21.12.2012 Aufrufe

2005-4 - NaturFreunde Deutschlands

2005-4 - NaturFreunde Deutschlands

2005-4 - NaturFreunde Deutschlands

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AKTUELL<br />

a Das Jahr der Wirbelstürme<br />

Erderwärmung bringt Klima<br />

durcheinander [Seite 11]<br />

a Von der Sonne getrieben<br />

Ingenieure denken Antriebstechnik<br />

neu [Seite 13]<br />

a Die Angst vor der Vogelgrippe<br />

Antworten auf die wichtigsten<br />

Fragen [Seite 14]<br />

www.naturfreunde.de<br />

NATURFREUNDiN<br />

Zeitschrift für nachhaltige Entwicklung – sozial – ökologisch – demokratisch<br />

Der Naturfreund<br />

Woher Willy Brandt kommt<br />

4-<strong>2005</strong>


�<br />

Im Wahlkampf hießen die Themen: Arbeit,<br />

Arbeit, Arbeit. Hier sind Gerhard<br />

Schröder und Angela Merkel gleich: So wie ihr<br />

Vorgänger will sich auch die neue Kanzlerin am<br />

Abbau der Arbeitslosigkeit messen lassen. Und so<br />

wie Schröder wird auch Merkel daran scheitern.<br />

Das zeigen die Koalitionsverhandlungen. Um<br />

Arbeit zu schaffen, versuchte die CDU ihre Vorstellung<br />

von maximalen Vergünstigungen für die<br />

Wirtschaft durchzusetzen. Flexibilisierung heißt<br />

das Zauberwort – der ganze Zauber geht zu lasten<br />

der Arbeitnehmer. Ein bisschen mehr Steuervergünstigung<br />

da, ein bisschen weniger Kündigungsschutz<br />

hier – wenn sich Unternehmer maximal<br />

entfalten können, werden sie schon auch<br />

Jobs schaffen, so die allgemeine Vorstellung.<br />

Angela Merkel und Franz Müntefering<br />

könnten es besser wissen. Selten nämlich war<br />

das Unternehmertum mit einer Regierung so zufrieden.<br />

Ein Maximum an Steuererleichterung<br />

bei einem Minimum an Selbstverpfl ichtungen<br />

(die dann nicht einmal eingehalten wurden) –<br />

tatsächlich konnten sich die Unternehmer bestens<br />

entfalten. Nie machten die im Aktienindex<br />

DAX 30 notierten Konzerne so viel Gewinne.<br />

Und? Sind deshalb Arbeitsplätze entstanden?<br />

Hat der Kanzler sein Versprechen gehalten?<br />

Die neue Regierung scheint den Denkfehler<br />

der Alten zu wiederholen. Ziel der Unternehmer<br />

ist nämlich nicht, Arbeitsplätze zu schaffen. Ziel<br />

EIN STANDPUNKT VON<br />

HANS-GERD MARIAN<br />

BUNDESGESCHÄFTSFÜHRER DER<br />

NATURFREUNDE DEUTSCHLANDS<br />

der Unternehmer ist, Profi t zu maximieren. Augenscheinlich<br />

geht das bestens ohne mehr Beschäftigung.<br />

4,1 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet<br />

die Deutsche Bank 2004. Trotzdem hat<br />

sie 6.400 Jobs gestrichen. Wirtschaftsdeutsch<br />

heißt das dann: Humankapital frei gesetzt.<br />

Auch Gewerkschafter wiederholen ihre alten<br />

Denkfehler. In schöner Eintracht mit den Energieversorgungsmonopolisten<br />

fordert Verdi-Chef<br />

Frank Bsirske neuerdings unbegrenzte Laufzeiten<br />

für Kernkraftwerke, solange der Sicherheitsnachweis<br />

der Anlagen gegeben sei. Hatte die CDU im<br />

Wahlkampf für die mit solch unbegrenzten Laufzeiten<br />

der Atommeiler verbundenen Extraprofi te<br />

der Konzerne noch Gegenleistungen angemahnt,<br />

ist der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />

von RWE, Bsirske; so frei, auf derlei Begleitmusik<br />

zu verzichten. Vielleicht probt das Mitglied<br />

der Grünen schon mal für Jamaika.<br />

Betriebskapital, Humankapital und Produktionskapital<br />

– so wird hinlänglich unsere Wirtschaftsweise<br />

beschrieben. Die Maschine (Betriebskapital)<br />

wird vom Menschen (Humankapital)<br />

betrieben, um Rohstoffe (Produktionskapital)<br />

in Produkte zu verwandeln. Längst ist der Wirt-<br />

AUF EIN WORT<br />

Warum Angela Merkel Grünes Kapital braucht<br />

schaftswissenschaft der Fehler dieser Rechnung<br />

aufgegangen: Green-Capital nennt sie die Umgebung,<br />

in der Mensch und Maschine Rohstoffe<br />

umwandeln.<br />

Nicht erst seit dem Waldsterben wissen wir:<br />

Der Raubbau, den unsere Wirtschaftsweise am<br />

grünen Kapital betreibt, ist immens. Egal ob<br />

beim Ölpreis oder bei den Hurrikanen: Je mehr<br />

wir diesem Kapitalstock – der Natur – zusetzen,<br />

desto teurer kommt uns das zu stehen. Seit dem<br />

Waldsterben wissen wir aber auch: Unternehmer<br />

werden nur in den grünen Kapitalstock investieren,<br />

wenn sie müssen.<br />

Was die Wirtschaftswissenschaft akzeptiert,<br />

ist in der Politik nicht angekommen. Das Thema<br />

Umwelt spielt nur eine Nebenrolle. Angela Merkels<br />

Fehler: Die rasant steigenden Gewinne der<br />

Konzerne kommen ja nicht irgendwo her. Sondern<br />

sie kommen nicht zuletzt aus dem Kapitalstock<br />

Natur.<br />

Zukunftsfähige Politik muss deshalb in die<br />

Natur re-investieren. Ökosteuer oder das Erneuerbare<br />

Energiengesetz – Ansätze dafür gibt<br />

es. Das interessante an diesen Instrumenten ist:<br />

stets schaffen sie Arbeitsplätze.<br />

SEITE 2 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong><br />


��THEMA<br />

TITEL<br />

Wie Willy Brandt ein Kind<br />

der <strong>NaturFreunde</strong> wurde ............ 4<br />

Aus Brandts Worten lernen ......... 5<br />

EDITORIAL<br />

in der letzten Ausgabe unseres Heftes im Jubiläumsjahr<br />

kann Bilanz gezogen werden: Wir haben<br />

die 100 Jahre <strong>NaturFreunde</strong> in Deutschland<br />

fröhlich gefeiert. Mit vielen kreativen Ereignissen<br />

in Ortsgruppen und Landesverbänden. Und mit<br />

einem herausragenden Höhepunkt in der Heimat<br />

der ersten deutschen <strong>NaturFreunde</strong>, in München,<br />

wo unsere Bayern Anfang Oktober nicht nur eine<br />

perfekte Organisation, sondern auch viel Herzblut<br />

gezeigt haben. Zum Dank dafür sind denn auch<br />

mehrere tausend Mitglieder persönlich dabei gewesen.<br />

Aber es gilt, was Wolfgang Thierse uns als<br />

Festredner mit auf den Weg gegeben hat: Wir dürfen<br />

auch gern wieder etwas „lauter werden“.<br />

Auf dem gleichzeitig in der Nähe von München<br />

stattgefundenen NFI-Kongress ist Herbert<br />

Naturfreunde Internationale<br />

Europa rettet Naturerbe .............. 7<br />

Natura 2000-Praxis .................... 8<br />

Ideen für die Zukunft .................. 9<br />

Klimaänderung<br />

Die Saison der Hurrikane ..........11<br />

Verkehr<br />

Feinstaub bleibt liegen .............12<br />

Null-Liter-Mobilität ...................13<br />

Vogelgrippe<br />

Eier hart kochen? ......................14<br />

Cleverer Konsum<br />

Alles Bio – oder was? ................15<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

Aus- & Sportbildung ..................16<br />

100 Jahre Aktionen ..................17<br />

Neue Naturfreundehäuser ........19<br />

Solar-Initiative Franken .............20<br />

Naturnahe Flüsse ......................21<br />

Wildbienen und Streuobst ........21<br />

Zeitsprung .................................22<br />

Kalenderblatt ............................23<br />

Brückner für weitere drei Jahre zum Präsidenten<br />

gewählt worden. Wir gratulieren ihm dazu. Die<br />

Naturfreunde Internationale will künftig noch<br />

mehr im Arbeitsfeld Umwelt und Entwicklung<br />

tun. Die deutschen <strong>NaturFreunde</strong> sind ein Verband<br />

mit internationaler Tradition. Auch wir<br />

sollten häufi ger mal über den Tellerrand gucken.<br />

Wie diese Ausgabe zeigt, bietet die NFI dazu<br />

Denkanstöße und gemeinsame Aktionen.<br />

Einer davon ist die EU-Initiative zu Natura<br />

2000. Europa will unser Naturerbe schützen<br />

und vernetzen. Da gibt es viele Möglichkeiten<br />

für Ortsgruppen und Häuser aktiv mitzumachen<br />

und das eigene Profi l wieder zu schärfen.<br />

Der Bundeskongress von Potsdam hat dazu die<br />

Gebrauchsanweisung geliefert. Und wir zeigen<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 3<br />

123<br />

INHALT<br />

Ausgabe 4-<strong>2005</strong><br />

gesund gereist<br />

„Weniger als drei Prozent der deutschen<br />

Urlaubsangebote sind nachhaltig.“<br />

ROLF PFEIFER, FORUM ANDERS REISEN [SEITE 9]<br />

FEST GESETZT<br />

kurz notiert ...............................24<br />

Leserbriefe ................................25<br />

Reisezeit ...................................26<br />

Kleinanzeigen ...........................28<br />

<strong>NaturFreunde</strong> trauern ...............30<br />

Medien (Bücherverlosung) ........31<br />

Impressum ................................31<br />

Euch in dieser Ausgabe, was eine Ortsgruppe<br />

schon daraus gemacht hat. Das ist nicht schon<br />

wieder eine neue „Kampagne“. Aber es könnte<br />

ein schönes naturfreundliches Projekt werden.<br />

Im Jubiläumsjahr hat es sich auch gelohnt,<br />

ein bisschen in unserer Geschichte zu blättern.<br />

Was unsere hauseigenen Historiker dabei herausgefunden<br />

haben, ist eine kleine Sensation:<br />

Willy Brandt war nicht nur einer der größten<br />

deutschen Politiker, er war auch als Bundeskanzler<br />

noch ein engagiertes Mitglied unserer Organisation.<br />

Es gibt viele Fotos, die das eindrucksvoll<br />

dokumentieren. Wir können stolz darauf sein.<br />

Und wir wollen in diesem Heft dazu ein bisschen<br />

aus dem Nähkästchen plaudern.<br />

Die Neugestaltung unseres Magazins scheint<br />

bei den Mitgliedern angekommen zu sein. Kritik<br />

daran nehmen wir trotzdem gern entgegen.<br />

Wir werden versuchen, noch besser zu werden.<br />

Schreibt uns deshalb, was Euch stört, und was<br />

Ihr erwartet.<br />

Berg frei, Euer


TITEL<br />

30 JAHRE RÄTSEL<br />

Wie Willy Brandt ein Kind<br />

der <strong>NaturFreunde</strong> wurde<br />

bOktober 1971: In Bremen treffen sich die<br />

<strong>NaturFreunde</strong> zu ihrem 12. Bundeskongress. Wie<br />

üblich begann der Kongress freitags mit Worten<br />

des Lobes der Grußredner. Und als die Delegierten<br />

den Festvortrag von Prof. Gerhard Kade überstanden<br />

hatten, begann sachlich konzentriert die<br />

eigentliche Arbeitstagung. Man befand sich gerade<br />

zu Beginn der Diskussion des Hauptberichts<br />

der Bundesleitung, als plötzlich die Saaltür geöffnet<br />

wurde.<br />

Zur allgemeinen Überraschung betrat Bundeskanzler<br />

Willy Brandt den Saal, begleitet lediglich<br />

von einem Sicherheitsbeamten, von Hans<br />

Koschnick – damals Bremens Bürgermeister – und<br />

von Conrad Ahlers, Brandts Pressechef.<br />

2001 in Duisburg war das anders. Da hatte<br />

sich Kanzler Gerhard Schröder schon lange vor-<br />

I Wanderung im Teutoburger Wald, Juli 1976<br />

Aufgang zum Bielefelder Naturfreundehaus<br />

her bei den <strong>NaturFreunde</strong>n zum Kongress-Besuch<br />

angekündigt. 1971 aber kam der Kanzler<br />

spontan. Niemand hatte eine Ahnung davon.<br />

Brandt unterstützte Hans Koschnick im Bremer<br />

Wahlkampf zur Bürgerschaft. Und als Koschnick<br />

erwähnte, dass die <strong>NaturFreunde</strong> gerade in der<br />

Stadthalle tagten, entschied sich der Kanzler,<br />

dort „vorbeischauen“ zu wollen.<br />

Willy Brandt entbot dem Kongress einen herzlichen<br />

Gruß. Seine Bundesregierung, trug er vor,<br />

wolle nicht über die Umweltgefahren palavern,<br />

sondern an deren Überwindung arbeiten – durch<br />

Gesetze und erstmalig auch durch Haushaltsmittel<br />

von 1,4 Milliarden Mark. Er betonte ferner,<br />

dass er sich durch nichts davon abbringen lasse,<br />

die nach dem Krieg geschlossenen Freundschaften<br />

im Westen zu ergänzen und jede nur<br />

mögliche Verständigung mit den Nachbarn im<br />

Osten aufl eben zu lassen.<br />

„Aus ganz enger Nähe“<br />

Dabei wisse er, dass seine Bundesregierung und<br />

die <strong>NaturFreunde</strong> im Ringen um Vernunft zur<br />

Sicherung des Friedens Bundesgenossen seien.<br />

„Dafür möchte ich Euch danken“, sagte Willy<br />

Brandt. Und dann sagte er einen Satz, der fast<br />

30 Jahre Rätsel aufgab:<br />

„Es spricht hier jemand zu Ihnen, der in<br />

seiner Kindheit und Jugend nicht nur mit<br />

Abstand, sondern aus ganz enger Nähe mit<br />

der Naturfreundearbeit in Kontakt gewesen<br />

ist, und der dies sein ganzes Leben mit<br />

sich getragen hat.“<br />

„… aus ganz enger Nähe ...“ – Was hieß das<br />

im Klartext? Welche Botschaft verbarg sich hinter<br />

dieser „engen Nähe“? Was um alles in der<br />

Welt hatte das zu bedeuten?<br />

Vielleicht lag es daran, dass die <strong>NaturFreunde</strong><br />

viel zu verdutzt waren, um dies noch auf der<br />

Konferenz zu analysieren. Vielleicht hatte ihre<br />

Analyse auch einen anderen Akzent. Vielleicht<br />

hatten sie Brandts Worte mit einem anderen<br />

Schwerpunkt gehört: Schließlich war der Höhepunkt<br />

des Kalten Krieges noch nicht vorbei. Und<br />

es ist auch eine Erfahrung, dass im Wettbewerb<br />

zwischen der notwendigen Tagesarbeit und der<br />

Aufarbeitung der Historie diese stets zweiter Sieger<br />

wird. Jedenfalls blieb Willy Brandts Nähe zu<br />

den <strong>NaturFreunde</strong>n ein Rätsel.<br />

Das blieb auch so, als sich in den folgenden<br />

Jahren Meldungen mehrten, die Indizien lieferten.<br />

Zum Beispiel 1973: Der Landesverband<br />

Nordmark wählte Günther Kuhlmann aus Lübeck<br />

als Vorsitzenden zum Nachfolger von Chris-<br />

tian Pahl. Günther Kuhlmann ist Willy Brandts<br />

Halbbruder. Günthers und Willys Mutter war früher<br />

in der Lübecker Ortsgruppe eine sehr aktive<br />

NaturFreundin.<br />

1976 wandte sich Willy Brandt mit einer Bitte<br />

an die <strong>NaturFreunde</strong> Teutoburger Wald. Er hatte<br />

inzwischen 1974 die Guillaume-Affäre „überstanden“:<br />

Zwar hatte ihn das die Kanzlerschaft gekostet;<br />

doch blieb er weiterhin SPD-Parteivorsitzender.<br />

Er wolle gern mal aus dem politischen Stress<br />

heraus, erklärte Brandt den Naturfreunden, und<br />

SEITE 4 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


deshalb gern eine Wanderung wiederholen, die<br />

er einst als Tertianer unternommen hatte.<br />

Willi Rüweler von den <strong>NaturFreunde</strong>n Bielefeld<br />

hat damals die Vorbereitung der dreitägigen<br />

Exkursion übernommen. Die Route ging von<br />

Bielefeld nach Bad Meinberg. Der Bericht darüber<br />

ist auch heute noch lesenswert [W+B 1976,<br />

Heft 6] – zumal es davon schöne Fotos gibt: Pause<br />

am ‚Waldschlösschen’, die Naturfreunde singen<br />

Wanderlieder und Willi Brandt begleitet sie<br />

auf der Mandoline. Das schien ganz selbstverständlich,<br />

denn am Detmolder Naturfreundehaus<br />

wiederholte sich die Szene.<br />

Textsicher bei „Avanti populo“<br />

Bitte mal nachrechnen: Zwischen 1925 – Brandt<br />

war Mitglied im Arbeitermandolinenbund Lübeck<br />

– und dieser Szene am Detmolder Haus ,In<br />

der Schnat‘ (siehe Titelbild) liegen 50 Jahre! Ohrenzeugen<br />

berichteten zwar von einigen „Knubbelen“.<br />

Aber Brandt kann beim Mandoline-Spiel<br />

sehr wohl mithalten.<br />

Allerdings hat er immer mal geübt. So berichtete<br />

etwa Klaus Harpprecht, Journalist, Freund<br />

und schließlich Berater von Brandt über einen<br />

Arbeitsurlaub im südfranzösischen La Croix Valmer<br />

im Herbst 1973. Bei solchen Terminen ohne<br />

die übliche Krawattenpflicht ließ Brandt einen<br />

gewissen Einblick in private Bereiche zu.<br />

2<br />

I 1925: Martha Frahm (2) betreute als Hüttendienst eine Gewerkschaftsschulung auf dem Priwall. Mit dabei: Sohn „Willy“ (1).<br />

Zum Beispiel: Musik und Singen. Brandt war<br />

nicht nur Mitglied im Arbeitermandolinenbund,<br />

sondern natürlich auch in der sozialistischen Jugend<br />

und bei den Lübecker <strong>NaturFreunde</strong>n. Dort<br />

wurden, „wie es sich gehörte“, politische Trutz-<br />

Lieder gesungen.<br />

Zur allgemeinen Überraschung – offenbar<br />

auch zu seiner eigenen – erwies sich Willy<br />

KOMMENTAR<br />

Aus Brandts Worten lernen<br />

und Zusammenhänge vermitteln<br />

Brandt in jenem Herbst bei einer Großzahl von<br />

Liedern der Arbeiterjugend durchaus noch als<br />

text- und melodiesicher. Harpprecht berichtete,<br />

dass Brandt etwa von ‚Avanti populo’ – dem italienischen<br />

Sozialistenlied von der ‚Bandiera rossa’<br />

– noch zwei Strophen zusammen bekam. Das<br />

war 1973; Harpprecht berichtete davon aber erst<br />

2000. Auch Björn Engholm hat später im ‚Vor-<br />

Von Geburt, im Geist, in der Tat – Willy Brandt war also einer von uns. Die Recherchen unseres<br />

Autors Kurt Vogel lassen keinen anderen Schluss zu. Aber sind wir auch im Geiste Willy<br />

Brandts?<br />

„Die <strong>NaturFreunde</strong> waren aus guter Ahnung ihrer Zeit voraus“, erklärte Brandt Anfang der<br />

80-er Jahre. Original-Ton Brandt: <strong>NaturFreunde</strong> müssen deshalb heute helfen, das gewachsene<br />

Verständnis für viele Zusammenhänge möglichst vielen Menschen zu vermitteln.<br />

Das war vor 20 Jahren. Natürlich ist die Welt und ihre Probleme 20 Jahre später noch komplexer<br />

geworden. Klimawandel, Globalisierung oder die Ressourcen-Verknappung – natürlich<br />

sind die Probleme, die heute auf der Agenda stehen, andere als damals. Genau deshalb sollten<br />

wir uns vom NaturFreund Brandt inspirieren lassen! Erstens die Probleme sehen. Zweitens<br />

die Zusammenhänge erkennen und benennen. Um dann drittens: zu Handeln. Denn darauf<br />

kommt es an. Wie hat der NaturFreund Willy Brandt, der große Vordenker der Sozialdemokratie,<br />

doch immer so schön gesagt: Nicht palavern, sondern Handeln!c NINA WETTERN<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 5<br />

1<br />

TITEL


TITEL<br />

I <strong>NaturFreunde</strong>-Wanderung im Teutoburger Wald – 1976<br />

wärts’ derlei geschildert, im Zusammenhang mit<br />

einem Brandt-Besuch in Finnland.<br />

Rudi Klug, Ehrenvorsitzender der Natur-<br />

Freunde <strong>Deutschlands</strong>, sprach unlängst mit Willy<br />

Brandts Halbbruder Günther Kuhlmann. Dabei<br />

schilderte Kuhlmann, dass Willy und er regelmäßig<br />

Kontakte in der Familie hatten, besonders<br />

bis zum Tod der Mutter 1969. Und auch dabei<br />

hat Willy immer gern zur Mandoline gegriffen<br />

und plattdeutsch gesungen.<br />

1979 war Willy Brandt wieder als Naturfreund<br />

unterwegs. Wieder drei Tage, diesmal im Pfälzer<br />

Wald: von Speyer auf Umwegen nach Kusel. Dabei<br />

war er am dritten Tag mit seiner Wandergruppe<br />

Gast der Kaiserslauterer und Pfälzer Natur-<br />

Freunde im Naturfreundehaus Finsterbrunnertal.<br />

Willy Brandt beim JugendBall<br />

in der Hasenheide<br />

Willy Brandt der Wanderer, Willy Brand der Musiker<br />

und Sänger. Aber folgt daraus, dass Willy<br />

Brandt auch ein NATURFREUND war?<br />

Bruno Lampasiak berichtete von einer Begebenheit<br />

1957: Er war Leiter der Naturfreundejugend<br />

Berlin-Neukölln und dadurch Vorsitzender<br />

des Bezirksjugendringes. Es bestand die Tradition,<br />

dass die Jugendvertreter einmal monatlich<br />

mit Bezirks- und Landespolitikern diskutierten.<br />

Bei einer dieser Diskussionen war als Gast<br />

auch Willy Brandt dabei, damals Präsident des<br />

Berliner Abgeordnetenhauses. Als Brandt hörte,<br />

dass Bruno von der Naturfreundejugend sei, hatte<br />

er überraschend viele Fragen über die Natur-<br />

Freunde und Naturfreundejugend in Berlin. Kurz<br />

darauf kam es erneut zu einem Treffen: 1.500 Jugendliche<br />

waren zu einem Ball in die Hasenheide<br />

geladen, ausgerichtet vom Bezirksjugendring.<br />

Dabei erkundigte sich Brandt erneut nach den<br />

<strong>NaturFreunde</strong>n. Allerdings konnte sich der Vertreter<br />

der Naturfreundejugend dieses Interesse<br />

damals nicht erklären.<br />

Der Kongress der Naturfreunde Internationale<br />

(NFI) 1984 in Straßburg hatte das Leitthema<br />

„Das Überleben sichern“. Dazu wünschte die<br />

NFI ein Interview mit dem Vorsitzenden der Sozialistischen<br />

Internationale – eben Willy Brandt,<br />

unter dessen Leitung die „Nord-Süd-Kommission“<br />

in gleicher Richtung arbeitete. Da der NFI-<br />

Vizepräsident Walter Buckpesch seinerzeit MdB<br />

war, konnte er dies leicht zustande bringen. Willy<br />

Brandt gab den <strong>NaturFreunde</strong>n Handlungsmaximen<br />

mit auf den Weg [„naturfreunde-international“<br />

Nr. 2/1984].<br />

1985 schrieb Willy Brandt ein Vorwort zum<br />

Buch „Die grüne Lust der roten Touristen“, das<br />

das Leben des <strong>NaturFreunde</strong>-Fotografen Paul<br />

Schminke illustriert. Und im Jugendpolitischen<br />

Beirat der SPD wunderte man sich in jener Zeit<br />

immer, wenn sich Willy Brandt in der „Baracke“,<br />

wie die SPD-Partei-Zentrale damals genannt wurde,<br />

nach den <strong>NaturFreunde</strong>n erkundigte.<br />

Nach und nach führen mehrere Spuren zueinander,<br />

die uns eine Antwort auf die Fragestellung<br />

des Anfangs erlauben: „… aus ganz enger<br />

Nähe …“ hatte Willy Brandt uns auf dem Natur-<br />

Freunde-Kongress 1971 in Bremen gesagt. Diese<br />

Nähe ist erkennbar eng; tatsächlich nämlich ist<br />

Brandt ein Naturfreunde-Kind.<br />

Mütterlicherseits: Die Ortsgruppe Lübeck besteht<br />

seit 1912. Von Anfang an war Willys Mutter<br />

Martha Frahm dort aktiv, besonders auf dem<br />

Naturfreundehaus Priwall, wo ihr Sohn viele Feriensommer<br />

verbrachte. Willy Brandt hat diese<br />

Sommer auf dem Priwall in seinem Buch „Links<br />

und frei“ beschrieben. Wie ihn das prägte, verdeutlicht<br />

etwa Brandts Engagement bei der Sozialistischen<br />

Arbeiterjugend. Als er 1930 einen<br />

Leitfaden für Jugendleiter-Schulungen bei den<br />

„Roten Falken“ schrieb, erhielten darin die <strong>NaturFreunde</strong><br />

die Kompetenzen für den Bereich<br />

Wandern und Umwelt. Die in dieser Zeit erwachsene<br />

Bindung hat er „sein ganzes Leben mit sich<br />

getragen“.<br />

Brandt, das Naturfreunde-Kind, väterlicherseits:<br />

Bislang bekannt war zwar, dass John Möller,<br />

ein Realschullehrer aus Hamburg, der Vater<br />

Willy Brandts war. Doch erst der Journalist und<br />

Biograph Martin Wein fand jetzt bei seinen Recherchen<br />

heraus, dass dieser John Möller bei<br />

den seit 1910 bestehenden <strong>NaturFreunde</strong>n in<br />

Hamburg als Wanderführer und Exkursionsleiter<br />

aktiv war.<br />

Geburt: Neun Monate später<br />

Beim Studium alter Inserate stellte Martin Wein<br />

jetzt fest, dass die Lübecker und die Hamburger<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Ende März 1913 eine gemeinsame<br />

