

brauchen eine Reserve, denn nicht alle sind ständig vor Ort und einsetzbar«, weiß

der Gemeindebrandmeister Torsten Stumpf (links). Er hätte gern eine Reserve von

50 Prozent – also knapp 39 Feuerwehrfrauen und -Männer, damit die Freiwillige

Feuerwehr Wangerooge sicher einsatzbereit ist.

Keine Frage: Die Gemeinde Wangerooge

ist weiter bemüht, ihren Bürgern so

schnell wie möglich bezahlbaren Wohnraum

anzubieten. Es müsse aber auch die

Möglichkeit geben, dass Personen, die nur

für zwei, drei Monate auf die Insel kommen,

günstig Übernachtungsmöglichkeiten

haben. Zurzeit sei es häufig so, dass Wohnungen

statt für einige Monate für das ganze

Jahr blockiert werden, so Fangohr: Diese

Wohnungen stehen Dauermietern dann

nicht zur Verfügung, kritisierte der Bürgermeister.

»Wir müssen pragmatische Lösungen

finden. Vielleicht Wohnparks, die man

nach drei Monaten erstmal wieder abbauen

kann oder anderweitig nutzt.«

Dass die Wohnungsbaugesellschaft

Friesland 2020 beginnt, auch auf Wangerooge

neue Wohnungen zu bauen, freue ihn

besonders, sagte Fangohr. Im April/Mai soll

der Abriss an der Siedlerstraße beginnen

und ab September soll dort ein Mehrfamilienhaus

gebaut werden …


0 38 TOURISTIK

BRÜCKENTAGE

Wie geht das? So gut wie keinen Urlaub nehmen und sich trotzdem viele Tage am Stück auf

Wangerooge erholen? Die Brückentage machen es möglich. Doch das Urlaubshoroskop meint es 2020

nicht allzu gut mit Arbeitnehmern. Wer die Brückentage nicht verpassen will, sollte geschickt planen.

d

er

Januar begann vielversprechend:

Wer sich nach dem

Weihnachtsstress und der

Silvesterfeier noch ein wenig

erholen möchte, konnte sich freuen. Sehr zur

Freude des Verkehrsvereins und der Kurverwaltung.

Die vielen Ferienwohnungen waren

fast ausgebucht. Mit nur zwei Urlaubstagen

ließen sich fünf freie Tage am Stück gewinnen,

denn Neujahr fiel 2020 auf einen Mittwoch.

Wer in Baden-Württemberg, Bayern

oder Sachsen-Anhalt lebt, konnte am 6.

Januar (Heilige Drei Könige) noch einen zusätzlichen

Tag lang ausspannen. Das machte

sich auf die Bahn- bzw. Fährzahlen positiv

bemerkbar. Silvester wurde auf Wangerooge

relativ ruhig gefeiert.

Seit einigen Jahren findet im Wangerooger

Rosengarten der »Friesenwoodstock«

statt. Der »Himmelfahrtstag« hat sich dafür

bestens bewährt. Die Besucher wissen, dass

Christi Himmelfahrt (21. Mai 2020) ein beliebter

Brückentag ist. Das Fest fällt 39 Tage

nach dem Ostersonntag immer auf einen

Donnerstag. Mit nur einem Urlaubstag erhalten

Arbeitnehmer vier freie Tage.

ANDERE LÄNDER

Während in Bundesländern wie Hamburg,

Berlin oder Niedersachsen die Möglichkeiten

für Brückentage damit bereits ausgeschöpft

sind, dürfen sich Arbeitnehmer in

Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, dem

Saarland, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz

freuen. Denn für sie bietet sich

traditionell auch nach dem katholischen

Feiertag Fronleichnam (11. Juni) die Gelegenheit

für ein verlängertes Wochenende.

Fronleichnam liegt jedes Jahr an einem

Donnerstag.

Auch in Sachsen geht noch mehr: Dort

haben Beschäftigte am Buß- und Bettag (18.

November) frei. Weil der evangelische Feiertag

immer an einem Mittwoch begangen

wird, lässt sich in dem östlichen Bundesland

mit nur zwei Urlaubstagen eine weitere

Fünf-Tage-Auszeit einlegen.

Ansonsten liegen die Feiertage 2020

aber eher ungünstig. Der Tag der Deutschen

Einheit fällt diesmal auf einen Samstag (3.

Oktober). Gleiches gilt für den Reformationstag

(31. Oktober), der in den nord- und

ostdeutschen Bundesländern – außer in Berlin

– arbeitsfrei ist. Die Hauptstadt hat dafür

den Internationalen Frauentag am 8.

März zum gesetzlichen Feiertag ernannt,

er fällt im kommenden Jahr allerdings auf

einen Sonntag. Einmalig ist in Berlin 2020

aber der 8. Mai Feiertag, der Tag der Befreiung

vom Nationalsozialismus.

Auch Allerheiligen lässt keine Möglichkeit

für eine Auszeit, denn der in manchen

west- und süddeutschen Bundesländern gesetzlich

verankerte Feiertag fällt ausgerechnet

auf einen Sonntag (1.11.), ebenso der in

Thüringen gefeierte Weltkindertag (20. September).

Mariä Himmelfahrt (Bayern und

Saarland) hingegen liegt an einem Samstag

(15. August). Gleiches gilt für den 2. Weihnachtstag

(26. Dezember).

Für viele Beschäftigte erfreulich: Der

Tag der Arbeit (1. Mai) fällt diesmal auf einen

Freitag. Die traditionellen Demonstrationen

der Gewerkschaften läuten also ein

verlängertes Frühlingswochenende ein.

FOTO: EVELYN GENUIT


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0 40 SERIE V

DAS SÜSSE

LEBEN

Mann, das waren Zeiten!

Hans-Ulfert »Peo« Post erinnert sich an seine »Kugelbake«

Auch der Altkanzler trank

sein Bier in Peos Kugelbake


SERIE V 0 41

w

enn aus dem Nebenraum

Gelächter erscholl, Rufe wie

»Pudel!«, »Alle Neune!«

oder »In die Vollen!«, und es

dabei auch noch verdächtig rumpelte, dann

war natürlich Kegelzeit in der Kugelbake.

Die Kugelbake war nicht das erste Kegellokal

auf Wangerooge. Jahre zuvor schon

unterhielt Ernst Gerdes im Hotel Nordsee

eine Kegelbahn, die er jedoch 1968 aufgeben

musste. Da witterte der damalige Bauunternehmer

Peo Post seine Chance. Auf dem

hinteren Teil des Betriebsgrundstücks von

Janßen, Peters und Post in der Siedler straße

sollte mit der Kugelbake eine neue Kneipe

mit Kegelbahn entstehen. »Der gesamte

Dorfgroden war damals noch nicht bebaut«,

erinnert sich Peo an die Planung: »kein einziges

Haus stand da. Ich musste bei der Gemeinde

vorher erst einmal eine Nutzungsänderung

beantragen«.

Der wurde entsprochen und 1971 war

Baubeginn. »Ich hatte damals eine Baufirma,

und meine Leute haben im Herbst in ein

paar Wochen das Gebäude da hingestellt.

Am 16. Januar 1972 war Eröffnung.«

Und vom Eröffnungstag an ging es mächtig

rund in der neuen Kneipe und der angeschlossenen

Kegelbahn. »Von November bis

April waren natürlich fast nur Insulaner da.

Kegeln, das war der große Renner im Winter.

Das muss man sich mal vorstellen, über

zwanzig Kegelklubs gab es auf Wangerooge,

und alle kegelten sie hier bei mir.«

DER WINTER-POKAL

Einmal im Winter wurde der Kugelbaken-

Pokal ausgelobt. Alle Kegelvereine traten

dann gegeneinander an. Das war ein Ereignis,

bei dem die Stimmung hochschlug – es

wurde gekegelt und geschwoft, dass die Fetzen

flogen. Im Sommer ging es ruhiger zu

auf der Bahn, dann hatten die Insulaner genug

zu tun mit der Vermietung ihrer Gästezimmer,

und es fehlte ihnen oft an freier Zeit

für Geselligkeit. Gewiss, manchmal meldeten

sich Gästegruppen zum Kegeln an und

auch die Rettungsschwimmer kamen mindestens

einmal monatlich.

Die anfängliche Kegelbegeisterung nahm

im Laufe der Jahre jedoch immer mehr ab,

es fehlte der Nachwuchs. Die jungen Leute

wollten irgendwann in keinem Verein mehr

sein, der »Lustige Runde«, »Pudelkönige«

oder »Gut Holz« heißt. Oder bei der Rückkehr

zu ihrem Sitzplatz einen Rinderknochen

vorzufinden, auf dem stand: Werf ich

drei Pudel oder mehr, so gebt mir schnell

den Knochen her.

In den 70er und 80er Jahren brummte

die Kneipe so richtig. »Manchmal, wenn

ich gegen 8 Uhr zum Lokal kam, dann standen

da schon zwanzig, manchmal dreißig

Leute vor der Tür. Da war die Bude rappeldicke

voll. Es waren 70 Plätze im Lokal und

zwanzig auf der Kegelbahn. Und fuffzehn an

der Theke. Da kam ich ja kaum mal zum …«

Gut, diese persönlichen Details wollten wir

ja eigentlich gar nicht wissen.

»Im Sommer hatte ich viele Stammgäste.

Ich hab’ mich immer gefreut, wenn die

Saison wieder los ging«, erinnert sich Peo,

»aber auch, wenn sie dann zu Ende war«,

fügt er verschmitzt hinzu. Der prominenteste

Gast war wohl der damalige niedersächsische

Landesvater Gerhard Schröder, fünf

Jahre bevor er Bundeskanzler wurde. Und

Werner Münch, späterer Ministerpräsident

von Sachsen-Anhalt gehörte auch zu den

Stammgästen, denen Peo Post reichlich Bier

ausschenkte.

Da alle anderen Kneipen ausschließlich

Jever im Angebot hatten, wagte Peo einen

schier ungeheuerlichen Vorstoß. »Ich

war der erste, der auf der Insel Veltins ausgeschenkt

hat. Das war damals schon mal’n

Donnerschlag. Und als ich dann Haake-

Beck aufgenommen habe, da waren viele

von den Jever-Trinkern ganz vergrällt. Bolko

Schröder, der Direktor der Jever-Brauerei,

der war damals so richtig sauer, weil ich die

Konkurrenz auf die Insel geholt habe.«

Zu dieser Zeit hätte der Wirt von der

Brauerei dreißigtausend Mark auf die Hand

erhalten können, wenn er sich für zehn Jahre

verpflichtet hätte, nur Jever auszuschenken.

»Dann habe ich einfach dreizehn Kegelvereine

gefragt, was die trinken wollten.

Drei Vereine wollten Haake-Beck und die

anderen Jever.«

Aber in der Kugelbake gab es ja fünf,

zeitweise sechs verschiedene Biersorten im

Angebot. »Nicht zuletzt wegen der Aus­

Von links: die Rettungsschwimmer 1976; Gewinner beim Pokalkegeln »Lustige Runde«; 10 Jahresfeier mit vielen Insel-Gastronomen


0 42 SERIE V

te in den Kneipen. Damals – als Werner Ulrichs

noch Dorfsheriff war – der hat die Leute

nachts um zwei Uhr als der Kugelbake

raus getrieben. Da war die Bude noch bis untern

Deckel voll. Jeden Abend.«

wahl sind die Leute ja zu mir in den Dorfgroden

runtergekommen«, erklärt Peo und

zählt auf: »Veltins, Haake-Beck, Kräusen,

Diebels Alt und Jever Pils natürlich auch.«

PEOS KARNEVAL

Den Karneval hat Peo Post fast im Alleingang

nach Wangerooge geholt. «In manchen

Jahren war die Kugelbake die reinste

Sambahöhle«, kommt Peo noch heute ins

Schwärmen. »Was da abgegangen ist, das

glaubt man kaum. Von Weiberfastnacht bis

Aschermittwoch … das ging manchmal bis

9 Uhr morgens. Dann war endlich der letzte

Gast weg. Echt, von nachmittags um drei bis

zum annern Morgen. Dann waren wir dann

aber auch ein büschen müde.«

Ein riesiges Fest gab es 1982 zum zehnjährigen

Jubiläum – mit Getränkepreisen

wie zehn Jahre zuvor. Fast alle Insulaner waren

vertreten. »Haase-Matetzki und Hildebrand«,

überlegt Peo, »Wilhelmi und Grunemann,

Maaß und Gerdes, Bläubaum und

Flörcke, Werkmeister und Arnold, Keller

und Albrecht, Behrens und Henseleit … Ach,

ganz ganz viele – und viele auch, die heute

schon gar nicht mehr leben. Wo ist bloß die

Zeit geblieben?«

Das Kneipenleben hat sich seit den

1970er Jahren nicht nur auf Wangerooge kolossal

verändert. »Wenn Du mir vor 25 Jahren

gesagt hättest, dass die Frauen heute am

Der Tresen der Kugelbake

Stehtisch Bier aus der Flasche trinken, da

hätt’ ich gesagt, du bist verrückt. Heute ist

das Usus, Gläser, die brauchst du doch fast

gar nicht mehr. Und was haben früher die

Leute für Schnaps gesoffen. Und heute – für

8 Euro einen Caipirinha, Pfirsich dran oder

’ne Banane und so ein Glitzerteil obenauf,

das zieht mehr.«

Die Veränderung der abendlichen Gewohnheiten

lässt sich sicherlich nicht zuletzt

an den vielen Ferienwohnungen festmachen.

Als Hotel- oder Pensionsgast musste man

zum Essen ausgehen. Heutzutage kochen die

Urlauber in ihrem Appartement selbst und

gehen nicht mehr jeden Abend in Gaststätten.

Und statt Lifestyle-Getränken gab es

in den Kneipen Bier und Schluck. Oder mal

einen Kullerpfirsich für die Damen. »Wenn

Du jetzt im Juni abends um 11 durchs Dorf

gehst, dann sitzen noch acht oder neun Leu­

NUR VIER KELLNERINNEN

Den abendlichen Ansturm hat Peo immer

nur mit einer Bedienung bewältigt, die ganzen

Jahre über. »Die Kellnerinnen blieben

über lange Zeit bei mir. Ich hab ja nur vier

Bedienungen gehabt in 25 Jahren. Acht Jahre

war Sabine da, sieben Jahre Christine,

Thea Rebstock viele Jahre, Gerlinde war ja

auch Ewigkeiten da und ein oder zweimal jemanden

für nur eine Saison.«

25 Jahre hat Peo die Kugelbake geführt.

»25 Jahre und 74 Tage genau. Als 1986 meine

Baufirma pleite ging, musste ich die Kugelbake

ja auch abgeben. Aber unter der

neuen Eigentümerin habe ich noch bis 1996

weiter gemacht und hinterm Tresen gestanden.

Der letzte Gast im Gästebuch war Curt

Hanken. Ach, das sind schöne Erinnerungen

im Gästebuch. Gut, dass ich das noch habe.«

Nachdem die Kugelbake geschlossen

wurde, hat Peos Sohn Jan-Dirk hier neun

Jahre lang mit dem Strandläufer ein hervorragendes

Restaurant betrieben. Das ehemalige

Lokal hat inzwischen Eigentumswohnungen

Platz gemacht – ein Trend überall

auf der Insel.

Und Peos persönliche Erinnerungen an

die Zeit in der Kugelbake? »Das alles gibt

es heute ja gar nicht mehr. Auf Wangerooge

konzentriert sich alle Gastronomie auf

die Strandpromenade und die Zedeliusstraße.

Alles, was damals nicht zentral lag,

wäre ja heute völlig abseits, die Kugelbake,

das Leuchtturmeck, die Börse, der Ponyhof

oder der Mittelpunkt, das ist ja alles weg.

So weit laufen die Leute im Sommer nicht

mehr. Wegen Bier? Mit Sicherheit nicht! Die

Zeit der reinen Biergastronomie ist restlos

vorbei.«

Dann klappt er sein Gästebuch zu, seufzt

noch einmal tief und sagt: »Aber schön ist es

heute doch auch noch auf Wangerooge.«

AXEL STUPPY

Von links: Kellnerin Gerlinde und Peo beim Karneval; Hannes Gerdes (Westturm-Café) und Curt Gerdes (Central-Hotel); Peo heute


PREMIERE AM 12. JUNI 2020

GOLFEN UM DEN DIGGERS-CUP

DER COOLSTE UND GEILSTE PLATZ

Am Platz am Meer und auf der mit

viel Mühe und Liebe hergerichteten

Golfanlage am Flugplatz treffen

sich viele Diggers-Gäste

wie Thomas Roess und Anja

Ferdinand, die Mitglieder im Golf-Club Wangerooge sind und

mit Inselbesuchern vom GC Vechta am letzten Turnier im

alten Jahr teilnahmen. Jutta Sextro siegte und wurde gefeiert.

Beim Turnier am 11. und 12. Juni 2020 könnte sie auch den

erstmals ausgespielten »Diggers-Golfcup« gewinnen. Aber

da wird die Konkurrenz größer sein. Die Clubmeisterschaften

finden vom 7. bis 9. August 2020 statt.

Die gute Adresse auf der Strandpromenade. Auch im Herbst und im Winter.

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0 44 UMSTEIGER

WEG VON DER INSEL

Die Gemeinde sucht bezahlbaren Wohnraum, die Freiwillige

Feuerwehr sucht Leute, der TuS sucht Kicker. Viele junge Männer

sind ans Festland gezogen, meist aus beruflichen Gründen. Wie Sören

Rieger, Philipp Grunemann, Sören Viehmeister und Jan Grunemann

(von links); alles begeisterte Skiläufer und Stammspieler beim

TuS Wangerooge, der bei seiner Jahreshauptversammlung einen völlig

neuen Vorstand wählte. Neuer erster Vorsitzende wurde Stürmer

und Schwimmmeister Marco van Koten, der Sportlehrer und Torjäger

Marco Freimuth ablöste.


WILDE INSEL 0 45

WARUM WANGEROOGE?

Viele MOIN-Leser und Leserinnen schicken nach ihrem Wangerooge-Urlaub

ihre Bilder und Texte an die Redaktion. Auch Birgit

Wilde-Reisdorf schrieb, warum sie am liebsten auf der kleinen Insel

Ferien macht und schöne Fotos schießt.

»Wangerooge ist seit meiner Mutter-Kind-Kur in der Kurklinik

St. Willehad 2008 zu meiner Lieblingsinsel geworden. Seitdem besuche

ich meist gemeinsam mit meiner Familie zu den unterschiedlichsten

Jahreszeiten – wenn möglich – gleich mehrfach im Jahr. Leider

sind wir an die Schulferien gebunden. Ich liebe die Ruhe, die Natur,

die Weite im Osten, das Ufer im Westen, die Schiffe am Horizont, die

Geschichte der Insel, das Bummeln durch das Örtchen, das Entdecken

vieler schöner Momente, die ich gern spontan im Foto festhalte.