Wanderung organisierten. Über Ostern<br />

ging es von Lübeck über Wismar zur Insel Poel.<br />

Nicht ausgeschlossen erscheint demnach, dass<br />

Brandts Mutter und John Möller sich bei dieser<br />

<strong>NaturFreunde</strong>-Wanderung kennen und mögen<br />

lernten. Darüber gibt es natürlich keinen Beleg.<br />

Belegt ist indes, dass Willy Brandt am 18. Dezember<br />

1913 zu Lübeck geboren wurde. Neun<br />

Monate nach Ostern.<br />

Willy Brandt war einer von uns. Er war dies<br />

von allem Anfang an. Das Wissen um diese<br />

Herkunft aus der großen <strong>NaturFreunde</strong>-Familie<br />

darf uns alle freuen, so wie man über ein geschätztes<br />

Familienmitglied froh ist – nicht mehr<br />

– aber auch nicht weniger. Und wir wollen nachsichtig<br />

sein mit uns selbst, dass wir dreißig Jahre<br />

benötigten, von 1971 an, bis wir es richtig kapierten.<br />

Aber schließlich war selbst das nur dadurch<br />

möglich, dass viele <strong>NaturFreunde</strong> bei den<br />

Recherchen geholfen haben.c KURT VOGEL<br />

NATURFREUNDE DÜSSSELDORF, MITARBEITER IM ARBEITSKREIS<br />

NATURFREUNDEGESCHICHTE<br />

Der Autor dankt für die Zuarbeit Kurt Böttcher (Lübeck),<br />

Dieter Karaskiewicz (Bielefeld), Bruno Lampasiak (Berlin),<br />

Walter Seitz (Bremen) und Jochen Zimmer (Duisburg).<br />

Besonderer Dank gilt Walter Buckpesch (Offenbach)<br />

und Rudi Klug (Frankenthal), die die Arbeit kritschgeduldig<br />

bereichert haben. Danke, Ihr beiden!<br />

SEITE 6 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


NATURFREUNDE INTERNATIONALE<br />

Europa rettet sein Naturerbe<br />

Was sich hinter dem Natura 2000-Projekt verbirgt<br />

b Europa wird gern mit bürokratischer<br />

Gängelung gleich gesetzt. Das ist natürlich unfair.<br />

Zum Beispiel in der Umweltpolitik: „Natura<br />

2000“ heißt ein Prozess, der europaweit Schutzgebiete<br />

zur Erhaltung unseres Naturerbes vernetzen<br />

will.<br />

„Natura 2000“ basiert auf der Vogelschutz-<br />

Richtlinie aus dem Jahr 1979 und der Fauna-<br />

Flora-Habitat-Richtlinie von 1992. Nach beiden<br />

müssen Mitgliedsstaaten Schutzgebiete für gefährdete<br />

Arten und Lebensräume einrichten. Im<br />

Gegensatz zu vielen nationalen Bestimmungen<br />

basiert Natura 2000 auf klar definierten, wissenschaftlichen<br />

Grundlagen. So soll garantiert werden,<br />

dass eine repräsentative Auswahl von Tier-<br />

und Pflanzenarten überleben wird.<br />

Gleichzeitig bietet Natura 2000 Chancen für<br />

die Regionalentwicklung: Förderprogramme unterstützten<br />

den sanften Tourismus, der in der<br />

Umgebung der Schutzgebiete oft wichtigste Einnahmequelle<br />

ist. Natura 2000 kann hier als<br />

Markenzeichen für eine intakte Kulturlandschaft<br />

zu einer zusätzlichen Aufwertung von Regionen<br />

führen.<br />

Trotz der Chancen verläuft die nationale Umsetzung<br />

von Natura 2000 oftmals schwierig. Die<br />

Ausweisung der Schutzgebiete führte häufig zu<br />

massiven Protesten und zu heftigen Kontroversen<br />

innerhalb der Bevölkerung. Wirtschaftliche<br />

Einbußen oder eingeschränkte Nutzung – oft<br />

NATURFREUNDE INTERNATIONALE<br />

Die Kampagne<br />

„Landschaft erhalten – Europa erleben“ – so<br />

heißt die Kampagne, die die Naturfreunde International<br />

zur Natura 2000 gestartet haben Multiplikatoren-Seminare<br />

sollen Sinn und Zweck der<br />

Natura 2000 bekannt machen und Erfahrungen<br />

sowie Projektideen austauschen. Es gibt regelmäßig<br />

neue Kampagnen-Infoblätter sowie eine Kampagnen-Homepage<br />

(www.nfi.at/natura). Die Broschüre<br />

„Natura 2000 – Eine Chance für Natur und<br />

Mensch“ enthält zahlreiche Tipps. Darüber hinaus<br />

bietet die NFI ihren Mitgliedern und Partnern Unterstützung<br />

bei der Einreichung von Projektanträgen<br />

an und liefert mit ihren Pilotprojekten konkrete<br />

Beispiele für eine erfolgreiche Beteiligung an<br />

der Umsetzung von Natura 2000.<br />

werden mit der Einrichtung von Schutzgebieten<br />

negative Assoziationen verbunden. Dazu kommt,<br />

dass die Landwirtschaftslobby genau so wie die<br />

Lobbys der Industrie oder die Verkehrslobby<br />

massiv gegen Natura 2000 arbeiten.<br />

Vergleicht man die Prozentanteile von ausgewiesenen<br />

Schutzgebieten an der Landesfläche<br />

I Kampagnen-Logo der<br />

Naturfreunde Internationale<br />

THEMA<br />

der Mitgliedsstaaten, findet man riesige Unterschiede:<br />

Musterländer der Gebietsausweisung<br />

sind etwa die neuen Mitglieder Slowenien und<br />

Slowakei. Beide haben mehr als ein Viertel ihrer<br />

Landesfläche als Natura 2000-Gebiete nominiert.<br />

Zu den Schlusslichtern zählt unter anderem<br />

Frankreich, aber auch Deutschland befindet<br />

sich (Stand vom März <strong>2005</strong>) mit nur 6,4 Prozent<br />

an Vogelschutzgebieten und 7,0 Prozent an Gebieten<br />

laut Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (oft<br />

überlappend) unter den Stiefkindern in Punkto<br />

Natura 2000.<br />

Genau hier muss die Arbeit der Naturschutz-<br />

und Umweltverbände ansetzen. So können auch<br />

die Naturfreunde eine Lobby schaffen – indem<br />

sie Fehler und Versäumnisse genau so wie Vorzüge<br />

und Chancen aufzeigen. Gerade Projekte,<br />

die zu einer Identifikation der Bevölkerung mit<br />

„ihren“ Natura 2000-Gebieten führen, erhöhen<br />

dort die Akzeptanz. Für die Naturfreunde bietet<br />

Natura 2000 die Chance, sich mit ihren traditionellen<br />

Kernthemen als Partner im Schutz von<br />

Natur und Landschaft neu zu positionieren.c<br />

ANDREA LICHTENECKER NFI<br />

3-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 7


THEMA<br />

NATURFREUNDE INTERNATIONALE<br />

Pinneberg macht’s vor<br />

224 Kilometer praktisch gezeigt, was Natura 2000 ist<br />

bDie Pinneberger waren nicht mehr zu halten.<br />

Sie machten in Rekordzeit vor, wie ein Natura-Trail<br />

entwickelt werden kann. Ziel war es,<br />

den Bürgern in ausgewählten Natura-Gebieten<br />

im Kreis Pinneberg das heimatliche ökologische<br />

Netz näher zu bringen und praktisch erlebbar<br />

zu machen. Die durchgängige Verknüpfung der<br />

Trails durch neun Gebiete sollte hierbei zu Fuß<br />

und per Fahrrad zu bewältigen sein.<br />

Das „Experiment“ ist gelungen. Die Routen<br />

durch Moore, Waldgebiete, Geest, Marsch und<br />

einen Teil des Niederelbe-Habitats sind nun in<br />

drei Trailabschnitten und neun Einzelrouten zu<br />

erwandern.<br />

Um die mehr als 224 Kilometer „wanderbar“<br />

zu machen, waren viele Arbeitsschritte nötig:<br />

Nachdem die Idee geboren war, mussten detaillierte<br />

Karten beschafft, Sponsoren gefunden und<br />

Wanderwege ausgesucht werden. Die Wegeführung<br />

musste dabei mit den Naturschutzbelangen<br />

abgestimmt sein. Mehrfach wurden die Routen<br />

ausgewandert, um Streckenlänge, Naturkund-<br />

liches und Sehenswertes exakt zu beschreiben,<br />

Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

zu testen und Fotos zu machen. Zu guter Letzt<br />

wurden die Einzelrouten in Kartenskizzen eingearbeitet,<br />

Texte verfasst, Bilder ausgesucht, ge-<br />

AUFRUF<br />

Weitere Natura-Trails gesucht!<br />

Wer hat ein gutes Projekt?<br />

Machen wir es den Pinnebergern nach! Der Bundeskongress<br />

<strong>2005</strong> in Potsdam hat beschlossen, dass sich<br />

die deutschen <strong>NaturFreunde</strong> an der NFI-Kampagne<br />

„Landschaft erhalten – Europa erleben“ beteiligen.<br />

Wir wollen dazu beitragen, in Deutschland Interesse<br />

und gesellschaftliche Akzeptanz für das Natura-2000-<br />

Konzept der EU zu wecken. Und das können wir am<br />

besten, wenn wir mit den Ortsgruppen oder in der<br />

Umgebung unserer Häuser Wander- und Fahrradrouten<br />

dokumentieren, die in oder durch Natura-2000-<br />

Gebiete führen (Natura-2000-Trails).<br />

I Blick von der Bilsbek-Route<br />

des Pinneberger Natura-Trails<br />

Übersichtskarte der Wanderrouten<br />

Kreis Pinneberg<br />

(Natura 2000-Trail...dort wo wir wohnen).<br />

Route 1.1: Himmelmoor<br />

Route 1.2: Borsteler Wohld<br />

Route 1.3: Esinger Wohld<br />

Route 1.4: Pinnau<br />

� über Tangstedt<br />

� über Borsteler Wohld<br />

Route 2.1: Buttermoor – Holmer<br />

Sandberge<br />

Route 2.2: Tävsmoor/Haselauer Moor<br />

Route 3.1: Wedel – Hetlingen<br />

Route 3.2: Hetlingen – Seestermühe<br />

Route 3.3: Obere Krückau<br />

layoutet. Mit Erfolg: Die Gebietsbeschreibungen<br />

entlang der Trails sind in der Broschüre „Wandern<br />

im Kreis Pinneberg“ nebst fünf Kartenblättern<br />

veröffentlicht – mit freundlicher Unterstützung<br />

durch die Stiftung der Sparkasse Südholstein<br />

und „Bingo! Die Umweltlotterie“.c [NW]<br />

Information & Kontakt<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Pinneberg · Rainer Naujox<br />

Schwanenstraße 10 · 25462 Rellingen<br />

Telefon (04101) 349 27 · pinneberg@naturfreunde.de<br />

Die Bundesgruppe koordiniert und berät fachlich<br />

und kann ggf. durch Drittmittel fi nanziell unterstützen.<br />

Fragt deshalb bei Euch nach, wer sich an einem<br />

bundesweiten Projekt Natura-2000-Trails beteiligen<br />

will. Ausführliches Material dazu gibt es auf der<br />

Homepage der NFI (www.nfi .at) und beim Fachbereich<br />

Natur, Umwelt, Sanfter Tourismus der Natur-<br />

Freunde <strong>Deutschlands</strong> (umweltschutz@naturfreunde.<br />

de). Und meldet Eure Aktiven an die Bundesgeschäftsstelle<br />

und an Eckart Kuhlwein (kuhlwein@naturfreunde.de).c<br />

[EK]<br />

SEITE 8 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong><br />

E L B E<br />

Seestermühe<br />

Route 3.2<br />

Elmshorn<br />

K r ü c k a u<br />

Route 3.3<br />

Uetersen<br />

P i n n a u<br />

Hetlingen<br />

Route 3.1<br />

Route 2.2<br />

Wedel<br />

Barmstedt<br />

Route 1.3<br />

Tornesch<br />

Route 2.1<br />

A 23<br />

Route 1.2<br />

Pinneberg<br />

H a m b u r g<br />

Schenefeld<br />

Route 1.1<br />

Quickborn<br />

Route 1.4<br />

A<br />

7


NATURFREUNDE INTERNATIONALE<br />

Ideen für die Zukunft der Naturfreunde<br />

Ein Forum auf dem Kongress der Naturfreunde Internationale<br />

b Soll die Naturfreunde Internationale (NFI)<br />

ein internationales Reisebüro für nachhaltigen<br />

Tourismus aufmachen? Wie steht es um die ökologische<br />

Korrektheit, wenn Naturfreunde internationale<br />

Kontakte – zum Beispiel in Afrika – pflegen<br />

und deshalb fliegen müssen? Wie können<br />

wir die Naturfreundehäuser zu „Schaufenstern“<br />

einer nachhaltigen Lebensweise und wie zu Stätten<br />

internationaler Begegnungen machen? Welche<br />

Möglichkeiten gibt es für die NFI, Umwelt-<br />

und Entwicklungsarbeit miteinander zu verbinden?<br />

Die NFI hatte im Oktober vor ihrem 19. Kongress<br />

in Ismaning bei München zu einem „Fo-<br />

NATURFREUNDE INTERNATIONALE<br />

NATURA 2000<br />

in Österreich<br />

Natur beim Wandern oder Radfahren erleben –<br />

und das mit mehr Bewusstsein für Schutzgebiete<br />

zu verknüpfen – dass sieht eine Kooperation der<br />

Naturfreunde Österreich mit dem österreichischen<br />

Lebensministerium vor. 2004 unter dem Namen<br />

„Natura Trails“ gestartet, werden bis Ende <strong>2005</strong><br />

sieben Themenwege („Natura Trails“) durch österreichische<br />

Schutzgebiete pädagogisch aufbereiteten<br />

und in Foldern beschrieben.<br />

Informationen zum Pilotprojekt<br />

www.nfi.at/natura/trails<br />

rum <strong>2005</strong>“ eingeladen, auf dem in Kurzreferaten<br />

und Denkanstößen aus dem Kreis der Mitgliedsverbände<br />

„Die Zukunft der Naturfreundebewegung<br />

und die Aufgaben der NFI“ bearbeitet wurde.<br />

Dabei konzentrierte sich die Werkstatt auf<br />

drei Themenkomplexe: Naturfreunde und nachhaltiger<br />

Tourismus, die Aufgaben der Naturfreundehäuser<br />

und die Entwicklungszusammenarbeit<br />

„für eine Globalisierung der Solidarität“. Und es<br />

zeigte sich, dass die Naturfreunde aus den Mitgliedsländern<br />

durchaus eigene Vorstellungen<br />

und Ideen haben, wie die Organisation in Zukunft<br />

noch besser aufgestellt sein sollte.<br />

Wenn es richtig ist, dass – so Rolf Pfeifer vom<br />

THEMA<br />

„forum anders reisen“ – nur weniger als drei Prozent<br />

des Tourismusmarktes in Deutschland „nachhaltige“<br />

Angebote vermittelt, gleichzeitig aber 30<br />

Prozent der Urlauber potenziell mit Nachhaltigkeit<br />

ansprechbar wären – sollten NFI und Landesverbände<br />

eigene Angebote entwickeln wie zum<br />

Beispiel Eisenbahntourismus, Radwanderrouten,<br />

„Literatouren“ (mit integrierten Lesungen oder<br />

Musikveranstaltungen). Und sie sollten ihre Internationalität<br />

nutzen, um gemischte Reisegruppen<br />

zusammenzustellen. Außerdem könnten sie über<br />

die Partnerverbände im Ausland den Kontakt zu<br />

Einheimischen bieten. Und: Für den Schadstoffausstoß<br />

(etwa durch Fernflüge und PKW-Nutzung)<br />

von verkauften wie eigenen Reisen sollten Ausgleichsabgaben<br />

gezahlt werden, aus denen eine<br />

bessere Energieeffizienz in den Naturfreundehäusern<br />

finanziert wird.<br />

Hans-Gerd Marian, Geschäftsführer der deutschen<br />

<strong>NaturFreunde</strong> bezeichnete die Naturfreundehäuser<br />

„als ökologische und soziale Bausteine<br />

für ein nachhaltiges Europa und für eine sich<br />

nachhaltig entwickelnde Welt“. Dabei müssten<br />

als „Markenzeichen“ gesunde Ernährung, Bewegung<br />

in der Natur, verantwortlicher Ressourceneinsatz<br />

als Beitrag zum Klimaschutz, Freundschaft<br />

und Begegnung gepflegt werden. Aus den<br />

Mitgliedsverbänden der NFI wurde Profilbildung<br />

und Schwerpunktsetzung für einzelne Häuser<br />

bzw. Häusergruppen angeregt: Kultur, Sport,<br />

Umweltschutz, internationaler Treffpunkt, Bil-<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 9


THEMA<br />

dungszentrum für nachhaltige Entwicklung. Die<br />

Häuser sollten Fair-Trade-Produkte verwenden.<br />

Sie könnten untereinander Partnerschaften eingehen<br />

und die Mitglieder könnten Patenschaften<br />

übernehmen.<br />

Nicole Häusler bedauerte eine „mangelnde<br />

Öffentlichkeitsarbeit“ der Naturfreunde-Organisation.<br />

Dies gelte besonders für die Entwicklungspolitik.<br />

Die Naturfreunde sollten sich aber<br />

in der internationalen Arbeit nicht verzetteln,<br />

weil nicht alles auf ihrer eigenen Agenda organisatorisch<br />

und inhaltlich zu leisten sei. Häusler:<br />

„Manchmal ist weniger mehr.“ Christian Baumgartner,<br />

NFI-Generalsekretär, forderte von den<br />

Naturfreunden „eine menschliche Globalisierung<br />

der Solidarität“. Er nannte neben der konkreten<br />

Arbeit in Afrika (Senegal) die Beteiligung<br />

am Rio-Nachfolgeprozess, an der Biodiversitätskonvention<br />

und an den Weltsozialforen. Mit<br />

dem Wiener „respect“ – Institut für integrativen<br />

Tourismus und Entwicklung gebe es eine eigene<br />

Einrichtung der Naturfreunde für entwicklungspolitische<br />

Stellungnahmen und Projekte.<br />

Die Mitgliedsverbände schlagen zur wirksamen<br />

Umsetzung der Ziele der NFI Schüleraustausch<br />

mit Entwicklungsländern und die Hilfe<br />

bei Süd-Süd-Austauschprogrammen vor. Über<br />

eine Internet-Börse der NFI sollten Ortsgruppen<br />

und Landesverbände Partnerschaften und Patenschaften<br />

für Gruppen in Entwicklungsländern<br />

übernehmen. Für Umwelt und Entwicklung müsse<br />

politisches Bewusstsein entwickelt werden,<br />

deshalb sei Öffentlichkeitsarbeit und innerverbandliche<br />

Sensibilisierung erforderlich. Und: es<br />

sollte überlegt werden, ob nicht in einigen Jahren<br />

ein besonderer afrikanischer Naturfreunde-<br />

Kongress veranstaltet werden kann.<br />

Das Forum hat insgesamt sein Ziel erreicht, anders<br />

als bei früheren Kongressen, auch die Ideen<br />

aufzunehmen, die in den Mitgliedsverbänden zur<br />

Zukunft der NFI entwickelt worden sind. Jetzt wird<br />

es darauf ankommen, dass das auch Folgen hat.<br />

Dabei lassen sich viele der Anstöße auch heute<br />

schon bei uns umsetzen: Auf Bundes-, Landes-,<br />

Ortsebene und den Häusern. Niemand ist daran<br />

gehindert, selbst etwas zu tun.c ECKART KUHLWEIN<br />

NATURFREUNDE INTERNATIONALE<br />

Herbert Brückner bleibt Präsident<br />

Umwelt und Entwicklung als neues Arbeitsfeld<br />

b Herbert Brückner aus Bremen bleibt Präsident<br />

der Naturfreunde Internationale (NFI). Die<br />

Delegierten aus 21 Landesverbänden bestätigten<br />

den 67-jährigen mit großer Mehrheit für weitere<br />

drei Jahre. Auch Wulf Homann aus Dortmund<br />

wurde als einer von fünf Vize-Präsidenten wiedergewählt.<br />

Der 19. Kongress am 8. Oktober <strong>2005</strong> in<br />

Ismaning bei München bestätigte auch Christian<br />

Baumgartner als Generalsekretär.<br />

Zuvor hatte Michael Müller, Chef der deutschen<br />

<strong>NaturFreunde</strong>, Solidarität und Nachhaltigkeit<br />

eine tragende Bedeutung bei der Zukunftsgestaltung<br />

zugeschrieben. Auf dem Kongress<br />

wurde deutlich, dass entwicklungspolitische<br />

Themen immer stärker in den Vordergrund der<br />

NFI-Arbeit rücken. Damit wird die traditionelle<br />

Arbeit für Umwelt- und Naturschutz sowie für<br />

nachhaltigen Tourismus um einen notwendiges<br />

Aktionsfeld ergänzt. Herbert Brückner machte<br />

am Beispiel des Senegal deutlich, wie die NFI<br />

in enger Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen<br />

Organisationen den Aufbau eines umwelt-<br />

und sozialverträglichen Tourismus in Afrika fördern<br />

könne.<br />

Weitere inhaltliche Schwerpunkte des Kongresses<br />

waren ein „Zukunftsforum“ mit den<br />

Themen Nachhaltiger Tourismus, Naturfreundehäuser<br />

sowie Umwelt und Entwicklung und die<br />

offizielle Aufnahme des neu gegründeten Naturfreunde-Landesverbandes<br />

Rumänien. Dort, im<br />

Donau-Delta, soll nach einer Entscheidung der<br />

NFI-Präsidentenkonferenz auch die „Landschaft<br />

des Jahres 2007-2008“ liegen.<br />

Ein Antrag der Schweizer Naturfreunde, den<br />

„demokratischen Sozialismus“ aus der Präam-<br />

I Moderatorin Ariane Eiglsperger interviewt Herbert Brückner (links) und Michael Müller<br />

bel der Satzung der NFI zu streichen, wurde mit<br />

großer Mehrheit vertagt. In den nächsten drei<br />

Jahren sollen sich die Präsidentenkonferenz und<br />

die Mitgliedsverbände mit dem Thema beschäftigen.<br />

c ECKART KUHLWEIN<br />

SEITE 10 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


KLIMAÄNDERUNG<br />

Die Saison der Hurrikane<br />

Was Erderwärmung mit den Launen des Wetters zu tun hat<br />

b Der Hurrikan „Wilma“ war der 12. Hurrikan<br />

dieser Saison. Damit ist der Rekord von 1969<br />

eingestellt. Nicht nur das: „Wilma“ mutierte mit<br />

Windgeschwindigkeiten von über 280 Stundenkilometern<br />

zum schlimmsten Hurrikan aller Zeiten.<br />

Seit 1851 werden die Daten der karibischen<br />

Stürme erfasst. Das bisher sturmreichste Jahr<br />

war 1933: Damals entwickelten sich von den 21<br />

Tropenstürmen aber nur wenige zu Hurrikanen.<br />

„Wilma“ war der 21. Tropensturm des Jahres.<br />

Aber nicht der letzte: „Alpha“ hieß der 22. Tropensturm,<br />

der sich zum 13. Hurrikan entwickelte.<br />

Alpha holte sich in Haiti und der Dominikanischen<br />

Republik 26 Menschenleben – fast unbemerkt,<br />

denn nach Katrina, Stan oder Wilma sind<br />

das schon fast keine Nachrichten mehr.<br />

„Wilma“ war der letzte Name auf der ursprünglichen<br />

Hurrikanliste <strong>2005</strong>. Für weitere Stür-<br />

INTERVIEW<br />

„Bush ist absolut<br />

beratungsresistent“<br />

bNATURFREUNDiN befragte den Chef des<br />

Max-Planck-Institutes für Meteorologie in Hamburg,<br />

was ein Hurrikan wie „Katrina“ mit den<br />

Klimaveränderungen zu tun hat.<br />

Jochem Marotzke: Hurrikans sind nichts Ungewöhnliches.<br />

Sie gehören seit langem zum Leben<br />

in den USA. Wie häufig und heftig sie auftreten,<br />

ist allerdings eine Frage des Klimas.<br />

2 Wieso?<br />

Wenn die Meeresoberfläche wärmer wird, können<br />

Hurrikans über einem größeren Areal ent-<br />

me musste das griechische Alphabet verwendet<br />

werden. Auch das wäre noch nie da gewesen.<br />

Und war das bei „Alpha“ noch eine Sensation,<br />

spätestens bei „Beta“ flachte das Interesse ab:<br />

Der 23. Tropensturm der atlantischen Hurrikansaison<br />

raste auf die Küste Nicaraguas zu.<br />

„Zahl und Stärke der Hurrikane nehmen zu –<br />

doch mit der globalen Erwärmung hat das nichts<br />

zu tun“, hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“<br />

nach „Katrina“ geschrieben. „Diese Aussage<br />

widerspricht klar dem Stand der Forschung“,<br />

sagt Stefan Rahmstorf, der in Potsdam die Rolle<br />

der Ozeane beim Klimawandel erforscht. Obwohl<br />

endgültige Beweise fehlen: Die Klimadaten machen<br />

klar, dass Zunahme und Intensität von Hurrikanen<br />

sehr wohl von der globalen Erwärmung<br />

beeinflusst werden. „Die Meerestemperaturen in<br />

den Tropen sind deutlich angestiegen, im Mittel<br />

stehen. Das hat natürlich Auswirkungen auf ihre<br />

Kraft. Außerdem macht der Treibhauseffekt die<br />

Atmosphäre wärmer. Wärmere Luft nimmt mehr<br />

Wasser auf, die Stärke des Sturms nimmt zu.<br />

2 Sie haben neun Jahren in den USA gelebt<br />

und geforscht. Wenn Ihre Kollegen dort diesen<br />

simplen Zusammenhang derzeit schildern,<br />

werden sie oft wüst beschimpft. Warum?<br />

Die USA sind der weltgrößte Klimaschädiger – und<br />

ein geteiltes Land. Auf der einen Seite sehen wir<br />

einen nicht aufgeklärten Teil von US-Bürgern, der<br />

den Klimawandel oder freies Denken einfach negieren<br />

möchte. Die wollen einfach weitermachen<br />

wie bisher. Andererseits gibt es einen aufgeklärten<br />

Teil, der schier verzweifelt ob der politischen<br />

Ignoranz. Die Regierung Bush hat eine beispiellose<br />

Art, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umzugehen,<br />

die nicht in ihr Weltbild passen. Gerade wenn<br />

solche Erkenntnisse zu neuen politischen Agenden<br />

führen müssten, werden sie an den Rand gedrückt.<br />

Selbst Ronald Reagan war aufgeschlossener.<br />

THEMA<br />

um ein halbes Grad“, so Rahmstorf. „Dass wärmere<br />

Meerestemperaturen zu stärkeren Hurrikanen<br />

führen, ist vielfach sehr gut belegt.“ Die Daten<br />

würden zudem zeigen, dass es eine Parallelität<br />

vom Temperaturanstieg des Meeres und dem<br />

Anstieg der Hurrikanenergie gibt. Rahmstorf: „Auf<br />

weltweit nie dagewesene Werte.“<br />

Damit nicht genug: Mitte Oktober war erstmals<br />

ein Hurrikan auf Europa zu gerast. „Noch nie haben<br />

wir zuvor einen Hurrikan erlebt, der sich so<br />

weit nördlich und so weit östlich bildete“, sagt<br />

Michael Klein von Donnerwetter.de. „Wir werden<br />

auch in Europa die möglichen Folgen des Klimawandels<br />

neu bewerten müssen.“ Rein theoretisch<br />

könnten sich Hurrikane auch über dem warmen<br />

Wasser des Mittelmeers bilden – und schwer in<br />

Europa wüten. Klein: „Bisher waren Meteorologen<br />

und Klimaforscher immer davon ausgegangen,<br />

dass das unmöglich sei!“<br />

Dass wir vom „Wilma“-Vorgänger „Vince“ so<br />

wenig mit bekommen haben, lag daran, dass<br />

sich der Sturm über dem vergleichsweise kalten<br />

Wasser vor Portugal schnell wieder abschwächte.<br />

Der ehemalige Hurrikan zog so nur noch als<br />

tropisches Tief über die Südspitze Spaniens hinweg.<br />

Dort wurden dann nur noch Windböen mit<br />

81 Stundenkilometern gemessen. c NICK REIMER<br />

2 Immerhin sprach<br />

George W. Bush nun<br />

von der „schlimmsten<br />

Naturkatastrophe<br />

in der US-Geschichte“.<br />

War „Katrina“<br />

doch ein heilsamer<br />

Schock sein?<br />

Ich bin pessimistisch.<br />

Erstens zeigt sich die<br />

Bush-Regierung absolutberatungsresistent.<br />

Zweitens ist nur<br />

I Jochem Marotzke<br />

eingetreten, worauf<br />

alle gewartet haben.<br />

Wann immer man New Orleans besucht hat, bekam<br />

man die Diskussion mit: Trifft ein wirklich<br />

großer Hurrikan die Stadt, wird sie im Chaos versinken<br />

– auf absolut katastrophale Weise. Und<br />

drittens erreicht das Thema Klimaschutz gar nicht<br />

das US-Bewusstsein. c INTERVIEW: NICK REIMER<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 11