Gern würde ich noch wesentlich mehr Zeit vor Ort verbringen.«

BIRGIT WILDE-REISDORF


0 46 TYPEN

VOM WATT

ZUM REGENWALD

Nicht nur die MOIN-Leser kennen ihn, den weltbekannten Naturmaler Harro Maass.

Er besuchte mal wieder »seine« Insel und brachte zwei neue Werke mit.

k

eine Frage: Die Ausstellung mit

Werken von Harro Maass im

Kleinen Kursaal war erneut ein

voller Erfolg. Viele Besucher

erfreuten sich an den farbenfrohen Gemälden.

Brandneue Bilder mit detailgenauen

Motiven aus der Inselnatur fanden viel

Bewunderung. Die Betrachtung mancher

fantasievoller Drucke veranlasste die

Besucher zum Schmunzeln, und genau das

beabsichtigte der Grenzgänger zwischen

Realismus und Surrealismus.

Für die MOIN hat Harro Maass seine

beiden neuen Werke vorgestellt

MONDSÜCHTIG

Schon immer faszinierten mich historische

Landkarten, auf denen die leeren Meeresflächen

mit phantastischen Ungeheuern, gezeichnet

nach Berichten von weit gereisten

Seeleuten, ausgeschmückt waren.

Seefahrer, die von diesen schrecklichen

Ungeheuern erzählten, hofften vielleicht,

damit andere Seefahrer vom Befahren ihrer

neu entdeckten Routen abzuschrecken?

Was hätte mir mein Großvater erzählen

können, nachdem er auf Windjammern

zweimal die Welt umsegelt hatte!

Sicher hätte er viel Seemannsgarn gesponnen:

»Aber die Riesenkrake habe ich selbst

in einer Vollmondnacht in der Südsee gesehen,

das kannst Du mir glauben.«

Ich, sein Enkel, habe sie gemalt als sei

ich dabei gewesen. Leider ist mein Opa

schon vor meiner Geburt gestorben. Er war

nach seiner Fahrenszeit Leuchtturmwärter,

auch auf dem Wangerooger Leuchtturm.


Harro Maaß

auf Motivsuche

TYPEN 0 47


0 48 GÄSTEBUCH

»ICH WAR NOCH

NIEMALS IN NEW

YORK UND AUCH

NIEMALS AUF

WANGEROOGE …«

Das Foto von Horst Klemmer mit Udo Jürgens entstand bei der Miss Germany-Wahl

1966 im Hilton Hotel in Berlin.

h

orst Klemmer und Udo Jürgens

haben gemeinsam 56 Events gemeistert.

Da werden Erinnerungen

wach. Udo Jürgens, der vor

fünf Jahren im Alter von 80 Jahren verstarb,

war ein enger Bekannter des langjährigen

Tennis-Club-Präsidenten Klemmer, der

viele Stars nach Wangerooge geholt hat, die

meist im »Fresena« aufgetreten sind.

»Zarah Leander oder Heinz Erhardt gehörten

zu den prominentesten Stars, die

ich auf die Insel geholt habe, aber Udo Jürgens

war vielleicht noch populärer«, meinte

Klemmer, der an der Wangerooger Strandpromenade

seit Jahrzehnten eine Ferienwohnung

besitzt und viele Stars managte. In

der Tat gilt Udo Jürgens als einer der ganz

großen Weltstars seiner Zeit: Der österreichische-schweizerische

Musiker Udo Jürgens

schenkte seinem deutschsprachigen

Publikum über Jahrzehnte große Hits und

veröffentlichte über 50 Musikalben und verkaufte

in seiner mehr als sechzig Jahre andauernden

Karriere über 105 Millionen Tonträger.

Er komponierte mehr als 1000 Lieder,

darunter Hits wie »Merci, Chérie« (1966),

»Siebzehn Jahr, blondes Haar« (1966),

»Griechischer Wein« (1974), »Aber bitte

mit Sahne« (1976), »Mit 66 Jahren« (1977),

»Vielen Dank für die Blumen« (1981), »Ich

war noch niemals in New York« (1982).

Moderator Klemmer stand mit Udo Jürgens

56 Mal auf der Bühne. 1966 zum Beispiel

konnte Miss-Macher Klemmer den damals

noch nicht so bekannten Star für die

Miss Germany-Kürung im Berliner Hilton-

Hotel gewinnen.

In diesem Jahr saßen erstmals seit 93

Jahren keine Männer in der Jury zur Wahl

der »Miss Germany«. Dafür wählten am 15.

Februar 2020 im »Europa-Park« in Rust

Promi-Frauen wie Unternehmerin Dagmar

Wöhrl (65), Moderatorin Frauke Ludowig

(56) und Karatekämpferin Anna Lewandowska

(31) die schönste Frau Deutschlands,

die von der MOIN in der Osterausgabe vorgestellt

wird.

Auf Wangerooge wird es – wie im Vorjahr

– auch 2020 keine Miss-Wahl auf Wangerooge

geben. Aus finanziellen Gründen …

MANFRED OSENBERG


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0 50 INSEL-NEUBAUTEN

RETTUNGSWACHE

UND TURNHALLE

Gut 1000 Rettungseinsätze haben die Notfallsanitäter und

Rettungsassistenten im vergangenen Jahr auf der Insel Wangerooge

gefahren – den Großteil davon in den Sommermonaten, wenn die

Insel voller Urlauber ist. Und 370 Mal waren die Rettungseinsätze

so akut, dass auch ein Notarzt hinzugezogen werden musste.

d

iese Zahlen nannte der Geschäftsführer

der Rettungsdienst

Friesland gGmbH,

Wilhelm Goosmann, am

Samstag bei der Einweihung der neuen

Rettungswache auf Wangerooge.

Nach gut einem Jahr Bauzeit ist der

Neubau an der Siedlerstraße ab sofort einsatzbereit.

Zehn Notfallsanitäter und Rettungsassistenten

– vier Insulaner, sechs vom

Festland – sorgen hier in Wechselschicht

zu zweit rund um die Uhr für die Einsatzbereitschaft

der Rettungsmedizin im Notfall.

Koordiniert werden Personal und Einsatzzeiten

von der Rettungswache in Sande,

Hauptsitz der insgesamt sechs Rettungswachen

im Landkreis. Und weil die auswärtigen

Mitarbeiter oder die FSJ-ler zwischen

ihren Schichten nicht immer aufs Festland

gelangen, hat das Gebäude als einzige der

Rettungswachen im Landkreis auch Unterkünfte

im Obergeschoss. Vier Zimmer, zwei

Bäder, ein Gemeinschaftsraum

und eine kleine Küche

haben dort Platz gefunden.

Nicht nur diese Zusatzausstattung,

die laut Goosmann

bei den Krankenkassen

als Hauptfinanzierer der

neuen Rettungswache einiges

an Überzeugungsarbeit gekostet

hat, haben den Neubau

teurer gemacht als die Bauten

auf dem Festland. Auch die

aufwendigere Logistik ging

ins Geld. Insgesamt 1,6 Millionen

Euro hat die neue Rettungswache

gekostet.

Die sieht im Erdgeschoss nicht viel anders

aus als die anderen Rettungswachen auf

dem Festland und besteht aus einer großen

Fahrzeughalle, Schleusen, Personal-, Technik-

und Sozialräumen.

Mit dem Neubau auf Wangerooge hat die

Rettungsdienst Friesland gGmbh in den vergangenen

acht Jahren nun fünf ihrer sechs

Rettungswachen erneuert. Der Neubau auf

Wangerooge wurde nötig, weil die Wache

an der Richthofenstraße – ein Gebäude aus

den 1960er Jahren – nicht mehr den Anforderungen

an den Rettungsdienst entsprach

und vor Ort auch keine Erweiterung möglich

war. Gemeinsam mit dem Landkreis und

der Gemeinde Wangerooge wurde man an

der Siedlerstraße fündig, baute dort neu und

einigte sich auf einen Ringtausch mit der

Gemeinde: Die übernimmt das Grundstück

an der Richthofenstraße, der Landkreis wiederum

kann an anderer Stelle mit der Wohnungsbaugesellschaft

Friesland das bereits

mehrfach auf dem Festland gebaute Mehrfamilienhaus

auch auf der Insel errichten.

FOTOS: EVELYN GENUIT

QUELLE: OLIVER BRAUN (NWZ)


INSEL-NEUBAUTEN 0 51

DER SECHZIGER

VOR SEINEM NEUEN

WOHNZIMMER

Uwe Osterloh (rechts) leitet die Inselschule.

Im April 2020 wird er, ein Jahr

später als sein Klub, 60 Jahre alt. Und

weil der erste Vorsitzende der Wangerooger

Sportgemeinschaft 60 Karteileichen

und ein paar andere Passive gestrichen

hat, hat der größte, aktive Inselverein

»nur« noch 350 Mitglieder.

Und diese Mitglieder, die in acht Abteilungen

ihren Sport betreiben, verstehen

zu feiern und zu organisieren. Zum

Beispiel bei den Inselläufen. Oder beim

zünftigen Sportlerball im »Friesenjung«.

FOTO: EVELYN GENUIT

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0 52 JUBILÄEN

100 JAHRE INSELFLIEGER

UND 50 JAHRE FLUGPLATZ

Auch im Winter fliegen die Maschinen.

Nur nicht, wenn die Scheiben vereist

sind und die Sicht ganz schlecht ist. Den

erfahrenen Piloten der Inselflieger bietet

sich ein imposanter Blick nach unten …

w

ährend des Sommers verkehren die Flugzeuge der

»Inselflieger« im Minutentakt zwischen dem Flugplatz

Harle und der Insel Wangerooge. Die Piloten

fliegen auch, wenn mancher Kapitän größerer Airlines

angesichts der Böen am Boden bleibt.

Die in der MOIN schon einige Male gelobten »Inselflieger« können

auf Rekordjahre zurückblicken. Mit mehr als 130.000 Fluggästen

war zum Beispiel 2018 das stärkste Jahr in der langen Firmengeschichte.

Dies war sicherlich dem sehr guten Sommer zu verdanken.

Seit 100 Jahren gibt es schon die Inselflieger, die auf dem 50 Jahre

alten Wangerooger Flugplatz starten und landen.

Die Verbindung nach Wangerooge ist für die Linienflugverbindung

von FLN, die mit der LFH-Gruppe fusioniert hat,von zentraler

Bedeutung. Die Inselversorgung an 365 Tagen im Jahr über den

Luftweg steht an erster Stelle.


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WUSSTEN SIE, DASS

… 1969 die AG Reederei Norden-Frisia als Hauptverkehrsträger zu

den ostfriesischen Nordseeinseln Norderney und Juist die FLN

FRISIA-Luftverkehr GmbH Norddeich gegründet wurde?

… 2014 das Unternehmen mit der LFH-Gruppe am Standort Harle

fusionierte und seitdem die mit elf Kilometern Luftlinie kürzeste

Linienflugverbindung Deutschlands zur Insel Wangerooge

bedient?

… die Firma 68 Mitarbeiter (davon 16 Piloten) beschäftigt? Die

Flotte besteht aus 15 Flugzeugen vom Typ Cessna und Britten-

Norman Islander.

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Wohnungsvermittlung auf Wangerooge

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0 54 FLIEGEREHRUNG

ZUGVOGELAKTIONEN

Wangerooge und Fedderwardersiel haben den Aviathlon 2019 gewonnen: Während der Zugvogeltage

treten die Inseln bzw. Festlandsregionen in einen ehrgeizigen Wettstreit, wo die meisten Vogelarten

gesichtet werden. Mit 149 Arten holte Wangerooge einen Start-Ziel-Sieg in der Inselwertung, auf dem

Festland hatte Fedderwardersiel mit 144 Arten den Schnabel vorn.

FOTO: J. WEISS (MELLUMRAT E.V.)

Kiebitze und Graugänse im Revierkampf am Westinnengroden Wangerooge

m

it einer Gesamtliste von cken. »In diesem Jahr können wir feststellen:

Der Aviathlon hat sich etabliert und ist

211 Arten wurden die

Erwartungen der Ornithologen

mehr als übertroffen, sich Gundolf Reichert, Ornithologe bei der

jetzt auf breiter Ebene angekommen«, freut

denn in dieser Woche gab es keine starken Nationalparkverwaltung.

Nordwest-Stürme, die eigentlich für sehr Mit einem großen Fest in Horumersiel

viele »zugewehte« Vogelarten stehen. Beim endeten die 11. Zugvogeltage im Nationalpark

Niedersächsisches Wattenmeer. Gut

Aviathlon geht es jedoch vor allem darum,

Interesse an der Vogelbeobachtung zu we­

1400 Besucherinnen und Besucher nutzten

die Gelegenheit, noch einmal kompakt

und in unterhaltsamer Form Wissenswertes

rund um Zugvögel und Vogelzug zu erfahren

und im Gespräch mit Fachleuten und Vogel-

Freunden die Erlebnisse der zurückliegenden

Woche Revue passieren zu lassen. Insgesamt

haben etwa 21 000 Menschen an den

mehr als 300 Veranstaltungen der 11. Zugvogeltage

teilgenommen.


FLIEGEREHRUNG 0 55

Eine Zwergseeschwalbe brütend neben Netzresten an der Ostspitze Wangerooge

FOTO: J. WEISS (MELLUMRAT E.V.)

Auch die Zahl der Mitveranstalter und Unterstützer

ist stetig gewachsen. In diesem

Jahr haben mehr als 70 regionale Akteure

aus Bildungseinrichtungen, Tourismus,

Gastronomie und weitere am Programm

mit mehr als 300 Einzelveranstaltungen

mitgewirkt. Dazu zählt auch das Freiwilligen-Netzwerk

Watt°N, das sich auch über

die Zugvogeltage hinaus für Naturschutz

und Umweltbildung im Nationalpark Wattenmeer

engagiert. Dafür wurde der Verein

beim Zugvogelfest vom Rat für nachhaltige

Entwicklung der Bundesregierung mit dem

Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.

»Die 11. Zugvogeltage waren erneut

überaus erfolgreich. Es ist gelungen, die Bedeutung

des Wattenmeeres für den Zugvogelschutz

hervorzuheben«, resümiert

Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung

Niedersächsisches Wattenmeer.

»Durch das Partnerland Estland und die

Trauerente als Titelvogel konnten wir den

Lebensraum des offenen Meeres in einen besonderen

Fokus nehmen. Dadurch können

auch aktuelle Probleme im Meeresschutz

aus den Zugvogeltagen heraus thematisiert

werden, was besonders hervorzuheben ist.«


0 56 WECHSELFIEBER

AUCH DIE FRAU

MIT DER MASKE …

In der Verwaltung, bei der Post und bei einigen

Klubs gab es in den ersten Wochen

2020 überraschende Wechsel. Für Beate

Grimm (Fotos mit Maske und Rad) zum

Beispiel, die 2014 angetreten war, um auf

Wangerooge eine neue Karriere zu starten

und Bürgermeisterin zu werden, wird Malte

Goltz neuer »Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters«

mit mehreren Aufgaben in der

Verwaltung.

Nicht nur der Fußballklub TuS Wangerooge

(Marco van Koten für Marco Freimuth),

sondern auch der Yachtclub bekam einen

neuen Vorsitz. Für den langjährigen, verdienstvollen

Präsidenten Frank Zoeke übernimmt

Sabrina Illig das Ruder. Auch der

Hafenmeister Tom Osterloh wird wechseln,

nämlich auch im Sommer ans Festland.

Auch die Post wechselte Ort und Personal.

Für Wilfried »Sammy« Siemens, der die

Poststelle im Haus »Meeresluft« mit 63 Jahren

»pünktlich« verließ, wird sich jetzt der

auf der Insel als Allrounder bekannte Thomas

Commichau um die Wünsche der Postkunden

kümmern; und zwar neben Leuchtturm

und Bahnhof in seinem Haus an der

Zedeliusstraße 2.

FOTOS: ANTJE POLLEX (2) UND EVELYN GENUIT

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DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 2 // 2018

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OSTGRODEN

DEICHBAUARBEIT

GEHT NUN WEITER

Das bunte Nordsee-Magazin

feiert Jubiläum!

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0 58 NATURSCHUTZ

EISTEICHE UND NADELKRAUT

Auch im Heidegebiet von Wangerooge

gibt es eine besondere Artenschutzmaßnahme.

In einem der Eisteiche, die wertvolle

Lebensräume für bedrohte Tier- und

Pflanzenarten sind, hat sich das Nadelkraut

(Crassula helmsii) angesiedelt. Dieser Neophyt

kann durch rasches Wachstum Lebensräume

vollständig für sich erobern und

damit heimische, häufig gefährdete Arten

verdrängen.

Es gilt, die Feuchtlebensräume auf Wangerooge

vor der Ausbreitung des Nadelkrauts

zu schützen und das vorhandene Vorkommen

auf Dauer zu beseitigen. Mit dem

Ausreißen der Stängel des Nadelkrauts, die

dichte Teppiche bilden, ist es nicht getan.

Deshalb wurde das betroffene Gewässer auf

Wangerooge nach Ende der Brutzeit mit einem

Bagger verfüllt und soll dann zu einer

Düne entwickelt werden.

Im Gegenzug werden benachbart vorhandene

Bombentrichter für typische Pionierarten

von Kleingewässern wie den

Strandling oder die Kreuzkröte zu einem

nährstoffarmen Gewässer optimiert.

Das Nadelkraut stammt ursprünglich

aus Australien und Neuseeland. Von dort

wurde es als Zierpflanze für Teiche und

Aquarien weltweit exportiert und gelangte

über diesen Weg vermutlich auch in die

Naturräume der Ostfriesischen Inseln. Eine

Verschleppung durch wildlebende Vögel ist

eher unwahrscheinlich.

FOTOS: EVELYN GENUIT


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Im Bistro am Strand, der Eis- und Crêpes-Manufaktur auf Wangerooge,

wird seit fast 40 Jahren in der 2. Generation auf der Insel Eis

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und produzieren als einzige Eisdiele auf Wangerooge direkt vor Ort.

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0 60 INSELMOSAIK

NEUE »GERÄTE«

FÜR INSELDOC

Das neue Gerät war bereits im Notfall-

Einsatz – und es hat ein Leben gerettet:

Der Lions-Club Wangerooge hat ein »Auto­

Puls System Plus« offiziell an die Wangerooger

Hausarztpraxis von Insel-Doc Dr. Frank

Kortenhorn übergeben. Versteht sich, dass

der Inselarzt den »Löwen« gleich zeigte, wie

diese Reanimationshilfe funktioniert. Das

»AutoPuls System Plus« kommt in der Notfallmedizin

bei Wiederbelebungsmaßnahmen

nach einem Herzstillstand zum Einsatz.

Es übernimmt vollautomatisch die Herzdruckmassage

und stellt den Blutkreislauf

sicher.