VERKEHR<br />

THEMA<br />

Der Feinstaub<br />

bleibt liegen<br />

EU will doch noch nicht ernst machen<br />

b Das Jahr des Feinstaubes geht zu Ende –<br />

und nichts ist passiert. Mit Hamburg hat bereits<br />

die 25. deutsche Großstadt die Grenzwerte überschritten.<br />

Mancherorts wurden Belastungen gemessen,<br />

die hundertfach über dem Zulässigen<br />

liegen. In Stuttgart, Dortmund oder Berlin gab es<br />

erste Fahrverbote. Und trotzdem ist der serienmäßige<br />

Einbau eines Partikelfilters immer noch<br />

keine Selbstverständlichkeit.<br />

Seit Jahresanfang gilt in der EU die Richtlinie<br />

96/62/EG. Dahinter verbirgt sich ein Regelwerk<br />

zur Verbesserung der Luft: An höchstens 35 Tagen<br />

pro Jahr dürfen danach mehr als 50 Mikrogramm<br />

Staub je Kubikmeter Luft gemessen<br />

werden. Alles andere ist strafbar. Die<br />

EU verabschiedete das Regelwerk bereits<br />

1996. Um den Städten Einschnitte<br />

zu ersparen, gewährte sie eine achtjährige<br />

Frist.<br />

Fachleute schreiben jeden zehnten<br />

Fall von Lungenkrebs dem Einatmen<br />

von Dieselruß zu – EU-weit sterben<br />

daran jährlich 70.000 Menschen. Eine<br />

Zahl, die stark angestiegen ist: Erstens<br />

erhöhte sich der Verkehr seit Mitte der<br />

90er-Jahre. Zweitens wuchs der Anteil<br />

an Dieselautos. In Deutschland fahren<br />

mittlerweile 40 Prozent aller neu zugelassenen<br />

Autos mit Diesel. Und die<br />

verursachen besonders viel Feinstaub.<br />

Das Bündnis „Kein Diesel ohne Filter“<br />

forderte jetzt von der neuen Regierung,<br />

ebenso schnell die Kennzeichnung<br />

umweltfreundlicher Autos,<br />

wie die Einführung von Steuervorteilen<br />

für PKW mit Partikelfilter. Ersteres<br />

sei wichtig, um Fahrverbote durchzusetzen.<br />

Zweiteres um die Auto-Flotte nachzurüsten. Allerdings<br />

hat sich die Position der Umweltverbände<br />

gründlich abgeschwächt. Zwar gewann<br />

die Allianz „Kein Diesel ohne Filter“ noch eine<br />

Reihe von Prozessen. Zum Sommerende gab die<br />

EU-Kommission aber überraschend bekannt,<br />

das Strafregime gegen sündige Städte noch nicht<br />

einsetzen zu wollen. Ursprünglich nämlich wollte<br />

die EU den Büßern Zuschüsse aus ihrer Kasse<br />

streichen. Jetzt, heißt es in Brüssel lapidar,<br />

sei mehr Zeit für die Umsetzung der Feinstaub-<br />

Richtlinie. c NICK REIMER<br />

INTERVIEW<br />

„Appelle reichen<br />

nicht mehr aus“<br />

ADAC fordert serienmäßig Partikelfilter<br />

bDie Autofahrer müssen ganz bewusst so<br />

genervt werden, dass sie die Innenstädte meiden,<br />

sagt Ralf Stock, Leiter der Abteilung Verkehrstechnik<br />

beim ADAC.<br />

2 Herr Stock, was können Städte gegen<br />

Feinstaub tun?<br />

Ralf Stock: Prinzipiell gibt es drei Instrumentarien:<br />

Telematik, Technologie, Fahrverbote.<br />

2 Was ist Verkehrstelematik?<br />

Man nutzt die Informationstechnologie, um Verkehr<br />

zu organisieren. In Erfurt, Köln oder Berlin<br />

gibt es beispielsweise Warntafeln in den Außenbezirken:<br />

Innenstadt gesperrt, bitte benutzen<br />

Sie „Park and Ride“. Frankfurt hat so genannte<br />

Pförtnerampeln installiert, die in den Außenbezirken<br />

Stau organisieren. Man schaltet keine<br />

grünen Welle, sondern nervt die Autofahrer ganz<br />

bewusst.<br />

2 Genervte Autofahrer steigen aber nicht automatisch<br />

auf Bus oder S-Bahn um.<br />

Der Tourist oder der Geschäftsreisende sicherlich<br />

nicht. Der Pendler wird aber bald den Kanal voll<br />

haben und umsteigen.<br />

2 Organisierter Stau bedeutet aber auch mehr<br />

Schadstoffe.<br />

Natürlich. Die Städte argumentieren, wir wollen<br />

die Schadstoffe lieber vor, als in der Stadt haben.<br />

Das Gemeine an den Schadstoffen ist aber:<br />

Sie scheren sich einen Dreck um Stadtgrenzen.<br />

Untersuchungen belegen, dass etwa in Berlin<br />

oder Köln fast die Hälfte der innerstädtischen<br />

Schadstoffe von außerhalb stammen. Deswegen<br />

sagt der ADAC: Diese Pförtnerampeln dienen allenfalls<br />

einer kurzsichtigen Verdrängungspolitik,<br />

nicht aber der Gesamtproblematik.<br />

2 Was wäre besser?<br />

Der ADAC hat ein Telematiksystem zum so genannten<br />

Parkplatzsuchverkehr vorgestellt. In<br />

Spitzenzeiten macht dieser Verkehr bis zu 40<br />

Prozent in den Ballungsräumen aus. Um ihn zu<br />

reduzieren, erhebt das System alle Daten aus<br />

den innerstädtischen Parkhäusern. Via Internet<br />

kann der Autofahrer diese Daten auf seinem<br />

Bordcomputer abrufen und rausfinden, wo es<br />

freie Parkplätze gibt. Wer, statt zu suchen, direkt<br />

ins Parkhaus fährt, spart Schadstoffemissionen.<br />

2 Allerdings steht diesem System der knauserige<br />

Autofahrer im Wege, der eher sucht als zahlt.<br />

Das stimmt. Deshalb kann das System nur dort<br />

funktionieren, wo es ein professionelles Parkraummanagement<br />

gibt – wo also alle Parkflächen<br />

bewirtschaftet sind. Saarbrücken ist da beispielsweise<br />

vorbildlich.<br />

2 Der Dieselrußfilter würde die Städte erheblich<br />

entlasten.<br />

Der ADAC hält den Partikelfilter für eine unabwendbare<br />

Grundausstattung jedes neuen Dieselautos.<br />

Den Deutschen Autobauern wird immer<br />

wieder Innovationsfreude zugeschrieben. Die<br />

kann ich nicht mehr sehen. Die Franzosen haben<br />

uns den Rang abgelaufen. Ihre Modelle haben<br />

serienmäßig Filtern.c INTERVIEW: NICK REIMER<br />

SEITE 12 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


VERKEHR<br />

Mit Sonnenenergie zur Null-Liter-Mobilität<br />

Auch Autos, Schiffe, Bahnen lassen sich solar antreiben<br />

bWer heute an Solarenergie denkt, hat meist<br />

glitzernde Dachflächen vor Augen. Vielleicht auch<br />

ein Förderprogramm oder futuristische Fassaden,<br />

die als Solarkraftwerk dienen. Sonnenenergie<br />

kann aber mehr. Zum Beispiel transportieren.<br />

Mitunter fallen im Straßenverkehr kleine bunte<br />

„Zäpfchen“ auf – Solarmobile – die ein oder<br />

zwei Personen durch die Stadt befördern. Zweifelsohne<br />

sind solche „Autos“ noch die Ausnahme.<br />

Einen guten Anfang machen die kleinen Flitzer<br />

allemal – wenn die Sonne scheint oder Solarstrom<br />

getankt wird. Auch an anderer Stelle<br />

kommt die Sonne zum Einsatz: Garagen, Schranken<br />

oder Tore öffnen sich solarbetrieben und Parkautomaten<br />

wie Straßenlaternen versorgen sich<br />

selbst mit Energie.<br />

Ausflugsschiffe – etwa die futuristische Alster-<br />

Sonne in Hamburg – kennen mittlerweile viele.<br />

Auf dem Bodensee ist eine kleine Solarboot-Flotte<br />

unterwegs. Das imposanteste davon ist die<br />

Fähre Helio, eine schwimmende Bildungseinrichtung.<br />

In Ulm verkehren Solarboot und -fähre regelmäßig,<br />

für Segelboote gibt es selbstklebende<br />

Solarmatten und Mini-Windräder zur zusätzlichen<br />

Stromerzeugung. Eine Vielzahl von Tüftlern, Bastlern<br />

und Konstrukteuren verbessern den Einsatz<br />

der Sonnenenergie für Wasserfahrzeuge mehr<br />

und mehr.<br />

Schwer vorstellbar ist Sonnenenergie dagegen<br />

im Luft- und Schienenverkehr. Allein mit Sonnenenergie<br />

zu fliegen bedeutet, mit einem Bruchteil<br />

der üblichen Leistung auszukommen. Tatsächlich<br />

gibt es Segelflugzeuge, die ihren Energiebedarf<br />

ausschließlich aus Sonnenergie decken. Die NASA<br />

entwickelte zum Beispiel mit Pathfinder ein unbemanntes<br />

Forschungsflugzeug zur Umweltüberwachung<br />

und Nachrichtenübertragung. Auch die<br />

Luftschifffahrt hat die Sonne entdeckt – das unbemannte<br />

Solar-Luftschiff Lotte hat seine Tauglichkeit<br />

bereits bewiesen. Schon Ende 1980 erfolgte<br />

der Erstflug des ersten „richtigen“ Solarflugzeugs<br />

Solar Challenger. Die Solair 2 ist heute ein personentragendes,<br />

eigenstartfähiges Solarflugzeug.<br />

Die „Deutsche Bahn Netz“ hat in den letzten<br />

Jahren mehrere Tausend älterer Signale auf Solarstrom<br />

umgerüstet, die noch nicht an das elektrische<br />

Netz angeschlossen sind. Die Deutsche<br />

Bahn AG ist zudem Mitglied im „Zirkel <strong>2005</strong>“<br />

(WWF-Initiative zum Einsatz von Solarstrom) und<br />

finanzierte eine Photovoltaik-Anlage im Nationalpark<br />

Unteres Odertal. Auf dem Dach des Bahnhofs<br />

Uelzen werden pro Jahr 65.000 Kilowattstunden<br />

Solarstrom gewonnen, der Lehrter Stadtbahnhof<br />

in Berlin hat eine 2.700 Quadratmeter<br />

große Solardachfläche.<br />

Wie aber soll der ungeheure Energiebedarf<br />

einer tonnenschweren Straßen- oder Eisenbahn<br />

durch Solarenergie gedeckt werden? Auch hier<br />

gibt es Konzepte, um die Energie der Sonne zu<br />

nutzen. Zum Beispiel bei der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft<br />

Pirna-Sebnitz: Die betreibt eine<br />

Überlandstraßenbahn durch die Sächsische<br />

Schweiz. Etwa 30 Prozent des Fahrstroms werden<br />

durch eine 360 Quadratmeter große Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach des Betriebshofes erzeugt.<br />

Die Entscheidung für ein Mischkonzept aus Netzstrom<br />

und eigener Energieerzeugung war notwendig,<br />

weil der Betriebshof im Kirnitzschtal liegt<br />

– mehrere Wochen im Jahr ist da nichts als Schatten.<br />

An den sonnenreichen Tagen von Mai bis August<br />

erzeugt die Solaranlage mehr Energie als der<br />

Triebwagen braucht. Den verkauft die Verkehrsgesellschaft<br />

dann einfach.<br />

Kein Einzelfall: Auch Oberstdorf im Allgäu versorgt<br />

die Elektrobusse der Stadt über eine kommunale<br />

Solaranlage. Zwar spielt Solarenergie im<br />

Güter- und Personentransport noch keine Rolle.<br />

Trotzdem gibt es Versuche auch Bahnen mit der<br />

Sonne fahren zu lassen. Zum Beispiel bei kleinen<br />

Eisenbahnen mit Spurweiten bis 60 Zentimeter<br />

THEMA<br />

– anzutreffen in Parks, Torfwerken oder Ziegeleien.<br />

ELSE zum Beispiel, die Elektrische Solar Eisenbahn,<br />

ein kleiner Schmalspur-Triebwagen, der<br />

seit Sommer 2000 nur mit Sonnenenergie fährt.<br />

Beschleunigt wird mit Energie aus dem mitgeführten<br />

Akku. Gebremst wird ausschließlich elektrisch,<br />

wobei Energie in den Akku zurückfließt.<br />

Bei Steigungen wird Zusatz-Energie aus dem Akku<br />

entnommen, die bei Gefälle großteils wieder<br />

zurück gewonnen wird. Ernsthafte Einsatzoptionen<br />

für ein solches Kleinfahrzeug gibt es sicherlich<br />

nur wenige. Der nächste Schritt ds Erfinders<br />

nach ELSE wird eine solargetriebene Straßenbahn<br />

sein.<br />

Erste Versuche gab es auch bei der italienischen<br />

Staatsbahn Trenitalia. Die testete Züge,<br />

auf deren Dächern Photovoltaikanlagen installiert<br />

sind. Das Problem: die Dachflächen sind zu<br />

klein. Trenitalia hat deshalb von dieser Idee Abstand<br />

genommen. Die Deutsche Bahn griff diese<br />

I Die Alster-Sonne: ein filigranes Hightech-Boot schwimmt der Zukunft voraus<br />

Erfahrungen nicht auf. Energieeinsparen ist dennoch<br />

ein Thema für einen der größten Zahler der<br />

Ökosteuer in Deutschland. So wurden zum Beispiel<br />

Lokführer der DB geschult, energiesparend<br />

zu fahren. Auf einer einzigen ICE-Fahrt Hamburg-<br />

München lässt sich so der Verbrauch um 4.000<br />

auf 15.000 Kilowattstunden drücken. Diese Einsparmenge<br />

verbraucht ein vierköpfiger Haushalt<br />

in einem ganzen Jahr.<br />

Solarenergie kann also auch im Verkehr eine<br />

Alternative sein – wenn es um die Versorgung<br />

netzferner Kleineinrichtungen geht oder nur geringere<br />

Energiemengen zum Antrieb benötigt werden.<br />

Da sind die kleinen Solarmobile auf Platz 1<br />

bei individueller Mobilität – geringer Energieverbrauch<br />

und geringe Kosten. Die Beispiele jedenfalls<br />

zeigen: Es fährt, schwimmt und fliegt.c<br />

NINA WETTERN<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 13


THEMA<br />

VOGELGRIPPE<br />

Die Eier jetzt hart kochen?<br />

Was Sie über die drohende Vogelgrippe wissen sollten<br />

bIst Vogelgrippe für Menschen gefährlich?<br />

Im Prinzip nein: Die Vogelgrippe ist eine Geflügelkrankheit.<br />

Allerdings kann eine spezielle<br />

Form – H5N1 genannt – auch für den Menschen<br />

gefährlich sein, wenn sie hoch konzentriert auftritt,<br />

also wenn beispielsweise ein ganzer Geflügelstall<br />

infiziert ist. Insofern ist die Vogelgrippe<br />

eine „Berufskrankheit“: Über 60 Menschen starben<br />

bislang in Asien am Virus – alle hatten etwas<br />

mit „Geflügel“ zu tun.<br />

Woher stammt der gefährliche Erreger?<br />

H5N1, die aggressivste Form der Vogelgrippe<br />

stammt aus Südost-Asien. Erstmals infizierte<br />

sich 1997 ein Mensch in Hongkong.<br />

Übertragung von Mensch zu Mensch – möglich?<br />

Nein. Experten, wie etwa Wissenschaftler des<br />

Robert-Koch-Instituts, befürchten aber, dass der<br />

Mensch zu einem „Mischgefäß“ werden könnte:<br />

Normale Grippe plus H5N1 könnten zu einem<br />

Pandemie-Virus mutieren, das dann tatsächlich<br />

von Mensch zu Mensch springt. Die Weltgesundheitsorganisation<br />

befürchtet in einem solchen<br />

Fall über 100 Millionen Tote weltweit.<br />

Sind Gänsebraten und Frühstücksei gefährlich?<br />

Nein, zumindest, wenn man vom rohen Verzehr<br />

absieht: Das Vogelgrippe-Virus ist hitzeempfindlich:<br />

Jenseits der 70 Grad stirbt es ab. Zudem:<br />

Aus den Ländern, in denen die Vogelgrippe festgestellt<br />

worden ist, dürfen kein Geflügel, keine<br />

Geflügelprodukte und auch nichts Schweiniges<br />

eingeführt werden. Schweine können nämlich<br />

auch Träger von Vogelkrankheiten sein.<br />

Sind rohe Eier eine Gefahr?<br />

Eigentlich nicht. Erkrankte Tiere legen keine Eier<br />

mehr. Dennoch rät die Europäische Behörde für<br />

Lebensmittelsicherheit (EFSA) vom Verzehr roher<br />

Eier ab – betont allerdings, dass das eine reine<br />

Vorsichtsmaßnahme sei.<br />

Schützt eine Grippeimpfung?<br />

Ja: gegen Grippe. Nicht aber gegen Vogelgrippe.<br />

Allerdings ist ein gesunder Körper gegen jeden<br />

„Angriff“ resistenter. Vitamine essen hilft also<br />

genauso wie gegen Grippe impfen.<br />

Wieso reden alle von Tamiflu?<br />

Weil es ein besonders wirksames Anti-Grippe-<br />

Medikament ist. Wie übrigens auch Relenza.<br />

Sollte man sich Tamiflu kaufen?<br />

Nur wenn der Arzt dazu rät. Das Mittel muss ohnehin<br />

vom Arzt verschrieben werden und kostet<br />

rund 33 Euro. Das Robert-Koch-Institut in Berlin<br />

warnt aber: „Wer die Arznei nicht richtig dosiert,<br />

züchtet Resistenzen“, so Sprecherin Susanne<br />

Glasmacher. Vor vier Wochen beschrieben Forscher<br />

im Fachblatt „Nature“ den weltweit ersten<br />

Fall einer H5N1-Resistenz gegen Tamiflu.<br />

Wer sollte sich impfen lassen?<br />

Vor allem Menschen über 60 Jahren, chronisch<br />

Kranke und medizinisches Personal. Für Kinder<br />

gibt es keine spezielle Empfehlung. Da die Vogelgrippe<br />

bislang nicht in Deutschland aufgetreten<br />

ist, bedroht die jährliche Grippewelle die<br />

Menschen weitaus stärker: Allein im letzten Winter<br />

starben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts<br />

etwa 20.000 Menschen in Deutschland an<br />

der Grippe – vorrangig Alte, deren Organismus<br />

nur wenige Abwehrkräfte hatte.<br />

Eine Grippe-Impfung gibt es.<br />

Was ist mit einer Impfung gegen Vogelgrippe?<br />

Die USA haben zwar einen Impfstoff gegen H5N1<br />

hergestellt. Dieser Impfstoff wirkt ausschließlich<br />

beim Federvieh, hat nichts mit dem Menschen<br />

zu tun. Den für den Menschen gefährlichen Erreger<br />

gibt es noch gar nicht. Deutschland und die<br />

EU arbeiten trotzdem an einem Prototyp für ein<br />

Impfserum. In ein solches Gerüst kann das Virus,<br />

sobald es bekannt ist, eingearbeitet und damit<br />

bekämpft werden.<br />

Wäre das Dilemma um die Vogelgrippe<br />

zu verhindern gewesen?<br />

Im Prinzip ja: Als die Vogelgrippe vor anderthalb<br />

Jahren in Südostasien ausbrach, hätte armen<br />

Ländern wie Vietnam oder Kambodscha massiv<br />

bei der Eindämmung der Seuche geholfen werden<br />

müssen – mit Geld und Logistik.<br />

Was ist bei Reisen in betroffene<br />

Regionen zu beachten?<br />

Das Auswärtige Amt sagt: Reisen in betroffene<br />

Regionen ist derzeit unbedenklich. Von Besuchen<br />

auf Geflügelmärkten sowie dem Verzehr<br />

von Geflügel wird jedoch abgeraten. In jedem<br />

Fall verboten ist: Geflügelpastete oder andere<br />

Federviehprodukte als Souvenir mit nach Hause<br />

zu bringen. Wird jetzt auf den Flughäfen auch<br />

verstärkt kontrolliert. c NICK REIMER<br />

SEITE 14 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


CLEVERER KONSUM<br />

Alles Bio – oder was?<br />

bAuf dem Lebensmittel-Markt gibt es eine<br />

Vielfalt von Verbandszeichen und Marken für<br />

Öko-Lebensmittel. Allein in Deutschland existieren<br />

über 100 Öko-Markenzeichen, die Ökoprodukte<br />

eindeutig kennzeichnen.<br />

Zu den bekanntesten Zeichen gehören die anerkannten<br />

Anbauverbände: Biokreis, Bioland,<br />

Biopark, Demeter, Ecovin, Gäa und Naturland.<br />

Auch viele Supermärkte und Reformhäuser, bieten<br />

Öko-Lebensmittel unter eigenen Handelsmarken<br />

an. 2001 führte die Bundesregierung zusätzlich<br />

das Bio-Siegel ein. Es zeichnet landwirtschaftliche<br />

Produkte und Lebensmittel aus, die<br />

sich nach den Bestimmungen der EU-Öko-Ver-<br />

ordnung und den Basisrichtlinien der Internationalen<br />

Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen<br />

(IFOAM) richten. Mit dieser einheitlichen<br />

Bio-Kennzeichnung wurde eine alte<br />

Forderung der Verbraucherverbände erfüllt.<br />

Trotz der verwirrenden Vielfalt können Kunden<br />

davon ausgehen, dass wo Bio oder Öko<br />

draufsteht auch tatsächlich Bio drin ist. Alle Bioprodukte<br />

müssen zudem auf der Verpackung die<br />

Codenummer einer Kontrollstelle (z.B. DE-099-<br />

Öko-Kontrollstelle) verzeichnen. Die Begriffe Bio<br />

und Öko sind in den Ländern der EU seit 1993<br />

geschützt und dürfen nur für tatsächlich ökologisch<br />

erzeugte Produkte verwendet werden.<br />

Wenn also in der Verkehrsbezeichnung Bio er-<br />

scheint, muss das Produkt den Bestimmungen<br />

der EU-Öko-Verordnung genügen. Derart gekennzeichnete<br />

Lebensmittel dürfen nicht bestrahlt<br />

werden, nicht durch gentechnisch veränderte Organismen<br />

erzeugt werden, nicht mit Einsatz von<br />

chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln<br />

und nicht mit Hilfe von leicht löslichen mineralischen<br />

Düngern erzeugt werden. Die Fruchtfolgen<br />

müssen abwechslungsreich sein, Tiere artgerecht<br />

gehalten und mit ökologisch produzierten<br />

Futtermitteln ohne Zusatz von Antibiotika und<br />

Leistungsförderern gefüttert werden.<br />

Die Richtlinien der ökologischen Anbauverbände<br />

gehen noch über diese Verordnung hinaus.<br />

So werden beispielsweise strengere Dünger-<br />

und Futtermittelvorgaben gemacht, Landwirte<br />

müssen ihren gesamten Betrieb umstellen<br />

und dürfen noch weniger Zusatzstoffe verwenden.<br />

Die Verbände lassen ihre Mitgliedsbetriebe<br />

von unabhängigen Kontrollstellen regelmäßig<br />

prüfen und deren Produkte aus „kontrolliert biologischem<br />

Anbau“ mit einer entsprechenden EU-<br />

Kontrollnummer auszeichnen.<br />

Formulierungen wie „aus kontrolliertem An-<br />

bau“, „von staatlich anerkannten Bauernhöfen“,<br />

„aus integrierter Landwirtschaft“, „aus alternativer<br />

Haltung“ etc. sind nicht gesetzlich geschützt.<br />

Auch „ungespritzt“ gibt keine Sicherheit.<br />

Manche Hersteller versuchen, mit solchen Aufdrucken<br />

den Eindruck zu erwecken, ihr Produkt<br />

stamme aus biologischer Landwirtschaft.<br />

Solange das Bio-Siegel also nicht auf Lebensmitteln<br />

zu finden ist, achten Sie auf die Verbandszeichen<br />

der Öko-Anbauverbände und auf<br />

Öko-Handelsmarken des Lebensmitteleinzelhandels.<br />

Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie nach<br />

der Codenummer der Kontrollstelle, die entweder<br />

alleine oder mit dem Namen der Kontrollstelle<br />

angegeben sein muss. c JULIA HOFFMANN<br />

INTERNET<br />

Sieben Siegel – Links<br />

a BIOLAND ist der größte deutsche<br />

Anbauverband. Zu ihm gehören<br />

rund 4.500 Betriebe, Bäcker<br />

und Molkereien: www.bioland.de<br />

a DEMETER ist der einzige Anbauverband,<br />

der Präparate aus<br />

Heilkräutern, Mineralien und<br />

Dung einsetzt und kosmische Rhythmen beachtet:<br />

www.demeter.de<br />

a BIOPARK hat 580 Mitglieder<br />

und 100 Verarbeiter. Der Schwerpunkt<br />

liegt bei der Fleischerzeugung:<br />

www.biopark.de<br />

a NATURLAND betreut weltweit<br />

36.000 Landwirte oder Erzeuger.<br />

Der Verband berät und inspiziert<br />

auch kleine landwirtschaftliche<br />

Projekte in Entwicklungsländern.<br />

Weltweit eine der größten Zertifizierer für Öko-<br />

Produkte: www.naturland.de<br />

a GÄA hat ihre Wurzeln in der<br />

kirchlichen Umweltbewegung der<br />

DDR. Zur Gäa gehören etwa 475<br />

Betriebe. Gäa widmet sich der<br />

Umstellung von Agrarbetrieben: www.gaea.de<br />

a BIOKREIS wurde als „Biokreis<br />

Ostbayern“ gegründet. Zu<br />

ihm gehören rund 500 Betriebe.<br />

Der Biokreis will durch die Zusammenarbeit<br />

von Erzeugern,<br />

Verbrauchern und Verarbeitern eine ökologische<br />

Landwirtschaft erhalten: www.biokreis.de<br />

a BIO-Siegel – das sechseckige<br />

Zeichen mit dem Schriftzug „Bio“<br />

zeigt seit 2001 an, dass das Produkt<br />

der EU-Öko-Verordnung entspricht:<br />

www.bio-siegel.de<br />

a LINKTIPP: www.echt-gerecht.de<br />

THEMA<br />

CLEVER KAUFEN? DIE »ECHT-GERECHT-KAMPAGNE«<br />

ZEIGT WIE. WEITERE INFORMATIONEN AUF S. 24.<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 15