Auf der Insel Wangerooge leben rund

1300 Menschen. In den Sommermonaten

halten sich dazu noch viele, viele Urlauber

und Tagesgäste auf der Insel auf. Im Notfall

wird die mechanische Reanimationshilfe, die

nur einmal im Landkreis Friesland vorgehalten

wird, nach Aufforderung des Notarztes

zum Patienten gebracht. Am Festland stellt

das kein großes Problem dar – auf der Insel

sieht das anders aus. Denn auf der Insel sind

die Ärzte und die Besatzung des Rettungswagens

auf sich allein gestellt.

Wie so oft will der Lions-Club Wangerooge

mit der Anschaffung des rund 15.500 Euro

teuren Geräts einen Beitrag leisten, die Überlebenschancen

von Notfallpatienten auf der

Insel zu steigern. Die Anschaffung war eines

der größten Projekte, die die Insel-Lions bisher

gestemmt haben. Die Sommer-Tombola

hatte bei der Finanzierung ge holfen.

Der Insel-Doc hat sich nach 13 Jahren

Niederlassung entschieden, sein Ultraschallgerät

noch einmal zu wechseln. Zum einen

hat dieses Gerät keinen Röhrenmonitor

mehr, sondern einen hochauflösenden LED-

Bildschirm. Zum anderen hat dieses Gerät

jetzt drei Schallknöpfe, einen für Bauchultraschall,

einen für Gefäßultraschall (z.B. Halsschlagadern

und Beinvenen), sowie einen

neuen Schallkopf für Echokardiographie,

den Herzultraschall.

»Ich habe das als Internist im Rahmen

meiner Ausbildung gemacht, hatte aber lange

keine Möglichkeit dies auszuüben. Daher

werde ich jetzt an einem Krankenhaus am

Festland meine Kenntnisse auffrischen und

vertiefen«, erklärte Dr. Kortenhorn. Durch

diese Arten von Ultraschall erübrigt sich

dann teilweise die Notwendigkeit eines Facharztbesuches

auf dem Festland.

FOTO: EVELYN GENUIT

VIEL LÄRM UM (FAST) NICHTS

Der Schritt war von der Volksbank Jever lange angekündigt

– noch in den letzten Wochen des alten Jahres wurde er vollzogen:

Die Volksbank liefert keine Rollen mit 1-, 2- und 5-Cent-Münzen

mehr auf die Insel. »Nach Gesprächen mit den Geschäftsleuten auf

Wangerooge haben wir die Belieferung eingestellt«, erklärte Martin

Schadewald vom Volksbank-Vorstand. Geschäfte und Kunden

konnten sich relativ schnell mit der neuen Regelung anfreunden.

Der Grund für die Umstellung war, dass der Transport der kleinen

Münzen durch ihr Gewicht sehr teuer ist – die Kosten stehen in keinem

Verhältnis zum Wert. »Ein Bündel Scheine wiegt genauso viel

wie eine Rolle Cent-Münzen«, so Schadewald. Der Volksbank gehe

es darum, ihre Kosten und die der Geschäftsleute zu reduzieren. In

den vergangenen Monaten wurde dazu ein zweiter SB-Automat aufgebaut,

zudem hat die Volksbank die Geschäftsleute über bargeldloses

Zahlen informiert und unterstützt bei der Einrichtung.


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0 62 GEBURTSTAGE

»WANGEROOGE MIT MEERBLICK«

Das hatte sich die rüstige Dame mit dem

schönen Namen Rosemargret zu ihrem

80. Geburtstag gewünscht. Und als

»Grete« Keil am späten Abend des 9. Januar

2020 müde ins Bett fiel, stellte sie zufrieden

fest: »Es war ein wunder-, wunderschöner

Tag.« Nein, ihren Ehrentag wird die

Ehefrau des bekannten Fotografen wohl niemals

vergessen. Sie hatte den Seeblick aus

der Ferienwohnung ebenso genossen wie

das Fischessen in der Düne und das gemütliche

Kaffeetrinken (natürlich mit der leckeren

Torte) im Hotel Gerken. Mit Blick auf

die Nordsee, die sich an diesem Tag von ihrer

»ruhigen« Seite zeigte. »Mit Familie auf

meiner Lieblingsinsel feiern«, schmunzelte

die Wuppertalerin, die mit ihrem Kurt auch

schon die Goldene Hochzeit auf Wangerooge

gefeiert hat.

Die nächste Feier steht schon bevor: Am

12. Juni 2020 wird auch Ehemann Kurt, der

übrigens auch vor zehn Jahren viele schöne

Fotos für die MOIN geschossen hat, 80 Jahre

alt …

FEIERN AM UND IM GERKEN …

… sind seit Jahren besonders beliebt. Auch bekannte Nord-Sänger,

wie der in Bremen lebende Hamburger Jonny Glut, bewiesen

schon im Strandhotel Gerken sein Können, wie hier beim »Siebzigsten«

von MOIN-Macher Manfred Osenberg. Das Foto zeigt Glut

(»der Name ist Programm«) mit seiner Band, Ex-Hotelchef Hans

Martin Drews und dem »Geburtstagskind«. Viele Glut-Fans fragen

sich, wann Jonny mal wieder nach Wangerooge kommt. Im Februar

und März tritt er in Oldenburg auf, am 30. Mai 2020 im Old Laramie

auf Spiekeroog zum 20 Jahre-Jubiläum.

FOTO: KURT KEIL


TYPEN 0 63

BEHSE, DER RETTER

Ihn kennt fast jeder auf der Insel. Peter Behse war wohl der Wangerooger

Rettungsschwimmer schlechthin. Von 1962 bis 2001 saß

er Sommer für Sommer zu jeder Badezeit auf dem Rettungssturm.

Nach nur wenigen Jahren wurde ihm von der Gemeinde die Hauptverantwortung

für den Strandrettungsdienst übertragen, die er bis

zu seiner Pensionierung ausübte.

Hunderte von Kindern lehrte er während dieser Jahrzehnte im Freibad

das Schwimmen. 1985 überwachte er gemeinsam mit Torsten

Zoeke den Badebetrieb im Hauptbad, direkt unterhalb des Café Pudding.

2018 erinnern sich Torsten und Peter an die gemeinsame Arbeit

zwischen Strand und Freibad.


0 64 GEBURTSTAGE

FRAU MEIERLING

UND DIE HUNDERT

Im kommende Sommer kommt sie wieder nach Wangerooge. Für mindestens sechs Wochen.

Und erneut wird keiner ahnen, dass die liebenswerte Christel Meierling am letzten Novembertag 2019

ihren 100. Geburtstag gefeiert hat.

Peter die Hundertjährige, die mitten in der

Gegenwart lebt, sich beneidenswerter körperlicher

und geistiger Frische erfreut und

diesen Umstand auch darin begründet sieht,

dass sie bereits seit 85 Jahren auf Wangerooge

Urlaub gemacht hat, sie auf der kleinen

Nordseeinsel die salzige Seeluft, den Strand

und die Spaziergänge genießt und während

der Wochen, die sie im Sommer hier in der

»schönsten Wohnung auf W’ooge« (O-Ton

Christel Meierling) im »Kaiserhof« an der

oberen Kurpromenade wohnt, täglich im

Meer schwimmt und auch einmal pro Tag

die Insel mit dem Fahrrad umrundet.

v

or zehn Jahren, als die MOIN

ihre Geschichte veröffentlicht

hatte, kam sie noch mit dem

eigenen Auto von Wiesbaden

nach Harle gefahren. Heute fährt Sohn

AUCH WULF GRATULIERTE

Vom Festland aus geht es meist mit dem

Flieger der LFH rüber auf ihre Insel, die sie

1922 im zarten Alter von zweieinhalb Jahren

zum ersten Mal besucht hat. 2004 hatte

sich LFH-Chef Jan-Lüppen Brunzema

etwas Besonderes ausgedacht. »Was stehen

da für Männer auf der roten Pappe?« fragte

Christel Meierling sich damals, als sie ankam,

aber dann feststellte, dass es ich um

einen roten Teppich handelt, auf dem die

Herren nur deshalb standen, damit der bei

stürmischem Wetter nicht wegflog. Es war

zum 200-jährigen Jubiläum des Seebades

Wangerooge, das mit Christel Meierlings 70.

Besuch zusammenfiel, und so war sogar Nie­


GEBURTSTAGE 0 65

dersachsens Ministerpräsident Christian

Wulf zusammen mit W’ooges Bürgermeister

Holger Kohls unter den Gratulanten.

1922, vier Jahre nach dem Ende des 1.

Weltkrieges und der Kaiserzeit: Fast 88 Jahre

sind seitdem vergangen, an die die gebürtige

Wilhelmshavenerin Christel Meierling

unzählige Erinnerungen hat. Überwiegend

angenehme, lustige, aber auch wehmütige

und traurige Jahre, in denen sie viele kennengelernt

hat, die längst nicht mehr leben:

»Wenn ich über den Friedhof gehe, treffe ich

dort mehr bekannte Menschen als unter den

lebenden Wangeroogern.«

In den ersten Jahren sah das Strandleben

noch völlig anders als heute aus. Die Badekleidung

– Anzüge – meist ganz schwarz

aus Trikotstoff, der wenn er nass war und

auf der Haut klebte, gar nicht mehr so züchtig

wirkte. Ansonsten trug man lange Röcke,

Rüschenblusen und die Herren Anzüge,

denn die »vornehme Blässe« wurde bevorzugt.

Und am Abend promenierte man in

Blazern, hellen Hosen, während die Damen

sich vorzugsweise Hüte in elegante Wollmäntel

kleideten und dazu nicht immer

sturmfeste Hüte trugen.