NATURFREUNDE AKTIV<br />

Aus- und<br />

Sportbildung<br />

Skimeisterschaften 2006<br />

Die 30. Deutsche <strong>NaturFreunde</strong>-Meisterschaft<br />

im Riesentorlauf wird am 19. Februar<br />

2006 in Oberstdorf ausgetragen. In<br />

diesem Rahmen werden auch wieder die<br />

Landesmeisterschaften der Landesverbände<br />

von Baden, Bayern und Württemberg<br />

durchgeführt. Mit diesem Wintersporttag<br />

soll der bisherige Weg eines gemeinsamen<br />

Auftretens verschiedener Gliederungen<br />

und der damit verbundenen Kommunikation<br />

fortgesetzt werden.<br />

Für die Teilnahme an einer Landes-<br />

und an der Bundesmeisterschaft sind zwei<br />

Anmeldungen erforderlich. Allen Wettbewerben<br />

liegt eine „gemeinsame“ Wettlauf-<br />

ordnung zu Grunde. Für die Wertung der<br />

Landesmeisterschaften werden die Laufzeiten<br />

des ersten Durchgangs der DM herangezogen.<br />

Weitere Startgebühren entstehen<br />

dadurch nicht.<br />

Für die Snowboarder wird ein Einladungslauf<br />

mit Start vor den alpinen Wettbewerben<br />

durchgeführt. Die Wertung erfolgt<br />

in einem Durchgang und in einer<br />

Klasse ohne Meisterschaftswertung. c<br />

WERNER SACHSENMEIER<br />

Chic oder passend?<br />

Angesichts der wachsenden Anzahl an<br />

Trendsportarten und dem dazugehörigen<br />

Ausrüstungs-Overkill eine alltägliche Frage:<br />

Gehe ich top gestylt auf die Piste oder<br />

nehme ich ein Schönheitsminus für mehr<br />

Sicherheit und Fahrspaß hin?<br />

Beispiel Snowboards: Dass Frauen andere<br />

Boards fahren sollten als Männer ist<br />

eine Sache, die nicht ganz falsch ist. Die<br />

Frage ist, ob das an Gewicht und Größe<br />

oder an „femininer Anatomie und Muskelbeschaffenheit“<br />

liegt. Läge es an Gewicht<br />

und Größe, würden auch kleinere und<br />

leichtere Männer mit kleinen Füßen so genannte<br />

Frauenboards fahren. Denn alleine<br />

INFO SKIMEISTERSCHAFTEN<br />

Auszug<br />

Wettlaufordnung<br />

Termin: 19.2.2006<br />

Riesentorlauf, 2 Durchgänge<br />

Strecke: Fellhorn (Standardpiste)<br />

Start: 10 Uhr<br />

Startgeld: 8 Euro<br />

Startberechtigung: <strong>NaturFreunde</strong>-<br />

Mitglieder 2006<br />

Meldeschluss: 3.2.2006<br />

Anmeldung: nur schriftlich auf<br />

Anmeldevordruck durch die Ortsgruppe<br />

unter Angabe von Name,<br />

Geburtsjahr, Geschlecht etc.<br />

Anmeldevordrucke & Infos:<br />

Thomas Läpple<br />

Austr. 154 · 70376 Stuttgart<br />

wintersport@naturfreunde.de<br />

Anmeldung<br />

Landesmeisterschaften:<br />

über die Landesverbände<br />

dadurch, dass Frau ein Frauenboard fährt,<br />

fährt sie noch nicht besser.<br />

Nur wenig wurde bisher auf spezielle<br />

Anforderungen eingegangen. Bisher hatten<br />

die Ausrüster es nicht nötig, auf die Bedürfnisse<br />

von „Randgruppen“ (hohes oder niedriges<br />

Gewicht, große oder kleine Füße) einzugehen.<br />

Jetzt wird der Markt enger und die<br />

Hersteller entdecken plötzlich die „feminine<br />

Anatomie und Muskelbeschaffenheit“.<br />

Das Angebot sollte aber nicht in Männer-<br />

und Frauenboards geteilt werden. Eine<br />

Werbung, die mit Blumenornamenten<br />

oder Mahagonyintarsien für Frauenboards<br />

wirbt, sagt vor allem eins nicht aus: Welches<br />

die verbesserten Eigenschaften der<br />

Frauenboards sind. Ausprobieren ist daher<br />

oberstes Gebot, egal ob Blümchen<br />

oder Totenkopf. Übrigens: Man kann mit<br />

fast jedem Material zu Recht kommen,<br />

denn allem voran steht der sichere Spaß<br />

am Schneesport und nicht am Schaulaufen.<br />

Kommt in unsere Kurse und lernt dort<br />

die richtige Technik. Dann können Frauen<br />

auch Männerboards fahren – und umgekehrt.<br />

c BERND ZEITZEN<br />

Information & NF-Skischulen:<br />

snowboard@naturfreunde.de<br />

www.schneesportteam.de<br />

AUS- UND SPORTBILDUNG<br />

Ausbildungstermine<br />

3.-5.2.2006<br />

Variantenfahren Basislehrgang<br />

Veranstalter: BFG Wintersport/Bergsteigen<br />

Ort: Grainau<br />

3.-5.2.2006<br />

FÜL-Fortbildung Skibergsteigen<br />

UND Variantenführer<br />

Veranstalter: BFG Wintersport/Bergsteigen<br />

Ort: Info folgt<br />

15.2.2006<br />

Einsendeschluss Tätigkeitsberichte<br />

FG Wandern<br />

Veranstalter: BFG Wandern<br />

(Ort: Berlin)<br />

19.2.2006<br />

Deutsche <strong>NaturFreunde</strong>-Meisterschaft<br />

Riesentorlauf<br />

Veranstalter: BFG Wintersport<br />

Ort: Oberstdorf<br />

25.2.-4.3.2006<br />

Ausbildungs- u. Prüfungslehrgang<br />

Übungsleiter Snowboard GS<br />

Veranstalter: BFG Wintersport<br />

Ort: Sudelfeld<br />

3.-5.3.2006<br />

Variantenfahren Aufbaulehrgang<br />

Veranstalter: BFG Wintersport/Bergsteigen<br />

Ort: Obertauern<br />

17.-19.3.2006<br />

Nordic Walking Grundlehrgang<br />

Veranstalter: BFG Wintersport<br />

Ort: Eichstätt<br />

18.-20.3.2006<br />

Aufbaulehrgang Oberstufe Alpin +<br />

Snowboard<br />

Veranstalter: BFG Wintersport<br />

Ort: Stubai<br />

23.-26.3.2006<br />

ÜL-Fortbildung Nordic (Langlauf)<br />

Veranstalter: BFG Wintersport/LFG Württemberg,<br />

Regionalschulung und Bund<br />

Ort: Oberstdorf<br />

24.-26.3.2006<br />

FÜL-Klettersport: Lehrgang I,<br />

künstliche Kletteranlagen<br />

Veranstalter: BFG Bergsteigen<br />

Ort: Info folgt<br />

31.3.-2.4.2006<br />

FÜL-Klettersport: Lehrgang I,<br />

künstliche Kletteranlagen<br />

Veranstalter: BFG Bergsteigen<br />

Ort: Info folgt<br />

1.-2.4.2006<br />

Lehrteam Erlebnispädagogik:<br />

Seilgartentrainer, Mob. Seilaufbauten<br />

Veranstalter: BFG Bergsteigen<br />

Ort: Bad Reichenhall<br />

7.-9.4.2006<br />

BFG Wandern: Grundlagen sicherer<br />

Umgang mit Karte & Kompass<br />

Veranstalter: BFG Wandern<br />

Ort: NFH Oberhof<br />

8.-15.4.2006<br />

FÜL-Klettersport: Lehrgang II,<br />

Mittelgebirge<br />

Veranstalter: BFG Bergsteigen<br />

Ort: Arco<br />

8.-15.4.2006<br />

Klettersteiglehrgang<br />

(Voraussetzung FÜL-Qualifi kation)<br />

Veranstalter: BFG Bergsteigen<br />

Ort: Arco<br />

15.-23.4.2006<br />

Prüfungslehrgang Oberstufe Alpin +<br />

Snowboard<br />

Veranstalter: BFG Wintersport<br />

Ort: Stubai<br />

20.-23.4.2006<br />

Schneesportlehrerausbildung<br />

Veranstalter: BFG Wintersport<br />

Ort: Stubai<br />

5.-7.5.2006<br />

Nordic Walking Trainerlehrgang<br />

Veranstalter: BFG Wintersport<br />

Ort: Mittenwald<br />

13.-20.5.2006<br />

Aufbaulehrgang I u. II für<br />

Mountainbike, FÜL-Fortbildung<br />

Veranstalter: BFG Bergsteigen<br />

Ort: Kiefersfelden<br />

19.-21.5.2006<br />

Outdoortrainer-Ausbildung I: Basisseminar<br />

Erlebnispädagogik-Outdoor<br />

Veranstalter: BFG Bergsteigen<br />

Ort: Bad Reichenhall<br />

Für Ausschreibungen, Auskunft & Anmeldung zu <strong>NaturFreunde</strong>-Qualifi kationen<br />

der Bundesfachgruppen (BFG) ist die Bundesgeschäftsstelle der <strong>NaturFreunde</strong> in<br />

Berlin zuständig: Christina Gohr · (030) 29 77 32 -60 · gohr@naturfreunde.de ·<br />

www.naturfreunde.de<br />

SEITE 16 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


100 JAHRE NATURFREUNDE – FESTAKT <strong>2005</strong><br />

<strong>NaturFreunde</strong>-Kultur pur in Münchens City<br />

Jubiläumsfeier mit mehr als 3.000 Gästen und Besuchern<br />

b Was für ein Fest – eine ganze Großstadt feierte<br />

mit den <strong>NaturFreunde</strong>n. Oberbürgermeister<br />

und NaturFreund Christian Ude hatte alle Register<br />

gezogen, um das Organisationsteam um Oliver<br />

Schimmel und Bärbel Büttner zu unterstützen.<br />

I Festredner Wolfgang Thierse<br />

Neben Pressekonferenz und Baumpflanzaktion<br />

startete die Naturfreundejugend mit ihrer<br />

Tagung „mitgeMacht“ in ihr Bundestreffen<br />

zum 100-jährigen. Auch der Kongress der Naturfreunde<br />

Internationale (NFI) begann. Feierlich<br />

wurde es freitagabends beim Empfang des Oberbürgermeisters<br />

Ude im historischen Alten Rathaus.<br />

Wer noch weiter feiern wollte, konnte auf<br />

der rauschenden Party der Naturfreundejugend<br />

München in den Georg-Elser-Hallen die Puppen<br />

tanzen lassen.<br />

Der Samstag in der Münchner Innenstadt gehörte<br />

allen <strong>NaturFreunde</strong>n. Auf dem Marienplatz<br />

am Neuen Rathaus zeigten <strong>NaturFreunde</strong><br />

aus ganz Deutschland den Bummlern und Besuchern<br />

aus aller Welt, was sie zu bieten haben.<br />

Eindrucksvoll, denn bisher ist meist nur über die<br />

Vielfalt der Organisation geschrieben worden.<br />

Auf dem Marienplatz gab es das alles zum Sehen,<br />

Anfassen und Mitmachen. Und zum Hören<br />

das Bühnenprogramm der Ortsgruppen direkt<br />

I Bezirk Westpfalz singt und zupft<br />

I Geschickt abgeseilt: Bergsteiger demonstrieren Rettungseinsatz am „Neuen Rathaus“<br />

vor dem Glockenspiel am Rathaus. Von Schalmeiengruppe<br />

aus Heilbronn bis Zitherkranz aus<br />

München, von Volkstanz aus Michelbach bis Jazz<br />

aus Schwäbisch Hall, von Nordic Walking bis<br />

Bergsteiger-Abseilaktion vom Rathaus: Stets zog<br />

es den permanenten Strom der Besucher an. Die<br />

Bänke luden zum Verweilen ein und die Lieder<br />

zum Mitsingen. Wer nicht ganz so textfest war,<br />

wippte im Takt mit und genoss die herrliche Atmosphäre.<br />

Es gab Kletterwände für Kinder, ein Sonderpostamt<br />

samt Jubiläumsbriefmarke, Infostände<br />

rund um <strong>NaturFreunde</strong>sport, Naturfreundejugend,<br />

Naturfreundehäuser und Klimaschutz. Dazu<br />

ein Info-Spiel-Mobil, frisch gepressten Apfelmost<br />

und den Durstlöschzug von Hacker-Pschorr,<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

der den <strong>NaturFreunde</strong>n kräftig Freigetränke<br />

spendierte. Zeit zum Treffen alter Freunde, zum<br />

voneinander abgucken, zum Lachen, Staunen,<br />

Wohlfühlen und zum stolz sein.<br />

Rucksack, Bühnenkostüm und Infobroschüren<br />

wurden am Samstagabend gegen festliche<br />

Garderobe getauscht. Im Internationalen Congress<br />

Centrum München traf man sich zum Festakt.<br />

Nach Ende des Kongresses der NFI strömten<br />

3.000 nun internationale Naturfreunde in<br />

den Saal, um Historisches und Kulturelles zu genießen.<br />

Wolfgang Thierse, der Bundestagspräsident,<br />

hielt eine schöne Festrede. „Die Naturfreunde<br />

haben in 100 Jahren bewiesen, dass sie<br />

bei den Entwicklungen in Gesellschaft und Poli-<br />

I Jugend plant ihre Zukunft<br />

I Toller Gastgeber: OB Christian Ude<br />

tik bestens mithalten, ja dass sie Vorausdenker<br />

sind und notwendige Veränderungsprozesse anstoßen.<br />

Ihr kritisches und sozialreformerisches<br />

Potenzial scheint mir jedenfalls noch lange nicht<br />

verraucht.“ Nur lauter müssten sie werden, so<br />

Thierse weiter. Wir arbeiten dran. Bis dahin tun<br />

wir das, was wir sehr gut können: Anpacken<br />

und unsere guten Ideen direkt umsetzen.<br />

Besondere Grüße überbrachte die Landeshauptstadt<br />

mit dem Auftritt der Schäffler und<br />

einer Gratulation der besonderen Art: Oberbürgermeister<br />

Ude brachte mit seinem Kabarettprogramm<br />

rund ums Anzapfen auf dem Oktoberfest<br />

den Saal zum Lachen – er hatte netterweise auf<br />

Hochdeutsch umgeschwenkt. So ging der Abend<br />

mit bayerischer Kultur dem Ende zu und viele<br />

dachten „Solche tollen Tage müsste es öfter geben!“<br />

c NINA WETTERN<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 17


NATURFREUNDE AKTIV<br />

JUBILÄUMSRADTOUR <strong>2005</strong><br />

Fest im Sattel ab Berlin<br />

Etappenspaß per Rad nach München<br />

b <strong>NaturFreunde</strong> aller Ortsgruppen waren<br />

aufgerufen nach München, dem <strong>NaturFreunde</strong>-<br />

Geburtsort, zu kommen. Auch per Fahrrad. Eine<br />

Sternfahrt aus allen Himmelsrichtungen sollte es<br />

werden. Schließlich machten sich sechs Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen aus Bielefeld und Berlin<br />

und zehn Radler aus dem Saarland mit ihren<br />

Rädern auf den Weg. Treffpunkt der Berliner und<br />

Bielefelderinnen war das Naturfreundehaus Am<br />

Rennsteig. Das Team des Hauses bereitete der<br />

kleinen Gruppe einen sehr netten Empfang, einen<br />

schönen Abend und verabschiedete uns mit<br />

vielen Hausgästen, darunter die Bob-Nationalmannschaft,<br />

am nächsten Morgen.<br />

Die Fahrt begann kalt und nass. Bei zunehmend<br />

besser werdenden Wetter erlaubten sich<br />

aber auch Pausen im Freien. Wann immer möglich,<br />

wurden die Jubiläums-Luftballons verteilt,<br />

das Strecken-Transparent erklärt und der Flyer<br />

zur Schnuppermitgliedschaft verteilt. An den ersten<br />

Etappenzielen geben Bad, Abendessen und<br />

Gedankenaustausch über das Erlebte Kraft für<br />

das Kommende. Bei den vielen Begegnungen,<br />

werden freundliche Grüße ausgetauscht, das<br />

Winken macht Mut für den nächsten Berg. Straßenbauer<br />

sperrten eine im Bau befindliche Straße<br />

und schrieben „Rad Wanderweg“ drauf, mit<br />

zwei Berliner Radlerinnen werden Adressen ausgetauscht.<br />

Doch nicht nur die zufälligen Treffen<br />

am Wegesrand brachten schöne Begegnungen.<br />

Bei Kulturellem, auf Führungen und in Herbergen<br />

kamen wir immer wieder „ins Schwatzen“<br />

– zu spannend die Menschen und ihre Geschichten.<br />

Auch einige <strong>NaturFreunde</strong> begrüßten<br />

uns herzlich auf unserem Weg.<br />

In Ingolstadt vereinigten wir Berlin-Bielefelder<br />

uns mit den Radlern der saarländischen<br />

<strong>NaturFreunde</strong>. Schließlich strampelten 32 Frauen-<br />

und Männerbeine dem großen Ziel entgegen.<br />

Am letzten Tag ging es dann nach München. Der<br />

Empfang auf dem Markt der Möglichkeiten und<br />

der Blick von der Bühne auf ein riesiges Natur-<br />

Freunde-Publikum waren so schön. Eine tolle<br />

Woche fand einen gewaltig guten Abschluss.<br />

Auf Wiedersehen 2008 zum 100. Geburtstag in<br />

Berlin! c JÜRGEN DITTNER & JÖRG-UWE HERPICH<br />

Bilder und die ganze Tour<br />

www.naturfreunde.de (Stichwort Fahrradsternfahrt)<br />

100 KM WANDERKULTUR<br />

Erleben – Entdecken – Erholen<br />

Bundesgesundheitsministerin übernimmt Schirmherrschaft für Wanderreihe<br />

b Mit der Wanderreihe „100 Kilometer rund<br />

um Aachen“ leistete der Bezirk Nordeifel seinen<br />

Beitrag zum 100-jährigen Bestehen der Natur-<br />

Freunde in Deutschland. Mitglieder und Gäste<br />

der Ortsgruppen Aachen, Eschweiler und Herzogenrath-Merkstein<br />

erarbeiteten und erkundeten<br />

in sieben Etappen die uralte Kultur- und Industrielandschaft<br />

im Dreiländereck.<br />

I Kleine Pause am Rande mit Blick auf das Klinikum Aachen<br />

Hier suchten schon Steinzeitmenschen Feuerstein.<br />

Hier gewannen Kelten und Römer Erze,<br />

Steinkohle und Kalkstein. Hier ließen Hugenotten<br />

eine blühende Metallindustrie entstehen.<br />

Hier trieben Wasserräder Webstühle für Aachener<br />

Tuch an. Hier förderten Bagger Braunkohle<br />

im Tagebau. Und hier siedelten Forschungslabors<br />

und High-Tech-Betriebe. Abraumhalden<br />

sind die sichtbarsten, aber nicht die einzigen<br />

Zeichen dieser industriellen Vergangenheit. Auch<br />

Burgen und Schlösser, Guts- und Handwerkerhöfe,<br />

Kirchen und Klöster, Mühlen und Arbeitersiedlungen<br />

gehören zu ihrem Erbe.<br />

Eine dicht besiedelte Region braucht Naherholungsgebiete.<br />

Sie sind im Raum Aachen vorhanden<br />

als naturbelassene oder von der Natur<br />

zurück eroberte Zonen. Die Wanderung „100 Kilometer<br />

rund um Aachen“ hat sie auf grünen<br />

Wegen sanft miteinander verbunden: Alle Teilstrecken<br />

beginnen und enden an Haltestellen<br />

des öffentlichen Nahverkehrs.<br />

Am vierten März <strong>2005</strong> wurde das Projekt im<br />

Aachener Rathaus der Presse und Vertretern der<br />

an der Strecke liegenden Kommunen vorgestellt.<br />

Auch die einzelnen Wandertermine zwischen<br />

März und September wurden regelmäßig angekündigt.<br />

Sogar zwei grenznahe niederländische<br />

Zeitungen brachten Artikel über die Aktion, die<br />

auch das Nachbarland streifte. Blasmusik, Wanderlieder,<br />

ein Rückblick auf die gemeinsamen<br />

sieben Etappen in Wort und Bild und ein Quiz<br />

beendeten das erfolgreiche Unterfangen. 120 Besucher<br />

genossen das gesellige Beisammensein.<br />

Wer versäumte Abschnitte nachholen will<br />

kann sich nun auch auf eigene Faust auf den<br />

Weg machen. Er ist in sieben Faltblättern mit<br />

Streckenbeschreibungen und Kartenskizzen zu<br />

finden. Und wer etwas über Besonderheiten<br />

am Weg erfahren möchte, findet Informationen<br />

in der mit vielen farbigen Fotos ausgestatteten<br />

Broschüre „Erleben – Entdecken – Erholen in unserer<br />

Region“. Ulla Schmidt, ehemalige Bundesgesundheitsministerin<br />

und Aachenerin, schreibt<br />

im Grußwort zur Broschüre: „Wer wandert, kann<br />

nicht nur die schöne Landschaft genießen, sondern<br />

tut auch etwas für seine Gesundheit. Sehr<br />

gerne habe ich deshalb die Schirmherrschaft für<br />

die Aktion übernommen. (…) In diesem Sinne<br />

Berg frei!“ c PETER KUHN<br />

Information & Kontakt<br />

Peter Kuhn · Brahmsstraße 4 · 52134 Herzogenrath<br />

Telefon (02406) 624 71<br />

Planungsschritte: www.naturfreunde.de<br />

SEITE 18 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


LANDESGARTENSCHAU<br />

Eisweiher und Flachwasser<br />

<strong>NaturFreunde</strong> auf Landesgartenschau aktiv<br />

b Im Juli des vergangenen Jahres haben die<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Schnaitheim, Heidenheim, Mergelstetten<br />

und Giengen den Entschluss gefasst,<br />

sich an der Landesgartenschau Baden-Württemberg<br />

aktiv zu beteiligen.<br />

Die Landesgartenschau macht Heidenheim<br />

wieder zur „Stadt am Fluss“. Auf einer Fläche<br />

von rund 24 Hektar wird eine Industriebrache<br />

in eine Parklandschaft am Fluss verwandelt. Die<br />

Parkstruktur stellt den Fluss Brenz in den Mittelpunkt.<br />

Sie wird wieder zugänglich gemacht<br />

und durch einen mäandernden Nebenarm bereichert.<br />

Zum Kernstück der <strong>NaturFreunde</strong>-Aktivitäten<br />

soll dabei der ehemalige Eisweiher der historischen<br />

Württembergischen Cattunmanufactur<br />

werden. Dieser wurde in frühen Planungen als<br />

NEUE NATURFREUNDEHÄUSER<br />

Am Fuße des Pimpinellenbergs…<br />

… und im Biospärenreservat Mittlere Elbe<br />

b In Sachsen Anhalt und in Brandenburg<br />

begrüßen wir zwei Neue in der Familie der Naturfreundehäuser.<br />

Zwei empfehlenswerte Reiseziele<br />

in herrlichen Landschaften.<br />

Einmal Oderberg in Brandenburg<br />

Am 29. Oktober <strong>2005</strong> war es endlich soweit<br />

und Herbergsvater Maik Goier und die Regionalgruppe<br />

Oberbarnim-Oderland der <strong>NaturFreunde</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong> feierten mit vielen Gästen die Umbenennung<br />

des Hauses in Naturfreundehaus<br />

„Eisguste“. Das Naturfreundehaus in Oderberg<br />

liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin<br />

am nördlichen Rand des Oderbruchs. Die „Eisguste“<br />

hat eine über 100-jährige Geschichte. Bereits<br />

1897 heißt es in einem Reiseführer: „... auf<br />

die nach Eberswalde führende Chaussee und in<br />

20 Minuten nach dem am Fuße des Pimpinellenberges<br />

gelegenen Restaurant zum deutschen<br />

Kaiser, bekannter unter dem Namen Halle oder<br />

Eisguste, weit bekannt durch die vorzügliche<br />

„Totes Gewässer“ eingestuft und sollte eigentlich<br />

verfüllt werden. Bei genaueren Untersuchungen<br />

wurde jedoch das Vorkommen einer seltenen<br />

Art der Teichmuschel gefunden. Darüber hinaus<br />

gibt es Seefrösche, Libellen und Fische. Neben<br />

diesem Weiher wurde schon im Mai <strong>2005</strong><br />

eine Flachwasserzone angelegt und von Helfern<br />

der <strong>NaturFreunde</strong>-Ortsgruppen in einer gemeinsamen<br />

Aktion bepflanzt. Ergänzend zu den Biotop-Zonen<br />

„Eisweiher“ und „Flachwasser“ wird<br />

ein Gehölzlehrpfad angelegt. Auch hierbei übernehmen<br />

Helfer der beteiligten Ortsgruppen die<br />

Pflanzarbeiten.<br />

Als Standort für die Aktivitäten der Natur-<br />

Freunde wird ein Pavillon mit einer befestigten<br />

Fläche angeschlossen, auf der von den Ortsgruppen<br />

organisierte Veranstaltungen stattfinden und<br />

Aufnahme und Bewirtung seiner Gäste.“ Eine<br />

Aussage, die sich durchaus auch in einen aktuellen<br />

Reiseführer übertragen ließen.<br />

Als Maik Goier im März 2004 die leer stehende<br />

„Eisguste” erwarb und fünf Monate später<br />

mit Kind und Kegel und einer Riesenportion<br />

Enthusiasmus einzog, konnte sicher noch nicht<br />

vorausgesehen werden, das es einmal als Naturfreundehaus<br />

geführt würde. Seitdem wird in<br />

Eigenleistung die Instandsetzung und Sanierung<br />

von Areal und Gebäude vorangetrieben. So soll<br />

2006 oberhalb des Hauses auf den Terrassen<br />

ein grünes Klassenzimmer entstehen. Überhaupt<br />

will man hier in die Umweltbildung investieren.<br />

Das Haus wird ganz im Sinne der <strong>NaturFreunde</strong><br />

geführt: natur-, familien-, kinderfreundlich!<br />

Und einmal Ferchels in Sachsen-Anhalt<br />

Ein Riesenerfolg war das erste Hoffest am „Tag<br />

der Regionen“ am Sonnabend im Schollener<br />

Ortsteil Ferchels. Ferchels liegt im UNESCO Bi-<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

sich die beteiligten Ortsgruppen mit ihrer Arbeit<br />

und ihren Zielen präsentieren können.<br />

Fachliche Unterstützung erhalten die Natur-<br />

Freunde durch Dr. Karl H. Müller von den <strong>NaturFreunde</strong>n<br />

Giengen und von Biologen der Universität<br />

Ulm, die wechselnde Ausstellungen zur<br />

Verfügung stellen und sich an der Betreuung des<br />

Eisweihers und der Flachwasserzone beteiligen.<br />

Für die Landesgartenschau wird eine Klimawaage<br />

installiert.<br />

Die Landesgartenschau wird am 12. Mai 2006<br />

eröffnet und endet am 3. Oktober 2006. In dieser<br />

Zeit soll der Informationsstand möglichst oft<br />

besetzt sein, um auf Fragen durch Besucher reagieren<br />

zu können und den Informationsstand<br />

und die unmittelbare Umgebung in einem ansprechenden<br />

Zustand zu erhalten. Die Organisatoren<br />

würden sich freuen, wenn sich auch weiterhin<br />

möglichst viele Mitglieder angesprochen<br />

fühlen und uns ihre Bereitschaft zur Mitarbeit signalisieren.<br />

c KARL H. NIEWERTH<br />

PRESSEWART NATURFREUNDE GIENGEN<br />

Information und Kontakt<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Giengen · Karl H. Niewerth<br />

Wildermuthstr. 14 · 89537 Giengen<br />

karlhniewerth@web.de<br />

osphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe<br />

und beherbergt die Außenstelle Untere Havel.<br />

Weitaus mehr Besucher als erhofft sahen sich<br />

den Hof samt Naturfreundehaus an und verlebten<br />

bei herrlichem Spätsommerwetter und<br />

Leckerem aus Region und eigenem Backofen einen<br />

interessanten Nachmittag. Dieser endete mit<br />

dem Tanzmärchen „Zwerg Nase“. Landrat Jörg<br />

Hellmuth: „Schön, was hier entstanden ist. Ich<br />

war das letzte Mal vor sieben Jahren in Ferchels.<br />

Der Hof ist ein schöner Anlaufpunkt für Wanderer<br />

und Urlauber.“ Dem Lob schloss sich auch<br />

Bürgermeister Hasso Gäde an: „Solche Initiative<br />

kann man nur begrüßen und wünscht man<br />

sich noch mehr. Ferchels entwickelt sich weiter<br />

positiv.“ Kein Wunder, denn Herbergsmutter<br />

und Wirbelwind Hella Ueberschaer bietet Naturfreundliches<br />

im sprichwörtlichen Sinne: Regionaltypische<br />

Verpflegung, naturnahen Urlaub und<br />

die Teilnahme am Klimawettbewerb.c [NW]<br />

Information & Kontakt<br />

Naturfreundehaus Eisguste<br />

Eberswalder Chaussee 14 · 16248 Oderberg<br />

Telefon (033369) 74 91 19 · Fax (033369) 74 91 82<br />

info@eisguste.de · www.eisguste.de<br />

Naturfreundehaus Ferchels<br />

OT Ferchels 30 · 14715 Schollene<br />

Telefon (039389) 968 99 · Fax (039389) 963 26<br />

nfh-ferchels@naturfreunde.de · www.ferchels.de<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 19


NATURFREUNDE AKTIV<br />

LEUCHTENDES BEISPIEL<br />

Solar-Initiative Franken<br />

<strong>NaturFreunde</strong> rennen offene Türen ein<br />

b „Das ist was Großes“, sagte Peter Dolderer,<br />

Bürgermeister der Stadt Bad Friedrichshall<br />

bei der Einweihung dreier Photovoltaik-Anlagen<br />

auf öffentlichen Gebäuden. Mit den <strong>NaturFreunde</strong>n<br />

verwirkliche die Stadt ein zukunftsträchtiges<br />

Projekt.<br />

Unter dem Motto ‚Die Natur schützen und<br />

Freizeit in einer gesunden Umwelt‘ haben die<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Heilbronn am 21. April <strong>2005</strong> die<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Solarinitiative Franken GbR gegründet.<br />

Hervorgegangen ist diese Initiative aus<br />

einem Umweltseminar zum Thema Solarenergie.<br />

Dort entstand die Idee, im Jubiläumsjahr „100<br />

Jahre <strong>NaturFreunde</strong> in Deutschland“ 100 KWp<br />

Solarmodule auf kommunalen Dächern anzubringen.<br />

Die Stadt Bad Friedrichshall bot den<br />

<strong>NaturFreunde</strong>n die Dächer verschiedener Gebäude<br />

an und am 4. Juli wurde ein Dachnutzungsvertrag<br />

mit einer Laufzeit von 25 Jahren<br />

unterzeichnet. „Das ist unser Beitrag zur Kampagne<br />

Klimaschutz“, so Georg Kress, Geschäftsführer<br />

der Solarinitiative.<br />

Der Strom, der durch die Photovoltaik-Anlagen<br />

erzeugt wird, fließt direkt in das öffentliche<br />

Versorgungsnetz. Seit Anfang September sind die<br />

ersten Anlagen in Betrieb. Das Ziel des Projekts<br />

ist jedoch noch nicht ganz erreicht. Momentan<br />

steht das Projekt bei 88 Kilowatt – sobald<br />

zwei weitere Anlagen auf dem Bauhof installiert<br />

sind. Anschließend beginnt die Suche nach weiteren<br />

Dächern. Darin sieht Bürgermeister Dolderer<br />

kein Problem: „Wir hatten die Dächer schon<br />

in der Hosentasche, als Kress anrief. Mit diesem<br />

Projekt sind die <strong>NaturFreunde</strong> bei uns offene Türen<br />

eingerannt. Das war mein Wahlprogramm<br />

und ich habe nur auf jemanden gewartet, der so<br />

etwas auf den Weg bringt.“<br />

Mit einem Einsatz von 1.400 Euro kann man<br />

sich an der <strong>NaturFreunde</strong> Solarinitiative beteiligen.<br />

Damit haben auch <strong>NaturFreunde</strong> eine Chance,<br />

sich an alternativen Stromideen zu beteiligen,<br />

die über kein eigenes Dach verfügen.c<br />

[NW]<br />

Information & Kontakt<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Solarinitiative Franken GbR<br />

Georg Dukiewicz<br />

Welschstr. 45 · 74080 Heilbronn<br />

info@naturfreunde-heilbronn.de<br />

www.naturfreunde-heilbronn<br />

EIN UNAUFHALTSAMER TREND<br />

Anbeißen wird zum Standard<br />

Leckeres aus der Region ist ein Mehrwert auf der Speisekarte<br />

b Am 14. Oktober wurden im Naturfreundehaus<br />

am Hopfenberg in Pfinztal-Berghausen bei<br />

einem Pressefrühstück die Ergebnisse des Projektes<br />

der Arbeitsgemeinschaft der <strong>NaturFreunde</strong><br />

in Baden-Württemberg vorgestellt. Dabei zogen<br />

die Vorsitzende der Badener <strong>NaturFreunde</strong>,<br />

und stellvertretende Bundesvorsitzende Regina-<br />

Schmidt-Kühner, MdL, Dieter Laquai, Vorstandssprecher<br />

der <strong>NaturFreunde</strong> Württemberg und<br />

der baden-württembergische Minister für Ernährung<br />

und Ländlichen Raum Peter Hauk eine positive<br />

Bilanz. Immerhin gaben bei einer Befragung<br />

rund 60 Prozent der etwa 150 Naturfreundehäuser<br />

in Baden-Württemberg an, dass sie regionale<br />

Speisen und Getränke anbieten. „Mit regionalen<br />

Produkten gewinnt die Speisekarte einen zusätzlichen<br />

Wert“, so Minister Hauk. „Regionale Produkte<br />

mit Herkunftsangabe verdienen bei den<br />

Verbrauchern Vertrauen.“ Das Land Baden-Württemberg<br />

hat das Projekt der <strong>NaturFreunde</strong> in den<br />

letzten beiden Jahren mit 13.000 Euro unterstützt.<br />

Regina Schmidt-Kühner betonte, das Thema Bildung<br />

für Ernährung sei für die <strong>NaturFreunde</strong> ein<br />

wichtiges Anliegen auch im Rahmen einer Bildung<br />

für Nachhaltigkeit. „Die Frage ist, wie wir<br />

das Thema Ernährung auch in den Freizeitbe-<br />

I Auch auf dem NFH Botenheimer Heide<br />

wurde dieses Jahr eine Photovoltaikanlage<br />

eingeweiht<br />

reich bringen können“. Dieter Laquai hob den<br />

Pilotcharakter des Projektes hervor, für andere<br />

Wanderverbände mit eigenen Häusern zur Nachahmung<br />

empfohlen. Inzwischen ist es für viele<br />

Verantwortliche von Naturfreundehäusern selbstverständlich,<br />

Produkte anzubieten, die entweder<br />

aus der Region oder aus Fairem Handel stammen<br />

und ihre Gäste auch darüber zu informieren.<br />

Die Berghausener <strong>NaturFreunde</strong>, die sich engagiert<br />

an dem Projekt beteiligten, krönten die<br />

Projektvorstellung mit einem leckeren regionalen<br />

Büffet und Marianne Mehrer, die Vorsitzende der<br />

Ortsgruppe führte aus, dass die Beteiligung an<br />

Projekten wie „Anbeißen“ oder „Einsteigen, naturfreundlich<br />

unterwegs“ die <strong>NaturFreunde</strong> vor<br />

Ort auch inhaltlich weiterbringt. Im Rahmen des<br />

Klimanetzwerks der <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

sind regionale Produkte auch unter Klimaschutzaspekten<br />

ein wichtiges Thema.c PETER STROBEL<br />

Information & Kontakt<br />

<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> · Peter Strobel<br />

Telefon (030) 29 77 32 -72 · strobel@naturfreunde.de<br />

AG der <strong>NaturFreunde</strong> in Baden-Württemberg<br />

Telefon (0711) 48 10 76<br />

naturfreunde-wuerttemberg@t-online.de<br />

I Im NFH Vehrte gab es einen Energieerlebnistag.<br />

Mit Mini-Energiepark, Aktionen,<br />

Solarkocher und Wetterversuchen<br />

SEITE 20 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


HAVELTAGUNG<br />

Naturnahe Flüsse in der Elbe-Region<br />

Ergebnis der Haveltagung in Milow<br />

b Die <strong>NaturFreunde</strong> wollen künftig gemeinsam<br />

mit anderen Organisationen wie der „Grünen<br />

Liga“ gegen vom Bund geplante Ausbaumaßnahmen<br />

im Einzugsgebiet der Elbe kämpfen. Auf<br />

einer Tagung zur „Flusslandschaft des Jahres –<br />

Havel“ in Milow (Brandenburg) forderten sie die<br />

Bundesregierung auf, entsprechende Pläne zu<br />

streichen und die Unterhaltung der Flüsse auf das<br />

notwendige Maß zu beschränken. Elbe und Nebenflüsse<br />

müssten auch durch Rückbau vorrangig<br />

als „Teil der Naturlandschaft und als Bestandteil<br />

der Landeskultur“ entwickelt werden.<br />

SUMM, SUMM, SUMM<br />

Bei der Haveltagung unter der Überschrift „<br />

Blaue Flüsse für Europa“ ging es um die Möglichkeiten,<br />

Flusslandschaften für nachhaltigen<br />

Tourismus zu erschließen. Nachdem Rocco Buchta<br />

von der Naturparkverwaltung Westhavelland<br />

über die anstehende Renaturierung der unteren<br />

Havel berichtet und Winfried Lücking (BUND)<br />

vom „Aktionsbündnis gegen den Havelausbau“<br />

die ökologischen Probleme beim geplanten Ausbau<br />

des Flusses für eine verstärkte Binnenschifffahrt<br />

demonstriert hatte, waren sich die Natur-<br />

Freunde aus dem Fachbereich Natur und Um-<br />

Wildbienen und Streuobst gut erklärt<br />

Kleiner Artenschutz mit großer Wirkung<br />

b In Zeiten von überfluteten Großstädten,<br />

heftigen Stürmen oder dramatischer Trockenheit,<br />

mag es zu kleinteilig erscheinen, Wildbienenstände<br />

zu bauen. Oft wurden wir mit Skepsis<br />

konfrontiert, wenn wir auf Wildbienen zu sprechen<br />

kamen – auch in unserer eigenen Ortsgruppe<br />

Holzgerlingen. Diejenigen, die sich nicht beirren<br />

ließen, vertieften ihre Informationen, sammelten<br />

Material und nutzten die Erfahrungen<br />

Dieter Laquais von den <strong>NaturFreunde</strong>n Nagold.<br />

Schnell wurde allen klar, dass es hier um die<br />

Umsetzung eines zentralen Anliegens der Naturfreundebewegung<br />

geht: praktischer Natur- und<br />

Artenschutz.<br />

Über 80 Prozent der Wild- und Kulturpflanzen<br />

werden von Wildbienen bestäubt. In Baden-Württemberg<br />

sammeln mehr als 450 Wildbienenarten<br />

Pollen und Nektar, 240 Arten sind<br />

mehr oder weniger stark gefährdet. Die Gründe<br />

hierfür liegen in der Regel in der Zerstörung<br />

von natürlichen Nistplätzen und der Verminderung<br />

des Nahrungsangebots. Das bedeutet<br />

auch, dass die dazugehörigen Pflanzen bedroht<br />

sind. Dem wollen wir entgegenwirken.<br />

Bei der Umsetzung ergaben sich erstaunlich<br />

viele weitere wichtige Ergebnisse:<br />

a Für den Bau und beim Herstellen und Bestücken<br />

der eigentlichen Nisthilfen konnten Kinder<br />

und Jugendlichen sich sehr gut beteiligen.<br />

a Das Projekt wurde zu einem naturpädagogischen<br />

Unternehmen für Jung und Alt. Die<br />

Stände werden derzeit in schulische Programme<br />

aufgenommen.<br />

a Bei der Standortsuche wurde deutlich, wie<br />

eng das Thema auch mit der Erhaltung und<br />

Pflege von Streuobstwiesen zusammenhängt.<br />

Die Übernahme der Patenschaft für eine<br />

Streuobstwiese ist ein weiteres Ergebnis.<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

welt einig: Die Pläne des Bundes sind mit der<br />

EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht vereinbar.<br />

Die Kritik richtet sich vor allem gegen den Ausbau<br />

der Havel und gegen Pläne für den Bau eines<br />

Elbe-Saale-Kanals. Ein in ferner Zukunft vorgesehenes<br />

Europa-Kanalsystem Donau-Elbe-Oder wird<br />

als ökonomisch und ökologisch völlig unvertretbar<br />

abgelehnt. Die <strong>NaturFreunde</strong> stimmten mit<br />

Rocco Buchta überein, dass die Wasserbauer in<br />

den Wasser- und Schifffahrtsbehörden „umlernen<br />

müssten“. Sie sollten ihr Know-how in den Dienst<br />

von Renaturierung und naturnaher Wasserbewirtschaftung<br />

stellen: „Gebt den Flüssen mehr Raum.<br />

Die Schiffe sind den Flüssen anzupassen und<br />

nicht umgekehrt.“c [EK]<br />

Information & Kontakt<br />

Helmut Horst<br />

Duisburger Str. 17 · 10707 Berlin<br />

Telefon & Fax (030) 881 78 51<br />

adler.horst@t-online.de · www.naturfreunde.de<br />

Resolution: www.grueneliga.de/havel/resolution/<br />

Zwei von drei Ständen des doch recht kostenintensiven<br />

Unterfangens sind bereits realisiert.<br />

Großer Dank geht an unsere Sponsoren:<br />

die Stadt Holzgerlingen, die Umweltstiftung der<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg und den Landesnaturschutzverband<br />

(LNV).<br />

Unsere Wildbienen- und Streuobstpflege ist<br />

nur ein Teil unseres Engagements: Photovoltaikanlage<br />

auf dem Naturfreundehaus, Stellungnahmen<br />

zum Flächenverbrauch, die Projektbeteiligung<br />

bei „Einsteigen: naturfreundlich unterwegs“<br />

oder die Planung eines Natura Trails<br />

in der Gegend, um nur einiges zu nennen, zeu-<br />

gen von einer sich entwickelnden und bildenden<br />

Gruppe. Wir laden herzlich ein – und versichern,<br />

dass wir kein eingeschworener Haufen sind –<br />

sich einzubringen, mit uns zu lernen und sich zu<br />

beteiligen.c JOCHEN DENZEL<br />

Information & Kontakt<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Holzgerlingen · Gerald Binder<br />

Kreuzerwasenstraße 8 · 71088 Holzgerlingen<br />

Telefon (07031) 41 74 72<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 21


NATURFREUNDE AKTIV<br />

ZEITSPRUNG<br />

Charlotte Eisenblätter (1903-1944)<br />

Eine mutige NaturFreundin, Arbeitersportlerin und Widerstandskämpferin<br />

b „Wer seinem eigenen Volke im Kriege in<br />

den Rücken zu fallen sucht, muß unter allen<br />

Umständen damit rechnen, daß er sein Leben<br />

verwirkt hat. Dies muß insbesondere auch für<br />

die Angeklagte Eisenblätter gelten, die es vermocht<br />

hat, im dritten Kriegsjahr eine derart üble<br />

und gemeine Hetzschrift zu vervielfältigen, wie<br />

es der, Informationsdienst’ gewesen ist. Wenn<br />

die Angeklagte Eisenblätter nur das getan hätte,<br />

wäre sie schon deswegen allein des Todes<br />

würdig.“ So urteilte der nationalsozialistische<br />

Volksgerichtshof und ließ sie am 25. August 1944<br />

durch das Fallbeil im berüchtigten Zuchthaus<br />

Berlin-Plötzensee hinrichten.<br />

Charlotte Eisenblätter wurde am 7. August<br />

1903 in Berlin-Charlottenburg geboren. Vom<br />

Laufmädchen bei Siemens arbeitete sie sich zur<br />

Stenotypistin empor und erwarb sich in einem<br />

Berliner Anwaltsbüro eine Vertrauensstellung.<br />

Im Jahre 1922 brach sie mit der Kirche und soll<br />

sich der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) angeschlossen<br />

haben. Außerdem sympathisierte<br />

I Charlotte (mit Gitarre) 1923 auf <strong>NaturFreunde</strong>-Fahrt<br />

sie mit der Freidenkerbewegung und trat dem<br />

Berliner Touristenverein „Die Naturfreunde“<br />

bei, wo sie sich stark engagierte. Sie wurde dort<br />

schließlich ausgeschlossen und wechselte später<br />

zur Naturfreunde- und späteren Wandersparte<br />

im Arbeitersportverein „Fichte“, der von sich behauptete,<br />

der „größte rote Sportverein der Welt“<br />

zu sein. Eine enge Beziehung hatte sie zu Hans<br />

Schwalm, der später unter dem Pseudonym<br />

Jan Petersen mit seinem antinazistischen Buch<br />

„Unsere Straße“ Weltberühmtheit erlangte und<br />

ebenfalls den Weg von den Naturfreunden zur<br />

„Fichte“ gefunden hatte.<br />

Als konsequente Gegnerin des NS-Systems<br />

hörte Charlotte Eisenblätter heimlich „Feindsender“<br />

und las illegale Literatur, bevor sie zur Widerstandsgruppe<br />

um Beppo Römer und Robert<br />

Uhrig stieß. Hier erledigte sie Schreibarbeiten für<br />

den „Informationsdienst“. Dieser wurde von Römer<br />

herausgegeben und sollte die Leser über die<br />

Verbrechen des NS-Unrechtssystems aufklären.<br />

In ihrer Wohnung wurden Flugblätter verfasst<br />

und Briefe und Flugschriften, als Feldpostbriefe<br />

getarnt, an die Ostfront geschickt. Hierbei arbeitete<br />

sie eng mit dem Arbeitersportler Werner<br />

Seelenbinder zusammen, mit dem sie eine tiefe<br />

Freundschaft verband.<br />

Im Sommer 1941 konnte die aus Schweden<br />

kommende Auslandsbeauftragte der KPD, Charlotte<br />

Bischoff, in Berlin mit Charlotte Eisenblät-<br />

ter in Verbindung treten und ihr geheimes Material<br />

überbringen. Für den illegal aus den<br />

Niederlanden eingereisten Instrukteur der KPD-<br />

Auslandsleitung Alfred Kowalke beschaffte sie<br />

ein geheimes Quartier. Darüber hinaus ermöglichte<br />

sie ein geheimes Zusammentreffen von Alfred<br />

Kowalke mit Werner Seelenbinder, der Kowalke<br />

die Kontaktaufnahme mit Robert Uhrig er-<br />

ZUR ERINNERUNG AN<br />

eine mutige Frau<br />

In Berlin-Pankow erinnert die Eisenblätterstraße<br />

an diese mutige Frau. Die DDR gab ihr zu Ehren<br />

im Jahre 1959 eine Briefmarke heraus. Im Rathaus<br />

Berlin-Charlottenburg findet sich im Pommernsaal<br />

ihr Bild neben berühmten Gegnern und Opfern<br />

des NS-Regimes. Auch im Berliner Naturfreundehaus<br />

Karl Renner wird Charlotte Eisenblätter<br />

geehrt.<br />

Lesenswert<br />

Oliver Kersten: Charlotte Eisenblätter (1903-1944)<br />

– biographische Skizze einer „Hochverräterin“.<br />

In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung<br />

(BzG), 43. Jg., 2001, H. 1, S. 45-54.<br />

möglichte. Durch Verräter wurde letztendlich das<br />

deutschlandweite Widerstandsnetz zerschlagen.<br />

Zahlreiche Personen, darunter auch Charlotte<br />

Eisenblätter, wurden durch die Gestapo festgenommen.<br />

Da sie bei den Verhören die alleinige<br />

Verantwortung für das Schreiben des „Informationsdienstes“<br />

auf sich nahm, rettete sie<br />

damit der Widerstandskämpferin Martha Butte<br />

das Leben. Nach monatelanger Untersuchungshaft<br />

musste sie im Frauenkonzentrationslager<br />

Ravensbrück Schwerarbeit verrichten. Die KZ-Lagerleitung<br />

zwang sie außerdem, fremdsprachige<br />

Zeitungen für sie zu übersetzen.<br />

Im Juni 1944 begannen schließlich die Prozesse<br />

gegen die Uhrig/Römer-Gruppe. Den Tod<br />

vor Augen, verfasste Charlotte Eisenblätter im<br />

Berliner Frauengefängnis in der Barnimstraße<br />

vor dem Prozess einen bewegenden Abschiedsbrief,<br />

der sich der Nachwelt erhalten hat. Dort<br />

versuchte sie, den Verwandten Mut zuzusprechen<br />

und forderte sie auf, nicht um sie zu trauern.<br />

Sie habe ein reiches Leben gehabt, „… wie<br />

es viele nicht haben, die 60 Jahre oder noch älter<br />

werden. Ich habe so viele glückliche Stunden<br />

genossen bei der Arbeit, im Freundeskreis und<br />

auf meinen Reisen. So ging mein Kampf letzten<br />

Endes nur dahin, allen Menschen zu solchen<br />

glücklichen Stunden zu verhelfen. Diese Erkenntnis<br />

gewann ich auf meinen vielen Wanderungen<br />

und Reisen, und glaubt mir, so sehr ich das Leben<br />

liebe, so gerne sterbe ich für diese meine<br />

Idee“. Eine Grabstätte hat das NS-Regime ihr<br />

verweigert. c OLIVER KERSTEN VORSITZENDER<br />

DES HISTORISCHEN BEIRATES DER NATURFREUNDE BERLIN<br />

SEITE 22 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


KALENDERBLATT<br />

Petting statt Pershing<br />

Nato-Doppelbeschluss brachte Friedensbewegung<br />

und <strong>NaturFreunde</strong> auf die Beine<br />

b „Waren Sie am 10. Oktober in Bonn?“,<br />

fragt der Arzt. Der Patient hat ein hässliches Geschwür<br />

an der Backe. Der Patient war tatsächlich<br />

in Bonn. „Dann“, so die Diagnose, „sind Sie dabei<br />

mit Kommunisten in Berührung gekommen“,<br />

stellt der Arzt fest. Eitrige Beulen als Strafe für<br />

bürgerschaftliches Engagement? Die Zeichnerin<br />

Marie Marcks kommentierte so die Haltung konservativer<br />

Kreise in Deutschland gegenüber der<br />

Friedenbewegung der achtziger Jahre: redliche,<br />

friedensbewegte, aber leider ahnungslose Bürger<br />

treffen bei einer Friedensdemonstration auf<br />

Kommunisten und infi zieren sich als unmittelbare<br />

Folge des Kontakts.<br />

Eine gerechte Strafe für unüberlegtes Tun?<br />

Aber was war eigentlich an diesem 10. Oktober<br />

1981? Während heute viele der unter 30-jährigen<br />

bei diesen Fragen vermutlich die Stirn runzeln,<br />

betrachten Ältere den Tag, an dem hunderttausende<br />

Deutsche gegen Atomwaffen und eine<br />

neue Rüstungsspirale protestierten, als Teil ihrer<br />

Sozialisierung. Am Tag, an dem sie herausfanden,<br />

dass sie nicht alleine waren mit ihrer Sehnsucht<br />

nach Frieden und Abrüstung.<br />

Aber der Reihe nach: Seit dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges standen sich auf der Welt<br />