Bälle in den Hotels Germania, Kaiserhof

und Monopol waren die gesellschaftlichen

Ereignisse am Wochenende.

Die ersten Wangerooger Jahre waren für

Christel Henning, so hieß sie damals, von

herrlichen Kinderfesten im Kurhausgarten

bestimmt, doch allmählich wandelte sich

das Bild am Strand. Statt vorher – streng von

allen Blicken abgeschirmt im Badekarren –

zog man sich nun vor den Stehstrandkörben

und Badezelten um. Bademäntel wurden

mitgebracht, Luftanzüge aus bunter Baumwolle

und Badekleidung aus Wolle galten als

angemessen.

Die 20er und 30er Jahre vergingen

mit jährlichen Besuchen auf Wangerooge,

Christel Henning studiert Medizin, der 2.

Weltkrieg kam. 6000 alliierte Bomben zerstörten

die halbe Insel und töteten 311 Bewohner.

1949 machten Christel Meierling

und ihr Mann Herbert erstmals nach dem

Krieg wieder ein paar Tage Urlaub im »Luftbahnhof«.

1950 dann der erste Familienurlaub

mit dem 1944 geborenen Sohn Peter

und Tochter Martina (Jahrgang 1947) beim

Signalturmwärter Backhaus. Die gröbsten

Schäden sind beseitigt, der Tourismus an

der Nordsee und mit ihm die Meierlingsche

Wangerooger Familientradition leben wieder

auf.

Man verbringt die Tage am Strand, baut

Burgen, sammelt Muscheln, fängt Krebse in

den Buhnen, und Christel Meierling genießt

vor allem zusammen mit ihrem Mann die

langen Spaziergänge am Wasser entlang in

Richtung Ostspitze. Momente der inneren

Einkehr, der stillen Harmonie. Klar, dass

1968 die Silberhochzeit auch auf Wangerooge

gefeiert wird, und dass ein Jahr später

auch Sohn Peter seine Flitterwochen auf

dem beschaulichen Eiland verlebt.

1972 ist die Familien-Idylle vollkommen,

denn auch das erste Enkelkind (von inzwischen

fünf) ist mit an Bord der Fähre.

1991 ein schwerer Schicksalsschlag für

die alte Dame, die seit den 80 Jahren in

Wiesbaden wohnt: Ihr Ehemann verstirbt

nach langer Krankheit. Ein Verlust, der heute

noch schmerzt.

Doch Christel Meierling schaute weiterhin

nach vorn, ließ sich nicht unterkriegen

und behielt ihren Lebensmut und die bemerkenswerte

Energie, die sie weder auf Wangerooge

noch sonst irgendwo verließ.

Die 100 meisterte sie mit Bravour, feierte

mit vielen Freunden. Und Christel Meierling

ließ es sich nicht nehmen, die Geburtstagsrede

selbst zu halten …

FWB/MAO

»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,

Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,

aber die MOIN sammeln wir!“

Kantor, Organist und Pädagoge Wolfgang Henseleit

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0 66 INSULANER UNNER SÜCK

NORDERNEY –

NUR WAS FÜR FRAUEN?

Die Wangerooger stellen gern ihr Können unter Beweis. Zum Beispiel beim jährlich stattfindenden

Treffen der »Sieben Inseln«. Da sind die »Insulaner unner sück«. Diesmal reisen die Wangerooger

Kulturgruppen nach Norderney, wo vom 6. bis 8. März 2020 gesungen, getanzt, getrommelt werden soll.

b

esser: sollte. Denn im Vorfeld

des Kult-Events hagelte es von

den Wangerooger Gruppen

Absagen. Die Gründe sind

unterschiedlich, dass diesmal nur Frauen

von der kleinen Insel auf der großen mitmachen

wollen. Tatsächlich haben nur die

Volkstänzerinnen, die Lime Stompers und

die Trommelgruppe »Wangoo Diptams« fest

zugesagt.

Ein Alarmzeichen? Auf Wangerooge

wird weiterhin regelmäßig gesungen und getanzt.

Es gibt ein vielfältiges Angebot. Selbst

aktiv werden? Natürlich, auch dazu sind alle

herzlich eingeladen!

Die Insulaner haben Freude an ihren

Darbietungen und stehen gerne selbst auf

den Brettern, die die Welt bedeuten: die

Wangerooger Volkstanzgruppe, der Shanty-

Chor »SchippRatz«, die »Alten Sänger«, die

»Wangoo Diptams«, die »Insel- Combo«, die

Line Dance Gruppe »Lime Stompers« und

der Gospelchor »Vocal Waves« sind der beste

Beweis.

FOTOS: EVELYN GENUIT / ANTJE POLLEX

Wangoo Diptams beim Übungsabend mit Mario

Treffen Datum Insel

24. 06.03. – 08.03. 2020 Norderney

23. 22.03. – 24.03.2019 Baltrum

22. 09.03. – 11.03. 2018 Juist

21. 01.03. – 03.03.2017 Spiekeroog

20. 11.03. – 13.03. 2016 Wangerooge

19. 06.03. – 08.03.2015 Langeoog

18. 28.03. – 30.03.2014 Borkum

17. 01.03. – 03.03.2013 Norderney

16. 09.03. – 11.03.2012 Baltrum

15. 01.04. – 03.04.2011 Juist

14. 05.03. – 07.03.2010 Spiekeroog

13. 13.03. – 15.03.2009 Wangerooge

12. 22.02. – 24.02.2008 Langeoog

11. 09.03. – 11.03.2007 Borkum

10. 17.03. – 19.03.2006 Norderney

09. 11.03. – 13.03.2005 Baltrum

08. 12.03. – 14.03.2004 Juist

07. 21.03. – 23.03.2003 Spiekeroog

06. 15.03. – 17.03.2002 Wangerooge

05. 16.03. – 18.03.2001 Langeoog

04. 24.03. – 26.03.2000 Borkum

03. 19.03. – 21.03.1999 Norderney

02. 20.03. – 22.03.1998 Baltrum

01. 07.03. – 09.03.1997 Juist


HOCHZEITEN 0 67

MÄNNER …

HENSELEITS DIAMANTENE

Am vorletzten Tag des Jahres 2019 feierten Roswitha und Wolfgang

Henseleit im Kreis ihrer Familie und mit einigen Freundinnen

und Freunden von der Insel in der Nikolaikirche ihre Diamantene

Hochzeit. Pastor Günther Raschen und die MOIN gratulieren ganz

herzlich!

Es wurde auch langsam Zeit … Noch im alten Jahr ließen sich Kristin

und Rüdiger trauen. Wo? Natürlich dort, wo sie zuhause sind, auf

Wangerooge. Hochzeit am Meer. Feiern in der »Düne«. Klar, dass

sich Kristin Strahlmann und Rüdiger Mann im Kreise ihrer Kinder

und vieler Freunde wohl fühlten. Natürlich waren auch die zahlreichen

Mitsingerinnen und wenigen Mitsänger vom bekannten Gemischten

Chor »Vocal Waves« gekommen, um zu gratulieren. »Unser

Hochzeitstag war einfach der Wahnsinn«, stellte der 60 Jahre

alt gewordene »Frische-Mann« sichtlich zufrieden fest. Der »Ehe-

Mann« vom Frischemarkt hat neue Ideen beruflicher Art, die er

2020 umsetzen will. Seine Kristin beschäftigt sich hauptberuflich

mit der Vermietung und Verwaltung von Ferienwohnungen.

… UND GEBURTSTAGE

Es ist kein Geheimnis, dass der Mann aus

dem Gemeinderat mit seiner Kristin viel

und gerne feiert und lacht. Wie vor zehn

Jahren in der »Düne«, als dieses Foto mit

Manfred Osenberg (2. von links) und Friedemann

Bräuer für das Buch »Wangerooge

und der Rest der Welt« von Kurt Keil geschossen

wurde. Die beiden MOIN-Mitarbeiter

Bräuer (75 Jahre am 30.12.19) und

Keil (80 am 12.6.20) haben ebenfalls allen

Grund zum Feiern!

TERMINE VOCAL WAVES 2020

Mittwoch, 13. Mai – Nikolai Kirche

Mittwoch, 17. Juni – Nikolai Kirche

Mittwoch, 15. Juli – Nikolai Kirche

Sonntag, 09. August – Katholische Kirche

Mittwoch, 09. September – Nikolai Kirche


0 68 BÜCHER

b

ei Ebbe geht das Meer nach

Hause« ist prima als Urlaubsund

Strandlektüre geeignet.

Anhand der Geschichte von

zwei ganz unterschiedlichen Frauen – Ally

und Klara – handelt der Roman von Zufällen,

der Macht von Entscheidungen und

letztendlich davon, zu sich selbst zu finden

und zu sich zu stehen.

Klara ist 49, stolz auf ihr erfolgreiches,

kleines Hotel auf der Nordseeinsel Wangerooge

und mit Ralph verheiratet. Sie wusste

schon immer genau, was sie will, und hat gelernt

sich durchzusetzen. Klara hat alles unter

Kontrolle – bis auf ihre Vergangenheit,

in der ein dunkles Geheimnis lauert, das sie

sogar vor ihrem Mann geheim hält, und das

ihr Glück bedroht.

Ally ist 16, lebt in einer Wohngruppe

im schottischen Edinburgh und hat keinen

Plan, keine Perspektive und keine Träume.

Vor lauter Schüchternheit bekommt sie

kaum den Mund auf. Ihr größtes Talent ist

es, sich quasi unsichtbar zu machen, und dadurch

gerät sie auf die schiefe Bahn. Durch

einen verflixten Zufall landet Ally auf Wangerooge

und könnte sich keinen schlimmeren

Ort vorstellen.