zwei verfeindete Militärblöcke gegenüber. Der<br />

Nordatlantische Verteidigungspakt von USA,<br />

Kanada und europäischen Staaten (Nato) und<br />

der Warschauer Pakt unter Führung der Sowjetunion<br />

wahrten das so genannte Gleichgewicht<br />

des Schreckens. Die beiden Blöcke, vor Atomwaffen<br />

starrend, griffen sich scheinbar nur deshalb<br />

nicht gegenseitig an, weil auch der Aggressor<br />

wenig später unweigerlich vernichtet worden<br />

wäre.<br />

Die Bündnisse steigerten ihre<br />

Vernichtungskapazitäten gewaltig<br />

Die Welt war in dieser Zeit einem Atomkrieg<br />

sehr nahe. Zwar begrenzten Abkommen zwischen<br />

den Mächten die atomare und konventionelle<br />

Rüstung. Dennoch hatten beide ihre Vernichtungskapazität<br />

gewaltig gesteigert und verfeinerten<br />

ihre Systeme kontinuierlich. Als der<br />

Warschauer Pakt ab 1975 neue Mittelstreckenraketen<br />

SS20 Pionier stationierte, nahm dies<br />

die Nato zum Anlass, ebenfalls aufzurüsten. Sie<br />

plante die Stationierung von Pershing Mittelstre-<br />

ckenraketen und Marschfl ugkörpern, so genannten<br />

cruise missiles.<br />

Diese Stationierung beschlossen die Nato-<br />

Außen- und Verteidigungsminister am 12. September<br />

1979 in Brüssel. Sie kombinierten sie mit<br />

einem Verhandlungsangebot an den Warschauer<br />

Pakt: Keine Stationierung, falls alle SS20 Raketen<br />

sofort abgebaut würden. Diese Kombination<br />

von Rüstung mit einem Abrüstungsangebot<br />

ging als Nato-Doppelbeschluss in die Geschichtsschreibung<br />

des Wettrüstens ein. Die Menschen<br />

in Deutschland überzeugte der Beschluss nicht.<br />

Sie fühlten sich von den Waffen und der Militärdoktrin<br />

des eigenen Bündnisses zunehmend<br />

selbst bedroht.<br />

Die Angst vor einem Atomkrieg<br />

bestimmte das Lebensgefühl<br />

Viele setzten sich jetzt mit militärischer Strategie<br />

und Waffenspezifi kationen auseinander. Sie erkannten<br />

in den geplanten Waffen der Nato eine<br />

neue Bedrohungsqualität. Pershings und cruise<br />

missiles, die ausschließlich in Europa statio-<br />

NATURFREUNDE AKTIV<br />

niert werden sollten, konnten die Sowjetunion<br />

mit Atomsprengköpfen in extrem kurzer Zeit erreichen.<br />

Wie nervös würde der Warschauer Pakt<br />

bei einer so kurzen Vorwarnzeit in Zukunft seine<br />

Radarschirme beobachten, und würde bei<br />

einem Fehlalarm noch Zeit bleiben für ein klärendes<br />

Telefonat?<br />

Im November 1980 fand in Krefeld der Kongress<br />

„Der Atomtod bedroht uns alle“ statt. Den<br />

dort verabschiedeten Krefelder Appell gegen Raketenrüstung<br />

unterschrieben in den folgenden<br />

Monaten über drei Millionen West-Deutsche. Ein<br />

Jahr später, am 10. Oktober 1981, demonstrierten<br />

350.000 Menschen im Bonner Hofgarten. Schüler,<br />

Studenten, Intellektuelle, Politiker, nie waren<br />

es mehr. Und nie zuvor gab es eine so breite Ablehnung<br />

des Wettrüstens in allen Schichten der<br />

Bevölkerung. „Petting statt Pershing“ war einer<br />

der frechen Slogans, die die friedlichen Demonstrationen<br />

und Blockaden begleiteten. Zwar konnten<br />

weder die zweite Großdemonstration zwei<br />

Jahre später, noch die 110 Kilometer lange Menschenkette<br />

zwischen Stuttgart und Neu-Ulm die<br />

Stationierung der Raketen verhindern. Vier Jahre<br />

später jedoch unterzeichneten USA und Sowjetunion<br />

das INF-Abrüstungsabkommen, das die<br />

Zerstörung aller Mittelstreckenraketen besiegelte<br />

und das endgültige Ende des Wettrüstens zwischen<br />

den beiden Lagern einläutete. c<br />

SIGRID FRANK-ESSLINGER<br />

I Friedensdemonstration am<br />

10. Oktober 1981 im Bonner Hofgarten<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 23


FEST GESETZT<br />

kurz notiert<br />

Echt gerecht<br />

Fair spielen, kleiden, kaufen<br />

Die Kampagne „ECHT GERECHT. Clever<br />

kaufen“ des Bundesministeriums für Verbraucherschutz,<br />

Ernährung und Landwirtschaft<br />

lud am 26. November Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher ein, sich auf dem<br />

Münchner Odeonsplatz über Möglichkeiten<br />

des nachhaltigen Konsums zu informieren.<br />

Auf Bühne und in Erlebniszelten gab<br />

es zu entdecken, was nachhaltiges Einkaufen<br />

in den Bereichen Textilien, Spielzeug<br />

und Bekleidung bedeutet und welche<br />

Kennzeichen und Siegel bei der Kaufentscheidung<br />

helfen können. Um möglichst<br />

viele Verbraucherinnen und Verbraucher in<br />

Deutschland zu erreichen sind im Rahmen<br />

der Kampagne „ECHT GERECHT“ im Jahr<br />

2006 eine deutschlandweite Bustour mit<br />

interaktiver Ausstellung und zentrale Informationsveranstaltungen<br />

in drei großen<br />

Städten <strong>Deutschlands</strong> geplant. Die Kampagne<br />

wird von zahlreichen Akteuren unterschiedlicher<br />

gesellschaftlicher Bereiche<br />

unterstützt, die zum Teil mit eigenen Projekten<br />

die Kampagne begleiten. c<br />

Weitere Informationen<br />

www.echtgerecht.de<br />

Was fair oder clever ist, zeigen die<br />

Öko-Siegel auf Seite 15.<br />

<strong>NaturFreunde</strong><br />

sind auch „Echt gerecht“<br />

„Mit unseren Kaufentscheidungen beeinfl<br />

ussen wir jeden Tag aktiv nicht nur unser<br />

eigenes Leben, sondern das vieler anderer<br />

in anderen Teilen der Erde und das Leben<br />

nachfolgender Generationen. Denn wir bestimmen<br />

auch darüber, wie etwas hergestellt<br />

wurde, welche Folgen für die Umwelt<br />

die Herstellung hatte, wer es hergestellt<br />

hat und wie es zu uns gekommen ist“. So<br />

die damalige Ministerin für Verbraucherschutz<br />

Renate Künast zum Auftakt der<br />

Kampagne ECHT GERECHT im Dezember<br />

2004. Sie soll uns als Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher dazu anregen, unser tägliches<br />

Konsumverhalten vermehrt an sozi-<br />

alen, ökologischen und ethischen Kriterien<br />

auszurichten. Basierend auf dem Konzept<br />

des Nachhaltigen Warenkorbs des Rates<br />

für Nachhaltige Entwicklung soll zum einen<br />

über aussagekräftige Qualitätssiegel,<br />

zum anderen über umwelt- und sozialverträglichen<br />

Konsum informiert werden.<br />

Hersteller, Handel, Verbraucher- und<br />

Umweltverbände wurden eingeladen, sich<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit eigenen<br />

Projekten an der Verbraucheraufklärung<br />

zu beteiligen. Die <strong>NaturFreunde</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong> setzen sich seit Jahren mit<br />

ihren Ortsgruppen und Naturfreundehäusern<br />

für den sanften Tourismus, regionale<br />

Speisen und Getränke und den Klimaschutz<br />

ein. Sie setzen sich auch dafür<br />

ein, fair gehandelte und biologische Produkte<br />

in Naturfreundehäusern anzubieten<br />

und wollen zeigen, dass BIO & PREISWERT<br />

keine unüberwindbaren Gegensätze sein<br />

müssen. Im Rahmen der Kampagne des<br />

Bundesverbraucherministeriums sollen daher<br />

im Jahr 2006 zahlreiche Infomärkte für<br />

faire und klimagerechte Produkte bei örtlichen<br />

Naturfreundegruppen und in Naturfreundehäusern<br />

stattfi nden. c<br />

Gefördert vom<br />

Klimanetzwerk<br />

nimmt Gestalt an<br />

Mehr als 40 Naturfreundinnen und Naturfreunde<br />

nahmen im September diesen Jahres<br />

an den ersten beiden Treffen des Klimanetzwerks<br />

der <strong>NaturFreunde</strong> teil um ihre<br />

Erfahrungen zum Klimaschutz auszutauschen<br />

und neue Anregungen zu erhalten.<br />

Im Klimanetzwerk werden vielfältige<br />

Informationen gesammelt und ausgetauscht<br />

und es wird ein Pool von Experten<br />

wie Energieberatern, Architekten, Wissenschaftlern<br />

und Praktikern angelegt, auf<br />

den alle zurückgreifen können. Das Netzwerk<br />

soll helfen, dass sich möglichst viele<br />

<strong>NaturFreunde</strong> für den Klimaschutz engagieren.<br />

Jede und jeder Einzelne kann hier in<br />

seinem Umfeld etwas beitragen: Sehr eindrucksvoll<br />

legten unter anderem die <strong>NaturFreunde</strong><br />

Hanau-Rodenbach dar, wie der<br />

Umbau ihres Naturfreundehauses nach<br />

ökologischen Gesichtspunkten (s. NATUR-<br />

FREUNDiN 2/<strong>2005</strong>) die Ortsgruppe inhaltlich<br />

verbunden und weitergebracht hat.<br />

Über die <strong>NaturFreunde</strong> Solarinitiative Unterfranken<br />

gibt es auf Seite 20 Detailliertes<br />

zu lesen. Und Naturfreundegruppen organisieren<br />

ihre eigene Klimaschutzkampagne<br />

vor Ort indem sie zum Beispiel Energiewanderungen<br />

mit der Besichtigung regenerativer<br />

Energieanlagen oder umweltfreundlicher<br />

Heizungsanlagen organisieren.<br />

Wichtig ist, dass wir auch unsere Gäste<br />

und Besucher über unser Engagement informieren.<br />

Allen, die sich aktiv für den Klimaschutz<br />

engagieren (wollen), steht das Klimanetzwerk<br />

mit Rat und Tat zur Verfügung. c<br />

Information und Kontakt<br />

<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

Peter Strobel<br />

Telefon (030) 29 77 32 -72<br />

klimanetz@naturfreunde.de<br />

www.naturfreunde.de<br />

ProCool-Gütesiegel<br />

für Kühlgeräte<br />

Bei Haushaltskühl- und -gefriergeräten ist<br />

seit Anfang der 90er Jahre eine enorme<br />

Steigerung der Energieeffi zienz zu beobachten.<br />

Ein wesentlicher Grund hierfür ist<br />

das Effi zienzlabel, das es ermöglicht, sich<br />

schnell über den Energieverbrauch eines<br />

Gerätes zu informieren. Kühlgeräte mit einer<br />

schlechteren Energieeffi zienzklasse „B“<br />

sind vom deutschen Markt nahezu verschwunden.<br />

Gewerbliche Kühl- und Tiefkühlgeräte<br />

zeichnen sich nach wie vor durch hohen<br />

Energieverbrauch und eine fehlende Anreizstruktur<br />

zum Sparen aus. Auch aufgrund<br />

fehlender Transparenz blieben hier die erreichten<br />

Effi zienzsteigerungen deutlich hinter<br />

dem technisch Möglichen zurück.<br />

Eine im Rahmen des EU-Projekts „Pro-<br />

Cool“ durchgeführte Marktanalyse kommt<br />

bei gewerblichen Kühlgeräten zu dem Ergebnis,<br />

dass der Energieverbrauch bei steckerfertigen<br />

Geräten sehr unterschiedlich<br />

ist. Bei Tiefkühltruhen, wie sie zum Beispiel<br />

in Naturfreundehäusern gebraucht<br />

werden, liegt der Energieverbrauch zwischen<br />

0,2 und 2,6 kWh pro 100 Liter Kühlvolumen<br />

und Tag. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs<br />

können die Stromkosten<br />

die Anschaffungskosten bereits nach vier<br />

bis fünf Jahren Betriebsdauer übertreffen.<br />

Der hohe Stromverbrauch gewerblicher<br />

Kühlgeräte stellt zudem unter dem Aspekt<br />

des Klimaschutzes eine Herausforderung<br />

dar. Im „Europa der 15“ macht der Strom-<br />

verbrauch von gewerblichen Kühlmöbeln<br />

drei Prozent des Gesamtstromverbrauchs<br />

aus und verursacht jährlich 50 Millionen<br />

Tonnen Kohlendioxid. Ebenso die verwendeten<br />

Kältemittel: Die aus Haushaltsgeräten<br />

längst verbannten Fluorkohlenwasserstoffe<br />

und halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe<br />

(HFKWs) sind bei gewerblichen Geräten<br />

nach wie vor die Regel. Sie tragen erheblich<br />

zur Verstärkung des Treibhauseffekts<br />

bei, da diese Stoffe bis zu 3.800-mal klimawirksamer<br />

als Kohlendioxid sind. Der Bestand<br />

an steckerfertigen Kühlmöbeln enthält<br />

schätzungsweise 6.300 Tonnen dieser<br />

HFKWs. Trotz vorhandener Alternativen.<br />

Wegen der hohen Bedeutung von Kälteanwendungen<br />

für Energieverbrauch und<br />

Klimaschutz fördert die EU seit 2003 das<br />

Projekt „ProCool“. Mit diesem Projekt wollen<br />

die Projektträger aus Deutschland und<br />

Österreich (Deutsche Energie-Agentur,<br />

Wuppertal-Institut, Österreichische Energieagentur,<br />

Verein für Konsumenteninformation)<br />

Impulse zur Optimierung der Energieeffi<br />

zienz gewerblicher Kühlmöbel geben.<br />

Bis Ende <strong>2005</strong> können Hersteller am<br />

ProCool-Wettbewerb teilnehmen und belegen,<br />

dass sie effi ziente Geräte zu vertretbaren<br />

Kosten herstellen können. Die besten<br />

Geräte werden im April 2006 prämiert.<br />

Besonders energieeffi ziente Geräte ohne<br />

HFKW, dürfen dann das ProCool-Logo tragen.c<br />

OLIVER WAGNER WUPPERTAL INSTITUT<br />

Weitere Informationen: www.procool.info<br />

Kindergipfel 2006 in Duisburg<br />

Duisburg wird im Mai 2006 vier Tage lang<br />

(inoffi zielle) Kinderhauptstadt <strong>Deutschlands</strong>.<br />

Die Naturfreundejugend <strong>Deutschlands</strong><br />

wählte die Ruhrgebietsstadt unter<br />

den zahlreichen Bewerberstädten aus.<br />

Überzeugend waren vor allem die Durchführung<br />

in der Jugendherberge im<br />

Landschaftspark Duisburg-Nord<br />

und das jugendpolitische Engagement<br />

des Jugendamtes der<br />

Stadt, u.a. mit dem Projekt<br />

„Jugend trifft Politik – Kümmerer“.<br />

Vorbereitet wird<br />

der Kindergipfel zusammen<br />

mit einem Kinderrat,<br />

der sich Ende September<br />

erstmals in<br />

Frankfurt/Main traf. c<br />

Weitere Informationen<br />

www.kindergipfel.de<br />

www.duisburg.de/jugendamt/<br />

kindergipfel_2006.shtml<br />

Neue Adresse: Landesverband Niedersachsen<br />

<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> Landesverband Niedersachsen e. V.<br />

Hermann-Bahlsen-Allee 8 · 30655 Hannover<br />

Tel. (0511) 1 69 48 55 · Fax (0511) 1 69 48 57<br />

Email: landesverband@naturfreunde-nds.de<br />

Naturfreundejugend Niedersachsen<br />

Tel. (0511) 1 69 48 56 · Email: nfj.nds@t-online.de<br />

SEITE 24 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


Leserbriefe<br />

Die Redaktion behält sich Kürzungen der Einsendungen vor.<br />

Heft 3-<strong>2005</strong><br />

a Der Analyse von Eckart Kuhlwein zuzustimmen:<br />

In der Tat soll endgültig aufgeräumt<br />

werden mit Sozialstaatlichkeit und<br />

ökologischer Nachhaltigkeit. In der Schlussfolgerung<br />

musste man zu einem ganz anderen<br />

Ergebnis kommen als Kuhlwein dies<br />

tat. Nämlich dafür zu sorgen, dass der neoliberalen<br />

Einheitspartei CDU-FDP-SPD-Grüne<br />

im Bundestag endlich eine linke Alternative<br />

entgegengesetzt wird. Es ist es schon<br />

erstaunlich, wenn man zwar einen gravierenden<br />

Fehler dieser Regierung nach dem<br />

anderen aufzählt, jedoch gleichzeitig dafür<br />

plädiert, dass Rot-Grün noch viel zu tun<br />

hätte. Da können auch noch so schön gefärbte<br />

Worte zum Schluss nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, dass es sich hier um einen<br />

verdeckten Wahlaufruf für SPD und<br />

Grüne gehandelt hat. Ansonsten war vieles<br />

zu lesen zur SPD, einiges zu den Grünen,<br />

ein bisschen berechtigte CDU-Schelte und<br />

ansonsten zum Thema Bundestagswahl<br />

null. Es war für mich als Mitglied schon<br />

enttäuschend, dass die Bundeszeitschrift,<br />

es vor einer Bundestagswahl tatsächlich die<br />

Linke mit keiner einzigen Silbe zu erwähnen.<br />

Ähnlich der bürgerlichen und konservativen<br />

Presse: Einseitige Berichterstattung,<br />

Desinformation und Manipulation – nur<br />

dieses Mal von links. Schade, denn dies ist<br />

unserer gemeinsamen Sache nicht zuträglich.c<br />

WOLFGANG WEBER ETTLINGEN<br />

Heft 3-<strong>2005</strong><br />

a Nach vielen Jahren politischer Erfahrungen<br />

kann mich nicht mehr allzu viel<br />

schocken. Umso größer war der Schock,<br />

als ich das letzte Heft durchgeblättert habe.<br />

Eine Propaganda nach der anderen für<br />

Rot-Grün. Die Linkspartei und die WASG<br />

wurden mit keinem Wort erwähnt. Was<br />

ist denn da los? Ich bin dafür, den Chefredakteur<br />

abzulösen. Mit diesen Mitteln eine<br />

Organisation zu spalten, ist schon parteipolitische<br />

Unverfrorenheit! Als Mannheimer<br />

Bundestagskandidat der Linkspartei<br />

hätte ich nie eine Wahlunterstützung<br />

durch die <strong>NaturFreunde</strong> erwartet, gerade<br />

weil ich weiß, dass bei uns Menschen<br />

verschiedener parteipolitischer Überzeugungen<br />

organisiert sind. Aber wenn schon<br />

SPD und Grüne sich sooo präsentieren<br />

dürfen, dann steht das auch der Linkspartei/WASG<br />

zu. Selbst Tage nach dem Lesen<br />

kommt mir die ganze Empörung wieder<br />

hoch. Soll dieses Verhalten ein rotgrüner<br />

Testlauf für einen entsprechenden Amoklauf<br />

in den Gewerkschaften sein? Der Ex-<br />

DGB-Vorsitzende Schulte hat es ja schon<br />

angefangen.c ANTON KOBEL HEIDELBERG<br />

Heft 3-<strong>2005</strong><br />

a Fünf Gewinner und ein Sieger<br />

Als Mitglied von NABU und <strong>NaturFreunde</strong>n<br />

las ich die Behauptung, dass der „Schadstoffausstoß<br />

(der Eisenbahn) ... rund fünfmal<br />

niedriger als beim Flugzeug und dreimal<br />

niedriger als beim Auto. Der Flächenbedarf<br />

der Schiene ist viermal geringer<br />

als bei der Straße.“ Ich kenne da für<br />

die Belastungen pro Einheit der Beförderungsleistung<br />

(Personen-km bzw. Tonnenkm)<br />

ganz andere Zahlen. Sie geben leider<br />

auch nicht die Quelle an, aus der sie ihre<br />

Zahlen schöpfen. Die Frankfurter Rundschau<br />

veröffentlichte einmal eine Studie,<br />

die belegte, dass der spezifi sche Flächenverbrauch<br />

der Bahn etwa dem Doppelten<br />

des Straßenverkehrs entspricht. Kann es<br />

sein, dass Ihre Daten aus der Luft gegriffen<br />

sind? Meines Wissens werden alle seriösen<br />

Vergleiche Straße-Schiene unter Verschluss<br />

gehalten. Oder?c DIETER FLEISCHER,<br />

BISCHOFSHEIM<br />

a Antwort der Allianz pro Schiene: Die<br />

Quellenangaben für die qualitativen Aussagen<br />

des Beitrags fi nden sich in unserer<br />

Broschüre „Umweltschonend mobil<br />

– Bahn, Auto, Flugzeug, Schiff im Umweltvergleich“.<br />

Alle Aussagen darin sind mit<br />

dem Ifeu-Institut in Heidelberg abgestimmt<br />

worden und basieren auf Daten des Umweltbundesamtes<br />

(UBA). Es handelt sich<br />

um die TREMOD-Untersuchung des UBA in<br />

Zusammenarbeit mit dem ifeu-Institut.<br />

www.allianz-pro-schiene.de<br />

Leserkommentar<br />

FEST GESETZT<br />

a Übernachtungspreise<br />

Ich habe die neuen Preise 2006 für das<br />

Naturfreundehaus Usedom erhalten stelle<br />

leider fest, dass die Erhöhung exorbitant<br />

ist.<br />

Ich bin NaturFreund aus Überzeugung<br />

und freue mich, dass es Naturfreundehäuser<br />

mit dem Gedanken des preiswerten Urlaubs<br />

vor allem für Kinder überhaupt gibt.<br />

Aus diesem Grunde fi nanziere ich gerne<br />

mit meinem Beitrag die Häuser. Aber ich<br />

kann beim besten Willen nicht verstehen,<br />

warum ich solche Kröten schlucken muss.<br />

Wenn die Kalkulation anfangs falsch<br />

gewesen sein sollte und über die Zeit<br />

durch entsprechende Verteuerungen ausgeglichen<br />

werden sollte, wäre ich von den<br />

Kaufl euten enttäuscht. Wenn die Natur-<br />

Freunde sich dem allgemeinen Preisniveau<br />

anpassen wollen, dann aber bitte nur für<br />

die, die unsere Häuser als Nichtmitglieder<br />

nutzen.c HEINRICH KLIMEK NEUMÜNSTER<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 25


FEST GESETZT<br />

Reisezeit<br />

26.12.<strong>2005</strong>-2.1.2006<br />

Silvester im Kleinwalsertal<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Freizeit für Jugendliche von 13 bis 17<br />

Kosten: Mitglieder 280€/Gäste 300€<br />

(zzgl. Liftgeld)<br />

Leistungen: Busfahrt ab/bis Stuttgart, VP,<br />

Skikurs & Betreuung.<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart<br />

Paprikastraße 28a · 70619 Stuttgart<br />

Telefon (0711) 479 04 14<br />

Fax (0711) 470 55 84<br />

kontakt@naturfreunde-schneesport.com<br />

www.naturfreunde-schneesport.com<br />

26.12.<strong>2005</strong>-2.1.2006<br />

Silvester in Hochsavoyen (F)<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Skifreizeit für Familien und Singles<br />

Kosten: Erwachsene Mitglieder 300€/Gäste<br />

325€, Kinder bis 16: 260€/275€ (zzgl.<br />

Anreise)<br />

Leistungen: HP/MZ, Freizeitbetreuung. Skikurs<br />

Kinder, Ski-Workshop Erwachsene<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

2.-6.1.2006<br />

Skilanglauf & Naturmeditation<br />

Veranstalter: NFH Hirzwald<br />

Kosten: 80€ Wochenende, 135€ 5 Tage<br />

Leistungen: ÜN, biol./reg. Lebensmittel für<br />

gemeinsames Kochen, Seminarleitung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreundehaus Naturkolleg Hirzwald<br />

Karin Griesau, Telefon (07724) 64 71<br />

Olfert Dorka, Telefon (07441) 14 28<br />

1.-8.1.2006<br />

Winterspaß beim Reschenpass<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Skifreizeit in Graun/Südtirol<br />

Kosten: Erwachsene Mitglieder 385€/Gäste<br />

405€, Kinder/Jugendliche a.A.<br />

Leistungen: HP, Zimmer mit DU/WC, SAT-<br />

TV, beheizter Skiraum, Betreuung. Anreise<br />

individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

22.-29.1.2006<br />

Nordic Sports im Salzburger Land<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Skilanglauf/Nordic Walking Einführung<br />

Kosten: Mitglieder ca. 405€,<br />

Gäste ca. 445€<br />

Leistungen: 7 ÜN/HP/DZ, Sauna, Einführung<br />

Nordic Walking, Langlauf-Anleitung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg<br />

Neue Str. 150 · 70186 Stuttgart<br />

Telefon (0711) 48 10 76 · Fax 480 02 16<br />

naturfreunde-wuerttemberg@t-online.de<br />

28.-29.1.2006<br />

Winterbiwak der Bergsportgruppe<br />

Veranstalter: NF Holzgerlingen<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Holzgerlingen<br />

Werner Mäckle<br />

Boslerstr. 21 ·71032 Böblingen<br />

Telefon (07031) 27 63 88<br />

www.naturfreunde-holzgerlingen.de<br />

29.1.-5.2.2006<br />

Freizeit für Langläufer/innen<br />

am Dachstein<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Kosten: Mitglieder 345€/Gäste 370€<br />

Leistungen: HP/EZ oder DZ mit DU/WC/<br />

TV/Radio, Anreise individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

10.-12.2.2006<br />

Skilanglauf und Naturmeditation<br />

(Wiederholung) Reiseinfos siehe oben<br />

11.-18.2.2006<br />

Flotte Oldies-Freizeit für Junggebliebene<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

in Grossarl, nicht für Anfänger geeignet.<br />

Kosten: Mitglieder 510€/Gäste 535€ (zzgl.<br />

6-Tage-Skipass ca. 160€)<br />

Leistungen: HP/DZ mit DU/WC/TV, Sauna,<br />

Skibetreuung. EZ auf Anfrage und AufKosten.<br />

Anreise individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

11.-18.2.2006<br />

Tourenwoche im Allgäu<br />

Veranstalter: NF Berlin, FG Wintersport<br />

Anfänger/Fortgeschrittene im Tourenlauf,<br />

Regionalschulung<br />

Kosten: 350 EUR<br />

Leistung: ÜN/HP/DZ, Touren- & Reiseleitung,<br />

Anreise individuell. Ausrüstung gegen<br />

Gebühr.<br />

Anmeldeschluss: 20.1.2006<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreunde Berlin · Rainer Fuchs<br />

Luckeweg 37 · 12279 Berlin<br />

Telefon & Fax (030) 721 61 13<br />

h-r-fuchs@gmx.de<br />

18.-24.2.2006<br />

Schneeschuhwandern im<br />

Gunzesrieder Tal/Allgäu<br />

Veranstalter: NF Berlin, FG Wintersport,<br />

FG Wandern<br />

Kosten: 280€<br />

Leistungen: ÜN/HP/DZ, Touren- & Reiseleitung,<br />

Grundausrüstung gegen Gebühr<br />

Anmeldeschluss: 20.1.2006<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreunde Berlin · Rainer Fuchs, s.o.<br />

18.2.-25.2.2006<br />

Ski- und Langlauffreizeit in Ellmau<br />

(Wilder Kaiser)<br />

Veranstalter: NF Hochstadt<br />

Kosten: Mitglieder 380€, Gäste 400€<br />

Leistungen: Busreise, 7x ÜN/HP/DZ mit<br />

DU/WC/TV, tlw. Balkon.<br />

Anmeldung & Auskunft:<br />

Erich Hummel<br />

Im Obersteig 5 · 76879 Hochstadt<br />

Telefon (06347) 87 76<br />

www.wintersport-hochstadt.de<br />

24.2.-3.3.2006<br />

Langlauffreizeit in Oberhof<br />

Kosten: Mitglieder 315€, Gäste 345€<br />

Leistungen: ÜN/HP/DZ mit DU/WC im NFH<br />

„Am Rennsteig“, Betreuung, max. 26 TN<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Siegfried Fischer<br />

Telefon (0721) 46 57 87<br />

FSgfrd@aol.com<br />

25.2.-4.3.2006<br />

Fasching im Kleinwalsertal<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Freizeit für 8-12-jährige im Jugendheim<br />

Schwandalpe<br />

Kosten: Mitglieder 260€, Gäste 280€<br />

(zzgl. Liftkarten)<br />

Leistungen: Busfahrt ab/bis Stuttgart, VP,<br />

Ski- oder Snowboardkurs, Betreuung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

25.2.-4.3.2006<br />

Fasching im Kleinwalsertal<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Freizeit für 13-17-jährige<br />

Kosten: Mitglieder 260, Gäste 280€ (zzgl.<br />

Liftkarten)<br />

Leistungen: Busfahrt ab/bis Stuttgart, VP,<br />

Skikurs, Betreuung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

25.2.-4.3.2006<br />

Fasching in Oberstdorf<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Freizeit für Familien mit Kindern ab 6 im<br />

Freibergseehaus<br />

Kosten: Erwachsene, Mitglieder 335€/Gäste<br />

398€, Kinder 10-14 Jahre 275€/320€, Kinder<br />

bis 10 Jahre 228€/264€<br />

Leistungen: 7x VP in 2-/3-/4-Bettzimmern,<br />

Betreuung. Anreise individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

5.-12.3.2006<br />

Skifreizeit für Junggebliebene<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

in Val di Sole-Trentino/Italien<br />

Kosten: Mitglieder 380€/Gäste 405€ (Skipass<br />

ca. 185€)<br />

Leistungen: HP/DZ mit DU/WC, Sauna-/<br />

Dampfbad, Ski-Betreuung. Anreise individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

12.-17.3.2006<br />

Snow-Camp-Freizeit ab 20<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Hütte in Reutte/Tirol direkt an Piste, nicht<br />

für Anfänger geeignet.<br />

Kosten: Mitglieder 245€/Gäste 265€<br />

Leistungen: ÜN/HP, Ski- & Snowboardbetreuung,<br />

Anreise individuell, möglichst<br />

Fahrgemeinschaften<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

5.-19.3.2006<br />

Alpinski, Langlauf und Wandern<br />

im Hochpustertal<br />

Veranstalter: NF Berlin, FG Wintersport<br />

Alpingebiet Sexten, 200 km Loipen, Wandern:<br />

„Drei Zinnen”/„Cortina d’Ampezzo”.<br />

Regionalschulung.<br />

Kosten: 650€, EZ-Zuschlag 125€, Skipass<br />

ca. 200€/ Langlaufpass 16€<br />

Leistungen: Busreise ab/bis Berlin, ÜN/HP,<br />

Reiseleitung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreunde Berlin · Siegfried Kadow<br />

Kaiserstr. 6 · 12105 Berlin<br />

Telefon (030) 706 21 83 · Fax 60 49 44<br />

12.-19.3.2006<br />

Frauenwinterfreizeit in Oberstdorf<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Kosten: Mitglieder 255€, Gäste 305€, EZ-<br />

Zuschlag<br />

Leistungen: Bahnreise, ÜN/HP in Mehrbettzimmern,<br />

Kurtaxe, Gepäcktransport<br />

Keine Versicherung und Betreuung<br />

Anmeldeschluss: 31.1.2006<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

18.-25.3.2006<br />

Skifreizeit in Davos<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Kosten: Mitglieder 379€, Gäste ca. 425€<br />

Leistungen: ÜN/HP/2- o. 3-Bettzimmer, Gepäcktransport,<br />

Betreuung durch Übungsleiter,<br />

Anreise individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

24.3.-4.4.2006<br />

Valbella-Lenzerheide<br />

Veranstalter: NF Berlin, FG Wintersport<br />

nach Graubünden in der Schweiz<br />

Kosten: 570€ zzgl. Skipass (ca. 250€)<br />

Leistungen: Busreise, 9 ÜN/HP, Gruppenhaus<br />

mit Mehrbettzimmern, Etagenduschen,<br />

Reiseleitung, Geländeeinweisung,<br />

Auslands-KV<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Karin Mahlow · Telefon (030) 771 20 12<br />

karin.mahlow@t-online.de<br />

21.3.–4.4.2006<br />

Unbekanntes Südmarokko –<br />

Auf den Spuren der Berber<br />

Veranstalter: NF Internationale<br />

Tiwizi Chtouka Ait Baha (neuer Partnerverband<br />

der NFI)<br />

Kosten: 1.200€<br />

Leistungen: Flugreise, Reiseleitung, Besichtigungen,<br />

Natur- und Kulturprogramm<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreunde Internationale · Ingeborg Pint<br />

Diefenbachgasse 36 · A-1150 Wien<br />

Telefon +43 1 892 38 -15<br />

Fax +43 1 812 97 89 · i.pint@nfi .at<br />

SEITE 26 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


15.-22.4.2006<br />

Skifreizeit für Familien und<br />

Singles über Ostern<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Clavadeler Alp am Jakobshorn/Davos<br />

Kosten: Erwachsene Mitglieder 375€/Gäste<br />

425€, Kinder bis 12 Jahre 240€/265€ (zzgl.<br />

Abo für Skilifte & Bergbahnen)<br />

Leistungen: ÜN/HP in Mehrbettzimmern,<br />

Ski-/Freizeitbetreuung, Gepäcktransport<br />

Anreise individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

15.-22.4.2006<br />

Familienfreizeit über Ostern<br />

Veranstalter: Skischule Stuttgart<br />

Im Heuberghaus Hirschegg/Kleinwalsertal<br />

Kosten: Erwachsene Mitglieder 233€/Gäste<br />

253€, Kinder bis 14 Jahre 177€/188€; Jugendliche<br />

bis 17 Jahre 185€/195€ (zzgl. Liftkosten)<br />

Leistungen: ÜN/VP in Mehrbettzimmern,<br />

tlw. Ski- und Snowboardbetreuung, Anreise<br />

individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Skischule Stuttgart, s.o.<br />

20.4.-4.5.2006<br />

Türkei: Natur-, Kultur-, Wanderreise<br />

Veranstalter: NF NRW, FG Bergsteigen<br />

Wanderungen um das Marmara-Meer und<br />

die nördliche Ägäis<br />

Kosten: Mitglieder 1240€, Gäste 1275€, EZ-<br />

Zuschlag 195€<br />

Leistungen: Flug, ÜN/DZ/HP in ****- und<br />

***-Hotels, Reisebus, Fähre, Eintritskosten,<br />

Reiseleitung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> NRW · Jochen Haushälter<br />

Am Dreischen 6 · 59192 Bergkamen<br />

Telefon & Fax (02307) 88248<br />

10.-20.6.2006<br />

Senioren-Freizeit in Maria Alm<br />

Veranstalter: NF Baden<br />

Kosten: Mitglieder 480€, Gäste 515€, EZ-<br />

Zuschlag 70€, Buskosten p.P. 90,€<br />

Leistungen: Hin- & Rückreise, 9 x ÜN/VP,<br />

1x ÜN/HP mit Bad o. Dusche/WC/TV/Telefon<br />

im Hotel, Programm, Betreuung, Insolvenz-,<br />

Reisehaftpfl icht-, Reiseunfall- und<br />

Auslandskrankenversicherung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Baden<br />

Alte Weingartener Str. 37 · 76227 Karlsruhe<br />

Telefon (0721) 40 50 96 · Fax 49 62 37<br />

17.-24.6.2006<br />

Durch Fichtelgebirge und<br />

bayerisches Vogtland<br />

Veranstalter: NF Baden<br />

Wanderungen ohne Gepäck.<br />

Kosten: Mitglieder 545€, Gäste 575€, EZ-<br />

Zuschlag 85€<br />

Leistungen: Busreise, 8x ÜN/HP mit DU/<br />

Bad/WC in guten Hotels, Busfahrten, Tschechien-Ausfl<br />

ug, Besuch Felsenlabyrinth<br />

Anmeldeschluss: 30.4.2006<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Klaus Schweinfurth<br />

Barlachstrasse 27 · 69168 Wiesloch<br />

Telefon (06222) 26 12 · Fax 38 72 05<br />

kl.schweinfurth@t-online.de<br />

10.6.–24.6.2006<br />

Mit einem Motorsegler entlang<br />

der türkischen Südküste<br />

Göcek-Mamaris-Göcek und Hotel in Kas<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Kosten: Mitglieder ca. 1.495€, Gäste ca.<br />

1.545€<br />

Leistungen: Flugreise, 1 Woche Schiff, Doppelkabine<br />

mit DU/WC/VP, 2 Tage Busreise/HP,<br />

5 Tage Hotel/HP incl. Getränke, alle<br />

Transfers, geführte Ausfl üge, Betreuung<br />

Anmeldeschluss: 28.12.<strong>2005</strong>.<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

18.– 27.6.2006<br />

Salzkammergut-Strobel<br />

am Wolfgangsee<br />

Veranstalter: NF Baden<br />

Kosten: Mitglieder 760€, Gäste 790€, EZ-<br />

Zuschlag 145€<br />

Leistungen: Busreise, 9 x ÜN/HP/DZ mit<br />

DU/B/WC in 4****-Hotel, Reisehaftpfl icht,<br />

Insolvenzversicherung, Betreuung & Ausfl<br />

üge.<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Hans-Jürgen Reuter<br />

Ahornstrasse 8 · 75210 Keltern-Niebelsbach<br />

Telefon & Fax (07082) 41 48 10<br />

hjbrreuter@aol.com<br />

17. 6.-1.7.2006<br />

Frühling auf der „Seiser Alm“<br />

Veranstalter: NF Baden<br />

Kosten: Mitglieder 760€, Gäste 800€,<br />

EZ-Zuschlag<br />

Leistungen: Busreise, ÜN/HP mit D/WC<br />

u. Balkon. Bus- und Liftfahrten, Weinprobe,<br />

Buffet- u. Musikabend, geführte Wanderungen.<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Roland Will<br />

Hochstrasse 24 · 76646 Bruchsal<br />

Telefon (07251) 167 41 · Fax 50 56 18<br />

26.6.-4.7.2006<br />

Radtour „München-Venedig“<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Mit dem Fahrrad ca. 525 km<br />

Kosten: Mitglieder ca. 850€,<br />

Gäste ca. 900€<br />

Leistungen: Bahnreise, 7 ÜN/DZ/Frühstück,<br />

weitere Bahnfahrten/Transfers,<br />

Stadtführung, Freizeitleitung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

30.6.–7.7.2006<br />

„Dem Salz auf der Spur“<br />

– Wanderungen im Salzgammergut<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Bad Goisern, JH Mörtelmühle<br />

Kosten: Mitglieder 420€, Gäste 462€<br />

Leistungen: Bahnreise, 7 ÜN/HP in Mehrbettzimmern<br />

(2/4/6), geführte Wanderungen,<br />

Besichtigungen, Seilbahnfahrten,<br />

Bahnfahrten im Salzkammergut.<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

29.6.-8.7.2006<br />

Tour d’horizon „Jura“<br />

Veranstalter: NF Internationale, NF Frankreich<br />

und NF Schweiz<br />

Tradition entdecken-Natur erleben-Zukunft<br />

gestalten. Die besondere Reise in die Landschaft<br />

des Jahres <strong>2005</strong>/2006.<br />

Standort: Villers-le-Lac, Frankreich<br />

Kosten: ca. 700€, Gäste ca. 740€,<br />

EZ-Zuschlag ca. 120€<br />

Leistungen: ÜN/HP in DZ mit DU/WC, NFI-<br />

Gesamtreiseleitung, Betreuung bei Wanderungen<br />

und Exkursionen, Vorträge, Besichtigungen,<br />

alle Transfers, Info<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Naturfreunde Internationale, s.o.<br />

8.-17.7.2006<br />

Tour d’horizon „Jura“<br />

(Wiederholung) Reiseinfos siehe oben<br />

22.7.-5.8.2006<br />

42. Internationale<br />

Naturfreunde-Wanderwoche<br />

Veranstalter: NF Schweiz<br />

Kosten: 675 bis 720 SFR<br />

Leistungen: ÜN/VP im DZ mit Bad o. DU/<br />

WC/TV/Tel (****-Hotel), Wochenkarte Bus<br />

und Bahn in Davos, geführte Wanderungen<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

INF Wanderwochen · Bruno Geiser<br />

Postfach 107 · CH-4513 Langendorf<br />

Telefon 0041 (0) 623 6084<br />

brunogeiser@bluewin.ch<br />

5.–12.8.2006<br />

Oma-Opa-Enkel-Freizeit Rügen<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

auch für Familien/Alleinerziehende mit<br />

Kindern von 6-10<br />

Kosten: Mitglieder 765€/Kinder 400€, Gäste<br />

840€/Kinder 440€<br />

Leistungen: Bahnreise, 7 ÜN/FeWo, HP außer<br />

Haus, Rügen-Card<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

13.-24.8.2006<br />

Spreewald, Oderbruch Lebuser Land<br />

Veranstalter: NF Baden<br />

Rad- und Buserlebnistour<br />

Kosten: Mitglieder 944€, Gäste 974€, EZ-<br />

Zuschlag 120€<br />

Leistungen: Busreise inkl. Fahrradtransport,<br />

11x ÜN/HP/DZ mit D/B/WC in Landgasthof<br />

o. Hotel, Programm, Reisehaftpfl<br />

icht-, Vereinsunfall- u. Insolvenzversicherung,<br />

Betreuung, geführte Touren<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Werner Greulich<br />

Gartenstrasse 25 · 69231 Rauenberg<br />

Telefon (06222) 600 65<br />

werner_greulich@web.de<br />

28.8.-4.9.2006<br />

Lüneburger Heide<br />

Veranstalter: NF Baden<br />

Kosten: Mitglieder 495€, Gäste 520€, EZ-<br />

Zuschlag 70€<br />

Leistungen: Hin- & Rückreise, 7x ÜN/HP/<br />

DZ mit DU/WC/TV in gutem HoTelefon Geführte<br />

Wanderungen, Kutschfahrt, Besichtigungen<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Josef Schwaninger<br />

Buchenweg 2 · 76646 Bruchsal<br />

Telefon (07251) 894 63<br />

josef@schwaninger.info<br />

FEST GESETZT<br />

2.–9.9.2006<br />

Comer und Luganer See<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Wandern, Schauen, Erleben<br />

Kosten: Mitglieder 520€, Gäste 565€<br />

Leistungen: 7 ÜN/HP im DZ/Bad/Du/WC,<br />

EZ-Zuschlag 10€/Tag; Wanderführung, Freizeitbetreuung.<br />

Individuelle Anreise<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

9.–16.9.2006<br />

Wanderwoche in Großarl,<br />

Salzburger Land (A)<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Kosten: Mitglieder 372€, Gäste 402€<br />

Leistungen: 7 ÜN/HP im DZ mit Du/WC/<br />

Balkon, Freizeitleitung. Anreise individuell<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

7.-24.9.2006<br />

Jakobsweg – 3. Abschnitt<br />

(Midi, Pyrenäen, Nordspanien)<br />

Veranstalter: NF Baden<br />

Kosten: Mitglieder 1150€, Gäste 1185€,<br />

EZ-Zuschlag 200€<br />

Leistungen: Busreise, 17x ÜN/HP/DZ mit<br />

mit DU/Bad/WC in guten Hotels, Wanderungen<br />

in zwei Leistungsgruppen, Besichtigungen,<br />

Führungen u. Eintritt<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

Klaus Schweinfurth, s.o.<br />

9.-23.9.2006<br />

Andorra-Wanderwochen<br />

Veranstalter: NF Bottrop<br />

Kosten: max. 950 Euro<br />

Leistungen: Flug, Bustransfers, ÜN/VP im<br />

****-Komforthotel, Wellness, Fahrradverleih,<br />

geführte Wanderungen, Reisepreis-Sicherungsschein<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

NF Bottrop · Ulrich Kunold<br />

Telefon (02041) 68 84 56<br />

ulrich.kunold@naturfreunde-bottrop.de<br />

16.–30.9.2006<br />

Radtour Nordspanien „Jakobs-Radweg“<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Gesamtradstrecke ca. 1.030 km<br />

Kosten: Mitglieder ca. 1.830€,<br />

Gäste ca. 1.880€<br />

Leistungen: Bahn- und Flug inkl. Fahrrad.<br />

14 ÜN/DZ mit Frühstück, Stadtführung,<br />

Freizeitleitung.<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

16.9.-1.10.2006<br />

Busreise Cote d’Azur-Riviera-<br />

Turin-Genua<br />

Veranstalter: NF Württemberg<br />

Kosten: Mitglieder 1.500€, Gäste 1.600€,<br />

EZ-Zuschlag<br />

Leistungen: Bus, ÜN/DZ mit WC/Du o. Bad<br />

mit Frühstück in Mittelklassehotels, Eintritte,<br />

Nebenkosten, Reiseleitung<br />

Auskunft & Anmeldung:<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Württemberg, s.o.<br />

Hinweis Die Reisebedingungen und die Reise- und Seminarangebote werden vom<br />

jeweiligen Veranstalter verantwortet. Die Veröffentlichung in diesem Magazin ist<br />

eine unverbindliche Zusammenstellung ohne Gewähr.<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 27