Im Laufe eines Sommers aber kann viel

passieren und auf einmal scheinen für beide

das Glück und auch die Liebe zum Greifen

nah. Aber schafft Klara es, sich ihrer

Vergangenheit zu stellen und dem Leben

zu vertrauen? Und was will Ally? Lernt sie,

endlich für sich selbst einzustehen?

Der Roman ist in sich abgeschlossen,

eine Fortsetzung ist aber in Arbeit.

BEI EBBE GEHT DAS

MEER NACH HAUSE

Schon als Kind lernte sie Wangerooge kennen und lieben. Jetzt

schrieb Marie Wendland (28) ihren ersten Roman, der auf der

kleinen Insel spielt. Die junge Autorin kommt aus dem schleswigholsteinischen

Lauenburg an der Elbe und schreibt unter dem

Pseudonym Marie Wendland. Hierbei handelt es sich um den

Namen ihrer Urgroßmutter.

VITA

Seit Celina-Isabelle Brueggmann, wie die

Buchautorin wirklich heißt, zwölf Jahre

jung ist, verbringt sie zwei- bis fünfmal im

Jahr einige Tage oder Wochen auf der Insel:

»Hierbei habe ich mich eindeutig in die

Nordsee im Allgemeinen und Wangerooge

im Besonderen verliebt. Aus diesem Grund

war es naheliegend, dass mein erster Roman

auf der Insel spielt«, betont sie und ergänzt:

»Das Schreiben ist für mich ein reines

Hobby und soll dies auch bleiben, weswegen

ich mich für die Veröffentlichung des Romans

über einen Self-Publishing-Anbieter

entschieden habe. Dies führte wiederum

dazu, dass auch das Cover

– natürlich auch mit einem

Wangerooge-Motiv –

selbstgestaltet ist.«

Im »echten Leben« hat

sie Wirtschaftsingenieurwesen

studiert und ist heute

im Personalbereich tätig.


BÜCHER 0 69

LIEBESGEDICHT

Mona Harry wohnt in Kiel und studiert Kunst

und Philosophie in Hamburg. Ihren ersten Auftritt

hatte sie 2011 und ist seitdem auf Poetry-Slam-

Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv.

Seit Ende 2013 ist sie die Veranstalterin und

Moderatorin des Slam the Pony Poetry Slams in

Hamburg. 2012, 2013, 2014 und 2015 qualifizierte

sie sich für die deutschsprachigen Meisterschaften

im Poetry Slam, hierbei erreichte sie 2014 das Halbfinale und 2015

das Finale. Seit 2015 ist sie feste Stammautorin der Kieler Lesebühne

»Irgendwas mit Möwen«. Mit ihrem Text »Liebesgedicht an den

Norden« erreichte sie einige Bekanntheit.

Im Frühjahr 2018 sind ihre ersten beiden Bücher erschienen:

eine Textsammlung namens »Norden und andere Richtungen« sowie

ein Kinderbuch mit dem Titel »Mutproben«.

KOMPLETTE CHRONIK

Die Wangerooge-Chronik von Insel-Chronist

Hans-Jürgen Jürgens ist komplett: Im Dezember

2019 trafen die ersten Exemplare der »Wangerooger

Chronik 1920-1938« ein. Damit endet

die siebenbändige Serie, deren erster Teil 2010

herausgekommen war. Die sieben Chronikbände

und das »Wangerooger Kriegstagebuch 1939-

1945« belegen zusammen auf rund 3000 Seiten

die Geschichte der Insel.

Seit den 1950er Jahren hatte der heute 93 Jahre alte Jürgens

intensiv gesammelt, gesichtet und Quellen ausgegraben. Mit Band

7 findet seine fast 60 Jahre währende akribische Arbeit ihren Abschluss.

Das Buch ist in der Inselbuchhandlung zum Preis von 44

Euro erhältlich (ISBN 978-3-00-063329-4)

TOP 10

Aktuelle Hitliste

der Buchverkäufe in der

Wangerooger Buchhandlung

01 Malte Goosmann

Mundtot auf Wangerooge

02 Hans jürgen Jürgens

Wangerooge Chronik 1920-1938

03 Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

04 Christian Berkel

Der Apfelbaum

05 Brigitte Janson

Inselfreundinnen

06 Michael Robotham

Schweige still

07 Otto Waalkes

Kleinhirn an alle

08 Ildiko von Kürthy

Es wird Zeit

09 Christiane Franke

Mord bei Nordwest

10 Mariana Leky

Was man von hier aus sehen kann

Noch ein Goosmann auf Rang eins

ZUSAMMENGESTELLT VON RALF KEULEN,

WANGEROOGER INSELBUCHHANDLUNG


0 70 TOR ZUM HAFEN

Im Binnenhafen von Harlesiel können Gäste direkt auf dem Wasser Urlaub machen. Die »Seeperlen« sind moderne Stelzenhäuser.

WER NACH

WANGEROOGE WILL …

… muss an den neuen Pfahlbauten in Harle vorbei. Und für

Hobby-Fotografen wie Burkhard Rüdiger aus Wülfrath sind die

schmucken Häuser auf dem Wasser ein willkommenes Motiv.

Von jeder Seite. Bei schönem und bei schlechtem Wetter.

Am Tag oder in der Nacht.

s

chöner

wohnen. Am Deich auf der

Insel. Oder an der wunderschönen

Wangerooger Strandpromenade.

Mit Blick auf das Meer. Das

Wohnen auf dem Wasser ist in Deutschland

noch längst nicht so verbreitet wie in Holland.

Selbst auf dem ostfriesischen Festland

und Hamburg etwa, wo es unzählige Kanäle

und Fleete gibt, sind Hausboote noch immer

eine Seltenheit.

In Harlesiel entstand Deutschlands erste

Pfahlhaussiedlung mit Massivhäusern

auf dem Wasser. Die Stelzenhäuser liegen

im Binnenhafen. Näher am Wasser geht

nicht. Hier fährt der Raddampfer »Concordia

II« quasi am Frühstückstisch vorbei.

In den Niederlanden haben Hausboote und

schwimmende Häuser eine lange Tradition.

Geschätzte 10.000 gibt es davon, 2.500

allein in Amsterdam. Auch für den immer

knapper werdenden Wohnraum in den Metropolen

könnte das Leben in schwimmenden

Häusern eine Vision für die Zukunft

sein. Denn 90 Prozent der größten Städte

der Welt liegen am Wasser. Und so arbeiten

niederländische Architekten intensiv an

Problemlösungen – vor Ort und inzwischen

auch weltweit. Es entstehen Designhäuser

auf Schwimmelementen und auch ganze

Siedlungen – gebaut aus nachwachsenden

Rohstoffen, mit Stroh vom regionalen Bauern

gedämmt, mit Sonnenkollektoren oder

dem eigenen Treibhaus auf dem Dach.

FOTOS: BURKHARD RÜDIGER


HIGHLIGHTS 0 71

DER NEUE DEICH

Wer im vergangenen Jahr noch nach Wangerooge gereist ist, der hat schon das neue Tor zum

Anleger in Harle benutzt. Die Deichrampe ersetzt das alte Tor zum Hafen Harlesiel. Das alte

Deichschart zum Fähranleger in Harlesiel ist zum Deich geworden.

d

er

Deichbau in Harlesiel kommt

gut voran. Das erklären der zuständige

Geschäftsführer der

Deichacht Esens-Harlingerland

Meinhard Edzards und Oberdeichrichter

Jan Steffens in einem Pressegespräch.

»Bis Mitte, spätestens aber Ende September

müssen die Arbeiten abgeschlossen sein«,

sagt Steffens. Denn auch wenn es zurzeit

noch nicht danach aussieht, muss ab Oktober

jederzeit mit den ersten Herbststürmen

gerechnet werden.

Das alte Deichschart – die bisherige Zufahrt

zum Fähranleger nach Wangerooge

– ist nun Deich geworden. Für den Ersatz

sorgt eine neue Zufahrt, eine Deichrampe,

die zum Teil über das Gebiet des III. Oldenburgischen

Deichbandes verläuft.

»Das alte Schart wurde abgebrochen, die

Fundamente entfernt und die entstandene

Lücke anschließend wieder mit Klei und

Mischboden verfüllt«, erklärt Oberdeichrichter

Jan Steffens. Östlich des alten Deichscharts

wurde der Deich neu profiliert und

die neue Rampe eingebaut. Für den Bau der

neuen Zufahrtsstraße habe die Deichacht

Esens-Harlingerland erstmals auf ein neues

Verfahren gesetzt. »Ein in den vergangenen

Wochen eingebrachter Flüssigboden

dient als Ersatz für den klassischen Unterbau

einer Straße, verbunden mit zusätzlichen

Eigenschaften, darunter der Ausgleich

von Weichstellen im Untergrund des Deichkörpers«,

erklärt Geschäftsführer Meinhard

Edzards.

»Wenn dann alles fertig ist, wird der derzeitige

provisorische Übergang des Deiches

wieder geschlossen«, so Steffens. Weiter geht

es mit dem Deichbau in Harlesiel in diesem

Jahr. Dann soll das westliche Teilstück des

Deiches bis zum Siel- und Schöpfwerk mit

Schleuse an die neuen Hochwasserbemessungsstände

angepasst werden.

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0 72 INSELEVENTS

DAS DOPPELTE ABBADEN –

ODER DIE DLRG UND DIE

TRADITIONEN

Alle Jahre wieder. Auch diesmal wurde am

letzten Tag des alten Jahres die Nordsee-

Badesaison mit einem Sprung ins kühle Nass

verabschiedet. Die DLRG Wangerooge hatte

eingeladen, Meeresgott Neptun gerufen,

um mit vielen Mutigen in die 14 Grad kalte

Nordsee zu gehen.

b

lauer Himmel und Sonne. Urlauber

und Wangerooger setzten

Silvester eine neue Bestmarke:

284 Mutige stürzten sich in

die Wellen, begleitet von vielen Schaulustigen.

Die DLRG hatte das Spektakel auch

in diesem Jahr perfekt organisiert. Für alle

Schwimmer gab es eine Teilnehmer-Urkunde

– und eine leckere, von Metzgermeister

Ralf Lammers persönlich servierte Bratwurst

Auf ihre eigene Geschichte hat die DLRG

Wangerooge zurückgeblickt, vor allem aus

Gesprächen mit den Urgesteinen der DLRG

Wangerooge Wilhelm »Queller« Maaß, Peter

Behse und Adolf Wilhelmi (†) ist ein interessanter

Rückblick entstanden. Darin wird

deutlich: Die Geschichte der DLRG ist eng

mit der der Rettungsschwimmer verbunden.

Der Unterschied zwischen beiden: Rettungsschwimmer

waren diejenigen, die bei

der Kurverwaltung als Badeaufsicht angestellt

waren. Wer in der DLRG aktiv war, wer

ehrenamtlich tätig.

Die ersten Rettungsschwimmer bzw. Badeaufsichten

auf Wangerooge gab es nach

dem Ersten Weltkrieg Anfang der 1920er-

Jahre. Meist waren das gelernte Maurer und

Zimmerleute. Denn um die Kurgäste nicht

zu stören, herrschte im Sommer absolutes

Bauverbot – es gab also in dieser Jahreszeit

nichts zu tun. Stattdessen konnten sich die


INSELEVENTS 0 73

Maurer und Zimmerleute im Sommer als

Badeaufsicht ihr Geld verdienen.

Die Rettungsschwimmer trugen damals

Korkwesten. Die Badeaufsichten hatten

häufig keine fest definierte Ausbildung als

Rettungsschwimmer. Wenn jemand Neues

dazukam, musste er früher erst eine »Prüfung«

absolvieren. So wurde die Eignung

als Rettungsschwimmer festgestellt. Dafür

mussten neue Kollegen vom Hauptbad zum

Ostbad schwimmen. Zudem mussten sie zeigen,

dass sie tauchend durch die Wellen hinter

die Brandungszone kommen konnten –

das ist für Unerfahrene gar nicht so leicht.

Wer diese beiden Aufgaben bewältigt hatte,

durfte sich dann aber voller Stolz »Schwimmer«

nennen.

Alles änderte sich, als der Polizist Werner

Ullrich auf die Insel kam. Er war nämlich

im Besitz des DLRG-Lehrscheins und

durfte somit Rettungsschwimmer ausbilden.

Er setzte sich dafür ein, dass jeder, der Badeaufsicht

am Strand werden wollte, den damaligen

Leistungsschein der DLRG erwarb

(das ist vergleichbar mit dem heutigen deutschen

Rettungsschwimmabzeichen Silber).

Durch das Wirken und das Engagement

von Werner Ullrich wurde der Grundstein

für das Entstehen einer DLRG Ortsgruppe

auf Wangerooge gelegt. Erste DLRG-Mitgliedschaften

gab es im Juli 1954. Zu der Zeit

wurden auch erste Schwimmprüfungen abgenommen.

Die Prüfungen wurden damals

nicht im warmen Schwimmbad abgenommen,

sondern in den Prielen und am Westanleger.

UNTERRICHT IM MEER

Auch der Schwimmunterricht fand Anfang

der 1950er-Jahre im Meer statt und erst später

im neu erbauten aber unbeheizten Freibad.

Die Wassertemperatur lag häufig unter

20 Grad.

Die »Schwimmer« am Strand wurden

als Rettungsschwimmer automatisch Mitglied

in der DLRG. Die Gründungsmitglieder

der Wangerooger DLRG waren Herman

Keller (†), Adolf Wilhelmi (†), Fritz Riehl (†),

Werner Ullrich (†) und Mainhard Wolken

(†). Mainhard Wolken war leitender Rettungsschwimmer

am Strand in den 1950er-

Jahren.

Neben der Badeaufsicht haben die Rettungsschwimmer

aber auch viel für die Kinder

am Strand getan. In den 1950er-Jahren

gehörte zum Beispiel Schlauchbootfahrten

dazu. Dadurch sollte gleichzeitig Werbung

für den Schwimmunterricht gemacht

werden.

Am 4. August 1963 wurde offiziell der

Stützpunkt der DLRG Wangerooge gegründet.

Die Stützpunktmitglieder gehörten zur

damaligen »Kreisgruppe Jade«.

TEXT: AXEL STUPPY + MAO / FOTOS: EVELYN GENUIT

Eine richtige Ortsgruppe bilden die Mitglieder

der DLRG auf Wangerooge seit

dem 17. Februar 1983. Heute sind in der

Ortsgruppe, übrigens im DLRG-Bezirk Oldenburg-Nord

die einzige Inselortsgruppe,

rund 170 Mitglieder. Vorsitzender ist Sven

Mähr.

Übrigens. Seit 2017 übernimmt nicht

mehr die DLRG, sondern die Wasserwacht

des DRK-Landesverbandes Oldenburg die

Strandwache auf der Insel. Die DLRG ist

aber weiterhin sehr präsent auf Wangerooge,

neben den Schwimmtrainings immer freitags

reicht das Veranstaltungsangebot von

der Erste-Hilfe-Ausbildung über das Ostereiertauchen,

Aktionen wie Boßeltouren und

gemeinsames Grillen bis hin zum Fackelschwimmen.


0 74 AUSATMEN

So sollte eine gelungene Auszeit vom Alltag aussehen: eine Mischung aus Bewegung, Entspannung und Genuss. Auf Wangerooge

findet der Erholungssuchende alles, was er braucht. Und bevor es mit der Schmalspurinselbahn durch die Lagune zurück zur Fähre

geht, ließ sich die Inschrift am Bahnhofsgebäude kaum übersehen: Kehre wieder. Bis der »natürliche« Vorplatz von zahlreichen

Bäumen »befreit« und von Containern ersetzt wurde.

FOTO: EVELYN GENUIT

INSEL-WORKSHOPS

Gemeinsam arbeiten. Gemeinsam denken. Workshops sind in. Die Trommlerinnen

Wangoo Diptams von Wangerooge, der gemeinsame Chor Vocal Waves in der Nähe von

Aurich – alle »Workten« im Januar 2020.

Es soll auch einen Workshop für Frauen mit

dem Thema »Wie halte ich die Liebe in der

Ehe lebendig« gegeben haben, in dem die

Teilnehmerinnen gefragt wurden, welche

ihren Mann liebe. Alle hoben die Hand. Danach

wurden sie gefragt, wann sie das letzte

Mal ihrem Mann gesagt hätten, dass sie ihn

lieben. Einige meinten »heute«, andere »vor

ein paar Tagen« und andere konnten sich

nicht mehr daran erinnern.

Dann wurden die Damen aufgefordert,

an ihre Männer eine SMS mit dem Text »Ich

liebe Dich« zu senden und dann das Handy

an eine andere Teilnehmerin weiterzugeben,

sodass diese die Antwort lesen könne. Hier

einige der Antworten:

1. He Mutter meiner Kinder, bist Du krank?

2. Wieso das? Hast Du gerade das Auto

geschrottet?

3. Ich verstehe nicht was Du meinst!

4. Was hast Du getan? Ich werde es Dir

nicht verzeihen!

5. ???

6. Red nicht darum herum! Wieviel

brauchst Du?

7. Träume ich?

8. Wenn Du mir nicht sofort sagst, für wen

diese SMS war, kannst Du etwas erleben!

9. Ich habe Dir doch gesagt, Du sollst mit

dem Trinken aufhören!

… und die Beste:

10. Wer bist Du?

WINTERGRUSS

»Moiiin« – »Moiiin. Kalt.« – »Jo.« –

»Tschüss.« – »Tschüss.«

EISERNE HOCHZEIT

Das ältere Ehepaar feiert Eiserne Hochzeit.

Eine Radioreporterin kommt zum

Interview, befragt den in Ehren ergrauten

Neunziger: »Sie sind jetzt 60 Jahre mit

derselben Frau verheiratet. Was waren denn

ihre schönsten Jahre?« - Opa denkt kurz

nach und antwortet: »Meine Zeit in der

Kriegsgefangenschaft!«

1. JANUAR 2020

Jan: »Ich will heiraten und das Leben

genießen.« - Ingo: »Ja was denn nun?«

IMPRESSUM

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MOIN von Wangerooge

erscheint fünfmal im Jahr und

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Menschen treffen, erhältlich.

Einzelpreis:3,00 EUR.

Herausgeber

OSInsel-Verlag Wangerooge

Manfred Osenberg

Am Alten Deich 12

26486 Wangerooge

Chefredaktion

Manfred Osenberg

Tel. 0171-6803540

osenbergpresse@t-online.de

Fotos

Evelyn Genuit

Kurt E. Keil

Burkhard Rüdiger

Manfred Osenberg

Marc Osenberg

Antje Pollex

Klaus Schultes

Axel Stuppy

Renate Zerhusen

Reportagen

Axel Stuppy

Friedemann W. Bräuer

Layout

Jörn C. Osenberg

Druck

Häuser KG, Köln

Anzeigenpreisliste

Nr. 2 Februar 2019

Achtung! Die von uns

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