FEST GESETZT<br />

Kleinanzeigen<br />

aEnglisch-Deutsche Wanderwoche<br />

2-9. Septemberg 06 im NF-Haus Oderbrück/Harz<br />

mit HP ab €210. max 16 Pers.<br />

Inkl. Briten. Auch gemischte Gruppen in<br />

anderen Wochen in Europa.<br />

Neil McDonald<br />

Telefon 0044 (0) 1274 77 85 16<br />

E-Mail anglo-german-walks@bh-cc.co.uk<br />

a1. Nf-Haus in Spanien seit 1986!<br />

In Vildamat bei La Escala/Costa Brava. 10<br />

Zimmereinheiten mit 30 Betten auf 2 Etagen;<br />

2 Selbstversorgerküchen, Aufenthaltsräume,<br />

Terasse, Innenhof, Scheunenraum,<br />

sanitäre Anlagen. Günstiger Ausgangspunkt<br />

für verschiedenste Unternehmungen.<br />

Infos u. Vermietung:<br />

Telefon (06633) 14 24 und (06631) 725 20<br />

Fax (06631) 725 59<br />

aFamilienurlaub in der Mittelweserregion<br />

7 Ü/HP für 2 Erw+ 2 Ki (8+12 J.) ab<br />

418 €. Nienburger NFH<br />

Telefon (05021) 28 12<br />

Web www.naturfreunde-nienburg.de<br />

aDauer-Campingplatz frei. Das Naturfreundehaus<br />

Kalifornien vergibt zum 1.<br />

April 2006 auf seinem Campingplatz mit<br />

nur 18 Stellplätzen – 50 m von der Ostsee<br />

entfernt gelegen – zum Saisonpreis von<br />

305 € einen freien Platz. Anfragen ans das<br />

Naturfreundehaus Kalifornien, Deichweg 1,<br />

24217 Schönberg.<br />

Telefon (04344) 13 42 · Fax (04344) 43 94<br />

E-Mail info@naturfreundehaus-kalifornien.de<br />

KLEINANZEIGEN aufgeben:<br />

anzeigen@naturfreunde-verlag.de<br />

Telefon (030) 29 77 32 -65<br />

aFewo 2- 4 Pers. in Schonach/Schwarzwald<br />

ruhig am Waldrand gelegen. Euro<br />

35,- pro Tag/Naturfreunde Euro 30,- für<br />

2 Pers. Jede weitere Person Euro 3,- pro<br />

Tag. Kinder bis 6 Jahre frei. Hunde erlaubt,<br />

wenn gut erzogen. Infos:<br />

Telefon (069) 47 11 79<br />

E-Mail Guenther.bartosch@t-online.de<br />

aFeWo frei – Xanten – am Ndrh.:<br />

Naturschutzgebiet, Wanderwege, Natur &<br />

Kultur. Winterangebot: 5 Nächte zahlen –<br />

6 Nächte wohnen.<br />

Telefon (02801) 44 33<br />

aITALIEN / LIGURIEN / CINQUE TERRE<br />

Traumhaftes Wander- und Badegebiet. Ferienanwesen<br />

mit Pool und Privatstrand,<br />

Gruppen willkommen, ganzjährig geöffnet.<br />

Infos bei: Holger Guhl und Yvonne Abert<br />

Web www.5terre-ferienhaus.de<br />

Mobil (0175) 406 88 88<br />

aWandern im Spessart – kl. Ferienhaus,<br />

pers. Charakter, ruhig am Waldrand gelegen;<br />

2–3 Pers. € 25,–/<strong>NaturFreunde</strong> € 20,–<br />

pro Tag. Kontakt: Petra Müller<br />

Telefon & Fax (040) 49 35 91<br />

E-Mail spessarthaus@gmx.net<br />

aWanderparadies La Palma/Kanaren<br />

Ferienhaus für 2-4 Pers. in herrl. Natur<br />

von Privat zu vermieten. Idealer Ausgangspunkt<br />

für Wanderungen. Info/Prospekt:<br />

Doris Zimmermann<br />

Telefon & Fax (0034) 922 48 56 19<br />

E-Mail sedzlapalma@telefonica.net<br />

aFerienwohnung in Duisburg.<br />

Kultur und Landschaft, Sport, Messen,<br />

Großveranstaltungen.<br />

Telefon (0203) 417 64 15<br />

Web www.ruhrgebiet-entdecken.de<br />

aMarokko: Kameltrekking durch die<br />

Wüste (2/06), Vogelbeobachtung und<br />

Wandern im Anti-Atlas (3/06), Rosenfest<br />

und Maultiertrekking im Hohen Atlas<br />

(5/06).<br />

Telefon (06821) 899 41<br />

E-Mail RsTrekking@aol.com<br />

aRuhpolding, bayer. Alpen, FeWo:<br />

Groß & gemütl., 2–6 Pers., sehr ruhig mit<br />

schönem Blick in die Berge. Für Allergiker<br />

geeignet.<br />

Telefon (08663) 41 85 56<br />

Web www.harbich.privat.t-online.de<br />

aSchadé-Tours Individualreisen<br />

Wander- und Radtourismus. Weihnachtsland<br />

Erzgebirge (9.-16.12.) Isergebirge +<br />

Prag (21.-29.01.) Oberlausitz (5.-12.02.)<br />

Dampfendes Erzgebirge (16.-21.02.) Kamelienblüte<br />

Sachsen (5.-12.03.) Ostern Lausitz<br />

(14.-21.04.) Nordungarn (6.-14.05.) NF-Gruppenerm.<br />

Schadé–Tours, Hohwaldweg 11,<br />

01904 Steinigtwolmsdorf.<br />

Telefon (035951) 183 25<br />

Web www.schade-tours.de<br />

aKÄRNTEN – MILLSTÄTTER SEE<br />

gemütliche FeWo f. 2 Pers., Nichtraucher,<br />

ruhige Lage, 7 min zum See, Nordic Walking<br />

Kurse.<br />

Telefon ++43 (0) 4762 820 37<br />

E-Mail lauffreunde_kaernten@aon.at<br />

aGewerkschafter, NF, sucht für Archiv<br />

und Ausstellungen politische Plakate aller<br />

Arten und Zeiten (außer NS).<br />

Angebote bitte an<br />

E-Mail bordanowicz@t-online.de<br />

Fax (07251) 878 67<br />

Der Historische Beirat der <strong>NaturFreunde</strong><br />

Berlin präsentiert in einem spannenden und<br />

abwechslungsreichen 4-Tages-Seminar:<br />

Neues aus der<br />

<strong>NaturFreunde</strong>-Geschichte<br />

Schirmherr Bruno Klaus Lampasiak<br />

27.02.–02.03. 2006<br />

<strong>NaturFreunde</strong>-Haus „Karl-Renner“ Berlin<br />

Übernachtung im Doppelzimmer<br />

Du/WC oder Bad, Halbpension,<br />

Seminarversorgung und –material,themenbezogene<br />

Führungen in<br />

Berlin zum Bundesarchiv,<br />

Berliner<br />

Unterwelten, Stasi<br />

– Museum, Seminarthemen<br />

u.a.<br />

a <strong>NaturFreunde</strong> auf Briefmarken<br />

a Vorführung naturfreundbezogenen<br />

Filmmaterials<br />

a Darstellungen mittels neuer Medien<br />

auf CD-ROM / DVD<br />

a <strong>NaturFreunde</strong>-Schicksale in totalitären<br />

Systemen<br />

a Strategien zur Erschließung von<br />

Archivbeständen<br />

265 € Mitglieder/295 € Nichtmitglieder<br />

Buchungen und Info<br />

NFH Karl Renner · Tel. (030) 83 20 39 13<br />

nfh-karl-renner@naturfreunde-berlin.de<br />

SEITE 28 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


WIR MACHEN PLATZ FÜR IHRE ANZEIGE.<br />

Infos unter www.naturfreunde-verlag.de<br />

info@naturfreunde-verlag.de<br />

FEST GESETZT<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 29


FEST GESETZT<br />

BERG FREI<br />

<strong>NaturFreunde</strong><br />

trauern<br />

Willi Noll<br />

* 9.12.1934 † 23.10.<strong>2005</strong><br />

Unser Genosse Willi Noll verstarb im Alter<br />

von fast 71 Jahren. Ein NaturFeund<br />

mit ganzem Herzen. Wir kannten Willi<br />

Noll als warmherzigen, großzügigen Menschen.<br />

Seit 50 Jahren engagierte er sich<br />

bei den <strong>NaturFreunde</strong>n in Hannoversch<br />

Münden, deren Vorsitzender er über 30<br />

Jahren lang war. Zusätzlich zu seiner<br />

Ortsgruppenarbeit engagierte er sich auf<br />

Landes- und Bundesebene in vielen Funktionen:<br />

als Landesreisereferent, stellvertretender<br />

Bundeskassierer und Mitglied<br />

der Bundesrevision.<br />

Am 15. Mai 2004 wurde Willi Noll während<br />

unserer Landeskonferenz mit dem<br />

Ehrenbrief der hessischen <strong>NaturFreunde</strong><br />

ausgezeichnet. Seinen letzter großer<br />

Wunsch, an den Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

in München im Kreise seiner Weggefährten<br />

teilzunehmen, konnte Willi sich noch<br />

erfüllen. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau<br />

Hanna, die in all den Jahren sein großes<br />

Engagement mit getragen hat. Wir werden<br />

Willi ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

c HARALD PESCHKEN STELLV.<br />

VORSITZENDER NATURFREUNDE HESSEN<br />

Hermann Becker<br />

* 9.3.1916 † 25.5.<strong>2005</strong><br />

Nur wenige Wochen überlebte Hermann<br />

Becker den Tod seiner Frau Gertrud, die<br />

ihm als Lebensgefährtin und Mitstreiterin<br />

über viele Jahrzehnte zur Seite stand. Hermann<br />

führte als Bezirksleiter die Ortsgruppen<br />

der Westpfalz zusammen. Sein Kampf<br />

gegen die Zerschneidung des Pfälzerwaldes<br />

durch autobahnähnliche Straßen<br />

brachte ihm weit über den Kreis der Natur-<br />

Freunde hinaus Beachtung und Anerkennung<br />

ein. Geradlinigkeit und Herzlichkeit<br />

machten ihn zu einem Mittelpunkt für alle,<br />

die in kannten und schätzten. Uns hinterlässt<br />

er doch eine große Lücke.c<br />

Klaus Schütze<br />

* 24.9.1942 † 13.6.<strong>2005</strong><br />

Mitten aus dem Leben wurde nach kurzer<br />

schwerer Krankheit Klaus Schütze aus<br />

unserem Kreis gerissen. Seit seiner Kindheit<br />

war er bei den <strong>NaturFreunde</strong>n aktiv.<br />

In den 60er Jahren war er unser Landesjugendleiter.<br />

Daraus entstand sein großes Interesse<br />

an der Umweltpolitik und der Erhaltung<br />

unserer natürlichen Lebensgrundlagen,<br />

das er auch im Landesvorstand vertrat.<br />

Viele Jahre war er Vorsitzender der<br />

<strong>NaturFreunde</strong> Mainz, wo er gerade im touristischen<br />

Bereich neue Maßstäbe setzte.<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> aus Rheinland-Pfalz<br />

werden die menschliche Wärme und das<br />

persönliche Einbringen der Genossen Becker<br />

und Schütze in bester Erinnerung behalten.c<br />

RUDI KLUG EHRENVORSITZENDER DER<br />

NATURFREUNDE DEUTSCHLANDS<br />

Otto Dietrich<br />

* 8.9.1919 † 12.7.<strong>2005</strong><br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> Rosenheim nahmen in<br />

großer Dankbarkeit Abschied von ihrem<br />

Ehrenvorsitzenden einem der verdientesten<br />

Mitglieder der Ortsgruppe Rosenheim.<br />

Von 1966 bis 1984 führte er die Ortsgruppe<br />

Rosenheim mit unermüdlichem Einsatz.<br />

Unter seinem Vorsitz wurde auf der<br />

Breitenberghütte die Neufassung der Quelle,<br />

der Bau einer Drei-Kammer-Kläranlage<br />

und einer Wasserreserve gebaut und hat<br />

der Materialaufzug eine neue Bergstation<br />

bekommen. Viele Vereinsversammlungen<br />

und Vereinsabende erfüllte Otto mit Diavorträgen<br />

über seine Bergtouren, die er gemeinsam<br />

mit seiner Frau Walli und der<br />

Ortsgruppe unternommen hat. Jetzt hat<br />

der Herrgott unseren Otto zu seiner letzten<br />

Wanderung abgerufen. Die <strong>NaturFreunde</strong><br />

Rosenheim rufen ihm ein letztes Mal zu:<br />

„Berg frei“!c FRITZ UEBELHÖR UND HAN-<br />

NELORE STÜRZL NATURFREUNDE ROSENHEIM<br />

Professor Günther Warm<br />

* 5.10.1929 † 23.9.<strong>2005</strong><br />

Die Leipziger <strong>NaturFreunde</strong> trauern um ihren<br />

langjährigen Vorsitzenden Günther<br />

Warm. Nach langer schwerer Krankheit hat<br />

er am 23. September seine letzte Wanderung<br />

angetreten. Kurz nach der politischen<br />

Wende hat er bei den <strong>NaturFreunde</strong>n ein<br />

neues Betätigungsfeld gefunden und dabei<br />

sein Wissen und seine Erfahrungen<br />

in den Wiederaufbau unserer Ortsgruppe<br />

eingebracht. In seine Zeit fiel der Abriss<br />

und Neuaufbau des Leipziger Naturfreundehauses<br />

in Grethen. Die Leipziger Naturfreunde<br />

werden Günther stets in guter Erinnerung<br />

behalten.c<br />

JÜRGEN LORENZ NATURFREUNDE LEIPZIG<br />

Ernst Wendt<br />

* 11.9.<strong>2005</strong> † 4.8.<strong>2005</strong><br />

Im August verstarb Ernst Wendt kurz vor<br />

Vollendung seines 100. Lebensjahres.<br />

Im Gründungsjahr der deutschen Natur-<br />

Freunde wurde er als Sohn eines Eisenbahnersohn<br />

geboren worden. Er übernahm<br />

viele Funktionen, organisierte Veranstaltungen,<br />

war Kulturreferent, Jugendbetreuer,<br />

Leiter der Musikgruppe,<br />

Schriftführer und von 1969 bis 1976 Erster<br />

Vorsitzender der <strong>NaturFreunde</strong> Bremerhaven.<br />

Die <strong>NaturFreunde</strong> Bremerhavens<br />

und der Landesverband Bremen trauern<br />

mit der Familie und rufen ihm ein letztes<br />

„Berg frei“ zu.c WILHELM BOCK<br />

NATURFREUNDE BREMERHAVEN<br />

Alfred Krause<br />

* 2.4.1906 † 21.9.<strong>2005</strong><br />

Alfred Krause, langjähriger Obmann, Leiter<br />

der Baukommission für das Naturfreundehaus<br />

Steinbergle, und später Ehrenmitglied<br />

im Ausschuss der Ortsgruppe<br />

im Stuttgarter Norden, ist im hohen Alter<br />

von 99 Jahren verstorben. Wir trauen um<br />

ihn, sind jedoch auch sehr dankbar, dass<br />

wir ihn so lange mit seiner großen Erfahrung<br />

und seiner solidarischen Haltung in<br />

unserer Mitte haben durften.c<br />

NATURFREUNDE STUTTGART-NORDEN<br />

SEITE 30 NATURFREUNDiN 4-<strong>2005</strong>


Medien<br />

Berg frei –<br />

Mensch frei – Welt frei!<br />

Eine Chronik<br />

der internationalenNaturfreundebewegung<br />

von den<br />

Anfängen der<br />

Arbeiterbewegung<br />

bis zum<br />

Zeitalter der<br />

Globalisierung<br />

(1895 – <strong>2005</strong>).<br />

Aus Anlass<br />

des Jubiläumsjahres<br />

<strong>2005</strong> wurde eine umfassende<br />

Chronik herausgegeben, die erstmals die<br />

Geschichte und Meilensteine der Naturfreunde<br />

Internationale darstellt. Es ist beeindruckend<br />

mitzuerleben, mit welcher<br />

Begeisterung Naturfreunde unter schwierigen<br />

Voraussetzungen mit wenigen Mitteln<br />

Großartiges geleistet haben. Internationalität<br />

war von Anfang an ein Wesensmerkmal<br />

der Bewegung, und Dank dieser Internationalität<br />

hat die Naturfreundeidee Kaiserreiche,<br />

Wirtschaftskrisen, Faschismus und<br />

stalinistische Unterdrückung überdauert.<br />

Globalisierung kennzeichnet die heutige<br />

Welt, und die Naturfreunde wissen, dass<br />

Globalisierung kein Naturgesetz ist, sondern<br />

von Menschen gemacht wird. Zur Verhinderung<br />

der negativen Folgen einer einseitigen<br />

Globalisierung gilt es auf internationaler<br />

Ebene neue Spielregeln zur Gestaltung<br />

einer Nachhaltigen Entwicklung zu<br />

schaffen.c [NFI]<br />

Leo Gruber, Bruno Lampasiak, Manfred<br />

Pils [Naturfreunde Internationale (Hrsg.)]<br />

Berg frei – Mensch frei – Welt frei! Chronik<br />

der Naturfreunde Internationale. 208 Seiten.<br />

NFI-Eigenverlag, Wien <strong>2005</strong>. ISBN 3-<br />

950260-0-0, Preis 9,90 Euro<br />

Bezug in Deutschland: Naturfreunde Verlag<br />

Freizeit & Wandern · Warschauer Str. 58a ·<br />

10243 Berlin · Fax (030) 29 77 32 -80<br />

info@naturfreunde-verlag.de<br />

<strong>NaturFreunde</strong>-Kultur auf CD<br />

Mandolinen-Zupforchester und Natur-<br />

Freunde haben gemeinsam eine lange<br />

Tradition. Eine abwechslungsreiche musikalische<br />

Reise quer durch Europa bietet<br />

die CD der Giengener Mandolinengruppe.<br />

Auf der CD mit 65 Minuten Spieldauer<br />

sind Rhythmen aus Andalusien, der Puszta,<br />

Frankreich, Italien und Spanien ebenso<br />

zu hören wie klassische Stücke, z.B. der<br />

Can-Can von J. Offenbach. Die Gruppe be-<br />

steht seit 1922. Die Instrumentenbesetzung<br />

ist die eines klassischen Zupforchesters<br />

mit Mandolinen, Mandola, Gitarren<br />

und Bass.c<br />

Information und Bestellung:<br />

12 Euro inklusive Versand<br />

Christine Mack<br />

Feldbergweg 14 · 89537 Giengen<br />

Telefon (07322) 53 17<br />

hccj.mack@t-online.de<br />

Generation Zukunft<br />

Marco Bülow, Journalist, NaturFreund und<br />

mit 34 Jahren einer der jüngsten Bundestagsabgeordneten,erfrischt<br />

mit<br />

seinen konkretenStellungnahmen<br />

zu wichtigen<br />

politischen<br />

Themen und<br />

zeigt Wege<br />

zur Lösung<br />

auf. Seine Positionen<br />

sind<br />

dabei alles<br />

andere als ein parteipolitisches Wahlmanifest,<br />

auch die eigene Partei (SPD) wird<br />

nicht verschont. Ob radikale Bildungsreform<br />

oder Klimapolitik und Föderalismusdebatte,<br />

Sozialsystem oder Globalisierung.<br />

Marco Bülow lässt mit seinen Forderungen<br />

und Ideen das Prinzip Nachhaltigkeit nicht<br />

zu einem Hohlwort verkommen. Im Gegenteil,<br />

bildhafte Beispiele verdeutlichen<br />

die komplexen Problemlagen ohne platt<br />

zu wirken. Ein Aufruf an die junge Generation,<br />

sich einzumischen und Demokratie<br />

mit zu gestalten. Eine „leidenschaftliche,<br />

durchaus eigenwillige politische Meinungsbekundung“<br />

schreibt die SPD-Mitgliederzeitschrift<br />

Vorwärts. Das stimmt, aber das<br />

macht das Ganze so nett. Auch für gestandene<br />

Profi s in Sachen Nachhaltigkeit ist<br />

das „Plädoyer für verantwortungsbewusstes<br />

Handeln“ lesenswert.c [NW]<br />

Marco Bülow: Generation Zukunft. Ein<br />

Plädoyer für verantwortungsbewusstes<br />

Handeln. Riemann Verlag. München 2004.<br />

Hardcover mit 288 Seiten. ISBN 3-570-<br />

50058-6, Euro 18<br />

BÜCHER ZU GEWINNEN<br />

„Freizeit mit Kindern im Allgäu“<br />

Impressum<br />

Für jedes Wetter, jede Gelegenheit und jede Altersgruppe.<br />

Das Allgäu bietet zwischen Memmingen, Lindau, Füssen<br />

und Oberstdorf der ganzen Familie Spaß und Aktionen:<br />

Von Spaßbad bis Kutschenmuseum, von Eissportzentren<br />

bis zu Wanderungen und Radtouren durch den Allgäu und<br />

natürlich Naturfreundehäuser.<br />

Hier fi nden Eltern für garantiert jedes Wochenende des<br />

Jahres eine Ausfl ugsidee, die Kindern und Eltern Spaß<br />

macht. Hinweise auf welchen Touren der Kinderwagen<br />

mitgenommen werden kann, Öffnungszeiten und Eintrittspreise<br />

machen das Büchlein so richtig praktisch fürs ganze<br />

Jahr.<br />

Christel Blankenstein: Freizeit mit Kindern im Allgäu. 174 Seiten, farbige Abbildungen<br />

und Karten. Verlag STÖPPEL FreizeitMedien. ISBN 3-89987-612-1<br />

Das Gewinnen geht so:<br />

Bis zum 15. Januar 2006 kurz aufschreiben, warum man NaturFreund oder NaturFreundin<br />

ist, ein Foto von sich beilegen und einsenden an: Naturfreunde-Verlag Freizeit und<br />

Wandern, Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin, info@naturfreundeverlag.de<br />

Ferien für alle?<br />

Junge Migranten für Reisen gewinnen!<br />

Rund eine Million Kinder in Deutschland<br />

kommen aus Migrantenfamilien – an Kinder-<br />

und Jugendreisen nehmen sie kaum<br />

teil. Wie z.B. können Zugangsbarrieren<br />

ausgeräumt werden? Die 80-seitige Broschüre<br />

im DIN A5-Format enthält Grundlagen<br />

und Tipps für die interkulturelle Öffnung<br />

der eigenen Reiseangebote. Praxis-<br />

FEST GESETZT<br />

hilfen, wie mehrsprachige Elternbriefe,<br />

Checklisten, Adresslisten, Tipps zur Überwindung<br />

rechtlicher Hürden bei Auslandsreisen<br />

und ein Ausfl ug zur interkulturellen<br />

Sexualpädagogik runden die Broschüre<br />

ab.c ANSGAR DRÜCKER<br />

Die Broschüre ist für 2,50 Euro zzgl. Versandkosten<br />

bei der Naturfreundejugend<br />

<strong>Deutschlands</strong> erhältlich.<br />

www.naturfreundejugend.de<br />

NATURFREUNDiN · 57. Jahrgang<br />

Bundeszeitschrift der <strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

Redaktion: Sigrid Frank-Esslinger [SFE], Eckart Kuhlwein [EK], Hans-Gerd Marian<br />

[HGM] (V.i.S.d.P.), Simone Rieth [SR], Nina Wettern [NW]<br />

<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Deutschlands</strong> e.V. · Redaktion NATURFREUNDiN<br />

Warschauer Str. 58a · 10243 Berlin · Telefon (030) 29 77 32 -60 · Fax (030) 29 77 32 -80<br />

redaktion@naturfreunde.de · www.naturfreunde.de<br />

Verlag: Naturfreunde-Verlag Freizeit und Wandern GmbH<br />

Warschauer Str. 58 a · 10243 Berlin · Telefon (030) 29 77 32 -63 · Fax (030) 29 77 32 -80<br />

verlag@naturfreunde.de<br />

Anzeigen: Telefon (030) 29 77 32 -65 · anzeigen@naturfreunde.de<br />

Abonnement: Telefon (030) 29 77 32 -66 · abo@naturfreunde.de<br />

Jahresabonnement: 5,60 €<br />

Satz und Gestaltung: Pacifi co Grafi k · Etienne Girardet · www.pacifi cografi k.de<br />

Druck und Vertrieb: Bechtle Druck&Service, Esslingen<br />

Redaktionsschluss: Fünf Wochen vor Erscheinen<br />

Erscheinungstermine: 4x jährlich – 1.3./1.6./1.9./1.12.<br />

Regionalausgaben: Regelmäßig beigefügt sind die regionalen Ausgaben der Landesverbände<br />

Baden, Bayern, Brandenburg, Hessen, NRW, Regionalverband Nord, Saarland,<br />

Rheinland-Pfalz sowie des Bezirks Mittelfranken und der Ortsgruppen Frankenthal,<br />

Hannover, Karlsruhe.<br />

Druckaufl age: 60.000<br />

Bildnachweis: Titel: Friedrich-Ebert-Stiftung/Foto: Henning von Borstell; S. 2: Studio<br />

Silberblick/Daniel Kause, NW; S. 4: Archiv Kurt Vogel (KVO); S. 5: KVO; S. 6: KVO; S. 7:<br />

Rainer Naujox (RN); S. 8: RN, Naturfreunde Internationale (NFI); S. 9: NFI; S. 10: NFI,<br />

NW; S. 11: NASA – www.nasa.gov, Max-Planck-Institut für Meteorologie Hamburg; S. 12:<br />

NW; S. 13: Kopf Solardesign – www.kopf-solarschiff.de; S. 14: NW; S. 15: NW; S. 16: Sepp<br />

Friedlhuber, Uli Friebel, Archiv Gabriele Eppelsheim; S. 17: NW, Eugen Schneiderbanger/Wolfgang<br />

Kern; S. 18: NF Aachen; S. 19: NF Giengen; S. 20: NFH Botenheimer Heide,<br />

Johanna Mai; S. 21: Manfred Vondrach; S. 22: Archiv Franz Herrmann/Berlin; S. 23:<br />

© Ullsteinbild – BPA S. 24: NF Neckarbischoffsheim; S. 25: NW, Etienne Girardet (EG);<br />

S. 26: Ulrich Friebel; S. 26/27: EG; S. 28/29: beide EG; S. 30: NF Hessen, NFH Freibergsee;<br />

S. 31: Volker Selent; S. 32: E G. Strichzeichnungen: Moritz Lichtwarck-Aschoff<br />

4-<strong>2005</strong> NATURFREUNDiN SEITE 31


UNSERE HÄUSER<br />

Naturfreundehaus Familienferienzentrum Lieberhausen<br />

Eingebettet ins Oberbergische Land liegt das Ferienzentrum Lieberhausen auf 517 m<br />

Höhe. Umgeben von Wiesen und Wäldern laden wir zur Erholung und Entspannung,<br />

zum Wandern und Naturerleben ein. Wir bieten gut eingerichtete Zimmer oder Appartements<br />

mit eigener Dusche und WC, bei Bedarf mit Kinderbetten.<br />

UNSERE ANGEBOTE UND SONDERAKTIONEN 2006:<br />

a Wir mögen Ihre Kinder: Alle zur Familie gehörenden Kinder bis vier Jahre machen<br />

kostenlosen Urlaub bei uns. Sieben Tage Vollpension – Verlängerung möglich.<br />

a Familienerholung: Sie sparen bis zu zwei Euro pro Person und Tag, wenn Sie<br />

mit Ihrer Familie (2 Erwachsen und mind. 1 Kind) Gast unseres Hauses sind. Sieben<br />

Tage Vollpension – Verlängerung möglich. Termine: 10.4.-23.4.2006, 26.6.-<br />

6.8.2006. Preise: Erwachsene 268 Euro, Jugendliche (14-17 Jahre) 250,50 Euro,<br />

Kinder (5-13 Jahre) 197 Euro, Kinder (bis 4 Jahre) frei<br />

a Das Verwöhnwochenende vom 20.-22.1.2006: 2 Übernachtungen mit Vollpension,<br />

Ausgleichsgymnastik, Entspannungstechniken, Aquafi tness, Walking. Preis:<br />

Erwachsene 105 Euro<br />

a Seniorenwoche vom 6.-10.3.2006: 4 Übernachtungen Vollpension mit Rahmenprogramm.<br />

Preise: Erwachsene 169 Euro<br />

a Oma, Opa, Enkel vom 31.7.-6.8.2006: 6 Übernachtungen Vollpension, kostenlose<br />

Kinderbetreuung, Ausfl ugfahrt, Rahmenprogramm. Preise: Erwachsene 275 Euro,<br />

Jugendliche 247 Euro, Kinder 202 Euro<br />

a Gesundheitswoche vom 5.-12.11.2006: 7 Übernachtungen Vollpension, verschiedene<br />

Gymnastiken, Trainings für Muskeln, Herz und Kreislauf, Vorträge, Abendbetreuung<br />

und Geselligkeit. Preise: Erwachsene 295 Euro<br />

a Advent im Bergischen Land vom 4.-10.12.2006: 6 Übernachtungen Vollpension,<br />

Besuch der Kölner Weihnachtmärkte, Betreuung, Unterhaltung, weihnachtliches<br />

Basteln und Backen. Preise: Erwachsene 235 Euro<br />

NFH Lieberhausen Käte-Strobel-Haus<br />

Käte-Strobel-Weg 30, 51647 Gummersbach<br />

SCHNUP PER MIT GLIED SCHAFT<br />

Wei te re Fa mi li en mit glie der<br />

Schnuppermitgliedschaft (max. 2 Ka len der jah re)<br />

Er wach se ne � 40,– €<br />

Fa mi lie � 70,– €<br />

Kin der/Ju gend li che � 24,– € Ein tritts jahr<br />

Na me, Vor na me Ge burts da tum<br />

Stra ße<br />

PLZ, Wohn ort<br />

Ich/wir tre ten den Na tur Freun de Deutsch lands,<br />

Bun des grup pe Deutsch land e.V. bei<br />

Da tum, Un ter schrift (bei Min der jäh ri gen der/die ge setzl. Ver tre ter/-in)<br />

Anreise mit der Bahn: bis Bf. Gummersbach – Abholdienst auf Anfrage. Weitere Anreise<br />

bitte mit dem Haus absprechen. Bitte planen Sie Ihre Zugfahrt mit www.bahn.de<br />

Anreise mit dem PKW: A 45 (Dortmund-Frankfurt) Abf. Meinerzhagen, Richtung Meinerzhagen,<br />

nach ca. 300 m links ab. B 54 Richtung Olpe, nach ca. 3 km bei der Gaststätte<br />

Höll rechts ab. Zufahrt zum Haus ist beschildert.<br />

Information & Buchung: Telefon (02763) 910 -0 · Fax (02763) 910 -166<br />

www.ferienzentrum-lieberhausen.de · info@ferienzentrum-lieberhausen.de<br />

Na me, Vor na me Ge burts da tum<br />

Na me, Vor na me Ge burts da tum<br />

Na me, Vor na me Ge burts da tum<br />

Auf trag zur Ein zugs er mäch ti gung<br />

für die fäl li gen Jah res bei trä ge durch die Na tur Freun de Deutsch lands:<br />

Kon to in ha ber<br />

Kon to-Nummer Bankleitzahl<br />

Kre dit in sti tut<br />

Da tum Un ter schrift Kontoinhaber<br />

Bei tritts er klä rung sen den an: Na tur Freun de Deutsch lands · War schau er Str. 58a · 10243 Ber lin<br />

Telefon (030) 29 77 32 -60 · Fax -80 · in fo@na tur freun de.de · www.na tur freun de.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!